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Schlaganfall: Jede Minute zählt! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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2 > VIA > Editorial<br />

Mensch - Medizin - Technik<br />

UNSER WEG<br />

03 |2006<br />

ST. VINCENZ und ST. ANNA<br />

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

<strong>Schlaganfall</strong>:<br />

<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />

> Seite 8<br />

Verdacht auf Brustkrebs?<br />

Vakuumbiopsie erspart<br />

vielen Frauen eine Operation<br />

> Seite 10<br />

Gesundheitsreform<br />

bedroht Kliniken<br />

Wohnortnahe Patientenversorgung<br />

in Gefahr.<br />

> Seite 4<br />

Neue Therapien<br />

gegen Inkontinenz und Senkungsleiden<br />

> Seite 12<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH


2 > VIA > Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Chinesen haben in der ihnen zugeschriebenen Weisheit für die Begriffe<br />

„Krise“ und „Chance“ ein gemeinsames Schriftzeichen. Das passt auch<br />

auf die generelle Situation des Gesundheitswesens. Der allgemeinen Krise<br />

können wir die Chance der eigenen Möglichkeiten entgegen setzen. Das<br />

haben wir getan.<br />

Wir haben unser Qualitätsmanagement forciert und dafür die Zertifizierung<br />

erhalten. Wir haben die Fusion von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna in<br />

Form zukunftsweisender medizinischer <strong>St</strong>rukturen mit Inhalt gefüllt und<br />

– auch wenn diese Umstrukturierung vor Ort unpopulär war – auf diese<br />

Weise die 100 Arbeitsplätze in <strong>St</strong>. Anna gesichert. Wir haben Investitionen<br />

in Millionen-Höhe getätigt, unsere hochqualifizierte medizinische<br />

Führungsebene u.a. durch die Ernennung einer neuen Chefärztin und eines<br />

neuen Chefarztes weiter ausgebaut und nicht zuletzt dadurch die Qualität<br />

unseres Angebots an die Patienten noch weiter verbessert. Wir haben<br />

sehr viel auf den Weg gebracht, das jetzt „abgearbeitet“ werden muss.<br />

Es ist uns auch gelungen, die Folgen des Ärzte-<strong>St</strong>reiks zu begrenzen.<br />

Aktuell hat dieser Arbeitskampf unser Haus rund 500.000 Euro gekostet.<br />

Doch in gegenseitiger Einsicht von Ärzten und Klinikleitung wurden weitere<br />

<strong>St</strong>reiktage und ein „Millionen-Verlust“ verhindert.<br />

Das Ergebnis des <strong>St</strong>reiks wird neben den Auswirkungen der momentan<br />

diskutierten Gesundheitsreform und der Erhöhung der Mehrwertsteuer im<br />

Jahr 2007 unseren Handlungsspielraum weiter einengen. Denn diese<br />

Mehrbelastungen werden von den Krankenkassen nicht ausgeglichen. Deshalb<br />

machen wir jetzt aus der Not eine Tugend und nutzen die Chance,<br />

durch Veränderungen der Krise zu begegnen. Wir werden die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit stärken und durch noch stärkere Differenzierung<br />

unseres medizinischen Angebots auch im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> unsere<br />

ausschließliche Patienten-Orientierung unter Beweis stellen.<br />

Apropos Chancen: Auch ich habe eine Chance genutzt, eine berufliche.<br />

Ich bin zwar sehr gerne Geschäftsführer in <strong>Limburg</strong> und Hadamar, habe<br />

aber die Chance auf eine interessante Führungsposition bei einer der größten<br />

deutschen privaten <strong>Krankenhaus</strong>managementgruppen bekommen.<br />

Deshalb bin ich dem Verwaltungsrat dankbar, dass eine einvernehmliche<br />

Lösung gefunden worden ist und ich Ende des Jahres frühzeitig aus meinem<br />

Vertrag ausscheiden und meine Chance nutzen kann.<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT<br />

ST. VINCENZ mbH<br />

INHALT<br />

Geschäftsführer verlässt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> 3<br />

Gesundheitsreform bedroht Kliniken 4<br />

Am Puls des Lebens:<br />

Frauenklinik und Anästhesie informieren<br />

bei den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />

6<br />

Herzrhythmusstörungen im Focus 7<br />

<strong>Schlaganfall</strong><br />

<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />

8<br />

Verdacht auf Brustkrebs:<br />

Vakuumbiopsie erspart Operation<br />

10<br />

Erster <strong>Limburg</strong>er Diabetestag 11<br />

Neue Therapien gegen<br />

Inkontinenz und Senkungsleiden<br />

12<br />

Säuglings- und Kindernotfallkurs<br />

an der Frauenklinik<br />

13<br />

<strong>St</strong>artschuß für das Ärztehaus<br />

Ambulante Medizin, kurze Wege,<br />

neue Konzepte und mehr Parkplätze<br />

14<br />

Barrierefreie Informationspolitik:<br />

Soziale Kompetenz auch auf<br />

digitaler Ebene<br />

16<br />

Sommerengpaß bei den Blutkonserven:<br />

Sonder- Blutspendeaktion am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

18<br />

Patientenforum in Hadamar:<br />

Nachrückliches Plädoyer zur Veränderung<br />

20<br />

Das Leben bewegen:<br />

Weg vom Schmerz hin zur Kreativität<br />

22<br />

Anleiten und Beraten:<br />

Pflege mit Empathie und<br />

Interesse am Menschen<br />

24<br />

Gesundheitsförderung<br />

in der Pflegeausbildung<br />

25<br />

Erfahrungsbericht:<br />

„Man sieht sein Leben plötzlich anders.”<br />

26<br />

Leitbild Dokumentation Teil 3:<br />

Mit Menschen für Menschen<br />

& ProCum Cert konkret<br />

28<br />

Ein leises, aber eindringliches Plädoyer<br />

für Menschenwürde und Respekt<br />

30<br />

Wiedereröffnung der <strong>St</strong>ation 6/1-2<br />

im Bettenhaus Ost, <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

30<br />

Dr. Wolfgang Meister:<br />

Engagierter Libero der Anästhesie<br />

tritt in den Ruhestand<br />

31<br />

Fußball: Deutsche <strong>Krankenhaus</strong>-<br />

Meisterschaft 06: Dabei sein ist alles!<br />

32<br />

Was hat er bloss mit Luise? 34<br />

Zum „Jubiläum” der beiden Namenspatrone<br />

Kurzgeschichte „Engel der Ruhe” 35<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> aus der Vogelperspektive 35<br />

Personalnachrichten & In Kürze 35-37<br />

Kunst im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: 38<br />

Farbenfroh, lebensbejahend und<br />

mit unverwechselbarer Handschrift<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Auf dem Schafsberg, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

Tel.: (06431) 292-0, Fax: (06431) 292-4118<br />

Tel.: (06433) 87-0, Fax: (06433) 87-6344<br />

E-Mail: info@st.vincenz.de<br />

E-Mail: info@anna-kh.de<br />

www.st-vincenz.de, www.anna-kh.de<br />

REDAKTION:<br />

Nicola von Spee, UlrichHaßler,<br />

Petra Hoffmann, Anna-Team-Ansprechpartnerin:<br />

Renate Sietzke<br />

V.i.S.d.P Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Konzept & Layout: Natascha Schäfer<br />

S!DESIGNMENT, www.s-designment.net<br />

Bilder: Archiv KH <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> & KH <strong>St</strong>. Anna<br />

Druck: Druckerei Bender, Wettenberg<br />

Auflage: 3.500<br />

Die Beiträge geben die Meinungen<br />

der jeweiligen Verfasser wieder.


Geschäftsführer<br />

verlässt <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Hans-Joachim Ehrhardt wird<br />

Generalbevollmächtigter bei Sana Kliniken.<br />

Nachfolge bereits gesichert.<br />

>> Ehrhardt hatte die Geschäftsführung von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> am 01. März 2005 übernommen.<br />

Jetzt einigten sich Verwaltungsrat und Geschäftsführer auf eine vorzeitige<br />

Auflösung des Vertrages zum 31. Dezember diesen Jahres, eine vakanzfreie Nachfolge<br />

für die Führung der Kliniken zum 01. Januar 2007 ist bereits gesichert. Ehrhardt:<br />

„Ich bin dem Verwaltungsrat dankbar, dass man mir keine <strong>St</strong>eine in den Weg legt und<br />

ich diese berufliche Chance nutzen kann“. Die Sana-Gruppe <strong>zählt</strong> mit einer Bilanzsumme<br />

von über einer Milliarde Euro und 9500 Mitarbeitern zu den Größten der Branche.<br />

Der private <strong>Krankenhaus</strong>träger führt 33 eigene Krankenhäuser sowie 24 kommunale<br />

Kliniken im Management auf Zeit.<br />

In seiner knapp zweijährigen Tätigkeit hatte Hans-Joachim Ehrhardt erhebliche Veränderungen<br />

und Verbesserungen in die Wege geleitet – eine zukunftsweisende <strong>St</strong>rategieentwicklung,<br />

die „von einem Nachfolger – wenn denn gewollt – ohne weiteres<br />

weitergeführt und vollendet werden können“, so Ehrhardt. Dass dem so sein wird, daran<br />

lässt auch Erwin Reuhl, der Vorsitzende des Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

keinen Zweifel: „Die Projekte Hans-Joachim Ehrhardts waren nicht nur providentiell<br />

und zukunftweisend. Sie sind die einzige Chance für ein Haus unserer<br />

Größenordnung, im gnadenlos umkämpften <strong>Krankenhaus</strong>markt als selbstständiges, autarkes<br />

Unternehmen zu überleben, kurz: er hat die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft auf den<br />

richtigen Kurs gebracht.“ Von daher habe sich der Verwaltungsrat sich für einen<br />

Nachfolger entscheiden, der kraft seiner Persönlichkeit für eine Fortführung dieser modernen<br />

Unternehmensführung stehe. Reuhl: „Wir wollten der beruflichen Chance von<br />

Herrn Ehrhardt nicht im Wege stehen. Aber die von ihm eingeschlagene <strong>St</strong>rategie sowie<br />

die zahlreichen, von ihm initiierten Projekte, werden damit auf keinen Fall obsolet<br />

oder gar rückgängig gemacht.“<br />

Unter Ehrhardts Führung wurde insbesondere der Zusammenschluss mit dem <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>St</strong>. Anna in Hadamar durch den Feststellungsbescheid der hessischen Landesregierung<br />

und den damit verbundenen Nutzungsänderungen vollzogen und so der<br />

Fortbestand des Hauses gesichert. Außerdem erhielt die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft unter<br />

Aktuell < VIA < 3<br />

Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Hans-Joachim Ehrhardt, seit eineinhalb Jahren Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, <strong>Limburg</strong>, wird zum Jahresende das Unternehmen<br />

vorzeitig verlassen und eine Position als Generalbevollmächtigter der Sana Kliniken<br />

GmbH & Co. KGaA, München, übernehmen.<br />

der Ägide Ehrhardts für beide Betriebsstätten<br />

die Qualitäts-Zertifizierung nach pro-<br />

Cum Cert, wegweisend waren auch seine<br />

vertrauensbildenden Maßnahmen für Patienten<br />

und Angehörige: die Etablierung der<br />

Patientenforen sowie die Ernennung zweier<br />

Patientenfürsprecherinnen. Zudem wurden<br />

in Fortführung der <strong>St</strong>rategien seines Vorgängers<br />

Horst Schneider Investitionen in Millionenhöhe<br />

getätigt: u.a. der Bau der zentralen<br />

Patientenaufnahme und zusätzlicher OP-Einheiten.<br />

Darüber hinaus hat Ehrhardt mit dem<br />

von ihm initiierten Bau des Ärztehauses<br />

durch den Investor Georg Reusch entscheidende<br />

zukunftssichernde Maßnahmen für<br />

das <strong>Limburg</strong>er <strong>Krankenhaus</strong> auf den Weg<br />

gebracht (siehe auch Seiten 14 und 15).<br />

Zuletzt war es dem scheidenden Geschäftsführer<br />

gelungen, durch Gespräche und Verhandlungen<br />

mit den streikwilligen Ärzten,<br />

deren Teilnahme an dem unbefristeten Arbeits-Ausstand<br />

zu verhindern. „Damit haben<br />

wir mehr als zehn <strong>St</strong>reiktage weniger gehabt<br />

und das <strong>Krankenhaus</strong> vor noch grö-ßerem<br />

Schaden bewahren können. Immerhin kostete<br />

uns jeder <strong>St</strong>reiktag rund 100.000 Euro“,<br />

betont Ehrhardt.


4 > VIA > Gesundheitsreform<br />

Gesundheitsreform<br />

bedroht Kliniken<br />

>> Angesichts massiver Budgetkürzungen in den letzten Jahren und explodierender<br />

Personalkosten, stehen viele der 2.166 Krankenhäuser bereits heute finanziell am Abgrund.<br />

Die „Sparzitrone <strong>Krankenhaus</strong>“ ist längst ausgepresst! Zusätzliche Belastungen können von<br />

den Kliniken nicht verkraftet werden. Sie sind durch die wochenlangen <strong>St</strong>reiks an Unikliniken<br />

und kommunalen Krankenhäusern extrem belastet: Die Erhöhung der Gehälter im<br />

Jahr 2006 von bis zu 20 Prozent summieren sich auf 1,5 Milliarden Euro.<br />

Die Politik will die Kliniken zwingen, diese Mehrkosten aus eigenen Mitteln zu übernehmen.<br />

Gleichzeitig dürfen die Einnahmen der Krankenhäuser per Gesetz nicht steigen. Dies<br />

ist unverantwortlich und übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Krankenhäuser bei<br />

weitem. Die Bundesregierung ignoriert die ohnehin hohen Lasten der Krankenhäuser<br />

schlichtweg. Kürzungen und Personalmehrkosten verschlechtern die Arbeitsbedingungen<br />

in den Kliniken drastisch und werden die Versorgung der Patienten beeinträchtigen.<br />

Die Bundesregierung will die <strong>Krankenhaus</strong>budgets<br />

um 750 Millionen<br />

Euro kürzen.<br />

Kommt die Gesundheitsreform<br />

2006, stehen viele Kliniken in<br />

Deutschland vor dem Aus. Die geplante<br />

Zwangsabgabe der Krankenhäuser<br />

lässt die Patienten im<br />

Regen stehen. <strong>Jede</strong> Klinik müsste<br />

durchschnittlich 375.000 Euro<br />

einsparen – damit wären im<br />

Schnitt jeweils <strong>St</strong>ellen für sieben<br />

Ärzte oder elf Pflegekräfte gefährdet.<br />

Dabei ist die wirtschaftliche<br />

Lage der Kliniken bereits<br />

so dramatisch wie nie zuvor in<br />

der Geschichte der Bundesrepublik.<br />

Zu Ihrer Hintergrundinformation<br />

zeigt VIA einige Aspekte<br />

der Debatte auf.<br />

Die Folge: Weniger Personal,<br />

weniger Fortschritt, Wartelisten für Patienten.<br />

Die Krankenhäuser fordern daher<br />

die Bundesregierung auf, die beabsichtigte<br />

Erhebung eines „Sanierungsbeitrags“<br />

von 750 Millionen Euro zurückzunehmen<br />

und die gestiegenen Tarifgehälter<br />

auszugleichen. Fest steht:<br />

Die Kliniken können keinen Beitrag zur<br />

Sanierung der Krankenkassen leisten –<br />

sie sind selbst sanierungsbedürftig.<br />

!


! INFO<br />

Das leisten die Krankenhäuser:<br />

> 24-<strong>St</strong>unden-Notfallversorgung<br />

> wohnortnahe Behandlung<br />

> Zuwendung zum Patienten<br />

> zeitnahe medizinische Versorgung<br />

> Hochleistungsmedizin auf neuestem <strong>St</strong>and<br />

Das droht durch die Reform:<br />

> eingeschränkte Notfallbehandlung<br />

> weite Anfahrtswege<br />

> gestresstes Personal – weniger Fürsorge<br />

> Wartelisten wie in anderen Ländern<br />

> Überalterung der medizintechnischen<br />

Ausstattung<br />

Mehr Last für Krankenhäuser<br />

geht nicht<br />

Die wirtschaftliche Lage der Kliniken in<br />

Deutschland ist dramatisch. Die Hälfte der<br />

2.166 Krankenhäuser schreibt schon heute<br />

rote Zahlen. Zusätzliche Belastungen sind<br />

nicht mehr verkraftbar. Die flächendeckende,<br />

hochwertige <strong>Krankenhaus</strong>versorgung hängt<br />

am seidenen Faden.<br />

Die Lasten:<br />

Gesetzliche und tarifbedingte<br />

Kosten- und Ausgabensteigerungen:<br />

> 1,5 Mrd. Euro (TVöD-Umstellung, neue und<br />

erwartete Tariferhöhungen für Klinikärzte)<br />

> 1,3 Mrd. Euro (erwartete Mehrkosten durch<br />

Änderung Arbeitszeitgesetz)<br />

> 500 Mio. Euro (gesetzliche Vorgaben<br />

Abschaffung AiP, Pflegeausbildung,<br />

DRG-Systemkosten)<br />

> 500 Mio. Euro<br />

(Mehrwertsteuererhöhung ab 2007)<br />

> 1 Mrd. Euro (durch gesetzliche Auflagen<br />

wie Naturalrabattverbot, steigende<br />

Anforderungen an Qualitätssicherung,<br />

sicherheitstechnische Auflagen)<br />

24 <strong>St</strong>unden<br />

im Dienst des Patienten<br />

– Der Mensch ist der Maßstab<br />

Für den Patienten ist ein <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt<br />

oftmals mit Ängsten verbunden. Daher ist<br />

es besonders wichtig, dass Ärzte und Pflegekräfte<br />

durch Kompetenz und persönliche Zuwendung<br />

Vertrauen herstellen.<br />

Unter diesem Leitgedanken leisten die <strong>Krankenhaus</strong>mitarbeiter<br />

jeden Tag qualifizierte Medizin<br />

nach dem neuesten <strong>St</strong>and der Forschung<br />

mit modernsten medizinisch-technischen Ge-<br />

Perspektive für die Zukunft:<br />

„Die flächendeckende, hochwertige<br />

<strong>Krankenhaus</strong>versorgung hängt am<br />

seidenen Faden. “<br />

räten. Doch die persönliche Betreuung<br />

gerät in Gefahr, wenn sich die<br />

ökonomischen Zwänge weiter verschärfen.<br />

Es darf nicht sein, dass Ent-<br />

Aktuell < VIA < 5<br />

scheidungen im <strong>Krankenhaus</strong>, die die Patienten betreffen, mehr und mehr von<br />

wirtschaftlichen Zielen überlagert werden. Daher appellieren die Krankenhäuser an<br />

die Politik: Der Mensch ist der Maßstab – nicht die Finanzsituation. Alle Patienten<br />

müssen auch in Zukunft erstklassig versorgt werden. Die Politik muss den Kliniken<br />

hierfür vernünftige Rahmenbedingungen bieten und nicht mit einer planlosen<br />

Gesundheitsreform kürzen.<br />

Gesundheitsreform bringt medizinischen Fortschritt in Gefahr<br />

Für seinen hohen Qualitätsstandard wird das deutsche Gesundheitswesen weltweit<br />

beneidet. Die Krankenhäuser sind der zentrale Ort, an dem medizinische Innovationen<br />

entwickelt und angewendet werden. Aufwändige Behandlungen – etwa<br />

künstliche Organe, schonende Bestrahlungen oder moderne Medikamente –<br />

erlauben heute vielen Patienten ein beschwerdefreies Leben. Noch werden bei uns<br />

keinem Bürger Operationen oder Untersuchungen vorenthalten – noch haben wir<br />

keine Wartelisten wie in anderen Ländern. Mit den willkürlichen Kürzungen der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>budgets in Höhe von 750 Millionen Euro könnte sich das ändern. Die<br />

Gesundheitsreform ebnet den Weg in die Leistungskürzung und die Billigmedizin.<br />

Politik überzeugen - Kollaps der<br />

stationären Versorgung verhindern<br />

„Bei einer Realisierung<br />

der Reformpläne kommen<br />

erhebliche Budgetkürzungen<br />

auf die Krankenhäuser<br />

zu ...”<br />

Landesweite Aktionen der Krankenhäuser gegen Kürzung der Klinikbudgets<br />

infolge der Gesundheitsreform 2006<br />

„Die Zitrone <strong>Krankenhaus</strong> ist ausgepresst“ – unter diesem Tenor haben<br />

die rund 170 Krankenhäuser in Hessen und ihr Dachverband, die Hessische<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft (HKG), eine Protestaktion gegen die Eckdaten der Gesundheitsreform<br />

initiiert. Bei einer Realisierung der Reformpläne kommen erhebliche<br />

Budgetkürzungen auf die Krankenhäuser zu, welche auch die <strong>Krankenhaus</strong>versorgung<br />

in Hessen nachhaltig beeinträchtigen werden. So ist u. a.<br />

eine einprozentige Pauschalkürzung der <strong>Krankenhaus</strong>budgets sowie eine weitere<br />

Kürzung der Klinikbudgets um nochmals 0,5 Prozent als Beitrag zur Anschubfinanzierung<br />

für die Erbringung hochspezialisierter ambulanter Behandlungsleistungen<br />

vorgesehen. Laut Berechnungen der HKG bedeutet dies für die<br />

Krankenhäuser in Hessen Mehrkosten von rund 152 Mio. Euro. Eine Ausgleichsmöglichkeit<br />

für diese Mehrkosten besteht nicht, da die Kliniken maximal eine<br />

Budgeterhöhung mit den Krankenkassen in Höhe von 0,63 Prozent aushandeln<br />

dürfen. Die infolge der Budgetdeckelung in den vergangenen Jahre bereits eingetretene<br />

Unterfinanzierung der Krankenhäuser wird dadurch weiter verschärft.<br />

Unter Einbeziehung weiterer Faktoren wie beispielsweise der streikbedingten Tariferhöhungen<br />

rechnet die HKG im nächsten Jahr mit einer Mehrbelastung der<br />

Krankenhäuser in Hessen in Höhe von rund 223 Mio. Euro. Nur ein harter Sparkurs<br />

zu Lasten der Patienten könnte viele Kliniken vor dem Aus retten. Das kann<br />

niemand wollen. Deshalb müssen die Personalmehrkosten von den Krankenkassen<br />

ausgeglichen werden.


