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Wie Sie richtig abklären und behandeln - Medical Tribune

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Selecta 3/2007 · www.medical-tribune.ch/selecta<br />

18. Mai 2007<br />

Nr. 3<br />

2. Jahrgang<br />

CONTINUING MEDICAL EDUCATION<br />

• Für Ihr Selbststudium •<br />

von <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> empfohlen<br />

CME special<br />

M. Bechterew<br />

In der aktuen Phase des<br />

Morbus Bechterew haben<br />

sich TNF-α-Blocker<br />

bereits bewährt: <strong>Sie</strong> verbessern<br />

die krankheitsbedingten<br />

Symptome <strong>und</strong><br />

damit auch die Lebensqualität.<br />

Doch wie sieht es<br />

im Langzeitgebrauch aus?<br />

Und sind sie nach bestimmter<br />

Zeit absetzbar?<br />

�Seite 12<br />

Review<br />

Obstipation<br />

Chronische Verstopfung –<br />

ein weit verbreitetes<br />

Problem, <strong>und</strong> die Ursachen<br />

sind zahlreich.<br />

Doch was heisst „chronisch<br />

obstipiert“? Die<br />

letztes Jahr publizierten<br />

ROM-III-Kriterien lüften<br />

das Geheimnis. <strong>Wie</strong> <strong>Sie</strong><br />

erfolgreich entstopfen,<br />

lesen <strong>Sie</strong> auf<br />

�Seite 24<br />

Online-Trainer<br />

Alzheimerdemenz<br />

Zwei Drittel aller Betroffenen<br />

haben weder eine<br />

eigentliche Diagnose noch<br />

eine adäquate Therapie,<br />

wird heute die Demenz<br />

oft noch als Alterserscheinung<br />

missverstanden.<br />

Frühzeitige Erkennung<br />

<strong>und</strong> Intervention sind<br />

jedoch essenziell für den<br />

Krankheitsverlauf.<br />

�Seite 30<br />

Mit 11 Seiten strukturierter Fortbildung<br />

CME mit <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong><br />

Polyneuropathien<br />

<strong>Wie</strong> <strong>Sie</strong> <strong>richtig</strong> <strong>abklären</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>behandeln</strong><br />

Socken- oder handschuhförmige<br />

Hypästhesien, Wadenkrämpfe,<br />

Paresen, Störungen<br />

der orthostatischen Regulation,<br />

der gastrointestinalen,<br />

sexuellen <strong>und</strong> Ausscheidungsfunktionen<br />

oder auch<br />

der Wahrnehmung kardialer<br />

Ischämiesymptome: Polyneuropathien<br />

präsentieren<br />

sich in den unterschiedlichsten<br />

Formen. Wichtigste Therapiemassnahme<br />

ist immer<br />

der Entzug der auslösenden<br />

Noxe, eine exakte Abklärung<br />

der Ätiologie ist unabdingbar.<br />

Neben metabolischen Ursachen<br />

kommen auch toxische,<br />

entzündliche oder infekiöse<br />

in Frage. Seltener sind Polyneuropathien<br />

hereditär. In<br />

dieser Fortbildung fi nden <strong>Sie</strong><br />

die aktuellen Empfehlungen<br />

zu Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />

von Polyneuropathien. Nehmen<br />

<strong>Sie</strong> sich ca. eine St<strong>und</strong>e<br />

für die Lektüre <strong>und</strong> die anschliessendenMultiple-Choice-Fragen.<br />

Viel Spass beim<br />

Lernen/Auffrischen! �Seite 6<br />

Unipolare Depression<br />

Therapie in drei Phasen<br />

<strong>Sie</strong> gehören mit zu den häufi<br />

gsten psychiatrischen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> lassen es<br />

in den meisten Fällen nicht<br />

bei einer einmaligen Episode<br />

bewenden – Depressionen<br />

treten vielmehr rezidivierend<br />

auf, die einzelnen Episoden<br />

können sich dabei häufi g<br />

über Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

hinziehen. Die Folgen einer<br />

Depression bedeuten für die<br />

Patienten schwere psychische,<br />

soziale, aber auch körperliche<br />

Beeinträchtigungen.<br />

Um die Selbstständigkeit <strong>und</strong><br />

Arbeitsfähigkeit der Betroffenen<br />

zu erhalten, ist deshalb<br />

ein früher Therapiebeginn<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Lesen <strong>Sie</strong> in der aktuellen<br />

Quintessenz, wie <strong>Sie</strong> am<br />

besten vorgehen <strong>und</strong> welche<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

bestehen. Anhand der Kasuistik<br />

eines 50-jährigen Patienten<br />

führen wir <strong>Sie</strong> durch<br />

die drei Phasen der Therapie,<br />

fünf Take-Home-Messages<br />

inklusive. �Seite 17<br />

M. Crohn<br />

Bröcklige<br />

Knochen<br />

Leidet einer Ihrer Patienten<br />

an Morbus Crohn, sollte Ihr<br />

Blick nicht allein auf den<br />

Darm fi xiert sein – auch die<br />

Knochen bedürfen Ihrer<br />

Aufmerksamkeit. Denn verschiedene<br />

Faktoren begünstigen<br />

den Knochenschw<strong>und</strong><br />

bei Crohnpatienten. <strong>Wie</strong> es<br />

dazu kommt, wie <strong>Sie</strong> <strong>abklären</strong>,<br />

wann <strong>Sie</strong> eingreifen <strong>und</strong><br />

wie <strong>Sie</strong> therapieren, lesen <strong>Sie</strong><br />

auf �Seite 20


Periphere neuropathische Schmerzen<br />

Im Strudel des Schmerzes…<br />

Referenzen: 1 Freynhagen R et al. Efficacy of pregabalin in neuropathic pain evaluated in a 12-week, randomised, double-blind, multicentre, placebo-controlled trial of flexibleand<br />

fixed-dose regimens. Pain 2005; 115: 254-263 2 Arzneimittel-Kompendium der Schweiz<br />

Gekürzte Fachinformation Lyrica ® (Pregabalin)<br />

Indikation: Periphere neuropathische Schmerzen. Epilepsie: Zur Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit oder ohne sek<strong>und</strong>äre Generalisierung bei Patienten, die auf andere<br />

Antiepileptika ungenügend ansprechen. Dosierung: Anfangsdosis: 150 mg verabreicht in 2 oder 3 Einzeldosen. Maximale Erhaltungsdosis: 600 mg in 2 oder 3 Einzeldosen.<br />

Dosisreduktion bei eingeschränkter Nierenfunktion. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe. Vorsichtsmassnahmen: Leber- <strong>und</strong> schwere<br />

Nierenfunktionsstörungen, Herzinsuffizienz, sedativer Effekt bei älteren Patienten; Schwangerschaft, Stillzeit. Interaktionen: Es ist unwahrscheinlich, dass Pregabalin pharma-<br />

Pfizer AG<br />

Schärenmoosstr. 99<br />

8052 Zürich<br />

…endlich Ruhe finden<br />

Schnelle Wirkung –– ohne Titration 1<br />

Starke Wirkung 1<br />

Einfach –– 2 x täglich 1 Kapsel 2<br />

kokinetischen Wechselwirkungen unterliegt, es kann aber die Wirkung von Oxycodon, Lorazepam <strong>und</strong> Ethanol verstärken. Häufigste<br />

unerwünschte Wirkungen: Benommenheit, Schläfrigkeit. Packungen: Kapseln 25 mg: 14; 50 mg: 84; 75 mg: 14 <strong>und</strong> 56; 100 mg: 84;<br />

150 mg: 56 <strong>und</strong> 168; 200 mg: 84; 300 mg: 56 <strong>und</strong> 168. Verkaufskategorie B. Zulassungsinhaberin: Pfizer AG, Zürich. Weitere Angaben<br />

siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. LPD 15DEC05<br />

66640-160-Jan07


18. Mai 2007 Selecta 3/2007 Editorial<br />

Dr. med.<br />

Barbara Hochstrasser, M.P.H.<br />

Editorial<br />

Hohe Ansprüche an den Arzt<br />

Depressionen sind häufi ge, aber nach wie vor oft nicht<br />

erkannte Erkrankungen. Studien belegen eine Erkennungshäufi<br />

gkeit in der Allgemeinpraxis von 50 bis 60 %,<br />

wobei davon etwa die Hälfte adäquat behandelt wird. 1<br />

Eine Depression kann sich vorwiegend mit somatischen<br />

Symptomen wie verschiedenen, eher unspezifi schen<br />

oder wechselnden Schmerzsyndromen, Müdigkeit, vermindertem<br />

Antrieb <strong>und</strong> Schlafstörungen präsentieren.<br />

Oft lässt sich der depressive Affekt nur durch eine aktive<br />

Befragung erkennen. Die Stimmungskomponente der<br />

Depression – Niedergeschlagenheit, Freud- <strong>und</strong> Interesseverlust<br />

– ist aber ausschlaggebendes Kriterium zur Diagnose<br />

einer Depression. Eine gründliche medizinische<br />

Abklärung hinsichtlich somatischer Erkrankungen ist<br />

unabdingbar. Dabei ist insbesondere nach endokrinen<br />

Störungen, neurologischen Erkrankungen <strong>und</strong> onkologischen<br />

Leiden zu fahnden. Eine Depression stellt<br />

zudem einen Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

dar.<br />

Depressionen sind in vier Fünfteln der Fälle rezidivierend;<br />

allerdings kommt es nicht bei allen Rezidiven<br />

zur vollen Ausprägung einer Major Depression. Je häufi<br />

ger ein Rezidiv in der Vorgeschichte vorliegt, umso<br />

grösser ist das Risiko eines weiteren Rezidivs. Zudem<br />

werden ohne Behandlung die Rezidive mit zunehmendem<br />

Alter häufi ger <strong>und</strong> die rezidivfreien Intervalle<br />

kürzer. Das Vorliegen von Residualsymptomen erhöht<br />

das Risiko eines Rezidivs ebenfalls nicht unbeträchtlich.<br />

Wird die Behandlung einer depressiven Episode zu früh<br />

abgebrochen, so ergibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

ein Rückfall.<br />

Eine adäquate Behandlung zielt daher auf die Remission<br />

sämtlicher Symptome der Depression hin <strong>und</strong><br />

muss zur Stabilisierung mindestens sechs Monate nach<br />

Erreichen der Symptomfreiheit fortgesetzt werden.<br />

Häufi g werden Depressionen mit zu niedrigen Dosen<br />

von Antidepressiva behandelt, was einerseits zu Residualsymptomen<br />

führt <strong>und</strong> damit die Heilung verzögert,<br />

aber auch den Patienten demotiviert, Medikamente einzunehmen,<br />

da er den Eindruck gewinnt, dass sie sowieso<br />

nichts nützen. Bei Vorliegen mehrerer Rezidive wird<br />

heute eine Langzeitbehandlung empfohlen mit dersel-<br />

ben Dosis des Antidepressivums, die notwendig war, um<br />

eine Remission aller Symptome zu erreichen. Der Verträglichkeit<br />

einer Medikation kommt damit eine grosse<br />

Bedeutung zu. Eine grosse Zahl der Nebenwirkungen<br />

eines Antidepressivums ist vor allem am Beginn der Behandlung<br />

prominent, verliert sich aber nach einigen Wochen.<br />

Andere sind eher konstant, auch bei neueren Antidepressiva,<br />

so die häufi ge Störung der Sexualfunktion<br />

<strong>und</strong> eine mögliche Gewichtszunahme. Eine gründliche<br />

Aufklärung über die Risiken eines zu frühen Abbruchs<br />

der medikamentösen Behandlung, über mögliche Nebenwirkungen<br />

<strong>und</strong> entsprechende Gegenmassnahmen<br />

sowie eine gute Führung des Patienten während der<br />

Behandlung sind wichtige Erfolgsfaktoren. Das begleitende<br />

Gespräch, auch über Widerstände gegen eine medikamentöse<br />

Behandlung <strong>und</strong> über Nebenwirkungen,<br />

ist für eine gute Compliance eine unerlässliche Voraussetzung.<br />

Eine spezifi sche Psychotherapie, die sich mit<br />

möglichen Bedingungsfaktoren im sozialen Umfeld, mit<br />

Verarbeitungs- <strong>und</strong> Bewältigungsmustern <strong>und</strong> mit unter<br />

Umständen dysfunktionalen kognitiven Konzepten<br />

des Patienten auseinandersetzt, erhöht die Chance eines<br />

günstigen Langzeitverlaufs. Dabei kann der Einbezug<br />

von Angehörigen eine wertvolle Ergänzung darstellen.<br />

Die Behandlung einer Depression ist eine anspruchsvolle<br />

ärztliche Aufgabe. Die Wirksamkeit der heutigen<br />

Antidepressiva ist nach wie vor bei einem Viertel der<br />

Patienten ungenügend, <strong>und</strong> ihre Nebenwirkungen sind<br />

nicht unbeträchtlich. Mit der zunehmenden Erkenntnis<br />

von ursächlichen <strong>und</strong> modifi zierenden Faktoren in<br />

der Entwicklung einer Depression bleibt zu hoffen, dass<br />

in der Zukunft wirksamere antidepressive Substanzen<br />

mit spezifi scherem Wirkungsprinzip <strong>und</strong> damit einem<br />

kleineren Nebenwirkungspotenzial entwickelt werden.<br />

Dr. med. Barbara Hochstrasser, M.P.H.<br />

Chefärztin, Privatklinik Meiringen<br />

barbara.hochstrasser@pm-klink.ch<br />

1 Üstün TB, Von Korff M, Primary Mental Health Services: Access and<br />

Provision of Care in Üstün TB, Sartorius N, eds.: Mental Illness in<br />

General Health Care, 1995: 347–360, John Wiley et Sons, Chichester,<br />

New York, Brisbane, Toronto, Singapore<br />

3


4 Inhalt Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

6<br />

22<br />

28<br />

Kurs: Unsicherer Gang – eine Polyneuropathie?<br />

Review: Neue Einsatzgebiete unter der Lupe<br />

Review: Alle Therapieoptionen ausgereizt?<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

3 Hohe Ansprüche an den Arzt<br />

Dr. med. Barbara Hochstrasser, M.P.H.<br />

Kurs<br />

6 Polyneuropathien<br />

Aktuelle Empfehlungen zu Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />

CME special<br />

12 Morbus Bechterew<br />

Update zur Therapie mit TNF-α-Hemmern<br />

14 Pantoprazol Spezial<br />

Quintessenz<br />

17 Unipolare Depression<br />

Drei Phasen der Therapie<br />

Review<br />

20 Extraintestinaler Morbus Crohn<br />

Nicht vergessen, dass auch die Knochen bröckeln<br />

26 Neue Asthmaleitlinien<br />

GINA will totale Kontrolle<br />

Online-Trainer<br />

30 Diagnose, Differenzialdiagnose, Therapie<br />

Alzheimerdemenz im Überblick<br />

22 Präparate-Index<br />

24 Impressum<br />

28 Selbsttest<br />

CONTINUING MEDICAL EDUCATION<br />

• Für Ihr Selbststudium •<br />

von <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> empfohlen<br />

Die mit diesem Logo<br />

gekennzeichneten Artikel<br />

legen wir Ihnen besonders<br />

für Ihr Selbststudium ans Herz.<br />

In diesen Rubriken fi nden <strong>Sie</strong> Multiple-Choice-Fragen zur Selbst kontrolle, die <strong>Sie</strong> per Antwort-Coupon auf S. 28 oder auf unserer<br />

Homepage www.medical-tribune.ch/selecta beantworten können. Die didaktisch aufbereiteten Lösungen, die <strong>Sie</strong> im Internet,<br />

per Post oder Fax erhalten können, garantieren Ihnen einen optimalen Lernerfolg.


CH-07.REM.01 D/F/I<br />

Duales Antidepressivum 1<br />

Auf Kurs<br />

zur Remission<br />

Gekürzte Fachinformation Remeron ® WS: Mirtazapin. GF/WpE: Filmtabletten zu 30 mg resp. 45 mg, Schmelztabletten zu 15 mg resp. 30 mg. I: Episoden einer unipolaren Depression.<br />

D: 1x täglich 15–45 mg, abends. KI: Überempfindlichkeit gegenüber Mirtazapin oder Hilfstoffen. WH/VM: Agranulozytose, Epilepsie <strong>und</strong> organische Hirnsyndrome, Leberoder<br />

Niereninsuffizienz, Herzerkrankungen, Hypotonie, Schwangerschaft, Stillzeit, Miktionsstörungen, akutes Engwinkelglaukom <strong>und</strong> erhöhter intraokularer Druck, Diabetes<br />

mellitus, Ikterus, psychotische Symptome. Anwendung bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nicht empfohlen. IA: Cimetidin, Ketoconazol, Alkohol, Benzodiazepine, MAO-Hemmer, Carbamazepin,<br />

Phenytoin, Warfarin. Häufigste UAW: Sedation, trockener M<strong>und</strong>, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Obstipation, Asthenie, Schwindel. VK:<br />

Liste B. P: 10, 30, 100 <strong>und</strong> 3x100 Filmtabletten zu 30 mg. 30 <strong>und</strong> 100 Filmtabletten zu 45 mg. 6 <strong>und</strong> 30 Schmelztabletten zu 15 mg. 30 <strong>und</strong> 96 Schmelztabletten<br />

zu 30 mg. ZI: Organon AG, 8808 Pfäffikon. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. Studien auf Anfrage erhältlich. Referenz:<br />

1) Benkert O et al. Mirtazapine versus venlafaxine extended release. J Clin Psychopharmacol 2006;26(1):75–78. Organon AG, 8808 Pfäffikon SZ


6 Selecta 3/2007<br />

Kurs<br />

18. Mai 2007<br />

CONTINUING MEDICAL EDUCATION<br />

• Für Ihr Selbststudium •<br />

von <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> empfohlen<br />

Polyneuropathien<br />

Aktuelle Empfehlungen<br />

zur Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />

Polyneuropathien (PNP) treten am häufi gsten als Folge eines Diabetes<br />

mellitus oder einer Alkoholkrankheit auf. Doch auch Lebererkrankungen,<br />

Medikamente, Toxine oder Gendefekte kommen als Ursachen in<br />

Frage. Die wichtigste Therapiemassnahme besteht im Entzug der auslösenden<br />

Noxe, daher ist eine genaue Abklärung entscheidend. In diesem<br />

Kurs fi nden <strong>Sie</strong> eine Zusammenstellung der aktuellen Empfehlungen<br />

zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von PNP. Nehmen <strong>Sie</strong> sich ca. eine<br />

St<strong>und</strong>e Zeit für ihn <strong>und</strong> die anschliessenden Fragen. Viel Erfolg!<br />

