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Katholische Religion - BBS-Server Rheinland-Pfalz

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iiLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


1 Vorgaben für die Lehrplanarbeit1.1 Bildungsauftrag der Schulformen derberufsbildenden Schule und rechtlicheRahmenbedingungenLaut Schulgesetz bestimmt sich der allgemeineAuftrag der Schule aus dem Recht des Einzelnenauf Förderung seiner Anlagen und Erweiterungseiner Fähigkeiten sowie aus dem Anspruch vonStaat und Gesellschaft an einen Bürger, der zurWahrnehmung seiner Rechte und Übernahmeseiner Pflichten hinreichend vorbereitet ist.Das Ziel des/der■ Berufsvorbereitungsjahres ist es, Schülerinnenund Schüler auf den Eintritt in eine Berufsausbildungoder in ein Arbeitsverhältnis vorzubereiten.Dabei sind insbesondere Maßnahmen zuunterstützen, die in Kooperation mit anderenTrägern die Chancen für einen Übergang inein Beschäftigungsverhältnis verbessern. DasBerufsvorbereitungsjahr soll den nachträglichenErwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigenBildungsabschlusses ermöglichen (§ 12Berufsschulverordnung vom 7. Oktober 2005).■ Berufsschule ist, zusammen mit der betrieblichenAusbildung, der Erwerb eines berufsqualifizierendenAbschlusses. Sie soll zur Erfüllungder Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltungder Arbeitswelt und der Gesellschaft in sozialer,ökonomischer und ökologischer Verantwortungbefähigen und die allgemeine Bildung weitervertiefen (§ 2 Berufsschulverordnung vom7. Oktober 2005).■ Berufsfachschule I ist die Erweiterung der bishererworbenen allgemeinen Bildung sowie derErwerb einer fachrichtungsbezogenen beruflichenGrundbildung. Sie vermittelt berufsbezogeneund allgemeine Grundkenntnisse undGrundfertigkeiten zur Förderung der beruflichenHandlungskompetenz und unterstützt dieSchülerinnen und Schüler bei der Entwicklungindividueller Lerntechniken und -strategien. ZurErreichung dieser Ziele muss die BerufsfachschuleI den Unterricht an einer für ihre Aufgabenspezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierungbetont (KMK-RV-BS vom15. März 1991). Der Unterricht in der BerufsfachschuleI soll insbesondere dem Anspruch aufGanzheitlichkeit, dem Vermitteln von Arbeitstechnikenund der Entwicklung von Kompetenzendurch Förderung des selbstgesteuertenLernens und Arbeitens in UnterrichtsprojektenRechnung tragen (§ 2 BerufsfachschulverordnungI und II vom 17. September 2004).■ Berufsfachschule II ist der Erwerb des qualifiziertenSekundarabschlusses I. Sie verbindet berufsübergreifendeLerninhalte mit berufsbezogenenProjekten aus den einzelnen Fachrichtungen.Dabei soll die berufliche Handlungskompetenzgefördert werden, indem Erfahrungs- und Lernsituationengeschaffen werden, die den individuellenLernprozess der Schülerinnen und Schülerunterstützen. Der Unterricht in der BerufsfachschuleII soll insbesondere dem Anspruch aufGanzheitlichkeit, dem Vermitteln von Arbeitstechnikenund der Entwicklung von Kompetenzendurch Förderung des selbstgesteuertenLernens und Arbeitens in UnterrichtsprojektenRechnung tragen (§ 2 BerufsfachschulverordnungI und II vom 17. September 2004).■ dreijährigen Berufsfachschule ist es, zu einemBildungsstand zu führen, der dem Abschlusseiner Berufsausbildung in einem anerkanntenAusbildungsberuf des Handwerks entspricht.Dreijährige Berufsfachschulen werden in Vollzeitunterrichtmit der Dauer von dreiLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>1


Schuljahren geführt. Sie vermitteln im erstenSchuljahr eine berufsbezogene Grundbildung.Im zweiten und dritten Schuljahr erfolgt dieberufsbezogene Fachbildung (beispielsweise§ 2 Berufsfachschulverordnung – Handwerksberufe– Meisterschule Kaiserslautern vom 25.Mai 2001 in der Fassung vom 01.07.2008).■ Höheren Berufsfachschule ist es, berufliche undallgemeine Kompetenzen zu fördern und gemäߧ 43 Abs. 2 des Berufsbildungsgesetzes und § 36Abs. 2 der Handwerksordnung zu schulischenBerufsqualifikationen, zur Höherqualifizierungund zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnenund Schüler zu führen. Die höhere Berufsfachschulebildet berufsqualifizierend entsprechenddem Profil der Fachrichtung aus. Die Kompetenzenorientieren sich an den Lernfeldern ausgewählterBerufsgruppen und basieren auf einerVerzahnung von schulischem und beruflichemLernen. Der Unterricht in der höheren Berufsfachschuleträgt dem Anspruch auf GanzheitlichkeitRechnung. Er ist prozessorientiert unter verstärkterEinbindung von handlungsorientiertemArbeiten und fördert die Selbstlernkompetenzder Schülerinnen und Schüler in besonderemMaße (§ 2 Landesverordnung über die höhereBerufsfachschule vom 16. Januar 2009).■ Berufsoberschule I ist der Erwerb der Fachhochschulreife.Durch die Förderung berufsorientierterFachkenntnisse und allgemein bildenderLerninhalte trägt sie zur Persönlichkeitsbildungder Schülerinnen und Schüler bei und befähigtsie zu vernetztem Denken, zu werteorientiertemVerhalten sowie zur verantwortlichen Mitgestaltungdes öffentlichen Lebens (§ 2 Landesverordnungüber die Berufsoberschule vom 26.Juli 2005).■ Berufsoberschule II ist der Erwerb der fachgebundenenoder – bei Nachweis hinreichenderKenntnisse in einer zweiten Fremdsprache – derallgemeinen Hochschulreife. Durch die Förderungberufsorientierter Fachkenntnisse und allgemeinbildender Lerninhalte trägt sie zur Persönlichkeitsbildungder Schülerinnen und Schülerbei und befähigt sie zu vernetztem Denken,zu werteorientiertem Verhalten sowie zur verantwortlichenMitgestaltung des öffentlichenLebens (§ 2 Landesverordnung über die Berufsoberschulevom 26. Juli 2005).Die Grundlage für diesen Lehrplan bildet die entsprechendeLandesverordnung über die jeweiligeSchulform in ihrer letzten Fassung.■ Fachoberschule ist die Entwicklung fachlichermethodischer,individueller und sozialer Handlungs-und Gestaltungskompetenzen, die zurAufnahme einer Berufsausbildung, einer beruflichenTätigkeit oder eines Studiums sowie zuwertorientiertem, individuellem Verhalten undzur verantwortlichen Mitgestaltung des öffentlichenLebens befähigen. Die Fachoberschuleführt als berufsbezogenes Bildungsangebot zurFachhochschulreife (§ 2 Landesverordnung überdie Fachoberschule vom XX.XX.2011)2Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


1.2 Struktur der LernbausteineIn den oben aufgeführten Schulformen ist der Unterrichtin den Unterrichtsfächern Deutsch/Kommunikation,Erste und Zweite Fremdsprache, Mathematik,Biologie, Chemie und Physik, Sozialkunde/Wirtschaftslehresowie Evangelische und<strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong> in Form von Lernbausteinenorganisiert. Die Lernbausteine stellen ein vomHauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreifereichendes Curriculum dar. Sie sind insich abgeschlossen und themenorientiert. EinUnterrichtsfach besteht dabei aus mehreren aufeinanderaufbauenden Lernbausteinen mit einemdurchgängigen inhaltlichen und didaktisch-methodischenKonzept. Hierdurch werden Doppelbelegungencurricularer Inhalte in verschiedenen Schulformenvermieden. Die Umsetzung der Lehrplänein Unterricht erfordert, dass die ausgewiesenenund angestrebten Kompetenzen unter Bezugnahmeauf berufliche Themen- bzw. Problemstellungenerworben werden. Dadurch wird ein Berufsbezughergestellt.Lernbausteine haben darüber hinaus das Ziel, die Unterrichtsorganisationflexibler zu gestalten. Sie ermöglicheneine organisatorische Planung und unterrichtlicheDurchführung klassen- bzw. schulformübergreifendenUnterrichts. Diese Flexibilität erlaubtdie Bildung und gezielte Förderung von Lernendenin Lerngruppen mit gleicher Vorbildung gemäß ihrertatsächlichen Leistungsfähigkeit. Einzelne Lernbausteinekönnen in verschiedenen Schulformen unterschiedlichezeitliche Stundenansätze aufweisen. Sieunterscheiden sich dagegen nicht in ihren kompetenzorientiertenZielformulierungen oder in ihreninhaltlichen Orientierungen (vgl. Konzeption der jeweiligenUnterrichtsfächer). Ein höherer Stundenansatzbietet Schülerinnen und Schülern dabei einenumfassenderen zeitlichen Rahmen zum Erreichen derin den Lernbausteinen ausgewiesenen Kompetenzen.Die Ziele der Lernmodule sind nur dann erreicht,wenn sie in Verbindung mit den entsprechendenMethoden- und Sozialkompetenzen vermitteltwerden.Im Rahmen der Berufs- und Schullaufbahnberatungfür Eltern sowie Schülerinnen und Schülererfolgt eine intensive und individuelle Informationüber Fördermöglichkeiten vor dem Hintergrundder organisatorischen Umsetzung derLernbausteine.Die Aufnahme in einen weiterführenden Lernbaustein■ orientiert sich an den bisher erreichten schulischenAbschlüssen,■ orientiert sich an der (erfolgreichen) Teilnahmevorangegangener Lernbausteine,■ erfolgt im Rahmen einer Schullaufbahnberatung.Die Bildung der Lerngruppen zur individuellenFörderung der Schülerinnen und Schüler bleibtder einzelnen Schule überlassen.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>3