6 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Frauenklinik und Anästhesie<br />

informieren bei den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />

Am Puls<br />

des Lebens:<br />

Mit schmerzarmer Geburt,<br />

optimierter Brustkrebsdiagnostik<br />

und mehr Lebensqualität<br />

bei Inkontinenz!<br />

>> Am Puls des Lebens – unter diesem Tenor steht in diesem Jahr die Präsentation der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH auf den 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen am 4. und<br />

5. November 2006. Im Blick auf ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit werden sich dort die<br />

Frauenklinik sowie die Anästhesie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es mit den neuen Chefärzten<br />

Dr. Peter Scheler und der Privatdozentin Dr. Dorothee Bremerich präsentieren.<br />

So ist insbesondere auch die schmerzarme<br />

Geburt ein Schwerpunkt des Informationsstandes:<br />

So sicher, so geborgen und<br />

so natürlich wie möglich solle die Geburt<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> sein, heißt es auf den Plakaten<br />

zu den Gesundheitstagen. Gynäkologien,<br />

Anästhesisten und Hebammen<br />

wollen darüber informieren, welche Möglichkeiten<br />

die moderne Anästhesiologie<br />

bereithält, um eine weitgehend schmerzarme<br />

Geburt zu ermöglichen. Vor allem<br />

aber wollen sie in vielen persönlichen Gesprächen<br />

und Begegnungen deutlich machen,<br />

was individuelle persönliche Betreuung<br />

in der Geburtshilfe am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> ganz konkret bedeutet. „Die werdenden<br />

Mütter sollen der Geburt ihres<br />

Kindes ohne Ängste und Befürchtungen<br />

entgegensehen können. Wir wollen Vorbehalte<br />

ausräumen helfen und die künftigen<br />

Eltern mit den verschiedensten Möglichkeiten<br />

moderner Schmerzlinderung in<br />

der Geburtshilfe vertraut machen“, betonen<br />

PD Dr. Bremerich und Dr. Scheler.<br />

„Prognose Leben“ – unter diesem Thema<br />

steht ein weiterer Informationsschwerpunkt<br />

der Gesundheitstage zur Mammadiagnostik<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

„Früherkennung ist das Schlüsselwort“,<br />

konstatiert Chefarzt Dr. Scheler. Daher<br />

liegt ihm besonders am Herzen, die Frau-<br />

en der Region über die neueste Errungenschaft<br />

seiner Klinik zu informieren: dank<br />

einer Investition von 200.000 Euro ist<br />

dort nun die sog. stereotaktische Vakuumbiopsie<br />

möglich. Schonend und sicher<br />

zugleich soll sie nicht nur Frauen zur Früherkennung<br />

motivieren, sondern gleichzeitig<br />

auch die Aussagekraft der Diagnose<br />

optimieren. Nach Überzeugung des<br />

Chefarztes der Frauenklinik ein überzeugender<br />

Beitrag zu besserer Früherkennung<br />

in der Region.<br />

„Leben Sie los“ heißt es beim dritten<br />

Schwerpunkthema des Informationsstandes,<br />

dem Engagement des Teams der urogynäkologischen<br />

Sprechstunde. Lebensqualität<br />

trotz Harninkontinenz haben sich<br />

die Gynäkologen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> auf die<br />

Fahnen geschrieben und werden die BesucherInnen<br />

über neue Therapien gegen<br />

Inkontinenz und Senkungsleiden aufklären.<br />

Unter dem Tenor „die Kunst der kleinen<br />

Schnitte“ soll über moderne operative<br />

Techniken zur Behebung von<br />

Senkungs- und Inkontinenzleiden, aber<br />

auch über die neuesten Erkenntnisse in<br />

der Diagnostik von Senkung und Blasenschwäche<br />

informiert werden.<br />

! INFO<br />

Nähere Informationen zum<br />

1. <strong>Limburg</strong>er Diabetestag<br />

auf Seite 11.<br />

Am Sonntag, 5. November 2006,<br />

repräsentieren medizinische Fachvorträge<br />

das therapeutische Spektrum<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>:<br />

Nach der Begrüßung um 14 Uhr wird der<br />

Chefarzt der Kardiologie, Prof. Dr. Jörg<br />

Kreuzer, über Vorbeugung und Behandlung<br />

des Herzinfarktes sprechen (bis ca.<br />

15 Uhr). Die minimalinvasive Endoprothetik<br />

von Hüft- und Kniegelenk ist das<br />

Thema des Chefarztes der Abteilung für<br />

Unfall- und Orthopädische Chirurgie, PD<br />

Dr. Joachim Hillmeier (15.00 bis 15.45<br />

Uhr). „Volkskrankheit Darmkrebs – wie<br />

kann ich vorbeugen?“ – so lautet das<br />

Thema von Chefarzt PD DR. Erhard<br />

G. Siegel, dem Leiter der Abteilung<br />

Gastroenterologie, Diabetologie, Hepatologie<br />

und <strong>St</strong>offwechsel (15.45 Uhr bis<br />

16.15 Uhr). Über Diagnostik und Therapie<br />

des Mammakarzinoms wird der<br />

Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Peter Scheler,<br />

referieren (16.15 bis 17 Uhr).


Herzrhythmusstörungen im Focus<br />

Forum Gesundheit<br />

Das „Forum Gesundheit“ ist eine Vortragsreihe, welche die Kreisvolkshochschule <strong>Limburg</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH organisiert. Aktuelles medizinisches<br />

Wissen soll in allgemeinverständlicher Form einem breiteren Publikum nahegebracht werden. Es wird<br />

jeweils ein Unkostenbeitrag von vier Euro erhoben.<br />

Welche Rhythmusstörung ist gefährlich?<br />

Vortrag ohne Voranmeldung<br />

Herzrhythmusstörungen sind vor allem Symptome kardialer, das heißt das Herz betreffender Erkrankungen.<br />

Nicht alle Rhythmusstörungen sind jedoch gleich. Manche Herzrhythmusstörungen<br />

sind harmlos, andere sind tödlich.<br />

Ob eine Rhythmusstörung gefährlich, ist ergibt sich vor allem aus dem Ausmaß der Beeinträchtigung der<br />

Pumpleistung des Herzens. Wie Rhythmusstörungen am Herzen entstehen und wie man helfen kann ist<br />

Thema dieses Vortrages.<br />

Leitung: Prof. Dr. med. Jörg Kreuzer<br />

Ort: Josef-Kohlmaier-Halle, Konferenzraum<br />

Termin: Mittwoch, 8. November 2006, 20:00 – 22:00 Uhr<br />

Gebühr: 4,00 Euro<br />

Wenn das Herz zu langsam schlägt<br />

Vortrag ohne Voranmeldung<br />

Der Reiz zur Erregung des Herzens entsteht im Sinusrhythmusknoten. Daher bezeichnet man den<br />

normalen Herzrhythmus auch als Sinusrhythmus. Die reguläre Pulsfolge (Frequenz) in Ruhe beträgt<br />

50- 70 pro <strong>Minute</strong>.<br />

Herzrhythmusstörungen verursachen einen Abfall unter ein für die Organerhaltung notwendiges Limit.<br />

Unterhalb der Grenzfrequenz verursacht das unzureichende Pumpvolumen des Herzens Symptome. Das<br />

klinische Bild hängt vom Ausmaß der verminderten Herzleistung ab. Die Extremform entspricht dem<br />

Herzkreislaufstillstand und ist durch Bewusstlosigkeit, weite reaktionslose Pupillen, Atemstillstand und<br />

Pulslosigkeit gekennzeichnet. Herzrhythmusstörungen können sowohl im Rahmen von primären Herzerkrankungen<br />

als auch durch andere internistisch/neurologische Erkrankungen entstehen. Die Entscheidung<br />

über das therapeutische Vorgehen muss individuell unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden<br />

Erkrankung getroffen werden. Neben medikamentösen Maßnahmen ist die Herzschrittmacherversorgung<br />

die Therapie der Wahl. Beide Behandlungsmethoden und deren Konsequenzen werden<br />

im Arztvortrag ausführlich dargestellt.<br />

Leitung: Dr. med. Klaus Nitsche<br />

Ort: Josef-Kohlmaier-Halle, Konferenzraum<br />

Termin: Mittwoch, 29. November 2006, 20:00 - 22:00 Uhr<br />

Gebühr: 4,00 Euro<br />

Gesundheit < VIA < 7


8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Schlaganfall</strong>:<br />

<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Neurologie zertifiziert: <strong>Schlaganfall</strong>behandlung auf der <strong>St</strong>roke Unit<br />

Wer einen akuten <strong>Schlaganfall</strong> erleidet, profitiert von rascher<br />

und kompetenter Behandlung. Spezialisierte Konzepte<br />

der <strong>Schlaganfall</strong>versorgung sorgen nachweislich dafür,<br />

dass die Zahl der Todesfälle und der Grad der Behinderung<br />

nach <strong>Schlaganfall</strong> wesentlich verringert werden können.<br />

>> Die seit 1998 bestehende <strong>Schlaganfall</strong>station<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

versorgt im Jahr ca 500 Patienten<br />

der Region, jetzt bekam sie ein externes<br />

Gütesiegel: Von der Deutschen<br />

<strong>Schlaganfall</strong>gesellschaft wurde sie als<br />

regionale „<strong>St</strong>roke Unit“ zertifiziert. In<br />

einer <strong>St</strong>roke Unit wird der Patient von<br />

einem speziell geschultem Team behandelt,<br />

umfassende Diagnostik und<br />

Therapie stehen rund um die Uhr<br />

zur Verfügung. Die Neurologie des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es ist nunmehr<br />

eine von 13 Kliniken in Hessen,<br />

die eine zertifizierte <strong>St</strong>roke Unit betreiben.<br />

Lesen Sie aus diesem Anlassß einen<br />

Hintergrundbericht zur <strong>Schlaganfall</strong>versorgung<br />

vom Chefarzt der<br />

Neurologie, Dr. Christoph Oberwittler.<br />

Mit <strong>Schlaganfall</strong> (engl. stroke) wird in<br />

der klinischen Medizin eine akut einsetzende<br />

vaskuläre Erkrankung des Gehirns<br />

bezeichnet, die zu <strong>St</strong>örungen der neurologischen<br />

Funktionen führt. Mit der<br />

undifferenzierten, aber treffenden Bezeichnung<br />

<strong>Schlaganfall</strong> werden ischämische<br />

Infarkte (Infarkte durch mangelnde<br />

Blutversorgung), spontane<br />

Hirnblutungen, Subarachnoidalblutungen<br />

aus Aneurysmen, und venöse<br />

Thrombosen zusammengefasst. Die häufigste<br />

Form ist der Hirninfarkt, dem<br />

nicht selten ein flüchtiges Erscheinungsbild<br />

mit einer nur vorübergehenden<br />

ischämischen Attacke (TIA) vorausgeht.<br />

Viele Menschen bekommen also vor dem<br />

„richtigen“ erst einen oder mehrere<br />

„kleinere“ Schlaganfälle. Die Symptome<br />

sind gleich, nur verschwinden sie wieder<br />

vollständig, häufig sogar nach wenigen<br />

<strong>Minute</strong>n. Die häufigsten Ursachen der<br />

TIA und Hirninfarkte sind Embolien aus<br />

arteriosklerotischen Wandveränderungen<br />

oder <strong>St</strong>enosen (Verengungen) der<br />

hirnversorgenden Arterien des Herzens<br />

oder eine Erkrankung der kleinen Hirnarterien<br />

(cerebrale Mikroangiopathie).<br />

Die mögliche Ursachenliste ist aber noch<br />

wesentlich umfangreicher und erstreckt<br />

sich auch auf seltene genetische und<br />

entzündliche Gefäßerkrankungen.<br />

Zu den Zielen der <strong>Schlaganfall</strong>medizin<br />

gehört zu allererst die Vermeidung von<br />

Schlaganfällen und Rezidiven durch<br />

konsequente Therapie und die Kontrolle<br />

der <strong>Schlaganfall</strong>-Risikofaktoren (Bluthochdruck,<br />

Diabetes Mellitus, Blutfett,<br />

Der <strong>Schlaganfall</strong> ist ein sehr komplexes Krankheitsbild und erfordert<br />

die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen<br />

medizinischen Fachabteilungen und Berufsgruppen (insbesondere<br />

Neurologie, Kardiologie, Radiologie, Pflege, Physio- und<br />

Ergotherapie sowie Logopädie). Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> steht<br />

in vorderster Front das Team unter Dr. Christoph Oberwittler OA<br />

Dr. Mario Schäff für eine solche interdisziplinäre Versorgung.<br />

Rauchen, Herzrhythmusstörungen). In<br />

der Akutsituation ist das Ziel, den Gewebsschaden<br />

im Gehirn so klein wie<br />

möglich zu halten. Diesem Ziel dient das<br />

Konzept der deutschen <strong>St</strong>roke Units, die<br />

eine Intensivbeobachtung mit Monitorüberwachung<br />

der Herz-und Kreislauffunktionen<br />

mit den Prinzipien einer sehr<br />

frühen funktionellen Therapie der Defizite<br />

durch ein interdisziplinäres Team<br />

verbinden. Ein weiteres Ziel der <strong>St</strong>roke<br />

Unit ist die möglichst genaue Feststellung<br />

der Ursachen. Dazu ist neben der<br />

Neurologie auch die kardiologische Diagnostik<br />

mit Echokardiographie und<br />

Langzeit-EKG, sowie die Radiologie mit<br />

CT, MRT und DSA erforderlich.<br />

Prähospitalphase<br />

Eine effektive <strong>Schlaganfall</strong>behandlung<br />

muss sofort nach dem Auftreten der<br />

neurologischen Defizite eingeleitet werden,<br />

da für das Gehirn jede <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong><br />

(‚Time is brain’). Viele Menschen kennen<br />

die Zeichen eines <strong>Schlaganfall</strong>s allerdings<br />

nicht oder melden sich zu spät<br />

(siehe Kasten Leitsymptome <strong>Schlaganfall</strong>).<br />

Der Notarzt und der Rettungsdienst<br />

sollen den Patienten schnell in ein <strong>Krankenhaus</strong><br />

mit CT und <strong>St</strong>roke Unit bringen.<br />

Der Umweg über den Hausarzt ist bei klaren<br />

<strong>Schlaganfall</strong>zeichen ein unnötiger Zeitverlust<br />

für potentielle Lysepatienten innerhalb<br />

des Zeitfensters von drei <strong>St</strong>unden.<br />

Akutbehandlung im <strong>Krankenhaus</strong><br />

Bereits vom Notarzt werden wichtige


Abb. 1: CT-Infarkt Abb. 2: CT-Blutung CT-Kraniotomie Abb. 4: MRT-Cortikaler Infarkt<br />

Fragen geklärt, das Routinelabor abgenommen<br />

und der Patient mit einer intravenösen<br />

Flüssigkeit versorgt, sowie bei<br />

Bedarf eine Blutdrucktherapie eingeleitet.<br />

In der Notaufnahme erfolgt eine sofortige<br />

neurologische Evaluation und Klärung<br />

von neurologischen Differentialdiagnosen,<br />

die einen <strong>Schlaganfall</strong> oder eine TIA<br />

vortäuschen können, wie z.B ein vestibulärer<br />

Schwindel, ein epileptischer Anfall<br />

oder ein Migräneanfall. Anschließend erfolgt<br />

eine cerebrale Bildgebung. Es muss<br />

immer wieder betont werden, dass klinisch<br />

nicht sicher zwischen Blutungen und Infarkten<br />

differenziert werden kann. Mit<br />

modernen MRT-Geräten ist es möglich,<br />

auch kleinste Infarkte kurz nach dem Auftreten<br />

sichtbar zu machen (Abb 4).<br />

Lysetherapie und <strong>St</strong>roke unit<br />

Das Ziel der systemischen intravenösen<br />

Lysetherapie innerhalb von drei <strong>St</strong>unden<br />

nach Auftreten der Symptome ist die<br />

Wiedereröffnung des durch einen Embolus<br />

verschlossenen Hirngefäßes beim<br />

Hirninfarkt. Je eher dies geschieht, desto<br />

besser die Prognose des neurologischen<br />

Defizits. Daher haben Lysepatienten in der<br />

Notaufnahme und im CT absolute Priorität.<br />

Die Zeitüberschreitung bei der Aufnahme<br />

sind neben einer langen Liste von<br />

Kontraindikationen der Grund, warum<br />

nur ein kleiner Prozentsatz von ca fünf<br />

Prozent der Patienten hessenweit eine Lyse<br />

erhalten. Die Zahl der Lysepatienten<br />

kann durch eine bessere Aufklärung der<br />

Bevölkerung über Frühsymptome und ein<br />

effektives NAW (Notarztwagen-) Konzept<br />

deutlich gesteigert werden.<br />

Auf der <strong>St</strong>roke Unit werden Patienten<br />

mit akuten Schlaganfällen und TIA mit<br />

hohem Rückfallrisiko am Monitor überwacht<br />

und regelmäßig neurologisch<br />

überprüft. Die enge <strong>St</strong>euerung eines für<br />

den jeweiligen Patienten optimalen Blutdrucks,<br />

die Messung der O2 Sättigung,<br />

der Temperatur, des Blutzuckers und eine<br />

bilanzierte intravenöse Flüssigkeitstherapie<br />

zielen darauf ab, die Hirnperfusion<br />

in dem betroffenen Areal und den<br />

angrenzenden, noch unversehrten Hirnarealen<br />

zu verbessern.<br />

Auf der <strong>St</strong>roke unit wird der Patient von einem<br />

interdisziplinären Team aus Ärzten,<br />

Pflege, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie<br />

und Sozialdienst behandelt. <strong>St</strong>roke<br />

Units führen zu einem besseren outcome<br />

der Patienten als eine Behandlung auf einer<br />

Normalstation ohne Monitoring. Typische<br />

Komplikationen wie Pneumonie infolge<br />

Schluckstörungen, Hirnödeme, sekundäre<br />

Einblutungen, epileptische Anfälle, <strong>St</strong>ürze,<br />

Decubiti, Harnwegsinfekte, Entgleisungen<br />

von Blutdruck und Zucker werden auf einer<br />

<strong>St</strong>roke Unit schneller erkannt oder gar<br />

verhindert und auch besser behandelt.<br />

Hirnblutung<br />

Im Falle von Blutungen (Abb 2) erfolgt im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bei Bedarf die<br />

telemedizinische Konsultation einer Neurochirurgie<br />

und ggf. die Verlegung mit<br />

dem Hubschrauber. Die überwiegende<br />

Zahl der Blutungspatienten wird nicht<br />

operativ behandelt und kann in <strong>Limburg</strong><br />

versorgt werden. Die Patienten müssen<br />

ebenfalls am Monitor auf der <strong>St</strong>roke Unit<br />

behandelt werden.<br />

Sekundärprophylaxe<br />

Neben der medikamentösen Sekundärprophylaxe<br />

reduziert die Therapie aller beeinflussbaren<br />

Risikofaktoren, insbesondere<br />

die Senkung des Bluthochdruckes,<br />

ebenfalls das Wiederholungsrisiko. Der<br />

Zielwert für den Blutdruck ist unter<br />

140/90 mmHg. Dies wird in der täglichen<br />

Praxis leider häufig nicht erreicht, wodurch<br />

das Risiko von Hirnblutungen insbesondere<br />

bei Therapie mit oralen Gerinnungshemmern<br />

(z.B. Marcumar) steigt.<br />

Die Therapie von <strong>St</strong>enosen der hirnversorgenden<br />

Gefäße kann operativ oder<br />

interventionell mit Dilatation und <strong>St</strong>ent-<br />

Implantation erfolgen. Die Verfahren sind<br />

vergleichbar sicher. Die Indikationsstellung<br />

basiert auf der neurologischen Anamnese<br />

und dem Befund zusammen mit<br />

dem <strong>St</strong>enosegrad, der mittels Ultraschall<br />

oder Angiographie bestimmt wird.<br />

Aktuell < VIA < 9<br />

Die Entwicklung der Therapie auf der <strong>St</strong>roke<br />

Unit wird darauf abzielen, einen Gefäßverschluss<br />

im Gehirn noch schneller und sicherer<br />

zu eröffnen. Die Voraussetzung für schnelle<br />

Interventionen ist ein gutes Zusammenwirken<br />

zwischen Notfallmanagement in der Prähospitalphase<br />

und der spezialisierten <strong>St</strong>roke Unit. Die<br />

Langzeitprognose hängt außerdem von der anschließenden<br />

Rehabiliation und einer konsequenten<br />

Sekundärprophylaxe ab.<br />

Leitsymptome eines <strong>Schlaganfall</strong>s<br />

Akutes Auftreten von flüchtigen oder bleibenden<br />

neurologischen Ausfallssymptomen:<br />

> Halbseitige Lähmungen<br />

> Halbseitige Gefühlsstörungen<br />

> Sprech- oder Sprachstörungen<br />

> Gesichtsfeldausfälle<br />

> Doppelbilder<br />

> Schwindel<br />

> Gangunsicherheit<br />

> Unklare Bewusstlosigkeit<br />

oder Verwirrtheit<br />

Die wichtigsten Risikofaktoren:<br />

> Rauchen<br />

> Bluthochdruck<br />

> Herzerkrankungen<br />

> Blutzuckererkrankungen<br />

> Fettstoffwechselstörungen<br />

> Übergewicht und Bewegungsmangel<br />

Was können die Angehörigen<br />

im Notfall unternehmen?<br />

Beim <strong>Schlaganfall</strong> <strong>zählt</strong> genau wie beim Herzinfarkt<br />

jede <strong>Minute</strong>. Daher soll über die Notfallrufnummer<br />

112 sofort der örtliche Rettungsdienst<br />

informiert werden. Risikopatienten<br />

sollten eine Liste der Vorerkrankungen<br />

und Medikamente mit sich führen, eventuell<br />

auch den letzten <strong>Krankenhaus</strong>entlassungsbericht.<br />

Die Ärzte brauchen<br />

unbedingt folgende Informationen:<br />

> Zu welcher Uhrzeit traten die ersten<br />

Symptome auf?<br />

> Vorerkrankungen sind bekannt?<br />

> Welche Medikamente wurden<br />

in letzter Zeit eingenommen?<br />

!


