Schlaganfall: Jede Minute zählt! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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8 > VIA > <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
<strong>Schlaganfall</strong>:<br />
<strong>Jede</strong> <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong>!<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Neurologie zertifiziert: <strong>Schlaganfall</strong>behandlung auf der <strong>St</strong>roke Unit<br />
Wer einen akuten <strong>Schlaganfall</strong> erleidet, profitiert von rascher<br />
und kompetenter Behandlung. Spezialisierte Konzepte<br />
der <strong>Schlaganfall</strong>versorgung sorgen nachweislich dafür,<br />
dass die Zahl der Todesfälle und der Grad der Behinderung<br />
nach <strong>Schlaganfall</strong> wesentlich verringert werden können.<br />
>> Die seit 1998 bestehende <strong>Schlaganfall</strong>station<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
versorgt im Jahr ca 500 Patienten<br />
der Region, jetzt bekam sie ein externes<br />
Gütesiegel: Von der Deutschen<br />
<strong>Schlaganfall</strong>gesellschaft wurde sie als<br />
regionale „<strong>St</strong>roke Unit“ zertifiziert. In<br />
einer <strong>St</strong>roke Unit wird der Patient von<br />
einem speziell geschultem Team behandelt,<br />
umfassende Diagnostik und<br />
Therapie stehen rund um die Uhr<br />
zur Verfügung. Die Neurologie des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es ist nunmehr<br />
eine von 13 Kliniken in Hessen,<br />
die eine zertifizierte <strong>St</strong>roke Unit betreiben.<br />
Lesen Sie aus diesem Anlassß einen<br />
Hintergrundbericht zur <strong>Schlaganfall</strong>versorgung<br />
vom Chefarzt der<br />
Neurologie, Dr. Christoph Oberwittler.<br />
Mit <strong>Schlaganfall</strong> (engl. stroke) wird in<br />
der klinischen Medizin eine akut einsetzende<br />
vaskuläre Erkrankung des Gehirns<br />
bezeichnet, die zu <strong>St</strong>örungen der neurologischen<br />
Funktionen führt. Mit der<br />
undifferenzierten, aber treffenden Bezeichnung<br />
<strong>Schlaganfall</strong> werden ischämische<br />
Infarkte (Infarkte durch mangelnde<br />
Blutversorgung), spontane<br />
Hirnblutungen, Subarachnoidalblutungen<br />
aus Aneurysmen, und venöse<br />
Thrombosen zusammengefasst. Die häufigste<br />
Form ist der Hirninfarkt, dem<br />
nicht selten ein flüchtiges Erscheinungsbild<br />
mit einer nur vorübergehenden<br />
ischämischen Attacke (TIA) vorausgeht.<br />
Viele Menschen bekommen also vor dem<br />
„richtigen“ erst einen oder mehrere<br />
„kleinere“ Schlaganfälle. Die Symptome<br />
sind gleich, nur verschwinden sie wieder<br />
vollständig, häufig sogar nach wenigen<br />
<strong>Minute</strong>n. Die häufigsten Ursachen der<br />
TIA und Hirninfarkte sind Embolien aus<br />
arteriosklerotischen Wandveränderungen<br />
oder <strong>St</strong>enosen (Verengungen) der<br />
hirnversorgenden Arterien des Herzens<br />
oder eine Erkrankung der kleinen Hirnarterien<br />
(cerebrale Mikroangiopathie).<br />
Die mögliche Ursachenliste ist aber noch<br />
wesentlich umfangreicher und erstreckt<br />
sich auch auf seltene genetische und<br />
entzündliche Gefäßerkrankungen.<br />
Zu den Zielen der <strong>Schlaganfall</strong>medizin<br />
gehört zu allererst die Vermeidung von<br />
Schlaganfällen und Rezidiven durch<br />
konsequente Therapie und die Kontrolle<br />
der <strong>Schlaganfall</strong>-Risikofaktoren (Bluthochdruck,<br />
Diabetes Mellitus, Blutfett,<br />
Der <strong>Schlaganfall</strong> ist ein sehr komplexes Krankheitsbild und erfordert<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen<br />
medizinischen Fachabteilungen und Berufsgruppen (insbesondere<br />
Neurologie, Kardiologie, Radiologie, Pflege, Physio- und<br />
Ergotherapie sowie Logopädie). Am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> steht<br />
in vorderster Front das Team unter Dr. Christoph Oberwittler OA<br />
Dr. Mario Schäff für eine solche interdisziplinäre Versorgung.<br />
Rauchen, Herzrhythmusstörungen). In<br />
der Akutsituation ist das Ziel, den Gewebsschaden<br />
im Gehirn so klein wie<br />
möglich zu halten. Diesem Ziel dient das<br />
Konzept der deutschen <strong>St</strong>roke Units, die<br />
eine Intensivbeobachtung mit Monitorüberwachung<br />
der Herz-und Kreislauffunktionen<br />
mit den Prinzipien einer sehr<br />
frühen funktionellen Therapie der Defizite<br />
durch ein interdisziplinäres Team<br />
verbinden. Ein weiteres Ziel der <strong>St</strong>roke<br />
Unit ist die möglichst genaue Feststellung<br />
der Ursachen. Dazu ist neben der<br />
Neurologie auch die kardiologische Diagnostik<br />
mit Echokardiographie und<br />
Langzeit-EKG, sowie die Radiologie mit<br />
CT, MRT und DSA erforderlich.<br />
Prähospitalphase<br />
Eine effektive <strong>Schlaganfall</strong>behandlung<br />
muss sofort nach dem Auftreten der<br />
neurologischen Defizite eingeleitet werden,<br />
da für das Gehirn jede <strong>Minute</strong> <strong>zählt</strong><br />
(‚Time is brain’). Viele Menschen kennen<br />
die Zeichen eines <strong>Schlaganfall</strong>s allerdings<br />
nicht oder melden sich zu spät<br />
(siehe Kasten Leitsymptome <strong>Schlaganfall</strong>).<br />
Der Notarzt und der Rettungsdienst<br />
sollen den Patienten schnell in ein <strong>Krankenhaus</strong><br />
mit CT und <strong>St</strong>roke Unit bringen.<br />
Der Umweg über den Hausarzt ist bei klaren<br />
<strong>Schlaganfall</strong>zeichen ein unnötiger Zeitverlust<br />
für potentielle Lysepatienten innerhalb<br />
des Zeitfensters von drei <strong>St</strong>unden.<br />
Akutbehandlung im <strong>Krankenhaus</strong><br />
Bereits vom Notarzt werden wichtige