1.3 Zeitliche RahmenbedingungenLernbausteine und Unterrichtsstunden im Fach <strong>Religion</strong> in den einzelnen SchulformenLB 7 40LB 6 40LB 5 40 40 40LB 4 40 40 40LB 3 40 40 40LB 2 40 40 40LB 1 40 80 40LBBasis 80 80SchulformenBVJ BS BF I BF II BF dreij. HBF FOS BOS I BOS II4Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


1.4 Curriculare RahmenbedingungenDie für die berufsübergreifenden Unterrichtsfächerverbindlich ausgewiesenen Kompetenzen und Inhaltesind in den Lernbausteinen in einzelne Lernbereicheaufgegliedert. Die Reihenfolge ihrer Umsetzunginnerhalb des Lernbausteins bleibt dereinzelnen Schule eigenverantwortlich überlassen.Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist es, diecurricularen Vorgaben des Lehrplans in Bezug aufBildungsauftrag und Zielsetzung der jeweiligenSchulform unter Berücksichtigung regionaler undschulspezifischer Besonderheiten zu konkretisierenund umzusetzen.Auf das Ausweisen umfangreicher Lerninhaltewird bewusst verzichtet. Eine verstärkte Ausweitunghandlungs- und problemorientierter Lehr-Lern-Konzepte wurde hierdurch häufig verhindert.Die angestrebte berufliche Handlungskompetenzist nicht durch ein lineares Abarbeiten des Lehrstoffeszu erreichen, sondern es gilt, die fachlichrelevanten Probleme und Inhaltsstrukturen in einendurchgängigen situativen Kontext zu stellenund aus diesem heraus mit den Lernenden zu erarbeitenund zu systematisieren.Die Verwaltungsvorschrift des Kultusministeriumsüber die Arbeitspläne für den Unterricht anallgemein bildenden und berufsbildenden Schulenvom 30. April 1981 (Amtsblatt 12/1981, S. 291)verlangt als Planungshilfe für die notwendigeKoordination der Inhalte einzelner Lernbereichezur Unterrichtsgestaltung das Erstellen eines Arbeitsplans.Für den Arbeitsplan ist es notwendig,dass sich die Lehrkräfte zu einem Team zusammenschließenund sich in Vorgehensweise (z. B.Methoden-, Projekttraining, allgemeine Schwerpunktsetzungenwie Informationsbeschaffung)sowie Festlegung von Schwerpunkten für dieFörderung lernbereichsübergreifender Kompetenzengemeinsam abstimmen.Auf der Grundlage der geltenden Lernbausteineerstellen zusammenarbeitende Lehrerteams einenentsprechenden Arbeitsplan, der u. a.■ fachliche und organisatorische Zuordnungenvornimmt,■ didaktische Konkretisierungen durchführt,■ Verknüpfungen mit anderen Lernbereichen undden verschiedenen Kompetenzen ausweist,■ Zeitrichtwerte festlegt,■ Medien benennt,■ sonstige Hilfen zur Umsetzung des Lehrplans inUnterricht anbietet.Die damit verbundene umfassende curricularePlanungsarbeit und die Realisierung des handlungsorientiertenLehr-Lern-Konzepts erforderndie Weiterentwicklung bisheriger Unterrichtsstrategien.Der Lehrplan soll die Voraussetzungenschaffen, die Ziele des Unterrichts auf Erkenntnisgewinnungund Handlungsfähigkeit in komplexensowie realitätsnahen Problemstellungen auszurichten.In diesen Problemstellungen soll soweitwie möglich die Erfahrungswelt der Lernendenberücksichtigt werden.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>5


2 leitlinien des lernbausteinkonzeptes2.1 Lernpsychologische GrundlagenIn den letzten Jahren was zu beobachten, dass traditionelleFormen des Lehrens und Lernens zu kurzgreifen, wenn man Lernende darauf vorbereitenwill, der Komplexität beruflicher Aufgaben gerechtzu werden. Sowohl in Schule als auch in vielenBereichen der Wirtschaft war zu beobachten,dass das im Unterricht erworbene bzw. vermittelteWissen nicht oder nur mangelhaft zur Anwendunggebracht werden kann. Der Begriff„Vermittlung“ ist in diesem Zusammenhang allerdingseher irreführend: Er impliziert einen einfachenTransport von Wissen aus dem Kopf derLehrenden in den Kopf der Lernenden – eine Vorstellung,die mit den Kenntnissen der Lern- undWissenspsychologie nicht vereinbar ist. Wissenist kein objektiver, transportierbarer Gegenstand,sondern das Ergebnis von individuellen Konstruktionsprozessen.Zum anderen zeigt traditionelle Instruktion auchin motivationaler und emotionaler Hinsicht ungünstigeEffekte. Metakognitive Lernprozesse(„Lernen des Lernens“) und Lernen in informellenGruppen sind allein mit diesen bislang üblichenOrganisationsformen kaum kompatibel. Tatsachenwissenist für die Lernenden oftmals nur„träges Wissen“, das im günstigen Fall im Gedächtnisgespeichert wird – ohne anschluss- undanwendungsfähig zu sein.Wissen im weitesten Sinne umfasst vielmehr verschiedeneEbenen, nämlich domänenspezifischesWissen (deklaratives Wissen; Wissen über Sachverhalte),prozedurales Wissen (Wissen, auf demFertigkeiten beruhen), strategisches Wissen (Heuristikenund Problemlösestrategien), metakognitivesWissen (Wissen, das der Kontrolle und Steuerungvon Lern- und Denkprozessen zugrundeliegt) verbale Fähigkeiten, sowie soziale Fertigkeitenund Kompetenzen. Die Unterstützung desWissenserwerbs kann sich nicht nur an Inhaltenund Zielen orientieren, sondern muss vor allemauch an den Prozessen des Wissenserwerbs ansetzen.Dem Lehrplan liegt daher ein aktiver,selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer undsozialer Prozess des Wissenserwerbs zugrunde.Die folgenden Erläuterungen zu den Merkmalendieses Wissenserwerbsprozesses sind als Thesenzu verstehen, die im Lehrplan die Grundlagefür eine Ordnung verschiedener Ansätzezur Förderung des Wissenserwerbs bilden:■ Der Erwerb neuen Wissens ist nur über die aktiveBeteiligung der Lernenden möglich. BesondereCharakteristika dieser für das Lernen unabdingbarenAktivität sind Motivationen und/oderInteresse am Prozess oder Gegenstand desWissenserwerbs.■ Wissenserwerb unterliegt dabei stets einer gewissenSteuerung und Kontrolle durch den Lernenden.Das Ausmaß dieser Selbststeuerungund Selbstkontrolle ist je nach Lernsituationund Lernumgebung sehr unterschiedlich; Wissenserwerbohne jeglichen Selbststeuerungsanteilist allerdings nicht denkbar.■ Wissen ist immer konstruiert: Jeder Lern- undWissenserwerbsprozess ist damit konstruktiv.Die verschiedenen Formen des Wissens könnennur erworben und letztlich auch genutzt werden,wenn sie in bestehende Wissensstruktureneingebaut und vor dem Hintergrund individuellerErfahrungen interpretiert werden.■ Wissen weist stets kontextuelle Bezüge auf; derErwerb von Wissen ist daher an einen spezifischenKontext gebunden und somit situativ.6Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


■ Wissen ist nicht nur das Resultat eines individuellenKonstruktionsprozesses, sondern erfordertzugleich auch soziale Aushandlungsprozesse.Damit kommt dem Wissenserwerb inkooperativen Situationen sowie den soziokulturellenEinflüssen auf den Lernprozess eine nichtzu unterschätzende Bedeutung zu.Die hier nur kurz erläuterten Merkmale des Wissenserwerbssind nicht unabhängig voneinander;vielmehr überlappen sie sich zum Teil oder bedingeneinander. Ihre getrennte Betrachtung ermöglichtes hingegen, einzelne Aspekte bei der Unterrichtsgestaltungzu berücksichtigen.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>7


2.2 KompetenzenUm das Bildungsziel berufliche Handlungskompetenzzu erreichen, müssen die Lernenden über Kompetenzen(sogenannte Leistungsdispositionen) inForm von Wissen und Können sowie über die Fähigkeitzur Kontrolle und Steuerung der zugrunde liegendenLern- und Denkprozesse verfügen. Dieseversetzen sie in die Lage neue, unerwartete und zunehmendkomplexer werdende berufliche als auchlebensweltliche Situationen erfolgreich zu bewältigen.In diesem Zusammenhang wird Handlungskompetenznicht als Summe von Fach-, Methoden-,Sozial- und Lernkompetenz ausgewiesen.Die Kompetenzen lassen sich in individuellen undin gruppenbezogenen Lernprozessen entwickeln.Unterricht hat das Problem zu lösen, wie vorhandeneKompetenzen effizient gefördert und neueKompetenzen angestrebt werden. In Anlehnung anWeinert werden in diesem Lehrplan unter Kompetenzendie bei Lernenden vorhandenen oder erlernbarenkognitiven Fähigkeiten und Fertigkeitenverstanden, die erforderlich sind, um bestimmteProbleme zu lösen und die damit verbundenenmotivationalen, volitionalen 1 und sozialen Bereitschaftenund Fähigkeiten, die Problemlösungenin variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvollnutzen zu können. Da der Entwicklungder nationalen Bildungsstandards die gleicheKompetenzdefinition zu Grunde liegt, trägt dieserLehrplan ebenfalls zu deren unterrichtlicher Förderungbei.Als Begründung der Auswahl dieser Definitionvon Kompetenz sind vor allem vier Merkmale entscheidend:1. Kompetenzen sind als fachliche Kirteriendefiniert, d. h., Indikator einer Kompetenz istdie erfolgreiche Bewältigung bestimmterAnforderungen.2. Der Begriff der Kompetenz ist für kognitive Fähigkeiten,Fertigkeiten, Handlungen usw. belegt.Motivationale Orientierungen sind davon getrenntzu erfassen.3. Kompetenzen sind prinzipiell bereichsspezifischbegrenzt, d. h. stets kontext- und situationsbezogenzu bewerten.4. Kompetenzen sind als Dispositionen verstandenund damit als begrenzt verallgemeinerbar. Dasheißt, die erfasste Kompetenz geht über die Erfassungeiner einzelnen konkreten Leistung hinaus.Kompetenzen werden in diesem Sinne immer alsVerbindung von Inhalten einerseits und Operationenoder „Tätigkeiten“ an bzw. mit diesen Inhaltenandererseits verstanden.Zu den wesentlichen Zielen und Qualitätsmerkmaleneines <strong>Religion</strong>sunterrichtes gehört darüberhinaus die Förderung von christlichen Einstellungenund Haltungen (z. B. Wachheit für letzteFragen, Lebensfreude, Dankbarkeit für das eigeneLeben und die ganze Schöpfung, Sensibilität fürdas Leiden anderer, Hoffnung auf Versöhnungüber den Tod hinaus, Wertschätzung des christlichenGlaubens). Diese können nicht in gleicherWeise wie der Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeitenoperationalisiert und evaluiert werden. 21 Vom Willen her bestimmt.2 vgl. Kirchliche Richtlinien zu Bildungsstandards Sek. I, Bonn 2004, S. 9.8Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