Unter dem Begriff PNP werden Erkrankungen<br />

des Nervensystems subsummiert,<br />

die sich in Funktionseinschränkungen<br />

der peripheren motorischen,<br />

sensiblen oder der vegetativ/autonomen<br />

Nervenfasern äussern. Man unterscheidet<br />

zwei grosse Gruppen: erworbene<br />

<strong>und</strong> hereditäre PNP. Die erworbenen<br />

PNP lassen sich wiederum in zwei<br />

Gruppen untergliedern: entzündlich/<br />

infektiös sowie metabolisch/toxisch bedingte<br />

PNP. Letztere sind bei weitem die<br />

häufi gsten (s. Tab. 1, S. 7).<br />

Die beste Therapie der PNP ist die<br />

Behandlung der zugr<strong>und</strong>e liegenden Erkrankung<br />

bzw. die Beseitigung der auslösenden<br />

Noxe. Daher ist es sehr wichtig,<br />

die Ätiologie zu klären. Das gelingt aller-<br />

LERNZIELE dieser Fortbildungseinheit:<br />

In 1 St<strong>und</strong>e kennen <strong>Sie</strong>:<br />

� die Einteilung in die wichtigsten Polyneuropathien<br />

� die unterschiedlichen klinischen Erscheinungsformen<br />

� die Charakteristika der einzelnen Polyneuropathien<br />

� die empfohlenen Diagnosemassnahmen<br />

� die wichtigsten therapeutischen Möglichkeiten<br />

dings selbst bei umfassender Diagnostik<br />

nur in etwa zwei Dritteln der Fälle.<br />

Ein Drittel der PNP bleibt idiopathisch<br />

<strong>und</strong> kann lediglich symptomatisch<br />

behandelt werden. Das klinische Bild<br />

wird vor allem durch die von der Läsion<br />

betroffenen Nervenfasern bestimmt:<br />

■ Beginnende Schäden sensibler Fasern<br />

äussern sich oft als socken- oder handschuhförmige<br />

Hyp ästhesien, Kribbelparästhesien<br />

oder brennende Schmerzen,<br />

die auch (oder sogar besonders<br />

ausgeprägt) in Ruhe auftreten. Häufi g<br />

sind zunächst nur die Beine betroffen.<br />

■ Beeinträchtigungen motorischer Fasern<br />

verursachen in der Frühphase oft<br />

Krämpfe der Waden- bzw. Fussmuskulatur,<br />

bei schweren Verläufen auch<br />

schlaffe Paresen mit fehlenden Muskeleigenrefl<br />

exen <strong>und</strong> muskulärer Atrophie.<br />

■ Einschränkungen der autonomen Fasern<br />

können je nach betroffenem Organ<br />

zu verminderter Herzfrequenzvariabilität,<br />

orthostatischen Regulationsstörungen,<br />

Störungen der gastrointestinalen,<br />

sexuellen oder Ausscheidungsfunktionen<br />

<strong>und</strong> der Wahrnehmung von Ischämiesymptomen<br />

am Herzen führen.<br />

Zum Ausmass der erforderlichen<br />

PNP-Diagnostik gibt es lediglich Empfehlungen,<br />

aber keine internationalen<br />

Konsensus-Richtlinien. Tabelle 2 (s.<br />

S. 8) zeigt ein Schema der empfehlenswerten<br />

Diagnosemassnahmen.<br />

PNP bei Diabetes mellitus<br />

15 bis 40 % der Typ-1- <strong>und</strong> Typ-2-Diabetiker<br />

entwickeln eine symptomatische<br />

PNP. Diese ist meist distal symmetrisch<br />

<strong>und</strong> sensibel betont. In fortgeschrittenen<br />

Stadien kann es zu motorischen Ausfällen<br />

kommen. Die elektrophysiologischen<br />

Bef<strong>und</strong>e sind sehr variabel, in der<br />

Regel handelt es sich um eine gemischte<br />

axonale <strong>und</strong> demyelinisierende Neuropathie.<br />

Bei der Small-Fibre-Neuropathie,<br />

die ausschliesslich unbemarkte<br />

Fasern befällt, sind Refl exe <strong>und</strong> epikritische<br />

Sensibilität erhalten <strong>und</strong> die neurographischen<br />

Messungen unauffällig.<br />

Distal symmetrische Neuropathien bei<br />

Diabetikern sind ein eigenständiger Risikofaktor<br />

für die Entwicklung diabetischer<br />

Ulzera <strong>und</strong> steigern das Amputationsrisiko.<br />

Sehr wichtig ist daher die<br />

Aufklärung der Patienten hinsichtlich<br />

Fussinspektion <strong>und</strong> Ulkusprophylaxe.


Asymmetrische proximale Neuropathien<br />

<strong>und</strong> Monoparesen kommen bei<br />

Diabetespatienten auch vor, sind aber<br />

deutlich seltener als die periphere sensible<br />

Neuropathie. <strong>Sie</strong> beginnen meist<br />

mit Schmerzen, die von Paresen gefolgt<br />

werden. Die Rückbildungstendenz bei<br />

diesen beiden Formen ist gut. <strong>Sie</strong> benötigen<br />

oft keine spezifi sche Therapie.<br />

Häufi g fi ndet sich bei Diabetikern<br />

zusätzlich eine autonome Neuropathie,<br />

die sich in erektiler Impotenz, orthostatischer<br />

Dysregulation, Hyperhidrose,<br />

Blasenentleerungs- <strong>und</strong> gastrointestinalen<br />

Störungen äussern kann. Elektrophysiologisch<br />

zeigt sich die autonome<br />

Funktionsstörung in einer verminderten<br />

Herzfrequenzvariabilität. Gefährdet<br />

sind diese Patienten z.B. durch stumme<br />

Myokardischämien.<br />

Das Risiko einer diabetischen PNP<br />

steigt mit der Diabetesdauer <strong>und</strong> dem<br />

HbA1c-Wert. Die einzig kausale Therapie<br />

besteht in der Optimierung der Diabeteseinstellung.<br />

Diese kann die Progredienz<br />

verzögern; in einigen Fällen bessert<br />

sich auch die Symptomatik. Nach kombinierterPankreas-Nierentransplantation<br />

wurde bereits über Rückbildungen<br />

der diabetischen PNP berichtet.<br />

Infusionen mit Alpha-Liponsäure (in<br />

der Schweiz nicht zugelassen) bessern<br />

nach einer Metaanalyse aus vier Studien<br />

bei peripherer diabetischer Neuropathie<br />

klinische Beschwerden <strong>und</strong> neurologische<br />

Defi zite. Auch die orale Gabe über<br />

vier bis sieben Monate kann die neurologischen<br />

Symptome <strong>und</strong> die kardiale autonome<br />

Neuropathie bessern. Die Wirkung<br />

erfolgt wahrscheinlich über die<br />

Reduktion schädlicher freier Radikale.<br />

Ebenso wie bei anderen Formen der<br />

PNP ist auch bei Diabetespatienten häufi<br />

g eine symptomatische schmerzreduzierende<br />

Therapie indiziert (s. Abschnitt<br />

„Symptomatische Therapie“, S. 9).<br />

PNP bei Alkoholismus<br />

Alkoholismus ist neben Diabetes mellitus<br />

eine der häufi gsten PNP-Ursachen.<br />

Etwa 16 % der Alkoholabhängigen<br />

haben Symptome einer PNP,<br />

bei nahezu jedem zweiten fi nden sich<br />

elektrophysiologische Zeichen der Nervenschädigung.<br />

Oft bestehen bei diesen<br />

Patienten zusätzliche Faktoren, die<br />

die PNP begünstigen wie Leberschädigung,<br />

Malabsorption oder Mangelernährung<br />

mit Vitaminmangel. Charakteristisch<br />

für die alkoholbedingte<br />

18. Mai 2007 Selecta 3/2007 Kurs<br />

PNP bei anderen Erkrankungen<br />

Viele weitere Erkrankungen können mit einer<br />

PNP assoziiert sein, was bei der Abklärung<br />

stets bedacht werden sollte, so z.B.:<br />

■ Hypo- <strong>und</strong> Hyperthyreosen,<br />

■ Hypovitaminosen,<br />

■ Paraproteinämien,<br />

■ Amyloidosen,<br />

■ Borreliose,<br />

■ Porphyrie,<br />

■ paraneoplastische Erkrankungen,<br />

■ Kollagenosen <strong>und</strong> Vaskulitiden<br />

■ sowie intensiv-medizinische Verläufe<br />

(Critical-Illness-Neuropathie etwa bei<br />

Sepsis mit Multiorganversagen).<br />

Auch hier besteht die kausale Behandlung<br />

in der Therapie der Gr<strong>und</strong>erkrankung. Eine<br />

symptomatische Therapie kann zusätzlich<br />

erforderlich sein.<br />

PNP sind sensomotorische Beeinträchtigungen<br />

mit vorwiegend axonaler<br />

Schädigung. Betroffen sind meist die<br />

Beine. Die Patienten berichten in der<br />

Regel über Schmerzen, Parästhesien <strong>und</strong><br />

Muskelschwäche. Aber auch Wadenkrämpfe,<br />

Kälte- oder Hitzegefühl sowie<br />

brennende Fusssohlen sind Symptome.<br />

Typisch ist auch eine autonome Komponente<br />

mit orthostatischer Dysregulation,<br />

Hyperhidrose, erektiler Dysfunktion<br />

<strong>und</strong> trophischen Ulzera der Haut. Der<br />

Verlauf ist variabel, bei Alkoholkarenz<br />

ist die Rückbildungstendenz gut.<br />

Bei der Behandlung steht die strikte<br />

Alkoholkarenz an erster Stelle. Ausserdem<br />

ist auf eine ausgewogene Er-<br />

nährung zu achten. Eventuell können<br />

B-Vitamine (Thiamin* p.o. 100 mg/d<br />

oder Benfothiamin*) substituiert werden.<br />

Bei Alkoholkarenz ist eine symptomatische<br />

Therapie im Allgemeinen<br />

nicht nötig.<br />

PNP bei Hepatopathien<br />

<strong>und</strong> Urämie<br />

15 bis 20 % der Patienten mit Hepatitiden<br />

entwickeln eine PNP, bei einer<br />

Leberzirrhose sind es 60 bis 70 %, bei<br />

chronischer Niereninsuffi zienz weisen<br />

bis zu 60 % der Patienten elektrophysiologische<br />

Veränderungen auf. In der Regel<br />

handelt es sich bei diesen Patienten<br />

um eine symmetrische distal betonte<br />

sensible Neuropathie.<br />

Die Behandlung der Gr<strong>und</strong>erkrankung<br />

ist jeweils das wichtigste Therapieprinzip.<br />

Nach einer Leber- bzw.<br />

Nierentransplantation kann es zu einer<br />

erheblichen Rückbildung der Symptomatik<br />

kommen. Bei ausgeprägten Beschwerden<br />

ist eine symptomatische Behandlung<br />

angezeigt.<br />

PNP durch Medikamente<br />

bzw. Toxine<br />

Bei den meisten Arzneimitteln ist das<br />

PNP-Risiko gering. Ausnahme sind<br />

die Chemotherapeutika, vor allem<br />

die Vinca-Alkaloide, Paclitaxel* <strong>und</strong><br />

Platinderivate. <strong>Sie</strong> führen oft – dosisabhängig<br />

– zu PNP, die in bis zu 40 %<br />

irreversibel sind. Ursache ist eine DNA-<br />

Schädigung in den Hinterwurzelganglien,<br />

Satelliten- <strong>und</strong> Schwann-Zellen.<br />

�Fortsetzung Seite 8<br />

Polyneuropathien<br />

erworbene PNP hereditäre PNP<br />

metabolisch/toxische PNP entzündlich/infektiöse PNP<br />

PNP bei Diabetes Guillain-Barré-Syndrom<br />

(AIDP)<br />

Hereditäre Motorische <strong>und</strong> Sensorische<br />

Neuropathien HMSN / CMT<br />

PNP bei Alkoholismus Miller-Fisher-Syndrom Hereditäre Sensible Autonome<br />

Neuropathie HSAN<br />

PNP bei Lebererkrankung<br />

<strong>und</strong> Urämie<br />

CIDP<br />

PNP bei anderen<br />

Erkrankungen<br />

PNP durch Medikamente/<br />

Toxine<br />

Tabelle 1<br />

multifokale motorische<br />

Neuropathie (MMN)<br />

7


8 Kurs Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

�Fortsetzung von Seite 7<br />

Auch bei HIV-Infektion verabreichte<br />

antiretrovirale Medikamente sowie<br />

Interferon alfa* verursachen häufi ger<br />

Neuropathien. Um der Isoniazid*-Neuropathie<br />

bei langsamen Azetylierern<br />

vorzubeugen, sollte eine Prophylaxe mit<br />

Pyridoxin* (Vitamin B6) in einer Dosis<br />

von 50 mg/d erfolgen. Durch Umwelttoxine<br />

verursachte Neuropathien sind bei<br />

uns heute eher selten. Die toxisch bedingte<br />

PNP ist meist distal symmetrisch<br />

<strong>und</strong> durch eine axonale Schädigung<br />

bedingt. Toxische Neuropathien sind<br />

häufi ger mit ZNS-Manifestationen assoziiert,<br />

bilden sich aber meist, solange<br />

sie nur leicht bis mässig ausgeprägt sind,<br />

bei Ausschaltung der Noxe gut zurück.<br />

Bei medikamenteninduzierter PNP,<br />

die im Rahmen einer Krebs- bzw. HIV-<br />

Therapie auftritt, muss eine Abwägung<br />

von Nutzen <strong>und</strong> Nebenwirkung erfolgen.<br />

Manchmal muss die PNP in Kauf<br />

genommen werden, wenn auf das Medikament<br />

nicht verzichtet werden kann.<br />

Entzündliche PNP<br />

Eine akute infl ammatorische demyelinisierende<br />

Polyneuropathie (AIDP,<br />

Synonym: Guillain-Barré-Syndrom) ist<br />

bei uns die häufi gste Ursache einer akuten<br />

generalisierten Lähmung. Es handelt<br />

sich um eine erworbene immunvermittelte<br />

Neuropathie, der in etwa 70 %<br />

der Fälle eine harmlose Infektion, etwa<br />

der oberen Atemwege oder des Magen-<br />

Darm-Traktes, vorausgeht.<br />

Die AIDP beginnt häufi g mit nächtlich<br />

betonten Spontanschmerzen im Rücken<br />

bzw. in den Extremitäten, verein-<br />

Allgemeine <strong>und</strong> weiterführende Diagnostik zur Abklärung der PNP<br />

Allgemeine Untersuchungen<br />

zur Diagnosesicherung<br />

Klinik, Anamnese, neurologische Untersuchung<br />

(bekannte Gr<strong>und</strong>erkrankungen, Hypästhesien,<br />

reduzierte Muskeleigenrefl exe)<br />

Neurophysiologie: Neurographie (Nervenleitgeschwindigkeit<br />

verlangsamt, Amplituden reduziert),<br />

Elektromyographie (Denervierungszeichen <strong>und</strong><br />

neurogene Veränderungen)<br />

bei V.a. autonome Beteiligung Herzfrequenzvariabilität, Schellong-Test<br />

Erworbene metabolische Neuropathien<br />

Diabetes HbA1c, BTP, Glukosebelastungstest<br />

Alkoholinduzierte PNP Leberwerte, MCV, CDT<br />

Niereninsuffi zienz, Urämie Nierenwerte, Harnsäure, Anämie<br />

Hypo-/Hyperthyreose TSH, Schilddrüsenhormone<br />

Hepatopathien Leberwerte, Hepatitisserologie<br />

Vitaminmangel bei Malabsorption oder In- Blutbild, MCV, MCH (ggf. Vitamine im Serum,<br />

trinsic-Factor-Mangel, funikuläre Myelose teuer!), Schilling-Test<br />

Gammopathien <strong>und</strong> Dysproteinämien bei Immunelektrophorese, Immunfi xierung MAG<br />

multiplem Myelom, Makroglobulinämie (myelinassoziiertes Glykoprotein)<br />

paraneoplastische Ätiologien Suche nach Primarius (insbesondere Mamma<strong>und</strong><br />

Bronchialkarzinome)<br />

Amyloidose Leberwerte, Klinik, ggf. Rektum- <strong>und</strong> Nervenbiopsien<br />

Porphyrie Klinik (Koliken, Krampfanfälle) plus allgemeine<br />

Porphyriediagnostik im Urin (Nachweis erhöhter<br />

Aminolävulinsäure <strong>und</strong> Porphobilinogen)<br />

Borreliose Klinik häufi g mit starken Schmerzen <strong>und</strong> Hirnnervenbeteiligung<br />

(N. VII); Serologie, Liquordiagnostik<br />

multifokale motorische Neuropathie<br />

Tabelle 2<br />

GM-1-Antikörper, Neurographie<br />

zelt auch mit sensiblen Missempfi ndungen<br />

oder Taubheitsgefühl der Akren. Das<br />

Vollbild zeigt sich mit distal beginnenden<br />

symmetrisch ausgeprägten schlaffen<br />

Paresen, die Muskeleigenrefl exe sind<br />

reduziert <strong>und</strong> fallen schliesslich ganz<br />

aus. Das Maximum der Symptomatik<br />

wird nach drei bis vier Wochen erreicht.<br />

Bei Beteiligung des Zwerchfells <strong>und</strong> der<br />

respiratorischen Hilfsmuskulatur kann<br />

es zur respiratorischen Insuffi zienz mit<br />

Beatmungspfl icht kommen. Die Beeinträchtigung<br />

autonomer Fasern kann zu<br />

lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen<br />

führen. Die Mortalität liegt bei<br />

ca. 5 %. 50 bis 60 % der Patienten überstehen<br />

die akute Krankheitsphase ohne<br />

dauerhafte körperliche Einschränkungen.<br />

Diagnostische Kriterien der AIDP<br />

sind im Kasten auf Seite 9 aufgeführt.<br />

Die Therapie sollte in einem spezialisierten<br />

Zentrum erfolgen. Es geht vor<br />

allem darum, schwerwiegende Komplikationen<br />

wie Thromboembolien <strong>und</strong><br />

Arrhythmien zu vermeiden <strong>und</strong> eine<br />

Beatmungspfl icht rechtzeitig zu erkennen.<br />

Dazu sind regelmässige Kontrollen<br />

hämodynamischer <strong>und</strong> respiratorischer<br />

Parameter notwendig, auch wird eine<br />

Thromboseprophylaxe empfohlen.<br />

Therapeutisch eingesetzt werden i.v.<br />

Immunglobuline, bei deren Versagen<br />

auch die Plasmapherese. Glukokortikoide<br />

scheinen nach vorliegenden Daten<br />

nicht wirksam zu sein. Begleitende physikalische<br />

Massnahmen sind sinnvoll.<br />

Eine seltene Variante des AIDP ist<br />

das Miller-Fisher-Syndrom mit der<br />

charakteristischen Symptomentrias aus<br />

Ophthalmoplegie, Ataxie <strong>und</strong> Arefl exie.<br />

Die Therapie besteht auch hier in der<br />

Gabe von i.v. Immunglobulinen.<br />

Die chronisch infl ammatorische demyelinisierende<br />

Neuropathie (CIDP)<br />

unterscheidet sich klinisch von der<br />

AIDP vor allem über die Dauer der Progredienz<br />

– die Symptomentwicklung<br />

zieht sich über mindestens acht Wochen<br />

hin. Meist steht eine distale beinbetonte<br />

vorwiegend motorische Beeinträchtigung<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Wahrscheinlich<br />

ist eine T-Zell-vermittelte Autoimmunreaktion<br />

Gr<strong>und</strong>lage der CIDP. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieser vermuteten Pathogenese werden<br />

primär immunsuppressive Therapien<br />

eingesetzt; in leichten Fällen Kortikosteroide,<br />

bei schweren Verläufen neben i.v.<br />

Immunglobulinen <strong>und</strong> Plasmapherese<br />

auch Azathioprin*, Cyclophosphamid*<br />

oder Ciclosporin A*.


