Schlaganfall: Jede Minute zählt! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Schlaganfall: Jede Minute zählt! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Schlaganfall: Jede Minute zählt! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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2 > VIA > Editorial<br />
Mensch - Medizin - Technik<br />
UNSER WEG<br />
03 |2006<br />
ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />
DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
<strong>Schlaganfall</strong>:<br />
<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />
> Seite 8<br />
Verdacht auf Brustkrebs?<br />
Vakuumbiopsie erspart<br />
vielen Frauen eine Operation<br />
> Seite 10<br />
Gesundheitsreform<br />
bedroht Kliniken<br />
Wohnortnahe Patientenversorgung<br />
in Gefahr.<br />
> Seite 4<br />
Neue Therapien<br />
gegen Inkontinenz und Senkungsleiden<br />
> Seite 12<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />
ST. VINCENZ mbH
2 > VIA > Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Chinesen haben in der ihnen zugeschriebenen Weisheit für die Begriffe<br />
„Krise“ und „Chance“ ein gemeinsames Schriftzeichen. Das passt auch<br />
auf die generelle Situation des Gesundheitswesens. Der allgemeinen Krise<br />
können wir die Chance der eigenen Möglichkeiten entgegen setzen. Das<br />
haben wir getan.<br />
Wir haben unser Qualitätsmanagement forciert und dafür die Zertifizierung<br />
erhalten. Wir haben die Fusion von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna in<br />
Form zukunftsweisender medizinischer <strong>St</strong>rukturen mit Inhalt gefüllt und<br />
– auch wenn diese Umstrukturierung vor Ort unpopulär war – auf diese<br />
Weise die 100 Arbeitsplätze in <strong>St</strong>. Anna gesichert. Wir haben Investitionen<br />
in Millionen-Höhe getätigt, unsere hochqualifizierte medizinische<br />
Führungsebene u.a. durch die Ernennung einer neuen Chefärztin und eines<br />
neuen Chefarztes weiter ausgebaut und nicht zuletzt dadurch die Qualität<br />
unseres Angebots an die Patienten noch weiter verbessert. Wir haben<br />
sehr viel auf den Weg gebracht, das jetzt „abgearbeitet“ werden muss.<br />
Es ist uns auch gelungen, die Folgen des Ärzte-<strong>St</strong>reiks zu begrenzen.<br />
Aktuell hat dieser Arbeitskampf unser Haus rund 500.000 Euro gekostet.<br />
Doch in gegenseitiger Einsicht von Ärzten und Klinikleitung wurden weitere<br />
<strong>St</strong>reiktage und ein „Millionen-Verlust“ verhindert.<br />
Das Ergebnis des <strong>St</strong>reiks wird neben den Auswirkungen der momentan<br />
diskutierten Gesundheitsreform und der Erhöhung der Mehrwertsteuer im<br />
Jahr 2007 unseren Handlungsspielraum weiter einengen. Denn diese<br />
Mehrbelastungen werden von den Krankenkassen nicht ausgeglichen. Deshalb<br />
machen wir jetzt aus der Not eine Tugend und nutzen die Chance,<br />
durch Veränderungen der Krise zu begegnen. Wir werden die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit stärken und durch noch stärkere Differenzierung<br />
unseres medizinischen Angebots auch im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> unsere<br />
ausschließliche Patienten-Orientierung unter Beweis stellen.<br />
Apropos Chancen: Auch ich habe eine Chance genutzt, eine berufliche.<br />
Ich bin zwar sehr gerne Geschäftsführer in <strong>Limburg</strong> und Hadamar, habe<br />
aber die Chance auf eine interessante Führungsposition bei einer der größten<br />
deutschen privaten <strong>Krankenhaus</strong>managementgruppen bekommen.<br />
Deshalb bin ich dem Verwaltungsrat dankbar, dass eine einvernehmliche<br />
Lösung gefunden worden ist und ich Ende des Jahres frühzeitig aus meinem<br />
Vertrag ausscheiden und meine Chance nutzen kann.<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Hans-Joachim Ehrhardt<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />
ST. VINCENZ mbH<br />
INHALT<br />
Geschäftsführer verlässt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> 3<br />
Gesundheitsreform bedroht Kliniken 4<br />
Am Puls des Lebens:<br />
Frauenklinik und Anästhesie informieren<br />
bei den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />
6<br />
Herzrhythmusstörungen im Focus 7<br />
<strong>Schlaganfall</strong><br />
<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />
8<br />
Verdacht auf Brustkrebs:<br />
Vakuumbiopsie erspart Operation<br />
10<br />
Erster <strong>Limburg</strong>er Diabetestag 11<br />
Neue Therapien gegen<br />
Inkontinenz und Senkungsleiden<br />
12<br />
Säuglings- und Kindernotfallkurs<br />
an der Frauenklinik<br />
13<br />
<strong>St</strong>artschuß für das Ärztehaus<br />
Ambulante Medizin, kurze Wege,<br />
neue Konzepte und mehr Parkplätze<br />
14<br />
Barrierefreie Informationspolitik:<br />
Soziale Kompetenz auch auf<br />
digitaler Ebene<br />
16<br />
Sommerengpaß bei den Blutkonserven:<br />
Sonder- Blutspendeaktion am<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
18<br />
Patientenforum in Hadamar:<br />
Nachrückliches Plädoyer zur Veränderung<br />
20<br />
Das Leben bewegen:<br />
Weg vom Schmerz hin zur Kreativität<br />
22<br />
Anleiten und Beraten:<br />
Pflege mit Empathie und<br />
Interesse am Menschen<br />
24<br />
Gesundheitsförderung<br />
in der Pflegeausbildung<br />
25<br />
Erfahrungsbericht:<br />
„Man sieht sein Leben plötzlich anders.”<br />
26<br />
Leitbild Dokumentation Teil 3:<br />
Mit Menschen für Menschen<br />
& ProCum Cert konkret<br />
28<br />
Ein leises, aber eindringliches Plädoyer<br />
für Menschenwürde und Respekt<br />
30<br />
Wiedereröffnung der <strong>St</strong>ation 6/1-2<br />
im Bettenhaus Ost, <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
30<br />
Dr. Wolfgang Meister:<br />
Engagierter Libero der Anästhesie<br />
tritt in den Ruhestand<br />
31<br />
Fußball: Deutsche <strong>Krankenhaus</strong>-<br />
Meisterschaft 06: Dabei sein ist alles!<br />
32<br />
Was hat er bloss mit Luise? 34<br />
Zum „Jubiläum” der beiden Namenspatrone<br />
Kurzgeschichte „Engel der Ruhe” 35<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> aus der Vogelperspektive 35<br />
Personalnachrichten & In Kürze 35-37<br />
Kunst im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 38<br />
Farbenfroh, lebensbejahend und<br />
mit unverwechselbarer Handschrift<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />
Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4118<br />
Tel.: (06433) 87-0, Fax: (06433) 87-6344<br />
E-Mail: info@st.vincenz.de<br />
E-Mail: info@anna-kh.de<br />
www.st-vincenz.de, www.anna-kh.de<br />
REDAKTION:<br />
Nicola von Spee, UlrichHaßler,<br />
Petra Hoffmann, Anna-Team-Ansprechpartnerin:<br />
Renate Sietzke<br />
V.i.S.d.P Hans-Joachim Ehrhardt<br />
Konzept & Layout: Natascha Schäfer<br />
S!DESIGNMENT, www.s-designment.net<br />
Bilder: Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> & KH <strong>St</strong>. Anna<br />
Druck: Druckerei Bender, Wettenberg<br />
Auflage: 3.500<br />
Die Beiträge geben die Meinungen<br />
der jeweiligen Verfasser wieder.
Geschäftsführer<br />
verlässt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Hans-Joachim Ehrhardt wird<br />
Generalbevollmächtigter bei Sana Kliniken.<br />
Nachfolge bereits gesichert.<br />
>> Ehrhardt hatte die Geschäftsführung von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> am 01. März 2005 übernommen.<br />
Jetzt einigten sich Verwaltungsrat und Geschäftsführer auf eine vorzeitige<br />
Auflösung des Vertrages zum 31. Dezember diesen Jahres, eine vakanzfreie Nachfolge<br />
für die Führung der Kliniken zum 01. Januar 2007 ist bereits gesichert. Ehrhardt:<br />
„Ich bin dem Verwaltungsrat dankbar, dass man mir keine <strong>St</strong>eine in den Weg legt und<br />
ich diese berufliche Chance nutzen kann“. Die Sana-Gruppe <strong>zählt</strong> mit einer Bilanzsumme<br />
von über einer Milliarde Euro und 9500 Mitarbeitern zu den Größten der Branche.<br />
Der private <strong>Krankenhaus</strong>träger führt 33 eigene Krankenhäuser sowie 24 kommunale<br />
Kliniken im Management auf Zeit.<br />
In seiner knapp zweijährigen Tätigkeit hatte Hans-Joachim Ehrhardt erhebliche Veränderungen<br />
und Verbesserungen in die Wege geleitet – eine zukunftsweisende <strong>St</strong>rategieentwicklung,<br />
die „von einem Nachfolger – wenn denn gewollt – ohne weiteres<br />
weitergeführt und vollendet werden können“, so Ehrhardt. Dass dem so sein wird, daran<br />
lässt auch Erwin Reuhl, der Vorsitzende des Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />
keinen Zweifel: „Die Projekte Hans-Joachim Ehrhardts waren nicht nur providentiell<br />
und zukunftweisend. Sie sind die einzige Chance für ein Haus unserer<br />
Größenordnung, im gnadenlos umkämpften <strong>Krankenhaus</strong>markt als selbstständiges, autarkes<br />
Unternehmen zu überleben, kurz: er hat die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft auf den<br />
richtigen Kurs gebracht.“ Von daher habe sich der Verwaltungsrat sich für einen<br />
Nachfolger entscheiden, der kraft seiner Persönlichkeit für eine Fortführung dieser modernen<br />
Unternehmensführung stehe. Reuhl: „Wir wollten der beruflichen Chance von<br />
Herrn Ehrhardt nicht im Wege stehen. Aber die von ihm eingeschlagene <strong>St</strong>rategie sowie<br />
die zahlreichen, von ihm initiierten Projekte, werden damit auf keinen Fall obsolet<br />
oder gar rückgängig gemacht.“<br />
Unter Ehrhardts Führung wurde insbesondere der Zusammenschluss mit dem <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>St</strong>. Anna in Hadamar durch den Feststellungsbescheid der hessischen Landesregierung<br />
und den damit verbundenen Nutzungsänderungen vollzogen und so der<br />
Fortbestand des Hauses gesichert. Außerdem erhielt die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft unter<br />
Aktuell < VIA < 3<br />
Hans-Joachim Ehrhardt<br />
Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Hans-Joachim Ehrhardt, seit eineinhalb Jahren Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, <strong>Limburg</strong>, wird zum Jahresende das Unternehmen<br />
vorzeitig verlassen und eine Position als Generalbevollmächtigter der Sana Kliniken<br />
GmbH & Co. KGaA, München, übernehmen.<br />
der Ägide Ehrhardts für beide Betriebsstätten<br />
die Qualitäts-Zertifizierung nach pro-<br />
Cum Cert, wegweisend waren auch seine<br />
vertrauensbildenden Maßnahmen für Patienten<br />
und Angehörige: die Etablierung der<br />
Patientenforen sowie die Ernennung zweier<br />
Patientenfürsprecherinnen. Zudem wurden<br />
in Fortführung der <strong>St</strong>rategien seines Vorgängers<br />
Horst Schneider Investitionen in Millionenhöhe<br />
getätigt: u.a. der Bau der zentralen<br />
Patientenaufnahme und zusätzlicher OP-Einheiten.<br />
Darüber hinaus hat Ehrhardt mit dem<br />
von ihm initiierten Bau des Ärztehauses<br />
durch den Investor Georg Reusch entscheidende<br />
zukunftssichernde Maßnahmen für<br />
das <strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> auf den Weg<br />
gebracht (siehe auch Seiten 14 und 15).<br />
Zuletzt war es dem scheidenden Geschäftsführer<br />
gelungen, durch Gespräche und Verhandlungen<br />
mit den streikwilligen Ärzten,<br />
deren Teilnahme an dem unbefristeten Arbeits-Ausstand<br />
zu verhindern. „Damit haben<br />
wir mehr als zehn <strong>St</strong>reiktage weniger gehabt<br />
und das <strong>Krankenhaus</strong> vor noch grö-ßerem<br />
Schaden bewahren können. Immerhin kostete<br />
uns jeder <strong>St</strong>reiktag rund 100.000 Euro“,<br />
betont Ehrhardt.
4 > VIA > Gesundheitsreform<br />
Gesundheitsreform<br />
bedroht Kliniken<br />
>> Angesichts massiver Budgetkürzungen in den letzten Jahren und explodierender<br />
Personalkosten, stehen viele der 2.166 Krankenhäuser bereits heute finanziell am Abgrund.<br />
Die „Sparzitrone <strong>Krankenhaus</strong>“ ist längst ausgepresst! Zusätzliche Belastungen können von<br />
den Kliniken nicht verkraftet werden. Sie sind durch die wochenlangen <strong>St</strong>reiks an Unikliniken<br />
und kommunalen Krankenhäusern extrem belastet: Die Erhöhung der Gehälter im<br />
Jahr 2006 von bis zu 20 Prozent summieren sich auf 1,5 Milliarden Euro.<br />
Die Politik will die Kliniken zwingen, diese Mehrkosten aus eigenen Mitteln zu übernehmen.<br />
Gleichzeitig dürfen die Einnahmen der Krankenhäuser per Gesetz nicht steigen. Dies<br />
ist unverantwortlich und übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Krankenhäuser bei<br />
weitem. Die Bundesregierung ignoriert die ohnehin hohen Lasten der Krankenhäuser<br />
schlichtweg. Kürzungen und Personalmehrkosten verschlechtern die Arbeitsbedingungen<br />
in den Kliniken drastisch und werden die Versorgung der Patienten beeinträchtigen.<br />
Die Bundesregierung will die <strong>Krankenhaus</strong>budgets<br />
um 750 Millionen<br />
Euro kürzen.<br />
Kommt die Gesundheitsreform<br />
2006, stehen viele Kliniken in<br />
Deutschland vor dem Aus. Die geplante<br />
Zwangsabgabe der Krankenhäuser<br />
lässt die Patienten im<br />
Regen stehen. <strong>Jede</strong> Klinik müsste<br />
durchschnittlich 375.000 Euro<br />
einsparen – damit wären im<br />
Schnitt jeweils <strong>St</strong>ellen für sieben<br />
Ärzte oder elf Pflegekräfte gefährdet.<br />
Dabei ist die wirtschaftliche<br />
Lage der Kliniken bereits<br />
so dramatisch wie nie zuvor in<br />
der Geschichte der Bundesrepublik.<br />
Zu Ihrer Hintergrundinformation<br />
zeigt VIA einige Aspekte<br />
der Debatte auf.<br />
Die Folge: Weniger Personal,<br />
weniger Fortschritt, Wartelisten für Patienten.<br />
Die Krankenhäuser fordern daher<br />
die Bundesregierung auf, die beabsichtigte<br />
Erhebung eines „Sanierungsbeitrags“<br />
von 750 Millionen Euro zurückzunehmen<br />
und die gestiegenen Tarifgehälter<br />
auszugleichen. Fest steht:<br />
Die Kliniken können keinen Beitrag zur<br />
Sanierung der Krankenkassen leisten –<br />
sie sind selbst sanierungsbedürftig.<br />
!
! INFO<br />
Das leisten die Krankenhäuser:<br />
> 24-<strong>St</strong>unden-Notfallversorgung<br />
> wohnortnahe Behandlung<br />
> Zuwendung zum Patienten<br />
> zeitnahe medizinische Versorgung<br />
> Hochleistungsmedizin auf neuestem <strong>St</strong>and<br />
Das droht durch die Reform:<br />
> eingeschränkte Notfallbehandlung<br />
> weite Anfahrtswege<br />
> gestresstes Personal – weniger Fürsorge<br />
> Wartelisten wie in anderen Ländern<br />
> Überalterung der medizintechnischen<br />
Ausstattung<br />
Mehr Last für Krankenhäuser<br />
geht nicht<br />
Die wirtschaftliche Lage der Kliniken in<br />
Deutschland ist dramatisch. Die Hälfte der<br />
2.166 Krankenhäuser schreibt schon heute<br />
rote Zahlen. Zusätzliche Belastungen sind<br />
nicht mehr verkraftbar. Die flächendeckende,<br />
hochwertige <strong>Krankenhaus</strong>versorgung hängt<br />
am seidenen Faden.<br />
Die Lasten:<br />
Gesetzliche und tarifbedingte<br />
Kosten- und Ausgabensteigerungen:<br />
> 1,5 Mrd. Euro (TVöD-Umstellung, neue und<br />
erwartete Tariferhöhungen für Klinikärzte)<br />
> 1,3 Mrd. Euro (erwartete Mehrkosten durch<br />
Änderung Arbeitszeitgesetz)<br />
> 500 Mio. Euro (gesetzliche Vorgaben<br />
Abschaffung AiP, Pflegeausbildung,<br />
DRG-Systemkosten)<br />
> 500 Mio. Euro<br />
(Mehrwertsteuererhöhung ab 2007)<br />
> 1 Mrd. Euro (durch gesetzliche Auflagen<br />
wie Naturalrabattverbot, steigende<br />
Anforderungen an Qualitätssicherung,<br />
sicherheitstechnische Auflagen)<br />
24 <strong>St</strong>unden<br />
im Dienst des Patienten<br />
– Der Mensch ist der Maßstab<br />
Für den Patienten ist ein <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt<br />
oftmals mit Ängsten verbunden. Daher ist<br />
es besonders wichtig, dass Ärzte und Pflegekräfte<br />
durch Kompetenz und persönliche Zuwendung<br />
Vertrauen herstellen.<br />
Unter diesem Leitgedanken leisten die <strong>Krankenhaus</strong>mitarbeiter<br />
jeden Tag qualifizierte Medizin<br />
nach dem neuesten <strong>St</strong>and der Forschung<br />
mit modernsten medizinisch-technischen Ge-<br />
Perspektive für die Zukunft:<br />
„Die flächendeckende, hochwertige<br />
<strong>Krankenhaus</strong>versorgung hängt am<br />
seidenen Faden. “<br />
räten. Doch die persönliche Betreuung<br />
gerät in Gefahr, wenn sich die<br />
ökonomischen Zwänge weiter verschärfen.<br />
Es darf nicht sein, dass Ent-<br />
Aktuell < VIA < 5<br />
scheidungen im <strong>Krankenhaus</strong>, die die Patienten betreffen, mehr und mehr von<br />
wirtschaftlichen Zielen überlagert werden. Daher appellieren die Krankenhäuser an<br />
die Politik: Der Mensch ist der Maßstab – nicht die Finanzsituation. Alle Patienten<br />
müssen auch in Zukunft erstklassig versorgt werden. Die Politik muss den Kliniken<br />
hierfür vernünftige Rahmenbedingungen bieten und nicht mit einer planlosen<br />
Gesundheitsreform kürzen.<br />
Gesundheitsreform bringt medizinischen Fortschritt in Gefahr<br />
Für seinen hohen Qualitätsstandard wird das deutsche Gesundheitswesen weltweit<br />
beneidet. Die Krankenhäuser sind der zentrale Ort, an dem medizinische Innovationen<br />
entwickelt und angewendet werden. Aufwändige Behandlungen – etwa<br />
künstliche Organe, schonende Bestrahlungen oder moderne Medikamente –<br />
erlauben heute vielen Patienten ein beschwerdefreies Leben. Noch werden bei uns<br />
keinem Bürger Operationen oder Untersuchungen vorenthalten – noch haben wir<br />
keine Wartelisten wie in anderen Ländern. Mit den willkürlichen Kürzungen der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>budgets in Höhe von 750 Millionen Euro könnte sich das ändern. Die<br />
Gesundheitsreform ebnet den Weg in die Leistungskürzung und die Billigmedizin.<br />
Politik überzeugen - Kollaps der<br />
stationären Versorgung verhindern<br />
„Bei einer Realisierung<br />
der Reformpläne kommen<br />
erhebliche Budgetkürzungen<br />
auf die Krankenhäuser<br />
zu ...”<br />
Landesweite Aktionen der Krankenhäuser gegen Kürzung der Klinikbudgets<br />
infolge der Gesundheitsreform 2006<br />
„Die Zitrone <strong>Krankenhaus</strong> ist ausgepresst“ – unter diesem Tenor haben<br />
die rund 170 Krankenhäuser in Hessen und ihr Dachverband, die Hessische<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft (HKG), eine Protestaktion gegen die Eckdaten der Gesundheitsreform<br />
initiiert. Bei einer Realisierung der Reformpläne kommen erhebliche<br />
Budgetkürzungen auf die Krankenhäuser zu, welche auch die <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />
in Hessen nachhaltig beeinträchtigen werden. So ist u. a.<br />
eine einprozentige Pauschalkürzung der <strong>Krankenhaus</strong>budgets sowie eine weitere<br />
Kürzung der Klinikbudgets um nochmals 0,5 Prozent als Beitrag zur Anschubfinanzierung<br />
für die Erbringung hochspezialisierter ambulanter Behandlungsleistungen<br />
vorgesehen. Laut Berechnungen der HKG bedeutet dies für die<br />
Krankenhäuser in Hessen Mehrkosten von rund 152 Mio. Euro. Eine Ausgleichsmöglichkeit<br />
für diese Mehrkosten besteht nicht, da die Kliniken maximal eine<br />
Budgeterhöhung mit den Krankenkassen in Höhe von 0,63 Prozent aushandeln<br />
dürfen. Die infolge der Budgetdeckelung in den vergangenen Jahre bereits eingetretene<br />
Unterfinanzierung der Krankenhäuser wird dadurch weiter verschärft.<br />
Unter Einbeziehung weiterer Faktoren wie beispielsweise der streikbedingten Tariferhöhungen<br />
rechnet die HKG im nächsten Jahr mit einer Mehrbelastung der<br />
Krankenhäuser in Hessen in Höhe von rund 223 Mio. Euro. Nur ein harter Sparkurs<br />
zu Lasten der Patienten könnte viele Kliniken vor dem Aus retten. Das kann<br />
niemand wollen. Deshalb müssen die Personalmehrkosten von den Krankenkassen<br />
ausgeglichen werden.