10 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Verdacht auf Brustkrebs:<br />

Vakuumbiopsie erspart<br />

vielen Frauen eine Operation<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />

Qualitätssprung in der Brustkrebsdiagnostik<br />

>> Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei<br />

Frauen: Rund 48.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich neu an<br />

dieser Krebsart, rund 18.000 Frauen sterben jährlich daran. Trotz großer<br />

Heilungschancen bei der Früherkennung liegt diese jedoch nach wie vor<br />

im Argen: Zwei Drittel aller Brusttumore werden erst entdeckt, wenn sie<br />

größer als zwei Centimenter sind. Die Folge sind radikale Operationen und<br />

belastende Therapien, die Heilungschancen sind gering.<br />

Einen überzeugenden Beitrag zu besserer<br />

Früherkennung liefert nun die neueste<br />

diagnostische Methodik am <strong>Limburg</strong>er<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, die sog. stereotaktische<br />

Vakuumbiopsie. Schonend und<br />

sicher zugleich soll sie nicht nur Frauen<br />

zur Früherkennung motivieren, sondern<br />

gleichzeitig auch die Aussagekraft der<br />

Diagnose optimieren.<br />

Selbst bei früher Abklärung eines<br />

verdächtigen Befundes war bislang ein<br />

operativer Eingriff notwendig. Am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> kann dies nun<br />

dank der neuen Untersuchungstechnik<br />

vermieden werden: Mit der stereotaktischen<br />

Mammographieeinheit, auch „Fischer-Tisch“<br />

genannt, sowie dank der<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit von<br />

Radiologie und Frauenklinik des Hauses<br />

sind gleich zwei wichtige Bausteine<br />

moderner Brustkrebsdiagnostik am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> etabliert: Zum einen können<br />

Gewebeproben (Biopsien) der Brust ab sofort<br />

ohne Operation und Vollnarkose entnommen<br />

werden, zum anderen ermöglicht<br />

die neue Diagnostik eine sehr frühe<br />

Abklärung von Verdachtsmomenten.<br />

„Wir wollten die Qualitätssicherung<br />

unserer Brustkrebsdiagnostik weiter verbessern“,<br />

kommentieren die behandelnden<br />

Chefärzte, Dr. Peter Scheler (Frauenklinik)<br />

und Dr. Thomas Heß (Radiologie)<br />

die 200.000 Euro-Investition. Entscheidendes<br />

Argument für die Anschaffung sei<br />

zudem gewesen, dass dieser Eingriff für<br />

die betroffenen Frauen das derzeit scho-<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für die Frauen der Region: die Chefärzte<br />

Dr. Peter Scheler (links) und Dr. Thomas Heß (rechts) sowie die Funktionsärztin<br />

Dr. Ulrike Gürtler und Oberarzt Dr. Sebastian Eichinger.<br />

nendste aller diagnostischen Verfahren<br />

darstellt: „Vielen unserer Patientinnen<br />

können wir jetzt eine konventionelle Operation<br />

mit Vollnarkose ersparen“, konstatiert<br />

Dr. Scheler. Der Gynäkologe ist zudem<br />

davon überzeugt, dass die neue<br />

Untersuchungsmethode zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der Brustkrebsdiagnostik<br />

der Region beiträgt. Denn das Gerät<br />

ist gleichzeitig wichtiges <strong>St</strong>andbein<br />

zur Forcierung des immer noch unterentwickelten<br />

Bewusstseins für die Notwendigkeit<br />

der Früherkennung: „Ein<br />

solch schonendes und sensitives Verfahren<br />

wie die Vakuumbiopsie wird dazu<br />

beitragen, die Frauen hierfür noch mehr<br />

zu motivieren“, betont Dr. Peter Scheler.<br />

Die Heilungschancen eines frühen, nur<br />

auf die Brust begrenzten Tumors, lägen<br />

bei über 90 Prozent. Aufgrund der Fortschritte<br />

in der Röntgen- und Ultraschalltechnologie<br />

lassen sich heute bereits<br />

kleinste, nicht tastbare Veränderungen in<br />

der Brust feststellen. Für die endgültige<br />

Diagnosestellung ist jedoch fast immer<br />

eine Biopsie notwendig. <strong>St</strong>udien zufolge<br />

erweisen sich über 70 Prozent der auf diese<br />

Weise früh untersuchten Brustveränderungen<br />

als gutartig.<br />

„Die stereotaktische Vakuumbiopsie ist<br />

ebenso schonend wie sicher zugleich“ –<br />

dies bestätigt auch Dr. Thomas Heß, Chefarzt<br />

der Abteilung für Diagnostische und<br />

Interventionelle Radiologie. Die neue Me-


DAS PROGRAMM<br />

thodik vereinige die diagnostische<br />

Sicherheit einer chirurgischen Biopsie mit<br />

den Vorteilen der minimal-invasiven,<br />

aber diagnostisch nicht sehr sicheren Verfahren<br />

der <strong>St</strong>anzbiopsie. Dies hätten zahlreiche<br />

klinische <strong>St</strong>udien nachgewiesen.<br />

Die äußerst sensitive Methode gilt zudem<br />

in Fachkreisen als sehr zuverlässig. „Wir<br />

sind sehr froh, den Frauen der Region<br />

diese sichere Alternative anbieten zu können“,<br />

betonen sowohl der Radiologe, als<br />

auch der Gynäkologe übereinstimmend.<br />

Die fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

der beiden medizinischen Disziplinen soll<br />

künftig durch die Teilnahme des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es am Mammographiescreening<br />

intensiviert werden.<br />

„Die stereotaktische<br />

Vakuumbiopsie ist ebenso<br />

schonend wie sicher zugleich.”<br />

Die Frauen der Region werden sich am<br />

Samstag, 18. November 2006, von 12 bis<br />

14 Uhr bei einem Informationstag zur<br />

Mamma-Diagnostik ein eigenes Bild vom<br />

Leistungsspektrum des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es in diesem Bereich machen<br />

können. Das genaue Programm<br />

wird zeitnah veröffentlicht werden.<br />

So verläuft eine stereotaktische<br />

Vakuumbiopsie:<br />

Unter stereotaktischen Biopsien versteht<br />

man Gewebeentnahmen, bei denen der<br />

genaue Entnahmeort durch Röntgenaufnahmen<br />

aus verschiedenen Richtungen<br />

bestimmt wird. Diese Aufnahmen werden<br />

im Computer gespeichert, hieraus lässt<br />

sich das Ziel der Gewebeentnahme exakt<br />

berechnen. Die eigentliche Biopsie erfolgt<br />

mit einer Hohlnadel von drei Millimetern<br />

Durchmesser, die nahe der Spitze eine<br />

seitliche Öffnung aufweist. Durch ein Vakuum<br />

wird das zu entfernende Gewebe<br />

sanft in diese Öffnung gesaugt und anschließend<br />

mit einem winzigen Hochgeschwindigkeits-Rotationsmesserabgetrennt.<br />

Durch schrittweises Drehen der<br />

Nadel und Wiederholung dieses Vorgangs<br />

Gesundheit < VIA < 11<br />

kann rund um die Einstichstelle Gewebe<br />

entnommen werden. Auf diese Weise ist es<br />

möglich, Veränderungen von bis zu zwei<br />

Centimetern vollständig zu entfernen.<br />

Die Patientin liegt bequem in Bauchlage<br />

auf dem Untersuchungstisch. Dieser hat<br />

eine große Öffnung, durch welche die zu<br />

untersuchende Brust nach unten hängt.<br />

Die Gewebeentnahme erfolgt in örtlicher<br />

Betäubung. Das Verfahren ist sehr zielgenau<br />

und deshalb diagnostisch zuverlässig.<br />

Im Gegensatz zu operativen Gewebeentnahmen<br />

hinterlässt es keine inneren Narben<br />

und erschwert von daher auch nicht<br />

weitere Beurteilungen bei späteren Mammographien.<br />

! INFO<br />

Nähere Informationen und<br />

Anmeldungen im Sekretariat der<br />

Frauenklinik: 06431 / 292-4451<br />

Erster <strong>Limburg</strong>er Diabetes-Tag: Diabetes - und gut leben!<br />

>> Im Rahmen der 17. <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstage findet am Samstag, 4. November 2006 von 10 bis 17 Uhr der erste <strong>Limburg</strong>er<br />

Diabetes-Tag in der <strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>adthalle statt. Konzipiert von der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und<br />

<strong>St</strong>offwechsel am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> unter Chefarzt PD Dr. Erhard G. Siegel in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten<br />

das folgende Programm zusammengestellt:<br />

10.00-10.30 h Begrüßung<br />

Konferenzraum (2. OG) Clubraum Bühne<br />

10.30 - 11.15 h Vortrag: Vortrag: Workshop:<br />

Moderne Diabetestherapie: Ein Pass für Diabetes Gut zu Fuß mit Diabetes<br />

Gestern- heute- morgen (Dr. Fischer) Gut zu Fuß mit Diabetes<br />

(Dr. Fester, Dr. Kerum) (K. Bormann)<br />

11.15 - 12.00 h Clubraumebene:<br />

12.00 – 12.15 h<br />

Diabetes in Zeiten der Gesundheitsreform: DMP-Diabetes:<br />

Was nutzt es? Sind moderne Insuline noch verordnungsfähig?<br />

(Vertreter der Krankenkassen, Deutscher Diabetiker Bund, ärztl. Referenten)<br />

Kabarettistische Überraschung mit „Agathe“<br />

12.15 – 13.00 h Mittagspause<br />

13.00 – 13.30 h Workshop: Vortrag:<br />

Blutzucker messen; Insulin spritzen: „Das tödliche Quartett“<br />

Wie mach` ich es richtig?<br />

(Fr. Jenniches, Fr. Werner)<br />

(PD Dr. Siegel o. OÄ M. Siebein)<br />

13.30 – 14.00 h Vortrag: „Verrückt“ mit Diabetes (Psychologe) Workshop: Bewegung macht Spaß Workshop:<br />

(Physiotherapie) Gut zu Fuß mit Diabetes<br />

(K. Bormann)<br />

14.00 – 14.30 h Workshop: „Gut essen macht gesund“ Vortrag: Ein Pass für Diabetes<br />

(Fr. Tilli, Fr. Baumann) (Dr. Fischer)<br />

14.30 – 15.00 h Workshop: Bewegung macht Spaß<br />

(Physiotherapie)<br />

15.00 – 15.30 h Workshop: Blutzucker messen; Insulin spritzen: Vortrag: „Das tödliche Quartett“<br />

Wie mach` ich es richtig?<br />

(Fr. Jenniches, Fr. Werner)<br />

(PD Dr. Siegel o. OÄ M. Siebein)<br />

15.30 – 16.00 h Workshop: „Gut essen macht gesund“ Vortrag: „Verrückt“ mit Diabetes<br />

(Fr. Tilli, Fr. Baumann) (Fr. Horz)


12 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Neue Therapien gegen<br />

Inkontinenz und Senkungsleiden<br />

Leiter der urogynäkologischen Sprechstunde<br />

informierte beim Patientenforum der Frauenklinik.<br />

>> In Deutschland leiden im Laufe eines<br />

Jahres ca. fünf Millionen Frauen<br />

vorübergehend oder dauerhaft an Harninkontinenz<br />

und Blasenbeschwerden.<br />

Dazu <strong>zählt</strong> jede dritte Frau über 55<br />

Jahre, aber auch jüngere Patientinnen -<br />

zumindest jede vierte Frau vorübergehend<br />

nach der Entbindung. Die betroffenen<br />

Patientinnen sind nicht jedoch<br />

mehr bereit, sich den Rest ihres Lebens<br />

mit diesem Leiden abzufinden. Gibt es<br />

schließlich neue Therapieformen, dieser<br />

tabuisierten Krankheit zu begegnen.<br />

Diese werden nun auch in der Frauenklinik<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

angeboten: In der urogynäkologischen<br />

Sprechstunde, jeweils mittwochs<br />

von 14 bis 16 Uhr.<br />

Denn neben den Fachdisziplinen aus der<br />

Urologie und der Neurologie nehmen<br />

sich insbesondere die Urogynäkologen<br />

des oben skizzierten Problemfelds an.<br />

Über das breite Diagnostik- und Therapierepertoire<br />

der Urogynäkologischen<br />

Sprechstunde, die in Kooperation mit<br />

den anderen Fachrichtungen in der<br />

Frauenklinik etabliert wurde, wurden die<br />

Frauen der Region auch im Rahmen einer<br />

Informationsveranstaltung informiert.<br />

Oberarzt Waldemar Schmidt, der<br />

die Urogynäkologische Sprechstunde in<br />

Kooperation mit den jeweils beteiligten<br />

anderen medizinischen Disziplinen leitet,<br />

informierte betroffenene und interessierte<br />

Frauen über die neuesten Entwicklungen<br />

in Diagnostik und Therapie<br />

informieren.<br />

„Nicht immer muß<br />

geschnitten werden ...“<br />

Nicht immer muß geschnitten werden,<br />

vielmehr kann oft durch einfache konservative<br />

Maßnahmen das Leiden deutlich<br />

gelindert werden, so Schmidt. Viele<br />

Kriterien müssten hierbei beachtet werden.<br />

Daher seien die richtige Diagnose<br />

und die Einleitung der passenden Therapie<br />

in der Urogynäkologischen Sprechstunde<br />

von großer Bedeutung.<br />

Werde jedoch dennoch ein operativer<br />

Eingriff erforderlich, so sollte nach Überzeugung<br />

des Urogynäkologen keine<br />

leichtfertige Entscheidung sein: Mithilfe<br />

von Netzimplantaten und ganz neuartigen<br />

Zugangswegen könne den Patientinnen<br />

sehr schonend und meist unter<br />

Vermeidung eines Bauchschnittes geholfen<br />

werden. In seinem Vortrag „Die<br />

Kunst der kleinen Schnitte – moderne<br />

operative Techniken zur Behebung von<br />

Senkungs- und Inkontinenzleiden“ erläuterte<br />

Schmidt die verschiedensten Methoden<br />

dieser hochmodernen Techniken.<br />

! INFO<br />

Nähere Informationen zur urogynäkologischen<br />

Sprechstunde:<br />

im Sekretariat der Frauenklinik<br />

unter der Telefonnummer:<br />

0 64 31 / 292-44 54


„Die Eltern wurden geschult, die Dringlichkeit<br />

einer kritischen Situation zu erkennen ...”<br />

Großen Anklang fand der<br />

Säuglings- und Kindernotfallkurs,<br />

den die Frauenklinik<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es kurz vor der<br />

Ferienzeit angeboten hatte.<br />

>> Hintergrund des Angebots<br />

war die Tatsache, dass gerade<br />

junge Eltern häufig über Unsicherheiten<br />

im Umgang mit Notfallsituationen<br />

ihrer Kinder beklagen.<br />

Zielgruppe waren jedoch<br />

neben den Eltern auch die Großeltern,<br />

Geschwister und Erzieher,<br />

aber auch Babysitter. Letzteren<br />

wurde sogar ein Zertifikat ausgestellt<br />

– eine ausgezeichnete<br />

Referenz, wie viele Teilnehmer<br />

konstatierten.<br />

Ziel des Seminars war es, die TeilnehmerInnen<br />

für die gängigsten Notfälle des<br />

Alltags fit zu machen. Dozent <strong>St</strong>efan<br />

Zachmann, Oberarzt für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe, war als langjähriger<br />

Ausbilder von Rettungsassistenten sowie<br />

durch die langjährige Besetzung des Baby-Notarztwagens<br />

in Freiburg besonders<br />

vertraut mit der Problematik; besondere<br />

Kompetenzen hat er in diesem Zusammenhang<br />

jedoch auch als Vater<br />

zweier Kinder aufzuweisen…<br />

„Die Eltern wurden geschult, die Dringlichkeit<br />

einer kritischen Situation zu erkennen<br />

und die wertvolle Zeit, die bis<br />

zum Eintreffen professioneller Hilfe verstreichen<br />

kann, sinnvoll zu überbrücken“,<br />

resümiert der Gynäkologe. Neben der<br />

klassischen Ersten Hilfe und dem Thema<br />

Vorbeugung wurde auf folgende Themengebiete<br />

besonderer Wert gelegt:<br />

> Was ist ein Notfall? Unterscheiden<br />

zwischen lebensbedrohlichen<br />

und „harmlosen“ Situationen<br />

Krisen sicher erkennen und richtig reagieren:<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 13<br />

> Herz-Lungen-Wiederbelebung eines Neugeborenen<br />

und älterer Kinder in Übungen am<br />

Phantom<br />

> Akute Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise<br />

Asthma, Pseudokrupp, Erstikkung<br />

durch Ertrinken oder Fremdkörper<br />

> Häufige Verletzungsmuster wie Verbrennungen,<br />

<strong>St</strong>romunfälle, <strong>St</strong>ürze, Verätzungen,<br />

Schnittwunden, Knochenbrücke, starke Blutungen<br />

> Innere Erkrankungen wie zum Beispiel Fieber,<br />

Bauchkrämpfe, Vergiftungen.<br />

Säuglings- und Kindernotfallkurs<br />

an der Frauenklinik<br />

Anhand umfangreichen Bildmaterials wurden<br />

den Interessierten Einblick in die Funktionsweise<br />

des kindlichen Organismus mit den verschiedensten<br />

Notfallbildern gewährt. Zudem<br />

wurden praktische Übungen wie Druckverband<br />

und spezielle Lagerungen durchgeführt.<br />

Alles in allem ein origineller Auftakt des neuen<br />

Teams unter Chefarzt Dr. Peter Scheler!


14 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>St</strong>artschuss für den Bau des Ärztehauses<br />

Vision konkret:<br />

Ambulante Medizin, kurze Wege,<br />

neue Konzepte und mehr Parkplätze<br />

Von Ulrich Haßler<br />

>> Im Oktober 2006 beginnt die Baumaßnahme<br />

„Errichtung eines Ärztehauses“<br />

durch den Investor der Grundstücksgemeinschaft<br />

Reusch aus <strong>Limburg</strong>-Offheim.<br />

Nach jahrelangen Vorplanungen<br />

ist ein optimaler Plan für<br />

diese Institution herangereift, der dem<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> viele Vorteile bringen wird:<br />

im Rahmen der Abfallwirtschaft und<br />

des Brand- und Katastrophenschutzes<br />

sowie auch in Bezug auf die Mitarbeiterparkplätze.<br />

Genrell gilt: Das Ärztehaus<br />

wird einen wesentlichen Beitrag<br />

dazu leisten, dass das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> seinen Versorgungsauftrag<br />

als einziges Schwerpunktkrankenhaus<br />

im Umfeld von 50 Kilometern<br />

Grundriss Parkhaus Untergeschoß 1<br />

weiterhin gut erfüllen kann. Noch<br />

mehr Kooperation und Verzahnung mit<br />

exernen Partnern werden dazu beitragen,<br />

dass unsere Patienten noch besser<br />

versorgt werden.<br />

In den vorangegangenen zwei Monaten<br />

wurde als vorbereitende Maßnahme die<br />

blaue <strong>St</strong>ahlrampe, die 1993 für die Errichtung<br />

des Neubaus gebaut wurde, abgerissen<br />

und durch eine breite Betonrampe<br />

ersetzt, die es jetzt ermöglicht,<br />

sogar mit Gegenverkehr die Rampe zu<br />

befahren. Die Fertigstellung der Rampe<br />

ist Voraussetzung für den Beginn der<br />

Baumaßnahme. Ab Oktober wird die Liegendanfahrt<br />

durch DRK und City Am-<br />

bulance nur noch über die Westseite des<br />

Plateaus vom Talbau bis zur neuen<br />

Rampe erfolgen. Eine Zufahrt über den<br />

Haupteingang ist nur noch in Ausnahmefällen<br />

möglich.<br />

Bei dem Ärztehaus handelt es sich um<br />

ein siebenstöckiges Gebäude mit einer<br />

Grund-fläche von 800 tlw. 1000 Quadratmetern.<br />

Die ersten vier Geschosse<br />

sind Garagengeschosse, davon werden<br />

dem <strong>Krankenhaus</strong> zwei Ebenen à<br />

35 Plätze für die Mitarbeiter zur Verfügung<br />

gestellt. Insgesamt werden für die<br />

Mitarbeiter zusätzlich mehr als 20 Plätze<br />

bereitgestellt werden können.


