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Katholische Religion - BBS-Server Rheinland-Pfalz

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2 leitlinien des lernbausteinkonzeptes2.1 Lernpsychologische GrundlagenIn den letzten Jahren was zu beobachten, dass traditionelleFormen des Lehrens und Lernens zu kurzgreifen, wenn man Lernende darauf vorbereitenwill, der Komplexität beruflicher Aufgaben gerechtzu werden. Sowohl in Schule als auch in vielenBereichen der Wirtschaft war zu beobachten,dass das im Unterricht erworbene bzw. vermittelteWissen nicht oder nur mangelhaft zur Anwendunggebracht werden kann. Der Begriff„Vermittlung“ ist in diesem Zusammenhang allerdingseher irreführend: Er impliziert einen einfachenTransport von Wissen aus dem Kopf derLehrenden in den Kopf der Lernenden – eine Vorstellung,die mit den Kenntnissen der Lern- undWissenspsychologie nicht vereinbar ist. Wissenist kein objektiver, transportierbarer Gegenstand,sondern das Ergebnis von individuellen Konstruktionsprozessen.Zum anderen zeigt traditionelle Instruktion auchin motivationaler und emotionaler Hinsicht ungünstigeEffekte. Metakognitive Lernprozesse(„Lernen des Lernens“) und Lernen in informellenGruppen sind allein mit diesen bislang üblichenOrganisationsformen kaum kompatibel. Tatsachenwissenist für die Lernenden oftmals nur„träges Wissen“, das im günstigen Fall im Gedächtnisgespeichert wird – ohne anschluss- undanwendungsfähig zu sein.Wissen im weitesten Sinne umfasst vielmehr verschiedeneEbenen, nämlich domänenspezifischesWissen (deklaratives Wissen; Wissen über Sachverhalte),prozedurales Wissen (Wissen, auf demFertigkeiten beruhen), strategisches Wissen (Heuristikenund Problemlösestrategien), metakognitivesWissen (Wissen, das der Kontrolle und Steuerungvon Lern- und Denkprozessen zugrundeliegt) verbale Fähigkeiten, sowie soziale Fertigkeitenund Kompetenzen. Die Unterstützung desWissenserwerbs kann sich nicht nur an Inhaltenund Zielen orientieren, sondern muss vor allemauch an den Prozessen des Wissenserwerbs ansetzen.Dem Lehrplan liegt daher ein aktiver,selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer undsozialer Prozess des Wissenserwerbs zugrunde.Die folgenden Erläuterungen zu den Merkmalendieses Wissenserwerbsprozesses sind als Thesenzu verstehen, die im Lehrplan die Grundlagefür eine Ordnung verschiedener Ansätzezur Förderung des Wissenserwerbs bilden:■ Der Erwerb neuen Wissens ist nur über die aktiveBeteiligung der Lernenden möglich. BesondereCharakteristika dieser für das Lernen unabdingbarenAktivität sind Motivationen und/oderInteresse am Prozess oder Gegenstand desWissenserwerbs.■ Wissenserwerb unterliegt dabei stets einer gewissenSteuerung und Kontrolle durch den Lernenden.Das Ausmaß dieser Selbststeuerungund Selbstkontrolle ist je nach Lernsituationund Lernumgebung sehr unterschiedlich; Wissenserwerbohne jeglichen Selbststeuerungsanteilist allerdings nicht denkbar.■ Wissen ist immer konstruiert: Jeder Lern- undWissenserwerbsprozess ist damit konstruktiv.Die verschiedenen Formen des Wissens könnennur erworben und letztlich auch genutzt werden,wenn sie in bestehende Wissensstruktureneingebaut und vor dem Hintergrund individuellerErfahrungen interpretiert werden.■ Wissen weist stets kontextuelle Bezüge auf; derErwerb von Wissen ist daher an einen spezifischenKontext gebunden und somit situativ.6Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>

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