6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Frauenklinik und Anästhesie<br />
informieren bei den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />
Am Puls<br />
des Lebens:<br />
Mit schmerzarmer Geburt,<br />
optimierter Brustkrebsdiagnostik<br />
und mehr Lebensqualität<br />
bei Inkontinenz!<br />
>> Am Puls des Lebens – unter diesem Tenor steht in diesem Jahr die Präsentation der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH auf den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen am 4. und<br />
5. November 2006. Im Blick auf ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit werden sich dort die<br />
Frauenklinik sowie die Anästhesie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es mit den neuen Chefärzten<br />
Dr. Peter Scheler und der Privatdozentin Dr. Dorothee Bremerich präsentieren.<br />
So ist insbesondere auch die schmerzarme<br />
Geburt ein Schwerpunkt des Informationsstandes:<br />
So sicher, so geborgen und<br />
so natürlich wie möglich solle die Geburt<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sein, heißt es auf den Plakaten<br />
zu den Gesundheitstagen. Gynäkologien,<br />
Anästhesisten und Hebammen<br />
wollen darüber informieren, welche Möglichkeiten<br />
die moderne Anästhesiologie<br />
bereithält, um eine weitgehend schmerzarme<br />
Geburt zu ermöglichen. Vor allem<br />
aber wollen sie in vielen persönlichen Gesprächen<br />
und Begegnungen deutlich machen,<br />
was individuelle persönliche Betreuung<br />
in der Geburtshilfe am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> ganz konkret bedeutet. „Die werdenden<br />
Mütter sollen der Geburt ihres<br />
Kindes ohne Ängste und Befürchtungen<br />
entgegensehen können. Wir wollen Vorbehalte<br />
ausräumen helfen und die künftigen<br />
Eltern mit den verschiedensten Möglichkeiten<br />
moderner Schmerzlinderung in<br />
der Geburtshilfe vertraut machen“, betonen<br />
PD Dr. Bremerich und Dr. Scheler.<br />
„Prognose Leben“ – unter diesem Thema<br />
steht ein weiterer Informationsschwerpunkt<br />
der Gesundheitstage zur Mammadiagnostik<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
„Früherkennung ist das Schlüsselwort“,<br />
konstatiert Chefarzt Dr. Scheler. Daher<br />
liegt ihm besonders am Herzen, die Frau-<br />
en der Region über die neueste Errungenschaft<br />
seiner Klinik zu informieren: dank<br />
einer Investition von 200.000 Euro ist<br />
dort nun die sog. stereotaktische Vakuumbiopsie<br />
möglich. Schonend und sicher<br />
zugleich soll sie nicht nur Frauen zur Früherkennung<br />
motivieren, sondern gleichzeitig<br />
auch die Aussagekraft der Diagnose<br />
optimieren. Nach Überzeugung des<br />
Chefarztes der Frauenklinik ein überzeugender<br />
Beitrag zu besserer Früherkennung<br />
in der Region.<br />
„Leben Sie los“ heißt es beim dritten<br />
Schwerpunkthema des Informationsstandes,<br />
dem Engagement des Teams der urogynäkologischen<br />
Sprechstunde. Lebensqualität<br />
trotz Harninkontinenz haben sich<br />
die Gynäkologen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> auf die<br />
Fahnen geschrieben und werden die BesucherInnen<br />
über neue Therapien gegen<br />
Inkontinenz und Senkungsleiden aufklären.<br />
Unter dem Tenor „die Kunst der kleinen<br />
Schnitte“ soll über moderne operative<br />
Techniken zur Behebung von<br />
Senkungs- und Inkontinenzleiden, aber<br />
auch über die neuesten Erkenntnisse in<br />
der Diagnostik von Senkung und Blasenschwäche<br />
informiert werden.<br />
! INFO<br />
Nähere Informationen zum<br />
1. <strong>Limburg</strong>er Diabetestag<br />
auf Seite 11.<br />
Am Sonntag, 5. November 2006,<br />
repräsentieren medizinische Fachvorträge<br />
das therapeutische Spektrum<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />
Nach der Begrüßung um 14 Uhr wird der<br />
Chefarzt der Kardiologie, Prof. Dr. Jörg<br />
Kreuzer, über Vorbeugung und Behandlung<br />
des Herzinfarktes sprechen (bis ca.<br />
15 Uhr). Die minimalinvasive Endoprothetik<br />
von Hüft- und Kniegelenk ist das<br />
Thema des Chefarztes der Abteilung für<br />
Unfall- und Orthopädische Chirurgie, PD<br />
Dr. Joachim Hillmeier (15.00 bis 15.45<br />
Uhr). „Volkskrankheit Darmkrebs – wie<br />
kann ich vorbeugen?“ – so lautet das<br />
Thema von Chefarzt PD DR. Erhard<br />
G. Siegel, dem Leiter der Abteilung<br />
Gastroenterologie, Diabetologie, Hepatologie<br />
und <strong>St</strong>offwechsel (15.45 Uhr bis<br />
16.15 Uhr). Über Diagnostik und Therapie<br />
des Mammakarzinoms wird der<br />
Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Peter Scheler,<br />
referieren (16.15 bis 17 Uhr).
Herzrhythmusstörungen im Focus<br />
Forum Gesundheit<br />
Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche die Kreisvolkshochschule <strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH organisiert. Aktuelles medizinisches<br />
Wissen soll in allgemeinverständlicher Form einem breiteren Publikum nahegebracht werden. Es wird<br />
jeweils ein Unkostenbeitrag von vier Euro erhoben.<br />
Welche Rhythmusstörung ist gefährlich?<br />
Vortrag ohne Voranmeldung<br />
Herzrhythmusstörungen sind vor allem Symptome kardialer, das heißt das Herz betreffender Erkrankungen.<br />
Nicht alle Rhythmusstörungen sind jedoch gleich. Manche Herzrhythmusstörungen<br />
sind harmlos, andere sind tödlich.<br />
Ob eine Rhythmusstörung gefährlich, ist ergibt sich vor allem aus dem Ausmaß der Beeinträchtigung der<br />
Pumpleistung des Herzens. Wie Rhythmusstörungen am Herzen entstehen und wie man helfen kann ist<br />
Thema dieses Vortrages.<br />
Leitung: Prof. Dr. med. Jörg Kreuzer<br />
Ort: Josef-Kohlmaier-Halle, Konferenzraum<br />
Termin: Mittwoch, 8. November 2006, 20:00 – 22:00 Uhr<br />
Gebühr: 4,00 Euro<br />
Wenn das Herz zu langsam schlägt<br />
Vortrag ohne Voranmeldung<br />
Der Reiz zur Erregung des Herzens entsteht im Sinusrhythmusknoten. Daher bezeichnet man den<br />
normalen Herzrhythmus auch als Sinusrhythmus. Die reguläre Pulsfolge (Frequenz) in Ruhe beträgt<br />
50- 70 pro <strong>Minute</strong>.<br />
Herzrhythmusstörungen verursachen einen Abfall unter ein für die Organerhaltung notwendiges Limit.<br />
Unterhalb der Grenzfrequenz verursacht das unzureichende Pumpvolumen des Herzens Symptome. Das<br />
klinische Bild hängt vom Ausmaß der verminderten Herzleistung ab. Die Extremform entspricht dem<br />
Herzkreislaufstillstand und ist durch Bewusstlosigkeit, weite reaktionslose Pupillen, Atemstillstand und<br />
Pulslosigkeit gekennzeichnet. Herzrhythmusstörungen können sowohl im Rahmen von primären Herzerkrankungen<br />
als auch durch andere internistisch/neurologische Erkrankungen entstehen. Die Entscheidung<br />
über das therapeutische Vorgehen muss individuell unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden<br />
Erkrankung getroffen werden. Neben medikamentösen Maßnahmen ist die Herzschrittmacherversorgung<br />
die Therapie der Wahl. Beide Behandlungsmethoden und deren Konsequenzen werden<br />
im Arztvortrag ausführlich dargestellt.<br />
Leitung: Dr. med. Klaus Nitsche<br />
Ort: Josef-Kohlmaier-Halle, Konferenzraum<br />
Termin: Mittwoch, 29. November 2006, 20:00 - 22:00 Uhr<br />
Gebühr: 4,00 Euro<br />
Gesundheit < VIA < 7
8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
<strong>Schlaganfall</strong>:<br />
<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Neurologie zertifiziert: <strong>Schlaganfall</strong>behandlung auf der <strong>St</strong>roke Unit<br />
Wer einen akuten <strong>Schlaganfall</strong> erleidet, profitiert von rascher<br />
und kompetenter Behandlung. Spezialisierte Konzepte<br />
der <strong>Schlaganfall</strong>versorgung sorgen nachweislich dafür,<br />
dass die Zahl der Todesfälle und der Grad der Behinderung<br />
nach <strong>Schlaganfall</strong> wesentlich verringert werden können.<br />
>> Die seit 1998 bestehende <strong>Schlaganfall</strong>station<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
versorgt im Jahr ca 500 Patienten<br />
der Region, jetzt bekam sie ein externes<br />
Gütesiegel: Von der Deutschen<br />
<strong>Schlaganfall</strong>gesellschaft wurde sie als<br />
regionale „<strong>St</strong>roke Unit“ zertifiziert. In<br />
einer <strong>St</strong>roke Unit wird der Patient von<br />
einem speziell geschultem Team behandelt,<br />
umfassende Diagnostik und<br />
Therapie stehen rund um die Uhr<br />
zur Verfügung. Die Neurologie des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es ist nunmehr<br />
eine von 13 Kliniken in Hessen,<br />
die eine zertifizierte <strong>St</strong>roke Unit betreiben.<br />
Lesen Sie aus diesem Anlassß einen<br />
Hintergrundbericht zur <strong>Schlaganfall</strong>versorgung<br />
vom Chefarzt der<br />
Neurologie, Dr. Christoph Oberwittler.<br />
Mit <strong>Schlaganfall</strong> (engl. stroke) wird in<br />
der klinischen Medizin eine akut einsetzende<br />
vaskuläre Erkrankung des Gehirns<br />
bezeichnet, die zu <strong>St</strong>örungen der neurologischen<br />
Funktionen führt. Mit der<br />
undifferenzierten, aber treffenden Bezeichnung<br />
<strong>Schlaganfall</strong> werden ischämische<br />
Infarkte (Infarkte durch mangelnde<br />
Blutversorgung), spontane<br />
Hirnblutungen, Subarachnoidalblutungen<br />
aus Aneurysmen, und venöse<br />
Thrombosen zusammengefasst. Die häufigste<br />
Form ist der Hirninfarkt, dem<br />
nicht selten ein flüchtiges Erscheinungsbild<br />
mit einer nur vorübergehenden<br />
ischämischen Attacke (TIA) vorausgeht.<br />
Viele Menschen bekommen also vor dem<br />
„richtigen“ erst einen oder mehrere<br />
„kleinere“ Schlaganfälle. Die Symptome<br />
sind gleich, nur verschwinden sie wieder<br />
vollständig, häufig sogar nach wenigen<br />
<strong>Minute</strong>n. Die häufigsten Ursachen der<br />
TIA und Hirninfarkte sind Embolien aus<br />
arteriosklerotischen Wandveränderungen<br />
oder <strong>St</strong>enosen (Verengungen) der<br />
hirnversorgenden Arterien des Herzens<br />
oder eine Erkrankung der kleinen Hirnarterien<br />
(cerebrale Mikroangiopathie).<br />
Die mögliche Ursachenliste ist aber noch<br />
wesentlich umfangreicher und erstreckt<br />
sich auch auf seltene genetische und<br />
entzündliche Gefäßerkrankungen.<br />
Zu den Zielen der <strong>Schlaganfall</strong>medizin<br />
gehört zu allererst die Vermeidung von<br />
Schlaganfällen und Rezidiven durch<br />
konsequente Therapie und die Kontrolle<br />
der <strong>Schlaganfall</strong>-Risikofaktoren (Bluthochdruck,<br />
Diabetes Mellitus, Blutfett,<br />
Der <strong>Schlaganfall</strong> ist ein sehr komplexes Krankheitsbild und erfordert<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen<br />
medizinischen Fachabteilungen und Berufsgruppen (insbesondere<br />
Neurologie, Kardiologie, Radiologie, Pflege, Physio- und<br />
Ergotherapie sowie Logopädie). Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> steht<br />
in vorderster Front das Team unter Dr. Christoph Oberwittler OA<br />
Dr. Mario Schäff für eine solche interdisziplinäre Versorgung.<br />
Rauchen, Herzrhythmusstörungen). In<br />
der Akutsituation ist das Ziel, den Gewebsschaden<br />
im Gehirn so klein wie<br />
möglich zu halten. Diesem Ziel dient das<br />
Konzept der deutschen <strong>St</strong>roke Units, die<br />
eine Intensivbeobachtung mit Monitorüberwachung<br />
der Herz-und Kreislauffunktionen<br />
mit den Prinzipien einer sehr<br />
frühen funktionellen Therapie der Defizite<br />
durch ein interdisziplinäres Team<br />
verbinden. Ein weiteres Ziel der <strong>St</strong>roke<br />
Unit ist die möglichst genaue Feststellung<br />
der Ursachen. Dazu ist neben der<br />
Neurologie auch die kardiologische Diagnostik<br />
mit Echokardiographie und<br />
Langzeit-EKG, sowie die Radiologie mit<br />
CT, MRT und DSA erforderlich.<br />
Prähospitalphase<br />
Eine effektive <strong>Schlaganfall</strong>behandlung<br />
muss sofort nach dem Auftreten der<br />
neurologischen Defizite eingeleitet werden,<br />
da für das Gehirn jede <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong><br />
(‚Time is brain’). Viele Menschen kennen<br />
die Zeichen eines <strong>Schlaganfall</strong>s allerdings<br />
nicht oder melden sich zu spät<br />
(siehe Kasten Leitsymptome <strong>Schlaganfall</strong>).<br />
Der Notarzt und der Rettungsdienst<br />
sollen den Patienten schnell in ein <strong>Krankenhaus</strong><br />
mit CT und <strong>St</strong>roke Unit bringen.<br />
Der Umweg über den Hausarzt ist bei klaren<br />
<strong>Schlaganfall</strong>zeichen ein unnötiger Zeitverlust<br />
für potentielle Lysepatienten innerhalb<br />
des Zeitfensters von drei <strong>St</strong>unden.<br />
Akutbehandlung im <strong>Krankenhaus</strong><br />
Bereits vom Notarzt werden wichtige
Abb. 1: CT-Infarkt Abb. 2: CT-Blutung CT-Kraniotomie Abb. 4: MRT-Cortikaler Infarkt<br />
Fragen geklärt, das Routinelabor abgenommen<br />
und der Patient mit einer intravenösen<br />
Flüssigkeit versorgt, sowie bei<br />
Bedarf eine Blutdrucktherapie eingeleitet.<br />
In der Notaufnahme erfolgt eine sofortige<br />
neurologische Evaluation und Klärung<br />
von neurologischen Differentialdiagnosen,<br />
die einen <strong>Schlaganfall</strong> oder eine TIA<br />
vortäuschen können, wie z.B ein vestibulärer<br />
Schwindel, ein epileptischer Anfall<br />
oder ein Migräneanfall. Anschließend erfolgt<br />
eine cerebrale Bildgebung. Es muss<br />
immer wieder betont werden, dass klinisch<br />
nicht sicher zwischen Blutungen und Infarkten<br />
differenziert werden kann. Mit<br />
modernen MRT-Geräten ist es möglich,<br />
auch kleinste Infarkte kurz nach dem Auftreten<br />
sichtbar zu machen (Abb 4).<br />
Lysetherapie und <strong>St</strong>roke unit<br />
Das Ziel der systemischen intravenösen<br />
Lysetherapie innerhalb von drei <strong>St</strong>unden<br />
nach Auftreten der Symptome ist die<br />
Wiedereröffnung des durch einen Embolus<br />
verschlossenen Hirngefäßes beim<br />
Hirninfarkt. Je eher dies geschieht, desto<br />
besser die Prognose des neurologischen<br />
Defizits. Daher haben Lysepatienten in der<br />
Notaufnahme und im CT absolute Priorität.<br />
Die Zeitüberschreitung bei der Aufnahme<br />
sind neben einer langen Liste von<br />
Kontraindikationen der Grund, warum<br />
nur ein kleiner Prozentsatz von ca fünf<br />
Prozent der Patienten hessenweit eine Lyse<br />
erhalten. Die Zahl der Lysepatienten<br />
kann durch eine bessere Aufklärung der<br />
Bevölkerung über Frühsymptome und ein<br />
effektives NAW (Notarztwagen-) Konzept<br />
deutlich gesteigert werden.<br />
Auf der <strong>St</strong>roke Unit werden Patienten<br />
mit akuten Schlaganfällen und TIA mit<br />
hohem Rückfallrisiko am Monitor überwacht<br />
und regelmäßig neurologisch<br />
überprüft. Die enge <strong>St</strong>euerung eines für<br />
den jeweiligen Patienten optimalen Blutdrucks,<br />
die Messung der O2 Sättigung,<br />
der Temperatur, des Blutzuckers und eine<br />
bilanzierte intravenöse Flüssigkeitstherapie<br />
zielen darauf ab, die Hirnperfusion<br />
in dem betroffenen Areal und den<br />
angrenzenden, noch unversehrten Hirnarealen<br />
zu verbessern.<br />
Auf der <strong>St</strong>roke unit wird der Patient von einem<br />
interdisziplinären Team aus Ärzten,<br />
Pflege, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie<br />
und Sozialdienst behandelt. <strong>St</strong>roke<br />
Units führen zu einem besseren outcome<br />
der Patienten als eine Behandlung auf einer<br />
Normalstation ohne Monitoring. Typische<br />
Komplikationen wie Pneumonie infolge<br />
Schluckstörungen, Hirnödeme, sekundäre<br />
Einblutungen, epileptische Anfälle, <strong>St</strong>ürze,<br />
Decubiti, Harnwegsinfekte, Entgleisungen<br />
von Blutdruck und Zucker werden auf einer<br />
<strong>St</strong>roke Unit schneller erkannt oder gar<br />
verhindert und auch besser behandelt.<br />
Hirnblutung<br />
Im Falle von Blutungen (Abb 2) erfolgt im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bei Bedarf die<br />
telemedizinische Konsultation einer Neurochirurgie<br />
und ggf. die Verlegung mit<br />
dem Hubschrauber. Die überwiegende<br />
Zahl der Blutungspatienten wird nicht<br />
operativ behandelt und kann in <strong>Limburg</strong><br />
versorgt werden. Die Patienten müssen<br />
ebenfalls am Monitor auf der <strong>St</strong>roke Unit<br />
behandelt werden.<br />
Sekundärprophylaxe<br />
Neben der medikamentösen Sekundärprophylaxe<br />
reduziert die Therapie aller beeinflussbaren<br />
Risikofaktoren, insbesondere<br />
die Senkung des Bluthochdruckes,<br />
ebenfalls das Wiederholungsrisiko. Der<br />
Zielwert für den Blutdruck ist unter<br />
140/90 mmHg. Dies wird in der täglichen<br />
Praxis leider häufig nicht erreicht, wodurch<br />
das Risiko von Hirnblutungen insbesondere<br />
bei Therapie mit oralen Gerinnungshemmern<br />
(z.B. Marcumar) steigt.<br />
Die Therapie von <strong>St</strong>enosen der hirnversorgenden<br />
Gefäße kann operativ oder<br />
interventionell mit Dilatation und <strong>St</strong>ent-<br />
Implantation erfolgen. Die Verfahren sind<br />
vergleichbar sicher. Die Indikationsstellung<br />
basiert auf der neurologischen Anamnese<br />
und dem Befund zusammen mit<br />
dem <strong>St</strong>enosegrad, der mittels Ultraschall<br />
oder Angiographie bestimmt wird.<br />
Aktuell < VIA < 9<br />
Die Entwicklung der Therapie auf der <strong>St</strong>roke<br />
Unit wird darauf abzielen, einen Gefäßverschluss<br />
im Gehirn noch schneller und sicherer<br />
zu eröffnen. Die Voraussetzung für schnelle<br />
Interventionen ist ein gutes Zusammenwirken<br />
zwischen Notfallmanagement in der Prähospitalphase<br />
und der spezialisierten <strong>St</strong>roke Unit. Die<br />
Langzeitprognose hängt außerdem von der anschließenden<br />
Rehabiliation und einer konsequenten<br />
Sekundärprophylaxe ab.<br />
Leitsymptome eines <strong>Schlaganfall</strong>s<br />
Akutes Auftreten von flüchtigen oder bleibenden<br />
neurologischen Ausfallssymptomen:<br />
> Halbseitige Lähmungen<br />
> Halbseitige Gefühlsstörungen<br />
> Sprech- oder Sprachstörungen<br />
> Gesichtsfeldausfälle<br />
> Doppelbilder<br />
> Schwindel<br />
> Gangunsicherheit<br />
> Unklare Bewusstlosigkeit<br />
oder Verwirrtheit<br />
Die wichtigsten Risikofaktoren:<br />
> Rauchen<br />
> Bluthochdruck<br />
> Herzerkrankungen<br />
> Blutzuckererkrankungen<br />
> Fettstoffwechselstörungen<br />
> Übergewicht und Bewegungsmangel<br />
Was können die Angehörigen<br />
im Notfall unternehmen?<br />
Beim <strong>Schlaganfall</strong> <strong>zählt</strong> genau wie beim Herzinfarkt<br />
jede <strong>Minute</strong>. Daher soll über die Notfallrufnummer<br />
112 sofort der örtliche Rettungsdienst<br />
informiert werden. Risikopatienten<br />
sollten eine Liste der Vorerkrankungen<br />
und Medikamente mit sich führen, eventuell<br />
auch den letzten <strong>Krankenhaus</strong>entlassungsbericht.<br />
Die Ärzte brauchen<br />
unbedingt folgende Informationen:<br />
> Zu welcher Uhrzeit traten die ersten<br />
Symptome auf?<br />
> Vorerkrankungen sind bekannt?<br />
> Welche Medikamente wurden<br />
in letzter Zeit eingenommen?<br />
!