Die Garagengeschosse III und IV sind für<br />

die Besucher und Patienten des Ärztehauses<br />

und des <strong>Krankenhaus</strong>es reserviert,<br />

die Bedienung der Parkebenen I und II erfolgt<br />

über die Schranke am Talbau, die<br />

Anfahrt zu den Parkebenen 3 und 4 über<br />

die Schranke am Haupteingang.<br />

Damit besteht eine getrennte Wegeführung<br />

von Mitarbeitern, City Ambulance<br />

und DRK gegenüber Besuchern und Patienten<br />

des Kranken- und des Ärztehauses.<br />

Die folgenden drei Geschosse sind für<br />

die Unterbringung einer Einrichtung für<br />

ambulante Rehabilitation und Orthopädietechnik<br />

sowie für niedergelassene<br />

Ärzte vor-gesehen. Die Anbindung des<br />

fünften Geschosses das <strong>Krankenhaus</strong> erfolgt<br />

über das erste Obergeschoss im Bereich<br />

der ehemaligen D S A. Eine weitere<br />

Aufstockung um bis zu zwei<br />

Geschosse ist statisch vorgesehen und<br />

hängt von der Nachfrage der Räume ab.<br />

Das Ärztehaus erhält selbstverständlich<br />

einen eigenen, attraktiven und gut angebundenen<br />

Haupteingang, damit der Besucher-<br />

und Patientenstrom des Ärztehauses<br />

nicht komplett den ersten <strong>St</strong>ock<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es passieren<br />

muss. Auf der untersten Parkebene<br />

befindet sich dann die Abfallentsorgung,<br />

der Containerplatz ist zukünftig nicht<br />

mehr offen einsehbar, die Beschickung<br />

erfolgt über die darüberliegende Ebene<br />

mit einem Verbindungstunnel unter der<br />

<strong>St</strong>rasse zum <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

In den letzten Jahren haben viele Kliniken<br />

Ärztehäuser in unmittelbarer Nähe<br />

angesiedelt: Schließlich ist eine enge<br />

Verflechtung zwischen niedergelassenen<br />

Grundriss Parkhaus Obergeschoß 1<br />

Ärzten und Krankenhäusern vom Gesetzgeber,<br />

dem Hessischen Sozialministerium<br />

und den Krankenkassen gewollt<br />

und liegt somit gar im öffentlichen<br />

Interesse. Ziel ist es, Patienten in kürzester<br />

Zeit bestmöglich zu diagnostizieren<br />

und zu therapieren, um somit eine<br />

schnellstmögliche Patientengenesung zu<br />

gewährleisten und damit nicht zuletzt<br />

die knappen Finanzmittel im Gesundheitswesen<br />

zu schonen.<br />

Durch den Bau des Ärztehauses ergeben<br />

sich für alle Beteiligten, vor allem<br />

für unsere Patienten und Besucher,<br />

zahlreiche Vorteile und Kooperationsmöglichkeiten:<br />

> Kurze Wege für Belegärzte, Patienten<br />

und Besucher zwischen Praxis, OP<br />

und <strong>Krankenhaus</strong> sowie Nachversorgung<br />

der Patienten,<br />

> ambulantes Operieren durch Fachärzte<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

> ambulante Reha-Behandlungen unmittelbar<br />

nach dem Abschluss der<br />

stationären Versorgung,<br />

> Etablierung integrierter Versorgungskonzepte,<br />

> Verzahnung vor- und nachstationärer<br />

Versorgung von Patienten.<br />

Schnitt durch die Decks und <strong>St</strong>ockwerke<br />

Ostansicht<br />

News < VIA < 15<br />

Westansicht


16 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

@<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft setzt<br />

auf barrierefreie Informationspolitik:<br />

@<br />

Soziale Kompetenz<br />

auch auf digitaler Ebene<br />

Barrierefrei – ein Begriff, ...<br />

... der bislang vornehmlich im Zusammenhang mit<br />

Architektur und behindertengerechten Wohnen landläufig<br />

bekannt ist. Barrierefrei ist jedoch zunehmend auch<br />

im Zusammenhang mit Internetauftritten ein Thema –<br />

spätestens, seitdem die sogenannte Barrierefreiheit<br />

für die Websites öffentlicher Einrichtungen rechtlich<br />

verpflichtend geworden ist.<br />

>> Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH hat nun im Zuge<br />

eines Relaunches ihrer Homepage<br />

auch auf Barrierefreiheit<br />

gesetzt, sprich: ihre Seiten somit<br />

auch für Menschen mit Behinderungen<br />

zugänglich gemacht.<br />

Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Ehrhardt: „Wir fallen zwar nicht<br />

unter die Auflagen des Gesetzgebers,<br />

haben uns aber, auch in<br />

Anlehnung an unser Leitbild, freiwillig<br />

an den Vorgaben der Barrierefreiheit<br />

orientiert. Gerade für uns<br />

als Gesundheitsanbieter gehört dies<br />

zum elementaren Bestandteil der<br />

sozialen Kompetenz unserer Einrichtung.“<br />

Vor diesem Hintergrund seien<br />

technische Barrieren, die Menschen<br />

vom Zugang zu den Informationen<br />

über die Angebote<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ausgrenzen,<br />

nicht vertretbar. Die Gesellschaft<br />

wolle damit die besondere<br />

Verantwortung unterstreichen,<br />

die sie gegenüber der Gleichstellung<br />

behinderter Menschen<br />

empfinde. Dies könne sich nicht<br />

nur auf Rollstuhlrampen und Aufzüge<br />

beschränken: „Zu Selbstständigkeit<br />

und Selbstbestimmung gehört<br />

unabdingbar auch ein freier


„Die Homepage kommt weitestgehend<br />

ohne propietäre (das heißt herstellerabhängige)<br />

Techniken wie Flash oder<br />

Quicktime aus und ist somit für nahezu<br />

alle Web-Browser darstellbar. .“<br />

und problemloser Zugriff auf das Internet<br />

als Informations- und Kommunikationsplattform<br />

ohne jedwede Einschränkung.<br />

Dies gehört heute elementar zur<br />

gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben.“ Nicht umsonst sei<br />

ein barrierefreier Internetzugang in vielen<br />

anderen Ländern einklagbares Recht.<br />

So wurden nun bei der Programmierung<br />

der <strong>Vincenz</strong>-Website bewusst bestimmte<br />

Techniken vermieden, die etwaige Barrieren<br />

darstellen können, stattdessen<br />

orientierte sich der Internetdienstleister<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ganz nach<br />

behindertengerechten <strong>St</strong>andards. So<br />

lässt sich beispielsweise mittels eines<br />

komfortablen Schriftgrößenswitches die<br />

Schriftgröße nach Gusto ändern und auf<br />

Wunsch vergrößern. Mittels Hilfsmitteln<br />

wie Screenreader und Braille-Zeile können<br />

sich blinde und sehbehinderte Intenetnutzer<br />

schneller Zugang zu den Seiten<br />

von <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna<br />

verschaffen. Über die gesetzlichen Anforderungen<br />

hinaus verfügt die neue Homepage<br />

über einen feststehende Navigationsbereich<br />

und ist auch als reine<br />

Textversion betrachtbar (bedeutend bessere<br />

Indizierbarkeit bei Suchmaschinen,<br />

einfache Handhabung für Programme,<br />

welche die Inhalte z.B. für Blindenausgabe<br />

weiterverarbeiten). Die Homepage<br />

kommt weitestgehend ohne propietäre<br />

(das heißt herstellerabhängige) Techniken<br />

wie Flash oder Quicktime aus und ist<br />

somit für nahezu alle Web-Browser darstellbar.<br />

Somit bleiben die eingestellten<br />

Inhalte unabhängig vom technischen<br />

<strong>St</strong>and des Nutzers plattformübergreifend<br />

einsichtig und navigierbar. Zudem entspricht<br />

die neue <strong>Vincenz</strong>-Website zu 100<br />

Prozent den gängigen Web-<strong>St</strong>andards,<br />

wie sie das Worl Wide Web - Konsortium<br />

(W3C) vorgibt. Es kommen daher keine Frames zum Einsatz, da<br />

diese weder barrierefrei noch suchmaschinen- oder benutzerfreundlich<br />

sind (ein Frame ist ein feststehender Homepage-Bereich,<br />

in den andere Inhalte nachgeladen werden können, ohne<br />

dass sich die gesamte Seite neu geladen muss, z.B. eine feststehende<br />

Navigation. Eine Technik, die sich von erfahrenen Programmieren<br />

auch mit W3C-<strong>St</strong>andars umsetzen läßt).<br />

Dieser Relaunch kommt zudem eigentlich jedem Nutzer zugute:<br />

Schließlich entmutigen fehlende Texte zur Beschreibung von<br />

Graphiken, eine unglückliche Auswahl der Farbkombinationen,<br />

unklare <strong>St</strong>rukturen oder schlecht bedienbare Navigationsmechanismen<br />

auch den gewöhnlichen, sprich: handicapfreien „User“.<br />

@<br />

> Die Homepage muss von sog. Screenreader vorlesbar sein<br />

> Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein,<br />

wenn diese ohne Farbe betrachtet werden.<br />

> Trennung von Inhalt und Layout: Markup-Sprachen<br />

(insbesondere HTML) und <strong>St</strong>ylesheets (CSS) sind entsprechend<br />

ihrer Spezifikationen und formalen Definitionen zu verwenden.<br />

> Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente<br />

Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche<br />

Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen.<br />

> Internetangebote müssen auch dann nutzbar sein, wenn der<br />

verwendete Benutzeragent neuere Technologien (z.B. JavaScript,<br />

Flash etc.) nicht unterstützt oder diese deaktiviert sind.<br />

> Die direkte Zugänglichkeit der in Internetangeboten<br />

eingebetteten Benutzerschnittstellen ist sicherzustellen.<br />

> Internetangebote sind so zu gestalten, dass Funktionen<br />

unabhängig vom Eingabegerät oder Ausgabegerät nutzbar sind.<br />

> Die zur Erstellung des Internetangebots verwendeten Technologien<br />

sollen öffentlich zugänglich und vollständig dokumentiert sein,<br />

wie z. B. die vom World Wide Web Konsortium entwickelten<br />

Technologien.<br />

> Der Nutzerin/dem Nutzer sind Informationen zum<br />

Kontext und zur Orientierung bereitzustellen.<br />

> Navigationsmechanismen sind übersichtlich<br />

und schlüssig zu gestalten.<br />

News < VIA < 17<br />

„Dieser Relaunch<br />

kommt zudem<br />

eigentlich jedem<br />

Nutzer zugute ... “<br />

Die Anforderungen der barrierefreien<br />

Informationstechnik-Verordnung BITV im Überblick:<br />

www.st-vincenz.de


18 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Alarmierender Sommerengpaß<br />

bei den Blutkonserven:<br />

�<br />

Sonder- Blutspendeaktion<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

In der gesamten Bundesrepublik, so auch in Hessen,<br />

herrschte in diesem Sommer ein akuter, in diesem<br />

Maße außergewöhnlicher Notstand bei der Versorgung<br />

mit Blutkonserven.


„Trotz vieler Forschungsarbeiten ist Blut<br />

immer noch nicht industriell herstellbar.“<br />

>> Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> mbH beschloß, sich dem<br />

Appell des DRK-Blutspendedienstes<br />

anzuschließen und mitzuhelfen,<br />

schnellstmöglich für eine Entspannung<br />

der Situation zu sorgen. Deshalb<br />

knüpfte das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Limburg</strong> an seine alte<br />

Tradition der Blutspende im Hause<br />

an und richtete einen eigenen<br />

Spendetermin ein.<br />

Gerade in den Ferienmonaten kommt es<br />

trotz eingeplanter Sicherheitsreserven<br />

immer wieder zu gefährlichen Engpässen<br />

in der Blutversorgung. Diesmal war<br />

der Notstand besonders gravierend: die<br />

Blutvorräte in Hessen reichten nur für<br />

etwas mehr als einen Tag. Allein das <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> verbraucht im<br />

Jahr ca. 5000 Erythrozytenkonzentrate<br />

(Blutkonzentrate). Täglich werden in<br />

Hessen fast eintausend Blutkonserven<br />

benötigt. Trotz vieler Forschungsarbeiten<br />

ist Blut immer noch nicht industriell<br />

herstellbar.<br />

Deshalb rettet jede Spende ganz konkret<br />

Leben: Sowohl zahlreichen Unfallopfern,<br />

als auch vielen onkologischen<br />

Patienten. Denn bei fast jeder Chemotherapie<br />

ist die Gabe von Blut unerlässlich.<br />

„Blut, das heute gespendet wird,<br />

kann morgen das Leben eines Mitbürgers<br />

retten“, so <strong>Vincenz</strong>-Laborleiterin<br />

Hanna Kujawska, die die Aktion in der<br />

<strong>Limburg</strong>er Klinik gemeinsam mit Vertretern<br />

des Deutschen Roten Kreuzes<br />

(DRK) organisierte. Ihr Appell an die<br />

MitarbeiterInnen der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

sich sowohl selbst an der<br />

Blutspendeaktion zu beteiligen, als auch<br />

bei Freunden, Angehörigen und Bekannten<br />

für die Aktion zu werben, stieß<br />

nicht auf taube Ohren: Die Beteiligung<br />

war außerordentlich!<br />

! INFO BOX<br />

Aktuell < VIA < 19<br />

Blut spenden können alle gesunden<br />

Menschen von 18 bis 68 Jahren.<br />

Bitte Lichtbildausweis (Personalausweis,<br />

Reisepass oder Führerschein)<br />

zum Blutspendtermin mitbringen.<br />

Kostenlose Info-Hotline:<br />

0800 11 949 11<br />

Der hohe Bedarf an Blut ist in erster<br />

Linie eine Folge des medizinischen<br />

Fortschritts: Viele Operationen, Organübertragungen<br />

und die Behandlung<br />

von Patienten mit bösartigen Tumoren<br />

sind nur dank moderner Transfusi-onsmedizin<br />

möglich geworden. <strong>St</strong>atistisch<br />

gesehen wird das meiste Blut inzwischen<br />

für die Behandlung von Krebspatienten<br />

benötigt. Es folgen Erkrankungen<br />

des Herzens, Magen- und<br />

Darmerkrankungen. Verletzungen folgen<br />

erst an vierter <strong>St</strong>elle.<br />

Die gespendete Blutmenge ist im Verhältnis<br />

zur Gesamt-blutmenge des<br />

Körpers so gering, dass der Verlust vom<br />

Organismus schnell wieder ausgeglichen<br />

wird. Die für die Abwehr von<br />

Krankheitskeimen besonders wichtigen<br />

weißen Blutkörperchen und die Blutflüssigkeit,<br />

das so ge-nannte Plasma,<br />

werden schon innerhalb nur eines Tages<br />

ersetzt – bei den roten Blutkörperchen<br />

dauert dies etwas länger. Wohlbefinden<br />

und Leistungsfähigkeit wird<br />

jedoch zu keiner Zeit durch eine Blutspende<br />

beeinträchtigt.<br />

Außerdem gibt es auch für den Spender<br />

einen Benefit: Das gespendete Blut<br />

durchläuft zur Sicherheit wichtige Laboruntersuchungen.<br />

Ein Antikörpersuchtest<br />

spürt Sub-stanzen auf, die gegen<br />

körperfremde Blutzellen gerichtet<br />

sind. Das Ergebnis dieses Tests ist natürlich<br />

nicht nur für den Empfänger,<br />

sondern auch für den Spender von Bedeutung.<br />

Ergeben sich auffällige Laborergebnisse,<br />

werden die Spender vom<br />

Blutspendedienst unterrichtet, Befunde<br />

werden auf Wunsch weitergeleitet.<br />

Alles in allem dauert das Blutspenden<br />

weniger als eine <strong>St</strong>unde – Zeit, die<br />

ein Menschenleben retten kann.


20 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

>> Die Betonung lag auf Zukunft: angeregt, teils emotional<br />

geladen war die Atmosphäre beim Patientenforum in<br />

der Hadamarer <strong>St</strong>adthalle, zu der Geschäftsführer Hans-<br />

Joachim Ehrhardt alle interessierten Bürger eingeladen<br />

hatte. Gemeinsam mit Bürgermeister Hans Beresko, zugleich<br />

auch stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, stand er im Rahmen<br />

einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort.<br />

Veränderung – das war das Schlüsselwort in den <strong>St</strong>ate-<br />

Nachdrückliches Plädoyer<br />

zur Veränderung<br />

Patientenforum in Hadamar: Geschäftsführer und<br />

Bürgermeister standen Bürgern Rede und Antwort<br />

Bekräftigten übereinstimmend die<br />

Notwendigkeit des neuen Konzepts<br />

für <strong>St</strong>. Anna: Hadamars Bürgermeister<br />

Hans Beresko, gleichzeitig stellvertretenderVerwaltungsratsvorsitzender<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

und Geschäftsführer Hans-Joachim<br />

Ehrhardt.<br />

ments beider Vertreter der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft. Ohne<br />

Veränderungen ist <strong>St</strong>. Anna sowohl nach Überzeugung der<br />

Geschäftsführung, als auch des Verwaltungsrates nicht zu<br />

retten: „Krankenhäuser dieser Größenordnung sind politisch<br />

nicht gewollt“, konstatierte Bürgermeister Beresko.<br />

Wolle man den Erhalt von <strong>St</strong>. Anna sei Fortentwicklung<br />

einfach zu akzeptieren. Nach Angaben von Geschäftsführer<br />

Ehrhardt bringen die neuen <strong>St</strong>rukturen zudem medizinische<br />

Angebote, die es bisher nicht im <strong>St</strong>. Anna gab.


„<strong>St</strong>. Anna soll und wird<br />

bestehen bleiben. Gemeinsam<br />

mit seinem großen<br />

Bruder in <strong>Limburg</strong> hat es<br />

sogar eine gute Zukunft.“<br />

Beresko und Ehrhardt wurden nicht<br />

müde zu versichern: <strong>St</strong>. Anna soll und<br />

wird bestehen bleiben. Gemeinsam mit<br />

seinem großen Bruder in <strong>Limburg</strong> habe<br />

es sogar eine gute Zukunft. Allerdings<br />

nur unter der Voraussetzung einer völligen<br />

Umstrukturierung: Es dürfe in Hadamar<br />

nur noch angeboten werden, was<br />

es in <strong>Limburg</strong> nicht gibt. Deshalb müsse<br />

sich das Haus in zwei bis drei Jahren,<br />

beim Erreichen des Pensionsalters von<br />

Belegarzt Dr. Bernhard Bremer, von seiner<br />

ebenso beliebten wie erfolgreichen<br />

Geburtshilfe verabschieden.<br />

Denn der Feststellungsbescheid der<br />

Landesregierung verbiete nun einmal,<br />

an zwei Betriebsstätten einer GmbH<br />

gleiche Abteilungen vorzuhalten. Der<br />

Widerspruch, den die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

zunächst eingelegt hatte, sei<br />

rein prophylaktisch: „Wir wollen nicht<br />

das Rad zurückdrehen! Vielmehr geht es<br />

um Fragen der Organisation, Umsetzungsfristen<br />

und die Wahrung gewisser<br />

Handlungsfreiheiten“, konnten Geschäftsführer<br />

und Bürgermeister Irritationen<br />

im Publikum auflösen.<br />

Einmal mehr nutzten sie die Gelegenheit,<br />

auch die zahlreich vertretenen Mitarbeiter<br />

der Belegschaft von der nach Meinung<br />

aller beteiligten Fachleute sinnvollen<br />

Aufgabenteilung zwischen beiden<br />

Häusern zu informieren: <strong>St</strong>. Anna soll<br />

als sogenanntes Portal-<strong>Krankenhaus</strong> erhalten<br />

bleiben – eine Anlaufstelle für die<br />

Menschen der Region, in der sie den Service<br />

erhalten, der ihnen anschließend die<br />

medizinische Versorgung sichert, sei es<br />

nun in Hadamar oder auch in <strong>Limburg</strong>.<br />

Eine starke Kurzzeitchirurgie mit Chirurgie<br />

werde erhalten bleiben und solle im<br />

ersten Quartal 2007 Einzug halten. <strong>St</strong>att<br />

lediglich zwei werde es vier oder fünf<br />

Ärzte geben, die unter den bekannten<br />

<strong>Limburg</strong>er Chefärzten auch in Hadamar<br />

<strong>St</strong>ationen versorgten.<br />

Zum Jahreswechsel stehe zudem die Eröffnung<br />

der neuen Palliativ-<strong>St</strong>ation an,<br />

dann der Aufbau der Pulmologie bis<br />

Ende 2007 – laut Geschäftsführer Ehrhardt<br />

„ein Segen für Lungenheilkranke<br />

aus dem hiesigen Raum, da Wetzlar als<br />

nächste <strong>St</strong>ation in den nächsten Jahren<br />

geschlossen werden soll.“<br />

Mit einer Geriatrie, in der ältere Patienten<br />

für eine Rückkehr in ihre gewohnte<br />

heimische Umgebung therapiert werden<br />

sollen, wolle die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

dem demographischen Wechsel<br />

Rechnung tragen. Die Schmerztherapie<br />

werde in Hadamar bleiben, ebenso die<br />

internistische Abteilung, die erst beim<br />

Auslaufen der Verträge mit den Belegärzten<br />

in einigen Jahren geschlossen<br />

werden soll.<br />

Die Verluste in Höhe von 1,2 Millionen<br />

Euro, die man in diesem Jahr im Hadamarer<br />

<strong>Krankenhaus</strong> erwarte, machten<br />

eine Weiterführung im gewohntbewährten<br />

Muster einfach unmöglich.<br />

<strong>St</strong>. Anna würde sich nach dem derzeitigen<br />

<strong>St</strong>and der Dinge vielmehr selbst<br />

schließen, wenn man nicht gemeinsam<br />

strukturelle Veränderungen angehe. Die<br />

rückläufige Belegung in <strong>St</strong>. Anna sei<br />

nicht etwa der politische Wille der Geschäftsführung,<br />

sondern hänge aus-<br />

Aktuell < VIA < 21<br />

schließlich mit dem als Folge der<br />

Gesundheitsreform unausweichlichen<br />

Trend zur ambulanten Behandlung zusammen:<br />

„Krankheitsbilder, für deren<br />

Behandlung man früher sieben Tage ein<br />

Bett belegt hat, behandelt man heute<br />

ambulant. Und damit sich Hadamar<br />

aufgrunddessen nicht selbst schließt,<br />

brauchen wir die neue Konzeption. Wir<br />

sind nun einmal ein <strong>Krankenhaus</strong> mit<br />

zwei Betriebsstätten!“<br />

„Zum Jahreswechsel steht zudem die Eröffnung der neuen Palliativ-<strong>St</strong>ation an, dann der Aufbau der Pulmologie bis Ende 2007.“


