treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal
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Litauen ist wirtschaftliches Boomland. Das geht auch an der<br />
Hauptstadt Vilnius nicht spurlos vorrüber.<br />
Dreharbeiten im historischen Rathaus von Kulm in Polen.<br />
vollständig erhaltener Gerichtssaal. Leider schließt das<br />
Museum zeitig und wir fahren zurück nach Thorn. Nach dem<br />
Abendessen machen wir uns noch einmal auf, um Thorn bei<br />
Nacht einzufangen. Es folgt die Interviewbesprechung für<br />
den nächsten Tag. Das war heute der erste 19-Stunden-Tag.<br />
Montag, 5. Dezember<br />
Unsere Interviewpartnerin in Thorn und Kulm, Prof. Dr. Danuta<br />
Janicka von der örtlichen Universität, verschafft uns eine<br />
Drehgenehmigung im Staatsarchiv. Wir können eine für den<br />
Film sehr wichtige Urkunde filmen – die Kulmer Handfeste<br />
aus dem 12. jahrhundert. Klingt banal, ist aber ein wirkliches<br />
Highlight, denn Drehgenehmigungen für solche historischen<br />
Dokumente sind selten und schwierig zu bekommen.<br />
Dienstag, 6. Dezember<br />
Heute geht es mal wieder nach Kulm. Dort drehen wir den<br />
bastian ehl<br />
lena von saleski<br />
<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> 13<br />
februar 2006<br />
Wochenmarkt, um Material zur Bebilderung von Handelsbeziehungen<br />
zu haben. In Rekordzeit fliegen wir über die Landstraße<br />
zurück nach Thorn. Es steht noch ein weiteres Interview<br />
mit Prof. Dr. Janicka an. Ein in Nebel getauchter Friedhof<br />
ist die perfekte Kulisse für ein Interview zum Thema<br />
Erbrecht. Dank 50 Meter Kabeltrommel können wir Janicka<br />
auch ins passende Licht rücken.<br />
Mittwoch, 7. Dezember<br />
Den heutigen Tag haben wir von morgens bis abends im<br />
Auto verbracht. Da es weder in Polen noch in Litauen vernünftige<br />
Autobahnen gibt, dauert die Fahrt von Thorn nach<br />
Vilnius ewig. Trotz eingeschneiter Straßen kommen wir ohne<br />
Probleme durch – von dem betrunkenen Russen an der Tankstelle<br />
mal abgesehen. Dabei hatten wir nur freundlich sein<br />
Angebot abgelehnt, mit ihm Wodka zu trinken.<br />
Donnerstag, 8. Dezember<br />
Vilnius ist wirklich eine Perle von einer Stadt. Zwar ist es bitterkalt,<br />
doch ist die kontinentale und damit trockene Kälte<br />
ganz gut zu ertragen. Wir erhalten kurzfristig die Möglichkeit,<br />
im alten Verlies unter dem Rathaus zu drehen. Beim Filmen<br />
eines Gangs macht mein Kopf Bekanntschaft mit der<br />
niedrigen Decke. Eine blutende Wunde und Kopfschmerzen<br />
sind das Resultat. Nichts, was ein Taschentuch und haufenweise<br />
Aspirin nicht lösen könnten.<br />
Freitag, 9. Dezember<br />
Wir packen in aller Frühe das Auto und fahren mit unserer<br />
Interviewpartnerin Dr. Jolanta Karpaviciene raus auf’s Land<br />
zu einer Burg mit Foltermuseum. Schließlich dreht sich das<br />
Interview um das Strafrecht. Bei all den Exponaten konnte<br />
man früher hoffen, einfach „nur“ geköpft zu werden.<br />
Unheimlich! Dank der Auflagen unserer Mietwagenfirma<br />
muss eine Person ständig im Auto bleiben. Das wird bei -15°<br />
Celsius zu einer echten Bewährungsprobe. Lena hält tapfer<br />
den Sitzrekord und wird den ganzen Tag nicht mehr warm.<br />
Samstag, 10. Dezember<br />
Seit Sonnenaufgang sind wir auf den Beinen. Es müssen<br />
noch eine Menge Stadtansichten eingefangen werden.<br />
Eigentlich wollten wir schon seit morgens unterwegs nach<br />
Warschau sein. Gegen 16 Uhr verlassen wir Vilnius und erreichen<br />
Warschau dank verschneiter Straßen spät abends. Trotz<br />
allgemeiner Müdigkeit sichten wir noch einmal unser Material<br />
aus Vilnius und fallen ins Koma.<br />
Sonntag, 11. Dezember<br />
Wecker? Den hört heute morgen niemand. Dabei müssen wir<br />
pünktlich in <strong>Magdeburg</strong> sein. Das nächste Team fährt heute<br />
los und muss unser Equipment übernehmen. Bleifuß Thomas<br />
katapultiert uns in Rekordzeit durch Polen und Deutschland<br />
bis nach <strong>Magdeburg</strong>. 22.50 Uhr Ankunft am ZOB in <strong>Magdeburg</strong>.<br />
Zehn Minuten vor der Zeit. Wo ist mein Bett!?<br />
Nach endlosen weiteren Stunden im Schnitt wurde Ende<br />
Januar der 40-minütige Dokumentarfilm fertig gestellt.<br />
Behandelt werden die Städte <strong>Magdeburg</strong>, Thorn, Kulm, Breslau,<br />
Krakau, Budapest, Minsk und Kiew. Der Film ist Teil der<br />
Ausstellung „Sachsenspiegel und <strong>Magdeburg</strong>er Recht –<br />
Grundlagen für Europa“ und kostenfrei bis zum 10. März im<br />
Landtag zu besichtigen. BE