10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Verdacht auf Brustkrebs:<br />
Vakuumbiopsie erspart<br />
vielen Frauen eine Operation<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />
Qualitätssprung in der Brustkrebsdiagnostik<br />
>> Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei<br />
Frauen: Rund 48.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich neu an<br />
dieser Krebsart, rund 18.000 Frauen sterben jährlich daran. Trotz großer<br />
Heilungschancen bei der Früherkennung liegt diese jedoch nach wie vor<br />
im Argen: Zwei Drittel aller Brusttumore werden erst entdeckt, wenn sie<br />
größer als zwei Centimenter sind. Die Folge sind radikale Operationen und<br />
belastende Therapien, die Heilungschancen sind gering.<br />
Einen überzeugenden Beitrag zu besserer<br />
Früherkennung liefert nun die neueste<br />
diagnostische Methodik am <strong>Limburg</strong>er<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, die sog. stereotaktische<br />
Vakuumbiopsie. Schonend und<br />
sicher zugleich soll sie nicht nur Frauen<br />
zur Früherkennung motivieren, sondern<br />
gleichzeitig auch die Aussagekraft der<br />
Diagnose optimieren.<br />
Selbst bei früher Abklärung eines<br />
verdächtigen Befundes war bislang ein<br />
operativer Eingriff notwendig. Am<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> kann dies nun<br />
dank der neuen Untersuchungstechnik<br />
vermieden werden: Mit der stereotaktischen<br />
Mammographieeinheit, auch „Fischer-Tisch“<br />
genannt, sowie dank der<br />
interdisziplinären Zusammenarbeit von<br />
Radiologie und Frauenklinik des Hauses<br />
sind gleich zwei wichtige Bausteine<br />
moderner Brustkrebsdiagnostik am<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> etabliert: Zum einen können<br />
Gewebeproben (Biopsien) der Brust ab sofort<br />
ohne Operation und Vollnarkose entnommen<br />
werden, zum anderen ermöglicht<br />
die neue Diagnostik eine sehr frühe<br />
Abklärung von Verdachtsmomenten.<br />
„Wir wollten die Qualitätssicherung<br />
unserer Brustkrebsdiagnostik weiter verbessern“,<br />
kommentieren die behandelnden<br />
Chefärzte, Dr. Peter Scheler (Frauenklinik)<br />
und Dr. Thomas Heß (Radiologie)<br />
die 200.000 Euro-Investition. Entscheidendes<br />
Argument für die Anschaffung sei<br />
zudem gewesen, dass dieser Eingriff für<br />
die betroffenen Frauen das derzeit scho-<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit für die Frauen der Region: die Chefärzte<br />
Dr. Peter Scheler (links) und Dr. Thomas Heß (rechts) sowie die Funktionsärztin<br />
Dr. Ulrike Gürtler und Oberarzt Dr. Sebastian Eichinger.<br />
nendste aller diagnostischen Verfahren<br />
darstellt: „Vielen unserer Patientinnen<br />
können wir jetzt eine konventionelle Operation<br />
mit Vollnarkose ersparen“, konstatiert<br />
Dr. Scheler. Der Gynäkologe ist zudem<br />
davon überzeugt, dass die neue<br />
Untersuchungsmethode zu einer deutlichen<br />
Verbesserung der Brustkrebsdiagnostik<br />
der Region beiträgt. Denn das Gerät<br />
ist gleichzeitig wichtiges <strong>St</strong>andbein<br />
zur Forcierung des immer noch unterentwickelten<br />
Bewusstseins für die Notwendigkeit<br />
der Früherkennung: „Ein<br />
solch schonendes und sensitives Verfahren<br />
wie die Vakuumbiopsie wird dazu<br />
beitragen, die Frauen hierfür noch mehr<br />
zu motivieren“, betont Dr. Peter Scheler.<br />
Die Heilungschancen eines frühen, nur<br />
auf die Brust begrenzten Tumors, lägen<br />
bei über 90 Prozent. Aufgrund der Fortschritte<br />
in der Röntgen- und Ultraschalltechnologie<br />
lassen sich heute bereits<br />
kleinste, nicht tastbare Veränderungen in<br />
der Brust feststellen. Für die endgültige<br />
Diagnosestellung ist jedoch fast immer<br />
eine Biopsie notwendig. <strong>St</strong>udien zufolge<br />
erweisen sich über 70 Prozent der auf diese<br />
Weise früh untersuchten Brustveränderungen<br />
als gutartig.<br />
„Die stereotaktische Vakuumbiopsie ist<br />
ebenso schonend wie sicher zugleich“ –<br />
dies bestätigt auch Dr. Thomas Heß, Chefarzt<br />
der Abteilung für Diagnostische und<br />
Interventionelle Radiologie. Die neue Me-
DAS PROGRAMM<br />
thodik vereinige die diagnostische<br />
Sicherheit einer chirurgischen Biopsie mit<br />
den Vorteilen der minimal-invasiven,<br />
aber diagnostisch nicht sehr sicheren Verfahren<br />
der <strong>St</strong>anzbiopsie. Dies hätten zahlreiche<br />
klinische <strong>St</strong>udien nachgewiesen.<br />
Die äußerst sensitive Methode gilt zudem<br />
in Fachkreisen als sehr zuverlässig. „Wir<br />
sind sehr froh, den Frauen der Region<br />
diese sichere Alternative anbieten zu können“,<br />
betonen sowohl der Radiologe, als<br />
auch der Gynäkologe übereinstimmend.<br />
Die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />
der beiden medizinischen Disziplinen soll<br />
künftig durch die Teilnahme des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es am Mammographiescreening<br />
intensiviert werden.<br />
„Die stereotaktische<br />
Vakuumbiopsie ist ebenso<br />
schonend wie sicher zugleich.”<br />
Die Frauen der Region werden sich am<br />
Samstag, 18. November 2006, von 12 bis<br />
14 Uhr bei einem Informationstag zur<br />
Mamma-Diagnostik ein eigenes Bild vom<br />
Leistungsspektrum des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es in diesem Bereich machen<br />
können. Das genaue Programm<br />
wird zeitnah veröffentlicht werden.<br />
So verläuft eine stereotaktische<br />
Vakuumbiopsie:<br />
Unter stereotaktischen Biopsien versteht<br />
man Gewebeentnahmen, bei denen der<br />
genaue Entnahmeort durch Röntgenaufnahmen<br />
aus verschiedenen Richtungen<br />
bestimmt wird. Diese Aufnahmen werden<br />
im Computer gespeichert, hieraus lässt<br />
sich das Ziel der Gewebeentnahme exakt<br />
berechnen. Die eigentliche Biopsie erfolgt<br />
mit einer Hohlnadel von drei Millimetern<br />
Durchmesser, die nahe der Spitze eine<br />
seitliche Öffnung aufweist. Durch ein Vakuum<br />
wird das zu entfernende Gewebe<br />
sanft in diese Öffnung gesaugt und anschließend<br />
mit einem winzigen Hochgeschwindigkeits-Rotationsmesserabgetrennt.<br />
Durch schrittweises Drehen der<br />
Nadel und Wiederholung dieses Vorgangs<br />
Gesundheit < VIA < 11<br />
kann rund um die Einstichstelle Gewebe<br />
entnommen werden. Auf diese Weise ist es<br />
möglich, Veränderungen von bis zu zwei<br />
Centimetern vollständig zu entfernen.<br />
Die Patientin liegt bequem in Bauchlage<br />
auf dem Untersuchungstisch. Dieser hat<br />
eine große Öffnung, durch welche die zu<br />
untersuchende Brust nach unten hängt.<br />
Die Gewebeentnahme erfolgt in örtlicher<br />
Betäubung. Das Verfahren ist sehr zielgenau<br />
und deshalb diagnostisch zuverlässig.<br />
Im Gegensatz zu operativen Gewebeentnahmen<br />
hinterlässt es keine inneren Narben<br />
und erschwert von daher auch nicht<br />
weitere Beurteilungen bei späteren Mammographien.<br />
! INFO<br />
Nähere Informationen und<br />
Anmeldungen im Sekretariat der<br />
Frauenklinik: 06431 / 292-4451<br />
Erster <strong>Limburg</strong>er Diabetes-Tag: Diabetes - und gut leben!<br />
>> Im Rahmen der 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstage findet am Samstag, 4. November 2006 von 10 bis 17 Uhr der erste <strong>Limburg</strong>er<br />
Diabetes-Tag in der <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>adthalle statt. Konzipiert von der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und<br />
<strong>St</strong>offwechsel am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unter Chefarzt PD Dr. Erhard G. Siegel in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten<br />
das folgende Programm zusammengestellt:<br />
10.00-10.30 h Begrüßung<br />
Konferenzraum (2. OG) Clubraum Bühne<br />
10.30 - 11.15 h Vortrag: Vortrag: Workshop:<br />
Moderne Diabetestherapie: Ein Pass für Diabetes Gut zu Fuß mit Diabetes<br />
Gestern- heute- morgen (Dr. Fischer) Gut zu Fuß mit Diabetes<br />
(Dr. Fester, Dr. Kerum) (K. Bormann)<br />
11.15 - 12.00 h Clubraumebene:<br />
12.00 – 12.15 h<br />
Diabetes in Zeiten der Gesundheitsreform: DMP-Diabetes:<br />
Was nutzt es? Sind moderne Insuline noch verordnungsfähig?<br />
(Vertreter der Krankenkassen, Deutscher Diabetiker Bund, ärztl. Referenten)<br />
Kabarettistische Überraschung mit „Agathe“<br />
12.15 – 13.00 h Mittagspause<br />
13.00 – 13.30 h Workshop: Vortrag:<br />
Blutzucker messen; Insulin spritzen: „Das tödliche Quartett“<br />
Wie mach` ich es richtig?<br />
(Fr. Jenniches, Fr. Werner)<br />
(PD Dr. Siegel o. OÄ M. Siebein)<br />
13.30 – 14.00 h Vortrag: „Verrückt“ mit Diabetes (Psychologe) Workshop: Bewegung macht Spaß Workshop:<br />
(Physiotherapie) Gut zu Fuß mit Diabetes<br />
(K. Bormann)<br />
14.00 – 14.30 h Workshop: „Gut essen macht gesund“ Vortrag: Ein Pass für Diabetes<br />
(Fr. Tilli, Fr. Baumann) (Dr. Fischer)<br />
14.30 – 15.00 h Workshop: Bewegung macht Spaß<br />
(Physiotherapie)<br />
15.00 – 15.30 h Workshop: Blutzucker messen; Insulin spritzen: Vortrag: „Das tödliche Quartett“<br />
Wie mach` ich es richtig?<br />
(Fr. Jenniches, Fr. Werner)<br />
(PD Dr. Siegel o. OÄ M. Siebein)<br />
15.30 – 16.00 h Workshop: „Gut essen macht gesund“ Vortrag: „Verrückt“ mit Diabetes<br />
(Fr. Tilli, Fr. Baumann) (Fr. Horz)
12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Neue Therapien gegen<br />
Inkontinenz und Senkungsleiden<br />
Leiter der urogynäkologischen Sprechstunde<br />
informierte beim Patientenforum der Frauenklinik.<br />
>> In Deutschland leiden im Laufe eines<br />
Jahres ca. fünf Millionen Frauen<br />
vorübergehend oder dauerhaft an Harninkontinenz<br />
und Blasenbeschwerden.<br />
Dazu <strong>zählt</strong> jede dritte Frau über 55<br />
Jahre, aber auch jüngere Patientinnen -<br />
zumindest jede vierte Frau vorübergehend<br />
nach der Entbindung. Die betroffenen<br />
Patientinnen sind nicht jedoch<br />
mehr bereit, sich den Rest ihres Lebens<br />
mit diesem Leiden abzufinden. Gibt es<br />
schließlich neue Therapieformen, dieser<br />
tabuisierten Krankheit zu begegnen.<br />
Diese werden nun auch in der Frauenklinik<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
angeboten: In der urogynäkologischen<br />
Sprechstunde, jeweils mittwochs<br />
von 14 bis 16 Uhr.<br />
Denn neben den Fachdisziplinen aus der<br />
Urologie und der Neurologie nehmen<br />
sich insbesondere die Urogynäkologen<br />
des oben skizzierten Problemfelds an.<br />
Über das breite Diagnostik- und Therapierepertoire<br />
der Urogynäkologischen<br />
Sprechstunde, die in Kooperation mit<br />
den anderen Fachrichtungen in der<br />
Frauenklinik etabliert wurde, wurden die<br />
Frauen der Region auch im Rahmen einer<br />
Informationsveranstaltung informiert.<br />
Oberarzt Waldemar Schmidt, der<br />
die Urogynäkologische Sprechstunde in<br />
Kooperation mit den jeweils beteiligten<br />
anderen medizinischen Disziplinen leitet,<br />
informierte betroffenene und interessierte<br />
Frauen über die neuesten Entwicklungen<br />
in Diagnostik und Therapie<br />
informieren.<br />
„Nicht immer muß<br />
geschnitten werden ...“<br />
Nicht immer muß geschnitten werden,<br />
vielmehr kann oft durch einfache konservative<br />
Maßnahmen das Leiden deutlich<br />
gelindert werden, so Schmidt. Viele<br />
Kriterien müssten hierbei beachtet werden.<br />
Daher seien die richtige Diagnose<br />
und die Einleitung der passenden Therapie<br />
in der Urogynäkologischen Sprechstunde<br />
von großer Bedeutung.<br />
Werde jedoch dennoch ein operativer<br />
Eingriff erforderlich, so sollte nach Überzeugung<br />
des Urogynäkologen keine<br />
leichtfertige Entscheidung sein: Mithilfe<br />
von Netzimplantaten und ganz neuartigen<br />
Zugangswegen könne den Patientinnen<br />
sehr schonend und meist unter<br />
Vermeidung eines Bauchschnittes geholfen<br />
werden. In seinem Vortrag „Die<br />
Kunst der kleinen Schnitte – moderne<br />
operative Techniken zur Behebung von<br />
Senkungs- und Inkontinenzleiden“ erläuterte<br />
Schmidt die verschiedensten Methoden<br />
dieser hochmodernen Techniken.<br />
! INFO<br />
Nähere Informationen zur urogynäkologischen<br />
Sprechstunde:<br />
im Sekretariat der Frauenklinik<br />
unter der Telefonnummer:<br />
0 64 31 / 292-44 54
„Die Eltern wurden geschult, die Dringlichkeit<br />
einer kritischen Situation zu erkennen ...”<br />
Großen Anklang fand der<br />
Säuglings- und Kindernotfallkurs,<br />
den die Frauenklinik<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es kurz vor der<br />
Ferienzeit angeboten hatte.<br />
>> Hintergrund des Angebots<br />
war die Tatsache, dass gerade<br />
junge Eltern häufig über Unsicherheiten<br />
im Umgang mit Notfallsituationen<br />
ihrer Kinder beklagen.<br />
Zielgruppe waren jedoch<br />
neben den Eltern auch die Großeltern,<br />
Geschwister und Erzieher,<br />
aber auch Babysitter. Letzteren<br />
wurde sogar ein Zertifikat ausgestellt<br />
– eine ausgezeichnete<br />
Referenz, wie viele Teilnehmer<br />
konstatierten.<br />
Ziel des Seminars war es, die TeilnehmerInnen<br />
für die gängigsten Notfälle des<br />
Alltags fit zu machen. Dozent <strong>St</strong>efan<br />
Zachmann, Oberarzt für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe, war als langjähriger<br />
Ausbilder von Rettungsassistenten sowie<br />
durch die langjährige Besetzung des Baby-Notarztwagens<br />
in Freiburg besonders<br />
vertraut mit der Problematik; besondere<br />
Kompetenzen hat er in diesem Zusammenhang<br />
jedoch auch als Vater<br />
zweier Kinder aufzuweisen…<br />
„Die Eltern wurden geschult, die Dringlichkeit<br />
einer kritischen Situation zu erkennen<br />
und die wertvolle Zeit, die bis<br />
zum Eintreffen professioneller Hilfe verstreichen<br />
kann, sinnvoll zu überbrücken“,<br />
resümiert der Gynäkologe. Neben der<br />
klassischen Ersten Hilfe und dem Thema<br />
Vorbeugung wurde auf folgende Themengebiete<br />
besonderer Wert gelegt:<br />
> Was ist ein Notfall? Unterscheiden<br />
zwischen lebensbedrohlichen<br />
und „harmlosen“ Situationen<br />
Krisen sicher erkennen und richtig reagieren:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 13<br />
> Herz-Lungen-Wiederbelebung eines Neugeborenen<br />
und älterer Kinder in Übungen am<br />
Phantom<br />
> Akute Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise<br />
Asthma, Pseudokrupp, Erstikkung<br />
durch Ertrinken oder Fremdkörper<br />
> Häufige Verletzungsmuster wie Verbrennungen,<br />
<strong>St</strong>romunfälle, <strong>St</strong>ürze, Verätzungen,<br />
Schnittwunden, Knochenbrücke, starke Blutungen<br />
> Innere Erkrankungen wie zum Beispiel Fieber,<br />
Bauchkrämpfe, Vergiftungen.<br />
Säuglings- und Kindernotfallkurs<br />
an der Frauenklinik<br />
Anhand umfangreichen Bildmaterials wurden<br />
den Interessierten Einblick in die Funktionsweise<br />
des kindlichen Organismus mit den verschiedensten<br />
Notfallbildern gewährt. Zudem<br />
wurden praktische Übungen wie Druckverband<br />
und spezielle Lagerungen durchgeführt.<br />
Alles in allem ein origineller Auftakt des neuen<br />
Teams unter Chefarzt Dr. Peter Scheler!
14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
<strong>St</strong>artschuss für den Bau des Ärztehauses<br />
Vision konkret:<br />
Ambulante Medizin, kurze Wege,<br />
neue Konzepte und mehr Parkplätze<br />
Von Ulrich Haßler<br />
>> Im Oktober 2006 beginnt die Baumaßnahme<br />
„Errichtung eines Ärztehauses“<br />
durch den Investor der Grundstücksgemeinschaft<br />
Reusch aus <strong>Limburg</strong>-Offheim.<br />
Nach jahrelangen Vorplanungen<br />
ist ein optimaler Plan für<br />
diese Institution herangereift, der dem<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> viele Vorteile bringen wird:<br />
im Rahmen der Abfallwirtschaft und<br />
des Brand- und Katastrophenschutzes<br />
sowie auch in Bezug auf die Mitarbeiterparkplätze.<br />
Genrell gilt: Das Ärztehaus<br />
wird einen wesentlichen Beitrag<br />
dazu leisten, dass das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> seinen Versorgungsauftrag<br />
als einziges Schwerpunktkrankenhaus<br />
im Umfeld von 50 Kilometern<br />
Grundriss Parkhaus Untergeschoß 1<br />
weiterhin gut erfüllen kann. Noch<br />
mehr Kooperation und Verzahnung mit<br />
exernen Partnern werden dazu beitragen,<br />
dass unsere Patienten noch besser<br />
versorgt werden.<br />
In den vorangegangenen zwei Monaten<br />
wurde als vorbereitende Maßnahme die<br />
blaue <strong>St</strong>ahlrampe, die 1993 für die Errichtung<br />
des Neubaus gebaut wurde, abgerissen<br />
und durch eine breite Betonrampe<br />
ersetzt, die es jetzt ermöglicht,<br />
sogar mit Gegenverkehr die Rampe zu<br />
befahren. Die Fertigstellung der Rampe<br />
ist Voraussetzung für den Beginn der<br />
Baumaßnahme. Ab Oktober wird die Liegendanfahrt<br />
durch DRK und City Am-<br />
bulance nur noch über die Westseite des<br />
Plateaus vom Talbau bis zur neuen<br />
Rampe erfolgen. Eine Zufahrt über den<br />
Haupteingang ist nur noch in Ausnahmefällen<br />
möglich.<br />
Bei dem Ärztehaus handelt es sich um<br />
ein siebenstöckiges Gebäude mit einer<br />
Grund-fläche von 800 tlw. 1000 Quadratmetern.<br />
Die ersten vier Geschosse<br />
sind Garagengeschosse, davon werden<br />
dem <strong>Krankenhaus</strong> zwei Ebenen à<br />
35 Plätze für die Mitarbeiter zur Verfügung<br />
gestellt. Insgesamt werden für die<br />
Mitarbeiter zusätzlich mehr als 20 Plätze<br />
bereitgestellt werden können.