22 > VIA > <strong>St</strong>. Anna<br />

Neuer Service für die Patienten in <strong>St</strong>. Anna: Insbesondere für die Klienten der stationären<br />

Schmerztherapie wird jetzt die sogenannte Mal- und Kreativtherapie an der Hadamarer Klinik<br />

angeboten. Eine Offerte, bei welcher weder Vorkenntnisse noch besondere Begabungen erwartet<br />

werden. Vielmehr eröffnet gerade diese Therapieform eine Möglichkeit, einen persönlichen<br />

Ausdruck für die eigenen Gefühle zu finden. Die Therapeutin bietet hierfür lediglich Anregungen<br />

und Hilfestellung. Anne Geis, unter deren Regie dieses Angebot stattfindet, berichtet über die<br />

Hintergründe ihrer Arbeit in <strong>St</strong>. Anna.<br />

Ein Plädoyer für die Sprache der inneren Bilder<br />

Das Leben bewegen:<br />

Weg vom Schmerz hin zur Kreativität<br />

>> Therapeutisches Konzept im Rahmen<br />

der stationären Schmerztherapie auf<br />

dem Hintergrund der Maltherapie und<br />

kreativer Medien, sowie biodynamischer<br />

Körperarbeit<br />

Die Methode<br />

In der Maltherapie-Gruppe haben die Patienten<br />

die Möglichkeit, je nach Bedürfnis<br />

zwischen Kreiden, Fingerfarben, Wasserfarben,<br />

Ton etc. zu wählen. In der Regel<br />

gestalten die Patienten frei, wir haben jedoch<br />

auch die Möglichkeit, mit Musik,<br />

Themenvorgaben, Märchen etc. je nach<br />

Indikation und Fokus <strong>St</strong>ruktur zu geben<br />

beziehungsweise Emotion und Phantasie<br />

anzuregen. Kreativität wird gefördert, ein<br />

Zugang zu inneren Bildern und verdrängten<br />

Wünschen und Bedürfnissen wird<br />

möglich und reflektierbar. Die <strong>St</strong>ruktur der<br />

Gestaltung gibt dem Patienten Hinweise<br />

auf seine individuelle innere <strong>St</strong>ruktur, auf<br />

Blockaden und Ressourcen. Spielerisch<br />

kann Zugang zu neuen Bild-Räumen gefunden<br />

werden. Mögliche Alternativen<br />

können im Sinne eines Probehandelns<br />

entwickelt werden, blockierte Energie<br />

kommt in Fluss, neue Wege und Perspektiven<br />

werden eröffnet. Der Fokus wird<br />

vom Schmerz weg, hin zum kreativen<br />

Ausdruck gelenkt.<br />

Mal- und Kreativtherapie<br />

als heilender Faktor<br />

Kinder greifen bei traumatischen Ereignissen,<br />

z.B. dem Verlust einer Bezugsperson,<br />

intuitiv zu bildhaften Mitteln, um das<br />

Erlebnis zu verarbeiten. Beim Zeichnen,<br />

Malen und im Spiel mit einfachen, selbst<br />

gefertigten Figuren wiederholen sie das<br />

Erlebte, tauschen Rollen und drücken ihre<br />

Wünsche aus.<br />

Die meisten Erwachsenen haben im Laufe<br />

ihrer Entwicklung die Möglichkeit verloren,<br />

sich im gestaltenden Tun wieder neu<br />

zu erfahren und innerlich zu ordnen. In<br />

Zeiten starker innerer Spannung, in Konfliktsituationen<br />

und in Lebenskrisen stehen<br />

ihnen deshalb nicht genügend Ausdrucksmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. An<br />

die <strong>St</strong>elle von natürlichen Gefühlsäußerungen<br />

treten dann körperliche und seelische<br />

Beschwerden und oft chronische<br />

Schmerzzustände. Die befreiende, heilende<br />

Wirkung der spontanen Darstellung wird<br />

in der Mal- und Kreativtherapie genutzt.<br />

Hier einige Beispiele für die Phasen der<br />

Gruppenarbeit in der Mal- und Kreativtherapie:<br />

1. Phase : Das kreative Schaffen<br />

Wenn er etwas aktiv gestaltet, begibt sich<br />

der Mensch in einen schöpferischen Prozess.<br />

Seine inneren Bilder gelangen nach<br />

„außen“ und können dort betrachtet werden.<br />

Das innere Bild besteht aus Wünschen,<br />

Sehnsüchten, aber auch aus Befürchtungen.<br />

Dieser Prozeß kann heilende<br />

Kräfte zu mobilisieren. Wenn es dem Patienten<br />

als Gestalter seiner Bilder gelingt,<br />

die eigenen dargestellten Probleme aus<br />

der Distanz zu betrachten, können sich<br />

neue Aspekte und Einsichten einstellen.<br />

2. Phase: Betrachtung<br />

von gestalteten Objekten<br />

Bei der Betrachtung und Besprechung der<br />

Bilder und der gestalteten Objekte geht es<br />

zuerst einmal vordergründig um die Erfahrung,<br />

etwas geschaffen zu haben, aber<br />

auch um den Ausdruck, die Mitteilung der<br />

inneren Befindlichkeit. Während der Phase<br />

der Betrachtung können im gemeinsamen<br />

Gespräch neue <strong>St</strong>rategien und<br />

Lösungswege herausgearbeitet werden.<br />

Manchmal passen diese Erfahrungen und<br />

Impulse auch zur Lebenswirklichkeit des<br />

Patienten und können Anstöße geben, etwas<br />

zu ändern.<br />

3. Phase: Mal- und Kreativtherapie<br />

als Arbeit in der Gruppe<br />

Die Arbeiten in Farbe oder Ton werden<br />

auch zum Ausgangspunkt für die Gruppenarbeit.<br />

Bildnerische Vergleiche ermög-<br />

lichen es den Teilnehmern, die eigene


Situation besser wahrzunehmen. Sichtweisen<br />

erweitern sich, neue Aspekte kommen<br />

hinzu. Schon während des Gestaltens können<br />

sich die Gruppenmitglieder gegenseitig<br />

inspirieren und anregen lassen. Bei der<br />

Betrachtung der einzelnen Objekte in der<br />

Gruppe besteht nun die Möglichkeit, viele<br />

Ideen und Ansichten zu sammeln und die<br />

hilfreichsten Äußerungen der Gruppenmitglieder<br />

für sich zu nutzen, um individuelle<br />

Lösungswege zu finden. In der dritten<br />

Phase besteht die Möglichkeit, mit den neu<br />

gewonnenen Ideen die vorhandenen Objekte<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Ziele in der Mal- und Kreativtherapie:<br />

> Aktivierung kreativer Kräfte und<br />

<strong>St</strong>ärkung des Selbstausdrucks<br />

> Relativierung des häufig überhöhten<br />

Leistungsanspruches<br />

> Erleben von Entspannung, Freude<br />

und Zufriedenheit<br />

> Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten,<br />

Problemen und chronischem<br />

Schmerz<br />

> Verbesserung der Mitteilungsfähigkeit<br />

gegenüber anderen Menschen<br />

> Kontakt zu den eigenen Empfindungen<br />

herstellen<br />

> Verlagerung der Aufmerksamkeit vom<br />

Schmerz zum Erleben eigener<br />

Ressourcen im kreativen Prozess.<br />

> Entwicklung von Zukunftsperspektiven<br />

und Zielvorstellungen<br />

> <strong>St</strong>abilisierung der Persönlichkeit<br />

> <strong>St</strong>eigerung des Selbstbewusstseins<br />

und <strong>St</strong>ärkung der eigenen Fähigkeiten<br />

Methoden der Mal- und Kreativtherapie<br />

> Experimentieren mit Farbe<br />

und Ton-Material<br />

> Gestalterisches Arbeiten zu<br />

vorgegebenen Themen<br />

Anne Geis<br />

„Die befreiende, heilende Wirkung<br />

der spontanen Darstellung wird in der<br />

Mal- und Kreativtherapie genutzt.“<br />

> Geleitete Phantasie und<br />

bildnerisches Gestalten<br />

> Gruppen- und Einzelarbeit<br />

> Freies Malen, Umsetzen innerer<br />

Bilder und eigener Ideen<br />

> Meditatives Malen<br />

Biodynamische Körperarbeit:<br />

Biodynamische Arbeit ist ein holistisches<br />

Konzept, das Wohlbefinden und Gesundheit<br />

als Ausdruck frei pulsierender und<br />

fließender Lebensenergie versteht. Festsitzender<br />

<strong>St</strong>ress, Unwohlsein, Pessimismus<br />

und Resignation – in der Folge dann auch<br />

Krankheiten und chronische Schmerzzustände<br />

– weisen hingegen darauf hin, dass<br />

die inneren Energiequellen entweder verschüttet<br />

oder einseitig genutzt werden.<br />

Frei übersetzt bedeutet Bio-Dynamik: Das<br />

Leben bewegen! Es geht also darum, den<br />

Organismus durch spezielle biodynamische<br />

Übungsstrukturen so zu stimulieren,<br />

dass das chronisch oder temporär eingeschränkte<br />

Vitalitätspotential erweitert und<br />

energetische Blockaden auf natürliche<br />

Weise sowohl körperlich als auch psychisch<br />

gelöst werden. Biodynamische Arbeit<br />

besteht aus der Wechselwirkung zwischen<br />

mobilisierenden und harmonisierenden<br />

Übungen.<br />

Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Polaritäten<br />

wie Bewegung – Ruhe, Anspannen<br />

– Entspannen, schnell – lang-sam, Anstrengung<br />

– Erholung, Musik – <strong>St</strong>ille, gemeinsam<br />

– allein, innere – äußere Welt.<br />

Die Anwendung solcher Polaritäten vermag<br />

das unangenehme, aber vertraute<br />

<strong>St</strong>ressmuster auf indirekte und im günstigen<br />

Fall ganz beiläufige Weise zu lösen.<br />

So können auch Teilnehmer mit Widerständen<br />

(z.B. gegen vordergründige „Lernprogramme“)<br />

erreicht werden.<br />

Zu den Einflussfaktoren, die für die Mobilisierung<br />

der Lebensenergie eine überragende<br />

Bedeutung ausüben, gehören:<br />

1. Der entspannte Körper:<br />

Der entspannte Körper ist atmend und<br />

auch beweglich. Ein inneres Netzwerk<br />

sorgt für optimale Anspannung bei Belastungen<br />

und zeitnahe Auflösung nach Be-<br />

News < VIA < 23<br />

endigung. Die körperlichen An- und Entspannungen<br />

verknüpfen sich eng mit den Gefühlen.<br />

Im entspannten Zustand können sich diese ausbreiten,<br />

in der Anspannung bleiben sie dem<br />

Bewusstsein weitgehend entzogen.<br />

2. Impulse von innen<br />

(Bedürfnisse wahrnehmen):<br />

Das Gegenbild des entspannten ist der gepanzerte<br />

Körper, in dem chronisch angespannte Muskeln<br />

das emotionale Innenleben einzwängen.<br />

„Impulse von Innen“ werden nicht mehr wahrgenommen<br />

oder zugelassen und wir verlieren die<br />

Lust uns zu bewegen, empfinden keine oder nur<br />

wenig Lebensfreude und verlieren den Kontakt<br />

zu unserer Kreativität.<br />

3. Der freie Bauch:<br />

Der Begriff der „freie Bauch“ beschreibt ein Verdauungssystem,<br />

in dem aus psychischem Material<br />

zügig und ohne Reste verarbeitet wird. Die<br />

damit korrespondierenden peristaltischen Bewegungen<br />

können die Serotoninproduktion und die<br />

emotionalen <strong>St</strong>röme aus dem Bauch heraus auslösen<br />

und verstärken. Das Gegenbild ist ein Verdauungstrakt,<br />

in dem sich Spannung nicht gelöster<br />

emotionaler Prozesse (<strong>St</strong>eine im Bauch) in<br />

den Darmwänden halten und deren Bewegungen<br />

stark einschränken können.<br />

4. Biodynamische Arbeit:<br />

Wunderbare Bewegungen und Befreiung aus<br />

dem Bauch heraus. Sie macht zuerst wach (Belebung<br />

des emotionalen Kanals), dann können die<br />

Teilnehmer ihre lebendigen Kräfte wiederfinden<br />

und schließlich das genießen, was jede Anstrengung<br />

lohnend macht: der Kopf schaltet ab und<br />

das innere <strong>St</strong>römen setzt ein, der Flow. In diesem<br />

Zustand sind wir offener, unser kreatives<br />

Potential auszudrücken, das heißt innere Bilder<br />

im Außen kreativ zu gestalten und bisher Unbewusstes<br />

ins Bewusstsein zu holen, sich aktiv mit<br />

den Themen (z. B. der Endlosschleife Schmerz –<br />

Schonung - Bewegungsmangel - Depression)<br />

auseinander zu setzen. Die Wirksamkeit der biodynamischen<br />

Techniken wurde auch außerhalb<br />

der Gerda-Boyesen-Clinic mit wissenschaftlichen<br />

Methoden evaluiert, z. B. im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />

an der Uni Salzburg. Die biodynamische<br />

Arbeit ist als Gruppentherapie und als<br />

Einzelttherapie wirksam. Die Patienten werden<br />

mit dem Thema Eigenverantwortung konfrontiert<br />

und erhalten die Möglichkeit, entsprechende<br />

Übungen und Erfahrungen in den Lebensall-<br />

tag zu integrieren.


➚<br />

24 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

16 erfolgreiche Absolventen an der Krankenpflegeschule<br />

Für 16 ehemalige Krankenpflegeschüler wird das Datum des 11. September nicht<br />

mehr nur allein Assoziationen mit der Katastrophe in New York wachrufen:<br />

Denn an genau diesem Datum haben sie erfolgreich ihr Examen an der Krankenpflegeschule<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es abgelegt.<br />

Anleiten und Beraten:<br />

Pflege mit Empathie und Interesse am Menschen<br />

>> Die Tatsache, dass nur zwei der erfolgreichen<br />

Absolventen an der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

weiterbeschäftigt werden können, ist<br />

kennzeichnend für die prekäre Lage im<br />

Gesundheitswesen. Jedoch rechnet sich<br />

der Leiter der Krankenpflegeschule,<br />

Franz Josef Pitton, gute berufliche<br />

Chancen für seine Schützlinge aus: „Sie<br />

werden insbesondere bei Bewerbungen<br />

im Rhein-Main-Gebiet beste Chancen<br />

im Klinikbereich sowie bei den ambulanten<br />

Diensten haben.“<br />

Dies auch deshalb, weil sich die Dozenten<br />

und Dozentinnen an der Krankenpflegeschule<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> gerade unter<br />

den immer schwieriger werdenden<br />

Rahmenbedingungen dazu verpflichtet<br />

fühlen, ihre Schüler im Blick auf eine<br />

ganzheitliche, umfassende und geplante<br />

Pflege zu qualifizieren. Wertvolles Rüstzeug,<br />

das den Absolventen helfen wird,<br />

die zahlreichen neuen Herausforderungen<br />

und <strong>St</strong>rukturveränderungen ihres<br />

Berufsstandes zu meistern.<br />

So hat die Veränderung innerhalb dieser<br />

größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen<br />

trotz wachsender Anforderungen<br />

durchaus auch positive Aspekte: Die<br />

Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten<br />

wird größer, die Akzeptanz qualifizierter<br />

Pflege steigt und damit auch das<br />

Selbstbewußtsein derer, die sie ausüben.<br />

Franz-Josef Pitton: „Die stärkere<br />

Einbindung in die Krankenversorgung<br />

forciert nicht nur das Engagement, sondern<br />

auch die Zufriedenheit mit der<br />

Arbeit selbst.“ So nennt Pitton insbesondere<br />

das Projekt der Bereichspflege<br />

in der Onkologie des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

als wegweisend: Ein Schüler<br />

ist jeweils für eine bestimmte Patientengruppe<br />

zuständig, darf unter erfahrener<br />

Anleitung mit festen Ansprechpartnern<br />

vieles selbst gestalten. „Ein sehr anspruchsvoller<br />

Einsatz“, wie der Leiter<br />

der Krankenpflegeschule betont, aber<br />

ein Engagement, von dem die Schüler<br />

wertvolle Erfahrungen für ihre weitere<br />

berufliche Entwicklung mitnähmen.<br />

Ein Weg der Zukunft, wie Pitton prophezeit:<br />

„Wir setzen diese neue Betreuungsform<br />

ganz bewusst ein. Denn neben<br />

der professionellen Hinführung zu<br />

selbstständigem Arbeiten lernen die<br />

Schüler hier vor allem, wie viel Empathie<br />

und Interesse am Menschen bewirken<br />

können.“<br />

Soziale und kommunikative Kompetenzen<br />

als unverzichtbares Element patientengerechter<br />

und humaner Krankenversorgung<br />

sind ohnehin besondere<br />

Schwerpunkte der Krankenpflegeschule<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Ganz generell entwikkeln<br />

sich die Inhalte der Ausbildung zunehmend<br />

auch in Richtung ambulanter<br />

Betreuung. So beinhaltet die dreijährige<br />

„Soziale und kommunikative Kompetenzen als unverzichtbares Element ...“<br />

Ausbildung neben 2100 Theoriestunden<br />

sowie 2500 Praxisstunden, davon 2000<br />

in der Klinik selbst sowie rund 500<br />

<strong>St</strong>unden im Bereich der Palliativbetreuung,<br />

der Rehabilitation, der Sozialstationen<br />

und der Tagesklinik. Inhaltlicher<br />

Schwerpunkt sei zudem das Prinzip der<br />

Hilfe zur Selbsthilfe: Anleitung und Beraten<br />

der Patienten, Defizite kompensieren,<br />

Fähigkeiten fördern. Alles in allem<br />

ein Ausbildungskonzept, das nach<br />

Überzeugung Franz-Josef Pittons den<br />

Blick für vielfältigste Aspekte der Pflege<br />

weitet: „Mit dieser differenzierten<br />

Qualifizierung sind unsere Schüler für<br />

die verschiedensten beruflichen Perspektiven<br />

gewappnet!“<br />

Folgende Schüler<br />

haben die Prüfung bestanden:<br />

Bianca Abram (Idstein-Wörsdorf),<br />

<strong>St</strong>efanie Elsholz (Schenklengsfeld),<br />

<strong>St</strong>efanie Flügel (Hadamar),<br />

Christina Hönig (Hundsangen),<br />

Doreen Jazura (Gückingen),<br />

Bettina Kriks (Thalheim),<br />

Sabrina März (<strong>Limburg</strong>)<br />

Adrian Marschel (<strong>Limburg</strong>)<br />

Ina Neufeld (Hillscheid)<br />

Nicole Schellong (Oberneisen)<br />

Lorena Theis (Katzenelnbogen)<br />

Janine Wagner (Dornburg-Frickhofen)<br />

Katrin Wiesner (<strong>Limburg</strong>)<br />

Aglena Winiecki (Aarbergen-Michelbach)<br />

<strong>St</strong>ephanie Zeuner (Runkel-Dehrn),<br />

Silvia Szlenk (Waldbrunn-Ellar).


