Onlinekatalog (pdf) - Buecher 16.-19. Jahrhundert (KatNrn. 105

140 Theodor Fontane. Vor dem Sturm. Roman aus dem Winter 1812 auf 13. Erster [bis] Vierter Band.
Berlin, Wilhelm Hertz 1878. Zwei blaue Originalleinenbände mit Gold-, Schwarz- und Blindprägung.
€ 900
Erste Buchausgabe von Fontanes erstem Romans, zuvor in 36 Fortsetzungen in der Leipziger Wochenschrift
»Daheim« erschienen. – Band I: Hohen-Vietz. – Band II: Schloß Guse. – Band III: Alt-Berlin.
– Band IV: Wieder in Hohen-Vietz. – Anknüpfend an seine Kriegsberichte behandelt Fontane
die Situation der preußischen Gesellschaft in der Zeit der Befreiungskriege. Auch seine Erfahrungen
aus der literarischen Vereinigung »Tunnel über der Spree« schlagen sich im Roman nieder.
– Selten.
19,0 : 13,5 cm. Zusammen etwa 900 Seiten. – Leicht berieben.
Rasch I, 386
141 Einband des 19. Jahrhunderts – The Country and Town Ladies’ Memorandum Book, or,
Polite Pocket Museum for the Year 1813. London, Champante and Whitrow [1812]. Mit zwei
Kupfer stichen, davon einer gefaltet. Leuchtend roter Maroquineinband der Zeit mit Einstecklasche.
€ 250
Hübscher Almanach mit einem Modekupfer »Portrait of a Lady in a Promenade Dress«. – Neben
dem ausführlichen Kalendarium enthält der kleine Almanach ein Haushaltsbuch sowie Charaden,
Rebusse und Sonette. – Bis auf wenige Bleistifteintragungen am Anfang unbenutzt und vorzüglich
erhalten.
12,0 : 8,0 cm. [132] Seiten. 2 Kupfer.
140
142
142 Souvenir E. R. Böhme 1843. Album amicorum mit 31 Blättern. St. Afra, Meißen, meist Mai 1849.
Lose in dunkelgrüner Halbleder-Lackpapierkassette mit Gold- und Blindprägung. € 250
Allesamt Schüler der berühmten Meißner Fürstenschule. – Ein Blatt mit kleiner aquarellierter
Vignette. – Sehr gut erhalten.
143 Johann Gottlieb Fichte. Der geschloßne Handelsstaat. Ein philosophischer Entwurf als
Anhang zur Rechtslehre, und Probe einer künftig zu liefernden Politik. Tübingen, J. G. Cotta 1800.
Marmorierter Karton der Zeit. € 1.000
Erste Ausgabe. – Fichte selbst betrachtete, nach Aussage seines Sohnes, den »Handelsstaat« als
»sein bestes und durchdachtestes Werk«. – »Er entwirft hier als erster Deutscher ein in seinen
Grundzügen sozialistisches Staatswesen. Die Aufgabe des Staates sieht er nicht in erster Linie
darin, den überkommenen Besitzstand des einzelnen zu sichern, sondern darin, aufgrund des
wichtigsten Menschenrechts – des Rechts zu leben – jedem Bürger allmählich zu dem Besitz zu
verhelfen, der ihm infolge seiner Arbeit im Staatsverband zustehe, und eine Güterverteilung anzustreben,
die übermäßigen Reichtum in der Hand eines einzelnen ebenso wie Armut verhindere.
[…] Der Entwurf ist eine rationale Konstruktion, [… die] in vielen Zügen utopischen Charakter hat.
Doch weist der hier dargestellte Eigentumsbegriff schon auf die Lehren von Marx und Lassalle voraus.«
(KNLL). – Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.
19,0 : 11,7 cm. [22], 290 Seiten. – Leicht stockfleckig, 2 Blätter (Inhaltsverzeichnis) lose beigelegt. – Titelblatt mit Besitzvermerk.
Goedeke V, 8, 14, – KNLL V, 542. – Sammlung Borst 860
144 Rheinischer Merkur. [Herausgegeben von Joseph Görres]. Nummern 262–352, 1. July – 31. Dezember
1815. Koblenz, gedruckt bei Pauli bzw. B. Heriot 1815. Pappband der Zeit mit handschriftlichem
Rückenschild. € 600
Vollständige Folge aller 91 Ausgaben des zweiten Halbjahres 1815, davon zehn Nummern mit
Beilage. – Die von 1814 bis Anfang 1816 erschienen Zeitschrift, herausgegeben von dem katholisch-liberalen
Journalisten Joseph Görres, verfolgte die Bildung eines deutschen Nationalstaates,
die Auseinandersetzung mit dem napoleonischen Frankreich (Napoleon soll die Zeitschrift als
»fünfte feindliche Großmacht« bezeichnet haben). Zu den Beiträgern gehörten auch Achim von
Arnim und Clemens Brentano. Nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel 1815/16 wurde die Zeitung
wegen zunehmend kritischer Berichterstattung über Preußen durch Friedrich Wilhelm III.
verboten; als letzte Ausgabe erschien die Nummer 357.
32,0 : 21,0 cm. [388] Seiten. – Außen und gelegentlich auch innen etwas fleckig. – Stempel auf Titelblatt.
Goedeke VI, 204.21. – Diesch 1582
145 Giambattista Vico. Grundzüge einer Neuen Wissenschaft über die gemeinschaftliche Natur
der Völker. Aus dem Italienischen von Wilhelm Ernst Weber. Leipzig, Brockhaus 1822. Mit einer
mehrfach gefalteten Tabelle. Halblederband um 1850 mit Rückenvergoldung. € 300
Erste deutsche Ausgabe. – Das Hauptwerk des italienischen Historikers und Geschichtsphilosophen
(1668–1744) führte den »Begriff der historischen Entwicklung endlich ins westeuropäische
Bewußtsein« (Carter/Muir). – »Das Konzept der menschlichen Ideengeschichte, die Prinzipien
der Universalgeschichte und ihrer philosophischen Kritik, die Erkenntnis der Bedeutung
der Gesellschaftsklassen – das alles beginnt mit Vico«. – Schon Goethe und Herder griffen seine
grundlegenden Erkenntnisse auf, nach 1822 sorgte die nun endlich vorliegende deutsche Übersetzung
für weitere Verbreitung. – Schönes Exemplar der seltenen Ausgabe.
20,8 : 13,0 cm. [III]-XXVI, [29]-118, 880 Seiten. – Gelenke restauriert. – Nur leicht stockfleckig.
Carter/Muir 184 (die italienische Originalausgabe von 1725)
88 8,5 : 14,5 cm
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