Die Garagengeschosse III und IV sind für<br />
die Besucher und Patienten des Ärztehauses<br />
und des <strong>Krankenhaus</strong>es reserviert,<br />
die Bedienung der Parkebenen I und II erfolgt<br />
über die Schranke am Talbau, die<br />
Anfahrt zu den Parkebenen 3 und 4 über<br />
die Schranke am Haupteingang.<br />
Damit besteht eine getrennte Wegeführung<br />
von Mitarbeitern, City Ambulance<br />
und DRK gegenüber Besuchern und Patienten<br />
des Kranken- und des Ärztehauses.<br />
Die folgenden drei Geschosse sind für<br />
die Unterbringung einer Einrichtung für<br />
ambulante Rehabilitation und Orthopädietechnik<br />
sowie für niedergelassene<br />
Ärzte vor-gesehen. Die Anbindung des<br />
fünften Geschosses das <strong>Krankenhaus</strong> erfolgt<br />
über das erste Obergeschoss im Bereich<br />
der ehemaligen D S A. Eine weitere<br />
Aufstockung um bis zu zwei<br />
Geschosse ist statisch vorgesehen und<br />
hängt von der Nachfrage der Räume ab.<br />
Das Ärztehaus erhält selbstverständlich<br />
einen eigenen, attraktiven und gut angebundenen<br />
Haupteingang, damit der Besucher-<br />
und Patientenstrom des Ärztehauses<br />
nicht komplett den ersten <strong>St</strong>ock<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es passieren<br />
muss. Auf der untersten Parkebene<br />
befindet sich dann die Abfallentsorgung,<br />
der Containerplatz ist zukünftig nicht<br />
mehr offen einsehbar, die Beschickung<br />
erfolgt über die darüberliegende Ebene<br />
mit einem Verbindungstunnel unter der<br />
<strong>St</strong>rasse zum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
In den letzten Jahren haben viele Kliniken<br />
Ärztehäuser in unmittelbarer Nähe<br />
angesiedelt: Schließlich ist eine enge<br />
Verflechtung zwischen niedergelassenen<br />
Grundriss Parkhaus Obergeschoß 1<br />
Ärzten und Krankenhäusern vom Gesetzgeber,<br />
dem Hessischen Sozialministerium<br />
und den Krankenkassen gewollt<br />
und liegt somit gar im öffentlichen<br />
Interesse. Ziel ist es, Patienten in kürzester<br />
Zeit bestmöglich zu diagnostizieren<br />
und zu therapieren, um somit eine<br />
schnellstmögliche Patientengenesung zu<br />
gewährleisten und damit nicht zuletzt<br />
die knappen Finanzmittel im Gesundheitswesen<br />
zu schonen.<br />
Durch den Bau des Ärztehauses ergeben<br />
sich für alle Beteiligten, vor allem<br />
für unsere Patienten und Besucher,<br />
zahlreiche Vorteile und Kooperationsmöglichkeiten:<br />
> Kurze Wege für Belegärzte, Patienten<br />
und Besucher zwischen Praxis, OP<br />
und <strong>Krankenhaus</strong> sowie Nachversorgung<br />
der Patienten,<br />
> ambulantes Operieren durch Fachärzte<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
> ambulante Reha-Behandlungen unmittelbar<br />
nach dem Abschluss der<br />
stationären Versorgung,<br />
> Etablierung integrierter Versorgungskonzepte,<br />
> Verzahnung vor- und nachstationärer<br />
Versorgung von Patienten.<br />
Schnitt durch die Decks und <strong>St</strong>ockwerke<br />
Ostansicht<br />
News < VIA < 15<br />
Westansicht
16 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
@<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft setzt<br />
auf barrierefreie Informationspolitik:<br />
@<br />
Soziale Kompetenz<br />
auch auf digitaler Ebene<br />
Barrierefrei – ein Begriff, ...<br />
... der bislang vornehmlich im Zusammenhang mit<br />
Architektur und behindertengerechten Wohnen landläufig<br />
bekannt ist. Barrierefrei ist jedoch zunehmend auch<br />
im Zusammenhang mit Internetauftritten ein Thema –<br />
spätestens, seitdem die sogenannte Barrierefreiheit<br />
für die Websites öffentlicher Einrichtungen rechtlich<br />
verpflichtend geworden ist.<br />
>> Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH hat nun im Zuge<br />
eines Relaunches ihrer Homepage<br />
auch auf Barrierefreiheit<br />
gesetzt, sprich: ihre Seiten somit<br />
auch für Menschen mit Behinderungen<br />
zugänglich gemacht.<br />
Geschäftsführer Hans-Joachim<br />
Ehrhardt: „Wir fallen zwar nicht<br />
unter die Auflagen des Gesetzgebers,<br />
haben uns aber, auch in<br />
Anlehnung an unser Leitbild, freiwillig<br />
an den Vorgaben der Barrierefreiheit<br />
orientiert. Gerade für uns<br />
als Gesundheitsanbieter gehört dies<br />
zum elementaren Bestandteil der<br />
sozialen Kompetenz unserer Einrichtung.“<br />
Vor diesem Hintergrund seien<br />
technische Barrieren, die Menschen<br />
vom Zugang zu den Informationen<br />
über die Angebote<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ausgrenzen,<br />
nicht vertretbar. Die Gesellschaft<br />
wolle damit die besondere<br />
Verantwortung unterstreichen,<br />
die sie gegenüber der Gleichstellung<br />
behinderter Menschen<br />
empfinde. Dies könne sich nicht<br />
nur auf Rollstuhlrampen und Aufzüge<br />
beschränken: „Zu Selbstständigkeit<br />
und Selbstbestimmung gehört<br />
unabdingbar auch ein freier
„Die Homepage kommt weitestgehend<br />
ohne propietäre (das heißt herstellerabhängige)<br />
Techniken wie Flash oder<br />
Quicktime aus und ist somit für nahezu<br />
alle Web-Browser darstellbar. .“<br />
und problemloser Zugriff auf das Internet<br />
als Informations- und Kommunikationsplattform<br />
ohne jedwede Einschränkung.<br />
Dies gehört heute elementar zur<br />
gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben.“ Nicht umsonst sei<br />
ein barrierefreier Internetzugang in vielen<br />
anderen Ländern einklagbares Recht.<br />
So wurden nun bei der Programmierung<br />
der <strong>Vincenz</strong>-Website bewusst bestimmte<br />
Techniken vermieden, die etwaige Barrieren<br />
darstellen können, stattdessen<br />
orientierte sich der Internetdienstleister<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ganz nach<br />
behindertengerechten <strong>St</strong>andards. So<br />
lässt sich beispielsweise mittels eines<br />
komfortablen Schriftgrößenswitches die<br />
Schriftgröße nach Gusto ändern und auf<br />
Wunsch vergrößern. Mittels Hilfsmitteln<br />
wie Screenreader und Braille-Zeile können<br />
sich blinde und sehbehinderte Intenetnutzer<br />
schneller Zugang zu den Seiten<br />
von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna<br />
verschaffen. Über die gesetzlichen Anforderungen<br />
hinaus verfügt die neue Homepage<br />
über einen feststehende Navigationsbereich<br />
und ist auch als reine<br />
Textversion betrachtbar (bedeutend bessere<br />
Indizierbarkeit bei Suchmaschinen,<br />
einfache Handhabung für Programme,<br />
welche die Inhalte z.B. für Blindenausgabe<br />
weiterverarbeiten). Die Homepage<br />
kommt weitestgehend ohne propietäre<br />
(das heißt herstellerabhängige) Techniken<br />
wie Flash oder Quicktime aus und ist<br />
somit für nahezu alle Web-Browser darstellbar.<br />
Somit bleiben die eingestellten<br />
Inhalte unabhängig vom technischen<br />
<strong>St</strong>and des Nutzers plattformübergreifend<br />
einsichtig und navigierbar. Zudem entspricht<br />
die neue <strong>Vincenz</strong>-Website zu 100<br />
Prozent den gängigen Web-<strong>St</strong>andards,<br />
wie sie das Worl Wide Web - Konsortium<br />
(W3C) vorgibt. Es kommen daher keine Frames zum Einsatz, da<br />
diese weder barrierefrei noch suchmaschinen- oder benutzerfreundlich<br />
sind (ein Frame ist ein feststehender Homepage-Bereich,<br />
in den andere Inhalte nachgeladen werden können, ohne<br />
dass sich die gesamte Seite neu geladen muss, z.B. eine feststehende<br />
Navigation. Eine Technik, die sich von erfahrenen Programmieren<br />
auch mit W3C-<strong>St</strong>andars umsetzen läßt).<br />
Dieser Relaunch kommt zudem eigentlich jedem Nutzer zugute:<br />
Schließlich entmutigen fehlende Texte zur Beschreibung von<br />
Graphiken, eine unglückliche Auswahl der Farbkombinationen,<br />
unklare <strong>St</strong>rukturen oder schlecht bedienbare Navigationsmechanismen<br />
auch den gewöhnlichen, sprich: handicapfreien „User“.<br />
@<br />
> Die Homepage muss von sog. Screenreader vorlesbar sein<br />
> Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein,<br />
wenn diese ohne Farbe betrachtet werden.<br />
> Trennung von Inhalt und Layout: Markup-Sprachen<br />
(insbesondere HTML) und <strong>St</strong>ylesheets (CSS) sind entsprechend<br />
ihrer Spezifikationen und formalen Definitionen zu verwenden.<br />
> Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente<br />
Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche<br />
Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen.<br />
> Internetangebote müssen auch dann nutzbar sein, wenn der<br />
verwendete Benutzeragent neuere Technologien (z.B. JavaScript,<br />
Flash etc.) nicht unterstützt oder diese deaktiviert sind.<br />
> Die direkte Zugänglichkeit der in Internetangeboten<br />
eingebetteten Benutzerschnittstellen ist sicherzustellen.<br />
> Internetangebote sind so zu gestalten, dass Funktionen<br />
unabhängig vom Eingabegerät oder Ausgabegerät nutzbar sind.<br />
> Die zur Erstellung des Internetangebots verwendeten Technologien<br />
sollen öffentlich zugänglich und vollständig dokumentiert sein,<br />
wie z. B. die vom World Wide Web Konsortium entwickelten<br />
Technologien.<br />
> Der Nutzerin/dem Nutzer sind Informationen zum<br />
Kontext und zur Orientierung bereitzustellen.<br />
> Navigationsmechanismen sind übersichtlich<br />
und schlüssig zu gestalten.<br />
News < VIA < 17<br />
„Dieser Relaunch<br />
kommt zudem<br />
eigentlich jedem<br />
Nutzer zugute ... “<br />
Die Anforderungen der barrierefreien<br />
Informationstechnik-Verordnung BITV im Überblick:<br />
www.st-vincenz.de
18 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Alarmierender Sommerengpaß<br />
bei den Blutkonserven:<br />
�<br />
Sonder- Blutspendeaktion<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
In der gesamten Bundesrepublik, so auch in Hessen,<br />
herrschte in diesem Sommer ein akuter, in diesem<br />
Maße außergewöhnlicher Notstand bei der Versorgung<br />
mit Blutkonserven.
„Trotz vieler Forschungsarbeiten ist Blut<br />
immer noch nicht industriell herstellbar.“<br />
>> Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> mbH beschloß, sich dem<br />
Appell des DRK-Blutspendedienstes<br />
anzuschließen und mitzuhelfen,<br />
schnellstmöglich für eine Entspannung<br />
der Situation zu sorgen. Deshalb<br />
knüpfte das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Limburg</strong> an seine alte<br />
Tradition der Blutspende im Hause<br />
an und richtete einen eigenen<br />
Spendetermin ein.<br />
Gerade in den Ferienmonaten kommt es<br />
trotz eingeplanter Sicherheitsreserven<br />
immer wieder zu gefährlichen Engpässen<br />
in der Blutversorgung. Diesmal war<br />
der Notstand besonders gravierend: die<br />
Blutvorräte in Hessen reichten nur für<br />
etwas mehr als einen Tag. Allein das <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> verbraucht im<br />
Jahr ca. 5000 Erythrozytenkonzentrate<br />
(Blutkonzentrate). Täglich werden in<br />
Hessen fast eintausend Blutkonserven<br />
benötigt. Trotz vieler Forschungsarbeiten<br />
ist Blut immer noch nicht industriell<br />
herstellbar.<br />
Deshalb rettet jede Spende ganz konkret<br />
Leben: Sowohl zahlreichen Unfallopfern,<br />
als auch vielen onkologischen<br />
Patienten. Denn bei fast jeder Chemotherapie<br />
ist die Gabe von Blut unerlässlich.<br />
„Blut, das heute gespendet wird,<br />
kann morgen das Leben eines Mitbürgers<br />
retten“, so <strong>Vincenz</strong>-Laborleiterin<br />
Hanna Kujawska, die die Aktion in der<br />
<strong>Limburg</strong>er Klinik gemeinsam mit Vertretern<br />
des Deutschen Roten Kreuzes<br />
(DRK) organisierte. Ihr Appell an die<br />
MitarbeiterInnen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />
sich sowohl selbst an der<br />
Blutspendeaktion zu beteiligen, als auch<br />
bei Freunden, Angehörigen und Bekannten<br />
für die Aktion zu werben, stieß<br />
nicht auf taube Ohren: Die Beteiligung<br />
war außerordentlich!<br />
! INFO BOX<br />
Aktuell < VIA < 19<br />
Blut spenden können alle gesunden<br />
Menschen von 18 bis 68 Jahren.<br />
Bitte Lichtbildausweis (Personalausweis,<br />
Reisepass oder Führerschein)<br />
zum Blutspendtermin mitbringen.<br />
Kostenlose Info-Hotline:<br />
0800 11 949 11<br />
Der hohe Bedarf an Blut ist in erster<br />
Linie eine Folge des medizinischen<br />
Fortschritts: Viele Operationen, Organübertragungen<br />
und die Behandlung<br />
von Patienten mit bösartigen Tumoren<br />
sind nur dank moderner Transfusi-onsmedizin<br />
möglich geworden. <strong>St</strong>atistisch<br />
gesehen wird das meiste Blut inzwischen<br />
für die Behandlung von Krebspatienten<br />
benötigt. Es folgen Erkrankungen<br />
des Herzens, Magen- und<br />
Darmerkrankungen. Verletzungen folgen<br />
erst an vierter <strong>St</strong>elle.<br />
Die gespendete Blutmenge ist im Verhältnis<br />
zur Gesamt-blutmenge des<br />
Körpers so gering, dass der Verlust vom<br />
Organismus schnell wieder ausgeglichen<br />
wird. Die für die Abwehr von<br />
Krankheitskeimen besonders wichtigen<br />
weißen Blutkörperchen und die Blutflüssigkeit,<br />
das so ge-nannte Plasma,<br />
werden schon innerhalb nur eines Tages<br />
ersetzt – bei den roten Blutkörperchen<br />
dauert dies etwas länger. Wohlbefinden<br />
und Leistungsfähigkeit wird<br />
jedoch zu keiner Zeit durch eine Blutspende<br />
beeinträchtigt.<br />
Außerdem gibt es auch für den Spender<br />
einen Benefit: Das gespendete Blut<br />
durchläuft zur Sicherheit wichtige Laboruntersuchungen.<br />
Ein Antikörpersuchtest<br />
spürt Sub-stanzen auf, die gegen<br />
körperfremde Blutzellen gerichtet<br />
sind. Das Ergebnis dieses Tests ist natürlich<br />
nicht nur für den Empfänger,<br />
sondern auch für den Spender von Bedeutung.<br />
Ergeben sich auffällige Laborergebnisse,<br />
werden die Spender vom<br />
Blutspendedienst unterrichtet, Befunde<br />
werden auf Wunsch weitergeleitet.<br />
Alles in allem dauert das Blutspenden<br />
weniger als eine <strong>St</strong>unde – Zeit, die<br />
ein Menschenleben retten kann.
20 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />
>> Die Betonung lag auf Zukunft: angeregt, teils emotional<br />
geladen war die Atmosphäre beim Patientenforum in<br />
der Hadamarer <strong>St</strong>adthalle, zu der Geschäftsführer Hans-<br />
Joachim Ehrhardt alle interessierten Bürger eingeladen<br />
hatte. Gemeinsam mit Bürgermeister Hans Beresko, zugleich<br />
auch stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, stand er im Rahmen<br />
einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort.<br />
Veränderung – das war das Schlüsselwort in den <strong>St</strong>ate-<br />
Nachdrückliches Plädoyer<br />
zur Veränderung<br />
Patientenforum in Hadamar: Geschäftsführer und<br />
Bürgermeister standen Bürgern Rede und Antwort<br />
Bekräftigten übereinstimmend die<br />
Notwendigkeit des neuen Konzepts<br />
für <strong>St</strong>. Anna: Hadamars Bürgermeister<br />
Hans Beresko, gleichzeitig stellvertretenderVerwaltungsratsvorsitzender<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />
und Geschäftsführer Hans-Joachim<br />
Ehrhardt.<br />
ments beider Vertreter der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft. Ohne<br />
Veränderungen ist <strong>St</strong>. Anna sowohl nach Überzeugung der<br />
Geschäftsführung, als auch des Verwaltungsrates nicht zu<br />
retten: „Krankenhäuser dieser Größenordnung sind politisch<br />
nicht gewollt“, konstatierte Bürgermeister Beresko.<br />
Wolle man den Erhalt von <strong>St</strong>. Anna sei Fortentwicklung<br />
einfach zu akzeptieren. Nach Angaben von Geschäftsführer<br />
Ehrhardt bringen die neuen <strong>St</strong>rukturen zudem medizinische<br />
Angebote, die es bisher nicht im <strong>St</strong>. Anna gab.
