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C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | Oktober 2005 | Ausgabe 44 I 2,00 Euro<br />

Mitglieder werben<br />

und gewinnen!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />

<strong>HSV</strong> erVolgreich. 1


ein paar worte zu beginn.<br />

Liebe Mitglieder der Abteilung,<br />

drei Jahre Abteilungsleitung neigen sich dem Ende zu. Am 15.10.2005 wird<br />

die komplette Abteilungsleitung neu gewählt. Wir haben bereits in der <strong>HSV</strong> -<br />

Live angekündigt, dass wir wieder alle kandidieren. Dies schließt die Hoffnung<br />

ein, dass noch weitere Kandidaten hinzugekommen sind. Nur so haben Sie auch<br />

eine Wahl.<br />

Wir möchten uns ins jedem Fall auch hier noch einmal bei allen ehrenamtli-<br />

chen Helfern der verschiedene Bereiche, den hauptamtlichen Mitarbeitern der<br />

Abteilung sowie allen Vereinsorganen für die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />

Die letzen drei Jahre sind wie im Fluge vergangen. Kaum waren wir gewählt,<br />

stand die 10 - Jahres - Feier des <strong>Supporters</strong> Club an, die eine rauschende Fete<br />

wurde. Schlager - Move, Weichnachtsfeier, Ehrenamtlichen - Party oder auch<br />

wieder eine Saisonabschlussfeier waren belebende Vereinsveranstaltungen.<br />

Die <strong>Supporters</strong> Club - Kollektion bekam ein neues Gesicht und es wurden na-<br />

türlich auch weiterhin zu allen Auswärtsspielen Fahrten angeboten. Wir haben<br />

versucht, durch Ansprechpartner, öffentliche Abteilungsleitungssitzungen<br />

oder mehrere Infoversammlungen regelmäßig<br />

allen Mitgliedern für Fragen, Anregungen und auch kritischen Anmerkun-<br />

gen zu Verfügung zu stehen. Unsere Homepage ist zu einer tragenden Informa-<br />

tionssäule und wichtigen Kommunikationsplattform geworden.<br />

Auch der Kontakt zu den anderen Vereinsorganen war uns sehr wichtig.<br />

Hierdurch wurde dann auch letztlich die Blau -Weiße - Schwarze Nacht wieder<br />

ins Leben gerufen; dies war insbesondere ein Verdienst unseres leider verstor-<br />

benen Freundes und Seniorenratsvorsitzenden Jürgen Morla.<br />

Auch “vereinspolitisch” wurden unseres Erachtens deutliche Akzente ge-<br />

setzt. Die Abteilung hat gezeigt, dass sie keine „feindliche Übernahme“ des<br />

Vereins plant.<br />

Vielmehr wurde dem Verein deutlich vermittelt, dass auch wir an dem Erhalt<br />

des Universalsportvereins interessiert sind. Untermauert wurde jenes Bestre-<br />

ben einer großen Mehrheit aller Mitglieder aus den verschiedensten Abteilun-<br />

gen auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 27.06.2005. Diese<br />

Versammlung hat deutlich gemacht, dass wir Mitglieder alles daran setzen,<br />

dass uns der Verein, und dies zu 100 Prozent, erhalten bleibt. In diesem Sinne<br />

würden wir unsere Arbeit fortsetzen. Wir sind stolz darauf, eine engagierte und<br />

selbstbewusste Mitgliedschaft in unserem <strong>HSV</strong> zu haben.<br />

Last but not least ein großer Dank an die engagierte und äußerst kompetente<br />

Redaktion, die dafür gesorgt hat, dass sich alle Leser bereits auf die nächste<br />

Ausgabe der <strong>Supporters</strong> News freuen.<br />

Die Abteilungsleitung dankt für das entgegen gebrachte Vertrauen und hofft,<br />

Sie am 15.10.2005 auf unserer Abteilungsversammlung begrüßen zu dürfen.<br />

Ihr Abteilungsleitung<br />

der Abteilung Fördernde Mitglieder//<strong>Supporters</strong> Club<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

3


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

inhaltliche dinge.<br />

die <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>, ausgabe 44 mit diesen themen.<br />

4<br />

06 abschied von jürgen morla.<br />

08 von amtsmüdigkeit keine spur.<br />

dirk bobsin, patrick grützner, jojo liebnau, oliver scheel und jens wagner im gespräch.<br />

14 der hsv bleibt ein verein.<br />

bernd hoffmann und das ende der ausgliederung - vorübergehend zumindest.<br />

16 entwicklungen im profifußball.<br />

die neue sn-serie. teil 1: die 60er und 70er jahre.<br />

20 der schale entgegen.<br />

barbarez, van der vaart & co. sind seit 16 pflichtspielen ungeschlagen.<br />

26 zum kaffee bei herrn minister.<br />

ein vormittag im bundesministerium des innern.<br />

28 was bekomme ich denn dafür?<br />

stefan beinlich ist der „alte sack“ im team und hat kein problem damit.<br />

36 ein blick hinter die zäune.<br />

das theaterstück „hinter euren zäunen“ hatte am 01. september 2005 premiere.<br />

38 on the road to nowhere.<br />

hamburg - montecchio emilia - skopje - hamburg.<br />

42 voll die latte.<br />

acki sein fußballbuch. axel formeseyn hat ein buch geschrieben.<br />

44 lese- und ohrenschmaus.<br />

47 nachruf: andree zühlke<br />

48 alles nur worthülsen?<br />

im sande verlaufen. neue stehplätze auf der südtribüne.<br />

50 hamburger pressevertreter. teil 1.<br />

im gespräch mit simon braasch, alexander laux, matthias linnenbrüger und lars pegelow.<br />

56 33.333 und mehr.<br />

mitgliederentwicklung im hsv seit gründung des <strong>supporters</strong> club.


58 mitgliederwerbung.<br />

rückblick und aussichten.<br />

61 wer ist eigentlich?<br />

jörn spuida ist mitarbeiter im bereich des amateursports.<br />

62 große schritte in die zukunft.<br />

die zeit des lernens ist vorbei. das hsv museum will sich weiterentwickeln.<br />

64 amateurkonzept hamburger sv.<br />

zukunftsorientierte konzeption für den amateurbereich des hsv.<br />

66 neues aus dem kindergarten.<br />

durchwachsender saisonstart bei den amateuren - neuerdings hsv II.<br />

68 der hsv in shanghai.<br />

der bericht zur shanghai-tour. die fotos gab es in der letzten sn.<br />

71 ofc boavista porto.<br />

der hsv hat einen fan-club an der mündung des douro.<br />

72 trotz hoher sicherheitvorschriften.<br />

ein sc-bus begeleitete die klinsmann-elf nach rotterdam.<br />

73 dein geld entscheidet.<br />

warum wir den roten bullen im regal stehen lassen sollten.<br />

74 tellerrand-storys.<br />

aus deutschland und der welt.<br />

76 kurze sachen.<br />

kurzmeldungen · www.hsv-<strong>supporters</strong>.de · hsv eishockey.<br />

77 werben und gewinnen.<br />

mit diesem antrag eine reise zum auswärtsspiel nach münchen gewinnen.<br />

78 hsv stammtische.<br />

veröffentlichung von hsv stammtischen in der ganzen republik.<br />

80 regionalstellen des hsv.<br />

erste anlaufstation für hsv fans, die nicht aus hamburg kommen.<br />

81 die letzte seite.<br />

impressum.<br />

Abteilungsleitung<br />

Oliver Scheel<br />

Jojo Liebnau<br />

Jens Wagner<br />

Dirk Bobsin<br />

Patrick Grützner<br />

p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> News, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

Telefon : 040/4155-1530, Telefax 040/4155-1510.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />

im Selbstverlag<br />

Bezugspreis : 2 Euro zzgl. Porto von 1 Euro.<br />

Erscheinungsweise : vierteljährlich ( eigentlich)<br />

V.i.s.d.P. : Oliver Scheel, p.A. Redaktion SN<br />

Auflage Nr. 44: 25.000 Exemplare<br />

Drucklegung : 30.09.05<br />

Mitgearbeitet haben diesmal : Lennart Andres, Mirko<br />

Beyer, André Eckhold, Inka Eybe, Sven Freese, Peter<br />

Gottschalk, Florian Hofbauer, Sven Hornung, Andreas<br />

Kloss, Marc Langley, Jojo Liebnau, Dirk Mansen, Philipp<br />

Markhardt, Oliver Peters, Konstantin Rogalla, Oliver<br />

Scheel, Rainer Steffens, Ingo Thiel, Jens Wagner, Oliver<br />

Wittkowsky, Guido Zerbe<br />

Lektorat: Gunhild Freese<br />

Bilder von : Dirk Mansen, Archiv, www.hsv-<strong>supporters</strong>.<br />

de , Stadionwelt, Engel & Gielen, <strong>Supporters</strong> Club Düsseldorf,<br />

Ole Körner<br />

Illustrationen : Jens Wagner<br />

Gestaltung: thorsten ewert gestaltung, Hannover<br />

Druck: Albat und Hirmke GmbH, Hannover<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und<br />

Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

<strong>Supporters</strong> Clubs wieder (wirklich nicht).<br />

Die <strong>Supporters</strong> News ist erhältlich im <strong>HSV</strong> Fanstore,<br />

AOL Arena, im <strong>Supporters</strong> Club Kiosk in Ebene +2 der<br />

Nordtribüne an Spieltagen, im City Store, Schmiedestrasse<br />

2, 20095 Hamburg und im Teamstore Ochsenzoll,<br />

Ulzburger Str. 94 in Norderstedt sowie postalisch<br />

beim <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club, Sylvesterallee 7, 22525<br />

Hamburg. Unsere Verkaufsstellen werden zur nächsten<br />

Ausgabe neu organisiert und neu gelistet.<br />

Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />

danken allen Anzeigenkunden für die Treue.<br />

5


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Wir trauern um unseren Vorsitzenden<br />

des Seniorenrats Jürgen Morla<br />

6<br />

Jürgen Morla ist im Alter von 71 Jahren völlig uner-<br />

wartet am Mittwochmorgen des 29. Juni gestorben. Mit<br />

ihm verliert der <strong>HSV</strong> einen Mann, der ihm über fast sechs<br />

Jahrzehnte die Treue gehalten hat. Wir sind stolz auf ihn<br />

und wir haben großen Respekt vor seiner sportlichen<br />

Lebensleistung und vor seinem Wollen und Wirken in den<br />

Reihen des Hamburger Sportvereins.<br />

Jürgen Morla blieb Zeit seines Lebens den Idealen des<br />

Sports verpfl ichtet. Er war ein Mann der Organisation,<br />

der die Leichtathletikjugend aufbaute und der die Vor-<br />

aussetzungen dafür schuf, dass sie zu einer der leis-<br />

tungsstärksten Leichtathletikjugendmannschaften der<br />

50er, 60er und Anfang der 70er Jahre in Deutschland<br />

wurden.<br />

In all seinen Ämtern und Funktionen war Jürgen ein<br />

streitbarer Kämpfer. Er pfl egte eine deutliche und klare<br />

Sprache und handelte konsequent nach seinen Überzeu-<br />

gungen. Für die Unterstützung der Jugend, der Mitar-<br />

beit bei den <strong>Supporters</strong> und die Leitung der Senioren hat<br />

er einen unverzichtbaren Beitrag geleistet.<br />

Sein unermüdlicher Einsatz für die gemeinsame Sa-<br />

che, seine geradlinige Persönlichkeit und sein kluger Rat<br />

werden uns allen fehlen.<br />

Jürgen wird uns als standhafter Mitstreiter, überzeug-<br />

ter <strong>HSV</strong>er und liebenswürdiger Freund in guter Erinne-<br />

rung bleiben. Wir trauern um Jürgen Morla und werden<br />

ihm und seiner Arbeit ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Peter Gottschalk<br />

komm. Vorsitzender des Seniorenrates


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Vor nur wenigen Stunden hatten wir ihm noch<br />

stehende Ovationen für seine Kampfrede zum Erhalt<br />

des Universalsportvereins gegeben und dann so was...<br />

Jürgen Morla Vorsitzender<br />

des Seniorenrates verstarb<br />

für uns alle sehr überra-<br />

schend gerade einmal 24<br />

Stunden nach dem wir ihn alle so<br />

quicklebendig erlebt hatten. Der<br />

Vorsitzende des Gremiums das vor ein<br />

paar Jahren noch gar nicht gut auf<br />

„uns Junge“ zu sprechen war, starb für<br />

uns alle sehr überraschend.<br />

Warum aus unseren Reihen dann<br />

aber fast 100 Beileidsbekundungen<br />

auf unserer Internetseite erschienen,<br />

15 ehrenamtliche Helfer, von denen<br />

keiner älter als 25 war, ein aufwendi-<br />

ges Plakat pinselten und zahlreiche<br />

junge <strong>HSV</strong>er auf seiner Beerdigung<br />

trauerten, dass will ich in den nächs-<br />

ten Zeilen versuchen zu erklären.<br />

Jürgen Morla hatte entscheiden-<br />

den Anteil daran, dass Jung und Alt<br />

aufeinander zugingen und das Klima<br />

zwischen den Organen deutlich bes-<br />

ser wurde.<br />

Vor ein paar Jahren fingen Förderer<br />

und Senioren vorsichtig an sich zu<br />

beschnüffeln und feierten gemein-<br />

sam die Neuauflage der blau-weiß-<br />

schwarzen Nacht. In der darauf fol-<br />

genden Zeit war es vor allem Jürgen<br />

Morla der sich enorm für ein stärke-<br />

res Aufeinanderzugehen einsetzte.<br />

Die Senioren erschienen mittlerweile<br />

sogar auf unseren Versammlungen<br />

und hatten ihre feste Seite hier in der<br />

<strong>Supporters</strong> News. Dabei gab es, so<br />

erzählte er uns einmal, viele Skep-<br />

tiker in seinen Reihen. Die Alteinge-<br />

sessenen trauten den <strong>Supporters</strong><br />

nicht und wären Jürgen und sein<br />

Team nicht gewesen und hätten sich<br />

immer wieder als Fürsprecher für<br />

uns eingesetzt, wäre es sicher auch<br />

so geblieben.<br />

Mit der Versammlung am 27.6.<br />

und dem „Nein“ zur Ausgliederung<br />

fand die Zusammenarbeit sicherlich<br />

ihren Höhepunkt und so feierten wir<br />

gemeinsam bis weit nach Mitternacht.<br />

Gerade dann als es am schönsten<br />

war wurde Jürgen Morla aus unserer<br />

Mitte gerissen.<br />

Die Trauer ist auch oder gerade<br />

bei uns Förderern immer noch sehr<br />

groß, aber mittlerweile überwiegt<br />

die Dankbarkeit in seine Arbeit die es<br />

ermöglicht hat „Jung und Alt“ im <strong>HSV</strong><br />

zusammenzuführen.<br />

Ich hoffe, dass durch das Be-<br />

schriebene klar geworden ist warum<br />

der Verlust von Jürgen Morla ein so<br />

schmerzlicher auch für unsere Abtei-<br />

lung und den gesamten <strong>HSV</strong> ist.<br />

Deshalb versprechen wir dir, dass<br />

wir dort weitermachen wollen wo du<br />

aufgehört hast. Wir werden nicht zu-<br />

lassen, dass all das was du erarbeitet<br />

hast umsonst war. Wir werden weiter<br />

für deine Ziele arbeiten und notfalls<br />

auch kämpfen. Darauf hast du unser<br />

Wort!<br />

Jojo Liebnau<br />

Für den <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Club<br />

7


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

von amtsmüdigkeit keine spur.<br />

dirk bobsin, patrick grützner, jojo liebnau, oliver scheel und jens wagner im gespräch.<br />

interview | andreas kloss und guido zerbe<br />

8<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Hallo, Ihr seit<br />

nun fast 3 Jahre im Amt, tritt nun<br />

langsam eine Amtsmüdigkeit ein oder<br />

habt ihr noch Motivation für weitere 3<br />

Jahre?<br />

Oliver Scheel: Ich habe nach den 3<br />

Jahren erst recht Lust, weitere 3<br />

Jahre für dieses Amt zur Verfügung zu<br />

stehen. Es hat mir sehr viel Spaß<br />

gemacht und es ist noch viel zu bewe-<br />

gen.<br />

Jojo Liebnau: Es wiederholt sich<br />

nicht so viel, es gibt jeden Tag etwas<br />

neues. Die Möglichkeiten der Abtei-<br />

lungsleitung durch die Riesenmög-<br />

lichkeiten des SC sind so immens,<br />

dass ein vielfältiges Aufgabengebiet<br />

da ist, so dass man nicht amtsmüde<br />

werden kann.<br />

Dirk Bobsin: Ich bin geradezu heiß<br />

auf die nächsten 3 Jahre. Im Bereich<br />

Internet gibt es ja ständig Neuerun-<br />

gen und Dinge, die man gerne umset-<br />

zen möchte. Zudem möchte ich mich<br />

ganz stark in das Thema „Vereins-<br />

heim“ einbringen. Dieses Thema liegt<br />

mir ganz besonders am Herzen. Ich<br />

möchte, dass wir jetzt möglichst<br />

schnell eine neue „Heimat für unser<br />

Vereinsleben“ finden. Auch die WM ist<br />

ein ganz besonderer Reiz, gerade im<br />

Veranstaltungsbereich können wir<br />

eine Menge bewegen, unser Image<br />

nochmals verbessern.<br />

Jens Wagner: Ich bin in den letzten<br />

3 Jahren im Verein angekommen, d.h.<br />

ich kenne jetzt die entscheidenden<br />

Leute in den Vereinsgremien und sie<br />

kennen mich. Zahlreiche Aufgaben<br />

haben wir angeschoben, nun müssen<br />

wir aber am Feintuning stetig weiter-<br />

arbeiten.<br />

Patrick Grützner: Wenn man ein<br />

Feld beackert hat, kommt schon das<br />

nächste. Es ist schön, wenn man<br />

sieht, was man auch erreichen kann.<br />

Das ist Motivation genug......<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Ihr seit ja nun<br />