Gesundheit erleben, sich erholen und auftanken, dazu war der „Tag der Gesundheit“<br />

geradezu perfekt. 23 Schüler- und Schülerinnen des Unterkurses<br />

unternahmen gemeinsam mit dem Schulteam bei herrlichem Sonnenschein eine<br />

Wanderung durch das romantische Jammertal. Der Weg führt entlang des<br />

Dörsbachs vorbei an zahlreichen Mühlen. Die Gruppe marschierte ungefähr<br />

15 km des insgesamt 34 km langen Wanderweges von Katzenelnbogen bis zur<br />

Mittelmühle.<br />

In diesem Teil beginnt sich der Bacheinschnitt allmählich zu verengen: Bewaldete<br />

Abhänge, schroffe Felsen, moosbedeckte Flachtücke und steinige Auf- und<br />

Abstiege prägen hier den Talcharakter. Um den Erhalt der Mühlen und den Gewässerverlauf<br />

kümmern sich freiwillige Helfer aus den anliegenden Gemeinden.<br />

An der Ruine der Jammertalsmühle entstand so ein ansprechender Rastplatz der<br />

zum Verweilen einlädt.<br />

Den flachen Bachabschnitt nutzen einige Schülerinnen und Schüler zur Erprobung<br />

der Wasserheilkunde nach Sebastian Kneipp. Das klare, kühle Wasser ermöglichte<br />

ein ausgiebiges Wassertreten im <strong>St</strong>orchengang was nach der ersten Schrecksekunde<br />

bei der Hitze als äußerst wohltuend empfunden wurde. Wassertreten fördert als<br />

präventive Maßnahme die Durchblutung der Beine und beugt Venenproblemen vor.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 25<br />

Gesundheitsförderung<br />

in der Pflegeausbildung<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin, Gesundheitsund<br />

Krankenpfleger – schon die neue Berufsbezeichnung<br />

für Krankenschwestern und Krankenpfleger<br />

signalisiert eine Weiterentwicklung in der Pflegeausbildung:<br />

Gesundheit als Lebensstil, Beratung von<br />

Patienten in Fragen der Gesundheitsförderung, sowie<br />

den Erhalt der eigenen Gesundheit.<br />

„Gesundheit erleben, sich erholen und auftanken,<br />

dazu war der „Tag der Gesundheit“ geradezu perfekt.“<br />

Nach der Pause ging es zügig weiter talabwärts.<br />

Hier liegt am Wanderpfad der so<br />

genannte „11-Uhr-<strong>St</strong>ein“. Er dreht sich der<br />

Sage nach täglich einmal um die eigene<br />

Achse – und das bei einem Gewicht von<br />

immerhin rund 15 Tonnen. Der Volksmund<br />

sagt, man müsse das Läuten der<br />

Kördorfer Kirchenglocken hören, um die<br />

wundersame Drehung zu beobachten.<br />

Dieses Wunder wurde den tapferen Wanderern<br />

nicht zuteil. Dafür konnten sie sich<br />

an der Mittelmühle bei Speis und Trank<br />

erholen.<br />

Nach all den Eindrücken dieser ganz besonderen<br />

Landschaft stellte sich natürlich<br />

die Frage: „Wie kommt dieser schöne<br />

stille Winkel zu seinem Namen?“ Die<br />

Bezeichnung Jammertal ist bis heute<br />

nicht eindeutig genau geklärt. Mal soll es<br />

der Tod von 200 österreichischen Soldaten<br />

im 18. Jahrhundert gewesen sein,<br />

mal die in dem Schneesturm erfrorenen<br />

Kinder oder das Lasterleben des Grafen<br />

von Katzenelnbogen, der Leid und Tod<br />

über die schöne Müllerstochter brachte.<br />

Wie dem auch sei, es sind die Sagen die<br />

dem Jammertal einen gewissen Charme<br />

verleihen und eins steht fest: Wer einmal<br />

im Dörsbachtal war, kommt wieder!<br />

Jutta Harbach<br />

„Wer einmal im<br />

Dörsbachtal war,<br />

kommt wieder!“


26 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Drei Krankenpflegeschülerinnen auf der Onkologie<br />

Ein Erfahrungsbericht von Doreen Jazura, Lorena Theis und Katrin Wiesner<br />

„Man sieht<br />

sein Leben plötzlich<br />

mit anderen Augen…“<br />

>> Dass soziale und kommunikative Kompetenzen unverzichtbare Elemente<br />

patientengerechter und humaner Krankenversorgung sind – auf einer<br />

onkologischen <strong>St</strong>ation wird dies ganz unmittelbar spürbar. So verwundert<br />

es nicht, dass die Krankenpflegeausbildung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in<br />

diesem Bereich besondere Schwerpunkte setzt. Als wegweisend gilt das<br />

Projekt der Bereichspflege auf der <strong>St</strong>ation E/1-2, der onkologischen Abteilung<br />

unter Chefarzt Dr. Klaus-Peter Schalk. Ein Schüler ist jeweils für eine<br />

bestimmte Patientengruppe zuständig, darf unter erfahrener Anleitung mit<br />

festen Ansprechpartnern vieles selbst gestalten. „Ein sehr anspruchsvoller<br />

Einsatz“, wie der Leiter der Krankenpflegeschule, Franz-Josef Pitton betont,<br />

aber ein Engagement, von dem die Schüler wertvolle Erfahrungen für ihre<br />

weitere berufliche Entwicklung mitnähmen. Ein Weg der Zukunft, wie Pitton<br />

prophezeit: „Wir setzen diese neue Betreuungsform ganz bewusst ein.<br />

Denn hier lernen die Schüler vor allem, wie viel Empathie und Interesse am<br />

Menschen bewirken können.“ Wie dies konkret aussieht, beschreiben drei<br />

Krankenpflegeschülerinnen in einem ganz persönlichen Erfahrungsbericht:<br />

„Man hat nie das<br />

Gefühl alleine<br />

gelassen oder<br />

gar überflüssig<br />

zu sein... “<br />

Auf der Onkologie findet man Patienten<br />

mit den unterschiedlichsten Krebserkrankungen,<br />

in erster Linie Bronchialkrebs,<br />

Brustkrebs, Leukämieerkrankungen und<br />

Darmkrebs. Was einem hier schnell bewusst<br />

wird, ist die Tatsache, dass Krebserkrankungen<br />

Menschen in jedem Alter<br />

treffen können und fast alle Organe betroffen<br />

sein können. Es ist keinesfalls so,<br />

dass nur ältere Menschen erkranken. Oft<br />

trifft man hier auf Menschen, die in der<br />

Blüte ihres Lebens stehen, die vielleicht<br />

gerade eine Familie gegründet haben. Gerade<br />

diese Fälle bedeuten für die Mitarbeiter<br />

eine besondere psychische Belastung.<br />

Man sieht sein Leben plötzlich mit<br />

anderen Augen, die eigene Gesundheit<br />

bekommt einen höheren <strong>St</strong>ellenwert. Viele<br />

Schüler, die bis zu ihrem Einsatz auf der<br />

Onkologie geraucht haben, hören angesichts<br />

der schweren Krankheiten, die gerade<br />

das Rauchen verursacht, auf.<br />

Um die physische und psychische Mehrbelastung<br />

im <strong>St</strong>ationsalltag tragen zu<br />

können, pflegt das Team der Onkologie<br />

nach dem Prinzip der Bereichspflege. Bereichspflege<br />

bedeutet, dass die <strong>St</strong>ation in<br />

vier Bereiche mit jeweils drei oder vier<br />

Zimmern aufgeteilt wird. <strong>Jede</strong>r Bereich<br />

wird nur von einer Pflegeperson betreut.<br />

Evtl. werden dieser verantwortlichen Person<br />

Helfer zur Seite gestellt. In den Bereichen<br />

wird patientenzentriert gearbeitet.<br />

Durch die Bereichspflege entsteht eine enge<br />

Bindung zwischen Pflegeperson und<br />

Patient. Es kann ein Vertauensverhältnis<br />

aufgebaut werden, das dem Patienten erlaubt,<br />

frei und ungeniert über seine Probleme<br />

zu sprechen. Zudem ist es beispielsweise<br />

auch angenehmer für einen<br />

„Oft trifft man hier auf Menschen,<br />

die in der Blüte ihres Lebens stehen ..."


Katrin Wiesner Lorena Theis Doreen Jazura<br />

Patienten, immer wieder von der gleichen<br />

Pflegeperson gewaschen zu werden.<br />

Durch die Bereichspflege erhält die Pflegeperson<br />

oft tiefe Einblicke in den seelischen<br />

und körperlichen Zustand des Patienten.<br />

So können Pflegemaßnahmen<br />

orientiert an den Bedürfnissen des Patienten<br />

individuell geplant werden. Durch den<br />

Kontakt zu Angehörigen kann der Übergang<br />

vom stationären Aufenthalt bei der<br />

Entlassung in das häusliche Umfeld besser<br />

gestaltet werden. Man kann Angehörigen<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für uns<br />

Schüler hat sich die Bereichspflege auch<br />

in der Ausbildung bewährt.<br />

Bereichspflege: Über wenige Patienten<br />

viel, statt über viele Patienten<br />

wenig wissen…<br />

Kleine Bereiche sind übersichtlicher als<br />

die gesamte <strong>St</strong>ation. Wir Auszubildenden<br />

haben dadurch eher die Möglichkeit,<br />

über wenige Patienten viel, statt über<br />

viele Patienten wenig zu wissen. Auch<br />

Zusammenhänge zwischen der Veränderung<br />

des Zustandes der Patienten und<br />

der folgenden Anpassung von Therapie<br />

und Pflege sind leichter nachzuvollziehen.<br />

Daher kann man sagen, dass die Arbeit<br />

auf der Onkologie für unsere Ausbildung<br />

sehr wichtig ist.<br />

Da die Pflegearten und Anforderungen so<br />

vielfältig sind, werden den Schülern Mentoren<br />

zugewiesen. Die Mentoren sind die<br />

wichtigsten Ansprechpartner für uns<br />

Schüler. So weit es der Dienstplan zulässt,<br />

arbeiten Mentor und Schüler in einem Bereich.<br />

Dies gibt uns Schülern gerade in<br />

der Anfangszeit eine gewisse Sicherheit<br />

bei der Bewältigung unserer Aufgaben.<br />

Sie stehen uns zur Seite, auch wenn wir<br />

uns nur mal etwas von der Seele reden<br />

möchten. Man hat nie das Gefühl alleine<br />

gelassen oder gar überflüssig zu sein, sondern<br />

fühlt sich als Teil des Ganzen.<br />

Man versteht den Schmerz…<br />

Die Onkologie ist also eine der lehrreichsten<br />

<strong>St</strong>ationen, die wir während unserer<br />

Ausbildung kennen lernen. Trotzdem erlebt<br />

jeder Schüler die <strong>St</strong>ation anders. Anfangs<br />

geht man oft mit gemischten Gefühlen<br />

zur Arbeit. Mit der Zeit erst<br />

gewöhnt man sich an das neue Umfeld,<br />

den ungewohnten <strong>St</strong>ationsablauf, die<br />

neue Selbständigkeit und die schwerkranken<br />

Patienten. Das Team auf <strong>St</strong>ation<br />

tut alles, um den Schülern den <strong>St</strong>ationseinsatz<br />

so angenehm wie möglich zu<br />

machen. Sie geben den Schülern Zeit,<br />

sich an alles zu gewöhnen und führen sie<br />

Tag für Tag einen Schritt mehr an die<br />

Selbständigkeit und die Bereichspflege<br />

heran. So ist es möglich, schon nach wenigen<br />

Diensten kleinere Bereiche (meist<br />

ein oder zwei Zimmer) selbst zu versorgen<br />

und mit der besonderen psychischen<br />

und physischen Situation der Patienten<br />

umzugehen bzw. auf sie einzugehen.<br />

Allerdings gibt es auch Tage, an denen<br />

der Dienst nicht so schön ist. Oft gehen<br />

Patienten von uns. Angehörige stehen<br />

aufgelöst auf dem Flur und man versucht<br />

sie zu trösten oder hört einfach nur zu.<br />

Gerade dann fühlt man sich hilflos und<br />

selbst auch traurig, da man sich durch<br />

die Bereichspflege sehr an die Menschen<br />

gewöhnt hat. Man versteht den Schmerz,<br />

den Menschen leiden, wenn sie jemanden<br />

ziehen lassen müssen, den sie ihr Leben<br />

lang geliebt haben.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 27<br />

„Wir Auszubildenden haben<br />

dadurch eher die Möglichkeit,<br />

über wenige Patienten<br />

viel, statt über viele<br />

Patienten wenig zu wissen."<br />

Die Gefühle, die man auf der Onkologie<br />

erlebt sind also sehr unterschiedlich. Einerseits<br />

freut man sich auf die Arbeit, die<br />

Selbständigkeit und die Tatsache, Zeit für<br />

den Patienten zu haben und ihm seine<br />

Wünsche so gut es nur geht zu erfüllen.<br />

Auf der anderen Seite muss man jeden<br />

Tag aufs Neue mit den schweren Schikksalen<br />

und Sorgen umgehen.<br />

Die Onkologie ist, was die Krankheitsbilder<br />

angeht, keine einfache <strong>St</strong>ation. Aber<br />

wenn es darum geht, zu lernen, wie man<br />

mit Menschen umgeht, die schwerst<br />

krank sind, zu lernen mit der Situation<br />

zwischen Leben und Tod umzugehen,<br />

und auch zu lernen, seinen Arbeitsablauf<br />

selbst zu koordinieren und den Patienten<br />

in seinem Bereich ein <strong>St</strong>ück zufriedener<br />

zu machen, dann ist die Zeit auf der<br />

„ONK“ eine unersetzbare Lebenserfahrung.<br />

„Die Zeit auf der „ONK“ ist eine<br />

unersetzbare Lebenserfahrung ..."


UNSER<br />

LEITBILD<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

28 > VIA > LEITBILD KHG <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Dokumentation Teil 2 | Mittelpunkt Mensch<br />

Mit<br />

Menschen<br />

für Menschen<br />

Orginal-Auszüge aus dem neuen Leitbild:<br />

Kollegialität und Hilfsbereitschaft sind die<br />

wesentlichen Kennzeichen der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

einzelnen Abteilungen bzw. zwischen allen<br />

Berufsgruppen.<br />

Für alle Mitarbeiter gilt:<br />

> partnerschaftliches Zusammenarbeiten<br />

> gegenseitiger Respekt<br />

> Transparenz der Informationen<br />

> offene Kommunikation zwischen allen Ebenen<br />

> Bereitschaft zur Kooperation<br />

Besonders leitende Mitarbeiter haben in Bezug auf<br />

diese Merkmale eine Vorbildfunktion!<br />

Fortbildung und Engagement<br />

Der Einsatz der Mitarbeiter erfolgt in<br />

Arbeitsbereichen, die ihren Fähigkeiten<br />

und Leistungen entsprechen. Im<br />

Rahmen unserer Möglichkeiten fördern<br />

wir unsere Mitarbeiter durch<br />

gezielte Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Die Mitarbeiter stellen sich der<br />

Aufgabe, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten<br />

zu entwickeln und sich<br />

im Sinne einer auf neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen beruhenden,<br />

qualifizierten medizinischen<br />

Behandlung weiterbilden.<br />

Von den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern wird<br />

erwartet, dass sie durch<br />

Leistungsbereitschaft und Flexibilität die Einrichtung<br />

unterstützen und sich mit deren Zielen identifizieren,<br />

aber auch Probleme offen ansprechen,<br />

bevor sich gravierende Missstände einstellen, die<br />

allen schaden.<br />

Sicherheit und Verantwortung<br />

Im Interesse der Gesundheit und Gesunderhaltung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird auf Gesundheitsvorsorge,<br />

Unfallverhütung und die notwendige<br />

Sicherheit beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden<br />

<strong>St</strong>offen geachtet und eine<br />

gesunde und ausgewogene Ernährung am Arbeitsplatz<br />

angeboten.<br />

Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft ist bestrebt, die Organisation<br />

und den Betrieb ihrer Häuser so wirtschaftlich<br />

zu führen, dass der Bestand und die<br />

Arbeitsplätze - nicht nur in unmittelbarer Zukunft<br />

- gesichert sind.<br />

Das Engagement der ehrenamtlichen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger, die in unseren Häusern tätig<br />

sind (z.B die Grünen Damen und die Mitarbeiter<br />

von Kanal <strong>Vincenz</strong> TV), wird ausdrücklich<br />

begrüßt und nachhaltig unterstützt.


Qualität mit Brief und Siegel:<br />

„Nutzen Sie die Chance…“<br />

pCC-Zertifikat setzt Maßstäbe: Christlichkeit als Wettbewerbsvorteil<br />

>> Qualität mit Brief und Siegel: die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

bekam nun auch schriftlich und ganz offiziell, dass in ihren Kliniken nach den<br />

strengen Kriterien der pro CumCert und der KTQ gearbeitet wird.<br />

Clemens Gattinger, Geschäftsführer der pCC-GmbH, überreichte in <strong>Limburg</strong> das<br />

Zertifikat an den Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Erwin Reuhl, und Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim Ehrhardt (unser Bild). Neben Ehrhardt die Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, die das Haus mit ihrem Kollegen Joachim<br />

Becker in nur neun Monaten zu dieser Zertifizierung nach explicit<br />

christlichen Maßstäben geführt hatte.<br />

Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl hatte dieses Bemühen im Rahmen der<br />

festlichen Übergabe als klares Votum für Werteorientierung als Wettbewerbsvorteil<br />

gewertet.: „Nicht nur aus ihrer Tradition heraus ist diese Auszeichnung eine wichtige<br />

Zielvorgabe für die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft, sondern sie ist auch Zeichen für<br />

eine besondere Form der Qualität.“ Denn wenn Qualität durch Werte definiert werde,<br />

dann verliere beispielsweise das Wort „Prozessoptimierung“ seine Kälte: „Dann<br />

ist das Bemühen um solche Optimierung von Arbeitsabläufen, das gesamte Qualitätsmanagement<br />

letztlich nichts anderes als Mitmenschlichkeit“, konstatierte<br />

Reuhl. Qualität durch Christlichkeit, Herzensbildung, dies sei nicht nur eine hohe<br />

Auszeichnung sondern auch eine gute Orientierung, in schwierigen Zeiten auf<br />

dem richtigen Weg zu bleiben.<br />

Das Zertifikat signalisiere nun sowohl nach innen, wie auch nach draußen, dass in<br />

<strong>Limburg</strong> und Hadamar gute Leistung gebracht werde. Ausschlaggebend sei jedoch<br />

eines: diese Leistungen müssten kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden:<br />

„Wir wissen, dass wir mit dieser Zertifizierung nicht am Ende sind“, betonte<br />

Reuhl. Eine Einschätzung, die auch pCC-Geschäftsführer Gattinger teilte. Das QM-<br />

Verfahren diene ausschließlich dazu, die Verfahren in beiden Häusern sicherer und<br />

transparenter zu machen. Indem bestehende Verfahren laufend auf den Prüfstein eines<br />

optimalen Ablaufs gestellt würden, eröffneten sich große Chancen zu permanenter<br />

Verbesserung des Unternehmens. Sein Appell an die Mitarbeiter der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft:<br />

„Es ist Ihr System, nutzen Sie die Anregungen, Hinweise und<br />

Verbesserungspotentiale, um sich weiter auf diesem Weg unterstützen zu lassen.“<br />

ProCum Cert konkret<br />

Aktuell laufende Projekte:<br />

1. Förderung der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit<br />

Projektleitung: Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Projektzeitraum: ab 04.09.06<br />

2. Implementierung eines Ethikkomitees für<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Projektleitung: Dr. Christoph Lerchen<br />

Projektzeitraum: 01.01.06 – 31.03.07<br />

3. Erstellung und Implementierung des Leitfadens<br />

Schmerztherapie im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

unter Einbeziehung des Nationalen<br />

Expertenstandards<br />

Projektleitung: Dr. Christoph Lerchen<br />

Projektzeitraum: 01.03.06 – 15.10.06<br />

4. Einrichtung eines Fachbereiches<br />

Pulmologie im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Projektleitung: Dr. Klaus-Peter Schalk<br />

Projektzeitraum: 01.05.06 – 30.11.06<br />

5. Einrichtung einer Abteilung für<br />

Kurzzeitchirurgie im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Projektleitung: Dr. Udo Heuschen<br />

Projektzeitraum: 01.05.06 – 31.10.06<br />

6. Aufbau und Zertifizierung eines Brustzentrums<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Projektleitung: Martina Weich<br />

Projektzeitraum: 12.06.06 – 31.12.06<br />

7. Einführung eines zentralen Bettenmanagements<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Projektleitung: Helmut Petri,<br />

Bärbel Müllner, Dr. Oliver Schellein<br />

Projektzeitraum: 22.08.06 – 31.12.06<br />

8. EDV-Arbeitsgruppe Schwerpunkt:<br />

EDV-Anwendung im ärztlichen und<br />

pflegerischen Leistungsbereich<br />

Projektleitung: Dr. <strong>St</strong>ephan Walter<br />

Projektzeitraum: ab 01.07.06<br />

9. Entwicklung von Beurteilungskriterien zur Einführung<br />

einer leistungsgerechten Vergütung<br />

Projektleitung: Ludwig Schmitt<br />

Projektzeitraum: 01.09.06 – 31.12.06<br />

10. Optimierung der Archivierung der<br />

Patientenakten in beiden Häusern der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

Projektleitung: Gunther Butzbach<br />

Projektzeitraum: 01.01.06 – 31.12.06


News < VIA < 30<br />

Wiedereröffnung<br />

der <strong>St</strong>ation 6/1-2<br />

im Bettenhaus Ost<br />

Nach einer Bauzeit von rund sechs Monaten wird die<br />

<strong>St</strong>ation 6/1/2 zum November 2006 wiedereröffnet. Voraussichtlich<br />

werden die maximal 36 zu belegenden Betten<br />

mit der Nephrologie, der Gefäßchirurgie, der Diabetologie<br />

und der Angiologie belegt. Das Konzept des<br />

Regelgrundrisses wurde großteils von der <strong>St</strong>ation 7/1/2<br />

übernommen. Die 14 Patientenzimmer teilen sich in acht<br />

Drei-Bett-Zimmer und sechs Zwei-Bett-Zimmer auf,<br />

darunter sind zwei mögliche Infektionszimmer mit<br />

Schleuse sowie großer Nasszelle.<br />

>> Wie bei allen vorangegangenen Sanierungen<br />

war auch dies eine Kernsanierung,<br />

der gesamte <strong>St</strong>ock wurde im<br />

Ausbau abgebrochen, nicht tragende<br />

Wände teilweise demontiert und neu gesetzt,<br />

um so möglichst einen praktischeren<br />

Grundriss zu erhalten. Alle Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen (<strong>St</strong>ark- und<br />