Die Einordung der multifokalen motorischen<br />

Neuropathie (MMN) wird<br />

kontrovers diskutiert. Während sie einige<br />

Autoren als eigenständige Entität<br />

sehen, halten es andere für sinnvoller,<br />

sie als Variante der AIDP bzw. der CIDP<br />

einzuordnen. Die MMN hat typischerweise<br />

einen schubweisen oder langsam<br />

chronisch-progredienten Verlauf. Die<br />

Symptomatik ist rein motorisch, unilateral,<br />

mit muskulärer Schwäche, Faszikulationen,<br />

Muskelkrämpfen <strong>und</strong> Refl exausfällen.<br />

In 90 % der Fälle ist die Muskelschwäche<br />

distal <strong>und</strong> armbetont. Auch<br />

Diagnosekriterien der AIDP<br />

■ progrediente symmetrische Muskel schwäche<br />

(von leichter Parese bis zur Tetraplegie)<br />

mit Maximum nach ca. 4 Wochen<br />

■ Fazialisparese bds. in bis zu 50 % der Fälle<br />

■ autonome Funktionsstörungen<br />

■ typische zytoalbuminäre Dissoziation<br />

im Liquor<br />

■ elektroneurographische <strong>und</strong><br />

-myographische Veränderungen<br />

hier wird eine autoimmune Genese diskutiert.<br />

Therapie der Wahl sind i.v. Immunglobuline,<br />

bei schweren Verläufen<br />

<strong>und</strong> Therapieresistenz ist alternativ<br />

hochdosiert i.v. Cyclophosphamid möglich.<br />

Zu den neueren Immunsuppressiva<br />

<strong>und</strong> Immunmodulatoren gibt es bisher<br />

keine Studien.<br />

Hereditäre PNP<br />

Ererbte PNP sind sehr viel seltener als<br />

die erworbenen. <strong>Sie</strong> können dank grosser<br />

Fortschritte in der Molekulargenetik<br />

heute leichter diagnostiziert werden. <strong>Sie</strong><br />

werden nach der CMT (Charcot-Marie-<br />

Tooth)-Nomenklatur eingeteilt.<br />

Die CMT 1 ist die häufi gste hereditäre<br />

Neuropathie. <strong>Sie</strong> wird autosomal dominant<br />

vererbt. Ihre Prävalenz liegt bei<br />

1/2500 bis 1/15 000. Erste Ausfallerscheinungen,<br />

meist atrophische Paresen der<br />

Unterschenkelmuskulatur, bevorzugt<br />

der Fussheber, beginnen in der Regel<br />

zwischen dem sechsten <strong>und</strong> 13. Lebensjahr.<br />

Der chronische Verlauf erstreckt<br />

sich über Jahre <strong>und</strong> ist relativ gutartig,<br />

meist bleiben die Patienten gehfähig.<br />

Die CMT 2 äussert sich später, meist<br />

erst in der zweiten bis vierten Lebensdekade,<br />

die Symptomatik ist milder.<br />

Bei der CMT 3 ist im Vergleich zur<br />

CMT 1 der klinische Verlauf sehr viel<br />

Peer-Reviewed<br />

18. Mai 2007 Selecta 3/2007 Kurs<br />

schwerer. Das Ersterkrankungsalter liegt<br />

bereits in der ersten Lebensdekade, zum<br />

Teil bestehen bereits von Geburt an Beeinträchtigungen;<br />

die Gehfähigkeit wird<br />

nicht erreicht oder geht wieder verloren.<br />

Der Verlauf ist rascher progredient,<br />

die Lebenserwartung verkürzt.<br />

Eine Therapie ist bei diesen hereditären<br />

PNP bislang nicht möglich. Krankengymnastik<br />

<strong>und</strong> physiotherapeutische<br />

Massnahmen sind empfehlenswert.<br />

Die HMSN 4 (M. Refsum) ist eine<br />

extrem seltene autosomal rezessive Störung<br />

des Fettsäurestoffwechsels, die zur<br />

Anreicherung von Phytansäure in Serum<br />

<strong>und</strong> Gewebe führt. Die begleitende<br />

demyelinisierende Neuropathie beginnt<br />

meist im ersten bis dritten Lebensjahrzehnt<br />

mit distalen Paresen, Hohlfüssen<br />

<strong>und</strong> Störungen der Tiefensensibilität.<br />

Behandelt wird über eine diätetische<br />

Restriktion der Phytansäure <strong>und</strong> ihrer<br />

Vorstufen, die vor allem in Molkereiprodukten,<br />

tierischen <strong>und</strong> pfl anzlichen<br />

Fetten vorkommen. Hohe Phytansäurespiegel<br />

können auch per extrakorporaler<br />

LDL-Apherese gesenkt werden.<br />

Bei der HSAN (Hereditäre Sensible<br />

Autonome Neuropathie) kommt es typischerweise<br />

zu axonalen Schädigungen<br />

mit sensiblen Ausfällen <strong>und</strong> deutlichen<br />

autonomen bzw. trophischen<br />

Störungen. Die Patienten weisen eine<br />

Neigung zu Ulzera an den Füssen auf<br />

<strong>und</strong> haben akrodistal eine verminderte<br />

Schmerzempfi ndlichkeit.<br />

Symptomatische Therapie<br />

Wichtig ist vor allem, den Patienten<br />

vor Behandlungsbeginn darüber aufzuklären,<br />

dass zwar eine Symptomminderung,<br />

aber keine völlige Beschwerdefreiheit<br />

durch die symptomatische<br />

Therapie zu erwarten ist. Besonders<br />

bei alkoholbedingter <strong>und</strong> diabetischer<br />

Neuropathie muss die Bedeutung der<br />

Alkoholkarenz bzw. einer guten Blutzuckerkontrolle<br />

vermittelt werden. Die<br />

sym ptomatische Behandlung kann vor<br />

allem Schmerzen bessern, Taubheitsgefühle<br />

sprechen dagegen meist kaum an.<br />

Für die symptomatische Therapie<br />

stehen verschiedene Medikamentengruppen<br />

zur Verfügung:<br />

■ Trizyklische Antidepressiva. Diese<br />

sollten langsam auftitriert werden. Der<br />

schmerztherapeutisch wirksame Bereich<br />

liegt etwa bei der Hälfte der antidepressiv<br />

wirksamen Dosis. Zunächst sollte<br />

ein Therapieversuch mit retardiertem<br />

Amitriptylin* bis zu 100 mg abends<br />

erfolgen. Weniger gut belegt sind Nortriptylin*,<br />

Doxepin* <strong>und</strong> Imipramin*.<br />

Selektive Serotonin-<strong>Wie</strong>deraufnahme-<br />

Hemmer sind gegen Schmerzen wenig<br />

wirksam. Neuere Antidepressiva, die<br />

dualen Serotonin-Noradrenalin-<strong>Wie</strong>deraufnahmehemmer<br />

Duloxetin* <strong>und</strong><br />

Venlafaxin*, hingegen haben sich bei<br />

der diabetischen Neuropathie als wirksam<br />

erwiesen.<br />

■ Antikonvulsiva. Brennende <strong>und</strong><br />

neuralgieform einschiessende Schmerzen<br />

sprechen in der Regel gut auf Antikonvulsiva<br />

an. Gut untersucht ist<br />

retardiertes Carbamazepin* (300 bis<br />

1200 mg/d). Alternativen sind Oxcarbazepin*<br />

oder Lamotrigin*. Die neueren<br />

Substanzen Gabapentin* <strong>und</strong> Pregabalin*<br />

sind ebenfalls wirksam <strong>und</strong><br />

mittlerweile gut untersucht. Auch die<br />

Antikonvulsiva sollten, um das Nebenwirkungsrisiko<br />

zu minimieren, langsam<br />

auftitriert werden.<br />

■ Opioide. Entgegen früherer Ansicht<br />

sind auch Opioide gegen den Neuropathieschmerz<br />

wirksam. Ein Therapieversuch<br />

kann z.B. mit retardiertem Tramadol*<br />

(200 bis 400 mg/d) oder Oxycodon*<br />

(2 x 10 bis 20 (max. 40) mg/d) erfolgen.<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

Gemeinsam mit der Akademie für ärztliche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen<br />

hat die <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> in <strong>Wie</strong>sbaden diesen Kurs unter dem wissenschaftlichen Patronat von<br />

PD Dr. Volker Limmroth, Neurologische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik, Klinikum Köln, erstellt. Als Schweizer<br />

Expertin stand uns PD Dr. Susanne Renaud, Neurologische Universitätsklinik, Basel, zur Seite.<br />

Über die Akademie für ärztliche Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung läuft die Fortbildung von über 28 000<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten. Neben der Zertifi zierung organisiert <strong>und</strong> konzipiert sie unter der Leitung<br />

von Professor Dr. Ernst-Gerhard Loch, <strong>Wie</strong>sbaden, eigene Fortbildungsmassnahmen.<br />

Wir möchten Ihnen diese hochkarätige Fortbildung für Ihr Selbststudium empfehlen.<br />

<strong>Wie</strong> <strong>Sie</strong> vorgehen, erfahren <strong>Sie</strong> auf S. 10.<br />

9


10 Kurs Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

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Fragen zur zertifi zierten Fortbildung „Polyneuropathien“<br />

Bitte beachten: Bei jeder Frage ist jeweils nur eine Antwort zutreffend.<br />

1. Welche Aussage ist <strong>richtig</strong>?<br />

a) Metabolisch bedingte Polyneuropathien (PNP)<br />

sind bei weitem am häufi gsten.<br />

b) Das Guillain-Barré-Syndrom wird zu den metabolisch/toxisch<br />

bedingten PNP gerechnet.<br />

c) Die multifokale motorische Neuropathie<br />

(MMN) ist hereditär.<br />

d) Entzündliche Poly(radikulo)neuropathien<br />

haben stark zugenommen.<br />

e) Der Begriff Polyneuropathie umfasst sowohl<br />

Erkrankungen des peripheren als auch des<br />

zentralen Nervensystems.<br />

2. Welche Aussage trifft nicht zu?<br />

a) Jede dritte PNP ist idiopathisch.<br />

b) Die Ätiologie der PNP hat keinen Einfl uss auf<br />

die Therapie.<br />

c) Sensible Neuropathien beginnen oft mit symmetrischen<br />

sockenförmigen Hyperästhesien.<br />

d) Krämpfe der Waden- bzw. Fussmuskulatur<br />

können erstes Anzeichen der motorischen PNP<br />

sein.<br />

e) Die Kompromittierung autonomer Fasern<br />

kann zu orthostatischen Regulationsstörungen<br />

führen.<br />

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Dieses Online-Angebot ist nicht gleichzusetzen mit E-Learning,<br />

sondern dient lediglich zur elektronischen Beantwortung der Fragen<br />

aus unserer Printausgabe der Selecta – CME mit <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong>.<br />

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3. Welche Aussage trifft nicht zu?<br />

a) Vinca-Alkaloide verursachen häufi g eine Neuropathie.<br />

b) Neuropathien durch Umwelttoxine nehmen zu.<br />

c) Eine PNP durch Zytostatika ist in bis zu 40 %<br />

irreversibel.<br />

d) Zur Vorbeugung der Isoniazid-Neuropathie ist<br />

die Prophylaxe mit Vitamin B6 angezeigt.<br />

e) Leicht bis mässig ausgeprägte toxische Neuropathien<br />

zeigen bei Ausschaltung der Noxe<br />

eine gute Rückbildungstendenz.<br />

4. Welche Aussage ist falsch?<br />

a) Die diabetische PNP ist in der Regel gemischt<br />

axonal <strong>und</strong> demyelinisierend.<br />

b) Bei einigen Formen der diabetischen PNP<br />

können die neurographischen Bef<strong>und</strong>e<br />

unauffällig sein.<br />

c) Die diabetische PNP ist meist distal symmetrisch<br />

<strong>und</strong> motorisch betont.<br />

d) Einzige kausale Therapie bei diabetischer PNP<br />

ist die Optimierung des Blutzuckers.<br />

Welchen Weg <strong>Sie</strong> auch wählen, Fehler werden kommentiert,<br />

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e) Sowohl die Infusions- als auch die orale<br />

Therapie mit Alpha-Liponsäure kann die<br />

neurologischen Symptome bessern.<br />

5. Welche Aussage ist falsch?<br />

a) Eine PNP kann Zeichen einer unerkannten<br />

Hepatitis sein.<br />

b) Elektrophysiologische Veränderungen<br />

fi nden sich bei bis zu 30 % der Patienten<br />

mit chronischer Niereninsuffi zienz.<br />

c) Bei Lebererkrankungen <strong>und</strong> Urämie besteht<br />

meist eine symmetrische distal betonte<br />

Neuropathie.<br />

d) Die Behandlung der Gr<strong>und</strong>erkrankung ist das<br />

wichtigste Therapieprinzip gegen die PNP.<br />

e) Auch Hypo- bzw. Hyperthyreosen können<br />

mit einer PNP assoziiert sein.<br />

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S. 28


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Referenz: 1) Fachinformation im Arzneimittelkompendium, Ausgabe 2006 Kurzfachinformation Humira‚ (Adalimumab): Z: Wirkstoff: Adalimumab. Spritzen zur subkutanen Selbstinjektion (40 mg). I: Erwachsene<br />

Patienten mit aktiver mässiger bis schwerer rheumatoider Arthritis, welche ungenügend auf die klassischen Standardtherapien (Therapie mit einem oder mehreren DMARDs) ansprachen in Monotherapie<br />

oder in Kombination mit MTX bzw. anderen DMARDs, die eingesetzt wurden, wobei Kombinationen mit Ciclosporin,Azathioprin <strong>und</strong> anderen TNF-a-Therapien nicht untersucht wurden; kürzlich diagnostizierte<br />

(< 3 Jahre) MTX-naive Patienten mit mässiger bis starker rheumatoider Arthritis, in Kombination mit MTX; Patienten mit Psoriasis-Arthritis, die ungenügend auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika<br />

ansprachen, in Monotherapie oder Kombination mit DMARDs; Erwachsene Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis, die nur unzureichend auf herkömmliche Therapien angesprochen haben.<br />

D: Eine Injektion (40mg) subkutan alle zwei Wochen. Im Fall einer Verminderung der Wirkung unter Monotherapie bei rheumatoider Arthritis kann eine Erhöhung der Dosierungsfrequenz auf 40 mg Adalimumab<br />

einmal wöchentlich von Vorteil sein. KI: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe, aktive Tuberkulose, schwere Infektionen wie Sepsis oder opportunistische Infektionen, mittelschwere bis schwere Herzinsuffizienz<br />

(NYHA Kl. III-IV). Relative KI: Aktive TB, aktiven Infektionen, anaphylaktische/schwere allergische Reaktion, gleichzeitige Gabe von Lebendvaccinen, leichte Herzinsuffizienz, neurologische Ereignisse<br />

wie demyelisierende Erkrankungen. WH: Infektionen, allergische Reaktionen, maligne Tumore, Immunsuppression, Impfungen, gleichzeitige Anwendung von TNF-a-Inhibitoren <strong>und</strong> Anakinra, hämatologische<br />

Ereignisse. Interak.: keine bekannt/nicht untersucht. UW: Schmerzen <strong>und</strong> Reaktionen, Blutungen oder Eruptionen an der Einstichstelle, Infektionen (v.a. oberen Atemwege, Pneumonie, Bronchitis,<br />

Harnweg, Herpes simplex + zoster), verminderte Hämoglobinwerte, Hyperlipidämie, Kopfschmerz, Benommenheit, Rhinitis, Sinusitis, verstärkter Husten, Halsentzündung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall,<br />

Exanthem, Pruritus,Asthenie, Grippesyndrom, klinisch erythematöse Reaktion. P: Eine gebrauchsfertige Spritze (40 mg) pro Packung. B Kassenzulässig, Kostengutsprache nötig,Ausführliche Informationen<br />

über Indikationen, Dosierung, Nebenwirkungen <strong>und</strong> Anwendungseinschränkungen siehe Arzneimittelkompendium 2007 der Schweiz, Abbott AG, Neuhofstrasse 23, 6341 Baar, Tel. 041 768 43 33<br />

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Morbus Bechterew<br />

Update zur Therapie mit<br />

TNF-α-Hemmern<br />

Der Einsatz von Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α)-Hemmern in<br />

der akuten Phase des Morbus Bechterew bewährt sich. Doch wie sieht<br />

es im Langzeitgebrauch aus? Können sie bei gutem Ansprechen nach<br />

einer gewissen Zeit abgesetzt werden, <strong>und</strong> lässt sich mit diesen<br />

Medikamenten die Progression der Strukturschäden aufhalten?<br />

Seit der Zulassung der zu den sogenannten<br />

Biologics gehörenden TNF-α-Hemmer<br />

zur Therapie des Morbus Bechterew<br />

steht den Patienten eine neue medikamentöse<br />

Behandlungsoption zur Verfügung.<br />

„In den bisherigen Studien zeigte<br />

sich übereinstimmend, dass diese Biologics<br />

– Adalimumab*, Etanercept*, Infl iximab*<br />

– bei Patienten mit aktivem Morbus<br />

Bechterew die krankheitsbedingten<br />

Anzeichen <strong>und</strong> Symptome sowie die Lebensqualität<br />

verbessern“, erklärte Professor<br />

Dr. Désirée van der Heijde, Universität<br />

Maastricht, Präsidentin ASAS<br />

(Assessment in Ankylosing Spondylitis),<br />

am Bechterew Symposium in Zürich.<br />

Studien zu Wirksamkeit<br />

<strong>und</strong> Sicherheit<br />

Zur Wirksamkeit <strong>und</strong> Sicherheit von<br />

Adalimumab über 24 Wochen präsen-<br />

tierte die Referentin, die selbst an der<br />

Leitung dieser Studie beteiligt war, die<br />

Daten der ATLAS-Studie 1 . Die Ergebnisse<br />

der randomisierten, plazebokontrollierten,<br />

doppelblinden Studie zeigen,<br />

dass Adalimumab bei Bechterewpatienten<br />

zu einer signifi kanten Reduktion<br />

von Schmerz <strong>und</strong> Entzündung (Ansprechen<br />

auf ASAS-Kriterien) führte.<br />

Darüber hinaus reduzierte es bei vielen<br />

Patienten die Krankheitsaktivität:<br />

Es kam zu einer 50%igen Verbesserung<br />

im Bath Ankylosing Spondylitis<br />

Disease Activity Index (BASDAI-50)<br />

nach zwölf Wochen, nach 24 Wochen<br />

betrug sie noch 42 %. Adalimumab induzierte<br />

eine partielle Remission <strong>und</strong><br />

verbesserte die körperliche Funktionsfähigkeit<br />

(Bath Ankylosing Spondylitis<br />

Functional Index, BASFI) sowie die ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Lebensqualität gemäss<br />