Fan und Funktionär. Wie hat sich in<br />

den letzten Jahren die emotionale<br />

Verbindung zum Verein entwickelt?<br />

Jojo Liebnau: Eine sehr gute Frage,<br />

ich bin ja schon seit 5 Jahren dabei,<br />

und bin natürlich immer noch Fan. Es<br />

gibt aber ein paar Bereiche, wo Au-<br />

ßenstehende sagen, dieser Bereich<br />

beim <strong>HSV</strong> ist so toll, wo ich aber die<br />

Hintergründe kenne, die überhaupt<br />

nicht so toll sind.<br />

Als der Stadionname verkauft<br />

wurde, gab es eine Enttäuschung. Du<br />

bist total engagiert und involviert und<br />

kannst so was trotzdem nicht beein-<br />

flussen, noch nicht einmal ein Kom-<br />

promiss a la AOL-Arena am Volkspark<br />

erreichen.<br />

Dirk Bobsin: Die emotionale Bin-<br />

dung hat sich durch den täglichen<br />

Kontakt mit dem Verein/den Gremien/<br />

den Fans und den wesentlich tieferen<br />

Einblick in alle Bereiche noch ver-<br />

stärkt.<br />

Patrick Grützner: Auch wenn ich<br />

damals noch nicht dabei war, aber<br />

trotzdem ist es toll, dass die bunten<br />

Sitzschalen verhindert werden konn-<br />

ten. Da sieht man, dass man als<br />

„Funktionär“ etwas erreichen kann,<br />

was den Fan erfreut.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie sieht eigent-<br />

lich die Aufgabenverteilung aus in der<br />

Abteilungsleitung?<br />

Patrick Grützner: Fanprojekt,<br />

Amateure, Fahrten zusammen mit<br />

Jojo und sehr viele Überschneidungen<br />

mit den anderen.<br />

Jojo Liebnau: Wir haben natürlich<br />

alle unsere festen Aufgabenbereiche,<br />

aber es kommt sehr viel Tagesge-<br />

schäft auf uns zu. Fanbetreuung, bei<br />

Auswärtsspielen vor Ort zu sein, und<br />

was in den letzten Jahren verstärkt<br />

hinzu gekommen ist, auch das Ver-<br />

einsleben, nicht nur der Kontakt zur<br />

Geschäftsstelle, sondern auch zu den<br />

Gremien.<br />

Oliver Scheel: Als Vorsitzender bin<br />

ich natürlich verantwortlich und stel-<br />

le mich vor meine Jungs, wenn diese<br />

angegriffen werden oder in die Haf-<br />

tung genommen werden. Seit der<br />

Geschichte mit Andre bin ich allein für<br />

die Kasse zuständig. Weiterhin bin ich<br />

für Presseanfragen beispielsweise<br />

über Ausgliederungsfragen zuständig<br />

und im gewissen Rahmen trage ich<br />

die Verantwortung für unser Perso-<br />

nal. Das, ich nenne es mal so, tages


disziplinarische Geschäft haben wir<br />

an Christian Reichert abgegeben. Das<br />

können wir als Ehrenamtliche nicht<br />

bewältigen. Bei Einstellungen, Ge-<br />

haltserhöhungen und Kündigungen<br />

reden wir natürlich weiterhin mit. Wir<br />

sind aber für das Personal auch wei-<br />

terhin Ansprechpartner, z.B. bei Pro-<br />

blemen oder Projekten, in denen wir<br />

mitarbeiten. Wir haben die Aufgaben<br />

gut aufgeteilt und sind natürlich auch<br />

jederzeit Ansprechpartner für alle<br />

Mitglieder.<br />

Dirk Bobsin: Was viele wahr-<br />

scheinlich gar nicht wissen: Ich habe<br />

sehr viele Veranstaltungen allein oder<br />

ganz maßgeblich mit organisiert, wie<br />

z.B. die blau-weiß-schwarzen Nächte,<br />

den Schlagermove, den HSH-Nord-<br />

bank-Run oder auch die Partys für die<br />

Ehrenamtlichen auf der Cap San Die-<br />

go. Mir war immer sehr wichtig, das<br />

Vereinsleben wieder aufzufrischen.<br />

Gerade unsere Feiern haben die Kon-<br />

takte zu anderen Gremien, Abteilun-<br />

gen und vielen Fans sehr belebt und<br />

gefördert.<br />

Außerdem bin ich natürlich für das<br />

Internet zuständig. Mit jetzt über<br />

10.000 Community-Mitgliedern habe<br />

ich zusammen mit meinen ehrenamt-<br />

lichen Helfern eine der größten deut-<br />

schen Fußball-Communitys auf die<br />

Beine gestellt. Allein in den letzten 13<br />

Monaten hatten wir einen Zuwachs<br />

von 5.000 Mitgliedern. Auch haben wir<br />

über unsere Internetseite fast 2.500<br />

neue Mitglieder geworben. Wir haben<br />

immer ganz besonderen Wert darauf<br />

gelegt, die Community auch außer-<br />

halb des Internets zu fördern und<br />

haben z. B. eine gemeinsame Fußball-<br />

mannschaft und viele TV-Auftritte<br />

(Rasant und Sportclub) organisiert.<br />

Zudem erwirtschaften wir aktuell<br />

sogar monatlich einen Gewinn, was<br />

für solch große Internetprojekte im<br />

Bereich Fußball sehr ungewöhnlich<br />

ist.<br />

Jens Wagner: Auf dem Papier bin<br />

ich für das Museum, die Mitglieder-<br />

werbung und fürs Merchandising<br />

zuständig. Ich habe Dirk Mansen bei<br />

der Print-Kampagne für das Museum<br />

unterstützt und entwickle mit Mirko,<br />

Nicole und Dani die Kollektion der SC-<br />

Artikel. Für unsere Frauenmann-<br />

schaft und das <strong>HSV</strong> 2-Team habe ich<br />

Flyer und Spielplakate gestaltet.<br />

Außerdem habe ich für diverse Fan-<br />

clubs Logos und Plakate entwickelt.<br />

Wir sind ja die größte und einfluss-<br />

reichste Fanabteilung in Deutschland<br />

und wir haben uns bis vor einem Jahr<br />

noch mit kopierten Zetteln präsen-<br />

tiert. Das sind wir jetzt angegangen,<br />

haben das nun deutlich verbessert<br />

und präsentieren uns nun auch an-<br />

ständig.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

dirk bobsin, jojo liebnau, oliver scheel,<br />

patrick grützner und jens wagner -<br />

die sc-abteilungsleitung. foto | www.hsv-sc.de<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Zu Beginn der<br />

Amtszeit hattet ihr euch ja Ziele ge-<br />

setzt, welche habt ihr umsetzen kön-<br />

nen und welche nicht, und worauf seit<br />

ihr evtl. stolz drauf?<br />

Oliver Scheel: Ein Ziel war es, die<br />

SC-News wieder auf Vordermann zu<br />

bringen. Das habe ich natürlich nicht<br />

alleine gemacht, aber wir haben nun<br />

wieder eine tolle Redaktionstruppe<br />

mit engagierten Mitgliedern. Wir<br />

können nun alle wieder stolz sein,<br />

eine solche Ausgabe zu haben.<br />

Ein Ziel, das habe ich erst nach der<br />

Wahl festgestellt, ist die Finanz- und<br />

Etatsituation wieder auf Vordermann<br />

zu bringen. Wir haben Vereinbarun-<br />

gen und Konstellationen von der letz-<br />

ten Abteilungsleitung übernommen –<br />

kein Vorwurf, die bestanden so. Diese<br />

war nicht immer sehr praktikabel und<br />

transparent. Deshalb entstand der<br />

Eindruck auf Versammlungen, dass<br />

wir teilweise keine Ahnung hätten<br />

bzw. Nicht-Kaufleute wären. Das hat<br />

leider in den letzten 3 Jahren nicht so<br />

wie gewünscht geklappt. Das Thema<br />

muss nun aufgegriffen werden. Die<br />

Rechnungsprüfer haben schon signa-<br />

lisiert uns zur Seite zu stehen, dies in<br />

eine neue Struktur zu bringen.<br />

Jojo Liebnau: Wir haben nun sehr<br />

viele Ehrenamtliche hervorgerufen,<br />

den Altersschnitt drastisch verjüngt.<br />

9


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Früher haben wir mit 30 Leutchen<br />

