<strong>supporters</strong> <strong>news</strong> was bekomme ich denn dafür? stefan beinlich ist der „alte sack“ im team und hat kein problem damit. interview | andré eckhold und andreas kloss Der <strong>HSV</strong> hat in der laufen- 28 den Saison einen sehr jungen Kader. Einer der wenigen „alten Haudegen“ im Team ist Stefan „Paule“ Beinlich, mit dem sich Andreas Kloß und André Eckhold am 06.09.2005 (zwischen dem Heimspiel gegen Hannover 96 und dem Auswärtssieg in Mainz) für die <strong>Supporters</strong> News zum Gespräch trafen. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Hallo Paule. Vielen Dank, dass Du trotz Deiner Ver- letzung und den Reha-Maßnahmen ein wenig Zeit für uns gefunden hast. Stimmt es eigentlich, dass Du Dir selber eine Art Presse-Boykott aufer- legt hast? Paule Beinlich: Nein, das war nur im ersten Jahr, damals nach dem Rauswurf von Kurt Jara, da habe ich bis Januar, also bis nach der Halbse- rie, mit keinem mehr gesprochen. Also gesprochen schon, aber keine Interviews mehr gegeben. Danach war das wieder okay. Aber es gibt Situationen, wo man auch mal ein Zeichen setzen muss, dass man nicht alles mit sich machen lässt. Und da ich ein freier Mensch bin, und für mich dieser Punkt überschritten war, habe ich halt gesagt, dass es von mir kein Wort mehr gibt. Es ging ja auch nicht mehr um Fußball in dieser Zeit, es ging um alles andere, aber nicht um das, was auf dem Platz passiert ist. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Zu Dir persön- lich - was macht denn Deine Verlet- zung? Bist Du schon wieder im vollen Training bzw. ab wann kannst Du wieder mit der restlichen Mannschaft trainieren? Paule Beinlich: Nee, leider bin ich noch nicht bei der Mannschaft. Im Moment kann ich bis 70 oder 80 % gehen. Alles was darüber hinaus geht sind nicht direkt Schmerzen, aber es sind halt Probleme da und deswegen konnte ich bisher nicht ins Mannschft- straining einsteigen. Wann das wieder so sein wird, ist im Moment schwierig zu sagen. Jetzt muss ich erstmal soweit kommen, dass ich gar keine Probleme mehr habe. Ich denke aber, das Kopenhagen-Spiel ist definitiv möglich, Mainz wünsche ich mir zwar, aber das wird ganz knapp werden. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Also war Valen- cia doch zu früh? Paule Beinlich: Ja natürlich, aber das wussten wir ja vorher. Erstens wollte ich gerne spielen, zumal man in meinem Alter nicht weiss, ob man so ein riesen Spiel nochmal machen kann. Zweitens waren alle anderen auch daran interessiert, denn zumin- dest ein „alter Sack“ sollte bei so einem Spiel schon auf dem Platz stehen. Und deswegen haben wir gesagt, wenn ich schmerzfrei reinge- hen kann - das habe ich auch ge- schafft, hatte auch gut trainiert - dann spiele ich. Die Belastung ist internati- onal aber viel höher, und das hat der Muskel dann leider nicht ausgehalten. Wir wussten, wenn es geht, wird es ca. 60 Minuten funktionieren, nun gut, es waren dann nur 40 Minuten und nach 45 Minuten bin ich rausgegan- gen. Aber wie gesagt, das wussten wir vorher und jetzt muss es halt kom- plett auskuriert werden. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie beurteilst Du die aktuelle Situation beim <strong>HSV</strong> – sowohl sportlich als auch das Ver- eins-Umfeld? Paule Beinlich: Ich habe es ja schon in der Bild-Zeitung auf den Punkt gebracht: Es gibt im Moment keinen anderen Verein, bei dem der Job Fußballspieler soviel Spaß macht, wie hier. Das Umfeld passt, ich glau- be, wir haben seit langem mal wieder, zumindest so lange ich hier bin, ein sehr sehr gutes Verhältnis zu den Fans. Im Verein stimmt’s, wir haben ein hervorragendes Trainer-Gespann und auch das Umfeld um die Mann- schaft passt. Ausserdem haben wir eine Mannschaft mit einem sehr gu- ten Charakter, welche zumindest im Moment auch sehr erfolgreich Fuß- ball spielt. Deswegen kann man sich im Moment sicher keinen besseren Verein zum Fußballspielen vorstellen. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie beurteilst Du das Training unter Thomas Doll, was ja doch anders ist, als bei den Trainern davor?
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