Schwachstrom, Wasser/Abwasser, Gase)<br />

wurden neu verlegt. Brandschutzmaßnahmen<br />

wie die Sanierung der Rippendecke,<br />

neue T-30-RD-Türen, flächendekkende<br />

Brandmeldeanlagen wurden<br />

konsequent nach den neusten Anforderungen<br />

umgesetzt.<br />

Die Nebenräume auf der Nordseite der<br />

<strong>St</strong>ation sind ähnlich wie auf den <strong>St</strong>atio-<br />

Ein leises, aber eindringliches Plädoyer<br />

für Menschenwürde und Respekt<br />

Claudio Kürten referierte beim <strong>Vincenz</strong>-Fest 2006<br />

>> Er weiß, wovon er spricht: Claudio<br />

Kürten, seit einem schweren Verkehrsunfall<br />

querschnittsgelähmt, hat als Patient<br />

fast drei Jahre in unterschiedlichen Kliniken<br />

verbracht. Und es war nicht zuviel<br />

versprochen, als die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

in der Einladung zum <strong>Vincenz</strong>-<br />

Fest (dessen Referent Kürten war) überraschende<br />

Denkanstöße versprach…<br />

Kürtens Vortrag sensibilisierte für eine<br />

Perspektive, die im Alltag einer Klinik<br />

leicht in Vergessenheit gerät: die Sichtweise<br />

und das Empfinden des hilflosen<br />

Patienten, der sich – wie im Falle Kürten<br />

– zuweilen nur dank unkonventioneller<br />

Maßnahmen Gehör verschaffen kann.<br />

Ungewohnte Einsichten zum Thema „Lebensqualität<br />

bei schwerer Krankheit“<br />

vermittelte der Buchautor und Unterneh-<br />

mensberater seinen Zuhörern, viel Ungewohntes<br />

auch zum vielzitierten Spagat<br />

zwischen Fachlichkeit und Menschlichkeit.<br />

Und letztlich war die Quintessenz<br />

seines Vortrags ein Verweis auf die eigentlichen<br />

Ursprünge des Hospitalwesens:<br />

Klinik-Mitarbeiter als Gastgeber für<br />

Menschen in Not und auch als Gäste im<br />

Leben (Zimmer) ihrer Patienten.<br />

Kürtens Vortrag war ein leises, aber eindringliches<br />

Plädoyer für die Achtung der<br />

Menschenwürde - auch oder gerade im<br />

<strong>Krankenhaus</strong>. Ein Plädoyer für das Erkennen<br />

von Individualität, den Respekt<br />

vor Intim- und Privatsphäre. Eine Botschaft,<br />

die eigentlich jeder Mitarbeiter einer<br />

Klinik verinnerlichen müsste. Ein<br />

Hoffnungszeichen von daher, dass sich<br />

Claudio Kürten heute auf die Personal-<br />

nen im Bettenhaus West angeordnet. Da<br />

jedoch die Flurlänge um rund elf Meter<br />

länger ist als im Bettenhaus West, konnten<br />

zusätzliche Arzt- und Untersuchungszimmer<br />

sowie größere Umkleiden<br />

für Mitarbeiter geschaffen werden.<br />

Für die restlichen, noch zu sanierenden<br />

Geschosse des Bettenhauses Ost ab dem<br />

fünften Obergeschoss abwärts wurden<br />

über das Regierungspräsidium Gießen<br />

schon vor mehreren Jahren zwei Fördermittelanmeldungen<br />

an das Land<br />

Hessen gestellt. Eine weiterhin zeitnahe<br />

und möglichst kontinuierliche Umsetzung<br />

wurde uns von den Behörden<br />

avisiert. Alle anderen Geschosse werden<br />

dem Regelgrundriss im sechsten Obergeschoss<br />

konsequent folgen, Ausnahmen<br />

bilden die internistische Intensivstation,<br />

die <strong>St</strong>ation U/1 und die<br />

Physikalische Therapie.<br />

u.h.<br />

und Organisationsentwicklung überwiegend<br />

in Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

spezialisiert hat. Und ein <strong>Vincenz</strong>-Fest,<br />

das gerade im Jahr der<br />

Zertifizierung nach proCum Cert besonders<br />

nachdenklich machte…<br />

Claudio Kürten


„Während Dr. Meisters Tätigkeit erlebte insbesondere die operative<br />

intensivmedizinische Behandlung eine rasante Entwicklung ... “<br />

Engagierter Libero<br />

für das Fach der Anästhesie<br />

Dr. Wolfgang Meister tritt nach 34 Jahren am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> in den Ruhestand<br />

>> „Die technischen Möglichkeiten<br />

der Intensivmedizin, gern als inhumane<br />

Apparate-Medizin abqualifiziert,<br />

sind nicht der Zweck, sondern<br />

die Mittel zum Zweck: Nämlich<br />

temporär die vitalen Funktionen zu<br />

unterstützen bzw. zu ersetzen.“<br />

Der dies sagt, ist wie kaum ein Zweiter<br />

mit Aufbau, Aus- und Weiterentwikklung<br />

der Abteilung für Anästhesie- und<br />

operative Intensivmedizin verbunden:<br />

Chefarzt Dr. Wolfgang Meister, der heute<br />

(Donnerstag, 31. August 2006) nach<br />

34jähriger Tätigkeit am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> in den Ruhestand geht. Für<br />

Kontinuität und Weiterentwicklung seines<br />

umfassenden Engagements bürgt<br />

nun die erste Chefärztin an der <strong>Limburg</strong>er<br />

Klinik, die Privat-Dozentin Dr. Dorothee<br />

Bremerich, die ihr Amt am 1. September<br />

antreten wird.<br />

Während Dr. Meisters Amtszeit hat sich<br />

nicht nur das Fach der Anästhesiologie<br />

als solches große Bedeutung verschafft,<br />

auch die erst 1968 als eigene Abteilung<br />

eingerichtete Anästhesie am <strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> hat sich als elementarer<br />

Baustein der Schwerpunktversorgung<br />

der Patienten der Region etabliert. Sie<br />

steht unverzichtbar für Erfolg und Sicherheit<br />

bei Narkosen, postoperativer Überwachung<br />

und Schmerztherapie. Denn<br />

schließlich ist die Ergebnisqualität in der<br />

operativen Medizin nicht allein von den<br />

Fähigkeiten des Operateurs, sondern in erheblichem<br />

Maß auch von der Kompetenz<br />

des Anästhesiologen und dessen lückenloser<br />

Überwachung der Körperfunktionen<br />

des Patienten abhängig.<br />

Als Dr. Meister 1972 seinen Dienst in<br />

<strong>Limburg</strong> antrat, war eine „starke“ Anästhesie<br />

noch kein selbstverständliches<br />

<strong>St</strong>andbein des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Damals war<br />

es erst vier Jahre her, dass unter<br />

Dr. Klaus Gary an damals noch zwei „Betriebsstätten“,<br />

nämlich am Huttig sowie<br />

auf dem Schafsberg, Patienten anästhesiologisch<br />

betreut wurden. „<strong>Limburg</strong><br />

glich auf diesem Gebiet einem weißen<br />

Fleck auf der Landkarte“, so Wolfgang<br />

Meister bei einem Rückblick zur Aufbauarbeit<br />

der Abteilung, an der er zunächst<br />

als Oberarzt, Leitender Arzt, Chefarzt im<br />

Kollegialsystem mit Dr. Gary und seit<br />

1999 in alleiniger Verantwortung als<br />

Chefarzt tätig war. Für diesen langjährigen<br />

und überaus engagierten Einsatz<br />

sprachen Verwaltungsrat und <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />

dem Anästhesisten, der am<br />

Mittwoch auch seinen 65jährigen Geburtstag<br />

feierte, heute ihren ganz besonderen<br />

Dank aus!<br />

Während Dr. Meisters Tätigkeit am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> erlebte insbesondere die operative<br />

intensivmedizinische Behandlung<br />

eine rasante Entwicklung, analog der<br />

difficilen Spezifizierungen in den anderen<br />

medizinischen Disziplinen. Während<br />

die Intensivmedizin 1972 noch in den<br />

Kinderschuhen steckte, kann die Abteilung<br />

heute nicht nur über modernste Narkosearbeitsplätze<br />

in sechs zentralen Operationssälen,<br />

sondern auch über zehn<br />

Intensivtherapie und -überwachungsplätze<br />

verfügen – nicht zuletzt dank hartnäkkigen<br />

Engagements ihres langjährigen<br />

Chefarztes für einen dem übrigen Leistungsspektrum<br />

des Hauses angepassten<br />

Ausbau seines Fachbereichs. Meilensteine<br />

auf diesem Weg waren der Umbau der<br />

Interdisziplinären Intensivstation sowie<br />

des Zentral-OP`s nach modernsten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und <strong>St</strong>andards<br />

sowohl in der medizintechnischen<br />

News < VIA < 31<br />

Dr. Wolfgang Meister<br />

Ausstattung, als auch in der Betreuung<br />

der Patienten. Wegweisend war in diesem<br />

Zusammenhang auch Meisters Einsatz als<br />

ärztlicher Leiter der Fachweiterbildungsstätte<br />

für Anästhesie und Intensivpflege<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>, die unter<br />

Insidern auch überregional als Garant für<br />

professionelle Qualifizierung des Krankenpflegepersonals<br />

gilt.<br />

Alles in allem eine eminent wichtige Positionierung,<br />

da gerade in diesem besonders<br />

sensiblen Sektor der Medizin<br />

immer wieder Grenzbereiche des Lebens<br />

berührt werden – Themen, die auch Dr.<br />

Wolfgang Meister immer wieder aufgegriffen<br />

hat. Alles tun, was dem Patienten<br />

nutzt, dass konnte nach seinem Verständnis<br />

auch den Verzicht auf weitere intensive<br />

Therapie bedeuten – dann nämlich,<br />

wenn diese nicht mehr bestmögliche Hilfe,<br />

sondern Verlängerung des <strong>St</strong>erbens bedeutet.<br />

Wohl nicht zuletzt aus diesem<br />

Grund war der Anästhesist ein engagierter<br />

Verfechter eines Ethik-Komitees, das insbesondere<br />

in den schwierigen Fällen im<br />

Spannungsfeld zwischen juristischer<br />

Hilfspflicht und operativen Möglichkeiten<br />

tragbare Lösungen für alle Beteiligten<br />

ausarbeiten kann.<br />

Nicht zu vergessen sind auch Meisters<br />

Verdienste in Ausbau und Weiterentwikklung<br />

des am <strong>Krankenhaus</strong> angesiedelten<br />

Notarztsystems, das mit 2000 Einsätzen<br />

im Jahr zu einem elementaren Faktor der<br />

medizinischen Versorgung im Landkreis<br />

<strong>zählt</strong>, sowie Meisters Engagement als<br />

Ärztlicher Direktor des Hauses in der Zeit<br />

von 1995 bis 1998. In den 70erJahren<br />

engagierte sich der Chefarzt auch im Betriebsrat<br />

der Klinik für die Belange seiner<br />

Mitarbeiter. In dieser Zeit konnte -<br />

last, but not least - auch die Fußballmannschaft<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es, die<br />

„<strong>Vincenz</strong>-Kicker“, mit einem furios agierenden,<br />

angriffsstarken Libero aufwarten:<br />

eben Dr. Wolfgang Meister.


News < VIA < 32<br />

Dabeisein ist alles…<br />

Revival der <strong>Vincenz</strong>-Kicker bei den<br />

Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>meisterschaften 2006 in Melsungen<br />

>> Nach langer Funkstille gibt es<br />

wieder Neues von den Vinzenz-<br />

Kickern! Wohl beflügelt durch die<br />

Weltmeisterschaft im eigenen Land<br />

qualifizierte sich die Mannschaft<br />

für die Deutschen <strong>Krankenhaus</strong>meisterschaften<br />

2006 in Melsungen.<br />

Obwohl sie nicht in die Endrunde<br />

kamen: Ein beachtlicher<br />

Erfolg für die <strong>Vincenz</strong>-Kicker, zu<br />

dem das VIA-Redaktionsteam ganz<br />

herzlich gratuliert, auch wenn man<br />

unserem Berichterstatter die Enttäuschung<br />

deutlich anmerkt ...<br />

Lesen Sie einen Spielbericht<br />

von Horst Kleinschmidt:<br />

Die Freude über die Teilnahme an den<br />

Kankenhausmeisterschaften war riesengroß:<br />

Schließlich hatten wir im vergangenen<br />

Jahr überhaupt keine Mannschaft<br />

zu-sammenbekommen!<br />

Als Spieler fuhren Frank Hesse, Marcel<br />

Jansen, <strong>St</strong>ephan Jung, Uli Kamps, Frank<br />

Ludwig-Pistor, Christopher Muth, Karl-<br />

Alexander Seif, Thomas <strong>St</strong>illger und<br />

Jens Wagner mit. Peter Hahmann und<br />

Horst Kleinschmidt versuchten sich als<br />

Betreuer. Die Vorrundenspiele fanden<br />

auf der sogenannten „Freundschaftsinsel“<br />

statt.<br />

Immer wieder gab es besorgte Blicke<br />

zum Himmel, da die Wolken sehr tief<br />

hingen. Dadurch war allerdings die Temperatur<br />

für die Spieler erträglich.<br />

1. Spiel<br />

Aurich 2 : <strong>Vincenz</strong>-Kicker 0:2<br />

Dem 0:1 von Uli Kamps ließ <strong>St</strong>ephan<br />

Jung nach einem schönen Solo über<br />

das halbe Feld das 02 folgen.<br />

2. Spiel<br />

<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Leverkusen 1 : 0<br />

Nach knapp 4 <strong>Minute</strong>n Spielzeit erzielte<br />

Jens Wagner den einzigen Treffer<br />

zum 1:0. – 2. Spiel – 2.er Sieg<br />

3. Spiel<br />

<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Merzig 1 : 0<br />

Auch dieses Spiel endete mit 1:0<br />

durch <strong>St</strong>ephan Jung.<br />

4. Spiel:<br />

Uni Klinik Marburg 1 : <strong>Vincenz</strong>-Kicker 2:4<br />

Nach zwei <strong>Minute</strong>n kam der erste Rükkstand<br />

für unsere Mannschaft – 1:0 für<br />

Marburg. Dieser wurde allerdings 18 „Sekunden“<br />

später durch Uli Kamps wieder<br />

ausgeglichen. Weitere 65 Sekunden vergingen,<br />

bis die Welt wieder in Ordnung<br />

war. <strong>St</strong>ephan Jung schoss das 1:2 für uns.<br />

Eine gute <strong>Minute</strong> später machte der Marburger<br />

Torwart einen Ausflug über das<br />

Feld und schoss das 2:2!!!<br />

Nach weiteren vier torlosen <strong>Minute</strong>n<br />

schoss Jens Wagner fast von der Eckfahne<br />

aus das 2:3. Kurz vor Schluß markierte<br />

Thomas <strong>St</strong>illger noch das 2:4 für uns.<br />

Ein Marburger Spieler trat unserem Torwart<br />

Frank Ludwig-Pistor noch aus Versehen<br />

auf den Arm. Doch darunter litt<br />

das gute Verhältnis zu den Marburger<br />

Spielern nicht, wir feuerten uns weiter<br />

gegenseitig an.<br />

Dann kam der große Regen und das Turnier<br />

musste für eine halbe <strong>St</strong>unde unterbrochen<br />

werden. Alles war klatschnass.<br />

Christopher Muth löste Frank Ludwig-<br />

Pistor im Tor ab.


5. Spiel<br />

<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Neuss 4 : 1<br />

Es kam zu einem Entscheidungsspiel zwischen<br />

Neuss und uns um den Gruppensieg.<br />

Die Neusser hatten bis dahin genauso<br />

wie wir ihre 4 Spiele gewonnen.<br />

Es fing nach zwei <strong>Minute</strong>n gut an, Uli<br />

Kamps gelang auf schöne Vorlage von<br />

<strong>St</strong>ephan Jung das 1:0. Knapp drei <strong>Minute</strong>n<br />

später legte Uli das 2:0 nach. Nach<br />

dem zwischenzeitlichen 2:1 schoss <strong>St</strong>ephan<br />

Jung nach einem Solo das 3:1 bevor<br />

er den Schlusspunkt des Spieles mit<br />

dem 4:1 setzte.<br />

Nun begann das Warten auf unseren<br />

Gegner für das Entscheidungsspiel. Der<br />

Sieger sollte an der Endrunde der Deutschen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>fußballmeisterschaft<br />

teilnehmen. Der Gegner war die Mannschaft<br />

der Rhein-Mosel-Klinik, Andernach.<br />

6. Spiel<br />

<strong>Vincenz</strong>-Kicker : Andernach 2 : 3 n.E<br />

In den knapp elf <strong>Minute</strong>n Spielzeit gelang<br />

keiner Mannschaft ein Treffer, obwohl unsere<br />

Jungs das Spiel ziemlich sicher in der<br />

Hand hatten. So kam es zum Siebenmeterschiessen.<br />

Je Mannschaft mussten vier<br />

<strong>St</strong>rafstöße geschossen werden.<br />

1.<br />

0 : 0 Uli Kamps verschießt<br />

0 : 1 Andernach trifft<br />

2.<br />

0 : 1 der Schuß von Jens<br />

Wagner wird gehalten<br />

0 : 2 Andernach trifft<br />

3.<br />

1 : 2 Thomas <strong>St</strong>illger trifft<br />

1 : 2 Christopher Muth hält<br />

den Andernacher Schuß<br />

4.<br />

2 : 2 <strong>St</strong>ephan Jung trifft<br />

2 : 3 Andernach trifft – aus<br />

und vorbei<br />

News < VIA < 33<br />

Nach Abschluß aller Vorrundenspiele haben<br />

die <strong>Vincenz</strong>-Kicker einen hervorragenden<br />

9. Platz von 162 teilnehmenden<br />

Mannschaften erreicht – aber eben leider<br />

nicht die Endrunde. Bei der anschließenden<br />

Siegerehrung wurde zwar noch gefeiert,<br />

aber die <strong>St</strong>immung war nicht so,<br />

wie sie hätte sein können…<br />

! INFO<br />

Interessierte Fußballer zur Verstärkung<br />

der <strong>Vincenz</strong>-Kicker sind<br />

natürlich jederzeit herzlich willkommen!<br />

Nähere Informationen bei<br />

Horst Kleinschmidt 292-4117


34 > VIA > Kunst in <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

„WAS HAT ER BLOSS<br />

MIT DER LUISE?“<br />

Von Pfarrer Norbert Lixenfeld*<br />

Schwester Maria Osmunda, die am<br />

20. Juli im Mutterhaus Heppenheim<br />

verstorbene langjährige Oberin und<br />

Schulleiterin im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

hat mich manchmal mit<br />

unschuldigem Spott gefragt: „Was<br />

hat er bloß mit der Luise?“<br />

Damit meinte sie die <strong>St</strong>ifterin der<br />

Kongregation der „Töchter der<br />

Nächstenliebe“, die Vincentinerinnen,<br />

zu denen sie selbst gehörte.<br />

>> Der Grund ihrer Frage: Das Bild der heiligen Luise<br />

von Marillac hatte ich zusammen mit dem Bild des Namensgebers<br />

unseres <strong>Krankenhaus</strong>es, des Hl. <strong>Vincenz</strong> von<br />

Paul, vor den Konferenzräumen anbringen lassen.<br />

Vermutlich liege ich falsch mit dem Eindruck, dass auch<br />

fromme Frauen bisweilen etwas gegen fromme Frauen haben<br />

können...<br />

Den Hl. <strong>Vincenz</strong> von Paul (1581 – 1660 empfand ich schon<br />

immer als etwas Besonderes. Er war ein Genie der Nächstenliebe<br />

in der Notzeit des 17. Jahrhunderts, also der Zeit<br />

des 30jährigen Krieges. Bahnbrecher war in der bisherigen<br />

Ordensgeschichte mit der neuartigen Gründung der Lazaristen<br />

und der von ihm inspirierten und von Luise 1633 gegründeten<br />

Schwesterngemeinschaft. Diese wird bis heute<br />

nach <strong>Vincenz</strong> benannt, obwohl Luise die Gründerin war.<br />

„Ja, was hat er nur mit der Luise?“ Ihre uneheliche Geburt<br />

als Tochter eines Grafen von Marillac und einer Unbekannten,<br />

die abgefunden und weggeschickt wurde, störte<br />

das Bild einer Heiligen, wie es sich auch Vincentinerinnen<br />

machten.<br />

Luise hatte eine nicht glückliche Kinderzeit in einer Klosterschule,<br />

lebte nach ihrer Heirat in einer nicht glückliche<br />

Ehe, dann kam der Sohn und die frühe Witwenschaft.<br />

Schließlich begegnete sie „Monsieur Vincent“ in der Charite<br />

von Paris. Das war der Beginn eines ganz anderen, aber<br />

glücklichen Lebens im Dienste der Armen mit den „Barmherzigen<br />

Schwestern“, deren Gründerin sie wurde, und zwar<br />

in der „Rue de Bac 4“ unterhalb des Montmartre.<br />

„Geht nie mit Kranken nachlässig um, versorgt sie mit<br />

warmherziger Liebe ohne Hast!“<br />

* Pfarrer Lixenfeld war von 1995 bis 1997 Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrates des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es und als ehemaliger<br />

<strong>Limburg</strong>er Dompfarrer lange Jahre Mitglied dieses Gremiums.<br />

Pfarrer Norbert Lixenfeld<br />

Ein Ausspruch der Hl. Luise von<br />

Marillac, den ich ähnlich wie ein<br />

Wort des Hl. <strong>Vincenz</strong> zusammen<br />

mit Sr. Maria Osmunda seinerzeit<br />

ausgewählt hatte. Im Eingangsbereich<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>- <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

hängt er über der Büste<br />

der Heiligen.<br />

Nachdem dort das Bronzebild des<br />

Hl. <strong>Vincenz</strong> am 27.September<br />

1996 aufgestellt und eingeweiht<br />

wurde (der 27. September ist der<br />

Todestag des Heiligen), kam am<br />

15. März 1997 das Bronzebild der<br />

Hl. Luise, seiner Gefährtin in der<br />

Sorge um die Armen und Kranken,<br />

hinzu.<br />

Am 15.03.1660 starb sie im Alter<br />

von 69 Jahren in Paris.<br />

Im Verwaltungsrat des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>es hatten wir<br />

zunächst nur die Aufstellung einer<br />

Büste des Hl. <strong>Vincenz</strong> geplant<br />

und mit dem Entwurf und der<br />

Ausführung den Mainzer Künstler<br />

Karlheinz Oswald beauftragt.<br />

Da dieser bisher von der Lebens-<br />

geschichte des Hl. <strong>Vincenz</strong> nichts wusste,<br />

fuhr ich zu ihm nach Mainz und setzte ihn<br />

sozusagen ins Bild. Er war begeistert. Im<br />

Langedoc, der französischen Heimat des<br />

<strong>Vincenz</strong> von Paul, besorgte er den <strong>St</strong>ein<br />

für die <strong>St</strong>ehle.<br />

Bei der Einweihung am <strong>Vincenz</strong>fest 1996<br />

unterbreitete ich ihm die Bitte, auch ein<br />

Bronzebild der Hl. Luise anzufertigen. Auch<br />

sie als Mutter der Ärmsten und geniale<br />

Gründerin sollte in Zukunft nicht aus dem<br />

Blick geraten. Herr Oswald war wieder begeistert<br />

und versprach, nur ein halbes Honorar<br />

zu verlangen für die Ausführung seines<br />

Werkes. Ich selbst - das muß ich<br />

unbescheidener Weise sagen - stiftete,<br />

„weil ich wirklich etwas mit der Luise habe.“<br />

Am 15. März 1997 war dann die Einweihung.<br />

Seit einem Jahrzehnt, haben beide<br />

Heiligen der Nächstenliebe und der Caritas<br />

nun also ihren Platz im Eingangsbereich.<br />

Werden sie von den vielen Vorübergehenden<br />

beachtet? Werden ihre Worte gelesen?<br />

„Gott halte den Geist des Mitgefühls und<br />

der Barmherzigkeit lebendig“ – im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>!<br />

Eben der Geist, von<br />

dem der Hl. <strong>Vincenz</strong> und die Hl. Luise erfüllt<br />

waren. Mögen beide den Eingang und<br />

den Ausgang der vielen Menschen segnen!<br />

Mögen sie die im <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

Tätigen zu wahrer christlichen Nächstenliebe<br />

inspirieren!