zusammen gesessen bei der Ehren-<br />

amtlichen Feier, nun hatten wir fast<br />

200 Leute eingeladen.<br />

10<br />

Wir haben uns durchgesetzt und<br />

dem Rest der Leute in Deutschland<br />

und im Verein gezeigt, dass Verände-<br />

rungen möglich sind, z. B. die Zäune in<br />

den Stehplätzen zu verkleinern. Das<br />

Stadion soll weiterhin fanfreundlich<br />

bleiben. Die Leute sollen sagen, was<br />

ist denn hier in Hamburg los. Das ist ja<br />

total geil, ich kann mich hier überall<br />

bewegen. Bei den Zäunen hieß es erst<br />

, dies geht nicht, aber wir blieben<br />

hartnäckig und konnten die Änderun-<br />

gen durchbringen. Nicht ganz optimal<br />

ist der Kontakt zu dem Rest der Ge-<br />

schäftsstelle. Dies hat sich schon<br />

verbessert, ist aber noch auch von un-<br />

serer Seite ausbaufähig.<br />

Patrick Grützner: Bei der Mitglied-<br />

erwerbung konnten wir einwirken,<br />

z.B. dass wir an die emotionale Bin-<br />

dung zum Verein appellieren und<br />

nicht die Mitgliederwerbung mit Ge-<br />

schenken verknüpfen. In Stuttgart<br />

kann man als Neumitglied beispiel-<br />

weise ein Auto gewinnen.<br />

Jens Wagner: Das Image des SC ist<br />

noch verbesserungsfähig. In der<br />

Stadionwelt werden wir als vorbild-<br />

lich dargestellt. Aber den meisten<br />

Mitgliedern ist die hervorragende<br />

Stellung des SC in Deutschland gar<br />

nicht bewusst. Dies muss in Zukunft<br />

noch stärker heraus gestellt werden.<br />

Die Mannschaft geht mittlerweile<br />

mehr auf die Fans zu. Das ist auch ein<br />

verdienst der Fanbetreuung.<br />

Dirk Bobsin: Ich bin auf jeden Fall<br />

auf unsere Internetgruppe stolz, die<br />

mittlerweile 32 Mitglieder umfasst.<br />

Die gemeinsame Arbeit an den Pro-<br />

jekten bringt riesigen Spaß. Einzelne<br />

Internet-Projekte waren und sind<br />

sehr, sehr wichtig, z.B. die Anschaf-<br />

fung eines eigenen <strong>HSV</strong> Internet-<br />

Servers. Mit dem <strong>HSV</strong>-Server können<br />

wir auch andere Bereiche im <strong>HSV</strong><br />

unterstützen, z. B. das <strong>HSV</strong>-Museum,<br />

die Senioren, die <strong>HSV</strong>-Frauen und die<br />

vielen <strong>HSV</strong> Fan-Clubs, die mit auf dem<br />

Server liegen. Das ist auch ein Stück<br />

Fankultur.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Was waren eure<br />

Highlights, was eure Flops?<br />

Oliver Scheel: Zum einen die Party<br />

zum 10-jährigen Jubiläum auf der Cap<br />

San Diego, die hat unheimlich viel<br />

Spaß gemacht. Außerdem die außer-<br />

ordentliche Mitgliederversammlung<br />

am 27.6.2005 im Stadion. Der Ablauf<br />

und die Vereinskultur, die dort zum<br />

Vorschein kam, hat mir sehr gut ge-<br />

fallen. Der Flop war der Griff in die<br />

Kasse. Dies war ein ziemlicher Schlag<br />

ins Gesicht für die Abteilungsleitung<br />

und den <strong>Supporters</strong> Club. Das tat sehr<br />

weh und hat uns auch zurückgewor-<br />

fen in der Arbeit.<br />

Jojo Liebnau: Ein guter Moment für<br />

den Verein war die Versammlung am<br />

27.6.2005. Traurig war natürlich kurz<br />

danach der Tod von Jürgen Morla, der<br />

uns alle sehr getroffen hat. Er war ein<br />

entscheidendes Rad im Uhrwerk,<br />

dass Jung und Alt im Verein zusam-<br />

men gebracht hat.<br />

Jens Wagner: Das Museum war<br />

natürlich ein Highlight. Es war eine<br />

Schande, dass die Pokale in Kartons<br />

vor sich hin gammelten. Das Zustan-<br />

dekommen ist dem SC zu verdanken.<br />

Wir haben Unterschriften gesammelt<br />

und enormen Druck auf den Vorstand<br />

ausgeübt. Hier sind wir dem aktuellen<br />

Vorstand dankbar, dass sie dem Pro-<br />

jekt zugestimmt haben.<br />

Dirk Bobsin: Für mich persönlich<br />

war eines der Highlights der Schla-<br />

germove. Im Herzen von St. Pauli, vor<br />

den Augen der ehemaligen Konkur-<br />

renz, hatten wir eine super <strong>HSV</strong>-Prä-<br />

senz vor ca. 400.000 Zuschauern. Wir<br />

haben sehr viele Sympathien und<br />

Mitglieder geworben, es war eine<br />

einzigartige Stimmung. Wir wollten<br />

daher auch an weiteren Veranstaltun-<br />

gen teilnehmen, jedoch niemals par-<br />

allel zu Spielen des <strong>HSV</strong>. Dieses Jahr<br />

kollidierte der Termin leider mit dem<br />

<strong>HSV</strong>-Heimspiel gegen Prilep.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie groß ist der<br />

Einfluss und welche Einflussmöglich-<br />

keiten hat der Supporter Club im<br />

Verein?<br />

Jojo Liebnau: Wir haben sehr viel<br />

Einfluss in sehr vielen Bereichen.<br />

Unser Einfluss und unsere Beiträge<br />

dazu beruhen darauf, „wir kennen<br />

viele Leute und wir haben eine Idee“.<br />

Mittlerweile wird unsere Meinung<br />

sehr geschätzt, z. B. im Merchandi-<br />

sing bei der <strong>HSV</strong>-Kollektion. Wir sind<br />

also nicht die Bösen, sondern bieten<br />

unser Fan Know-How an. Mittlerweile<br />

kommen sie von alleine auf uns zu.<br />

Oliver Scheel: Die Akzeptanz im<br />

Verein ist in den letzten 3 Jahren<br />

gestiegen und dies durch die Qualität<br />

der Arbeit, die die Ehrenamtlichen<br />

nun mal mitbringen. Dies haben auch<br />

alle festgestellt und akzeptiert. Somit<br />

herrscht ein friedlicher Einfluß, der<br />

aber auch sehr deutlich werden kann,<br />

z.B. am 27.6.2005.<br />

Dirk Bobsin: Es ist wichtig, unse-<br />

ren sicher großen Einfluss in sehr<br />

vielen Bereichen immer mit Augen-<br />

maß zu gestalten. Im Mittelpunkt<br />

muss immer das Wohl des gesamten<br />

Vereins und die gute Zusammenarbeit<br />

mit allen Gremien stehen.<br />

Jens Wagner: Es wurde aber auch<br />

nur ein von uns vorgeschlagener<br />

Aufsichtsrat-Kandidat in den AR ge-<br />

wählt, dies zeigt auch dass die Mit-<br />

gliedschaft der Abteilungsleitung<br />

nicht blind folgt. Wir haben also sehr<br />

mündige Mitglieder im Verein, darauf<br />

bin ich sehr stolz.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie läuft die<br />

Zusammenarbeit mit anderen Verein-<br />

sorganen, Vorstand, AR. , etc.?


Oliver Scheel: Erst mal stand ja an,<br />

die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Vereinsorganen zu intensivieren. Das<br />

hat mit dem Amateurvorstand und<br />

ganz besonders mit den Senioren<br />

durch Jürgen Morla geklappt. Und<br />

dazu gibt es noch das monatliche<br />

Treffen mit dem Vorstand.<br />

Jojo Liebnau: Das wurde früher nur<br />

gemacht, wenn es „mal sein musste“<br />

Oliver Scheel: Auch mit Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats treffen wir uns<br />

gelegtlich, in letzter Zeit mit Herrn<br />

Bandow und Herrn Becker sowie<br />

demnächst mit Herrn Rieckhoff.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Der SC als „rei-<br />

che Abteilung“ unterstützt ja auch<br />

andere, Stichwort Eishockey... Ein<br />

Statement?<br />

Jojo Liebnau: Reich in dem Sinne,<br />

dass wir viele Leute haben, die sich<br />

ehrenamtlich engagieren, die die Idee<br />

des SC unterstützen. Der <strong>HSV</strong> ist ein<br />

Universalsportverein, da darf es kein<br />

pures Individualdenken geben. Das ist<br />

die Philosophie und die Grundidee des<br />

SC. Wir sind ein Teil des Ganzen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie kam denn<br />

die Idee mit dem Eishockey?<br />

Jojo Liebnau: Erst über eBay, aller-<br />

dings haben wir unsere Augen schon<br />

auf dem Vereinsgeschehen.<br />

Oliver Scheel: Die Hockeymann-<br />

schaften haben wir schon unterstützt<br />

als Jürgen Morla noch dabei war, die<br />

dritte Herren wird jetzt wieder aktu-<br />

ell, da gibt es bald Gespräche. Das<br />

zeigt: es gibt eine Konversation zwi-<br />

schen den Sparten und diese wird<br />

auch gepflegt.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Die Differenz<br />