Ankylosing Spondylitis Quality of<br />

Antwort-Coupon auf S. 28<br />

Frage 6: Welche Aussage zur Therapie des<br />

Morbus Bechterew trifft zu?<br />

a) Bei gutem Ansprechen auf die TNF-α-Hemmer<br />

können diese nach drei bis vier Monaten<br />

abgesetzt werden.<br />

b) Trotz ihrer guten Wirksamkeit verhindern<br />

TNF-α-Hemmer nicht das Fortschreiten<br />

struktureller Gelenksveränderungen.<br />

c) Unter kontinuierlicher Einnahme von NSAR<br />

ist eine Zunahme der strukturellen Veränderungen<br />

an den Gelenken festzustellen.<br />

d) TNF-α-Hemmer zeigen keinen Einfl uss auf<br />

die Knochendichte, die Entzündungszeichen<br />

in der MRT gehen dagegen zurück.<br />

e) TNF-α-Hemmer zeigen nur in der akuten<br />

Phase der Erkrankung eine Wirkung.<br />

Life (ASQoL)-Questionnaire <strong>und</strong> Short<br />

Form-36 (SF-36) Health Survey. Gleichzeitig<br />

sprachen die Patienten schnell auf<br />

die Substanz an.<br />

In einer randomisierten, plazebokontrollierten,<br />

doppelblinden Multizenterstudie<br />

2 zur Wirksamkeit <strong>und</strong> Si


cherheit von Etanercept bei Patienten<br />

mit moderatem oder schwerem aktivem<br />

Morbus Bechterew erwies sich Etanercept<br />

als sehr wirksam. Im Vergleich zu<br />

Plazebo zeigte es eine signifi kante Verbesserung<br />

aller Parameter der ASAS-<br />

Kriterien, der Entzündungskriterien sowie<br />

der Beweglichkeit der Wirbelsäule.<br />

Auch nach zwei Jahren konnte das Ansprechen<br />

auf die Therapie aufrechterhalten<br />

werden. 3<br />

Die ASSERT-Studie 4 zeigte, dass Infl<br />

iximab über 24 Wochen in einer grossen<br />

Kohorte von Patienten mit Morbus<br />

Bechterew wirksam <strong>und</strong> gut verträglich<br />

war. Im 102-wöchigen Follow-up blieb<br />

die Wirkung erhalten. Unter Infl iximab<br />

komme es deutlich seltener zum Auffl<br />

ammen von anteriorer Uveitis 5 als mit<br />

Etanercept, berichtete die Expertin weiter.<br />

Zudem scheine es unter Infl iximab<br />

signifi kant seltener zum <strong>Wie</strong>derauftreten<br />

<strong>und</strong> zu neuen Schüben eines Reizdarmsyndroms<br />

6 zu kommen als unter<br />

den anderen beiden Präparaten.<br />

<strong>Wie</strong> Prof. van der Heijde weiter ausführte,<br />

habe es sich gezeigt, dass bei Patienten,<br />

die gut auf einen TNF-α-Hemmer<br />

ansprechen, die medikamentöse<br />

Therapie nach einer gewissen Zeit nicht<br />

abgebrochen werden kann. Ein Absetzen<br />

führe bei den meisten zu einem<br />

<strong>Wie</strong>derauftreten der Krankheit innerhalb<br />

von drei bis vier Monaten.<br />

Lassen sich strukturelle<br />

Veränderungen stoppen?<br />

Das Aufhalten der Progression der<br />

strukturellen Schädigung von Gelenken<br />

mit TNF-α-Hemmern ist bei der Rheumatoiden<br />

Arthritis (RA) dokumentiert.<br />

Die Beurteilung struktureller Schäden<br />

bei Morbus Bechterew erweist sich aber<br />

als schwierig, weil im Vergleich zur RA<br />

das Fortschreiten relativ langsam stattfi<br />

ndet <strong>und</strong> es mindestens zwei Jahre<br />

braucht, um eine substanzielle Progression<br />

bei einer genügenden Zahl Patienten<br />

festzustellen, erläuterte die Expertin.<br />

Für nichtsteroidale Antirheumatika<br />

(NSAR) gebe es kontrollierte Daten<br />

einer Studie, die zeigten, dass bei kontinuierlicher<br />

Einnahme im Vergleich<br />

zur Bedarfsverwendung eine geringere<br />

Progression von Strukturschäden feststellbar<br />

ist. Das sei aufgr<strong>und</strong> der biologischen<br />

Hypothese nachvollziehbar,<br />

wonach Cyclooxygenase-2 eine wichtige<br />

18. Mai 2007 Selecta 3/2007 Repetitorium<br />

Rolle bei der Knochenbildung spiele.<br />

Von NSAR sei bekannt, dass sie nach<br />

einem Hüftgelenkersatz die heterotope<br />

Knochenbildung um etwa die Hälfte<br />

vermindern. Syndesmophyten könnten<br />

durchaus als Beispiel einer heterotopen<br />

Knochenbildung angesehen werden.<br />

Es gebe aber keine Daten darüber, ob<br />

auch konventionelle krankheitsmodifi<br />

zierende Antirheumatika (DMARDs)<br />

Strukturschäden bei Morbus Bechterew<br />

verhindern.<br />

Trotz der guten klinischen Wirksamkeit<br />

von TNF-α-Hemmern beim<br />

Morbus Bechterew zeigten die Ergebnisse<br />

bisheriger Studien, dass es zu einer<br />

Zunahme struktureller Veränderungen<br />

auch unter einer TNF-α-<br />

Blocker-Therapie kommt,<br />

die Progression also nicht<br />

gestoppt wird.<br />

Was ist belegt,<br />

was unklar?<br />

Die Wirksamkeit der TNF-α-<br />

Hemmer in der aktiven Phase<br />

des Morbus Bechterew ist<br />

in randomisierten kontrollierten<br />

Studien eindrücklich<br />

belegt. Schmerz <strong>und</strong> Steifi gkeit,<br />

die Krankheitsaktivität<br />

<strong>und</strong> die Behinderung gehen<br />

zurück, die Lebensqualität<br />

steigt, krankheitsbedingte<br />

Arbeitsausfallzeiten sinken,<br />

die Mobilität der Wirbelsäule<br />

verbessert sich, die<br />

Entzündungszeichen in der<br />

Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) verringern sich,<br />

<strong>und</strong> die Knochendichte wird<br />

positiv beeinfl usst. Dabei unterscheiden<br />

sich die Nebenwirkungen<br />

nicht von denen<br />

in Studien zur RA. Das Ansprechen<br />

auf die Therapie mit<br />

TNF-α-Hemmern kann über<br />

längere Zeit aufrechterhalten<br />

werden. Die Langzeiteffekte<br />

der Anti-TNF-α-Medikamente<br />

auf die radiologische<br />

Progression von Strukturschäden<br />

müsse aber erst<br />

noch gezeigt werden.<br />

„Die geltenden Empfehlungen<br />

zum Einsatz von<br />

TNF-α-Inhibitoren bei Morbus<br />

Bechterew sind demnach<br />

immer noch gültig“,<br />

so das Fazit der Referentin. „Zu prüfen<br />

wäre, ob ein früherer Einsatz von TNFα-Hemmern,<br />

nämlich bevor Strukturschäden<br />

einsetzen, sinnvoll ist <strong>und</strong><br />

ob man die kontinuierliche Gabe von<br />

NSAR als Begleitmedikation empfehlen<br />

sollte.“ AWF<br />

1 Adalimumab Trial Evaluating Long-Term Effi cacy and<br />

Safety in AS<br />

van der Heijde D et al., Arthritis Rheum. 2006; 54:<br />

2136–2146<br />

2 Davis JC et al., Arthritis Rheum. 2003; 48 (11):<br />

3230–3236<br />

3Davis JC et al., Ann Rheum Dis 2005; 64: 1557–1562<br />

4 Ankylosing Spondylitis Study for the Evaluation of<br />

Recombinant Infl iximab Therapy<br />

van der Heijde D et al., Arthritis Rheum. 2005; 52:<br />

582–591<br />

5Braun J et al Arthritis Rheum 2005: 52: 2447–2451<br />

6Braun J, Arthritis Rheum. in press<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

Die lebenslange Systemerkrankung beginnt schon in<br />

jungen Jahren. Foto: jupiterimages<br />

13


14 Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Pantoprazol Spezial<br />

Akkurate Beurteilung des GERD-Verlaufs<br />

Neue Klassifi kation<br />

für genaueren Vergleich<br />

Zwei Ansätze zur Beurteilung der gastroösophagealen Refl uxkrankheit<br />

(GERD) führten bisher eine Koexistenz: Entweder wurden die endoskopischen<br />

Bef<strong>und</strong>e oder klinische Parameter herangezogen, um die<br />

GERD zu klassifi zieren. Dr. Alexander Achim, Iserlohn, Deutschland,<br />

<strong>und</strong> Kollegen integrierten diese beiden Ansätze in eine gemeinsame<br />

Klassifi kation. <strong>Sie</strong> erlaubt eine gleich zeitige Beurteilung des klinischen<br />

wie auch des endoskopischen Therapieerfolgs.<br />

Die Klassifi kation ist für den Einzelfall<br />

von Bedeutung, dient aber auch dazu,<br />

die Wirksamkeit einer Therapie zu beurteilen<br />

<strong>und</strong> Vergleiche innerhalb der<br />

Therapieoptionen zu ermöglichen. Die<br />

Arbeitsgruppe um Dr. Achim kombinierte<br />

die Werte für die Los Angeles<br />

(LA)-Klassifi kation <strong>und</strong> die Beschwerdeklassifi<br />

kation anhand des ReQuest-<br />

Fragebogens, der gezielt das gesamte<br />

Beschwerdespektrum bei GERD erfasst.<br />

ReQuest ermittelt die gastrointestinalen<br />

Symptome <strong>und</strong> zusätzlich weitere,<br />

mit der GERD zusammenhängende<br />

Adaptierte LA-Klassifi kation<br />

Beschwerden wie gestörter Nachtschlaf<br />

oder beeinträchtigtes Allgemeinbefi nden.<br />

In die ReQuest-Werte gehen Intensität<br />

<strong>und</strong> Häufi gkeit der Beschwerden<br />

ein.<br />

Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Symptome<br />

korrelieren nicht immer<br />

Interessant ist, dass die Endoskopieschweregrade<br />

<strong>und</strong> die Beschwerdeintensitäten<br />

beziehungsweise -häufi gkeiten<br />

tatsächlich nicht immer eng korrelieren<br />

(s. Tabelle S. 16). Das zeigte eine<br />

Endoskopiegrade N A B C D<br />

Typischer<br />

endoskopischer<br />

Bef<strong>und</strong><br />

Beschreibung Ösophagusmukosa<br />

ohne Erosionen.<br />

Ödem, Erythem oder<br />

erhöhte Vulnerabilität<br />

können vorhanden<br />

sein.<br />

Eine oder mehrere<br />

Mukosaläsionen,<br />

auf die Mukosafalten<br />

begrenzt, maximal<br />

5 mm lang<br />

Eine oder mehrere<br />

Mukosaläsionen über<br />

5 mm Länge, zwischen<br />

den Scheiteln zweier<br />

Mukosafalten nicht<br />

konfl uierend<br />

Vergleichsstudie, bei der Dr. Achim die<br />

kombinierte Klassifi kation anwandte.<br />

<strong>Sie</strong> verglich bei 581 randomisierten Patienten<br />

die Auswirkungen einer Therapie<br />

mit Pantoprazol* beziehungsweise<br />

Esomeprazol* auf die kombinierten<br />

Punktwerte. Für die Berechnung wurde<br />

in dieser Untersuchung die LA-Klassifi<br />

kation N/A bis D in Zahlenwerte von<br />

0 bis 4 umbenannt, <strong>und</strong> diese Zahlenwerte<br />

wurden zum ReQuest-Resultat<br />

addiert, sodass ein Score zwischen 0<br />

<strong>und</strong> 8 Punkten resultiert. In die Wirksamkeitsbeurteilung<br />

der Therapie fl iessen<br />

hier also endoskopische Bef<strong>und</strong>e,<br />

speziell gastroenterologische Beschwerden<br />

<strong>und</strong> Allgemeinsymptome aufgr<strong>und</strong><br />

der GERD ein.<br />

Bei Grad B bis D im Vorteil<br />

Die Patienten mit GERD der Grade<br />

A bis D erhielten über zwölf Wochen<br />

doppelblind randomisiert entweder<br />

�Fortsetzung Seite 16<br />

Zwischen den Scheitelpunkten<br />

von zwei oder<br />

mehr Muko saläsionen<br />

konfl uierende Läsionen,<br />

die aber weniger<br />

als 75 % der Ösophaguszirkumferenz<br />

betreffen<br />

Mukosaläsionen, die<br />

mindestens 75 % der<br />

Ösophaguszirkumferenz<br />

einbeziehen


ENBREL ® –<br />

NACHHALTIG<br />

WIRKSAM<br />

Schnell <strong>und</strong> gut<br />

verträglich bei 1<br />

Rheumatoider<br />

Arthritis<br />

Juveniler<br />

chronischer<br />

Arthritis<br />

Morbus<br />

Bechterew<br />

Psoriasis Arthritis<br />

Plaque Psoriasis<br />

Gekürzte Fachinformation: Enbrel ® (Etanercept)<br />

Indikation: Aktive rheumatoide Arthritis (RA), Psoriasis-Arthritis (PsA) <strong>und</strong> juvenile chronische Arthritis (JCA),<br />

wenn das Ansprechen auf eine vorhergehende Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika unzulänglich<br />

war, bei Erwachsenen mit schweren aktiven <strong>und</strong> progressiven Formen der RA ohne Vorbehandlung mit<br />

Methotrexat, bei Ankylosierender Spondylitis (AS)/M. Bechterew ohne Ansprechen auf konventionelle Therapie<br />

sowie bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis (PsO). Dosierung: Erwachsene: 25 mg 2x wöchentlich<br />

s.c. RA: 50 mg 1x wöchentlich. Kinder <strong>und</strong> Jugendliche (4 – 17 Jahre): 0.4 mg/kg KG (max. 25 mg pro<br />

Dosis) 2x wöchentlich s.c. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile. Sepsis oder Risiko einer Sepsis. Die Behandlung sollte bei Patienten mit bestehenden Infektionen<br />

nicht begonnen werden. Vorsichtsmassnahmen: Infektionen, Herzinsuffizienz, allergische Reaktionen,<br />

hämatologische Reaktionen <strong>und</strong> ZNS-Störungen beachten. Schwangerschaft/Stillzeit: Die Anwendung von Enbrel<br />

® bei schwangeren <strong>und</strong> stillenden Frauen wird nicht empfohlen. Unerwünschte Wirkungen: Infektionen (einschliesslich<br />

Infektionen der Atemwege & schwerwiegende Infektionen), Malignome, Autoantikörper. Seit Markteinführung<br />

wurde über Fälle von Blutbildungsstörungen <strong>und</strong> ZNS-Demyelinisierungsstörungen berichtet. Geringfügige<br />

Reaktionen an der Injektionsstelle. Interaktionen: Methotrexat hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik<br />

von Etanercept. Packungen: 4 Stechampullen zu 25 mg. 2 Stechampullen zu 50 mg. Lagerung bei<br />

2 – 8 °C. Verkaufskategorie B. Kassenzulässig. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel-Kompendium ®<br />

der Schweiz oder www.documed.ch.<br />

1) Fleischmann R. et al., Etanercept – review of efficacy and safety<br />

after five years of clinical use, Therapy 2004; 1(1): 11 – 23.<br />

Enbrel ® bewegt.<br />

Wyeth Pharmaceuticals AG<br />

Grafenauweg 10, 6300 Zug


16 Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Pantoprazol Spezial<br />

Welcher Protonenpumpenblocker?<br />

Interaktionspotenzial beachten<br />

Bei Komedikation von Protonenpumpenblockern<br />

(PPI) ist als Klasseneffekt<br />

zu bedenken, dass der pH-Wert im Magen<br />

(erwünschtermassen) angehoben<br />

wird. Medikamente wie Ketoconazol*,<br />

die für die Resorption ein saures Milieu<br />

benötigen, werden möglicherweise geringer<br />

resorbiert.<br />

PPI interagieren<br />

verschieden mit CYP450<br />

Unterschiedlich ist innerhalb der PPI-<br />

Gruppe dagegen das Interaktionspotenzial<br />

aufgr<strong>und</strong> von Wechselwirkungen<br />

mit dem Zytochrom-P450-(CYP450)-<br />

System, das für den Arzneimittelmetabolismus<br />

von zentraler Bedeutung ist.<br />

�Fortsetzung von Seite 14<br />

Pantoprazol (40 mg/d) oder Esomeprazol<br />

(40 mg/d). Zu Behandlungsbeginn<br />

lag ihr Punktwert in der Gesamtgruppe<br />

der 288 Patienten, die Pantoprazol erhielten,<br />

bei 3,51 <strong>und</strong> in der Esomeprazol-Gruppe<br />

mit 293 Patienten bei 3,38.<br />

Die Differenz am Therapieende betrug<br />

unter Pantoprazol 3,28 Punkte <strong>und</strong> unter<br />

Esomeprazol 3,07 (nicht signifi kant).<br />

In der Gruppe der Patienten mit einer<br />

GERD der Grade B bis D konnten die<br />

Untersucher jedoch einen signifi kanten<br />

Unterschied in beiden Studienarmen<br />

nachweisen: Unter Pantoprazol sank der<br />

Score vom Ausgangswert 4,30 um 4,04<br />

Punkte, unter Esomeprazol von einem<br />

Diese Interaktionen sind nicht selten:<br />

So hängt beispielsweise auch Simvastatin*<br />

vom CYP450-Metabolismus ab.<br />

Zum Einfl uss auf das CYP450-System<br />

sind die Untersuchungen am umfangreichsten<br />

für Pantoprazol* <strong>und</strong><br />

Omeprazol*. Letzteres hat eine hohe<br />

Affi nität zu CYP2C19 <strong>und</strong>, etwas weniger,<br />

für CYP3A4. Pantoprazol hat hier<br />

deutlich geringere Affi nitäten, gleichbedeutend<br />

mit einem geringeren Interaktionspotenzial<br />

mit Medikamenten,<br />

die auf den Abbau dieser Enzyme angewiesen<br />

sind. Für Esomeprazol*, Lansoprazol*<br />

<strong>und</strong> Rabeprazol* liegen weniger<br />

Untersuchungen vor, aber sie zeigen<br />

ein geringeres Interaktionspotenzial als<br />

Omeprazol. Pantoprazol hat eine Affi -<br />

Ausgangswert von 3,96 um 3,74 Punkte<br />

(Vorteil für Pantoprazol: p = 0,0029).<br />

Die Analyse wurde in der „intention-totreat“-Gruppe<br />

vorgenommen.<br />

Fazit: Die Veränderungen der GERD-<br />

Symptomatik lassen sich gemeinsam<br />

mit den Endoskopiebef<strong>und</strong>en durch<br />

eine neue Klassifi kation beschreiben.<br />

Dieser Gesamtscore besserte sich bei<br />

Patienten mit GERD der Grade B bis D<br />

unter einer zwölfwöchigen Behandlung<br />

mit Pantoprazol (40 mg/d) besser als<br />

unter Esomeprazol (40 mg/d). UNo<br />

Achim A et al.: A new integrated approach for assessing<br />

the effectiveness of pantoprazole and esomeprazole<br />

treatment in patients with gastroesophageal refl ux<br />

disease (GERD). Gastroenterology 2005 ; 128 : A528<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

Verteilung der Patienten [%] in den einzelnen Kategorien zu Behandlungsbeginn<br />

Endoskopiegrade<br />

Symptome im ReQuest A B C D<br />

0: kein Krankheitswert 10,5 5,7 2,4 0,2<br />

1: gering 8,4 5,5 1,9 1,0<br />

2: erträglich 15,8 16,0 3,8 1,4<br />

3: belastend 13,2 7,4 1,2 1,4<br />

4: stark 2,4 1,4 0,0 0,2<br />

nität zu CYP2C19 <strong>und</strong> CYP3A4, insgesamt<br />

aber eine geringere Affi nität als<br />

unter den anderen PPI beschrieben. Vor<br />

allem bei Patienten unter Multimedikation<br />

ist es wichtig, das Interaktionspotenzial<br />

möglichst gering zu halten.<br />

UNo<br />

Blume H et al.: Pharmacokinetic drug interaction<br />

profi les of proton pump inhibitors. Drug Safety 2006;<br />

29: 769–784<br />

Antwort-Coupon auf S. 28<br />

Frage 7: Für das Interaktionspotenzial<br />

von Protonenpumpenblockern (PPI) trifft<br />

folgende Aussage nicht zu:<br />

a) Bei höheren pH-Werten verschlechtert<br />

sich die Resorption von Medikamenten,<br />

die auf ein saures Magenmilieu angewiesen<br />

sind.<br />

b) Die säureabhängige Resorption von<br />

Begleitmedikamenten ist bei allen PPI<br />

gleichartig beeinfl usst.<br />

c) Die Steigerung des Magen-pH-Wertes<br />

verändert die Aktivität der CYP450-Enzyme.<br />

d) Die Affi nität zu Enzymen des Zytochrom-P450-Systems,<br />

die Arzneimittel<br />

metaboli sieren, ist bei den einzelnen PPI<br />

unterschiedlich.<br />

e) Pantoprazol hat die geringsten Affi nitäten<br />

zu relevanten CYP450-Enzymen.<br />

Frage 8: Folgende Aussage zu<br />

endoskopischen GERD-Bef<strong>und</strong>en ist <strong>richtig</strong>:<br />

a) Endoskopische <strong>und</strong> klinische Bef<strong>und</strong>e<br />

sind eng korreliert.<br />

b) Eine erhöhte Schleimhautvulnerabilität<br />

entspricht Los-Angeles-Klassifi kation A.<br />

c) Ein hoher Prozentsatz der Patienten<br />

hat deutlich belastende Beschwerden<br />

bei Endoskopie-Grad A.<br />

d) Bei geringen Beschwerden ist eine<br />

endoskopische Klärung entbehrlich,<br />

da nicht mit Grad C oder D zu rechnen ist.<br />

e) Für den Vergleich von Behandlungserfolgen<br />

reicht es aus, sich auf die Klinik zu<br />

stützen.