2.3 Überlegungen zur UnterrichtsgestaltungEin auf Orientierungs-, Erkenntnis- und Handlungsfähigkeitzielender Unterricht ist nicht mehr alleinmit Lehr-Lernsituationen vereinbar, in denen möglichsteffektiv umfassendes Detailwissen fachsystematisch,zeitökonomisch und unabhängig vonberuflichen Handlungsabläufen vermittelt wird. Inder Vergangenheit wurde zu sehr Wert auf additivangelegtes Faktenwissen, die so genannten Grundlagen,gelegt. Unterstützt wurde diese Vorgehensweisedurch die überholte Vorstellung, der Unterrichtmüsste immer von einfachen zu komplexenInhalten strukturiert und im Interesse der Lernendenauf eindeutige richtige oder falsche Lösungenangelegt sein.Wissen wurde bisher in aller Regel mit einer gewissensachlogischen Systematik vermittelt underworben. Lange Zeit galt es als unumstritten,dass die auf diese Weise aufgebauten schulischenKenntnisse auch im alltäglichen oder beruflichenLeben genutzt werden können. Inzwischen gibt esdaran gravierende Zweifel. Systematisch erworbenesWissen ist anders strukturiert, anders organisiertund anders abrufbar als es die meisten praktischenAnwendungssituationen erfordern. Prinzipiellverfügbares Wissen bleibt deshalb oft ungenutzt,obwohl man es eigentlich zur Lösung bestimmterProbleme braucht. Dieser Lehrplan gehtdeshalb davon aus, dass Lernen sowohl sachsystematischals auch situiert erfolgen muss. Daher bedarfes im Unterricht von Anfang an einer Nutzungdes erworbenen Wissens in lebensnahen, fachübergreifenden,beruflichen und sozialen sowie problemorientiertenZusammenhängen.Ausgangspunkt bei der Ausarbeitung entsprechenderLernsituationen sind die angestrebten Kompetenzen.Erst danach stellt sich die Frage nach denInhalten. Das heißt, die Inhalte folgen den Kompetenzen.Um Missverständnissen vorzubeugen:Die fachsystematischen Unterrichtsanteile bleibenauch in Zukunft relevant, jedoch in einem reduziertenund auf die jeweilige Zielsetzung ausgerichtetenUmfang. Sie dienen den Lernenden alsnotwendiges Orientierungs- und Erschließungswissenzur erfolgreichen Bearbeitung beruflicherund lebensweltlicher Anforderungen.Verwirklichen lassen sich diese Ansätze in einemproblemorientierten Unterricht. In ihm werdenmöglichst authentische Ereignisse oder Situationenin den Mittelpunkt gestellt, die die persönlicheLebens- und Erfahrungswelt von Lernendenberücksichtigen. Bei der Ausarbeitung entsprechenderLernsituationen ist besonders darauf zuachten, dass sie an die Situation der Lerngruppeangepasst sind und die Lernenden weder übernochunterfordern, um sie zunehmend an Selbsttätigkeitund selbstgesteuertes Lernen heranzuführen.Insbesondere profitieren hiervon Schülerinnenund Schüler mit erhöhtem Förderbedarf.Vor diesem Hintergrund sollte sich ein kompetenzorientierterUnterricht an nachfolgendenKriterien orientieren:■ Möglichst reale Probleme und authentischeLernsituationen mit einer der jeweiligen Klasseentsprechenden Komplexität■ Ermöglichen von selbstgesteuertem Lernen unterzunehmend aktiver Beteiligung der Lernenden■ Kooperatives Lernen mit arbeitsteiliger Anforderungsstrukturund individueller Verantwortlichkeit■ Einplanen von Lernhilfe (Instruktion), Unterstützungund Hilfestellung, um Demotivationdurch Überforderung zu vermeidenLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>9


3 Konzeption deR lERNBausteine3.1 Fachdidaktische KonzeptionDer Lehrplan steuert das Lernen der Schülerinnenund Schüler auf der Grundlage und in der Verantwortungdes christlichen Glaubens unter den didaktischenBedingungen der Berufsbildenden Schulen.Er bietet Orientierung für die Gestaltung des <strong>Religion</strong>sunterrichtes,damit Jugendliche und jungeErwachsene in der Phase des Hineinwachsens indie Arbeits- und Erwachsenenwelt kompetenterihre Lebensaufgaben bewältigen. Dabei baut er aufWissensvorräten, Einsichten, Einstellungen undHaltungen der Schülerinnen und Schüler auf, die siein ihrer Alltagswelt und im <strong>Religion</strong>sunterricht desallgemein bildenden Schulwesens erworben haben.Der Lehrplan setzt neue Akzente: Er stellt konsequentdie Frage nach klarem Sehen, tragfähigemUrteilen und verantwortlichem Handeln im Alltags-,Arbeits- und Berufsleben und greift dabei aufGehalte der biblischen, fundamentaltheologischenund sozialethischen Tradition der Kirche zurück. 3Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in derBerufsbildenden Schule werden mit einer Fülleneuer Lebenserfahrungen und Entwicklungsaufgabenkonfrontiert. Die Loslösung vom Elternhaus,das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden unddie Gestaltung dieser Beziehungen, die neuen Erfahrungenin der Arbeitswelt, das Bemühen um einenguten Schul- und Ausbildungsabschluss, derWeg zu Eigenverantwortlichkeit, die Sehnsuchtnach glücklichem, sinnvollem Leben in Freiheit fordernalle ihre Kräfte auf den unterschiedlichstenEbenen heraus. Der <strong>Religion</strong>sunterricht greift dieVielfalt an Lebenssituationen auf und stärkt dieSchülerinnen und Schüler, die Herausforderungenin Beruf und Lebenswelt sinnvoll zu meistern.Er muss „sein Profil■ in der individuellen, sozialen und religiösenLebenswelt der Schüler,■ am Leben in der einen Welt und an sozialethischenDimensionen von Arbeit, Wirtschaft undTechnik,■ an der schöpfungstheologischen Orientierungder Weltgestaltung,■ an der lebendigen, befreienden Botschaft desReiches Gottes in gegenwärtigen Lebenszusammenhängen,■ an der tröstenden, versöhnenden und heilendenZusage Jesu Christizu gewinnen suchen.“ 4Dabei steht der <strong>Religion</strong>sunterricht vor mehrfachenAufgaben: Zum einen stärkt er die Jugendlichenund jungen Erwachsenen in ihrer Bereitschaft, „ihrprivates, gesellschaftliches und berufliches Lebenverantwortungsbewusst zu gestalten. Zum anderenbefragt er kritisch die Instrumentalisierung desMenschen für die Sachzwänge z. B. gesellschaftlicher,wissenschaftlicher und ökonomischer Prozesse,weil das ihm zugrunde liegende Menschenbildden Menschen höher stellt als die Dinge. 5Die Theologie fordert „den <strong>Religion</strong>sunterricht auf,sich der Auseinandersetzung zu stellen, seine Zieleund Themen so zu wählen, dass die Welterfahrungjedes Einzelnen, die realen Umstände, die Problemeund Konflikte des Lebens zu seinem integrierendenBestandteil werden“. 63 vgl. Der <strong>Religion</strong>sunterricht an Berufsbildenden Schulen. Die dt. Bischöfe, Bonn 1982.4 vgl. Zum <strong>Religion</strong>sunterricht an Berufsbildenden Schulen Bonn 1991, S. 83ff.5 vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Grundlagenplan für den katholischen <strong>Religion</strong>sunterricht an BerufsschulenBonn 2002, S. 19.6 vgl. Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, Beschluss: der <strong>Religion</strong>sunterricht in der Schule 2.4.3.10Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


3.2 Kirchliche VorgabenMaßgeblich für die Konzeption des katholischen<strong>Religion</strong>sunterrichts allgemein bleiben der Beschlussder Würzburger Synode „Der <strong>Religion</strong>sunterrichtin der Schule“ (1974) und seine Fortschreibungdurch das Wort der deutschen Bischöfe„Die bildende Kraft des <strong>Religion</strong>sunterrichts(1996) und „Der <strong>Religion</strong>sunterricht vor neuenHerausforderungen“ (2005).Für den Bereich der Berufsbildenden Schule bildetdie Bischöfliche Erklärung „Zum <strong>Religion</strong>sunterrichtan berufsbildenden Schulen“ (1991) und„Der Grundlagenplan für die Berufsschule“(2002) hinsichtlich der Vorgaben und Bedingungendes katholischen <strong>Religion</strong>sunterrichtes, derdidaktischen Struktur und des Beitrages zur Förderungder Handlungskompetenz die maßgeblicheGrundlage. Für das Verständnis von Bildungsstandardsund des Kompetenzbegriffes bietendie „Kirchlichen Richtlinien zu Bildungsstandardsin den Jahrgangsstufen 5-10/Sekundarstufe I“(2004) und die „Einheitlichen Prüfungsanforderungenin der Abiturprüfung <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>slehre“(2006) der KMK eine wertvolleOrientierung.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>11