„<strong>St</strong>. Anna soll und wird<br />
bestehen bleiben. Gemeinsam<br />
mit seinem großen<br />
Bruder in <strong>Limburg</strong> hat es<br />
sogar eine gute Zukunft.“<br />
Beresko und Ehrhardt wurden nicht<br />
müde zu versichern: <strong>St</strong>. Anna soll und<br />
wird bestehen bleiben. Gemeinsam mit<br />
seinem großen Bruder in <strong>Limburg</strong> habe<br />
es sogar eine gute Zukunft. Allerdings<br />
nur unter der Voraussetzung einer völligen<br />
Umstrukturierung: Es dürfe in Hadamar<br />
nur noch angeboten werden, was<br />
es in <strong>Limburg</strong> nicht gibt. Deshalb müsse<br />
sich das Haus in zwei bis drei Jahren,<br />
beim Erreichen des Pensionsalters von<br />
Belegarzt Dr. Bernhard Bremer, von seiner<br />
ebenso beliebten wie erfolgreichen<br />
Geburtshilfe verabschieden.<br />
Denn der Feststellungsbescheid der<br />
Landesregierung verbiete nun einmal,<br />
an zwei Betriebsstätten einer GmbH<br />
gleiche Abteilungen vorzuhalten. Der<br />
Widerspruch, den die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
zunächst eingelegt hatte, sei<br />
rein prophylaktisch: „Wir wollen nicht<br />
das Rad zurückdrehen! Vielmehr geht es<br />
um Fragen der Organisation, Umsetzungsfristen<br />
und die Wahrung gewisser<br />
Handlungsfreiheiten“, konnten Geschäftsführer<br />
und Bürgermeister Irritationen<br />
im Publikum auflösen.<br />
Einmal mehr nutzten sie die Gelegenheit,<br />
auch die zahlreich vertretenen Mitarbeiter<br />
der Belegschaft von der nach Meinung<br />
aller beteiligten Fachleute sinnvollen<br />
Aufgabenteilung zwischen beiden<br />
Häusern zu informieren: <strong>St</strong>. Anna soll<br />
als sogenanntes Portal-<strong>Krankenhaus</strong> erhalten<br />
bleiben – eine Anlaufstelle für die<br />
Menschen der Region, in der sie den Service<br />
erhalten, der ihnen anschließend die<br />
medizinische Versorgung sichert, sei es<br />
nun in Hadamar oder auch in <strong>Limburg</strong>.<br />
Eine starke Kurzzeitchirurgie mit Chirurgie<br />
werde erhalten bleiben und solle im<br />
ersten Quartal 2007 Einzug halten. <strong>St</strong>att<br />
lediglich zwei werde es vier oder fünf<br />
Ärzte geben, die unter den bekannten<br />
<strong>Limburg</strong>er Chefärzten auch in Hadamar<br />
<strong>St</strong>ationen versorgten.<br />
Zum Jahreswechsel stehe zudem die Eröffnung<br />
der neuen Palliativ-<strong>St</strong>ation an,<br />
dann der Aufbau der Pulmologie bis<br />
Ende 2007 – laut Geschäftsführer Ehrhardt<br />
„ein Segen für Lungenheilkranke<br />
aus dem hiesigen Raum, da Wetzlar als<br />
nächste <strong>St</strong>ation in den nächsten Jahren<br />
geschlossen werden soll.“<br />
Mit einer Geriatrie, in der ältere Patienten<br />
für eine Rückkehr in ihre gewohnte<br />
heimische Umgebung therapiert werden<br />
sollen, wolle die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
dem demographischen Wechsel<br />
Rechnung tragen. Die Schmerztherapie<br />
werde in Hadamar bleiben, ebenso die<br />
internistische Abteilung, die erst beim<br />
Auslaufen der Verträge mit den Belegärzten<br />
in einigen Jahren geschlossen<br />
werden soll.<br />
Die Verluste in Höhe von 1,2 Millionen<br />
Euro, die man in diesem Jahr im Hadamarer<br />
<strong>Krankenhaus</strong> erwarte, machten<br />
eine Weiterführung im gewohntbewährten<br />
Muster einfach unmöglich.<br />
<strong>St</strong>. Anna würde sich nach dem derzeitigen<br />
<strong>St</strong>and der Dinge vielmehr selbst<br />
schließen, wenn man nicht gemeinsam<br />
strukturelle Veränderungen angehe. Die<br />
rückläufige Belegung in <strong>St</strong>. Anna sei<br />
nicht etwa der politische Wille der Geschäftsführung,<br />
sondern hänge aus-<br />
Aktuell < VIA < 21<br />
schließlich mit dem als Folge der<br />
Gesundheitsreform unausweichlichen<br />
Trend zur ambulanten Behandlung zusammen:<br />
„Krankheitsbilder, für deren<br />
Behandlung man früher sieben Tage ein<br />
Bett belegt hat, behandelt man heute<br />
ambulant. Und damit sich Hadamar<br />
aufgrunddessen nicht selbst schließt,<br />
brauchen wir die neue Konzeption. Wir<br />
sind nun einmal ein <strong>Krankenhaus</strong> mit<br />
zwei Betriebsstätten!“<br />
„Zum Jahreswechsel steht zudem die Eröffnung der neuen Palliativ-<strong>St</strong>ation an, dann der Aufbau der Pulmologie bis Ende 2007.“
22 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />
Neuer Service für die Patienten in <strong>St</strong>. Anna: Insbesondere für die Klienten der stationären<br />
Schmerztherapie wird jetzt die sogenannte Mal- und Kreativtherapie an der Hadamarer Klinik<br />
angeboten. Eine Offerte, bei welcher weder Vorkenntnisse noch besondere Begabungen erwartet<br />
werden. Vielmehr eröffnet gerade diese Therapieform eine Möglichkeit, einen persönlichen<br />
Ausdruck für die eigenen Gefühle zu finden. Die Therapeutin bietet hierfür lediglich Anregungen<br />
und Hilfestellung. Anne Geis, unter deren Regie dieses Angebot stattfindet, berichtet über die<br />
Hintergründe ihrer Arbeit in <strong>St</strong>. Anna.<br />
Ein Plädoyer für die Sprache der inneren Bilder<br />
Das Leben bewegen:<br />
Weg vom Schmerz hin zur Kreativität<br />
>> Therapeutisches Konzept im Rahmen<br />
der stationären Schmerztherapie auf<br />
dem Hintergrund der Maltherapie und<br />
kreativer Medien, sowie biodynamischer<br />
Körperarbeit<br />
Die Methode<br />
In der Maltherapie-Gruppe haben die Patienten<br />
die Möglichkeit, je nach Bedürfnis<br />
zwischen Kreiden, Fingerfarben, Wasserfarben,<br />
Ton etc. zu wählen. In der Regel<br />
gestalten die Patienten frei, wir haben jedoch<br />
auch die Möglichkeit, mit Musik,<br />
Themenvorgaben, Märchen etc. je nach<br />
Indikation und Fokus <strong>St</strong>ruktur zu geben<br />
beziehungsweise Emotion und Phantasie<br />
anzuregen. Kreativität wird gefördert, ein<br />
Zugang zu inneren Bildern und verdrängten<br />
Wünschen und Bedürfnissen wird<br />
möglich und reflektierbar. Die <strong>St</strong>ruktur der<br />
Gestaltung gibt dem Patienten Hinweise<br />
auf seine individuelle innere <strong>St</strong>ruktur, auf<br />
Blockaden und Ressourcen. Spielerisch<br />
kann Zugang zu neuen Bild-Räumen gefunden<br />
werden. Mögliche Alternativen<br />
können im Sinne eines Probehandelns<br />
entwickelt werden, blockierte Energie<br />
kommt in Fluss, neue Wege und Perspektiven<br />
werden eröffnet. Der Fokus wird<br />
vom Schmerz weg, hin zum kreativen<br />
Ausdruck gelenkt.<br />
Mal- und Kreativtherapie<br />
als heilender Faktor<br />
Kinder greifen bei traumatischen Ereignissen,<br />
z.B. dem Verlust einer Bezugsperson,<br />
intuitiv zu bildhaften Mitteln, um das<br />
Erlebnis zu verarbeiten. Beim Zeichnen,<br />
Malen und im Spiel mit einfachen, selbst<br />
gefertigten Figuren wiederholen sie das<br />
Erlebte, tauschen Rollen und drücken ihre<br />
Wünsche aus.<br />
Die meisten Erwachsenen haben im Laufe<br />
ihrer Entwicklung die Möglichkeit verloren,<br />
sich im gestaltenden Tun wieder neu<br />
zu erfahren und innerlich zu ordnen. In<br />
Zeiten starker innerer Spannung, in Konfliktsituationen<br />
und in Lebenskrisen stehen<br />
ihnen deshalb nicht genügend Ausdrucksmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. An<br />
die <strong>St</strong>elle von natürlichen Gefühlsäußerungen<br />
treten dann körperliche und seelische<br />
Beschwerden und oft chronische<br />
Schmerzzustände. Die befreiende, heilende<br />
Wirkung der spontanen Darstellung wird<br />
in der Mal- und Kreativtherapie genutzt.<br />
Hier einige Beispiele für die Phasen der<br />
Gruppenarbeit in der Mal- und Kreativtherapie:<br />
1. Phase : Das kreative Schaffen<br />
Wenn er etwas aktiv gestaltet, begibt sich<br />
der Mensch in einen schöpferischen Prozess.<br />
Seine inneren Bilder gelangen nach<br />
„außen“ und können dort betrachtet werden.<br />
Das innere Bild besteht aus Wünschen,<br />
Sehnsüchten, aber auch aus Befürchtungen.<br />
Dieser Prozeß kann heilende<br />
Kräfte zu mobilisieren. Wenn es dem Patienten<br />
als Gestalter seiner Bilder gelingt,<br />
die eigenen dargestellten Probleme aus<br />
der Distanz zu betrachten, können sich<br />
neue Aspekte und Einsichten einstellen.<br />
2. Phase: Betrachtung<br />
von gestalteten Objekten<br />
Bei der Betrachtung und Besprechung der<br />
Bilder und der gestalteten Objekte geht es<br />
zuerst einmal vordergründig um die Erfahrung,<br />
etwas geschaffen zu haben, aber<br />
auch um den Ausdruck, die Mitteilung der<br />
inneren Befindlichkeit. Während der Phase<br />
der Betrachtung können im gemeinsamen<br />
Gespräch neue <strong>St</strong>rategien und<br />
Lösungswege herausgearbeitet werden.<br />
Manchmal passen diese Erfahrungen und<br />
Impulse auch zur Lebenswirklichkeit des<br />
Patienten und können Anstöße geben, etwas<br />
zu ändern.<br />
3. Phase: Mal- und Kreativtherapie<br />
als Arbeit in der Gruppe<br />
Die Arbeiten in Farbe oder Ton werden<br />
auch zum Ausgangspunkt für die Gruppenarbeit.<br />
Bildnerische Vergleiche ermög-<br />
lichen es den Teilnehmern, die eigene
Situation besser wahrzunehmen. Sichtweisen<br />
erweitern sich, neue Aspekte kommen<br />
hinzu. Schon während des Gestaltens können<br />
sich die Gruppenmitglieder gegenseitig<br />
inspirieren und anregen lassen. Bei der<br />
Betrachtung der einzelnen Objekte in der<br />
Gruppe besteht nun die Möglichkeit, viele<br />
Ideen und Ansichten zu sammeln und die<br />
hilfreichsten Äußerungen der Gruppenmitglieder<br />
für sich zu nutzen, um individuelle<br />
Lösungswege zu finden. In der dritten<br />
Phase besteht die Möglichkeit, mit den neu<br />
gewonnenen Ideen die vorhandenen Objekte<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Ziele in der Mal- und Kreativtherapie:<br />
> Aktivierung kreativer Kräfte und<br />
<strong>St</strong>ärkung des Selbstausdrucks<br />
> Relativierung des häufig überhöhten<br />
Leistungsanspruches<br />
> Erleben von Entspannung, Freude<br />
und Zufriedenheit<br />
> Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten,<br />
Problemen und chronischem<br />
Schmerz<br />
> Verbesserung der Mitteilungsfähigkeit<br />
gegenüber anderen Menschen<br />
> Kontakt zu den eigenen Empfindungen<br />
herstellen<br />
> Verlagerung der Aufmerksamkeit vom<br />
Schmerz zum Erleben eigener<br />
Ressourcen im kreativen Prozess.<br />
> Entwicklung von Zukunftsperspektiven<br />
und Zielvorstellungen<br />
> <strong>St</strong>abilisierung der Persönlichkeit<br />
> <strong>St</strong>eigerung des Selbstbewusstseins<br />
und <strong>St</strong>ärkung der eigenen Fähigkeiten<br />
Methoden der Mal- und Kreativtherapie<br />
> Experimentieren mit Farbe<br />
und Ton-Material<br />
> Gestalterisches Arbeiten zu<br />
vorgegebenen Themen<br />
Anne Geis<br />
„Die befreiende, heilende Wirkung<br />
der spontanen Darstellung wird in der<br />
Mal- und Kreativtherapie genutzt.“<br />
> Geleitete Phantasie und<br />
bildnerisches Gestalten<br />
> Gruppen- und Einzelarbeit<br />
> Freies Malen, Umsetzen innerer<br />
Bilder und eigener Ideen<br />
> Meditatives Malen<br />
Biodynamische Körperarbeit:<br />
Biodynamische Arbeit ist ein holistisches<br />
Konzept, das Wohlbefinden und Gesundheit<br />
als Ausdruck frei pulsierender und<br />
fließender Lebensenergie versteht. Festsitzender<br />
<strong>St</strong>ress, Unwohlsein, Pessimismus<br />
und Resignation – in der Folge dann auch<br />
Krankheiten und chronische Schmerzzustände<br />
– weisen hingegen darauf hin, dass<br />
die inneren Energiequellen entweder verschüttet<br />
oder einseitig genutzt werden.<br />
Frei übersetzt bedeutet Bio-Dynamik: Das<br />
Leben bewegen! Es geht also darum, den<br />
Organismus durch spezielle biodynamische<br />
Übungsstrukturen so zu stimulieren,<br />
dass das chronisch oder temporär eingeschränkte<br />
Vitalitätspotential erweitert und<br />
energetische Blockaden auf natürliche<br />
Weise sowohl körperlich als auch psychisch<br />
gelöst werden. Biodynamische Arbeit<br />
besteht aus der Wechselwirkung zwischen<br />
mobilisierenden und harmonisierenden<br />
Übungen.<br />
Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Polaritäten<br />
wie Bewegung – Ruhe, Anspannen<br />
– Entspannen, schnell – lang-sam, Anstrengung<br />
– Erholung, Musik – <strong>St</strong>ille, gemeinsam<br />
– allein, innere – äußere Welt.<br />
Die Anwendung solcher Polaritäten vermag<br />
das unangenehme, aber vertraute<br />
<strong>St</strong>ressmuster auf indirekte und im günstigen<br />
Fall ganz beiläufige Weise zu lösen.<br />
So können auch Teilnehmer mit Widerständen<br />
(z.B. gegen vordergründige „Lernprogramme“)<br />
erreicht werden.<br />
Zu den Einflussfaktoren, die für die Mobilisierung<br />
der Lebensenergie eine überragende<br />
Bedeutung ausüben, gehören:<br />
1. Der entspannte Körper:<br />
Der entspannte Körper ist atmend und<br />
auch beweglich. Ein inneres Netzwerk<br />
sorgt für optimale Anspannung bei Belastungen<br />
und zeitnahe Auflösung nach Be-<br />
News < VIA < 23<br />
endigung. Die körperlichen An- und Entspannungen<br />
verknüpfen sich eng mit den Gefühlen.<br />
Im entspannten Zustand können sich diese ausbreiten,<br />
in der Anspannung bleiben sie dem<br />
Bewusstsein weitgehend entzogen.<br />
2. Impulse von innen<br />
(Bedürfnisse wahrnehmen):<br />
Das Gegenbild des entspannten ist der gepanzerte<br />
Körper, in dem chronisch angespannte Muskeln<br />
das emotionale Innenleben einzwängen.<br />
„Impulse von Innen“ werden nicht mehr wahrgenommen<br />
oder zugelassen und wir verlieren die<br />
Lust uns zu bewegen, empfinden keine oder nur<br />
wenig Lebensfreude und verlieren den Kontakt<br />
zu unserer Kreativität.<br />
3. Der freie Bauch:<br />
Der Begriff der „freie Bauch“ beschreibt ein Verdauungssystem,<br />
in dem aus psychischem Material<br />
zügig und ohne Reste verarbeitet wird. Die<br />
damit korrespondierenden peristaltischen Bewegungen<br />
können die Serotoninproduktion und die<br />
emotionalen <strong>St</strong>röme aus dem Bauch heraus auslösen<br />
und verstärken. Das Gegenbild ist ein Verdauungstrakt,<br />
in dem sich Spannung nicht gelöster<br />
emotionaler Prozesse (<strong>St</strong>eine im Bauch) in<br />
den Darmwänden halten und deren Bewegungen<br />
stark einschränken können.<br />
4. Biodynamische Arbeit:<br />
Wunderbare Bewegungen und Befreiung aus<br />
dem Bauch heraus. Sie macht zuerst wach (Belebung<br />
des emotionalen Kanals), dann können die<br />
Teilnehmer ihre lebendigen Kräfte wiederfinden<br />
und schließlich das genießen, was jede Anstrengung<br />
lohnend macht: der Kopf schaltet ab und<br />
das innere <strong>St</strong>römen setzt ein, der Flow. In diesem<br />
Zustand sind wir offener, unser kreatives<br />
Potential auszudrücken, das heißt innere Bilder<br />
im Außen kreativ zu gestalten und bisher Unbewusstes<br />
ins Bewusstsein zu holen, sich aktiv mit<br />
den Themen (z. B. der Endlosschleife Schmerz –<br />
Schonung - Bewegungsmangel - Depression)<br />
auseinander zu setzen. Die Wirksamkeit der biodynamischen<br />
Techniken wurde auch außerhalb<br />
der Gerda-Boyesen-Clinic mit wissenschaftlichen<br />
Methoden evaluiert, z. B. im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
an der Uni Salzburg. Die biodynamische<br />
Arbeit ist als Gruppentherapie und als<br />
Einzelttherapie wirksam. Die Patienten werden<br />
mit dem Thema Eigenverantwortung konfrontiert<br />
und erhalten die Möglichkeit, entsprechende<br />
Übungen und Erfahrungen in den Lebensall-<br />
tag zu integrieren.
➚<br />
24 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
16 erfolgreiche Absolventen an der Krankenpflegeschule<br />
Für 16 ehemalige Krankenpflegeschüler wird das Datum des 11. September nicht<br />
mehr nur allein Assoziationen mit der Katastrophe in New York wachrufen:<br />
Denn an genau diesem Datum haben sie erfolgreich ihr Examen an der Krankenpflegeschule<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es abgelegt.<br />
Anleiten und Beraten:<br />
Pflege mit Empathie und Interesse am Menschen<br />
>> Die Tatsache, dass nur zwei der erfolgreichen<br />
Absolventen an der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
weiterbeschäftigt werden können, ist<br />
kennzeichnend für die prekäre Lage im<br />
Gesundheitswesen. Jedoch rechnet sich<br />
der Leiter der Krankenpflegeschule,<br />
Franz Josef Pitton, gute berufliche<br />
Chancen für seine Schützlinge aus: „Sie<br />
werden insbesondere bei Bewerbungen<br />
im Rhein-Main-Gebiet beste Chancen<br />
im Klinikbereich sowie bei den ambulanten<br />
Diensten haben.“<br />
Dies auch deshalb, weil sich die Dozenten<br />
und Dozentinnen an der Krankenpflegeschule<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> gerade unter<br />
den immer schwieriger werdenden<br />
Rahmenbedingungen dazu verpflichtet<br />
fühlen, ihre Schüler im Blick auf eine<br />
ganzheitliche, umfassende und geplante<br />
Pflege zu qualifizieren. Wertvolles Rüstzeug,<br />
das den Absolventen helfen wird,<br />
die zahlreichen neuen Herausforderungen<br />
und <strong>St</strong>rukturveränderungen ihres<br />
Berufsstandes zu meistern.<br />
So hat die Veränderung innerhalb dieser<br />
größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen<br />
trotz wachsender Anforderungen<br />
durchaus auch positive Aspekte: Die<br />
Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten<br />
wird größer, die Akzeptanz qualifizierter<br />
Pflege steigt und damit auch das<br />
Selbstbewußtsein derer, die sie ausüben.<br />
Franz-Josef Pitton: „Die stärkere<br />
Einbindung in die Krankenversorgung<br />
forciert nicht nur das Engagement, sondern<br />
auch die Zufriedenheit mit der<br />
Arbeit selbst.“ So nennt Pitton insbesondere<br />
das Projekt der Bereichspflege<br />
in der Onkologie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
als wegweisend: Ein Schüler<br />
ist jeweils für eine bestimmte Patientengruppe<br />
zuständig, darf unter erfahrener<br />
Anleitung mit festen Ansprechpartnern<br />
vieles selbst gestalten. „Ein sehr anspruchsvoller<br />
Einsatz“, wie der Leiter<br />
der Krankenpflegeschule betont, aber<br />
ein Engagement, von dem die Schüler<br />
wertvolle Erfahrungen für ihre weitere<br />
berufliche Entwicklung mitnähmen.<br />
Ein Weg der Zukunft, wie Pitton prophezeit:<br />
„Wir setzen diese neue Betreuungsform<br />
ganz bewusst ein. Denn neben<br />
der professionellen Hinführung zu<br />
selbstständigem Arbeiten lernen die<br />
Schüler hier vor allem, wie viel Empathie<br />
und Interesse am Menschen bewirken<br />
können.“<br />
Soziale und kommunikative Kompetenzen<br />
als unverzichtbares Element patientengerechter<br />
und humaner Krankenversorgung<br />
sind ohnehin besondere<br />
Schwerpunkte der Krankenpflegeschule<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Ganz generell entwikkeln<br />
sich die Inhalte der Ausbildung zunehmend<br />
auch in Richtung ambulanter<br />
Betreuung. So beinhaltet die dreijährige<br />
„Soziale und kommunikative Kompetenzen als unverzichtbares Element ...“<br />
Ausbildung neben 2100 Theoriestunden<br />
sowie 2500 Praxisstunden, davon 2000<br />
in der Klinik selbst sowie rund 500<br />
<strong>St</strong>unden im Bereich der Palliativbetreuung,<br />
der Rehabilitation, der Sozialstationen<br />
und der Tagesklinik. Inhaltlicher<br />
Schwerpunkt sei zudem das Prinzip der<br />
Hilfe zur Selbsthilfe: Anleitung und Beraten<br />
der Patienten, Defizite kompensieren,<br />
Fähigkeiten fördern. Alles in allem<br />
ein Ausbildungskonzept, das nach<br />
Überzeugung Franz-Josef Pittons den<br />
Blick für vielfältigste Aspekte der Pflege<br />
weitet: „Mit dieser differenzierten<br />
Qualifizierung sind unsere Schüler für<br />
die verschiedensten beruflichen Perspektiven<br />
gewappnet!“<br />
Folgende Schüler<br />
haben die Prüfung bestanden:<br />
Bianca Abram (Idstein-Wörsdorf),<br />
<strong>St</strong>efanie Elsholz (Schenklengsfeld),<br />
<strong>St</strong>efanie Flügel (Hadamar),<br />
Christina Hönig (Hundsangen),<br />
Doreen Jazura (Gückingen),<br />
Bettina Kriks (Thalheim),<br />
Sabrina März (<strong>Limburg</strong>)<br />
Adrian Marschel (<strong>Limburg</strong>)<br />
Ina Neufeld (Hillscheid)<br />
Nicole Schellong (Oberneisen)<br />
Lorena Theis (Katzenelnbogen)<br />
Janine Wagner (Dornburg-Frickhofen)<br />
Katrin Wiesner (<strong>Limburg</strong>)<br />
Aglena Winiecki (Aarbergen-Michelbach)<br />
<strong>St</strong>ephanie Zeuner (Runkel-Dehrn),<br />
Silvia Szlenk (Waldbrunn-Ellar).