CONTINUING MEDICAL EDUCATION<br />

• Für Ihr Selbststudium •<br />

von <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> empfohlen<br />

Für Ihre Sammlung<br />

18. Mai 2007 Selecta 3/2007<br />

Quintessenz<br />

Unipolare Depression<br />

Drei Phasen der Therapie<br />

Depressionen gehören zu den häufi gsten psychiatrischen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> weisen meist einen episodischen Verlauf auf. Eine Behandlung<br />

kann die einzelnen Episoden deutlich abkürzen <strong>und</strong> die Prognose<br />

verbessern. In Zusammenarbeit mit Dr. Barbara Hochstrasser, Chefärztin,<br />

Privatklinik Meiringen, haben wir anhand einer Kasuistik die<br />

wichtigsten Stufen der Therapie dargestellt.<br />

Der Fall: 50-jähriger Mitarbeiter einer<br />

Lebensmittelfi rma, aktuell im gekündigten<br />

Status, verheiratet, Vater von<br />

zwei Söhnen, meldet sich auf Anraten<br />

von Bekannten selbst zur Konsultation.<br />

Seit sechs Monaten bestehen zunehmende<br />

Gedächtnis-, Konzentrations-,<br />

Ein- <strong>und</strong> Durchschlafstörungen, Antriebslosigkeit,<br />

Verlust von Motivation,<br />

Unternehmenslust <strong>und</strong> Freudfähigkeit.<br />

Zunehmender Leistungsverlust <strong>und</strong> die<br />

konsekutive Unzufriedenheit am Arbeitsplatz<br />

führten schliesslich zur Kündigung.<br />

Er beschreibt auch Suizidgedanken,<br />

jedoch ohne die Absicht, diese<br />

in die Tat umzusetzen.<br />

Anamnese: Vor einem Jahr wurde ihm<br />

an der vorherigen Stelle (Teamleiter im<br />

Aussendienst) nach 25 Jahren ohne Angabe<br />

der Gründe im Zusammenhang<br />

mit einer Firmenübernahme plötzlich<br />

gekündigt, was ihn kränkte <strong>und</strong> verunsicherte.<br />

Er suchte schnellstmöglich<br />

eine neue Stelle, fühlte sich dort aber<br />

Frischen <strong>Sie</strong> Ihre Kenntnisse über die Depression auf!<br />

Lernziele: Klinische Manifestationen / Diagnosekriterien nach<br />

ICD-10 / Unterscheidung der drei Therapiephasen / Wahl der<br />

Behandlung / Pharmakotherapie <strong>und</strong> ihre wichtigsten Vertreter<br />

unterfordert <strong>und</strong> konnte sich nicht mit<br />

den Firmenwerten identifi zieren.<br />

Psychostatus: sehr niedergeschlagener<br />

Affekt mit abgefl achter Intensität, eingeschränkter<br />

Schwingungsfähigkeit,<br />

Ängstlichkeit, Müdigkeit, sehr leiser<br />

Stimmlage, psychomotorischer Hemmung.<br />

Keine Konzentrations- oder Gedächtnis-,<br />

inhaltlichen oder formalen<br />

Denkstörungen, halluzinatorischen Phänomene,<br />

Ichstörungen oder Zwänge.<br />

Diagnose: mittelgradige depressive<br />

Episode<br />

Therapie: bei nur gering ausgeprägter,<br />

vom Patienten kontrollierbarer Suizidalität<br />

ambulante Therapie mit selektivem<br />

Serotonin-<strong>Wie</strong>deraufnahmehemmer<br />

(SSRI)<br />

Verlauf: Infolge fehlenden Ansprechens<br />

in vier Wochen, zunehmender Verschlechterung<br />

des depressiven Zustandbildes<br />

<strong>und</strong> Zunahme der Suizidalität<br />

Hospitalisation <strong>und</strong> Umstellung auf einen<br />

Serotonin-Noradrenalin-<strong>Wie</strong>der-<br />

Diagnosekriterien nach ICD-10<br />

Hauptsymptome:<br />

gedrückte Gr<strong>und</strong>stimmung<br />

Interessensverlust, Freudlosigkeit<br />

Antriebsverminderung, erhöhte Ermüdbarkeit<br />

Zusatzsymptome<br />

Verlust von Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl<br />

unangebrachte Selbstvorwürfe, Schuldgefühle<br />

suizidale Gedanken/Handlungen<br />

verminderte Denk-/Konzentrationsfähigkeit<br />

psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit<br />

Schlafstörungen<br />

Appetitstörungen<br />

Die Symptome müssen während mindestens<br />

zwei Wochen bestehen:<br />

leichte Depression:<br />

2 der Hauptsymptome, Gesamtzahl mind. 4<br />

mittelschwere Depression:<br />

2 der Hauptsymptome, Gesamtzahl mind. 6<br />

schwere Depression:<br />

alle Hauptsymptome, Gesamtzahl mind. 8<br />

Tabelle 1<br />

aufnahmehemmer (SNRI). Entlassung<br />

in Remission nach sechs Wochen. Trotz<br />

Weiterführung der Therapie erneute<br />

depressive Episode nach einem Jahr.<br />

Einstellung auf Lamotrigin* führt zur<br />

Stabilisierung.<br />

Depressive Episoden sind häufi g <strong>und</strong><br />

können sich über Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

�Fortsetzung Seite 18<br />

17


18 Quintessenz Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

�Fortsetzung von Seite 17<br />

oder auch innert weniger Tage entwickeln.<br />

Insbesondere bei einer Ersterkrankung<br />

fi ndet sich meist ein Zusammenhang<br />

mit einem belastenden Ereignis.<br />

Mehr als die Hälfte der Betroffenen<br />

machen während ihres Lebens mehrere<br />

depressive Episoden durch, bei ca. 15 %<br />

ist mit einem chronischen Verlauf zu<br />

rechnen. Charakteristika einer depressiven<br />

Episode sind eine gedrückte Stimmungslage<br />

sowie verschiedene Symptome<br />

eines gestörten neurovegetativen<br />

Gleichgewichts wie Schlafstörungen,<br />

Energiemangel, Appetitstörungen, Konzentrationsstörungen<br />

<strong>und</strong> verminderte<br />

physische Aktivität – Symptome, die<br />

Neuere Antidepressiva<br />

Selektive Serotonin-<br />

<strong>Wie</strong>deraufnahmehemmer (SSRI)<br />

Citalopram*, Escitalopram*, Fluoxetin*,<br />

Fluvoxamin*, Paroxetin*, Sertralin*<br />

Serotonin-Noradrenalin-<br />

<strong>Wie</strong>deraufnahmehemmer (SNRI)<br />

Duloxetin*, Venlafaxin*<br />

Noradrenerge <strong>und</strong> spezifi sch<br />

serotoninerge Antidepressiva (NaSSA)<br />

Mirtazapin*<br />

Selektive Noradrenalin-<br />

<strong>Wie</strong>deraufnahmehemmer (NARI)<br />

Reboxetin*<br />

Reversible Monoaminoxidasehemmer A<br />

Moclobemid*<br />

Tabelle 2<br />

auch unser Patient beschreibt: Nach den<br />

ICD-10-Kriterien (s. Tab. 1, S. 17) leidet<br />

er an einer mittelschweren Depression.<br />

Mehrgleisig fahren<br />

Die Behandlung einer Depression erfordert<br />

einen multimodalen Zugang mit<br />

Pharmakotherapie, Psychotherapie <strong>und</strong><br />

Schulung von Patient <strong>und</strong> Angehörigen.<br />

Eine stützende Gesprächstherapie sollte<br />

dabei immer die Gr<strong>und</strong>lage bilden, bei<br />

leichten Depressionen kann sie auch als<br />

Firstline-Therapie eingesetzt werden.<br />

Zeigt sich aber nach vier bis sechs Wochen<br />

keine Besserung, oder sind die somatischen<br />

Symptome ausgeprägt, darf<br />

mit dem Beginn einer Pharmakotherapie<br />

nicht zugewartet werden.<br />

Die Behandlung gliedert sich in drei<br />

Phasen: die Akuttherapie, die Erhal-<br />

tungstherapie <strong>und</strong> die Rezidivprophylaxe.<br />

In der Akutphase (Dauer sechs bis<br />

zehn Wochen) gilt es, eine Remission<br />

zu erreichen. Je nach Ausmass der Symptome<br />

(Suizidalität, Wahnvorstellungen,<br />

Agitiertheit) entscheidet sich, ob ambulant<br />

oder stationär behandelt wird.<br />

Bei mittelschweren bis schweren Episoden<br />

sind Antidepressiva die Therapie<br />

der Wahl. Wegen ihres besseren Sicherheits-<br />

<strong>und</strong> Nebenwirkungsprofi les kommen<br />

in erster Linie SSRI <strong>und</strong> andere<br />

neuere Antidepressiva zum Einsatz (s.<br />

Tabelle 2). Da ihre Wirksamkeit in etwa<br />

vergleichbar ist, werden sie je nach vorherrschender<br />

Symptomatik <strong>und</strong> Begleitumständen<br />

(Komorbidität, Komedikation<br />

etc.) gewählt. Es gibt Hinweise, dass<br />

Substanzen mit einem doppelten Wirkungsansatz<br />

effektiver sind.<br />

Begonnen wird mit einer niedrigen<br />

Dosis <strong>und</strong> dann langsam bis zur optimalen<br />

Dosis gesteigert, regelmässige<br />

Konsultationen sind ein Muss. Bei<br />

fehlendem Ansprechen nach ca. vier<br />

Wochen sollte auf ein anderes Antidepressivum<br />

(andere oder auch gleiche<br />

Wirkklasse) gewechselt werden, Kombinationen<br />

zweier verschiedener Wirkklassen<br />

sind ebenfalls möglich. Als weitere<br />

Option steht die Augmentation zur<br />

Verfügung: Hierbei wird durch Zugabe<br />

eines Nicht-Antidepressivums (gewisse<br />

Mood Stabilizer wie z.B. Lithium* oder<br />

Lamotrigin*, atypische Antipsychotika,<br />

Schilddrüsenhormone) die Wirkung<br />

des Antidepressivums verstärkt. Bei sehr<br />

schweren oder therapieresistenten Episoden<br />

kann sich eines der älteren Trizyklika<br />

als wirksamer erweisen als die<br />

neueren Antidepressiva. Auch eine Elektrokrampftherapie<br />

kann bei solchen Patienten<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Bei unserem Patienten zeigte sich auf<br />

die erste Therapie (SSRI) keine Wirkung,<br />

vielmehr verschlechterte sich sein Zustand,<br />

<strong>und</strong> er musste hospitalisiert werden.<br />

Die stationäre Behandlung <strong>und</strong> der<br />

Wechsel auf einen SNRI (Wirkung über<br />

zwei Neurotransmittersysteme statt eines)<br />

liessen ihn die Remission erreichen.<br />

Damit begann die Erhaltungsphase,<br />

die in der Regel mindestens sechs Monate<br />

dauert. Ziel dieser ist es, residuelle<br />

Symptome zu eliminieren <strong>und</strong> den<br />

Funktionszustand vor der Erkrankung<br />

wiederherzustellen. Dazu werden dieselbe<br />

Medikation <strong>und</strong> Dosierung, die<br />

zur Remission geführt haben, fortgesetzt.<br />

Frühestens nach sechs Monaten<br />

Quintessenz:<br />

1. Depressionen sind in den meisten Fällen<br />

rezidivierend.<br />

2. Die Therapie gliedert sich in drei Phasen.<br />

3. Primär kommen SSRI <strong>und</strong> neuere Antidepressiva<br />

zum Einsatz.<br />

4. Oft sind Therapiewechsel <strong>und</strong> Kombinationen<br />

nötig.<br />

5. Gr<strong>und</strong>lage ist immer eine stützende<br />

Gesprächstherapie.<br />

kann versucht werden, die Therapie<br />

auszuschleichen.<br />

Unser Patient entwickelte im Rahmen<br />

der Erhaltungsphase nach einem Jahr<br />

eine erneute depressive Episode trotz<br />

bestehender Medikation. Mit der Lamotrigin-Augmentation<br />

konnte er erfolgreich<br />

stabilisiert werden.<br />

Bei Patienten mit drei oder mehr<br />

Episoden oder chronischer Krankheit,<br />

milden Residuen oder besonders schweren<br />

Episoden mit hoher Suizidgefahr ist<br />

eine Rezidivprophylaxe (in der Regel<br />

mehrjährig) indiziert. Wird sie über ein<br />

bis drei Jahre durchgeführt, kann das<br />

Rezidivrisiko um zwei Drittel gesenkt<br />

werden. Therapie der Wahl ist wiederum<br />

diejenige, die in der Akutphase<br />

zur Remission geführt hat. Besonders<br />

wichtig in dieser Phase der Therapie ist<br />

die gute Verträglichkeit, da sie die Patientencompliance<br />

während dieser oft<br />

mehrjährigen Periode beeinfl usst. amg<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

Antwort-Coupon auf S. 28<br />

Frage 9: Welche Symptome können zum<br />

Verdacht auf eine Depression führen?<br />

(Mehrere Antworten)<br />

a) Konzentrationsstörungen<br />

b) erholsamer Schlaf d) Einschlafstörungen<br />

c) Gewichtszunahme e) Antriebslosigkeit<br />

Frage 10: Welche Aussage trifft zu?<br />

Depressive Episoden …<br />

a) werden primär mit trizyklischen Antidepressiva<br />

behandelt.<br />

b) haben ein geringes Rezidivrisiko.<br />

c) weisen in 15 % einen chronischen Verlauf auf.<br />

d) sind mit einer stützenden Gesprächstherapie<br />

ausreichend behandelt.<br />

e) bedürfen immer einer Kombinationstherapie.


Calc 01-06-F-d<br />

• Unterstützung der Vorbeugung<br />

<strong>und</strong> der Therapie der Osteoporose<br />

• Optimale Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie<br />

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Kautablette.Indikation: Therapie <strong>und</strong> Prophylaxe eines Calcium-/Vitamin-D-Mangels bei älteren Patienten. Unterstützung<br />

der Vorbeugung <strong>und</strong> der Therapie der Osteoporose. Dosierung: 1–2 Kautabletten pro Tag. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen einen<br />

oder mehrere Inhaltsstoffe, Hyperkalzämie, Hyperkalziurie, Nephro- oder Urolithiasis, Hypervitaminose D; länger dauernde Immobilität, Niereninsuffizienz,<br />

Phenylketonurie. Vorsichtsmassnahmen: Leberinsuffizienz, Schwangerschaft. Unerwünschte Wirkungen: Selten: gastrointestinale<br />

Beschwerden. Bei entsprechender Veranlagung <strong>und</strong> längerer Therapie mit hohen Dosen: Bildung von Konkrementen in den Harnwegen.<br />

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20 Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Review<br />

Extraintestinaler Morbus Crohn<br />

Nicht vergessen, dass auch<br />

die Knochen bröckeln<br />

Bei Patienten mit Morbus Crohn sollten <strong>Sie</strong> immer daran denken, dass<br />

die Darmentzündung auch Knochen <strong>und</strong> Gelenke in Mitleidenschaft<br />

ziehen kann. Crohnpatienten brauchen frühzeitig einen adäquaten<br />

Knochenschutz.<br />

Eine ganze Reihe von Faktoren begünstigt<br />

den Knochenschw<strong>und</strong> bei Morbus<br />

Crohn. Neben der verminderten Absorption<br />

von Kalzium <strong>und</strong> Vitaminen<br />

aus dem Darm <strong>und</strong> den zur Behandlung<br />

verabreichten Kortikosteroiden<br />

stören auch proinfl ammatorische Zytokine<br />

den Knochenstoffwechsel. Zudem<br />

sind die Patienten oft in ihrer Mobilität<br />

eingeschränkt, sodass Reize für den<br />

Knochenaufbau fehlen.<br />

Von einer Osteoporose ist auszugehen,<br />

wenn die per Doppelröntgen-<br />

Absorptiometrie (DXA) bestimmte<br />

Knochendichte einen T-Score von -2,5<br />

unterschreitet. Zwar werden verschiedentlich<br />

auch andere Verfahren zur<br />

Messung der Knochendichte angeboten,<br />

sie unterliegen jedoch derzeit noch diversen<br />

Einschränkungen, erklärte Professor<br />

Dr. Alastair Forbes, University<br />

College London, UK, an der 14. United<br />

European Gastroenterology Week. Des-<br />

halb wird in der neuen europäischen<br />

Crohn-Leitlinie zur DXA geraten. Wenn<br />

das Ergebnis pathologisch ausfällt, sollte<br />

der Patient behandelt werden, auch<br />

wenn noch keine Fraktur vorliegt.<br />

Weil der Knochen beim Crohn besonders<br />

gefährdet ist, kann eine Therapie<br />

aber auch schon erwogen werden,<br />

wenn der T-Score erst bei -1,5 liegt. Patienten,<br />

die bereits eine Fraktur erlitten<br />

haben, sollten selbst bei normalem T-<br />

Score vorsorglich behandelt werden.<br />

Dabei dürfen nichtmedikamentöse<br />

Optionen nicht vergessen werden: Als effektive<br />

Schutzmassnahmen haben sich<br />

Training mit Gewichten, Rauchstopp,<br />

Vermeiden alkoholischer Exzesse <strong>und</strong> eine<br />

Zufuhr von mehr als 1 g Kalzium* pro<br />

Tag durch die Nahrung erwiesen, so die<br />

Leitlinie (allerdings gilt für die Empfehlungen<br />

zum Rauchen <strong>und</strong> Alkohol nur<br />

der Evidenzgrad 3b bzw. 4 – letzteres<br />

refl ektiert eine „Expertenmeinung“).<br />

Patienten, die unter einer Steroidtherapie<br />

stehen, sollten ohne Ansehen ihrer<br />

Knochendichte prophylaktisch mit Kalzium<br />

<strong>und</strong> Vitamin D* substituiert werden,<br />

betonte Prof. Forbes. Ansonsten<br />

ist eine routinemässige Gabe derartiger<br />

Supplemente nicht erforderlich.<br />

Wurde eine manifeste Osteoporose<br />

nachgewiesen, folgt die Pharmakotherapie<br />

denselben Gr<strong>und</strong>sätzen wie<br />

bei anderen Osteoporoseformen. Die<br />

Bisphosphonate Alendronat* <strong>und</strong> Risedronat*<br />

sind die am besten untersuchten<br />

Arzneimittel, jedenfalls bei<br />

Frauen. Auch Calcitonin* <strong>und</strong> seine<br />

Derivate sowie der selektive Östrogenrezeptormodulator<br />

Raloxifen* können<br />

den Knochenabbau stoppen <strong>und</strong> mürbe<br />

Knochen wieder stabilisieren.<br />

Bei Männern ist die Datenlage weniger<br />

klar, doch liegen zumindest für<br />

Alendronat Studiendaten vor, die den<br />

Einsatz sinnvoll erscheinen lassen. Neuere<br />

Studien zeigen ausserdem, dass eine<br />

Therapie mit Strontiumranelat* helfen<br />

kann, verloren gegangene Knochenstruktur<br />

wieder aufzubauen. ara<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22


Als Arzt ist Ihnen keine Leber Wurst.<br />

Legalon ® SIL<br />

Empfohlene Antidot-Therapie bei<br />

Knollenblätterpilzvergiftungen 5<br />

Legalon ® bei toxischen <strong>und</strong><br />

entzündlichen Leber-Erkrankungen.<br />

• Schützt die Leberzellmembranen 1<br />

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geschädigter Leberzellen 2<br />