3.3 <strong>Religion</strong>sdidaktische PrinzipienAls religionsdidaktische Grundorientierung geht derLehrplan von der grundlegenden Anforderung desSynodenbeschlusses aus: „Der Glaube soll im Kontextdes Lebens vollziehbar, und das Leben soll imLicht des Glaubens verstehbar werden. Der <strong>Religion</strong>sunterrichtmuss diese anthropologische Dimensiondes christlichen Glaubens zur Geltungbringen, dabei aber wissen, dass die Botschaft nichtaus, sondern an der Erfahrung und Situation desMenschen verifiziert wird; er ist nur dann christlicher<strong>Religion</strong>sunterricht, wenn er die Fragen undProbleme der Menschen und der Welt in Offenheitfür das Zeugnis der Schrift und den Glauben derKirche zu klären sucht.“ 7Der Lehrplan folgt dabei dem methodischenDreischritt sehen – urteilen – handeln.Lebenswirklichkeit wahrnehmen (SEHEN)Ehe Schülerinnen und Schüler Lebenswirklichkeitverstehen und deuten können, brauchen sie derendifferenzierte Wahrnehmung. Entgegen der Tendenzvon verkürzenden und vereinfachenden Wahrnehmungsmusternmuss Wahrnehmungsfähigkeit eingeübtwerden. Nur so können eingefahrene Wahrnehmungsgewohnheitenunterbrochen werden. Esgilt, die Wahrnehmungsfähigkeit für die Einsichtenund Einstellungen der eigenen Person wie für diegesellschaftlichen Zusammenhänge, Beziehungen,Ambivalenzen, Widersprüchlichkeiten und Spannungenzu schärfen, insbesondere hinsichtlichderer, die aus dem Blickfeld der Gesellschaft verschwinden.Die Kompetenzen dieses Bereichs zielen darauf,Wahrnehmungsschablonen, Wahrnehmungsverdrängungenoder Ausschließlichkeitsansprücheaufzubrechen. Auf diese Weise wird zugleich eineproduktive Verlangsamung erreicht, die ein Mehran Intensität, Aufmerksamkeit, Vorstellungskraft,Kreativität und Intuition ermöglicht. AlltagsweltlicheWahrheiten werden kritisch hinterfragt.Diese Kompetenzen sind eine Wahrnehmungsschule,die anregt, sich auf die Perspektiven des liebendenund parteiischen Gottes einzulassen und soWelt und Leben unter der Befreiungs- und Heilungsperspektivedes Redens und Tuns Jesu wahrzunehmen.Lebenswirklichkeit deuten (URTEILEN)Die Kompetenzen, die die differenzierte Wahrnehmungder Lebenseinsichten anbahnen, erforderneine kritische Bewertung. Die Deutungsmuster deschristlichen Glaubens, die aus der Praxis Jesu als Aktualisierungder jüdischen Tradition erwachsen, sollendie Alltagsreflexion der Schülerinnen und Schülerbereichern. Die biblischen Texte zeigen, dass dasVertrauen auf Gott Widerstand gegenüber den Bedrohungenund Unfreiheiten des menschlichen Lebensprovoziert und eine Befreiungspraxis in Gangsetzt. Biblische Deutekategorien geben der Vernunftund den Einstellungen des Menschen auf dieseWeise neue Perspektiven:■ Scheitern muss nicht das Ende der Hoffnungsein.■ Versöhnung und Anerkennung des Andern istnicht Selbstaufgabe, sondern Wandlung zu neuerBeziehungsfähigkeit.■ Vergebung kann Schuld und Sünde heilen.■ Liebe kann zerstörerische Strukturen überwinden.■ Dem Tod steht die Hoffnung auf unzerstörbaresLeben gegenüber.7 vgl. Ebd. 2.4.212Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Diese Glaubensüberzeugungen und verborgenenSehnsüchte zeigen sich in den biblischen Texten alsVerheißungen und werden deshalb zu Deutekategorien,die die Schülerinnen und Schüler anleiten,Neues zu denken, zu beurteilen, zu fühlen und zuwerten. Auf diese Weise werden Einsichten undEinstellungen der Schülerinnen und Schüler perspektivischerweitert und verändert und werdenzu Leitideen neuen Handelns.Handlungsperspektiven zeigen (HANDELN)Die christlichen Deutekategorien werden für dieSchülerinnen und Schüler auf zweierlei Weisehandlungsorientierend: Für eher säkular denkendeSchülerinnen und Schüler setzen sie, in derenSprache formuliert, neue lebensfördernde Impulsefrei. Theologisch Zentrales wandert in den Bereichsäkularen Denkens und Handelns und bereichertunsere Kultur mit neuen Einsichten. Eher religiösgeprägte Schülerinnen und Schüler integrierenchristliche Gehalte in das eigene Lebenskonzept.Der <strong>Religion</strong>sunterricht hat zu zeigen, wie durchWahrnehmungsschärfe und kritisches Urteilen dieHandlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schülererweitert wird. Die Kompetenzen regen an, im <strong>Religion</strong>sunterrichtModelle zu erproben, wie das Geltendmacheneigener, lebensfördernder Ansprüchein den einzelnen Handlungsfeldern gelingen kann.Tiefendimension von Erfahrung,Natürliche <strong>Religion</strong>, Christentum,WeltreligionenErfahrung derLebenswirklichkeitKOMPETENZEN:Schöpferischer Dialogmit derWirklichkeitNeue Einstellungen in derreligiösen Erfahrung aus derPerspektive deschristlichenGlaubensFormulierung vonHandlungsmaximen,Bewähren in der WirklichkeitLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>13


3.4 LernbereicheDie vertikale und horizontale Verschränkung einesjeweiligen Lernbereichs über die Lernbausteine hinwegermöglicht, dass sich über einen Bildungsganghinweg zusammenhängende Einsichten ergeben.Diese bewirken die Vernetzung des Wissens, dieEntwicklung von Einstellungen und die Annahmevon Grundsätzen, die das Leben orientieren undprägen. Für den Lehrplan bleiben die Zusammenhängeund Beziehungen des Alltagslebens leitend,damit die Schülerinnen und Schüler sie deutenlernen und dazu Stellung beziehen.Damit dies in differenzierten Lernschritten gelingt,beschreibt der Lehrplan in den formulierten Kompetenzen,wie sinnvolles Orientierungs- und Handlungswissender Schülerinnen und Schüler überdie Stufen des Sehens, Urteilens und Handelns aufgebautwird.Der vorliegende Lehrplan <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong> gehtdavon aus, dass sich bestimmte Erfahrungen undFragen in unterschiedlichen Lebensaltern immerwieder neu und anders stellen. Es gibt keine – auchkeine religiösen – Fragen, die modular abschließen.Permanente Wiederholungen werden gleichwohlvermieden. Die ausgesuchten Lernbereiche werdenmit aufsteigenden Kompetenzstufen in Form einesSpiralcurriculums über mehrere Lernbausteinehinweg geführt.Diese Lernbausteine in den Schulformen Berufsvorbereitungsjahr,Berufsfachschule I und II undBerufsschule verstehen sich als Einheit mit einemverstärkten Lebens- und Berufsweltbezug. Die Entwicklungder Kompetenzen geschieht an zentralenInhalten des christlichen Glaubens im Kontexteines akzentuierten Lebens- und Berufsbezuges.Eine Besonderheit bilden die Lernbausteine 2und 3, die keinem direkten Abschluss zugeordnetsind und damit Raum bieten, auf die jeweiligenHorizonte der Berufsbilder der Berufsschule undder höheren Berufsfachschule einzugehen.Die Lernbausteine 4 bis 7 im Bereich der höherenBerufsfachschule, der Fachoberschule und derBerufsoberschule I und II orientieren sich an denhöherqualifizierenden Abschlüssen der Fachhochschulreifebzw. Allgemeine Hochschulreife. DieBedeutung der fachwissenschaftlich-inhaltsbezogenenKompetenzen nimmt zu.Die Auswahl der Lernbereiche orientiert sich anden Themenbereichen des Grundlagenplanes,den Gegenstandsbereichen der Richtlinien zuden Bildungsstandards, den Halbjahresthemender Mainzer Studienstufe und den Perspektivenvon Kirche und Theologie in den einheitlichenPrüfungsanforderungen für das Abitur.In der Übersicht werden zwei große Einheitendeutlich. Nach dem Basislernbaustein und denLernbausteinen 1 bis 3 erfolgt ein Einschnitt.14Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


3.5 Kompetenzen und TheologischeAkzentuierungenDie Darstellung der Lernbereiche im Einzelnen,die sich weitgehend an der didaktischen Strukturdes Grundlagenplanes orientiert, umfasst anzustrebendeKompetenzen und theologischeAkzentuierungen.Die Kompetenzen werden in der Bearbeitung herausfordernderSituationen aus den beruflichen,privaten und gesellschaftlichen Lebensbereichenin der Auseinandersetzung mit überliefertemGlaubensgut entwickelt.Da im <strong>Religion</strong>sunterricht der BerufsbildendenSchule auf der Grundlage seiner primären BezugswissenschaftTheologie die „Fachwissenschaft“nicht im Ganzen zur Sprache kommen kann,müssen Akzente gesetzt werden.Die im Lehrplan aufgeführten Kompetenzen undtheologischen Akzentuierungen sind verbindlich,jedoch nicht abschließend.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>15