zwischen Mitgliedern, die sich ledig-<br />

lich die Vorteile sichern wollen und<br />

derer die aktiv am Vereinsgeschehen<br />

teilnehmen wächst. Wie seht ihr die<br />

Entwicklung des SC im Vergleich mit<br />

der gesamten Fanszene?<br />

Patrick Grützner: Positiv ist, dass<br />

bei unseren Veranstaltungen viele<br />

junge Leute teilnehmen, die sich en-<br />

gagieren wollen, die werden voraus-<br />

sichtlich dabei bleiben. Das gibt uns<br />

die Garantie das wir wachsen, das ist<br />

ein Riesen Fortschritt. Die Mentalität<br />

derer die den SC als eine Selbstver-<br />

ständlichkeit ansehen stört uns schon<br />

ein wenig, man sollte sich mal angu-<br />

cken, wie es teilweise bei anderen<br />

Vereinen läuft, da ist jeder für sich<br />

allein gestellt wenn es beispielweise<br />

um die Organisation von Auswärts-<br />

fahrten geht, dort gibt es keine ver-<br />

gleichbare Organisation. Ansonsten<br />

sehen wir optimistisch in die Zukunft.<br />

Oliver Scheel: Natürlich ist es<br />

bedauerlich, dass so wenige an den<br />

Mitgliederversammlungen teilneh-<br />

men, allerdings geht es auch anders,<br />

wie wir nach dem letzten Amateur-<br />

spiel gesehen haben.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wäre es dann<br />

nicht sinnvoll die Versammlungen von<br />

Dienstag auf Sonntag zu verlegen,<br />

also grundsätzlich nach den Heim-<br />

spielen der Amateure?<br />

Oliver Scheel: Klar, allerdings<br />

wollten wir, dass sich der Dienstag als<br />

fester Termin in die Köpfe der Leute<br />

setzt, eine Art Routine entsteht. Eine<br />

Überlegung ist es allerdings wert.<br />

Und die Patentlösung zu Füllung der<br />

Veranstaltungen haben wir auch<br />

nicht.<br />

Jojo Liebnau: Wir können jetzt<br />

allerdings auch nicht zu jedem passi-<br />

ven Mitglied gehen und sagen: „Nun<br />

mach mal mehr.“. Was immer verges-<br />

sen wird ist, dass es auch Leute gibt,<br />

die keine Lust auf Auswärtsfahrten<br />

haben, die keine Dauerkarte kaufen.<br />

Durch die Aktion „Die Raute im Her-<br />

zen“ haben wir gerade durch diese<br />

Mitglieder eine riesige Werbung er-<br />

der <strong>supporters</strong> club beim<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

schlagermove. foto | www.hsv-sc.de<br />

11


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

fahren. Das sind Leute, die stolz dar-<br />

auf sind, Mitglied beim <strong>HSV</strong> zu sein,<br />

das zeigen und neue Mitglieder wer-<br />

ben.<br />

12<br />

Dirk Bobsin: Wir müssen uns in<br />

dieser Frage sicher noch kreative<br />

Gedanken machen. Trotzdem: Die<br />

Versammlungen sind ja trotz meist<br />

niedriger Teilnehmerzahl nicht un-<br />

produktiv oder ideenlos, ganz im<br />

Gegenteil. Wir nehmen ja sehr viele<br />

Anregungen unserer Mitglieder mit<br />

nach Hause.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Die Aktion „Die<br />

Raute im Herzen“ ist ein voller Erfolg.<br />

Habt ihr nicht Angst, dass die ganze<br />

Geschichte aus dem Ruder läuft, dass<br />

es unübersichtlich oder undurch-<br />

schaubar wird?<br />

Jojo Liebnau: Wie gesagt: viele<br />

möchten sich einfach nur mit dem<br />

<strong>HSV</strong> identifizieren und den Ausweis in<br />

der Tasche haben ohne unbedingt zu<br />

jedem Auswärtsspiel mitzufahren.<br />

Jens Wagner: Die Frage nach der<br />

Überschaubarkeit hätten wir uns<br />

dann viel früher stellen müssen. Als<br />

wir angefangen haben hatten wir<br />

schon 13.000 <strong>Supporters</strong>. Dass da<br />

Karteileichen dabei sind, ist klar. Als<br />

Fazit gilt aber: je mehr Mitglieder wir<br />

haben, desto mehr Geld können wir<br />

den Fans des <strong>HSV</strong> zur Verfügung<br />

stellen. Die Auswärtsfahrten können<br />

wir in Zukunft deutlich besser sub-<br />

ventionieren.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Thema Fans:<br />

Euer Appell an die Medien, Schluss<br />

mit der Vorverurteilung von Fußball-<br />

fans zu machen hat nur eine sehr<br />

geringe Resonanz erfahren. Plant ihr<br />

trotzdem eine Fortsetzung, eventuell<br />

auch mit anderen Vereinen?<br />

Jojo Liebnau: Es wird Gespräche<br />

geben, allerdings noch nichts Kon-<br />

kretes.<br />

Dirk Bobsin: Eine Fortsetzung<br />

MUSS es geben. Nur permanente<br />

Arbeit bringt für uns Fans dauerhaft<br />

einen Vorteil.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Gibt es ein Up-<br />

date zum Thema „Zeltlager 2006“?<br />

Beteiligt ihr euch daran?<br />

Jens Wagner: Angedacht war ja die<br />

Trabrennbahn, allerdings ist da die<br />

Haftungsfrage noch nicht geklärt. Wir<br />

als Fanclub können die nicht über-<br />

nehmen, weniger aus Angst vor Aus-<br />

schreitungen als wegen der Tatsache,<br />

dass die Kosten eines tatsächlichen<br />

Unfalles, zum Beispiel Brand, unse-<br />

ren Etat einfach um ein Vielfaches<br />

übersteigen würden. Es laufen jetzt<br />

Gespräche mit Firmen, die das über-<br />

nehmen könnten. Unsere Idee war<br />

natürlich auch, durch diese Aktion<br />

neue Kontakte mit der Stadt Hamburg<br />

zu knüpfen.<br />

Jojo Liebnau: Das ganze ist eine<br />

Beispielaktion, was mit einem Low<br />

Budget alles für die Fans getan wer-<br />

den kann.<br />

Jens Wagner: Wir haben jede Men-<br />

ge Gedanken für Hamburg 2006. Von<br />

Konzerten bis Kneipen die im <strong>HSV</strong> Stil<br />

speziell auf die Fans gemünzt sind,<br />

allerdings kann man solche Sachen<br />

auch kurzfristig umsetzen, da haben<br />

wir noch nichts entschieden.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Die WM scheint<br />

ja ganz im Lichte des Kommerz zu<br />

stehen, ähnliche Zustände finden in<br />

der Bundesliga Einzug, wollte ihr<br />

dagegen angehen und wenn ja, wie?<br />

Oliver Scheel: Oliver Scheel: Da<br />

komme ich gleich wieder auf den<br />

27.06.2005 zu sprechen, an dem mit<br />

Hilfe unserer Mitglieder der totale<br />

Ausverkauf in Form der Ausgliede-<br />

rung glücklicherweise abgewendet<br />

wurde. Natürlich ist der aktuelle<br />

Zustand beängstigend, wie wir ja am<br />

Beispiel des Confed-Cups gesehen<br />

haben, wo selbst die Münze zur Sei-<br />

tenwahl gesponsert wurde.<br />

Der SC wird alles versuchen dieser<br />

Bewegung zumindest in allen Rich-<br />

tungen entgegenzutreten, und da<br />

verbuchen wir den 27.06. schon als<br />

Erfolg.<br />

Jens Wagner: Wir stehen da auch in<br />

Kooperation mit ausländischen Verei-<br />

nen, z.B. Salzburg, die uns um Hilfe<br />

gebeten haben. Wir sind der einzige<br />

Verein weltweit, der eine solche Aus-<br />

gliederung verhindern konnte.<br />

Patrick Grützner: Wir unterschei-<br />

den uns schon mal durch die Fanbe-<br />

treuung deutlich zur WM. Der Fan wir<br />

bei uns nicht vergessen.<br />

Dirk Bobsin: Auch viele Fans und<br />

Fan-Vereinigungen anderer Bundes-<br />

ligisten verfolgen unsere Aktionen ja<br />

mit großem Interesse und fragen uns<br />

auch recht oft nach Rat. Dies zeigt<br />

auch, dass wir zumindest im Bundes-<br />

liga-Vergleich eine ganz gute „Politik“<br />

fahren.<br />

Jojo Liebnau: Was wir für am Wich-<br />

tigsten halten, ist möglichst viele <strong>HSV</strong><br />

Fans auf die Zustände aufmerksam zu<br />

machen, sie mündig zu machen. Wir<br />

sind natürlich die Letzten die sagen,<br />

wir wollen den Trikotsponsor nicht<br />

aber wir wollen die Haltung zumin-<br />

dest hinterfragen und das fordern wir<br />

auch von unseren Mitgliedern. Bei<br />

uns würde zum Beispiel der Zusatz<br />

von Orange in unseren Trikots einen<br />

wesentlich größeren Sturm der Ent-<br />

rüstung verursachen als bei anderen<br />

Vereinen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Nochmal zum<br />

Thema Ausgliederung: es wird ja<br />

weitere Diskussionen geben, bereitet<br />

ihr euch darauf vor?<br />

Jojo Liebnau: Jede Diskussion<br />

innerhalb des Vereins ist förderlich.<br />

Es wurde ein halbfertiges Konzept<br />

vorgelegt, mit dem viele nicht einver-


standen gewesen sind. Wir hoffen,<br />

dass in Zukunft mehr mit den Mitglie-<br />

dern zusammengearbeitet und disku-<br />

tiert wird.<br />

Oliver Scheel: Oliver Scheel: Wir<br />

haben schon vor dem 27.06. den Vor-<br />

stand und den Aufsichtsrat immer<br />

wieder gebeten, die Mitglieder so früh<br />

wie möglich über etwaige Pläne zu<br />

informieren. Geklappt hat es letzt-<br />

endlich auf den letzten Drücker durch<br />

die SN. Wir wollen mehr Diskussionen<br />

und Einbindung.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Trotzdem wurde<br />