• Verlängert die Überlebenszeit<br />

bei Leberzirrhose 3<br />

• Verbessert die Lebensqualität 4<br />

• gut verträglich 1<br />

• kassenpflichtig (70 mg, 40 Stück)<br />

1 Saller R., Meier R., Brignoli R., The Use of Silymarin in the Treatment of Liver Diseases. Drugs 2001; 61 (14): 2035-2063.<br />

2 Sonnenbichler J., Sonnenbichler I., Scalera F., Biochemie <strong>und</strong> Pharmakologie von Silibinin Phytopharmaka II, 1996<br />

3 Ferenci P. et al., Randomisierte kontrollierte Studie über die Silymarin-Therapie bei Patienten mit Leberzirrhose; journal of hepatology<br />

Vol. 9, No. 1 July 1989<br />

4 Schuppan D. et al., Verminderung der Fibrosierungsaktivität durch Legalon bei chronischen Lebererkrankungen, ZFA, Heft 11/12, 1998<br />

5 Tox-Zentrum Merkblatt: Amanita Phalloides (2004), www.toxi.ch Stand Juni 2006<br />

C: 1 Kapsel Legalon ® 70 enthält: 70 mg Silymarin mit mind. 30 mg Silibinin in 90 mg Extr. Fruct. Cardui mariae. 1 Kapsel Legalon<br />

® 140 enthält:140 mg Silymarin mit mind. 60 mg Silibinin in 180 mg Extr. Fruct. Cardui mariae. I: Toxische <strong>und</strong> entzündliche Lebererkrankungen.<br />

D: 420 mg Silymarin täglich, entsprechend 3 mal täglich 1 Kapsel Legalon ® 140 oder 3 mal täglich 2 Kapseln Legalon<br />

® 70. UW: vereinzelt leicht laxierende Wirkung. KI: Keine bekannt IA: Keine bekannt P: Legalon ® 70: 40* <strong>und</strong> 200 Kapseln;<br />

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22 Review Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Phytotherapie<br />

Mariendistel bei Zirrhose,<br />

Hautkrebs <strong>und</strong> Diabetes<br />

Bei alkoholischer Leberzirrhose bereits als adjuvante therapeutische<br />

Option dokumentiert, werden als mögliche weitere Einsatzgebiete von<br />

Mariendistelpräparaten vor allem Hauttumore <strong>und</strong> Diabetes mellitus<br />

gesehen. Erste Studienergebnisse sind viel versprechend.<br />

„Präparate aus Mariendistel* sind bei<br />

Lebererkrankungen eine dokumentierte<br />

Option für die adjuvante Behandlung“,<br />

betont Professor Dr. Reinhard Saller,<br />

Direktor des Instituts für Naturheilk<strong>und</strong>e,<br />

Universitätsspital Zürich. So hat eine<br />

detaillierte Analyse 1 des Experten von 36<br />

Studien über Silymarin (aus den Samen<br />

der Mariendistel gewonnen) folgende<br />

Ergebnisse gebracht: In Bezug auf alkoholische<br />

Lebererkrankungen zeigten<br />

zwei von vier Trials eine Verbesserung<br />

der histologischen Bef<strong>und</strong>e, eine signifi<br />

kante Verbesserung der Prothrombinzeit<br />

<strong>und</strong> eine Verminderung der Lebertransaminasen.<br />

Fünf Trials mit insgesamt<br />

602 Patienten mit Leberzirrhose<br />

wiesen mit Silymarin eine nichtsignifi -<br />

kante Reduktion der Gesamtmortalität<br />

um 4,2 % nach, aber auch eine signifi -<br />

kante Reduktion der leberspezifi schen<br />

Mortalität um 7 %. Erklären liessen sich<br />

diese Ergebnisse laut Prof. Saller wahrscheinlich<br />

durch die zytoprotektiven Effekte<br />

von Silymarin; so hemme das phytotherapeutische<br />

Vielstoffgemisch vor<br />

allem den 5-Lipoxygenase-Pathway –<br />

Präparate-Index<br />

In dieser Liste werden die im Text der Ausgabe erwähnten so<br />

genannten generic names der Arzneisubstanzen alpha betisch<br />

aufgeführt. Diesen internationalen Kurzbezeichnungen sind<br />

die in der Schweiz erhältlichen Handelspräparate zugeordnet.<br />

Wir haben unserem Verzeichnis jene im Arzneimittel-Kompendium<br />

der Schweiz aufgeführten Spezia litäten zugr<strong>und</strong>e<br />

gelegt, die ausschliesslich den genannten Wirkstoff enthalten;<br />

Kom binations prä pa ra te sind nur genannt, wenn sie vom Autor<br />

erwähnt wurden.<br />

Adalimumab: Humira<br />

Alendronat (Alendronsäure): Fosamax<br />

Amitriptylin: Saroten, Tryptizol<br />

Azathioprin: Azaimun, Azarek, Imurek<br />

Benfothiamin: nicht im Kompendium<br />

Budesonid: Budenofalk, Cortinasal,<br />

Botulinumtoxin A: s. Clostridium botulinum<br />

Budesonid: Budenofalk, Cortinasal, Entocort, Mifl onide, Pulmicort,<br />

Rhinocort<br />

Calcitonin: Miacalcic<br />

Calcium: Calperos, Calzium-Sandoz<br />

Carbamazepin: Carsol, Neurotop, Tegretol, Timonil<br />

Ciclesonid: Alvesco<br />

Ciclosporin: Ciclosol, Sandimmun, Sandimmun Neoral<br />

besonders Leukotrien B4 (LTB4) –, zeige<br />

ausserdem Aktivität als Radikalfänger<br />

der „reactive oxygen species“ (ROS) <strong>und</strong><br />

führe zu einer Reduktion der Kollagen<strong>und</strong><br />

Prokollagen III-Produktion, was<br />

die Bindegewebsproliferation hemmt<br />

<strong>und</strong> so den fi brotischen Umbau bremst.<br />

Glykämisches Profi l besser<br />

Viele Zirrhosepatienten entwickeln im<br />

Laufe ihrer Krankheit als Resultat einer<br />

progressiven Behinderung der Insulinsekretion<br />

<strong>und</strong> der Entwicklung einer<br />

hepatischen Insulinresistenz einen Diabetes<br />

mellitus. Hier konnte bereits in<br />

einer Studie von Velussi et al. 2 gezeigt<br />

werden, dass es unter Silymarin zu einer<br />

signifi kanten Verringerung von Nüchternblutzucker-<br />

<strong>und</strong> HbA1c-Werten<br />

kam, ausserdem zu einer signifi kanten<br />

Verringerung des Bedarfs an täglichem<br />

Insulin um fast 25 %. Auch Huseini et<br />

al. 3 bestätigten nun in einer aktuellen<br />

Studie an 51 Patienten mit Typ-2-Diabetes,<br />

dass eine zusätzliche Behandlung<br />

mit Silymarin versus Plazebo zu einer<br />

signifi kanten Verringerung von nicht<br />

Citalopram: Citalopram ecosol, Citalopram Helvepharm,<br />

Citalopram-Mepha, Citalopram-Teva, Citalopram Winthrop,<br />

Claropram, Rudopram, Seropram<br />

Clostridium botulinum: Botox, Dysport, Vistabel<br />

Colecalciferol: Vi-De 3, Vitamin D3 Streuli<br />

Cyclophosphamid: Endoxan<br />

Darifenacin: Emselex<br />

Donepezil: Aricept<br />

Doxepin: Sinquan<br />

Duloxetin: Cymbalta<br />

Escitalopram: Cipralex<br />

Esomeprazol: Nexium<br />

Etanercept: Enbrel<br />

Fluoxetin: Fluctine, Fluesco, Fluoxetin-CIMEX, Fluoxetin<br />

Helvepharm, Fluoxetin-Mepha, Fluoxetin Sandoz, Fluoxifar<br />

Fluticason: Axotide, Cutivate, Flutinase<br />

Fluvoxamin: Flox-ex, Floxyfral<br />

Gabapentin: Gabantin, Neurontin<br />

Galantamin: Reminyl<br />

Haloperidol: Haldol<br />

Imipramin: Tofranil<br />

Infl iximab: Remicade<br />

Interferon alfa: Intron A, Roferon<br />

Isoniazid: Rimifon<br />

Ispaghula: nicht im Kompendium<br />

Ketoconazol: Keto-med, Ketozol-Mepha, Lur, Nizoral, Terzolin<br />

Lamotrigin: Lamictal, Lamotrigin Helvepharm, Lamotrin-Mepha,<br />

Lamotrigin Sandoz<br />

Lansoprazol: Agopton<br />

Lithium: Litarex, Lithiofor, Priadel, Quilonorm<br />

Lorazepam: Lorasifar, Sedazin, Temesta<br />

Lormetazepam: Loramet, Noctamid<br />

Mariendistel: Legalon<br />

Memantin: Axura, Ebixa<br />

Methylzellulose: nicht im Kompendium<br />

Mirtazapin: Remeron<br />

Moclobemid: Aurorix, Moclo A<br />

Nortriptylin: Nortrilen<br />

Omeprazol: Antramups, Antra, Gastroprazol, Omed, Omeprax,<br />

Omeprazol HelvePharm, Omeprazol-Teva, Omezol-Mepha, Oprazol<br />

Oxazepam: Anxiolit, Seresta<br />

Oxcarbazepin: Trileptal<br />

Oxybutynin: Ditropan, Lyrinel Oros<br />

Oxycodon: Oxycontin, Oxynorm<br />

Paclitaxel: Paclitaxel «Ebewe», Paclitaxel-Mepha, Paclitaxel-Teva,<br />

Taxol<br />

Pantoprazol: Pantozol, Zurcal<br />

Paroxetin: Deroxat, Parexat, Paronex, Paroxetin Helvepharm,<br />

Paroxetin-Mepha, Paroxetin-Teva, Paroxetop<br />

Pregabalin: Lyrica<br />

nur Nüchternblutzucker <strong>und</strong> HbA1C<br />

führt, auch Gesamt- <strong>und</strong> LDL-Cholesterin,<br />

Triglyzeride, SGOT- <strong>und</strong> SGPT-<br />

Werte wurden signifi kant gesenkt.<br />

Schutz vor Hautkrebs?<br />

Prof. Saller: „Bei dieser antioxidativen<br />

Kapazität ist es durchaus vorstellbar, dass<br />

Mariendistelpräparate auch zum Schutz<br />

vor UV-Strahlung <strong>und</strong> zur adjuvanten<br />

Behandlung von Hautkrebs eingesetzt<br />

werden können. Die Forschung ist auf<br />

diesen Gebieten in experimentellen<br />

Studien schon sehr weit, <strong>und</strong> erste klinische<br />

Studien weisen ebenfalls auf Erfolge<br />

hin.“ Topisches wie systemisch<br />

verabreichtes Silymarin habe hautschützende<br />

Eigenschaften, indem es die<br />

Epidermis vor UV-induzierten Schäden<br />

schütze <strong>und</strong> die Tumorsuppressorgene<br />

p53 <strong>und</strong> p21-CIP1 aktiviere.<br />

Wissen umsetzen<br />

Nun liege die Herausforderung darin,<br />

das Wissen über die Eigenschaften der<br />

Mariendistelpräparate zur Kenntnis zu<br />

nehmen <strong>und</strong> auch in die Tat umzusetzen.<br />

„Doch bei einigen Ärzten ist das<br />

Wissen über Mariendistelpräparate leider<br />

erstaunlich gering, <strong>und</strong> bei anderen<br />

ist die Einstellung gegenüber der Phytotherapie<br />

– im Gegensatz zum verfügbaren<br />

Datenmaterial – immer noch von<br />

Skepsis geprägt“, bedauert der Experte.<br />

„Es wäre wünschenswert, weitere Studien<br />

zu initiieren, die die antitoxische<br />

Kapazität der Präparate in einer breiten<br />

Anwendung weiter untersuchen.“ Lu<br />

1 Saller R et al., Forsch Komplementärmed 2007; 14:<br />

70–80 (DOI:10.1159/000100581)<br />

2Velussi M et al., J Hepatol. 1997; 26(4): 871–879<br />

3Huseini HF et al., Phytother. Res. 2006; 20: 1036–1039<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index unten<br />

Pyridoxin: Benadon, Burgerstein Vitamin B6 100 mg,<br />

Vitamin B6 Streuli<br />

Rabeprazol: Pariet<br />

Raloxifen: Evista<br />

Reboxetin: Edronax<br />

Risedronat (Risedronsäure): Actonel<br />

Rivastigmin: Exelon<br />

Sertralin: Gladem, Seralin-Mepha, Sertragen,<br />

Sertralin HelvePharm, Sertralin Sandoz, Sertralin-Teva,<br />

Sertral Spirig, Sertrin, Zoloft<br />

Simvastatin: Simcora, Simvasin Spirig, Simvast, Simvastatin<br />

HelvePharm, Simvastatin-Teva, Simvastin-Mepha, Zocor<br />

Solifenacin: Vesicare<br />

Sterculia: Colosan, Inolaxine, Normacol<br />

Strontiumranelat: nicht im Kompendium<br />

Temazepam: Normison<br />

Thiamin: Benerva, Vitamin B1 Streuli<br />

Imipramin: Tofranil<br />

Tolterodin: Detrusitol<br />

Tramadol: Dolotramin, Ecodolor, Tradonal, Tramadol Helvepharm,<br />

Tramadol-Mepha, Tramal, Tram<strong>und</strong>in<br />

Trospiumchlorid: Spasmo-Urgenin Neo<br />

Venlafaxin: Efexor<br />

Vitamin D3: siehe Colecalciferol<br />

Zolpidem: Dorlotil, Sedovalin, Stilnox, Zoldorm, Zolpidem<br />

HelvePharm, Zolpidem-Mepha, Zolpidem Sandoz, Zolpidem-Teva,<br />

Zolpidem Winthrop


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Darmregulans mit grosser Quellkraft<br />

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Die Patienten<br />

Obstipation<br />

Diabetes*<br />

Schwangerschaft* 2<br />

Laxantienabusus* 2<br />

Übergewicht* 3<br />

Einfache <strong>und</strong> schnelle tägliche Ballaststoffeinnahme<br />

*Betrifft Colosan mite<br />

1. Eastwood MA, Brydon WG, Anderson DMW. The effects of dietary Gum Karaya (Sterculia) in man.Toxicology Letters (1983) 17 :159-166.<br />

2. Münst GJ. Efficacité et tolérance du Karaya chez des patients atteints de constipation. Résultats d’une étude multicentrique avec Colosan ® plus et Colosan ® mite. Ars Medici (1994) 3.<br />

3. Valle-Jones JC. The evaluation of a new appetite-reducing agent (Prefil) in the management of obesity. The British Journal of Clinical Practice (1980) 34 :72-74.<br />

Colosan ® mite citron/mint/mocca Granulat. Vertriebsfirma: Medichemie Bioline AG, 4107 Ettingen Wirkstoff: Sterculia Eigenschafte: Reizstofffreies <strong>und</strong> unverdauliches pflanzliches<br />

Stuhlregulierungsmittel Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten: Alle Formen von Verstopfung. Eignet sich als Langzeitbehandlung zur Stuhlregulierung bei Bettlägerigkeit, in der<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit, zur schmerzfreien Entleerung bei Hämorrhoiden, bei Darmausstülpungen (Divertikulose), als Adjuvans bei Colon irritabile als kalorienfreier Volumenersatz bei Diät<strong>und</strong><br />

Abmagerungskuren. Dosierung: 1-2 Kaffeelöffel/Tg, Kinder: ein Drittel der Erwachsenendosis. Reichlich Flüssigkeit nachtrinken. Mind. 1 Glas pro Kaffeelöffel Granulat Nebenwirkungen:<br />

Völlegefühl, Blähungen <strong>und</strong> leichte Bauchschmerzen. Gefahr von Bolusbildung, Dysphagie, Dickdarmobstruktion mit Ileus, wenn mit zu wenig Flüssigkeit eingenommen. Verkaufskategorie: D.<br />

Ausführliche Angaben: siehe Arzneimittelkompendium der Schweiz. Colosan ® plus Wirkstoff: Sterculia, Frangulaextrakt Vertriebsfirma: Medichemie Bioline AG, 4107 Ettingen Eigenschaften:<br />

Reizstofffreies <strong>und</strong> unverdauliches pflanzliches Stuhlregulierungsmittel Indikationen/ Anwendungsmöglichkeiten: zur kurzfristigen Einnahme bei gelegentlicher Verstopfung Dosierung: ab12<br />

Jahren abends 1-2 Messlöffel (7,5 bis 15g) Granulat Anwendungart: Reichlich Flüssigkeit nachtrinken Nebenwirkungen: Blähungen <strong>und</strong> leichte Bauchschmerzen. Verkaufskategorie: 200 g, D<br />

– 500 g, B. Ausführliche Angaben: siehe Arzneimittelkompendium der Schweiz.<br />