Übersicht über dieLernbausteineLernbereiche Basislernbaustein Lernbaustein 1 Lernbaustein 2 Lernbaustein 31.1 <strong>Religion</strong> im LebenbegegnenReligiositätwahrnehmenDie kulturelleDimensionvon <strong>Religion</strong>Die gesellschaftlicheDimensionvon <strong>Religion</strong>Die gesellschaftskritischeDimensionvon <strong>Religion</strong>1.2 Christsein inBeziehungenIch Ich und Du Ich , Wir unddie AnderenNächsten- undGottesliebe1.3 Leben undArbeitenArbeit ist notwendig–Arbeitslosigkeitist belastendArbeit ist fürden MenschenMenschenwürdigeArbeitArbeit gestalten1.4 Mit Krisenund Konfliktenim LebenumgehenKrisen undKonflikte alsTeil des LebensakzeptierenKrisen undKonflikte alsHerausforderungDas LebengestaltenDas Lebenverantworten1.5 Die Fragenach GottGott entdeckenDer verlorengegangeneGottSichtbarmachendes Unsichtbaren– SakramenteNachfolgeJesu Christi16Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereiche Lernbaustein 4 Lernbaustein 5 Lernbaustein 6 Lernbaustein 72.1 Kirche alsVolk Gottesin der WeltDie Frage nachder KircheKirche in EntwicklungKirche in derGesellschaftKirche alsVolk Gottes2.2 Leben in derNachfolgeJesu ChristiJesus vonNazarethChrist sein wegenChristusSich dem AnspruchJesuChristi stellenNachfolgen2.3 Die Fragenach demSinn und diechristlicheHoffnungAuf der Suchenach Leben inFülleKritische Prüfungvielfältiger SinnangeboteChristliches Leben- Es geht wirklich!Begriffene undreflektierteHoffnung2.4 EthischesHandelnzwischenindividuellemFreiheitsstrebenundsolidarischerVerantwortungDer Mensch alsPersonDer Mensch alssoziales WesenDer Mensch inSelbstverantwortungDer Mensch alsgesellschaftlichverantwortlichesWesen2.5 Die Fragenach GottDer verkündeteGottGott vor unsErinnerte Hoffnungauf dasReich GottesMehr als dasGanzeLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>17


Basislernbaustein (bvj, bf I)Lernbereich 1:<strong>Religion</strong> im Leben begegnen – Religiosität wahrnehmenZeitrichtwert:*80 StundenKompetenzenEigene Erfahrungen, Fragen und Vorbehalte mit Blick auf Glauben und <strong>Religion</strong> wahrnehmen undreflektieren.Grundformen religiöser Praxis beschreiben und hinterfragen.Einflüsse von <strong>Religion</strong> in Lebensentwürfen entdecken.Theologische AkzentuierungGlaube und <strong>Religion</strong>Menschen leben <strong>Religion</strong>religiöse Feste, Rituale und SprachformenNächstenliebe (Mt 25,31-46)Lernbereich 2: Christsein in Beziehungen – Ich Zeitrichtwert:*80 StundenKompetenzenDen Menschen als ein auf Gemeinschaft hin geschaffenes Individuum verstehen.Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche im Hinblick auf die eigenen Beziehungen beschreiben.Selbstannahme und Selbstwertgefühl als grundlegende Ziele der Persönlichkeitsentwicklungbegreifen.Theologische AkzentuierungErschaffung des Menschen als Ebenbild Gottes, als Mann und Frau (Gen 1,27)Mensch als PersonBedeutung von Familie, Freundschaft, Partnerschaft, Ehe* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.18Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 3:Leben und Arbeiten – Arbeit ist notwendig/Arbeitslosigkeit ist belastendZeitrichtwert:*80 StundenKompetenzenErfahrungen von Leben und Arbeit reflektieren.Die Arbeit anderer Menschen als Bedingung meines eigenen Überlebens wahrnehmen.Arbeit als eine persönliche Herausforderung annehmen.Eine gereifte Entscheidung für eine Berufsausbildung finden.Arbeit als Mitwirkung zu einem größeren Ganzen entdecken.Theologische Akzentuierung„Macht euch die Erde untertan“ (Gen 1,28)„Süß ist der Schlaf des Arbeiters“ (Koh 5,11)„Was Deine Hände erwarben, kannst Du genießen“ (Ps 128,2)„Jede Arbeit bringt Erfolg“ (Spr 14,23)Arbeiter im Weinberg (Mt 20,1-16)Lernbereich 4: Mit Krisen und Konflikten im Leben umgehen –Krisen und Konflikte als Teil des Lebens akzeptierenZeitrichtwert:*80 StundenKompetenzenEigene und fremde Emotionen wahrnehmen.Formen, Ursachen und Folgen von Gewalt beschreiben.Erfahrungen mit Konflikten beschreiben und reflektieren.Sich an Werten und Regeln für das Zusammenleben orientieren.Theologische AkzentuierungDekalog (Ex 20, Dtn 5)Schuld und SündeKain und Abel (Gen 4)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>19


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Gott entdecken Zeitrichtwert:*80 StundenKompetenzenIn Lebensräumen Gott entdecken.Nach Gott im eigenen Leben fragen.Gottesvorstellungen und Gottesbilder zur Sprache bringen.Theologische AkzentuierungSelbstoffenbarung Gottes als JHWH (Ex 3,7-15)Der barmherzige Vater (Lk 15,11-32)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.20Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


lernbaustein 1(BF II/BS/BF dreijährig)Lernbereich 1:<strong>Religion</strong> im Leben begegnen – Die kulturelleDimension von <strong>Religion</strong>Zeitrichtwert:*VZ 80 StundenTZ 40 StundenKompetenzenReligiöse Phänomene im Alltag entdecken und untersuchen.Religiöse Elemente in der abendländischen Kultur konstruktiv-kritisch reflektieren.Zum Leben in der eigenen <strong>Religion</strong>sgemeinschaft Stellung beziehen.Theologische AkzentuierungGebet, Gottesdienstchristliche Kunst und KulturChrist sein (katholisch, evangelisch)CredoLernbereich 2: Christsein in Beziehungen – Ich und Du Zeitrichtwert:*VZ 80 StundenTZ 40 StundenKompetenzenErwartungen der Mitmenschen reflektieren.Werte und Maßstäbe für gelingende Beziehungen entwickeln.Liebe als Voraussetzung für persönliches Wachsen und Reifen verstehen.Theologische AkzentuierungDreifaches LiebesgebotGoldene Regel (Mt 7,12-14)Liebe (1 Kor 13)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>21


Lernbereich 3: Leben und Arbeiten – Arbeit ist für den Menschen Zeitrichtwert:*VZ 80 StundenTZ 40 StundenKompetenzenArbeit mit ihren Chancen und Problemen begreifen.Eigene Talente, Fähigkeiten und Charismen entdecken und ausbauen.Erfahrungen von Selbst- und Fremdbestimmung reflektieren und deuten.Theologische AkzentuierungArbeit und Teilhabe an Gottes SchöpfungArbeit als Herausforderung, als Erfüllung, als Mühe und als Last (Gen 3,17-19)Sozialenzyklika laborem exercens, insbes.: Selbstwertschätzung, Entfremdung und Wandelder ArbeitLernbereich 4: Mit Krisen und Konflikten im Leben umgehen –Krisen und Konflikte als HerausforderungZeitrichtwert:*VZ 80 StundenTZ 40 StundenKompetenzenKonflikte analysieren und unterscheiden.Möglichkeiten des Umgangs mit Gewalt entdecken und reflektieren.Sinn und Zweck von Strafe bewerten.Strategien zur Konfliktbearbeitung entwickeln.Theologische AkzentuierungJesuanische Alternative (Mt 26, 52)Versöhnung und Vergebung* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.22Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Der verlorengegangene Gott Zeitrichtwert:*VZ 80 StundenTZ 40 StundenKompetenzenDie Fragen reflektieren: „Wie kommt Gott in das Leben und wie geht er verloren?“Die Relevanz des Gottesglaubens in den unterschiedlichen Lebensbezügen erkunden.Gottesentfremdungen überprüfen.Theologische AkzentuierungAmbivalenz in der religiösen Sozialisation und Erziehung„Gott ist tot, es lebe der Mensch“ – Was fehlt, wenn Gott fehlt?Moderne ohne Gott* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>23


lernbaustein 2(BS/HBF/BF dreijährig)Lernbereich 1:<strong>Religion</strong> im Leben begegnen – Die gesellschaftlicheDimension von <strong>Religion</strong>Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzen<strong>Religion</strong> und Kirche als Konkretion von Glaube in Geschichte und Gegenwart interpretieren undreflektieren.Religiöse und geschichtliche Hintergründe gesellschaftlicher Strukturen darstellen.Religiöse Bilder und religiöse Sprache erschließen.Theologische AkzentuierungDiakoniaWerte und WertediskussionMythen und SchöpfungserzählungenGleichnisseReformationLernbereich 2:Christsein in Beziehungen – Ich, Wir und dieAnderenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDas Zusammenspiel unterschiedlicher Erwartungen in Beziehungen werten.Das Zusammenleben in sozialen Systemen und Gemeinschaften reflektieren.Eigene Gaben und eigene Talente für die Gemeinschaft einsetzen.Theologische AkzentuierungMacht und GerechtigkeitSubsidiaritätsprinzipChristliche Verantwortung* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.24Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 3: Leben und Arbeiten – Menschenwürdige Arbeit Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie Bedeutung der eigenen Arbeit reflektieren.Wertschätzung von Arbeit als Voraussetzung für den sozialen Frieden bewusst machen.Teilhabe an politischen, kulturellen und ökonomischen Austauschprozessen als Gradmesser für einehumane Gesellschaft begreifen.Theologische AkzentuierungSozialenzyklika: Centesimus annus – Recht auf Arbeit für AlleArbeit und VerantwortungVorrang der Arbeit vor dem KapitalArbeit für Menschen – Menschen für ArbeitBedeutung des SabbatsLernbereich 4: Mit Krisen und Konflikten im Leben umgehen –Das Leben gestaltenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenKrankheit, Sterben und Tod als Teil des Lebens sehen und akzeptieren.Sich Widerfahrnissen des Lebens stellen und sie bearbeiten.Gewissensfragen und Gewissenskonflikte reflektieren.Theologische AkzentuierungSterbebegleitung, Tod und TrauerLebenskrisen/LebenswendenKreuzestod Jesu* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>25