der SC als die personifizierte Abwehr-<br />

haltung bezeichnet. Gab es aus den<br />

Reihen der <strong>HSV</strong> Mitglieder auch Kri-<br />

tik?<br />

Jojo Liebnau: Wir haben ja keinen<br />

Aufruf gestartet, direkt dagegen zu<br />

stimmen sondern sich zu informie-<br />

ren....<br />

Oliver Scheel: ... die SN zu lesen...<br />

Jojo Liebnau: Aber um die Frage zu<br />

beantworten, ja, es gab danach ver-<br />

einzelt schriftliche Reaktionen aber<br />

das gehört zur Demokratie nun ein-<br />

mal dazu. Aber der Tenor der Ver-<br />

sammlung war klar: es gab nicht eine<br />

einzige positive Wortmeldung zum<br />

Thema Ausgliederung. Lediglich eine<br />

bezahlte.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Es gab ja einen<br />

hässlichen Zwischenfall betreffend<br />

der Bereicherung eines Mitgliedes<br />

der Abteilungsleitung. Gibt es da<br />

spezielle Pläne für Vorsichtsmass-<br />

nahmen oder Rückzahlungen, etc.?<br />

Oliver Scheel: Bisher wurde unse-<br />

ren Wissens nach nichts zurückge-<br />

zahlt, wir haben den Titel zur Pfän-<br />

dung, bleiben also dran. Allerdings<br />

war der immaterielle Verlust für die<br />

Abteilung wesentlich größer als der<br />

materielle. Spezielle Vorsichtsmass-<br />

nahmen wird es nicht geben, wir ar-<br />

beiten mit der Buchhaltung des <strong>HSV</strong><br />

zusammen und das läuft bisher ei-<br />

gentlich einwandfrei. Den perfekten<br />

Schutz gibt es aber natürlich auch<br />

hier nicht.<br />

Jojo Liebnau: Allerdings muss ich<br />

da unserem Abteilungsleiter Oliver<br />

Scheel mal ein Lob aussprechen , der<br />

mit sehr viel Respekt an die Sache<br />

gegangen ist und den ideellen Verlust<br />

sehr in Grenzen gehalten hat. Gerade<br />

diese offene Handlungsweise, das wir<br />

nichts unter den Tisch kehren hat<br />

doch viele von uns beeindruckt. Aller-<br />

dings hat uns der menschliche Aspekt<br />

an der ganzen Sache stärker als alles<br />

andere getroffen, das war heftig.<br />

Oliver Scheel: Das gilt für uns alle.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Letzte Frage:<br />

Die SN hat ja deutlich an Format ge-<br />

wonnen, wie wollt ihr das finanzieren?<br />

Jojo Liebnau: (lacht)Durch den<br />

Verkauf unserer Namensrechte.<br />

Dirk Bobsin: Die SN hat sich zur<br />

richtigen Vereinszeitung entwickelt,<br />

gerade durch die Einbindung der<br />

verschiedenen Altersgruppen, durch<br />

die Amateure, durch die Themenviel-<br />

falt. Für mich ist es DIE Vereinszei-<br />

tung schlechthin. Von der Kreativität<br />

kann man sich bei den Redaktionssit-<br />

zungen überzeugen. Die ganze Ent-<br />

wicklung ist sensationell.<br />

Jojo Liebnau: Das ist einfach ein<br />

Sinnbild unserer Arbeit. Die SN ist ein<br />

Aushängeschild unserer Arbeit der<br />

letzten drei Jahre.<br />

Oliver Scheel: Sehe ich genauso:<br />

das spiegelt einfach die Einstellung<br />

aller Ehrenamtlichen wieder und<br />

derer, die daran beteiligt sind...<br />

Jens Wagner: ... zum Beispiel dem<br />

Arbeitgeber von Philipp, der ihm ja die<br />

Möglichkeit gibt, während der Ar-<br />

beitszeit an der SN zu arbeiten oder<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

auch Thorsten der unheimlich viel in<br />

letzter Zeit für uns gemacht hat.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Das war es ei-<br />