Gesundheit erleben, sich erholen und auftanken, dazu war der „Tag der Gesundheit“<br />
geradezu perfekt. 23 Schüler- und Schülerinnen des Unterkurses<br />
unternahmen gemeinsam mit dem Schulteam bei herrlichem Sonnenschein eine<br />
Wanderung durch das romantische Jammertal. Der Weg führt entlang des<br />
Dörsbachs vorbei an zahlreichen Mühlen. Die Gruppe marschierte ungefähr<br />
15 km des insgesamt 34 km langen Wanderweges von Katzenelnbogen bis zur<br />
Mittelmühle.<br />
In diesem Teil beginnt sich der Bacheinschnitt allmählich zu verengen: Bewaldete<br />
Abhänge, schroffe Felsen, moosbedeckte Flachtücke und steinige Auf- und<br />
Abstiege prägen hier den Talcharakter. Um den Erhalt der Mühlen und den Gewässerverlauf<br />
kümmern sich freiwillige Helfer aus den anliegenden Gemeinden.<br />
An der Ruine der Jammertalsmühle entstand so ein ansprechender Rastplatz der<br />
zum Verweilen einlädt.<br />
Den flachen Bachabschnitt nutzen einige Schülerinnen und Schüler zur Erprobung<br />
der Wasserheilkunde nach Sebastian Kneipp. Das klare, kühle Wasser ermöglichte<br />
ein ausgiebiges Wassertreten im <strong>St</strong>orchengang was nach der ersten Schrecksekunde<br />
bei der Hitze als äußerst wohltuend empfunden wurde. Wassertreten fördert als<br />
präventive Maßnahme die Durchblutung der Beine und beugt Venenproblemen vor.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 25<br />
Gesundheitsförderung<br />
in der Pflegeausbildung<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerin, Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger – schon die neue Berufsbezeichnung<br />
für Krankenschwestern und Krankenpfleger<br />
signalisiert eine Weiterentwicklung in der Pflegeausbildung:<br />
Gesundheit als Lebensstil, Beratung von<br />
Patienten in Fragen der Gesundheitsförderung, sowie<br />
den Erhalt der eigenen Gesundheit.<br />
„Gesundheit erleben, sich erholen und auftanken,<br />
dazu war der „Tag der Gesundheit“ geradezu perfekt.“<br />
Nach der Pause ging es zügig weiter talabwärts.<br />
Hier liegt am Wanderpfad der so<br />
genannte „11-Uhr-<strong>St</strong>ein“. Er dreht sich der<br />
Sage nach täglich einmal um die eigene<br />
Achse – und das bei einem Gewicht von<br />
immerhin rund 15 Tonnen. Der Volksmund<br />
sagt, man müsse das Läuten der<br />
Kördorfer Kirchenglocken hören, um die<br />
wundersame Drehung zu beobachten.<br />
Dieses Wunder wurde den tapferen Wanderern<br />
nicht zuteil. Dafür konnten sie sich<br />
an der Mittelmühle bei Speis und Trank<br />
erholen.<br />
Nach all den Eindrücken dieser ganz besonderen<br />
Landschaft stellte sich natürlich<br />
die Frage: „Wie kommt dieser schöne<br />
stille Winkel zu seinem Namen?“ Die<br />
Bezeichnung Jammertal ist bis heute<br />
nicht eindeutig genau geklärt. Mal soll es<br />
der Tod von 200 österreichischen Soldaten<br />
im 18. Jahrhundert gewesen sein,<br />
mal die in dem Schneesturm erfrorenen<br />
Kinder oder das Lasterleben des Grafen<br />
von Katzenelnbogen, der Leid und Tod<br />
über die schöne Müllerstochter brachte.<br />
Wie dem auch sei, es sind die Sagen die<br />
dem Jammertal einen gewissen Charme<br />
verleihen und eins steht fest: Wer einmal<br />
im Dörsbachtal war, kommt wieder!<br />
Jutta Harbach<br />
„Wer einmal im<br />
Dörsbachtal war,<br />
kommt wieder!“
26 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Drei Krankenpflegeschülerinnen auf der Onkologie<br />
Ein Erfahrungsbericht von Doreen Jazura, Lorena Theis und Katrin Wiesner<br />
„Man sieht<br />
sein Leben plötzlich<br />
mit anderen Augen…“<br />
>> Dass soziale und kommunikative Kompetenzen unverzichtbare Elemente<br />
patientengerechter und humaner Krankenversorgung sind – auf einer<br />
onkologischen <strong>St</strong>ation wird dies ganz unmittelbar spürbar. So verwundert<br />
es nicht, dass die Krankenpflegeausbildung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in<br />
diesem Bereich besondere Schwerpunkte setzt. Als wegweisend gilt das<br />
Projekt der Bereichspflege auf der <strong>St</strong>ation E/1-2, der onkologischen Abteilung<br />
unter Chefarzt Dr. Klaus-Peter Schalk. Ein Schüler ist jeweils für eine<br />
bestimmte Patientengruppe zuständig, darf unter erfahrener Anleitung mit<br />
festen Ansprechpartnern vieles selbst gestalten. „Ein sehr anspruchsvoller<br />
Einsatz“, wie der Leiter der Krankenpflegeschule, Franz-Josef Pitton betont,<br />
aber ein Engagement, von dem die Schüler wertvolle Erfahrungen für ihre<br />
weitere berufliche Entwicklung mitnähmen. Ein Weg der Zukunft, wie Pitton<br />
prophezeit: „Wir setzen diese neue Betreuungsform ganz bewusst ein.<br />
Denn hier lernen die Schüler vor allem, wie viel Empathie und Interesse am<br />
Menschen bewirken können.“ Wie dies konkret aussieht, beschreiben drei<br />
Krankenpflegeschülerinnen in einem ganz persönlichen Erfahrungsbericht:<br />
„Man hat nie das<br />
Gefühl alleine<br />
gelassen oder<br />
gar überflüssig<br />
zu sein... “<br />
Auf der Onkologie findet man Patienten<br />
mit den unterschiedlichsten Krebserkrankungen,<br />
in erster Linie Bronchialkrebs,<br />
Brustkrebs, Leukämieerkrankungen und<br />
Darmkrebs. Was einem hier schnell bewusst<br />
wird, ist die Tatsache, dass Krebserkrankungen<br />
Menschen in jedem Alter<br />
treffen können und fast alle Organe betroffen<br />
sein können. Es ist keinesfalls so,<br />
dass nur ältere Menschen erkranken. Oft<br />
trifft man hier auf Menschen, die in der<br />
Blüte ihres Lebens stehen, die vielleicht<br />
gerade eine Familie gegründet haben. Gerade<br />
diese Fälle bedeuten für die Mitarbeiter<br />
eine besondere psychische Belastung.<br />
Man sieht sein Leben plötzlich mit<br />
anderen Augen, die eigene Gesundheit<br />
bekommt einen höheren <strong>St</strong>ellenwert. Viele<br />
Schüler, die bis zu ihrem Einsatz auf der<br />
Onkologie geraucht haben, hören angesichts<br />
der schweren Krankheiten, die gerade<br />
das Rauchen verursacht, auf.<br />
Um die physische und psychische Mehrbelastung<br />
im <strong>St</strong>ationsalltag tragen zu<br />
können, pflegt das Team der Onkologie<br />
nach dem Prinzip der Bereichspflege. Bereichspflege<br />
bedeutet, dass die <strong>St</strong>ation in<br />
vier Bereiche mit jeweils drei oder vier<br />
Zimmern aufgeteilt wird. <strong>Jede</strong>r Bereich<br />
wird nur von einer Pflegeperson betreut.<br />
Evtl. werden dieser verantwortlichen Person<br />
Helfer zur Seite gestellt. In den Bereichen<br />
wird patientenzentriert gearbeitet.<br />
Durch die Bereichspflege entsteht eine enge<br />
Bindung zwischen Pflegeperson und<br />
Patient. Es kann ein Vertauensverhältnis<br />
aufgebaut werden, das dem Patienten erlaubt,<br />
frei und ungeniert über seine Probleme<br />
zu sprechen. Zudem ist es beispielsweise<br />
auch angenehmer für einen<br />
„Oft trifft man hier auf Menschen,<br />
die in der Blüte ihres Lebens stehen ..."
Katrin Wiesner Lorena Theis Doreen Jazura<br />
Patienten, immer wieder von der gleichen<br />
Pflegeperson gewaschen zu werden.<br />
Durch die Bereichspflege erhält die Pflegeperson<br />
oft tiefe Einblicke in den seelischen<br />
und körperlichen Zustand des Patienten.<br />
So können Pflegemaßnahmen<br />
orientiert an den Bedürfnissen des Patienten<br />
individuell geplant werden. Durch den<br />
Kontakt zu Angehörigen kann der Übergang<br />
vom stationären Aufenthalt bei der<br />
Entlassung in das häusliche Umfeld besser<br />
gestaltet werden. Man kann Angehörigen<br />
mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für uns<br />
Schüler hat sich die Bereichspflege auch<br />
in der Ausbildung bewährt.<br />
Bereichspflege: Über wenige Patienten<br />
viel, statt über viele Patienten<br />
wenig wissen…<br />
Kleine Bereiche sind übersichtlicher als<br />
die gesamte <strong>St</strong>ation. Wir Auszubildenden<br />
haben dadurch eher die Möglichkeit,<br />
über wenige Patienten viel, statt über<br />
viele Patienten wenig zu wissen. Auch<br />
Zusammenhänge zwischen der Veränderung<br />
des Zustandes der Patienten und<br />
der folgenden Anpassung von Therapie<br />
und Pflege sind leichter nachzuvollziehen.<br />
Daher kann man sagen, dass die Arbeit<br />
auf der Onkologie für unsere Ausbildung<br />
sehr wichtig ist.<br />
Da die Pflegearten und Anforderungen so<br />
vielfältig sind, werden den Schülern Mentoren<br />
zugewiesen. Die Mentoren sind die<br />
wichtigsten Ansprechpartner für uns<br />
Schüler. So weit es der Dienstplan zulässt,<br />
arbeiten Mentor und Schüler in einem Bereich.<br />
Dies gibt uns Schülern gerade in<br />
der Anfangszeit eine gewisse Sicherheit<br />
bei der Bewältigung unserer Aufgaben.<br />
Sie stehen uns zur Seite, auch wenn wir<br />
uns nur mal etwas von der Seele reden<br />
möchten. Man hat nie das Gefühl alleine<br />
gelassen oder gar überflüssig zu sein, sondern<br />
fühlt sich als Teil des Ganzen.<br />
Man versteht den Schmerz…<br />
Die Onkologie ist also eine der lehrreichsten<br />
<strong>St</strong>ationen, die wir während unserer<br />
Ausbildung kennen lernen. Trotzdem erlebt<br />
jeder Schüler die <strong>St</strong>ation anders. Anfangs<br />
geht man oft mit gemischten Gefühlen<br />
zur Arbeit. Mit der Zeit erst<br />
gewöhnt man sich an das neue Umfeld,<br />
den ungewohnten <strong>St</strong>ationsablauf, die<br />
neue Selbständigkeit und die schwerkranken<br />
Patienten. Das Team auf <strong>St</strong>ation<br />
tut alles, um den Schülern den <strong>St</strong>ationseinsatz<br />
so angenehm wie möglich zu<br />
machen. Sie geben den Schülern Zeit,<br />
sich an alles zu gewöhnen und führen sie<br />
Tag für Tag einen Schritt mehr an die<br />
Selbständigkeit und die Bereichspflege<br />
heran. So ist es möglich, schon nach wenigen<br />
Diensten kleinere Bereiche (meist<br />
ein oder zwei Zimmer) selbst zu versorgen<br />
und mit der besonderen psychischen<br />
und physischen Situation der Patienten<br />
umzugehen bzw. auf sie einzugehen.<br />
Allerdings gibt es auch Tage, an denen<br />
der Dienst nicht so schön ist. Oft gehen<br />
Patienten von uns. Angehörige stehen<br />
aufgelöst auf dem Flur und man versucht<br />
sie zu trösten oder hört einfach nur zu.<br />
Gerade dann fühlt man sich hilflos und<br />
selbst auch traurig, da man sich durch<br />
die Bereichspflege sehr an die Menschen<br />
gewöhnt hat. Man versteht den Schmerz,<br />
den Menschen leiden, wenn sie jemanden<br />
ziehen lassen müssen, den sie ihr Leben<br />
lang geliebt haben.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 27<br />
„Wir Auszubildenden haben<br />
dadurch eher die Möglichkeit,<br />
über wenige Patienten<br />
viel, statt über viele<br />
Patienten wenig zu wissen."<br />
Die Gefühle, die man auf der Onkologie<br />
erlebt sind also sehr unterschiedlich. Einerseits<br />
freut man sich auf die Arbeit, die<br />
Selbständigkeit und die Tatsache, Zeit für<br />
den Patienten zu haben und ihm seine<br />
Wünsche so gut es nur geht zu erfüllen.<br />
Auf der anderen Seite muss man jeden<br />
Tag aufs Neue mit den schweren Schikksalen<br />
und Sorgen umgehen.<br />
Die Onkologie ist, was die Krankheitsbilder<br />
angeht, keine einfache <strong>St</strong>ation. Aber<br />
wenn es darum geht, zu lernen, wie man<br />
mit Menschen umgeht, die schwerst<br />
krank sind, zu lernen mit der Situation<br />
zwischen Leben und Tod umzugehen,<br />
und auch zu lernen, seinen Arbeitsablauf<br />
selbst zu koordinieren und den Patienten<br />
in seinem Bereich ein <strong>St</strong>ück zufriedener<br />
zu machen, dann ist die Zeit auf der<br />
„ONK“ eine unersetzbare Lebenserfahrung.<br />
„Die Zeit auf der „ONK“ ist eine<br />
unersetzbare Lebenserfahrung ..."
UNSER<br />
LEITBILD<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
28 > VIA > LEITBILD KHG <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Dokumentation Teil 2 | Mittelpunkt Mensch<br />
Mit<br />
Menschen<br />
für Menschen<br />
Orginal-Auszüge aus dem neuen Leitbild:<br />
Kollegialität und Hilfsbereitschaft sind die<br />
wesentlichen Kennzeichen der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
einzelnen Abteilungen bzw. zwischen allen<br />
Berufsgruppen.<br />
Für alle Mitarbeiter gilt:<br />
> partnerschaftliches Zusammenarbeiten<br />
> gegenseitiger Respekt<br />
> Transparenz der Informationen<br />
> offene Kommunikation zwischen allen Ebenen<br />
> Bereitschaft zur Kooperation<br />
Besonders leitende Mitarbeiter haben in Bezug auf<br />
diese Merkmale eine Vorbildfunktion!<br />
Fortbildung und Engagement<br />
Der Einsatz der Mitarbeiter erfolgt in<br />
Arbeitsbereichen, die ihren Fähigkeiten<br />
und Leistungen entsprechen. Im<br />
Rahmen unserer Möglichkeiten fördern<br />
wir unsere Mitarbeiter durch<br />
gezielte Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Die Mitarbeiter stellen sich der<br />
Aufgabe, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten<br />
zu entwickeln und sich<br />
im Sinne einer auf neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen beruhenden,<br />
qualifizierten medizinischen<br />
Behandlung weiterbilden.<br />
Von den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern wird<br />
erwartet, dass sie durch<br />
Leistungsbereitschaft und Flexibilität die Einrichtung<br />
unterstützen und sich mit deren Zielen identifizieren,<br />
aber auch Probleme offen ansprechen,<br />
bevor sich gravierende Missstände einstellen, die<br />
allen schaden.<br />
Sicherheit und Verantwortung<br />
Im Interesse der Gesundheit und Gesunderhaltung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird auf Gesundheitsvorsorge,<br />
Unfallverhütung und die notwendige<br />
Sicherheit beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden<br />
<strong>St</strong>offen geachtet und eine<br />
gesunde und ausgewogene Ernährung am Arbeitsplatz<br />
angeboten.<br />
Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ist bestrebt, die Organisation<br />
und den Betrieb ihrer Häuser so wirtschaftlich<br />
zu führen, dass der Bestand und die<br />
Arbeitsplätze - nicht nur in unmittelbarer Zukunft<br />
- gesichert sind.<br />
Das Engagement der ehrenamtlichen Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger, die in unseren Häusern tätig<br />
sind (z.B die Grünen Damen und die Mitarbeiter<br />
von Kanal <strong>Vincenz</strong> TV), wird ausdrücklich<br />
begrüßt und nachhaltig unterstützt.
Qualität mit Brief und Siegel:<br />
„Nutzen Sie die Chance…“<br />
pCC-Zertifikat setzt Maßstäbe: Christlichkeit als Wettbewerbsvorteil<br />
>> Qualität mit Brief und Siegel: die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
bekam nun auch schriftlich und ganz offiziell, dass in ihren Kliniken nach den<br />
strengen Kriterien der pro CumCert und der KTQ gearbeitet wird.<br />
Clemens Gattinger, Geschäftsführer der pCC-GmbH, überreichte in <strong>Limburg</strong> das<br />
Zertifikat an den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Erwin Reuhl, und Geschäftsführer<br />
Hans-Joachim Ehrhardt (unser Bild). Neben Ehrhardt die Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, die das Haus mit ihrem Kollegen Joachim<br />
Becker in nur neun Monaten zu dieser Zertifizierung nach explicit<br />
christlichen Maßstäben geführt hatte.<br />
Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl hatte dieses Bemühen im Rahmen der<br />
festlichen Übergabe als klares Votum für Werteorientierung als Wettbewerbsvorteil<br />
gewertet.: „Nicht nur aus ihrer Tradition heraus ist diese Auszeichnung eine wichtige<br />
Zielvorgabe für die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, sondern sie ist auch Zeichen für<br />
eine besondere Form der Qualität.“ Denn wenn Qualität durch Werte definiert werde,<br />
dann verliere beispielsweise das Wort „Prozessoptimierung“ seine Kälte: „Dann<br />
ist das Bemühen um solche Optimierung von Arbeitsabläufen, das gesamte Qualitätsmanagement<br />
letztlich nichts anderes als Mitmenschlichkeit“, konstatierte<br />
Reuhl. Qualität durch Christlichkeit, Herzensbildung, dies sei nicht nur eine hohe<br />
Auszeichnung sondern auch eine gute Orientierung, in schwierigen Zeiten auf<br />
dem richtigen Weg zu bleiben.<br />
Das Zertifikat signalisiere nun sowohl nach innen, wie auch nach draußen, dass in<br />
<strong>Limburg</strong> und Hadamar gute Leistung gebracht werde. Ausschlaggebend sei jedoch<br />
eines: diese Leistungen müssten kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden:<br />
„Wir wissen, dass wir mit dieser Zertifizierung nicht am Ende sind“, betonte<br />
Reuhl. Eine Einschätzung, die auch pCC-Geschäftsführer Gattinger teilte. Das QM-<br />
Verfahren diene ausschließlich dazu, die Verfahren in beiden Häusern sicherer und<br />
transparenter zu machen. Indem bestehende Verfahren laufend auf den Prüfstein eines<br />
optimalen Ablaufs gestellt würden, eröffneten sich große Chancen zu permanenter<br />
Verbesserung des Unternehmens. Sein Appell an die Mitarbeiter der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft:<br />
„Es ist Ihr System, nutzen Sie die Anregungen, Hinweise und<br />
Verbesserungspotentiale, um sich weiter auf diesem Weg unterstützen zu lassen.“<br />
ProCum Cert konkret<br />
Aktuell laufende Projekte:<br />
1. Förderung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit<br />
Projektleitung: Hans-Joachim Ehrhardt<br />
Projektzeitraum: ab 04.09.06<br />
2. Implementierung eines Ethikkomitees für<br />
die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Projektleitung: Dr. Christoph Lerchen<br />
Projektzeitraum: 01.01.06 – 31.03.07<br />
3. Erstellung und Implementierung des Leitfadens<br />
Schmerztherapie im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
unter Einbeziehung des Nationalen<br />
Expertenstandards<br />
Projektleitung: Dr. Christoph Lerchen<br />
Projektzeitraum: 01.03.06 – 15.10.06<br />
4. Einrichtung eines Fachbereiches<br />
Pulmologie im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Projektleitung: Dr. Klaus-Peter Schalk<br />
Projektzeitraum: 01.05.06 – 30.11.06<br />
5. Einrichtung einer Abteilung für<br />
Kurzzeitchirurgie im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Projektleitung: Dr. Udo Heuschen<br />
Projektzeitraum: 01.05.06 – 31.10.06<br />
6. Aufbau und Zertifizierung eines Brustzentrums<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Projektleitung: Martina Weich<br />
Projektzeitraum: 12.06.06 – 31.12.06<br />
7. Einführung eines zentralen Bettenmanagements<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Projektleitung: Helmut Petri,<br />
Bärbel Müllner, Dr. Oliver Schellein<br />
Projektzeitraum: 22.08.06 – 31.12.06<br />
8. EDV-Arbeitsgruppe Schwerpunkt:<br />
EDV-Anwendung im ärztlichen und<br />
pflegerischen Leistungsbereich<br />
Projektleitung: Dr. <strong>St</strong>ephan Walter<br />
Projektzeitraum: ab 01.07.06<br />
9. Entwicklung von Beurteilungskriterien zur Einführung<br />
einer leistungsgerechten Vergütung<br />
Projektleitung: Ludwig Schmitt<br />
Projektzeitraum: 01.09.06 – 31.12.06<br />
10. Optimierung der Archivierung der<br />
Patientenakten in beiden Häusern der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />
Projektleitung: Gunther Butzbach<br />
Projektzeitraum: 01.01.06 – 31.12.06
News < VIA < 30<br />
Wiedereröffnung<br />
der <strong>St</strong>ation 6/1-2<br />
im Bettenhaus Ost<br />
Nach einer Bauzeit von rund sechs Monaten wird die<br />
<strong>St</strong>ation 6/1/2 zum November 2006 wiedereröffnet. Voraussichtlich<br />
werden die maximal 36 zu belegenden Betten<br />
mit der Nephrologie, der Gefäßchirurgie, der Diabetologie<br />
und der Angiologie belegt. Das Konzept des<br />
Regelgrundrisses wurde großteils von der <strong>St</strong>ation 7/1/2<br />
übernommen. Die 14 Patientenzimmer teilen sich in acht<br />
Drei-Bett-Zimmer und sechs Zwei-Bett-Zimmer auf,<br />
darunter sind zwei mögliche Infektionszimmer mit<br />
Schleuse sowie großer Nasszelle.<br />
>> Wie bei allen vorangegangenen Sanierungen<br />
war auch dies eine Kernsanierung,<br />
der gesamte <strong>St</strong>ock wurde im<br />
Ausbau abgebrochen, nicht tragende<br />
Wände teilweise demontiert und neu gesetzt,<br />
um so möglichst einen praktischeren<br />
Grundriss zu erhalten. Alle Ver- und<br />
Entsorgungsleitungen (<strong>St</strong>ark- und<br />
Schwachstrom, Wasser/Abwasser, Gase)<br />
wurden neu verlegt. Brandschutzmaßnahmen<br />
wie die Sanierung der Rippendecke,<br />
neue T-30-RD-Türen, flächendekkende<br />
Brandmeldeanlagen wurden<br />
konsequent nach den neusten Anforderungen<br />
umgesetzt.<br />
Die Nebenräume auf der Nordseite der<br />