Lernbereich 5:Die Frage nach Gott – Sichtbarmachen desUnsichtbaren – SakramenteZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDen Unterschied von Wahrheit und Wirklichkeit in der Rede von Gott erkennen.Sakramentale Vollzüge als lebensrelevant entdecken.Sakramentale Handlungen als Ausdruck der Reich-Gottes-Botschaft mit Herausforderungendes realen Lebens verknüpfen.Theologische AkzentuierungGleichnisse, Metaphern, AllegorienSakramente als Heilszeichen an den Wendepunkten des LebensDie sieben Gaben des Geistes (Jes 11,2)Kirche und ihre Grundvollzüge* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.26Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


lernbaustein 3(BS/BF dreijährig/HBF)Lernbereich 1:<strong>Religion</strong> im Leben begegnen – Die gesellschaftlicheDimension von <strong>Religion</strong>Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDen gesellschaftsverändernden Auftrag der jüdisch-christlichen Tradition wahrnehmen.Nächsten- und Feindesliebe als Konkretion des Christentums annehmen.Das Christentum als zukunftssichernde Tradition mitgestalten.Theologische AkzentuierungOption für die ArmenSozialethischer Anspruch der ProphetenLateinamerikanische Kirche des VolkesBergpredigt als FriedensbotschaftLernbereich 2:Christsein in Beziehungen – Nächsten- und GottesliebeZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie Korrelation von Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe verstehen.Beziehungen aus dem Geist der christlichen Botschaft verantwortlich gestalten.Schuld, Versagen und Vergebung in menschlichen Beziehungen reflektieren.Theologische AkzentuierungDer barmherzige Samariter (Lk 10,25-37)Die Werke der Barmherzigkeit (Mt 25,31-46)„Das Programm Jesu - das sehende Herz“ (Deus caritas est, S. 46, 2006)Glaube, der in der Liebe wirksam wird (Gal 5,6)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>27


Lernbereich 3: Leben und Arbeiten – Arbeit gestalten Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenArbeit, Freizeit, Beziehung miteinander in Einklang bringen.Die gesellschaftliche Wirklichkeit von Arbeit hinterfragen und mitgestalten.Die Ordnung der Wirtschaft als Schöpfungsauftrag sehen.Theologische AkzentuierungApostolisches Schreiben: familiaris consortioVereinbarkeit von Familie und BerufWechselwirkungen zwischen Mensch und Natur in Arbeit, Wirtschaft, Forschung und TechnikLernbereich 4: Mit Krisen und Konflikten im Leben umgehen –Das Leben verantwortenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenSich in Situationen, Verhaltens- und Denkweisen anderer Menschen einfühlen.Krisen und Konflikte als Herausforderungen des Lebens annehmen und an ihnen reifen.Widerfahrnisse des Lebens als religiöse Frage deuten und mit dem christlichen Glauben in Beziehungsetzen.Theologische AkzentuierungSendungsauftrag der GetauftenChristsein in EntscheidungssituationenDas christliche Eheverständnis* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.28Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Nachfolge Jesu Christi Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenZeichenhafte Handlungen Jesu als hoffnungserschließende Erzählungen begreifen.Handlungsmöglichkeiten im Leben erkunden.Solidarität als Ausblick auf das Reich Gottes gestalten.Theologische AkzentuierungMahlgemeinschaft mit Sündern, Zöllnern, etc. (Lk 19, 1-10)Compassionsprojekte, Misereor, Caritas* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>29


lernbaustein 4(HBF/Fos/bos i)Lernbereich 1:Kirche als Volk Gottes in der Welt – Die Frage nachder KircheZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenWahrnehmungen und Erfahrungen mit Kirche heute reflektieren und den eigenen Standpunktbegründen.Die verschiedenen Dimensionen des Begriffes Kirche in ihrer Bedeutung darstellen.Kirche in ihrem Auftrag erfassen, die Botschaft Jesu zu leben.Theologische AkzentuierungGottes HausGlaubensgemeinschaftDie Kirche als Institution„Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euchalles andere dazu gegeben.“ (Mt 6, 33)„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ (Mt 18, 20)Pfingsten (Apg 2)Lernbereich 2:Leben in der Nachfolge Jesu Christi – Jesus vonNazarethZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie historischen und politischen Hintergründe der Jesusgeschichte reflektieren.Stationen des Lebens Jesu und Konsequenzen seines Denkens und Handelns erfassen.Den Tod am Kreuz als Abrechnung der damals Mächtigen mit der Botschaft Jesu begreifen.Theologische AkzentuierungZeit und Umfeld JesuWendepunkte und Krisen im Leben JesuPassionsgeschichteMagnificat (Lk 1, 39-55)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.30Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 3:Die Frage nach dem Sinn und die christlicheHoffnung – Auf der Suche nach Leben in FülleZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenEigene Positionen und Vorstellungen sinnerfüllten Lebens weiterentwickeln und Erfahrung vonSinnlosigkeit reflektieren.Leben als Aufgabe wahrnehmen und gestalten.Menschsein reflektieren und menschlich handeln.Suche nach Wahrheit als stetige Aufgabe begreifen.Theologische Akzentuierung„Leben in Fülle“ (Joh 10,10)Biblische UrgeschichtenLeben JesuTugenden (Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maßhaltung, Glaube, Hoffnung, Liebe)Lernbereich 4:Ethisches Handeln zwischen individuellemFreiheitsstreben und solidarischer Verantwortung –Der Mensch als PersonZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenVernunft und Freiheit als Geschenke Gottes verstehen.Jeden Menschen als Person anerkennen.Die wechselseitige Verwiesenheit von Freiheit und Verantwortung als Grundverständnis desMenschen erfassen.Theologische Akzentuierung<strong>Katholische</strong> Soziallehre: PersonalitätsprinzipDas biblische Verständnis von Menschsein: Der Mensch als ein durch Beziehung geprägtes WesenGoldene Regel (Mt 7,12-14) und kategorischer Imperativ* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>31


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Der verkündete Gott Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenPrägende Gottesbilder in der Verkündigung reflektieren.Erfahrungen gelungener Nachfolge wahrnehmen und aktualisieren.<strong>Religion</strong>skritik als Auseinandersetzung mit der Gottesfrage begreifen.Theologische AkzentuierungGottesbilderArmutsbewegungenvon Gott bewegte Menschen<strong>Religion</strong>skritik (z. B. Marx, Nietzsche, Freud, Feuerbach, Neoatheisten)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.32Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


lernbaustein 5(HBF/Fos/bos i)Lernbereich 1:Kirche als Volk Gottes in der Welt – Kirche in derEntwicklungZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie Geschichte der Kirche als Ausdruck der Verdunklung und der Wiedergewinnung der BotschaftJesu werten.Die Kirche vor dem Hintergrund der Kirchengeschichte deuten.Zukunftsperspektiven von Kirche entwickeln.Theologische AkzentuierungDie Kirche inmitten der <strong>Religion</strong>en und WeltanschauungenSchuldbekenntnis der KircheEcclesia semper reformandaKonzilien, ÖkumeneLernbereich 2:Leben in der Nachfolge Jesu Christi – Christ seinwegen ChristusZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDen historischen Jesus und den kerygmatischen Christus unterscheiden.Das Leben und Handeln Jesu als erlebte Gegenwart JHWHs erfassen.Die Bedeutung der Botschaft des Auferstandenen für die ihm Nachfolgenden entdecken.Theologische Akzentuierung„Christus des Glaubens“Wahrer Mensch und wahrer GottMaria unter dem Kreuz und als erste „Auferstehungszeugin“Biblische Frauengestalten* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>33


Lernbereich 3:Die Frage nach dem Sinn und die christlicheHoffnung – Kritische Prüfung vielfältiger SinnangeboteZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenZweifel, Irrungen und Verwirrungen als Bestandteil ernsthafter Suche deuten.Sehnsüchte, Träume, Utopien, Visionen als Triebkräfte des Lebens erkennen.Den Menschen als Transzendenz suchendes Wesen verstehen.Gott von Götzen unterscheiden.Theologische AkzentuierungVon Gott auf Gott hin geschaffenPatriarchenerzählungenGoldenes Kalb (Ex 32 ff.)„Man kann nicht zwei Herren dienen“ (Mt 6, 24–25)Lernbereich 4:Ethisches Handeln zwischen individuellemFreiheitsstreben und solidarischer Verantwortung –Der Mensch als soziales WesenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDen Menschen als auf Gemeinschaft hin angelegtes Wesen deuten.Gesellschaftliche Regeln als Begrenzung und Schutz von Freiheit anerkennen.Den anderen Menschen wahrnehmen und verantwortlich handeln.Theologische AkzentuierungSpeisung der 5000 (Mk 6)<strong>Katholische</strong> Soziallehre: Solidaritätsprinzip10 Gebote: Bewahrung der Freiheit (Ex 20; Dtn 5)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.34Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Gott vor uns Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie biblische Gottestradition in ihrer Relevanz für unser Leben als Menschen mit Menschen erfassen.In der Exoduserfahrung die Herausforderung durch den Gott-vor-uns entdecken.Theologische AkzentuierungEntdeckung der Eschatologie des Namens JHWH (Ex 3,14; 1 Joh 4,16)Auszug aus der Sklaverei (Ex 12 ff.)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>35