gentlich von uns, habt ihr noch ein<br />

finales Statement?<br />

Jojo Liebnau: Wir würden gerne<br />

der Fanszene in Hamburg klarma-<br />

chen, was sie am SC hat im Vergleich<br />

zu anderen Vereinen. Der SC ist nicht<br />

selbstverständlich und wir haben hier<br />

ein einmaliges Mitspracherecht und<br />

fast unbegrenzte Möglichkeiten zur<br />

Entfaltung innerhalb des Vereins. Wir<br />

würden uns freuen, wenn das in Zu-<br />

kunft noch mehr geschätzt und natür-<br />

lich noch mehr genutzt wird.<br />

10 jahre <strong>supporters</strong> club.<br />

die große feier auf der<br />

cao san diego. foto | www.hsv-sc.de<br />

13


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

der hsv bleibt ein verein.<br />

bernd hoffmann und das ende der ausgliederung - vorübergehend zumindest.<br />

text | ingo thiel<br />

Die Mitgliederversamm-<br />

14<br />

lung zur Strukturreform<br />

fand nach heftiger Diskus-<br />

sion ein jähes Ende: Der<br />

Vorstand zog den Antrag völlig ent-<br />

nervt zurück, entging so aber einer<br />

Abstimmungsniederlage. Jetzt liegt<br />

das Vorhaben auf Eis bis die Mitglied-<br />

schaft mehrheitlich für die Wieder-<br />

aufnahme stimmt.<br />

Es war Bernd Hoffmann deutlich<br />

anzusehen, dass etwas Gravierendes<br />

schiefgelaufen war. Mit versteinertem<br />

Gesicht verkündete der Vorstands-<br />

vorsitzende kurz nach 23.30 Uhr, dass<br />

der Vorstand seinen Abstimmungs-<br />

vorschlag zur Ausgliederung zurück-<br />

ziehe und alle diesbezüglichen Aktivi-<br />

täten sofort einstellen werde<br />

- solange bis aus den Reihen der Mit-<br />

glieder ein anderslautender Antrag<br />

eine Mehrheit fände.<br />

Frenetischer Jubel unter den 432<br />

anwesenden Mitgliedern im Saal,<br />

betretene Gesichter auf dem Podium,<br />

dabei war schon recht schnell klar ge-<br />

worden, dass die Art und Weise, wie<br />

die Mitglieder an diesem Abend über-<br />

zeugt werden sollten, genauso dilet-<br />

tantisch war wie die Versuche zuvor.<br />

Ausdrücklich ausgenommen war<br />

davon der Vortrag des Vorstandsvor-<br />

sitzenden; Bernd Hoffmann präsen-<br />

tierte sich und seine Vorstellungen<br />

sehr professionell und trotz der<br />

schwierigen Materie verständlich.<br />

Was den Vorstand aber geritten hat,<br />

erneut voll und ganz auf die Experten-<br />

karte Dr. Klein zu setzen, ist völlig<br />

unverständlich. Zum einen waren die<br />

Vorstellungen des Rechtsanwalts auf<br />

den vorherigen Versammlungen der<br />

Senioren und der <strong>Supporters</strong> mehr<br />

als mau (SN berichtete), zum anderen<br />

heizte Klein bereits im Vorfeld in<br />

einem Abendblatt-Interview völlig<br />

unnötig und überflüssig die Atmos-<br />

phäre auf, als er davon sprach, dass<br />

„es wahnsinnig schwer ist, den über-<br />

wiegend juristisch nicht vorgebilde-<br />

ten Mitgliedern klar zu machen, dass<br />

das Ob (einer Strukturreform) gar<br />

nicht mehr zu diskutieren sei“ und<br />

weiter polemisierte „Nur Hasardeure<br />

würden eine Ausgliederung mit der<br />

irrealen Hoffnung verhindern, dass<br />

die Behörden auch weiterhin nicht<br />

einschreiten.“ Spätestens da hätte<br />

dem Vorstand doch auffallen müssen,<br />

dass mit beleidigender Rhetorik an-<br />

statt sachlich fundierten Argumenten<br />

kein Blumentopf zu gewinnen ist und<br />

man sich schön selbst ein faules Ei ins<br />

Nest gelegt hat, weil selbst bislang<br />

nicht negativ eingestellte Mitglieder<br />

wegen dieses Artikels aufgebracht<br />

waren.<br />

Zumal das Bundesjustizministeri-<br />

um die Argumentation der Reform-<br />

gegner auf Anfrage kurz vor der Ver-<br />

sammlung noch einmal schriftlich für<br />

sachlich richtig erklärte. Und dass im<br />

Ministerium überwiegen juristisch<br />

nicht Vorgebildete arbeiten, soweit<br />

wäre wohl auch Dr. Klein nicht wirk-<br />

lich ernsthaft gegangen. Obwohl – die<br />

Art und Weise wie Rechtsanwalt Klein<br />

dem Vorsitzenden der Abteilungslei-<br />

tung Fördernde Mitglieder Suppor-<br />

ters Club, Oliver Scheel, - immerhin<br />

ein Berufskollege - ungenügendes<br />

juristisches Wissen vorhielt, sprach<br />

Bände. Ebenso wie die neue Begrün-<br />

dung für die Notwendigkeit einer<br />

Strukturreform: War die zuvor gera-<br />

dezu gebetsmühlenhaft wiederholte<br />

Position, die Behörden würden dies<br />

gesetzlich zwingend vorschreiben<br />

und man habe bislang nur Glück ge-<br />

habt, dass die Umsetzung noch nicht<br />

erfolgt sei, aufgrund der Stellungnah-<br />

me des Bundesjustizministeriums<br />

nicht mehr haltbar und vollkommen<br />

unglaubwürdig, so zog Klein jetzt ein<br />

neues Kaninchen aus dem Hut. Nach<br />

einem Urteil des BVG müsse man die<br />

Ausgliederung umsetzen, dies sei nun<br />

aber wirklich zwingend notwendig –<br />

hmm, davon hatte tatsächlich noch<br />

niemand etwas gehört und der Doktor<br />

gab auch kein Aktenzeichen oder<br />

Datum an, sondern zitierte fröhlich<br />

aus der Urteilsbegründung vor sich<br />

hin. Nur schade, dass man sich mit-<br />

tlerweile des Eindrucks nicht erweh-<br />

ren konnte, dass Klein auch im fran-<br />

zösischen Code Civil aus dem 18.<br />

Jahrhundert oder dem römischen<br />

Recht von vor 2000 Jahren noch Be-<br />

gründungen und gesetzliche Notwen-<br />

digkeiten gefunden hätte, nach der<br />

eine Strukturreform einfach unaus-<br />

weichlich wäre. Nach aufwändigen<br />

Recherchen bezüglich des ominösen<br />

Urteils, an denen sich im <strong>Supporters</strong>-<br />

Internetforum auch <strong>HSV</strong>-Fans in


Übersee beteiligten, ergab sich im<br />

Nachhinein nur ein einziger in Frage<br />

kommender Rechtsspruch – und der<br />

bezog sich auf Scientology. Nun mag<br />

unser Verein für viele eine Religion<br />

sein und dem Vorstand manches<br />

sektiererisch anmuten, aber den <strong>HSV</strong><br />

auf eine Stufe mit der Ami-Sekte zu<br />

stellen, das scheint uns dann doch ein<br />

bisschen sehr weit hergeholt.<br />

Am erstaunlichsten bei der gesam-<br />

ten Debatte aber war, wie allein der<br />

Vorstand mit seinem Konzept da<br />

stand. Bis auf den bezahlten Redner<br />

Klein fand sich niemand der am Red-<br />

nerpult pro Strukturreform seine<br />

Stimme erhob, selbst Aufsichtsrat<br />

Bernd Enge sprach sich gegen das<br />

Konzept aus. Bernd Hoffmann wurde<br />

von den Befürwortern schmählich im<br />

Stich gelassen.<br />

Die gescheiterte Strukturreform<br />

brachte dem <strong>Supporters</strong> Club in<br />

Deutschlands Fanszene viel Aner-<br />

kennung, weil die Vereinskultur damit<br />

intakt geblieben ist und auch einem<br />

möglichen Verkauf von Anteilen vor-<br />

erst ein Riegel vorgeschoben wurde.<br />

Denn mittlerweile wird im Profifuß-<br />

ball alles verscherbelt, was nur ir-<br />

gendwie Geld bringen kann: Wenn es<br />

nach der DFL geht, heißt selbst die<br />

Bundesliga bald nicht mehr Bundesli-<br />

ga, sondern wird bereits in der nächs-<br />

ten Saison nach einem Sponsor be-<br />

nannt, so wie in z.B. in England mit<br />

der Barclays Premiership. Die DFL<br />

denkt gar nicht erst über einen Ver-<br />

kauf der Namensrechte nach, sie<br />

verhandelt nach Aussage von Ge-<br />

schäftsführer Christian Seifert be-<br />

reits mit mehreren Konzernen. Aus-<br />

sichtsreicher Bewerber:<br />

Bezahlsender Premiere. Da die meis-<br />

ten Bundesliga-Stadien inzwischen<br />

bereits vermarktet sind, ist es dann<br />

auch nur noch ein kurzer Schritt bis<br />

die ausgegliederten Kapitalgesell-<br />

schaften der Liga selbst ihre Na-<br />

mensrechte verkaufen, wie in Öster-<br />

reich mit dem Schreckensbeispiel<br />

Red Bull Salzburg (s. Bericht in die-<br />

sem Heft) längst geschehen. Genau<br />

darum ist es gut, dass beim <strong>HSV</strong> e.V.<br />

die Mitgliederversammlung über die<br />

Zukunft des Vereins entscheidet und<br />

nicht Gremien, die interessierte Krei-<br />

se in Wirtschaft und Politik hofieren<br />

möchten. Und das man in Liga und<br />

internationalem Geschäft ohne<br />

Strukturreform nicht mehr mithalten<br />

kann, wird vom Trainer und seiner<br />

Mannschaft gerade wunderbar ad<br />

absurdum geführt. Der erste Sieg<br />

gegen die Bayern München AG seit<br />

neun Jahren gelang dem Hamburger<br />

Sport Verein und keiner KgaA oder<br />

GmbH und Co KG.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

allein auf weiter flur - die<br />

befürworter liessen hoffmann<br />

im stich. foto | engel & gielen<br />

15


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

entwicklungen im profifußball.<br />

die neue sn-serie. teil 1: die 60er und 70er jahre.<br />

text | konstantin rogalla<br />

In der jetzt anstehenden Phase<br />

16<br />

vor der Weltmeisterschaft 2006<br />

soll das Thema Entwicklungen<br />

im Profifußball in der SN in<br />

mehreren Folgen näher beleuchtet<br />

werden. – Seit einiger Zeit verstärken<br />

sich Tendenzen, die eine übertriebene<br />

Kommerzialisierung und ausschließ-<br />

lich medienorientierte, sprich TV-<br />

abhängige Vermarktung des Fußball-<br />

sports ablehnen. Es bilden sich<br />

Fangruppierungen, die sich nicht<br />