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GRUNDVERSICHERUNG


24 Review Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Chronische Obstipation<br />

Alternativen zu 15 Bananen<br />

Von chronischer Obstipation sind etwa 4 % der Bevölkerung betroffen,<br />

Frauen doppelt so häufi g wie Männer. Bei mehr als 90 % ist jedoch<br />

eine empirische Therapie erfolgreich, ermutigte PD Dr. Lukas Degen,<br />

Universitätsspital Basel, die anwesenden Kongressbesucher.<br />

Defi niert wird die chronische Obstipation<br />

durch weniger als zwei Stuhlgänge<br />

pro Woche oder neu durch die im letzten<br />

Jahr publizierten Rom-III-Kriterien<br />

(s. Kasten). Als normal gilt ein Stuhlgang<br />

von dreimal täglich bis dreimal<br />

wöchentlich.<br />

Bei der Suche nach den Gründen für<br />

die Obstipation ist die Anamnese essenziell:<br />

Gezielt gefragt werden sollte nach<br />

dem Lebensstil <strong>und</strong> nach der aktuellen<br />

Medikamenteneinnahme. Neurologische<br />

<strong>und</strong> myopathische Krankheitsbilder,<br />

endokrine Ursachen – etwa 40 %<br />

der Patienten mit Diabetes mellitus leiden<br />

unter einer Obstipation – oder aber<br />

ein psychiatrisches Leiden, insbesondere<br />

die Depression, müssen ausgeschlossen<br />

werden. Seltener liegen gastrointestinale<br />

Ursachen vor, die dann weiterer Abklärungen<br />

bedürfen. Um diese auszuschliessen<br />

ist die Transitzeitmessung mit<br />

röntgendichten Kapseln eine gute <strong>und</strong><br />

einfache Methode, mehr Licht ins Dunkel<br />

zu bringen, meinte Dr. Degen an der<br />

Funktionelle Obstipation<br />

Rom-III-Kriterien<br />

Während mehr als drei Monaten in den<br />

letzten sechs Monaten:<br />

1. mindestens zwei der folgenden<br />

Kriterien (> 25 % der Zeit)<br />

■ Pressen beim Stuhlgang<br />

■ klumpiger u/o harter Stuhl<br />

■ unvollständige Entleerung<br />

■ anorektale Obstruktion/Blockierung<br />

■ manuelle Manöver zur Defäkation<br />

■ < 3 Stuhlgänge pro Woche<br />

2. ohne Laxativum kein weicher<br />

Stuhlgang<br />

3. kein Reizdarmsyndrom<br />

Nach Longstreth GF et al., Gastroenterology 2006;<br />

130(5): 1480–1491<br />

medArt Basel 2007. Ist die Transitzeit<br />

normal, kann mit einer empirischen<br />

Therapie begonnen werden, ist sie verlängert,<br />

muss weiter gesucht werden.<br />

Mehr Flüssigkeit,<br />

Bewegung <strong>und</strong> Faserstoffe<br />

Die therapeutischen Massnahmen liegen<br />

allgemein in einem vermehrten<br />

Flüssigkeitskonsum, körperlicher Aktivität<br />

<strong>und</strong> einer faserreichen Diät, wobei<br />

die täglich empfohlenen 15 g an Nicht-<br />

Stärke-Polysacchariden (NPS) durch<br />

die alleinige Nahrungsaufnahme kaum<br />

zu erreichen sind, müsste man dafür<br />

z.B. etwa 15 Bananen im Tag essen,<br />

scherzte Dr. Degen. Besser eignen sich<br />

da die Quellmittel wie Sojakleie, Sterculia*,<br />

Ispaghula* oder Methylzellulose*.<br />

Das ist vor allem bei leichter Obstipation<br />

ein guter Ansatz.<br />

Anthrachinone sind eine weitere,<br />

gute therapeutische Möglichkeit. <strong>Sie</strong><br />

setzten die segmentierende Muskelaktivität<br />

herab <strong>und</strong> verstärken die propulsiven<br />

Wellen im Darm. Die gefürchtete<br />

Pseudomelanosis coli sollte einen beim<br />

Einsatz nicht beunruhigen, da sie sich<br />

über Monate hinweg zurückbildet <strong>und</strong><br />

somit harmlos ist. „Die besagten funktionellen,<br />

strukturellen <strong>und</strong> Elektrolytstörungen<br />

sind auch nicht wirklich ein<br />

Problem“, so Dr. Degen.<br />

Laxativa können bei bestimmten Indikationen<br />

wie bei Schwangerschaft,<br />

Reisen oder obstipierender Analgetikatherapie<br />

vorübergehend eingesetzt werden.<br />

Langzeittherapien mit Laxantien<br />

sind bei neurologischen Störungen wie<br />

zum Beispiel M. Parkinson oder Paraplegie<br />

indiziert.<br />

Bei isolierter Kolontransitverlängerung<br />

oder anatomischem Rektumdefekt<br />

bleibt meist nur noch die chirurgische<br />

Intervention. np<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

Impressum<br />

Selecta®<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> Supplement<br />

© 2007<br />

Verlag <strong>und</strong> Herausgeber<br />

swissprofessionalmedia AG<br />

Chefredaktor<br />

Winfried Powollik<br />

Verantwortliche Redaktorin<br />

Dr. med. Ana Marija Cettuzzi-Grozaj<br />

Redaktion<br />

Dr. med. Petra Genetzky<br />

Dr. med. Christine Mücke<br />

Redaktionsassistenz<br />

Sandra Müller<br />

Creative Director<br />

Anette Klein (Leitung)<br />

Herstellung <strong>und</strong> Produktionssteuerung<br />

Hannelore Schell<br />

Layout<br />

Stefan Daun, Mira Metz, Andrea Schmuck<br />

Illustrationen<br />

Corbis<br />

Anzeigenmarketing<br />

Biagio Ferrara, Tel.: 058 958 96 45<br />

Anzeigenadministration<br />

Lea Schiess, Tel.: 058 958 96 02<br />

Verlagsleitung<br />

Inge Schmidt<br />

Geschäftsleitung<br />

Oliver Kramer<br />

Adresse<br />

swissprofessionalmedia AG<br />

Grosspeterstrasse 23, Postfach<br />

CH – 4002 Basel<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong>-Online:<br />

www.medical-tribune.ch<br />

E-Mail: kontakt@medical-tribune.ch<br />

Druck<br />

Vogel Druck <strong>und</strong><br />

Medienservice GmbH & Co. KG<br />

Leibnizstraße 5, D-97204 Höchberg<br />

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Bezugsbedingungen<br />

Einzelpreis Fr. 12,–, Jahresabonnement<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> Fr. 156,–, Studenten<br />

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Das Abonnement kann mit einer Frist<br />

von vier Wochen zum Jahresende<br />

schriftlich gekündigt werden. Mit der<br />

Einsendung eines Manuskriptes erklärt<br />

sich der Urheber damit einverstanden,<br />

dass sein Beitrag ganz oder teilweise in<br />

allen Ausgaben, Sonderproduk tionen <strong>und</strong><br />

elektronischen Medien der <strong>Medical</strong><br />

<strong>Tribune</strong> Group <strong>und</strong> der verb<strong>und</strong>enen<br />

Verlage veröffentlicht werden kann.<br />

ISSN-Nr.: 0257-8794<br />

www.medical-tribune.ch/selecta


Alvesco®<br />

EINFACH VON ANFANG AN<br />

Starke Kontrolle der Asthmasymptome (1)<br />

Hervorragende Verträglichkeit (2,3,4)<br />

(5, 6)<br />

Patientenfre<strong>und</strong>liche Einmalgabe<br />

(1) Bateman ED et al.; Treatment of severe asthma using ciclesonide 160 μg once daily or 320 μg twice daily – a comparison; Proceedings of the American Thoracic Society 2006; Vol 3. Abstract Issue:<br />

A579(2) Richter K, et al.; Comparison of the oropharyngeal deposition of inhaled ciclesonide and fluticasone propionate in patients with asthma; J Clin Pharmacol. 2005; 45:146-152 (3) Berstein JA et al.;<br />

Ciclesonide has minimal oropharyngeal side effects in the treatment of patients with moderate-to-severe asthma; J Allergy Clin Immunol 2004; 113 (2): Abstract 349 (4) Engelstätter R, et al.; Comparative<br />

study in asthma patients treated with inhaled ciclesonide (80 μg or 320 μg once daily) or budesonide (200 μg twice daily) for 12 weeks; Am J Resp Crit Care Med 2003; 167 A 5111 (5) Chapman KL, et al.;<br />

Once daily ciclesonide is effective in the treatment of asthma; Thorax. 2004; 59,12 (suppl 2) (6) Fachinformation Alvesco ® ; Arzneimittel-Kompendium der Schweiz 2006.<br />

ALVESCO ® 80/160. Z: Ciclesonidum 80 bzw. 160 μg ex actuator. I: Antientzündliche Dauer-Behandlung von Asthma bei Erwachsenen, Jugendlichen <strong>und</strong> Kindern ab 6 Jahren. D: Individuelle Dosierung<br />

je nach Schweregrad. Ab 12 Jahren <strong>und</strong> Erwachsene: Leichtes - mittelschweres Asthma: 160-640 μg täglich in 1-2 Gaben, bei Kindern ab 6 Jahren 80-160 μg. Schweres Asthma: bis zu 2 x 640 μg täglich.<br />

K: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe. V: Lungentuberkulose, bakterielle, virale oder Pilzinfektionen des Respirationstraktes. Nicht zurTherapie des Status asthmaticus,<br />

akuten Asthmaanfällen oderakuten Asthmasymptomen. Patienten sollen kurzwirkende Bronchodilatatoren bei sich tragen. Regelmässige Kontrolle bei schwerem Asthma. Langdauernde hohe Dosierung kann<br />

systemisch wirken. Kein abrupterBehandlungsabbruch. IA: Interaktionen mit hoch potenten CYP3A4-Hemmern können nicht ausgeschlossen werden. Keine Interaktion mit Erythromycin. SS/St: Anwendung,<br />

wenn es eindeutig erforderlich ist. Überwachung von Neugeborenen auf Hypoadrenalismus, wenn mit Kortikosteroiden behandelt. Häufigste UAW: paradoxer Bronchospasmus. P: Alvesco ® 80/160: jeweils<br />

1 Dosier-Aerosol à 120 Dosen. Abgabekategorie: B. Vertrieb: ALTANA Pharma AG, 8280 Kreuzlingen. Ausführliche Informationen: vgl. Arzneimittelkompendium der Schweiz.<br />

KASSENZULÄSSIG


26 Review Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Neue Asthmaleitlinien<br />

GINA will totale Kontrolle<br />

Mehr Spielraum für die Therapie versprechen die neuen Leitlinien<br />

der Global Initiative for Asthma (GINA). Mass <strong>und</strong> Ziel der Therapie<br />

ist jetzt die Asthmakontrolle. <strong>Sie</strong> lässt sich über ein fl exibles Stufenschema<br />

erreichen. Inhalative Kortikosteroide sind <strong>und</strong> bleiben die<br />

Firstline-Therapie.<br />

Asthmatherapie gemäss GINA ist ganz<br />

einfach: Ziel aller Bemühungen ist das<br />

kontrollierte Asthma. Ein Patient ist<br />

entweder ganz, teilweise oder gar nicht<br />

kontrolliert. Was das heisst, defi nieren<br />

die internationalen Experten in sechs<br />

Eckpunkten (s. Tabelle). „Hier wird<br />

eine Zeitenwende in der Asthmatherapie<br />

eingeläutet“, meinte Professor Dr.<br />

Claus Vogelmeier, Marburg, an einem<br />

Symposium von Altana Pharma anlässlich<br />

des 48. Kongresses der Deutschen<br />

Gesellschaft für Pneumologie <strong>und</strong> Beatmungsmedizin.<br />

Positiv bewertete der<br />

Pneumologe die Abkehr vom überholten<br />

Schema der Schweregradeinteilung,<br />

das auf Symptomen <strong>und</strong> Lungenfunktion<br />

des unbehandelten Patienten basiert<br />

<strong>und</strong> für die aktuelle Anpassung der<br />

Medikation unter der Therapie kaum<br />

brauchbar ist. In die neuen Leitlinien<br />

hingegen fl iessen durch Patientenfragebögen,<br />

die die Asthmakontrolle erk<strong>und</strong>en,<br />

subjektive Elemente <strong>und</strong> somit<br />

mehr Spielraum in Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />

ein, so Prof. Vogelmeier.<br />

Die Kehrseite der Medaille: In der<br />

Defi nition der Asthmakontrolle beliess<br />

GINA ein einziges vom Arzt objektiv<br />

Asthmakontrolle nach GINA 2006<br />

prüfbares Kriterium, die Einsek<strong>und</strong>enkapazität.<br />

Die Lungenfunktionsprüfung<br />

müsse ihren Stellenwert behalten,<br />

forderte Prof. Vogelmeier, denn nicht<br />

alle Patienten würden eine Verschlechterung<br />

ihrer Lungenfunktion rechtzeitig<br />

bemerken.<br />

Flexible Kontrolle<br />

Auch im neuen Behandlungsschema<br />

empfi ehlt GINA zur Erstlinientherapie<br />

bei persistierendem Asthma aller<br />

Schweregrade inhalative Kortikosteroide<br />

(ICS). Für fl exible, an die erreichte Asthmakontrolle<br />

angepasste Interventionen<br />

eignen sich Monosteroide wie Ciclesonid*,<br />

gegebenenfalls in freier Kombination<br />

mit Beta-Agonisten, gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

besser als Fixkombinationen.<br />

Ciclesonid entfaltet schon in Monotherapie<br />

mit niedriger Dosis (80 mg/d)<br />

eine starke antiinfl ammatorische Wirkung,<br />

erläuterte Professor Dr. David<br />

Skoner, Pittsburgh, Pennsylvania. Die<br />

einmal tägliche Gabe von 160 μg Ciclesonid<br />

war in randomisiert-kontrollierten<br />

Studien ebenso wirksam wie die<br />

zweimal tägliche Gabe von Budesonid*<br />

(2 x 200 μg) 1 oder Fluticason* (2 x 88 μg) 2<br />

hinsichtlich Asthmasymptomatik, Gebrauch<br />

von Dauermedikation <strong>und</strong> Lungenfunktion.<br />

Ciclesonid wird durch Esterasen in<br />

der Bronchialschleimhaut in den wirksamen<br />

Metaboliten übergeführt. Diese<br />

On-site-Aktivierung führt die GINA-<br />

Leitlinie explizit als neue Möglichkeit<br />

der Minimierung der Gefahr oropharyngealer<br />

Nebenwirkungen auf. 3<br />

Wachstum nicht<br />

beeinträchtigt<br />

Prof. Skoner berichtete von der bislang<br />

grössten Studie zur Wachstumsgeschwindigkeit<br />

unter ICS. Über 660 Kinder<br />

zwischen neun <strong>und</strong> elf Jahren mit<br />

mildem chronischem Asthma erhielten<br />

doppelt verblindet für mindestens ein<br />

Jahr entweder 40 oder 160 μg Ciclesonid<br />

einmal täglich oder eine Plazeboinhalation.<br />

Die Auswertung ergab keine<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Gruppen. „Ciclesonid hat absolut keinen<br />

messbaren Effekt auf die Wachstumsgeschwindigkeit<br />

von Kindern mit<br />

mildem persistierendem Asthma“, fasste<br />

der Experte zusammen. 4 RS<br />

1 Niphadkar P et al.; Clin Ther. 2005; 27: 1752–1763<br />

2 Buhl R et al., Pulm Pharmacol Ther 2006; 19: 404–412<br />

3 Global Strategy for Asthma Management and<br />

Prevention 2006, p.30 (www.ginasthma.com)<br />

4 Skoner D et al., Kongress der American Academy of<br />

Allergy, Asthma and Immunology 2006<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

kontrolliert teilweise kontrolliert nicht kontrolliert<br />

Symptome tagsüber höchstens zweimal pro<br />

Woche<br />

mehr als zweimal pro Woche ≥ 3 Zeichen des nur teilweise<br />

kontrollierten Asthmas pro<br />

Einschränkung der Alltagsaktivitäten – +<br />

Woche<br />

nächtliche Symptome/Erwachen – +<br />

Notfallmedikation höchstens zweimal pro<br />

Woche<br />

mehr als zweimal pro Woche<br />

Lungenfunktion (PEF oder FEV1) normal weniger als 80 % des Soll- oder<br />

persönlichen Bestwertes<br />

Exazerbationen – ein- oder mehrmal im Jahr häufi ger


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28 Review Selecta 3/2007 18. Mai 2007<br />

Aktuelle Therapie bei Reizblase<br />

Alle Möglichkeiten ausreizen<br />

Der Tagesablauf richtet sich nach der Lokalisation von Toiletten, dunkle<br />

Kleidung soll Episoden von Inkontinenz maskieren, <strong>und</strong> die Ausgaben<br />

für Auffangartikel gehen langsam ins Geld. Längstens hätten solche<br />

Patienten einer effektiven Behandlung ihrer Reizblase zugeführt<br />

werden sollen. Woran liegt es, dass ärztlicher Rat oft zu spät eingeholt<br />

wird? Und welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?<br />

Bis zu 41 % der über 75-jährigen Bevölkerung<br />

leiden an einer Reizblase. Die<br />

Prävalenz einer Inkontinenz bei Frauen<br />

liegt bei etwa 7 %. Etwas peinlich mag<br />

es ja sein, wenn man seinen Arzt auf<br />

das Problem einer Inkontinenz ansprechen<br />

sollte. Frauen vertrauen sich dabei<br />

schon eher einer Ärztin an, als einem<br />

männlichen Kollegen. Oft werden die<br />

Symptome auch als normale Alterserscheinung<br />

angenommen, oder es wird<br />

befürchtet, die einzige Therapiemöglichkeit<br />

würde in einem chirurgischen<br />

Eingriff bestehen. Ein Drittel der Patientinnen<br />

scheint erst zwischen ein bis<br />

fünf Jahre nach Auftreten erheblicher<br />

Symptome ärztliche Hilfe einzuholen,<br />

ein Viertel sogar noch später.<br />

Therapie vorhanden<br />

Dabei steht eine ganze Palette wirksamer<br />

Therapieoptionen zur Verfügung:<br />

■ Verhaltensänderungen,<br />

■ Blasen- <strong>und</strong> Beckenbodentraining,<br />

■ Pharmakotherapie,<br />

■ chirurgische Behandlung (neu: Therapie<br />

mit Botulinumtoxin Typ A*).<br />

Die motorische Innervation der Blase<br />

ist acetylcholinvermittelt, weshalb antimuskarinische<br />

Substanzen bei der medikamentösen<br />

Therapie im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen. Oxybutynin* ist eines der am<br />

häufi gsten verschriebenden Präparate.<br />

M<strong>und</strong>trockenheit <strong>und</strong> Obstipation sind<br />

allerdings häufi ge <strong>und</strong> unangenehme<br />

Nebenwirkungen, so dass bis zu 40 %<br />

der Patienten die Behandlung abbrechen.<br />

Tolterodin* ist ebenso wirksam,<br />

jedoch mit weniger Nebenwirkungen,<br />

insbesondere was die M<strong>und</strong>trockenheit<br />

betrifft, behaftet. Trospiumchlorid*<br />

eignet sich aufgr<strong>und</strong> seines Nebenwirkungs-<br />

<strong>und</strong> Interaktionsprofi ls<br />

besonders für die Therapie bei älteren<br />

Patienten. Die neueren Vertreter Solifenacin*<br />

<strong>und</strong> Darifenacin*, beides<br />

selektive M3-Rezeptorantagonisten,<br />

zeichnen sich durch eine besonders gute<br />

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Verträglichkeit aus. Unter den trizyklischen<br />

Antidepressiva hat Imipramin*<br />

seine Wirksamkeit in mehreren Studien<br />

bei Betagten unter Beweis gestellt.<br />

Attraktiv scheint die zukünftige Option<br />

der transdermalen Applikation von<br />

Oxybutynin: Pfl egebedürftige, auf Medikamentenverabreichung<br />

angewiesene<br />

Patienten können einfacher versorgt werden;<br />

Schwierigkeiten mit oraler Medikamenteneinnahme<br />

werden umgangen;<br />

die oft schon befrachtete orale Medikamenteneinnahme<br />

wird nicht zusätzlich<br />

belastet. Wohl am wichtigsten dabei:<br />

Die Häufi gkeit von Nebenwirkungen<br />

scheint dramatisch reduziert zu sein.<br />

Begleitmassnahmen<br />

Begleitend zur Pharmakotherapie können<br />

einfache Massnahmen dem Patienten<br />

mit Reizblase dienlich sein:<br />

■ Flüssigkeitsbilanz anpassen,<br />

■ koffeinhaltige Getränke <strong>und</strong> Alkohol<br />

meiden,<br />

■ bestehende Medikation auf Auswirkungen<br />

bezüglich Blasenfunktion<br />

prüfen,<br />

■ Urinale bereitstellen,<br />

■ Handgriffe <strong>und</strong> erhöhte Toilettensitze<br />

installieren,<br />

■ Kleidung mit Velcroverschlüssen statt<br />

mit Knöpfen <strong>und</strong> Reissverschlüssen.<br />

Die kompetente Behandlung einer<br />

Reizblase trägt wesentlich zur Lebensqualität<br />

gerade älterer Patienten bei.<br />

emo/amg<br />

Wagg A et al., Int Urogynecol J 2007; 18: 81–94<br />

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Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle (angehenden) Health Care Professionals. Pro Haushalt<br />

ist nur eine Person gewinnberechtigt. Mitarbeitende der swissprofessionalmedia AG sowie deren Angehörige<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Über den Wettbewerb<br />

wird keine Korrespondenz geführt, <strong>und</strong> der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die persönlichen Daten<br />

werden vertraulich behandelt <strong>und</strong> nicht an Dritte weitergegeben.