lernbaustein 6 (bos iI)Lernbereich 1:Kirche als Volk Gottes in der Welt – Kirche in derGesellschaftZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDie Bedeutung der Kirche in einer (post)säkularen Gesellschaft reflektieren.Die gesellschaftskritische Funktion von Kirche ergründen.Kirche mitgestalten.Theologische AkzentuierungPastoralkonstitution gaudium et spesSynodenbeschluss: Kirche und ArbeitsweltDiakonia, Koinonia, Liturgia, MartyriaLernbereich 2:Leben in der Nachfolge Jesu Christi – Sich demAnspruch Jesu Christi stellenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenJesu Selbstverständnis reflektieren.Die Forderungen der Bergpredigt erläutern.Die Bedeutung der Mahlgemeinschaften Jesu reflektieren.Theologische AkzentuierungMenschensohn-WorteReich-Gottes-BotschaftSünderinnen und Sünder (z. B. Joh 8,1-11)Zöllner, z. B. Zachäus (Lk 19,1-10)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.36Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 3:Die Frage nach dem Sinn und die christlicheHoffnung – Christliches Leben – Es geht wirklich!Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenBeispiele christlichen Lebens kritisch würdigen.Werte und Normen als Konkretion christlicher Hoffnung annehmen.Menschsein im Horizont der einen Menschheit und Menschsein auf der Grundlage christlichenGlaubens gestalten.Theologische AkzentuierungBiblische Gestalten und HeiligeGottesliebe und Nächstenliebe (Lk 10,27)Lernbereich 4:Ethisches Handeln zwischen individuellemFreiheitsstreben und solidarischer Verantwortung –Der Mensch in SelbstverantwortungZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenVerantwortung für sich selbst übernehmen.Subsidiarität als gesellschaftsgestaltendes Prinzip entdecken.Die berechtigten Ansprüche Anderer in mein Verständnis von Verantwortung und Selbstverantwortungintegrieren.Theologische AkzentuierungBerufungenDas Spannungsverhältnis von Eigen-, Nächsten- und Gottesliebe<strong>Katholische</strong> Soziallehre: SubsidiaritätsprinzipPaulinische „Bergpredigt“ (Röm 12)Heilungserzählungen (z. B. Mk 10,46-52)* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>37


Lernbereich 5:Die Frage nach Gott – Erinnerte Hoffnung auf dasReich GottesZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDen Glauben als „herausfordernden Stachel“ wahrnehmen und im eigenen Leben verorten.Die religions- und götzenkritischen biblischen Traditionen als Anfrage verstehen und Zukunftschaffende Perspektiven entwickeln.Die gesellschaftskritische Dimension der Rede vom Reich Gottes angesichts bestehenderVerhältnisse entwickeln.Theologische AkzentuierungSynodenbeschluss „Unsere Hoffnung“Glaube als „gefährliche“ ErinnerungJakobs Kampf mit JHWH (Gen 32,23-33)Opferung Isaaks (Gen 22,1-19)Eschatologischer Vorbehalt* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.38Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


lernbaustein 7 (bos iI)Lernbereich 1:Kirche als Volk Gottes in der Welt – Kirche als VolkGottesZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenIm Exodusmotiv eine handlungsleitende Perspektive für die Kirche als Ort des Aufbruchs undder Suche in Gemeinschaft entdecken.Die Kirche als „Heilsraum für Leidende, Arme und Ausgegrenzte“ wahrnehmen.Kirche als Ort der Hoffnung auf das Reich Gottes deuten.Theologische Akzentuierung„Nahet euch Gott, so wird er sich euch nähern“ (Jes 55,6);„Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe“ (Ps 145,18)Synodenbeschluss „Unsere Hoffnung“Zweites Vatikanisches Konzil „Lumen gentium“Lernbereich 2: Leben in der Nachfolge Jesu Christi – Nachfolgen Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenDas „Anstößige“ der Botschaft Jesu auf die eigene Lebensgestaltung beziehen.Die gesellschaftsverändernde Kraft der Botschaft der Liebe reflektieren.Die Besonderheit des Glaubens an die Auferstehung des gekreuzigten Messias reflektieren.Theologische AkzentuierungSeligpreisungen (Lk 6, 20-26)Feindesliebe ( Mt 5, 43-48)Haltungen, die befreien und versöhnen (Röm 12)Hoffnung wider alle Hoffnungslosigkeit* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>39


Lernbereich 3:Die Frage nach dem Sinn und die christlicheHoffnung – Begriffene und reflektierte HoffnungZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenSuche nach Sinn als Annäherung an Gott deuten.Botschaft vom Reich Gottes als Heilsangebot begreifen.Christlich-jüdische Tradition als Ausdruck der Hoffnung auf das Reich Gottes darstellen.Theologische AkzentuierungGerechtigkeit Gottes„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6)Gleichnisse, z. B. Senfkorngleichnis (Mk 4,30-32)Menschensohn, MessiasLernbereich 4:Ethisches Handeln zwischen individuellemFreiheitsstreben und solidarischer Verantwortung –Der Mensch als gesellschaftlich verantwortlichesWesenZeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenNächstenliebe als „Fernliebe“ gestalten.Sich als Christin und Christ diakonisch in Gesellschaft und Politik engagieren.Die Verantwortung für kommende Generationen annehmen.Theologische Akzentuierung<strong>Katholische</strong> Soziallehre: GemeinwohlprinzipGlobalisierung, Eine Welt-GedankePrinzip VerantwortungBewahrung der Schöpfung* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.40Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Lernbereich 5: Die Frage nach Gott – Mehr als das Ganze Zeitrichtwert:*40 StundenKompetenzenVerdrängtes und Totgeschwiegenes als Ursachen von Leid und Unrecht wahrnehmen.Die Theodizeefrage als leidenschaftliche Rückfrage an Gott und den Menschen entfalten.In Gott den eschatologischen Grund der Hoffnung auf universale Gerechtigkeit für Lebende undTote entdecken.Theologische Akzentuierung„Die Mystik der offenen Augen“Von Gott reden nach AuschwitzHiobAuferstehung der Toten (1 Kor 15,12-22);Synodenbeschluss „Unsere Hoffnung“* Der Zeitrichtwert bezieht sich auf den gesamten Lernbaustein.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>41


4 AnhangÜbersicht über die Lernbereiche und KompetenzenBasislernbaustein Lernbaustein 1 Lernbaustein 2 Lernbaustein 3Lernbereich 1.1 <strong>Religion</strong> im LebenReligiosität wahrnehmenDie kulturelle Dimensionvon <strong>Religion</strong>Die gesellschaftlicheDimension von <strong>Religion</strong>Die gesellschaftskritischeDimension von <strong>Religion</strong>KompetenzenEigene Erfahrungen, Fragenund Vorbehalte mit Blick aufGlauben und <strong>Religion</strong> wahrnehmenund reflektierenReligiöse Phänomene imAlltag entdecken und untersuchen<strong>Religion</strong> und Kirche als Konkretionvon Glaube in Geschichteund Gegenwart interpretierenund reflektierenDen gesellschaftsveränderndenAuftrag der jüdischchristlichenTradition wahrnehmenGrundformen religiöserPraxis beschreiben und hinterfragenReligiöse Elemente in derabendländischen Kulturkonstruktiv-kritisch reflektierenReligiöse Hintergründe gesellschaftlicherStrukturendarstellenNächsten- und Feindesliebeals Konkretion desChristentums annehmenEinflüsse von <strong>Religion</strong> inLebensentwürfen entdeckenZum Leben in der eigenen<strong>Religion</strong>sgemeinschaftStellung beziehenReligiöse Bilder und religiöseSprache erschließenDas Christentum als zukunftssicherndeTraditionmitgestaltenLernbereich 1.2 Christsein in BeziehungenIch Ich und Du Ich, Wir und die Anderen Nächsten- und GottesliebeKompetenzenDen Menschen als ein aufGemeinschaft hin geschaffenesIndividuum verstehenErwartungen der MitmenschenreflektierenDas Zusammenspiel unterschiedlicherErwartungen inBeziehungen wertenDie Korrelation von Gottesliebe,Nächstenliebeund Selbstliebe verstehenErfahrungen, Erwartungenund Wünsche im Hinblickauf die eigenen BeziehungenbeschreibenWerte und Maßstäbe fürgelingende BeziehungenentwickelnDas Zusammenleben in sozialenSystemen und GemeinschaftenreflektierenBeziehungen aus dem Geistder christlichen Botschaftverantwortlich gestaltenSelbstannahme und Selbstwertgefühlals grundlegendeZiele der PersönlichkeitsentwicklungbegreifenLiebe als Voraussetzung fürpersönliches Wachsen undReifen verstehenEigene Gaben und eigeneTalente für die GemeinschafteinsetzenSchuld, Versagen und Vergebungin menschlichen Beziehungenreflektieren42Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


(Fortsetzung Übersicht über die Lernbereiche und Kompetenzen)Basislernbaustein Lernbaustein 1 Lernbaustein 2 Lernbaustein 3Lernbereich 1.3 Leben und ArbeitenArbeit ist notwendig –Arbeitslosigkeit ist belastendArbeit ist für den MenschenMenschenwürdige ArbeitArbeit gestaltenKompetenzenErfahrungen von Lebenund Arbeit reflektierenDie Arbeit anderer Menschenals Bedingung meineseigenen Überlebens wahrnehmenArbeit mit ihren Chancenund Problemen begreifenDie Bedeutung der eigenenArbeit reflektierenArbeit, Freizeit, Beziehungmiteinander in EinklangbringenArbeit als eine persönlicheHerausforderung annehmenEigene Talente, Fähigkeitenund Charismen entdeckenund ausbauenWertschätzung von Arbeitals Voraussetzung für densozialen Frieden bewusstmachenDie gesellschaftliche Wirklichkeitvon Arbeit hinterfragenund mitgestaltenEine gereifte Entscheidungfür eine BerufsausbildungfindenArbeit als Mitwirkung zueinem größeren GanzenentdeckenErfahrungen von Selbst- undFremdbestimmung reflektierenund deutenTeilhabe an politischen, kulturellenund ökonomischenAustauschprozessen alsGradmesser für eine humaneGesellschaft begreifenDie Ordnung der Wirtschaftals SchöpfungsauftragsehenLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>43