<strong>St</strong>ation sind ähnlich wie auf den <strong>St</strong>atio-<br />
Ein leises, aber eindringliches Plädoyer<br />
für Menschenwürde und Respekt<br />
Claudio Kürten referierte beim <strong>Vincenz</strong>-Fest 2006<br />
>> Er weiß, wovon er spricht: Claudio<br />
Kürten, seit einem schweren Verkehrsunfall<br />
querschnittsgelähmt, hat als Patient<br />
fast drei Jahre in unterschiedlichen Kliniken<br />
verbracht. Und es war nicht zuviel<br />
versprochen, als die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
in der Einladung zum <strong>Vincenz</strong>-<br />
Fest (dessen Referent Kürten war) überraschende<br />
Denkanstöße versprach…<br />
Kürtens Vortrag sensibilisierte für eine<br />
Perspektive, die im Alltag einer Klinik<br />
leicht in Vergessenheit gerät: die Sichtweise<br />
und das Empfinden des hilflosen<br />
Patienten, der sich – wie im Falle Kürten<br />
– zuweilen nur dank unkonventioneller<br />
Maßnahmen Gehör verschaffen kann.<br />
Ungewohnte Einsichten zum Thema „Lebensqualität<br />
bei schwerer Krankheit“<br />
vermittelte der Buchautor und Unterneh-<br />
mensberater seinen Zuhörern, viel Ungewohntes<br />
auch zum vielzitierten Spagat<br />
zwischen Fachlichkeit und Menschlichkeit.<br />
Und letztlich war die Quintessenz<br />
seines Vortrags ein Verweis auf die eigentlichen<br />
Ursprünge des Hospitalwesens:<br />
Klinik-Mitarbeiter als Gastgeber für<br />
Menschen in Not und auch als Gäste im<br />
Leben (Zimmer) ihrer Patienten.<br />
Kürtens Vortrag war ein leises, aber eindringliches<br />
Plädoyer für die Achtung der<br />
Menschenwürde - auch oder gerade im<br />
<strong>Krankenhaus</strong>. Ein Plädoyer für das Erkennen<br />
von Individualität, den Respekt<br />
vor Intim- und Privatsphäre. Eine Botschaft,<br />
die eigentlich jeder Mitarbeiter einer<br />
Klinik verinnerlichen müsste. Ein<br />
Hoffnungszeichen von daher, dass sich<br />
Claudio Kürten heute auf die Personal-<br />
nen im Bettenhaus West angeordnet. Da<br />
jedoch die Flurlänge um rund elf Meter<br />
länger ist als im Bettenhaus West, konnten<br />
zusätzliche Arzt- und Untersuchungszimmer<br />
sowie größere Umkleiden<br />
für Mitarbeiter geschaffen werden.<br />
Für die restlichen, noch zu sanierenden<br />
Geschosse des Bettenhauses Ost ab dem<br />
fünften Obergeschoss abwärts wurden<br />
über das Regierungspräsidium Gießen<br />
schon vor mehreren Jahren zwei Fördermittelanmeldungen<br />
an das Land<br />
Hessen gestellt. Eine weiterhin zeitnahe<br />
und möglichst kontinuierliche Umsetzung<br />
wurde uns von den Behörden<br />
avisiert. Alle anderen Geschosse werden<br />
dem Regelgrundriss im sechsten Obergeschoss<br />
konsequent folgen, Ausnahmen<br />
bilden die internistische Intensivstation,<br />
die <strong>St</strong>ation U/1 und die<br />
Physikalische Therapie.<br />
u.h.<br />
und Organisationsentwicklung überwiegend<br />
in Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
spezialisiert hat. Und ein <strong>Vincenz</strong>-Fest,<br />
das gerade im Jahr der<br />
Zertifizierung nach proCum Cert besonders<br />
nachdenklich machte…<br />
Claudio Kürten
„Während Dr. Meisters Tätigkeit erlebte insbesondere die operative<br />
intensivmedizinische Behandlung eine rasante Entwicklung ... “<br />
Engagierter Libero<br />
für das Fach der Anästhesie<br />
Dr. Wolfgang Meister tritt nach 34 Jahren am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in den Ruhestand<br />
>> „Die technischen Möglichkeiten<br />
der Intensivmedizin, gern als inhumane<br />
Apparate-Medizin abqualifiziert,<br />
sind nicht der Zweck, sondern<br />
die Mittel zum Zweck: Nämlich<br />
temporär die vitalen Funktionen zu<br />
unterstützen bzw. zu ersetzen.“<br />
Der dies sagt, ist wie kaum ein Zweiter<br />
mit Aufbau, Aus- und Weiterentwikklung<br />
der Abteilung für Anästhesie- und<br />
operative Intensivmedizin verbunden:<br />
Chefarzt Dr. Wolfgang Meister, der heute<br />
(Donnerstag, 31. August 2006) nach<br />
34jähriger Tätigkeit am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> in den Ruhestand geht. Für<br />
Kontinuität und Weiterentwicklung seines<br />
umfassenden Engagements bürgt<br />
nun die erste Chefärztin an der <strong>Limburg</strong>er<br />
Klinik, die Privat-Dozentin Dr. Dorothee<br />
Bremerich, die ihr Amt am 1. September<br />
antreten wird.<br />
Während Dr. Meisters Amtszeit hat sich<br />
nicht nur das Fach der Anästhesiologie<br />
als solches große Bedeutung verschafft,<br />
auch die erst 1968 als eigene Abteilung<br />
eingerichtete Anästhesie am <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> hat sich als elementarer<br />
Baustein der Schwerpunktversorgung<br />
der Patienten der Region etabliert. Sie<br />
steht unverzichtbar für Erfolg und Sicherheit<br />
bei Narkosen, postoperativer Überwachung<br />
und Schmerztherapie. Denn<br />
schließlich ist die Ergebnisqualität in der<br />
operativen Medizin nicht allein von den<br />
Fähigkeiten des Operateurs, sondern in erheblichem<br />
Maß auch von der Kompetenz<br />
des Anästhesiologen und dessen lückenloser<br />
Überwachung der Körperfunktionen<br />
des Patienten abhängig.<br />
Als Dr. Meister 1972 seinen Dienst in<br />
<strong>Limburg</strong> antrat, war eine „starke“ Anästhesie<br />
noch kein selbstverständliches<br />
<strong>St</strong>andbein des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Damals war<br />
es erst vier Jahre her, dass unter<br />
Dr. Klaus Gary an damals noch zwei „Betriebsstätten“,<br />
nämlich am Huttig sowie<br />
auf dem Schafsberg, Patienten anästhesiologisch<br />
betreut wurden. „<strong>Limburg</strong><br />
glich auf diesem Gebiet einem weißen<br />
Fleck auf der Landkarte“, so Wolfgang<br />
Meister bei einem Rückblick zur Aufbauarbeit<br />
der Abteilung, an der er zunächst<br />
als Oberarzt, Leitender Arzt, Chefarzt im<br />
Kollegialsystem mit Dr. Gary und seit<br />
1999 in alleiniger Verantwortung als<br />
Chefarzt tätig war. Für diesen langjährigen<br />
und überaus engagierten Einsatz<br />
sprachen Verwaltungsrat und <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
dem Anästhesisten, der am<br />
Mittwoch auch seinen 65jährigen Geburtstag<br />
feierte, heute ihren ganz besonderen<br />
Dank aus!<br />
Während Dr. Meisters Tätigkeit am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> erlebte insbesondere die operative<br />
intensivmedizinische Behandlung<br />
eine rasante Entwicklung, analog der<br />
difficilen Spezifizierungen in den anderen<br />
medizinischen Disziplinen. Während<br />
die Intensivmedizin 1972 noch in den<br />
Kinderschuhen steckte, kann die Abteilung<br />
heute nicht nur über modernste Narkosearbeitsplätze<br />
in sechs zentralen Operationssälen,<br />
sondern auch über zehn<br />
Intensivtherapie und -überwachungsplätze<br />
verfügen – nicht zuletzt dank hartnäkkigen<br />
Engagements ihres langjährigen<br />
Chefarztes für einen dem übrigen Leistungsspektrum<br />
des Hauses angepassten<br />
Ausbau seines Fachbereichs. Meilensteine<br />
auf diesem Weg waren der Umbau der<br />
Interdisziplinären Intensivstation sowie<br />
des Zentral-OP`s nach modernsten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen und <strong>St</strong>andards<br />
sowohl in der medizintechnischen<br />
News < VIA < 31<br />
Dr. Wolfgang Meister<br />
Ausstattung, als auch in der Betreuung<br />
der Patienten. Wegweisend war in diesem<br />
Zusammenhang auch Meisters Einsatz als<br />
ärztlicher Leiter der Fachweiterbildungsstätte<br />
für Anästhesie und Intensivpflege<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, die unter<br />
Insidern auch überregional als Garant für<br />
professionelle Qualifizierung des Krankenpflegepersonals<br />
gilt.<br />
Alles in allem eine eminent wichtige Positionierung,<br />
da gerade in diesem besonders<br />
sensiblen Sektor der Medizin<br />
immer wieder Grenzbereiche des Lebens<br />
berührt werden – Themen, die auch Dr.<br />
Wolfgang Meister immer wieder aufgegriffen<br />
hat. Alles tun, was dem Patienten<br />
nutzt, dass konnte nach seinem Verständnis<br />
auch den Verzicht auf weitere intensive<br />
Therapie bedeuten – dann nämlich,<br />
wenn diese nicht mehr bestmögliche Hilfe,<br />
sondern Verlängerung des <strong>St</strong>erbens bedeutet.<br />
Wohl nicht zuletzt aus diesem<br />
Grund war der Anästhesist ein engagierter<br />
Verfechter eines Ethik-Komitees, das insbesondere<br />
in den schwierigen Fällen im<br />
Spannungsfeld zwischen juristischer<br />
Hilfspflicht und operativen Möglichkeiten<br />
tragbare Lösungen für alle Beteiligten<br />
ausarbeiten kann.<br />
Nicht zu vergessen sind auch Meisters<br />
Verdienste in Ausbau und Weiterentwikklung<br />
des am <strong>Krankenhaus</strong> angesiedelten<br />
Notarztsystems, das mit 2000 Einsätzen<br />
im Jahr zu einem elementaren Faktor der<br />
medizinischen Versorgung im Landkreis<br />
<strong>zählt</strong>, sowie Meisters Engagement als<br />
Ärztlicher Direktor des Hauses in der Zeit<br />
von 1995 bis 1998. In den 70erJahren<br />
engagierte sich der Chefarzt auch im Betriebsrat<br />
der Klinik für die Belange seiner<br />
Mitarbeiter. In dieser Zeit konnte -<br />
last, but not least - auch die Fußballmannschaft<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es, die<br />
„<strong>Vincenz</strong>-Kicker“, mit einem furios agierenden,<br />
angriffsstarken Libero aufwarten:<br />
eben Dr. Wolfgang Meister.
News < VIA < 32<br />
Dabeisein ist alles…<br />
Revival der <strong>Vincenz</strong>-Kicker bei den<br />
Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>meisterschaften 2006 in Melsungen<br />
>> Nach langer Funkstille gibt es<br />
wieder Neues von den Vinzenz-<br />
Kickern! Wohl beflügelt durch die<br />
Weltmeisterschaft im eigenen Land<br />
qualifizierte sich die Mannschaft<br />
für die Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>meisterschaften<br />
2006 in Melsungen.<br />
Obwohl sie nicht in die Endrunde<br />
kamen: Ein beachtlicher<br />
Erfolg für die <strong>Vincenz</strong>-Kicker, zu<br />
dem das VIA-Redaktionsteam ganz<br />
herzlich gratuliert, auch wenn man<br />
unserem Berichterstatter die Enttäuschung<br />
deutlich anmerkt ...<br />
Lesen Sie einen Spielbericht<br />
von Horst Kleinschmidt:<br />
Die Freude über die Teilnahme an den<br />
Kankenhausmeisterschaften war riesengroß:<br />
Schließlich hatten wir im vergangenen<br />
Jahr überhaupt keine Mannschaft<br />
zu-sammenbekommen!<br />
Als Spieler fuhren Frank Hesse, Marcel<br />
Jansen, <strong>St</strong>ephan Jung, Uli Kamps, Frank<br />
Ludwig-Pistor, Christopher Muth, Karl-<br />
Alexander Seif, Thomas <strong>St</strong>illger und<br />
Jens Wagner mit. Peter Hahmann und<br />
Horst Kleinschmidt versuchten sich als<br />
Betreuer. Die Vorrundenspiele fanden<br />
auf der sogenannten „Freundschaftsinsel“<br />
statt.<br />
Immer wieder gab es besorgte Blicke<br />
zum Himmel, da die Wolken sehr tief<br />
hingen. Dadurch war allerdings die Temperatur<br />
für die Spieler erträglich.<br />
1. Spiel<br />
Aurich 2 : <strong>Vincenz</strong>-Kicker 0:2<br />
Dem 0:1 von Uli Kamps ließ <strong>St</strong>ephan<br />
Jung nach einem schönen Solo über<br />
das halbe Feld das 02 folgen.<br />
2. Spiel<br />
<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Leverkusen 1 : 0<br />
Nach knapp 4 <strong>Minute</strong>n Spielzeit erzielte<br />
Jens Wagner den einzigen Treffer<br />
zum 1:0. – 2. Spiel – 2.er Sieg<br />
3. Spiel<br />
<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Merzig 1 : 0<br />
Auch dieses Spiel endete mit 1:0<br />
durch <strong>St</strong>ephan Jung.<br />
4. Spiel:<br />
Uni Klinik Marburg 1 : <strong>Vincenz</strong>-Kicker 2:4<br />
Nach zwei <strong>Minute</strong>n kam der erste Rükkstand<br />
für unsere Mannschaft – 1:0 für<br />
Marburg. Dieser wurde allerdings 18 „Sekunden“<br />
später durch Uli Kamps wieder<br />
ausgeglichen. Weitere 65 Sekunden vergingen,<br />
bis die Welt wieder in Ordnung<br />
war. <strong>St</strong>ephan Jung schoss das 1:2 für uns.<br />
Eine gute <strong>Minute</strong> später machte der Marburger<br />
Torwart einen Ausflug über das<br />
Feld und schoss das 2:2!!!<br />
Nach weiteren vier torlosen <strong>Minute</strong>n<br />
schoss Jens Wagner fast von der Eckfahne<br />
aus das 2:3. Kurz vor Schluß markierte<br />
Thomas <strong>St</strong>illger noch das 2:4 für uns.<br />
Ein Marburger Spieler trat unserem Torwart<br />
Frank Ludwig-Pistor noch aus Versehen<br />
auf den Arm. Doch darunter litt<br />
das gute Verhältnis zu den Marburger<br />
Spielern nicht, wir feuerten uns weiter<br />
gegenseitig an.<br />
Dann kam der große Regen und das Turnier<br />
musste für eine halbe <strong>St</strong>unde unterbrochen<br />
werden. Alles war klatschnass.<br />
Christopher Muth löste Frank Ludwig-<br />
Pistor im Tor ab.
5. Spiel<br />
<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Neuss 4 : 1<br />
Es kam zu einem Entscheidungsspiel zwischen<br />
Neuss und uns um den Gruppensieg.<br />
Die Neusser hatten bis dahin genauso<br />
wie wir ihre 4 Spiele gewonnen.<br />
Es fing nach zwei <strong>Minute</strong>n gut an, Uli<br />
Kamps gelang auf schöne Vorlage von<br />
<strong>St</strong>ephan Jung das 1:0. Knapp drei <strong>Minute</strong>n<br />
später legte Uli das 2:0 nach. Nach<br />
dem zwischenzeitlichen 2:1 schoss <strong>St</strong>ephan<br />
Jung nach einem Solo das 3:1 bevor<br />
er den Schlusspunkt des Spieles mit<br />
dem 4:1 setzte.<br />
Nun begann das Warten auf unseren<br />
Gegner für das Entscheidungsspiel. Der<br />
Sieger sollte an der Endrunde der Deutschen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>fußballmeisterschaft<br />
teilnehmen. Der Gegner war die Mannschaft<br />
der Rhein-Mosel-Klinik, Andernach.<br />
6. Spiel<br />
<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Andernach 2 : 3 n.E<br />
In den knapp elf <strong>Minute</strong>n Spielzeit gelang<br />
keiner Mannschaft ein Treffer, obwohl unsere<br />
Jungs das Spiel ziemlich sicher in der<br />
Hand hatten. So kam es zum Siebenmeterschiessen.<br />
Je Mannschaft mussten vier<br />
<strong>St</strong>rafstöße geschossen werden.<br />
1.<br />
0 : 0 Uli Kamps verschießt<br />
0 : 1 Andernach trifft<br />
2.<br />
0 : 1 der Schuß von Jens<br />
Wagner wird gehalten<br />
0 : 2 Andernach trifft<br />
3.<br />
1 : 2 Thomas <strong>St</strong>illger trifft<br />
1 : 2 Christopher Muth hält<br />
den Andernacher Schuß<br />
4.<br />
2 : 2 <strong>St</strong>ephan Jung trifft<br />
2 : 3 Andernach trifft – aus<br />
und vorbei<br />
News < VIA < 33<br />
Nach Abschluß aller Vorrundenspiele haben<br />
die <strong>Vincenz</strong>-Kicker einen hervorragenden<br />
9. Platz von 162 teilnehmenden<br />
Mannschaften erreicht – aber eben leider<br />
nicht die Endrunde. Bei der anschließenden<br />
Siegerehrung wurde zwar noch gefeiert,<br />
aber die <strong>St</strong>immung war nicht so,<br />
wie sie hätte sein können…<br />
! INFO<br />
Interessierte Fußballer zur Verstärkung<br />
der <strong>Vincenz</strong>-Kicker sind<br />
natürlich jederzeit herzlich willkommen!<br />
Nähere Informationen bei<br />
Horst Kleinschmidt 292-4117
34 > VIA > Kunst in <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
„WAS HAT ER BLOSS<br />
MIT DER LUISE?“<br />
Von Pfarrer Norbert Lixenfeld*<br />
Schwester Maria Osmunda, die am<br />
20. Juli im Mutterhaus Heppenheim<br />
verstorbene langjährige Oberin und<br />
Schulleiterin im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
hat mich manchmal mit<br />
unschuldigem Spott gefragt: „Was<br />
hat er bloß mit der Luise?“<br />
Damit meinte sie die <strong>St</strong>ifterin der<br />
Kongregation der „Töchter der<br />
Nächstenliebe“, die Vincentinerinnen,<br />
zu denen sie selbst gehörte.<br />
>> Der Grund ihrer Frage: Das Bild der heiligen Luise<br />
von Marillac hatte ich zusammen mit dem Bild des Namensgebers<br />
unseres <strong>Krankenhaus</strong>es, des Hl. <strong>Vincenz</strong> von<br />
Paul, vor den Konferenzräumen anbringen lassen.<br />
Vermutlich liege ich falsch mit dem Eindruck, dass auch<br />
fromme Frauen bisweilen etwas gegen fromme Frauen haben<br />
können...<br />
Den Hl. <strong>Vincenz</strong> von Paul (1581 – 1660 empfand ich schon<br />
immer als etwas Besonderes. Er war ein Genie der Nächstenliebe<br />
in der Notzeit des 17. Jahrhunderts, also der Zeit<br />
des 30jährigen Krieges. Bahnbrecher war in der bisherigen<br />
Ordensgeschichte mit der neuartigen Gründung der Lazaristen<br />
und der von ihm inspirierten und von Luise 1633 gegründeten<br />
Schwesterngemeinschaft. Diese wird bis heute<br />
nach <strong>Vincenz</strong> benannt, obwohl Luise die Gründerin war.<br />
„Ja, was hat er nur mit der Luise?“ Ihre uneheliche Geburt<br />
als Tochter eines Grafen von Marillac und einer Unbekannten,<br />
die abgefunden und weggeschickt wurde, störte<br />
das Bild einer Heiligen, wie es sich auch Vincentinerinnen<br />
machten.<br />
Luise hatte eine nicht glückliche Kinderzeit in einer Klosterschule,<br />
lebte nach ihrer Heirat in einer nicht glückliche<br />
Ehe, dann kam der Sohn und die frühe Witwenschaft.<br />
Schließlich begegnete sie „Monsieur Vincent“ in der Charite<br />
von Paris. Das war der Beginn eines ganz anderen, aber<br />
glücklichen Lebens im Dienste der Armen mit den „Barmherzigen<br />
Schwestern“, deren Gründerin sie wurde, und zwar<br />
in der „Rue de Bac 4“ unterhalb des Montmartre.<br />
„Geht nie mit Kranken nachlässig um, versorgt sie mit<br />
warmherziger Liebe ohne Hast!“<br />
* Pfarrer Lixenfeld war von 1995 bis 1997 Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrates des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und als ehemaliger<br />
<strong>Limburg</strong>er Dompfarrer lange Jahre Mitglied dieses Gremiums.<br />
Pfarrer Norbert Lixenfeld<br />
Ein Ausspruch der Hl. Luise von<br />
Marillac, den ich ähnlich wie ein<br />
Wort des Hl. <strong>Vincenz</strong> zusammen<br />
mit Sr. Maria Osmunda seinerzeit<br />
ausgewählt hatte. Im Eingangsbereich<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>- <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
hängt er über der Büste<br />
der Heiligen.<br />
Nachdem dort das Bronzebild des<br />
Hl. <strong>Vincenz</strong> am 27.September<br />
1996 aufgestellt und eingeweiht<br />
wurde (der 27. September ist der<br />
Todestag des Heiligen), kam am<br />
15. März 1997 das Bronzebild der<br />
Hl. Luise, seiner Gefährtin in der<br />
Sorge um die Armen und Kranken,<br />
hinzu.<br />
Am 15.03.1660 starb sie im Alter<br />
von 69 Jahren in Paris.<br />
Im Verwaltungsrat des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
<strong>Krankenhaus</strong>es hatten wir<br />
zunächst nur die Aufstellung einer<br />
Büste des Hl. <strong>Vincenz</strong> geplant<br />
und mit dem Entwurf und der<br />
Ausführung den Mainzer Künstler<br />
Karlheinz Oswald beauftragt.<br />
Da dieser bisher von der Lebens-<br />
geschichte des Hl. <strong>Vincenz</strong> nichts wusste,<br />
fuhr ich zu ihm nach Mainz und setzte ihn<br />
sozusagen ins Bild. Er war begeistert. Im<br />
Langedoc, der französischen Heimat des<br />
<strong>Vincenz</strong> von Paul, besorgte er den <strong>St</strong>ein<br />
für die <strong>St</strong>ehle.<br />
Bei der Einweihung am <strong>Vincenz</strong>fest 1996<br />
unterbreitete ich ihm die Bitte, auch ein<br />
Bronzebild der Hl. Luise anzufertigen. Auch<br />
sie als Mutter der Ärmsten und geniale<br />
Gründerin sollte in Zukunft nicht aus dem<br />
Blick geraten. Herr Oswald war wieder begeistert<br />
und versprach, nur ein halbes Honorar<br />
zu verlangen für die Ausführung seines<br />
Werkes. Ich selbst - das muß ich<br />
unbescheidener Weise sagen - stiftete,<br />
„weil ich wirklich etwas mit der Luise habe.“<br />
Am 15. März 1997 war dann die Einweihung.<br />
Seit einem Jahrzehnt, haben beide<br />
Heiligen der Nächstenliebe und der Caritas<br />
nun also ihren Platz im Eingangsbereich.<br />
Werden sie von den vielen Vorübergehenden<br />
beachtet? Werden ihre Worte gelesen?<br />
„Gott halte den Geist des Mitgefühls und<br />
der Barmherzigkeit lebendig“ – im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>!<br />
Eben der Geist, von<br />
dem der Hl. <strong>Vincenz</strong> und die Hl. Luise erfüllt<br />
waren. Mögen beide den Eingang und<br />
den Ausgang der vielen Menschen segnen!<br />
Mögen sie die im <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
Tätigen zu wahrer christlichen Nächstenliebe<br />
inspirieren!