Referenzen: 1. Rogers SL et al. E2020:<br />

the pharmacology of a piperidine cholinesterase<br />

inhibitor. In: Becker R, Giacobini<br />

E, editors. Cholinergic basis for Alzheimer<br />

therapy. Boston (MA): Birkhäuser, 1991:<br />

314-320 2. Greig NL et al. Phenserine: A<br />

selective, long-acting and brain-directed<br />

AChEI affecting cognition and β-APP processing.<br />

In: Becker R, Giacobini E, editors.<br />

Alzheimer Disease: From Molecular Biology<br />

to Therapy. Boston (MA): Birkhäuser,<br />

1996: 231-237 3. Weinstock M. Selectivity<br />

of cholinesterase inhibition: clinical implications<br />

for the treatment of Alzheimer’s<br />

Disease. CNS Drugs 1999; 12: 307-323<br />

4. Jones RW et al. A multinational, randomised,<br />

12-week study comparing the<br />

effects of donepezil and galantamine in<br />

patients with mild to moderate Alzheimer’s<br />

disease. Int. J Geriatr Psychiatry 2004;<br />

19: 58-67 5. Wilkinson DG et al. A multinational,<br />

randomised, 12-week, compa-<br />

rative study of domepezil and rivastigmine<br />

in patients with mild to moderate Alzheimer<br />

disease. IJCP 2002; 56: 441-446<br />

6. Arzneimittel-Kompendium der Schweiz,<br />

2006, Documed AG, Basel 7. Rogers SL<br />

et al. A 24-week, double-blind, placebocontrolled<br />

trial of donepezil in patients with<br />

Alzheimer’s disease. Neurology 1998; 50:<br />

136-145<br />

Gekürzte Fachinformation Aricept ®<br />

(Donepezil HCl) KASSENZULÄSSIG<br />

Indikation: Symptomatische Behandlung<br />

der leichten bis mittelschweren<br />

Demenz vom Alzheimer-Typ. Dosierung:<br />

Anfangsdosis: 1mal täglich 5 mg. Maximale<br />

Erhaltungsdosis:1mal täglich 10 mg.<br />

Bei leichten bis mittelschweren Nierenoder<br />

Leberfunktionsstörungen ist keine<br />

Dosisanpassung nötig. Bei Frauen mit<br />

kompensierter Leberzirrhose (Child Pugh<br />

A/B) beträgt die maximale Dosis 5 mg.<br />

Kontraindikationen: Überempfindlichkeit<br />

gegenüber Donepezil, Piperidinderivaten<br />

oder einem der Hilfsstoffe.Dekompensierte<br />

Leberzirrhose (Child Pugh C). Vorsichtsmassnahmen:<br />

Anästhesie, Herz-Reizleitungsstörungen,<br />

bei erhöhtem Risiko<br />

für Magengeschwüre (z.B. gleichzeitige<br />

Einnahme von NSAR), Einnahme von<br />

Cholinergika oder Anticholinergika,<br />

Krampfanfälle, obstruktive Lungenerkrankungen.<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit.<br />

Interaktionen: Vorsicht bei Kombination<br />

mit Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin,<br />

Alkohol, anderen AChE-Hemmern, Succinylcholin,<br />

Cholinergika, Anticholinergika,<br />

nicht-depolarisierenden neuromuskulären<br />

Blockern <strong>und</strong> Beta-blockern. Häufigste<br />

unerwünschte Wirkungen: Diarrhöe,<br />

Nausea, Muskelkrämpfe: meist mild <strong>und</strong><br />

vorübergehend. Packungen: Tabletten à<br />

5 mg/10 mg: 28, 50, 98. Verkaufskategorie<br />

B. Weitere Angaben siehe<br />

Arzneimittel-Kompendium der Schweiz.<br />

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Höchste Selektivität auf AChE 1–3 *<br />

Weniger Nebenwirkungen 4,5 *<br />

Alzheimer<br />

Demenz<br />

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profitieren langfristig von<br />

der Maximaldosis 4,5,6 *<br />

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Diagnose, Differenzialdiagnose, Therapie<br />

Alzheimerdemenz im Überblick<br />

Da die Demenz oft als eine Alterserscheinung missverstanden wird,<br />

haben immer noch zwei von drei Patienten keine eigentliche Diagnose<br />

<strong>und</strong> somit keine adäquate Therapie. Im Hinblick auf eine verbesserte<br />

Lebensqualität für Patienten <strong>und</strong> Angehörige sowie die steigenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitskosten ist jedoch eine Früherkennung von grosser Bedeutung.<br />

Eine rechtzeitige Intervention zeigt bessere therapeutische<br />

Erfolge <strong>und</strong> kann eine Heim einweisung hinauszögern.<br />

Man geht davon aus, dass in der Schweiz<br />

etwa 89 000 Demenzkranke leben,<br />

62 000 davon sind Alzheimerpatienten.<br />

Angesichts der immer höheren Lebenserwartung<br />

sieht die Prognose nicht gut<br />

aus: Für das Jahr 2020 rechnet man mit<br />

einem 25%igen Anstieg auf gut 113 000<br />

Demenzkranke. Heute leben drei von<br />

fünf Betroffenen zu Hause, die anderen<br />

sind in (nicht immer demenzgerechten)<br />

Heimen untergebracht.<br />

Was ist Demenz?<br />

Von einer Demenz spricht man, wenn<br />

neben der obligaten erworbenen Gedächtnisstörung<br />

noch mindestens ein<br />

weiteres kognitives Defi zit vorliegt wie<br />

eine Aphasie, Apraxie, Agnosie oder eine<br />

Störung der Exekutivfunktionen (z.B.<br />

Planen, Organisieren) <strong>und</strong> dadurch<br />

Funktionen im Alltag <strong>und</strong> die sozialen<br />

Kompetenzen beeinträchtigt sind.<br />

Für die Alzheimerdemenz kommen<br />

noch weitere Kriterien hinzu:<br />

■ schleichender Verlauf, progredienter<br />

kognitiver Abbau,<br />

■ eine Depression muss ausgeschlossen<br />

sein,<br />

■ ein Delir muss ebenfalls ausgeschlossen<br />

sein,<br />

■ die Störung kann nicht durch eine<br />

andere Erkrankung besser erklärt<br />

werden.<br />

Die Erkrankung ist ein multifaktorielles<br />

Geschehen. Ein klarer Risikofaktor<br />

ist das Alter. Daneben spielt aber auch<br />

die familiäre Belastung eine Rolle: Ein<br />

erkrankter Verwandter ersten Grades<br />

erhöht das Risiko um das Dreifache. Bei<br />

den seltenen familiären Formen sind<br />

Genmutationen verantwortlich.<br />

Erste Anzeichen für eine beginnende<br />

Erkrankung bleiben oft unbeachtet<br />

oder werden dem normalen Alterungs-<br />

prozess zugeschrieben. Hier einige Beispiele,<br />

auf die <strong>Sie</strong> achten sollten:<br />

■ Vergesslichkeit (z.B. Termine, kürzlich<br />

Gesagtes), unerklärliche Verwirrung,<br />

■ Wörter vergessen oder falsche Wörter<br />

benutzen,<br />

■ vergessen, wo man ist oder welcher<br />

Tag gerade ist,<br />

■ Schwierigkeiten bei einfachen Rechenaufgaben<br />

oder beim Erkennen<br />

von Ziffern,<br />

■ Dinge an den falschen Platz stellen,<br />

■ Stimmungsschwankungen ohne ersichtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>,<br />

■ plötzliche oder schleichende, aber<br />

dramatische Persönlichkeitsveränderung,<br />

■ kein Interesse mehr an Hobbies oder<br />

Alltäglichkeiten.<br />

Begleitende oder Folgesymptome<br />

können die eigentliche Erkrankung oft<br />

vertuschen. Hierzu gehören: Depression/<br />

starke Niedergeschlagenheit, Wahnvorstellungen,<br />

Nervosität, starke Unruhe,<br />

Schlafl osigkeit, nächtliches Herumwandern,<br />

sexuelle Störungen, Wutausbrüche<br />

oder Aggressivität.<br />

Die Diagnose wird klinisch gestellt.<br />

Eine allgemeine <strong>und</strong> neurologische körperliche<br />

Untersuchung inklusive Blutdruckkontrolle<br />

<strong>und</strong> EKG gehören zur


Psychopharmaka<br />

bei Alzheimerdemenz<br />

Antidepressiva: selektive Serotonin-Reuptake-Hemmer<br />

oder andere nicht tri- oder tetrazyklische<br />

Antidepressiva, möglichst solche<br />

ohne anticholinerge Wirkung<br />

Anxiolytika: wenn Benzodiazepine oder<br />

Benzodiazepinanaloga, dann solche mit<br />

kurzer oder mittlerer Halbwertszeit ohne Kumulationsgefahr<br />

bei älteren Patienten, also<br />

Lorazepam*, Lormetazepam*, Oxazepam*,<br />

Temazepam* oder Zolpidem*<br />

Neuroleptika: Im Hinblick auf extrapyramidale<br />

Nebenwirkungen sind atypische<br />

Neuroleptika zu bevorzugen, da sie besser<br />

verträglich sind als z.B. das klassische<br />

Haloperidol*. Demenzpatienten haben ein<br />

mehrfach höheres Risiko für extrapyramidale<br />

Störwirkungen. Zudem sollte die anticholinerge<br />

Wirkkomponente gering sein.<br />

Basisdiagnostik. Ein Labor ergänzt die<br />

Abklärungen, <strong>und</strong> schliesslich darf ein<br />

Screening-Verfahren respektive eine<br />

Skala wie z.B. der Mini-Mental-Status<br />

oder der Uhrenzeichentest nicht fehlen.<br />

Erhärtet sich der Verdacht auf eine<br />

Alzheimererkrankung, sollte der Patient<br />

zur genauen Abklärung an einen Spezialisten<br />

(Gerontopsychiater, Neurologen,<br />

Geriater) überwiesen werden. Auch Memory-Kliniken<br />

führen entsprechende<br />

Abklärungen durch.<br />

Differenzialdiagnostische<br />

Erwägungen<br />

<strong>Wie</strong> aus den Kriterien für eine Alzheimerdemenz<br />

hervorgeht, muss ausgeschlossen<br />

werden, dass eine andere Erkrankung<br />

zugr<strong>und</strong>e liegt. Das ist nicht<br />

immer so einfach, zumal eine ganze Reihe<br />

von Differenzialdiagnosen in Betracht<br />

kommt: Zunächst einmal ist es wichtig,<br />

eine Alzheimerdemenz vom normalen<br />

Altern zu unterscheiden, das langsamer<br />

<strong>und</strong> qualitativ anders vor sich geht. So<br />

gehören z.B. Störungen sprachlicher<br />

Funktionen nicht zum normalen Altern,<br />

wohl aber eine verringerte Behaltensleistung.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

ist vor allem auf die „leichte kognitive<br />

Beeinträchtigung“ (mild cognitive impairment)<br />

zu achten, die ein Vorstadium<br />

der Alzheimerdemenz sein kann.<br />

18. Mai 2007 Selecta 3/2007 Online-Trainer<br />

Weiterhin gilt es, eine Depression<br />

auszuschliessen, die gerade zu Beginn<br />

einer demenziellen Erkrankung als begleitendes<br />

Symptom auftreten kann.<br />

Abzugrenzen ist auch das Delir, dem<br />

verschiedene Ursachen zugr<strong>und</strong>e liegen<br />

können wie z.B. Medikamente, Intoxikationen,<br />

Infektionen, Exsikkose oder<br />

bei älteren oder dementen Menschen<br />

einfach nur Stresssituationen.<br />

Ausserdem muss an metabolische<br />

Veränderungen wie z.B. Funktionsstörungen<br />

der Schilddrüse gedacht werden.<br />

Naheliegend, aber oft vergessen werden<br />

Seh- <strong>und</strong> Hörstörungen, die einen älteren<br />

Menschen dement erscheinen lassen<br />

können.<br />

Schliesslich muss auch der Bereich<br />

der anderen Demenzerkrankungen abgecheckt<br />

werden: Vaskuläre Demenzen<br />

beginnen in der Regel plötzlich, oft<br />

kann auch ein auslösendes Ereignis bestimmt<br />

werden. Aus dem neurodegenerativen<br />

Formenkreis sind die Lewy-<br />

Body-Demenz <strong>und</strong> frontotemporale<br />

Degenerationen abzugrenzen.<br />

Umfassende Therapie<br />

Die Alzheimererkrankung ist nicht heilbar.<br />

Dennoch lohnt sich eine möglichst<br />

frühzeitige Therapie. <strong>Sie</strong> ermöglicht<br />

dem Patienten längere Selbstständigkeit<br />

<strong>und</strong> eine bessere Lebensqualität.<br />

Die am besten dokumentierte medikamentöse<br />

Therapie besteht in der Gabe<br />

von Cholinesterasehemmern: Donepezil*,<br />

Galantamin*, Rivastigmin*. Diese<br />

Präparate hemmen den Abbau des Acetylcholins<br />

im synaptischen Spalt <strong>und</strong><br />

können so das cholinerge Defi zit, das<br />

die Alzheimererkrankung prägt, ausgleichen.<br />

Damit verbessern sich kognitive<br />

Funktionen, Stimmung <strong>und</strong> Verhalten,<br />

aber auch der Schlaf-Wach-Rhythmus.<br />

Die Dosis sollte langsam bis zur Maximaldosis<br />

gesteigert werden, um die Nebenwirkungen<br />

– meist gastrointestinale –<br />

gering zu halten.<br />

Seit 2003 ist Memantin* in der Schweiz<br />

für die Behandlung der mittelschweren<br />

<strong>und</strong> der schweren Alzheimerdemenz zugelassen.<br />

Der nicht kompetitive N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptorantagonist<br />

blockiert die pathologisch erhöhte<br />

glutamaterge Neurotransmission, die bei<br />

der Alzheimerkrankheit für eine Dauerreizung<br />

der Neuronen verantwortlich zu<br />

sein scheint.<br />

Praktisch alle Alzheimerpatienten<br />

leiden auch an nicht kognitiven Sym-<br />

ptomen wie Depression, Agitationen,<br />

paranoiden Störungen oder Halluzinationen.<br />

Zur Behandlung werden Psychopharmaka<br />

(s. Kasten) eingesetzt.<br />

Dabei ist darauf zu achten, möglichst<br />

solche mit geringer anticholinerger<br />

Wirkung zu verschreiben.<br />

Neben der medikamentösen Behandlung<br />

spielen auch nicht medikamentöse<br />

Therapiemassnahmen eine wichtige<br />

Rolle. Als allgemeine Massnahme ist das<br />

Einhalten eines strukturierten Tagesrhythmus<br />

mit festen Essenszeiten <strong>und</strong><br />

Toilettengängen, ausreichender Bewegung<br />

<strong>und</strong> regelmässigem Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus zu empfehlen. Immer mehr<br />

zeigt sich, dass eine ausreichende Lichtexposition<br />

von grosser Bedeutung ist.<br />

Bei leichten oder mittelschweren Demenzformen<br />

kann ein individuell auf<br />

den Patienten zugeschnittenes Hirnleistungs-<br />

oder Gedächtnistraining eingesetzt<br />

werden. pg<br />

*<strong>Sie</strong>he Präparate-Index Seite 22<br />

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Frage 11: Welche der folgenden Aussagen<br />

ist falsch?<br />

a) Vor der Diagnose Alzheimerdemenz<br />

ist defi nitionsgemäss eine andere Ursache<br />

auszuschliessen.<br />

b) Medikamente <strong>und</strong> Intoxikationen können<br />

Delirien auslösen.<br />

c) Die leichte kognitive Beeinträchtigung<br />

ist in der Regel Vorstadium der Alzheimererkrankung.<br />

d) Auch eine vaskuläre Demenz kann<br />

eine Alzheimerdemenz vortäuschen.<br />

Frage 12: Welche Aussagen zur medikamentösen<br />

Behandlung der Alzheimerdemenz<br />

treffen zu?<br />

a) Mit Cholinesterasehemmern kann die<br />

Erkrankung geheilt werden.<br />

b) Memantin ist indiziert bei leichten<br />

Formen der Erkrankung.<br />

c) Die meisten Nebenwirkungen von<br />

Acetylcholinesterasehemmern sind<br />

gastrointestinaler Natur.<br />

d) Die Dosis der Cholinesterasehemmer sollte<br />

langsam bis zur Maximaldosis gesteigert<br />

werden.<br />

31


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Crestor® HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Z: Rosuvastatinum ut Calcii Rosuvastatinum, Tablette zu 5 mg, 10 mg <strong>und</strong> 20 mg Liste B. I: Primäre Hypercholesterinämie, gemischte<br />

Dyslipidämie, homozygote familiäre Hypercholesterinämie. D: Anfangsdosis: 5-10 mg/d, empfohlener Dosisbereich: 5-20 mg/d, 40mg/d bei schwerer Hypercholesterinämie <strong>und</strong><br />

hohem kardiovaskulärem Risiko (vor allem bei familiärer Hypercholesterinämie), die mit 20 mg/d das Behandlungsziel nicht erreichen <strong>und</strong> unter regelmässiger ärztlicher Kontrolle<br />

stehen. Die Anwendung der 40 mg Dosierung sollte durch einen Spezialisten beobachtet werden. KI: Überempfindlichkeit, aktive Lebererkrankungen, schwere Nierenfunktionsstörung,<br />

Myopathie, Schwangerschaft, Stillzeit, Frauen im gebärfähigem Alter ohne Kontrazeptiva, Ciclosporin-Einnahme, Prädisponierende Faktoren der Myopathie/ Rhabdomyolyse<br />

bei der Dosierung 40mg/d. V: Prädisponierende Faktoren für Rhabdomyolyse, CPK-Erhöhung, exzessiver Alkoholkonsum, Lebererkrankung in Anamnese, Asiaten.<br />

IA: Ciclosporin, Gemfibrozil <strong>und</strong> andere lipidsenkende Arzneimittel, Antazida, Vitamin-K-Antagonisten, Erythromycin, orale Kontrazeptiva, HRT. UEW: Häufig: Schwindel,<br />

Kopfschmerzen, abdominale Schmerzen, Obstipation, Nausea, Myalgie, Asthenie. Selten: Überempfindlichkeitsreaktion einschliesslich Angioödem, CPK-Erhöhung. Weitere<br />

Informationen: Arzneimittel-Kompendium der Schweiz oder AstraZeneca AG, 6301 Zug. www.astrazeneca.ch - Licensed from Shionogi & Co Ltd, Osaka, Japan<br />

Referenzen: 1. Jones PH et al. Comparison of the Efficacy and Safety of Rosuvastatin and versus atorvastatin, simvastatin and pravastatin across doses (STELLAR Trial). Am J<br />

Cardiol 2003; 92: 152-160 2. Schuster H et al. Effects of switching statins on achievement of lipid goals: measuring effective reductions in cholesterol using rosuvastatin therapy<br />

(MERCURY I) study. Am Heart J 2004; 147: 705-12 3. Olsson AG et al. Effects of rosuvastatin and atorvastatin compared over 52 weeks of treatment in patients with hypercholesterolemia.<br />

Am Heart J 2002; 144: 1044-51 4. Brown et al. Efficay and safety of rosuvastatin compared with pravastatin and simvastatin in patients with hypercholesterolemia:<br />

a randomized, double-blind, 52-week trial. Am Heart J 2002; 144: 1036-43 5. Shepherd J et al. Safety of Rosuvastatin. Am J Cardiol 2004; 94: 882-888 6. McAfee AT et al.<br />

The comparative safety of rosuvastatin: a retrospective matched cohort study in over 48’000 initiators of statin therapy. Pharmacoepidemiol Drug Saf 2006 Jul; 15(7): 444-53<br />

7. Goettsch WG et al. Results from a rosuvastatin historical cohort study in more than 45‘000 Dutch statin users, a PHARMO study. Pharmacoepidemiol<br />

Drug Saf 2006 Jul; 15(7): 435-43 8. Kasliwal R et al. Safety profile of rosuvastatin as used in general practice in england: a prescription-event monitoring<br />

study. Circulation 2006; 113(8): e331 Abs P101. CRESTOR® is a trademark of the AstraZeneca group of companies CRE_W_35_d_B_03/07

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