Eine Kurzgeschichte - für unsere Leser ausgewählt von<br />

Schwester Elisabeth, Seelsorgerin im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />

Der Engel der Ruhe<br />

>> Nach Ruhe sehnen wir uns alle. Aber sobald wir einmal<br />

Zeit haben, auszuruhen, spüren wir, dass sich nicht automatisch<br />

Ruhe einstellt. Im Gegenteil – die äußere Ruhe macht uns<br />

innerlich unruhig. Da tauchen viele Gedanken auf, die wir<br />

sonst verdrängen. Da erinnern wir uns an die Arbeitskollegin,<br />

die uns gekränkt hat. Da taucht der Chef in unserer Vorstellung<br />

auf als einer, der uns ständig klein machen möchte. Da kommt<br />

die Enttäuschung über all das ungelebte Leben in uns hoch. Da<br />

nagen Schuldgefühle an unserem inneren Frieden. Wir grübeln<br />

und kommen mit unseren Gedanken einfach nicht zur Ruhe.<br />

Da brauchen wir den Engel der Ruhe, der uns ausruhen lässt.<br />

Er gibt uns das Gefühl, dass wir die vielen Probleme, die uns<br />

beschäftigen jetzt nicht zu lösen brauchen. Er steht bei uns,<br />

wenn wir uns mit Schuldgefühlen zerfleischen. Er sagt uns: „Es<br />

ist gut so, wie es ist. Ich stehe zu Dir. Ich bin trotz all deiner<br />

„Es war ein unvergessliches Erlebnis!“<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> < VIA < 35<br />

Fehler doch dein Engel, der dich nicht verlässt.“ Der Engel der<br />

Ruhe tröstet uns, wenn er Enttäuschung über unser vertanes<br />

Leben über uns kommt. Er lädt uns ein, alles zu lassen, wie es<br />

ist. Und im Schatten seiner Flügel können wir zur Ruhe kommen.<br />

Da verfolgt uns der Schatten nicht mehr, vor dem wir so<br />

rastlos davongelaufen sind.<br />

Ruhe ist nicht nur Unterbrechung des Lebens, nicht nur Pause,<br />

sondern eine eigene Lebensqualität, die Qualität der Muße. In<br />

der Muße genieße ich das Leben, nehme ich wahr, was um<br />

mich herum ist, freue ich mich an der Schöpfung, an der Kunst,<br />

an mir selbst und an der Gemeinschaft. In der Muße bin ich<br />

ganz bei Dir, lebe ich aus meiner Mitte heraus. Wenn Du in<br />

Deiner Mitte daheim bist und dort ruhst, dann kannst du viel<br />

tun, ohne dass du dich hetzen musst.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> aus der Vogelperspektive<br />

Ursula Matz ging zum Abschied in die Luft<br />

Manchmal ist es einfach wichtig, Abstand zu bekommen – frei von der täglichen Routine<br />

wieder offen zu werden für das Eigentliche.<br />

>> Wie die wesentlichen Linien einer Landschaft aus der Vogelperspektive<br />

klarer, konturierter hervortreten, so können aus<br />

neuer Distanz oder einem abgeklärteren Blickwinkel auch berufliche<br />

Zusammenhänge, eine Bilanz oder ein Rückblick auf ein<br />

langes Arbeitsleben völlig neue Aus- oder Einblicke gewähren.<br />

Die Mitarbeiter der Kardiologie unter Professor Dr. Jörg Kreuzer<br />

haben dies ihrer Kollegin Ursula Matz gegönnt: Nach 25 Jahren<br />

im EKG des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> schenkten sie ihr zum Abschied in den<br />

Ruhestand einen Flug über das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Eine gelungene Überraschung,<br />

die es wert ist, auch in VIA dokumentiert zu werden.<br />

Ein ganz persönlicher Erlebnisbericht von Ursula Matz:<br />

„Vom Elzer Flugplatz aus sollte es in die Luft gehen. Mein erster<br />

Flug in einer so kleinen Maschine. Aufgeregt und voller Spannung<br />

beobachtete ich jeden Handgriff des Piloten. Den ganzen<br />

Tag vor lauter Aufregung nichts gegessen und kaum etwas getrunken<br />

– na hoffentlich geht das gut, fragte ich mich leicht besorgt.<br />

Zunächst flogen wir über die Dörfer rund um <strong>Limburg</strong> – erstaunlich,<br />

wie wenig ich zuordnen konnte – und dann drehte der<br />

Pilot ab Richtung <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Ich muß gestehen: Mein Puls ging<br />

schneller. So viele Jahre, fast mein ganzes Arbeitsleben, habe ich<br />

dort verbracht. Habe aus dem kleinen Hildegardis das heutige<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> entstehen sehen, viele Kollegen kennengelernt, manche<br />

auch verabschiedet – heute war ich an der Reihe….<br />

Den letzten Arbeitstag hatte ich ohne Tränen überstanden. Aber<br />

als wir den Hubschrauberlandeplatz überflogen, ich die Kolleginnen<br />

und Kollegen dort stehen sah, winkend und mit einem<br />

großen Transparent mit der Aufschrift „Ursula, mach`s gut!“, da<br />

war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Kurz darauf wurde<br />

mir sehr übel, und wir mussten den Flug, der eigentlich noch<br />

bis zum Deutschen Eck gehen sollte, leider vorzeitig abbrechen.<br />

Nichtsdestotrotz: Es war ein unvergessliches Erlebnis!“<br />

Das VIA-Redaktionsteam wünscht Ursula Matz – auch ohne die<br />

Hilfe aus der Luft - für Ihren Ruhestand viele Momente des Abstands,<br />

der Zeit für die Gedanken zum Eigentlichen, für das, was<br />

wirklich wichtig ist!<br />

Schwester Elisabeth


36 > VIA > Personalnachrichten<br />

Personalnachrichten<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Haase, Hans Allgemeinchirurgie 01.07.2006<br />

Sassani, Kiarash Med. Klinik 01.07.2006<br />

Horz, Yannick Zivildienstleistender 03.07.2006<br />

Hardt, Tirza Küche 11.07.2006<br />

Burek, Thomas Zivildienstleistender 01.08.2006<br />

Gürtler Dr., Ulricke Frauenklinik 01.08.2006<br />

Kaspar, Mathias Med. Klinik 01.08.2006<br />

Laux, Luisa Verwaltung 01.08.2006<br />

Schmidt, Mareike Med. Klinik 01.08.2006<br />

Urban, Anke Frauenklinik 01.08.2006<br />

Zipf, Michelle Apotheke 01.08.2006<br />

Bremerich PD Dr. Dorothee Anästhesie 01.09.2006<br />

Menz, Maike <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.09.2006<br />

Reuter, Maximilian <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.09.2006<br />

<strong>St</strong>öppler, Benedikt Küche 01.09.2006<br />

Werner Johanna Med. Klinik 01.09.2006<br />

<strong>St</strong>effens, Marc Zivildienstleistender 04.09.2006<br />

Marbs, Sabrina Frauenklinik 18.09.2006<br />

Jubiläen Juli bis September 2006:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Hentrich, Silke <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.07.2006 10<br />

Hennen, Bianka-Maria Dialyse 01.07.2006 10<br />

Albracht, Petra OP 01.07.2006 10<br />

Fend, Kati Unfallchirurgie 01.08.2006 10<br />

Rabe-Schmidt Dr. Felicitas Allgemeinchirurgie 01.09.2006 10<br />

Engel, Sabine Labor 01.05.2006 20<br />

Reitz, Bernhard <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.09.2006 20<br />

Blum, Margit Personalabteilung 01.07.2006 25<br />

Theunisz, Waltraud Labor 01.07.2006 25<br />

Koulpy, Roswitha Dialyse 01.07.2006 25<br />

Schneider, Doris Sozialdienst 01.07.2006 25<br />

Nieter Dr. Michael Anästhesie 01.07.2006 25<br />

Wohnbach, Petra Patientenaufnahme 01.08.2006 25<br />

Rath, Karl Technik 01.09.2006 25<br />

Schlau, Christa <strong>St</strong>ation 4/3 01.07.2006 30<br />

Ludwig, Christine Küche 01.08.2006 30<br />

Wald, Brigitte <strong>St</strong>ation 7/1-2 15.09.2006 35<br />

Ruhestand:<br />

NAME ABTEILUNG AUSTRITT<br />

Hoss, Christoph Anästhesie-Abt./OP 31.07.2006<br />

Matz, Ursula EKG 31.08.2006<br />

Meister Dr., Wolfgang Anästhesie 31.08.2006<br />

Roth, Brigitte Med. Klinik 31.07.2006<br />

Thorn, Ulrike Anästhesie 31.08.2006<br />

Verstorbene:<br />

NAME ABTEILUNG STERBEDATUM<br />

Kramberger, Elisabeth Wäscheversorgung 18.08.2006


<strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> Hadamar<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME EINSATZORT EINTRITT<br />

Zernig, Samuel Zivildienstleistender 03.07.2006<br />

Rubel, Julian Zivildienstleistender 01.08.2006<br />

Jubiläen Juli bis September 2006:<br />

NAME ABTEILUNG DATUM JAHRE<br />

Wagner, Iris <strong>St</strong>ation 1 01.07.2006 10<br />

Roth, Friederike Röntgen 01.07.2006 10<br />

Kremer, Markus Pforte/Pat.-Aufnahme 01.08.2006 20<br />

Knobl, Anneliese <strong>St</strong>ation 3 01.07.2006 25<br />

Dillmann, Charlotte Küche 01.09.2006 25<br />

Pater Bleuel<br />

feiert Goldenes<br />

Priesterjubiläum<br />

! NOTIZ<br />

Pater Bleul<br />

>> Der langjährige <strong>Krankenhaus</strong>eelsorger am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

der Pallottinerpater Fridolin Bleuel, feierte im Juli<br />

sein Goldenes Priesterjubiläum.<br />

Pater Bleuel, 1924 in <strong>St</strong>einau bei Fulda geboren, wurde zunächst <strong>St</strong>einmetz,<br />

ehe er - im Krieg schwer verwundet - die Spätberufenenschule<br />

der Pallottiner in <strong>Limburg</strong> besuchte und 1949 mit dem Abitur an der Tilemannschule<br />

abschloss. Es folgte das Noviziat in Olpe im Sauerland<br />

und das <strong>St</strong>udium der Philosophie und Theologie in Vallendar. Dort<br />

wurde er am 22. Juli 1956 zum Priester geweiht. Pater Bleuel wirkte zunächst<br />

in der <strong>St</strong>udentenseelsorge und bis 1967 als Lehrer für Mathematik,<br />

Biologie und Chemie am Bischof-Vieter-Kolleg. Von 1963 an<br />

war er auch nebenamtlich als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorger in <strong>Limburg</strong> tätig.<br />

Am 1. September 1967 übernahm er für 24 Jahre hauptamtlich die<br />

Seelsorge am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Neben seinem Einsatz für die<br />

Kranken, das Pflegepersonal und die Ärzteschaft gründete Pater Bleuel<br />

eine Patientenbücherei, entwickelte einen hausinternen Radiosender,<br />

mit dem er sich allabendlich an die Patienten wandte, und wirkte maßgeblich<br />

in der Initiative für die Radaranlage auf dem Elzer Berg mit, einer<br />

unfallträchtigen Gefahrenstelle auf der Autobahn <strong>Limburg</strong>/Köln.<br />

Die Unfallopfer, deren Angehörige oder Hinterbliebene, die er im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> betreute, gaben ihm dazu die nötige Energie.<br />

1990 wechselte Pater Bleuel auf Wunsch seiner Ordensleitung in das<br />

Katharinen-<strong>Krankenhaus</strong> in Frankfurt. Dort beging der beliebte Priester,<br />

der das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> noch regelmäßig auch anlässlich von Veranstaltungen<br />

besucht (unser Bild zeigt ihn beim diesjährigen <strong>Vincenz</strong>-<br />

Fest), sein Goldenes Weihejubiläum mit einem Festgottesdienst!<br />

flu<br />

In Kürze < VIA < 37<br />

Herr Werner Reusch wurde zum stellvertrenden Datschutzbeauftragten<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ernannt und ist somit in dieser<br />

Funktion <strong>St</strong>ellvertreter von Katja <strong>St</strong>reckbein, über deren Tätigkeit wir<br />

in der letzten VIA berichteten. Allerdings wurde versäumt, über ihren<br />

<strong>St</strong>ellvertreter, eben Herrn Reusch, zu informieren - dies bitten wir zu<br />

entschuldigen!<br />

Dr. Werner Adolphs bei der Eröffnung der Vernissage eines seiner langjährigen<br />

Patienten, der ihm besonders ans Herz gewachsen war: Andreas Kuhn,<br />

der derzeit im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> Fotographien aus Irland ausstellt.<br />

Abschied von<br />

einer Institution<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>!<br />

>> Im Ruhrgebiet großgeworden, bei den Franken studiert,<br />

in Finnland bei arktischen Temperaturen die Lappen behandelt.<br />

Dann der Ernst: die chirurgische Ausbildung in Marktredwitz in<br />

der Oberpfalz. 1979 landete er als frisch gebackener Facharzt zur<br />

unfallchirurgischen Weiterbildung, einem damals gerade neu<br />

entstandenem Spezialgebiet der Chirurgie, in <strong>Limburg</strong>. Er blieb<br />

27 Jahre und wurde sozusagen ein „Urgestein“ des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es. Die Rede ist von Dr. Werner Adolphs, dem langjährigen<br />

Oberarzt der Abteilung für Unfall- und Orthopädische<br />

Chirurgie, der jetzt in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sein<br />

Chef bei seinem <strong>St</strong>art in <strong>Limburg</strong>, Dr. Christian Voorhoeve, hatte<br />

schnell Vertrauen zu seinem neuen Mann gefaßt, was sich<br />

seinerzeit im Originalton folgendermaßen anhörte: „Ich gehe in<br />

Urlaub, ab morgen sind Sie Oberarzt und mein <strong>St</strong>ellvertreter.“<br />

Ein Posten, den er dann auch für die nächsten 25 Jahre innovativ<br />

ausfüllte: mit dem Aufbau der modernen Endoprothetik,<br />

der Arthroskopie und der Traumatologie in <strong>Limburg</strong>. Der jetzige<br />

Chefarzt, PD Dr. Joachim Hillmeier, dankte dem Chirurgen<br />

ganz besonders für seinen engagierten Beitrag zur weiteren Etablierung<br />

der Abteilung im Gesamtgefüge des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>. Besonders<br />

dankte Hillmeier für Adolphs unermüdliches Engagement<br />

für die jungen Assistenten und <strong>St</strong>udenten: „Nach beinahe<br />

35 Chirurgenjahren assistiert, erklärt und doziert Herr Adolphs<br />

immer noch mit Engelsgeduld!“ Die <strong>Krankenhaus</strong>leitung des<br />

<strong>St</strong>.<strong>Vincenz</strong> schließt sich diesem<br />

Dank nach Kräften an!


32 38 > VIA > Personalnachrichten<br />

Kunst<br />

Farbenfroh, lebensbejahend<br />

und mit unverwechselbarer<br />

Handschrift<br />

Fünf Künstler der Galerie auf der Treppe im Foyer des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

>> „<strong>Jede</strong>r Künstler ist ein Meister auf<br />

seine Art: national und Internation bekannt<br />

und erkennbar durch seine unverwechselbare<br />

Handschrift“ – so charakterisierte<br />

Galeristin Kirsten Zabel-<br />

Leutheuser ihre Präsentation im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Den gesamten Sommer über bestritt die<br />

Galerie auf der Treppe mit einem bunten<br />

Spektrum der von ihr vertrete-nen<br />

Künstler das „Sommerloch“ in den Ausstellungen<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Bunt, farbenfroh und lebensbejahend<br />

ist das Konzept der Galerie – ein<br />

Entwurf der wie geschaffen ist, um die<br />

Atmosphäre gerade eines <strong>Krankenhaus</strong><br />

positiv zu beeinflussen. Die fünf Künstler,<br />

die im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zu sehen waren,<br />

hatte die Galeristin insbesondere unter<br />

diesem Gesichtspunkt ausgewählt: „Die<br />

Werke im <strong>Vincenz</strong>-Foyer werden diesem<br />

Anspruch in besonderem Maße gerecht“,<br />

freute sich Kirsten Zabel-Leutheuser.<br />

Für die Freunde der Kunst, die Entdekkungen<br />

und Humor schätzen, lag sicher<br />

Walter-W. Leutheuser, ein großer Könner<br />

des humoristischen <strong>St</strong>richs, in der Beliebtheitsskala<br />

ganz oben. Die grazile<br />

Linie, die dem Betrachter viel zu entdekken<br />

aufgibt, gepaart mit einer kräftigen<br />

Portion Witz sind die Nische, die Leutheuser<br />

für sich in Besitz genommen hat.<br />

Die <strong>St</strong>ädteradierungen des Künstlers<br />

Klaus Panzner zeigen akribisch genau<br />

vielen vertraute Plätze, <strong>St</strong>raßen und<br />

Häuser: spiegelverkehrt auf die Radierplatte<br />

gebracht und somit in die Realität<br />

umgesetzt. Äußerst sensibel gelingt dem<br />

Künstler Josef Werner in seinen Arbeiten<br />

eine bemerkenswerte Symbiose von Bewusstem<br />

und Unbewusstem – einem<br />

Schwebezustand zwischen Realität und<br />

Galeristin Kirsten Zabel-Leutheuser im Gespräch mit einem interessierten Besucher.<br />

Phantasiewelt. Skurile Ideen, die den Betrachter<br />

dazu einladen, in seiner Welt<br />

spazieren zu gehen.<br />

Auch der aus Japan stammende Künstler<br />

Yoshi Taka-hashi fordert auf, den Alltag<br />

zu verlassen und den reichen Garten einer<br />

sich immer wieder verwandelnden Poesie<br />

zu betreten: Farbklänge streicheln die Augen,<br />

Pflanzen und Tiere drängen sich dem<br />

Betrachter nicht auf, sondern wollen entdeckt<br />

werden. Mara Schmitt-Leibingers<br />

Arbeiten in Siebdruck mit Goldauflagen<br />

vereinen Farbenspiel und Traumwelt auf<br />

dem Papier. Was Wunder, dass dabei auch<br />

der kleine Prinz im Spiel ist…<br />

„...bemerkenswerte Symbiose<br />

von Bewusstem und Unbewusstem<br />

– einem Schwebezustand<br />

zwischen Realität<br />

und Phantasiewelt.“


Mit Guter Laune durch das Lahntal<br />

Treffen der Rentnerinnen und Rentner des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

In Kürze < VIA < 39<br />

Die Rentnerinnen und Rentner des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> – <strong>Krankenhaus</strong>es treffen sich regelmäßig<br />

zum Erfahrungsaustausch. Höhepunkt ist jedoch alle Jahre wieder der gemeinsame Ausflug.<br />

>> In diesem Jahr führte er bei herrlichem Sonnenschein und guter<br />

Laune durch das Lahntal nach Koblenz zum Deutschen Eck.<br />

Nach kurzen Aufenthalt ging es weiter der Mosel entlang nach Treis–<br />

Karden, später nach Cochem. Unser Foto dokumentiert die gute <strong>St</strong>immung.<br />

Ein guter Anlaß, darauf hinzuweisen, dass der nächste Treff der ehemaligen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ersten Donnerstag im<br />

Dezember in der Gaststätte „Zum Schlößje“ am Bischofsplatz in <strong>Limburg</strong><br />

stattfinden wird. Um rege Beteiligung wird ausdrücklich gebeten!<br />

Susanne Wagner


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