Eine Kurzgeschichte - für unsere Leser ausgewählt von<br />
Schwester Elisabeth, Seelsorgerin im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />
Der Engel der Ruhe<br />
>> Nach Ruhe sehnen wir uns alle. Aber sobald wir einmal<br />
Zeit haben, auszuruhen, spüren wir, dass sich nicht automatisch<br />
Ruhe einstellt. Im Gegenteil – die äußere Ruhe macht uns<br />
innerlich unruhig. Da tauchen viele Gedanken auf, die wir<br />
sonst verdrängen. Da erinnern wir uns an die Arbeitskollegin,<br />
die uns gekränkt hat. Da taucht der Chef in unserer Vorstellung<br />
auf als einer, der uns ständig klein machen möchte. Da kommt<br />
die Enttäuschung über all das ungelebte Leben in uns hoch. Da<br />
nagen Schuldgefühle an unserem inneren Frieden. Wir grübeln<br />
und kommen mit unseren Gedanken einfach nicht zur Ruhe.<br />
Da brauchen wir den Engel der Ruhe, der uns ausruhen lässt.<br />
Er gibt uns das Gefühl, dass wir die vielen Probleme, die uns<br />
beschäftigen jetzt nicht zu lösen brauchen. Er steht bei uns,<br />
wenn wir uns mit Schuldgefühlen zerfleischen. Er sagt uns: „Es<br />
ist gut so, wie es ist. Ich stehe zu Dir. Ich bin trotz all deiner<br />
„Es war ein unvergessliches Erlebnis!“<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 35<br />
Fehler doch dein Engel, der dich nicht verlässt.“ Der Engel der<br />
Ruhe tröstet uns, wenn er Enttäuschung über unser vertanes<br />
Leben über uns kommt. Er lädt uns ein, alles zu lassen, wie es<br />
ist. Und im Schatten seiner Flügel können wir zur Ruhe kommen.<br />
Da verfolgt uns der Schatten nicht mehr, vor dem wir so<br />
rastlos davongelaufen sind.<br />
Ruhe ist nicht nur Unterbrechung des Lebens, nicht nur Pause,<br />
sondern eine eigene Lebensqualität, die Qualität der Muße. In<br />
der Muße genieße ich das Leben, nehme ich wahr, was um<br />
mich herum ist, freue ich mich an der Schöpfung, an der Kunst,<br />
an mir selbst und an der Gemeinschaft. In der Muße bin ich<br />
ganz bei Dir, lebe ich aus meiner Mitte heraus. Wenn Du in<br />
Deiner Mitte daheim bist und dort ruhst, dann kannst du viel<br />
tun, ohne dass du dich hetzen musst.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> aus der Vogelperspektive<br />
Ursula Matz ging zum Abschied in die Luft<br />
Manchmal ist es einfach wichtig, Abstand zu bekommen – frei von der täglichen Routine<br />
wieder offen zu werden für das Eigentliche.<br />
>> Wie die wesentlichen Linien einer Landschaft aus der Vogelperspektive<br />
klarer, konturierter hervortreten, so können aus<br />
neuer Distanz oder einem abgeklärteren Blickwinkel auch berufliche<br />
Zusammenhänge, eine Bilanz oder ein Rückblick auf ein<br />
langes Arbeitsleben völlig neue Aus- oder Einblicke gewähren.<br />
Die Mitarbeiter der Kardiologie unter Professor Dr. Jörg Kreuzer<br />
haben dies ihrer Kollegin Ursula Matz gegönnt: Nach 25 Jahren<br />
im EKG des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> schenkten sie ihr zum Abschied in den<br />
Ruhestand einen Flug über das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Eine gelungene Überraschung,<br />
die es wert ist, auch in VIA dokumentiert zu werden.<br />
Ein ganz persönlicher Erlebnisbericht von Ursula Matz:<br />
„Vom Elzer Flugplatz aus sollte es in die Luft gehen. Mein erster<br />
Flug in einer so kleinen Maschine. Aufgeregt und voller Spannung<br />
beobachtete ich jeden Handgriff des Piloten. Den ganzen<br />
Tag vor lauter Aufregung nichts gegessen und kaum etwas getrunken<br />
– na hoffentlich geht das gut, fragte ich mich leicht besorgt.<br />
Zunächst flogen wir über die Dörfer rund um <strong>Limburg</strong> – erstaunlich,<br />
wie wenig ich zuordnen konnte – und dann drehte der<br />
Pilot ab Richtung <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Ich muß gestehen: Mein Puls ging<br />
schneller. So viele Jahre, fast mein ganzes Arbeitsleben, habe ich<br />
dort verbracht. Habe aus dem kleinen Hildegardis das heutige<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> entstehen sehen, viele Kollegen kennengelernt, manche<br />
auch verabschiedet – heute war ich an der Reihe….<br />
Den letzten Arbeitstag hatte ich ohne Tränen überstanden. Aber<br />
als wir den Hubschrauberlandeplatz überflogen, ich die Kolleginnen<br />
und Kollegen dort stehen sah, winkend und mit einem<br />
großen Transparent mit der Aufschrift „Ursula, mach`s gut!“, da<br />
war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Kurz darauf wurde<br />
mir sehr übel, und wir mussten den Flug, der eigentlich noch<br />
bis zum Deutschen Eck gehen sollte, leider vorzeitig abbrechen.<br />
Nichtsdestotrotz: Es war ein unvergessliches Erlebnis!“<br />
Das VIA-Redaktionsteam wünscht Ursula Matz – auch ohne die<br />
Hilfe aus der Luft - für Ihren Ruhestand viele Momente des Abstands,<br />
der Zeit für die Gedanken zum Eigentlichen, für das, was<br />
wirklich wichtig ist!<br />
Schwester Elisabeth
36 > VIA > Personalnachrichten<br />
Personalnachrichten<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
NAME EINSATZORT EINTRITT<br />
Haase, Hans Allgemeinchirurgie 01.07.2006<br />
Sassani, Kiarash Med. Klinik 01.07.2006<br />
Horz, Yannick Zivildienstleistender 03.07.2006<br />
Hardt, Tirza Küche 11.07.2006<br />
Burek, Thomas Zivildienstleistender 01.08.2006<br />
Gürtler Dr., Ulricke Frauenklinik 01.08.2006<br />
Kaspar, Mathias Med. Klinik 01.08.2006<br />
Laux, Luisa Verwaltung 01.08.2006<br />
Schmidt, Mareike Med. Klinik 01.08.2006<br />
Urban, Anke Frauenklinik 01.08.2006<br />
Zipf, Michelle Apotheke 01.08.2006<br />
Bremerich PD Dr. Dorothee Anästhesie 01.09.2006<br />
Menz, Maike <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.09.2006<br />
Reuter, Maximilian <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.09.2006<br />
<strong>St</strong>öppler, Benedikt Küche 01.09.2006<br />
Werner Johanna Med. Klinik 01.09.2006<br />
<strong>St</strong>effens, Marc Zivildienstleistender 04.09.2006<br />
Marbs, Sabrina Frauenklinik 18.09.2006<br />
Jubiläen Juli bis September 2006:<br />
NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />
Hentrich, Silke <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.07.2006 10<br />
Hennen, Bianka-Maria Dialyse 01.07.2006 10<br />
Albracht, Petra OP 01.07.2006 10<br />
Fend, Kati Unfallchirurgie 01.08.2006 10<br />
Rabe-Schmidt Dr. Felicitas Allgemeinchirurgie 01.09.2006 10<br />
Engel, Sabine Labor 01.05.2006 20<br />
Reitz, Bernhard <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.09.2006 20<br />
Blum, Margit Personalabteilung 01.07.2006 25<br />
Theunisz, Waltraud Labor 01.07.2006 25<br />
Koulpy, Roswitha Dialyse 01.07.2006 25<br />
Schneider, Doris Sozialdienst 01.07.2006 25<br />
Nieter Dr. Michael Anästhesie 01.07.2006 25<br />
Wohnbach, Petra Patientenaufnahme 01.08.2006 25<br />
Rath, Karl Technik 01.09.2006 25<br />
Schlau, Christa <strong>St</strong>ation 4/3 01.07.2006 30<br />
Ludwig, Christine Küche 01.08.2006 30<br />
Wald, Brigitte <strong>St</strong>ation 7/1-2 15.09.2006 35<br />
Ruhestand:<br />
NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />
Hoss, Christoph Anästhesie-Abt./OP 31.07.2006<br />
Matz, Ursula EKG 31.08.2006<br />
Meister Dr., Wolfgang Anästhesie 31.08.2006<br />
Roth, Brigitte Med. Klinik 31.07.2006<br />
Thorn, Ulrike Anästhesie 31.08.2006<br />
Verstorbene:<br />
NAME ABTEILUNG STERBEDATUM<br />
Kramberger, Elisabeth Wäscheversorgung 18.08.2006
<strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> Hadamar<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
NAME EINSATZORT EINTRITT<br />
Zernig, Samuel Zivildienstleistender 03.07.2006<br />
Rubel, Julian Zivildienstleistender 01.08.2006<br />
Jubiläen Juli bis September 2006:<br />
NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />
Wagner, Iris <strong>St</strong>ation 1 01.07.2006 10<br />
Roth, Friederike Röntgen 01.07.2006 10<br />
Kremer, Markus Pforte/Pat.-Aufnahme 01.08.2006 20<br />
Knobl, Anneliese <strong>St</strong>ation 3 01.07.2006 25<br />
Dillmann, Charlotte Küche 01.09.2006 25<br />
Pater Bleuel<br />
feiert Goldenes<br />
Priesterjubiläum<br />
! NOTIZ<br />
Pater Bleul<br />
>> Der langjährige <strong>Krankenhaus</strong>eelsorger am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
der Pallottinerpater Fridolin Bleuel, feierte im Juli<br />
sein Goldenes Priesterjubiläum.<br />
Pater Bleuel, 1924 in <strong>St</strong>einau bei Fulda geboren, wurde zunächst <strong>St</strong>einmetz,<br />
ehe er - im Krieg schwer verwundet - die Spätberufenenschule<br />
der Pallottiner in <strong>Limburg</strong> besuchte und 1949 mit dem Abitur an der Tilemannschule<br />
abschloss. Es folgte das Noviziat in Olpe im Sauerland<br />
und das <strong>St</strong>udium der Philosophie und Theologie in Vallendar. Dort<br />
wurde er am 22. Juli 1956 zum Priester geweiht. Pater Bleuel wirkte zunächst<br />
in der <strong>St</strong>udentenseelsorge und bis 1967 als Lehrer für Mathematik,<br />
Biologie und Chemie am Bischof-Vieter-Kolleg. Von 1963 an<br />
war er auch nebenamtlich als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger in <strong>Limburg</strong> tätig.<br />
Am 1. September 1967 übernahm er für 24 Jahre hauptamtlich die<br />
Seelsorge am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Neben seinem Einsatz für die<br />
Kranken, das Pflegepersonal und die Ärzteschaft gründete Pater Bleuel<br />
eine Patientenbücherei, entwickelte einen hausinternen Radiosender,<br />
mit dem er sich allabendlich an die Patienten wandte, und wirkte maßgeblich<br />
in der Initiative für die Radaranlage auf dem Elzer Berg mit, einer<br />
unfallträchtigen Gefahrenstelle auf der Autobahn <strong>Limburg</strong>/Köln.<br />
Die Unfallopfer, deren Angehörige oder Hinterbliebene, die er im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> betreute, gaben ihm dazu die nötige Energie.<br />
1990 wechselte Pater Bleuel auf Wunsch seiner Ordensleitung in das<br />
Katharinen-<strong>Krankenhaus</strong> in Frankfurt. Dort beging der beliebte Priester,<br />
der das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> noch regelmäßig auch anlässlich von Veranstaltungen<br />
besucht (unser Bild zeigt ihn beim diesjährigen <strong>Vincenz</strong>-<br />
Fest), sein Goldenes Weihejubiläum mit einem Festgottesdienst!<br />
flu<br />
In Kürze < VIA < 37<br />
Herr Werner Reusch wurde zum stellvertrenden Datschutzbeauftragten<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ernannt und ist somit in dieser<br />
Funktion <strong>St</strong>ellvertreter von Katja <strong>St</strong>reckbein, über deren Tätigkeit wir<br />
in der letzten VIA berichteten. Allerdings wurde versäumt, über ihren<br />
<strong>St</strong>ellvertreter, eben Herrn Reusch, zu informieren - dies bitten wir zu<br />
entschuldigen!<br />
Dr. Werner Adolphs bei der Eröffnung der Vernissage eines seiner langjährigen<br />
Patienten, der ihm besonders ans Herz gewachsen war: Andreas Kuhn,<br />
der derzeit im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> Fotographien aus Irland ausstellt.<br />
Abschied von<br />
einer Institution<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>!<br />
>> Im Ruhrgebiet großgeworden, bei den Franken studiert,<br />
in Finnland bei arktischen Temperaturen die Lappen behandelt.<br />
Dann der Ernst: die chirurgische Ausbildung in Marktredwitz in<br />
der Oberpfalz. 1979 landete er als frisch gebackener Facharzt zur<br />
unfallchirurgischen Weiterbildung, einem damals gerade neu<br />
entstandenem Spezialgebiet der Chirurgie, in <strong>Limburg</strong>. Er blieb<br />
27 Jahre und wurde sozusagen ein „Urgestein“ des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es. Die Rede ist von Dr. Werner Adolphs, dem langjährigen<br />
Oberarzt der Abteilung für Unfall- und Orthopädische<br />
Chirurgie, der jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sein<br />
Chef bei seinem <strong>St</strong>art in <strong>Limburg</strong>, Dr. Christian Voorhoeve, hatte<br />
schnell Vertrauen zu seinem neuen Mann gefaßt, was sich<br />
seinerzeit im Originalton folgendermaßen anhörte: „Ich gehe in<br />
Urlaub, ab morgen sind Sie Oberarzt und mein <strong>St</strong>ellvertreter.“<br />
Ein Posten, den er dann auch für die nächsten 25 Jahre innovativ<br />
ausfüllte: mit dem Aufbau der modernen Endoprothetik,<br />
der Arthroskopie und der Traumatologie in <strong>Limburg</strong>. Der jetzige<br />
Chefarzt, PD Dr. Joachim Hillmeier, dankte dem Chirurgen<br />
ganz besonders für seinen engagierten Beitrag zur weiteren Etablierung<br />
der Abteilung im Gesamtgefüge des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Besonders<br />
dankte Hillmeier für Adolphs unermüdliches Engagement<br />
für die jungen Assistenten und <strong>St</strong>udenten: „Nach beinahe<br />
35 Chirurgenjahren assistiert, erklärt und doziert Herr Adolphs<br />
immer noch mit Engelsgeduld!“ Die <strong>Krankenhaus</strong>leitung des<br />
<strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong> schließt sich diesem<br />
Dank nach Kräften an!
32 38 > VIA > Personalnachrichten<br />
Kunst<br />
Farbenfroh, lebensbejahend<br />
und mit unverwechselbarer<br />
Handschrift<br />
Fünf Künstler der Galerie auf der Treppe im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
>> „<strong>Jede</strong>r Künstler ist ein Meister auf<br />
seine Art: national und Internation bekannt<br />
und erkennbar durch seine unverwechselbare<br />
Handschrift“ – so charakterisierte<br />
Galeristin Kirsten Zabel-<br />
Leutheuser ihre Präsentation im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Den gesamten Sommer über bestritt die<br />
Galerie auf der Treppe mit einem bunten<br />
Spektrum der von ihr vertrete-nen<br />
Künstler das „Sommerloch“ in den Ausstellungen<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Bunt, farbenfroh und lebensbejahend<br />
ist das Konzept der Galerie – ein<br />
Entwurf der wie geschaffen ist, um die<br />
Atmosphäre gerade eines <strong>Krankenhaus</strong><br />
positiv zu beeinflussen. Die fünf Künstler,<br />
die im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zu sehen waren,<br />
hatte die Galeristin insbesondere unter<br />
diesem Gesichtspunkt ausgewählt: „Die<br />
Werke im <strong>Vincenz</strong>-Foyer werden diesem<br />
Anspruch in besonderem Maße gerecht“,<br />
freute sich Kirsten Zabel-Leutheuser.<br />
Für die Freunde der Kunst, die Entdekkungen<br />
und Humor schätzen, lag sicher<br />
Walter-W. Leutheuser, ein großer Könner<br />
des humoristischen <strong>St</strong>richs, in der Beliebtheitsskala<br />
ganz oben. Die grazile<br />
Linie, die dem Betrachter viel zu entdekken<br />
aufgibt, gepaart mit einer kräftigen<br />
Portion Witz sind die Nische, die Leutheuser<br />
für sich in Besitz genommen hat.<br />
Die <strong>St</strong>ädteradierungen des Künstlers<br />
Klaus Panzner zeigen akribisch genau<br />
vielen vertraute Plätze, <strong>St</strong>raßen und<br />
Häuser: spiegelverkehrt auf die Radierplatte<br />
gebracht und somit in die Realität<br />
umgesetzt. Äußerst sensibel gelingt dem<br />
Künstler Josef Werner in seinen Arbeiten<br />
eine bemerkenswerte Symbiose von Bewusstem<br />
und Unbewusstem – einem<br />
Schwebezustand zwischen Realität und<br />
Galeristin Kirsten Zabel-Leutheuser im Gespräch mit einem interessierten Besucher.<br />
Phantasiewelt. Skurile Ideen, die den Betrachter<br />
dazu einladen, in seiner Welt<br />
spazieren zu gehen.<br />
Auch der aus Japan stammende Künstler<br />
Yoshi Taka-hashi fordert auf, den Alltag<br />
zu verlassen und den reichen Garten einer<br />
sich immer wieder verwandelnden Poesie<br />
zu betreten: Farbklänge streicheln die Augen,<br />
Pflanzen und Tiere drängen sich dem<br />
Betrachter nicht auf, sondern wollen entdeckt<br />
werden. Mara Schmitt-Leibingers<br />
Arbeiten in Siebdruck mit Goldauflagen<br />
vereinen Farbenspiel und Traumwelt auf<br />
dem Papier. Was Wunder, dass dabei auch<br />
der kleine Prinz im Spiel ist…<br />
„...bemerkenswerte Symbiose<br />
von Bewusstem und Unbewusstem<br />
– einem Schwebezustand<br />
zwischen Realität<br />
und Phantasiewelt.“
Mit Guter Laune durch das Lahntal<br />
Treffen der Rentnerinnen und Rentner des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
In Kürze < VIA < 39<br />
Die Rentnerinnen und Rentner des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> – <strong>Krankenhaus</strong>es treffen sich regelmäßig<br />
zum Erfahrungsaustausch. Höhepunkt ist jedoch alle Jahre wieder der gemeinsame Ausflug.<br />
>> In diesem Jahr führte er bei herrlichem Sonnenschein und guter<br />
Laune durch das Lahntal nach Koblenz zum Deutschen Eck.<br />
Nach kurzen Aufenthalt ging es weiter der Mosel entlang nach Treis–<br />
Karden, später nach Cochem. Unser Foto dokumentiert die gute <strong>St</strong>immung.<br />
Ein guter Anlaß, darauf hinzuweisen, dass der nächste Treff der ehemaligen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ersten Donnerstag im<br />
Dezember in der Gaststätte „Zum Schlößje“ am Bischofsplatz in <strong>Limburg</strong><br />
stattfinden wird. Um rege Beteiligung wird ausdrücklich gebeten!<br />
Susanne Wagner
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