(Fortsetzung Übersicht über die Lernbereiche und Kompetenzen)Basislernbaustein Lernbaustein 1 Lernbaustein 2 Lernbaustein 3Lernbereich 1.4 Mit Krisen und Konflikten im Leben umgehenKrisen und Konflikte alsTeil des Lebens akzeptierenKrisen und Konflikteals HerausforderungDas Leben gestaltenDas Leben verantwortenKompetenzenEigene und fremde EmotionenwahrnehmenKonflikte analysieren undunterscheidenKrankheit, Sterben und Todals Teil des Lebens sehenund akzeptierenSich in Situationen, Verhaltens-und Denkweisen andererMenschen einfühlenFormen, Ursachen und Folgenvon Gewalt beschreibenMöglichkeiten des Umgangsmit Gewalt entdecken undreflektierenSich Widerfahrnissen des Lebensstellen und sie bearbeitenKrisen und Konflikte als Herausforderungendes Lebensannehmen und an ihnenreifenErfahrungen mit Konfliktenbeschreiben und reflektierenSinn und Zweck von StrafebewertenGewissensfragen und GewissenskonfliktereflektierenWiderfahrnisse des Lebensals religiöse Frage deutenund mit dem christlichenGlauben in Beziehung setzenSich an Werten und Regelnfür das Zusammenleben orientierenStrategien zur KonfliktbearbeitungentwickelnLernbereich 1.5 Die Frage nach GottGott entdecken Der verlorengegangene Gott Sichtbarmachen des Unsichtbaren– SakramenteNachfolge Jesu ChristiKompetenzenIn den LebensräumenGott entdeckenDie Fragen reflektieren: „Wiekommt Gott in das Lebenund wie geht er verloren?“Den Unterschied von Wahrheitund Wirklichkeit in derRede von Gott erkennenZeichenhafte HandlungenJesu als hoffnungserschließendeErzählungen begreifenNach Gott im eigenen LebenfragenDie Relevanz des Gottesglaubensin den unterschiedlichenLebensbezügen erkundenSakramentale Vollzüge alslebensrelevant entdeckenHandlungsmöglichkeitenim Leben erkundenGottesvorstellungen undGottesbilder zur SprachebringenGottesentfremdungenüberprüfenSakramentale Handlungenals Ausdruck der Reich-Gottes-Botschaftmit Herausforderungendes realen LebensverknüpfenSolidarität als Ausblick aufdas Reich Gottes gestalten44Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


(Fortsetzung Übersicht über die Lernbereiche und Kompetenzen)Lernbaustein 4 Lernbaustein 5 Lernbaustein 6 Lernbaustein 7Lernbereich 2.1 Kirche als Volk Gottes in der WeltDie Frage nach der Kirche Kirche in der Entwicklung Kirche in der Gesellschaft Kirche als Volk GottesKompetenzenWahrnehmungen und Erfahrungenmit Kirche heute reflektierenund den eigenenStandpunkt begründenDie Geschichte der Kircheals Ausdruck der Verdunklungund der Wiedergewinnungder Botschaft JesuwertenDie Bedeutung der Kirche ineiner (post)säkularen GesellschaftreflektierenIm Exodusmotiv eine handlungsleitendePerspektivefür die Kirche als Ort desAufbruchs und der Suche inGemeinschaft entdeckenDie verschiedenen Dimensionendes Begriffes Kirche inihrer Bedeutung darstellenDie Kirche vor dem Hintergrundder KirchengeschichtedeutenDie gesellschaftskritischeFunktion von Kirche ergründenDie Kirche als „Heilsraumfür Leidende, Arme undAusgegrenzte“ wahrnehmenKirche in ihrem Auftrag erfassen,die Botschaft Jesuzu lebenZukunftsperspektiven vonKirche entwickelnKirche mitgestaltenKirche als Ort der Hoffnungauf das Reich Gottes deutenLernbereich 2.2 Leben in der Nachfolge Jesu ChristiJesus von Nazareth Christ sein wegen Christus Sich dem Anspruch JesuChristi stellenNachfolgenKompetenzenDie historischen und politischenHintergründe derJesusgeschichte reflektierenDen historischen Jesus undden kerygmatischenChristus unterscheidenJesu Selbstverständnis reflektierenDas „Anstößige“ der BotschaftJesu auf die eigeneLebensgestaltung beziehenStationen des Lebens Jesuund Konsequenzen seinesDenkens und Handelns erfassenDas Leben und Handeln Jesuals erlebte GegenwartJHWHs erfassenDie Forderungen der BergpredigterläuternDie gesellschaftsveränderndeKraft der Botschaft der LiebereflektierenDen Tod am Kreuz als Abrechnungder damals Mächtigenmit der Botschaft JesubegreifenDie Bedeutung der Botschaftdes Auferstandenenfür die ihm NachfolgendenentdeckenDie Bedeutung der MahlgemeinschaftenJesu reflektierenDie Besonderheit des Glaubensan die Auferstehungdes gekreuzigten MessiasreflektierenLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>45


(Fortsetzung Übersicht über die Lernbereiche und Kompetenzen)Lernbaustein 4 Lernbaustein 5 Lernbaustein 6 Lernbaustein 7Lernbereich 2.3 Die Frage nach dem Sinn und die christliche HoffnungAuf der Suche nach Lebenin FülleKritische Prüfung vielfältigerSinnangeboteChristliches Leben - Es gehtwirklich!Begriffene und reflektierteHoffnungKompetenzenEigene Positionen und Vorstellungensinnerfüllten Lebensweiterentwickeln undErfahrung von SinnlosigkeitreflektierenZweifel, Irrungen und Verwirrungenals Bestandteilernsthafter Suche deutenBeispiele christlichen Lebenskritisch würdigenSuche nach Sinn als Annäherungan Gott deutenLeben als Aufgabe wahrnehmenund gestaltenSehnsüchte, Träume, Utopien,Visionen als Triebkräfte desLebens erkennenWerte und Normen als Konkretionchristlicher HoffnungannehmenBotschaft vom Reich Gottesals Heilsangebot begreifenMenschsein reflektierenund menschlich handelnDen Menschen als Transzendenzsuchendes WesenverstehenMensch sein im Horizont dereinen Menschheit undMenschsein auf der Grundlagechristlichen GlaubensgestaltenChristlich-jüdische Traditionals Ausdruck der Hoffnungauf das Reich Gottes darstellenSuche nach Wahrheit alsstetige Aufgabe begreifenGott von Götzen unterscheiden46Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


(Fortsetzung Übersicht über die Lernbereiche und Kompetenzen)Lernbaustein 4 Lernbaustein 5 Lernbaustein 6 Lernbaustein 7Lernbereich 2.4 Ethisches Handeln zwischen individuellem Freiheitsstreben und solidarischerVerantwortungDer Mensch als PersonDer Mensch als sozialesWesenDer Mensch in SelbstverantwortungDer Mensch als gesellschaftlichverantwortliches WesenKompetenzenVernunft und Freiheit alsGeschenke Gottes verstehenDen Menschen als aufGemeinschaft hin angelegtesWesen deutenVerantwortung für sichselbst übernehmenNächstenliebe als „Fernliebe“gestaltenJeden Menschen als PersonanerkennenGesellschaftliche Regeln alsBegrenzung und Schutz vonFreiheit anerkennenSubsidiarität als gesellschaftsgestaltendesPrinzipentdeckenSich als Christin und Christdiakonisch in Gesellschaftund Politik engagierenDie wechselseitige Verwiesenheitvon Freiheit undVerantwortung als Grundverständnisdes MenschenerfassenDen anderen Menschenwahrnehmen und verantwortlichhandelnDie berechtigten AnsprücheAnderer in mein Verständnisvon Verantwortung undSelbstverantwortung integrierenDie Verantwortung für kommendeGenerationen annehmenLernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>47


Mitglieder derLehrplankommissionMitglieder der Lehrplankommission für das Unterrichtsfachkatholische <strong>Religion</strong>Joachim FahrnbachBerufsbildende Schule NaturwissenschaftenLudwigshafenDr. Dirk HannowskyLandesvereinigung Unternehmerverbände<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LVU)MainzJosef A. KochBischöfliches GeneralvikariatAbteilung Schule und HochschuleTrierDr. Jürgen KrothLudwig-Erhard-SchuleNeuwiedHelmut MansteinBerufsbildende SchuleKarl-Hofmann-SchuleWormsLia MoritzBerufsbildende SchuleAugust-Horch-SchuleAndernachJosef SchifferingsBerufsbildende SchuleTheobald-Simon-SchuleBitburgIILernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong>


Dr. Rüdiger TauschekPädagogisches Landesinstitut <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>Bad KreuznachJürgen WeilerBischöfliches OrdinariatMainzMitglieder der kooperierenden saarländischenLehrplankommisssionStefan GrennerFriedrich-List-SchuleKBBZ SaarbrückenGundula KarlheimGünter-Wöhe-Schulen für WirtschaftSaarbrückenPeter SchmidtTechnisch-Gewerbliches Berufsbildungszentrum IISaarbrückenDer Lehrplan wurde unter Federführung des Pädagogischen Landesinstituts <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> erstellt.Lernbausteine <strong>Katholische</strong> <strong>Religion</strong><strong>BBS</strong><strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>III


Mittlere Bleiche 6155116 Mainzpoststelle@mbwwk.rlp.dewww.mbwwk.rlp.de

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