länger als bloße Staffage, bestenfalls<br />

als Kunden ihrer Vereine, behandelt<br />

wissen wollen, sondern sich vielmehr<br />

als Teilnehmer und Akteure – auch<br />

innerhalb ihrer Vereine – verstehen.<br />

Denn der Reiz des Fußballspiels liegt<br />

nicht zuletzt in der wechselseitigen<br />

Euphorie und Leidenschaft, die Publi-<br />

kum und Spieler in eine besondere<br />

Beziehung setzt. Insofern werden<br />

gelebte Tradition und Identifikation<br />

mit der eigenen Vereinskultur – in<br />

einer Zeit, in der immer mehr Vereine<br />

ihre Fußballaktivitäten in Kapitalge-<br />

sellschaften umwandeln – mögli-<br />

cherweise recht bald einen überra-<br />

schenden Aufschwung erleben.<br />

In den 60er Jahren, in denen mit<br />

der Saison 1963/1964 der Startschuß<br />

für die neu erschaffene Fußball-<br />

Bundesliga fiel, sah das Fußballge-<br />

schehen noch anders aus als heutzu-<br />

tage.<br />

Die Spiele fanden in Stadien statt,<br />

die manchmal schon alte und baufäl-<br />

lige Fußballarenen waren oder es<br />

handelte sich um von den Städten und<br />

Gemeinden finanzierte Stadien zur<br />

Nutzung für verschiedene Sportarten<br />

und Großveranstaltungen, - nicht<br />

selten graue und zugige Betonschüs-<br />

seln, in denen eine Leichtathletiklauf-<br />

bahn die Zuschauer vom Spielgesche-<br />

hen trennte und das hohe<br />

Fassungsvermögen der Stadien durch<br />

die Anzahl der Stehplätze geprägt<br />

wurde. Übertragungen im Fernsehen<br />

gab es noch nicht annähernd in dem<br />

Ausmaß wie wir es heute gewohnt<br />

sind und bestenfalls Radioübertra-<br />

gungen und einige Printmedien sorg-<br />

ten für umfassende Informationen für<br />

den Fußballinteressierten. Wer am<br />

Geschehen teilnehmen wollte, der<br />

musste sich eben bei Wind und Wetter<br />

ins Stadion aufmachen, was der Be-<br />

geisterung der echten Fußballanhän-<br />

ger für sportlich hervorragende Spie-<br />

le und Leistungen großer<br />

Spielerpersönlichkeiten keinen Ab-<br />

bruch tat.<br />

Die Fußballwelt schien in Ordnung,<br />

die Spieler waren im Vergleich zum<br />

„Normalverbraucher“ nicht schlecht<br />

bezahlt, doch nicht annähernd so<br />

üppig wie heute, da selbst Wohlmei-<br />

nenden die Haare zu Berge stehen.<br />

Das Geld spielte noch nicht die ganz<br />

große Rolle wie heute. Transferaktivi-<br />

täten im großen Stile waren eine Rari-<br />

tät. In den 60er Jahren bis weit in die<br />

70er hinein rekrutierten sich die Spie-<br />

lerkader überwiegend von Vereinen<br />

aus dem erweiterten Einzugsbereich<br />

der großen Fußballmetropolen. Je-<br />

denfalls war bei Spielerinterviews<br />

aufgrund des Dialektes zumeist pro-<br />

blemlos die passende Zuordnung zur<br />

jeweiligen Landsmannschaft mög-<br />

lich.<br />

Hans Tilkowski, Lothar Emmerich,<br />

Uwe Seeler, Willi Schulz oder der<br />

junge Franz Beckenbauer sind bis<br />

heute unvergessene Namen dieser<br />

Periode. In dieser Zeit galten Karl-<br />

Heinz Schnellinger, der legendäre<br />

Verteidiger, und Helmut Haller, die<br />

beide in Italien spielten, noch als<br />

Exoten. Noch war man weit entfernt<br />

von Zeiten, in denen Spieler vom süd-<br />

amerikanischen Kontinent die Spiel-<br />

kultur in Europa bereichern sollten.<br />

Unsere Vereine wurden von ehren-<br />

amtlich tätigen Präsidenten geführt,<br />

die ihrerseits von einer meist zahlen-<br />

mäßig kleinen Vereinsmitgliedschaft<br />

gewählt wurden. - Dominierende<br />

Vereine im Lande - das sei neidlos<br />

erwähnt - waren zu Beginn der 70er<br />

Jahre der FC Bayern München und<br />

Borussia Mönchengladbach. -<br />

Unser eigener Verein, obwohl der<br />

Vorzeigeclub der zweitgrößten Stadt<br />

Deutschlands, spielte im ersten Bun-<br />

desligajahrzehnt insgesamt keine<br />

herausragende und auch nicht allzu<br />

sehr beachtete Rolle in Fußball-<br />

deutschland. Zweistellige Tabellen-<br />

plätze überwogen in diesen Jahren;<br />

die Zuschauerzahlen zu Beginn der<br />

70er Jahre – man glaubt es heute<br />

kaum - lagen zwischen 6.000 und<br />

30.000 pro Spiel.<br />

Wegweisendes beim <strong>HSV</strong><br />

Doch dann setzte eine Entwicklung<br />

ein, die auch ganz maßgeblich vom<br />

<strong>HSV</strong> mitgeprägt wurde. Und wie so oft<br />

– wenn sich etwas Einschneidendes<br />

bewegt – hängt dies vom Mut und der<br />

Initiative von Personen ab, die über<br />

die üblichen Grenzen hinaus zu den


ken wagen. Der Beginn dieser Ent-<br />

wicklung für den <strong>HSV</strong> lässt sich auf<br />

den November 1973 datieren, als<br />

ziemlich überraschend ein gewisser<br />

Dr. Peter Krohn zum Präsidenten des<br />

<strong>HSV</strong> gewählt wurde. Und Peter Krohn<br />

kündigte mutig an, den <strong>HSV</strong> in die<br />

europäische Spitze zu führen.<br />

Es verging nach seinem Amtsan-<br />

tritt Ende 1973 kaum eine Woche, in<br />

der nicht bundesweit in den Gazetten<br />

über die Ereignisse rund um den <strong>HSV</strong><br />

berichtet wurde. Eine Rolle, die später<br />

dauerhaft der FC Bayern mit seinem<br />

Manager Uli Hoeneß übernehmen<br />

sollte.<br />

Um den Zuschauern mehr zu bieten<br />

als bislang, etablierte Krohn rund um<br />

die Spiele offensiv gewisse Showele-<br />

mente wie z.B. das sog. Showtraining,<br />

das z. T. mehr als 10.000 Zuschauer<br />

anlockte. Vor allem hob er aber später<br />

neuartige Veranstaltungen wie „Gala-<br />

abend der Weltstars“ und den sog.<br />

„Hafenpokal“, der beim Spiel gegen<br />

Liverpool ein volles Haus bescherte,<br />

aus der Taufe; und auch der erste<br />

Supercup, bei dem der amtierende<br />

Deutsche Meister (Borussia Mön-<br />

chengladbach) und der amtierende<br />

Pokalsieger (<strong>HSV</strong>) gegeneinander<br />

antraten, war eine Idee von Peter<br />

Krohn. – Diese zusätzlichen sportli-<br />

chen Events waren gleichzeitig auch<br />

wichtig für die Vereinsfinanzen, da in<br />

jener Zeit der Löwenanteil der Ver-<br />

einsbudgets aus Zuschauereinnah-<br />

men rekrutiert wurde. Aus gleichem<br />

Grunde spielten auch Saisoneröff-<br />

nungsspiele gegen attraktive interna-<br />

tionale Gegner eine große Rolle in der<br />

Zeit von Peter Krohn.<br />

Als einer der Pioniere der Trikot-<br />

werbung, die ihrerseits nicht einem<br />

reinen Mäzenatentum zuzuordnen,<br />

sondern als ausgewogene Leistung<br />

und Gegenleistung zwischen Verein<br />

und Werbepartner zu verstehen war,<br />

verschaffte er auch dem <strong>HSV</strong> eine<br />

neue Einnahmequelle.<br />

Peter Krohn hat es wohl als einer<br />

der ersten im Fußball verstanden,<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

dr. peter krohn - pionier in der<br />

pr-arbeit im fußball. mit trainer<br />

kuno klötzer. foto | archiv<br />

17


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

dass eine gekonnte PR-Arbeit maß-<br />

geblich zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

eines Fußballvereins beitragen kann.<br />

- Überaschenderweise gab es nicht<br />

wenige, die seinen Einfallsreichtum<br />

spöttisch begleiteten und selbst in-<br />

nerhalb unseres Vereins, der letztlich<br />

am meisten von der neu gewonnenen<br />

öffentlichen Wahrnehmung profitier-<br />

te, verkannten einige die Wirkungen<br />

seines engagierten Handelns. - Heute<br />

finden wir in fast allen Clubs Spezia-<br />

listen für die „Öffentlichkeitsarbeit“<br />

(bei einem Verein sogar in der Vor-<br />

standsetage), Pressesprecher und<br />

ganze Stäbe, die sich um den Marken-<br />

wert und Corporate Identity im Verein<br />

kümmern.<br />

18<br />

Krohn konnte sich zwar auch auf<br />

die Arbeit des legendären Talentsu-<br />

chers Gerhard Heid stützen, der Spie-<br />

ler wie z.B. Manfred Kaltz, Rudi Kar-<br />

gus und Caspar Memering Anfang der<br />

70er Jahre im jugendlichen Alter zum<br />

<strong>HSV</strong> geholt hatte. Krohn konnte je-<br />

doch gerade zu Beginn seiner Amts-<br />

zeit – angesichts einer sehr schwieri-<br />

gen Finanzlage - nicht aus dem Vollen<br />

schöpfen, sondern musste, wie sich<br />

mit der Zeit herausstellte, auf seine<br />

offensichtlich unerschöpfliche Krea-<br />

tivität zurückgreifen. Hinzukam, dass<br />

er mit Leib und Seele für den <strong>HSV</strong> da<br />

war und seine Aufgabe nicht bloß als<br />

einen Job oder Hobby verstand. Kon-<br />

sequent verfolgte er hierbei sein<br />

vorgestelltes Konzept, den Verein an<br />

die europäische Spitze zu führen.<br />

Als einer der wesentlichen Meilen-<br />

steine darf heute sicher der Anstoß<br />

zur Professionalisierung der Füh-<br />

rungsstrukturen im Vereinswesen<br />

gelten. Da der promovierte Diplom-<br />

Kaufmann Peter Krohn sein Präsi-<br />

dentenamt als Vollzeittätigkeit aus-<br />

übte, setzte er sich angesichts<br />

steigender Vereinsbudgets und wach-<br />

sender Managementanforderungen<br />

für die Position eines hauptamtlichen<br />

Präsidenten ein. Da es intern und<br />

extern vielerlei Widerstände gegen<br />

diese Idee gab, schuf der <strong>HSV</strong> unter<br />

Beibehaltung des ehrenamtlichen<br />

Präsidiums die Position eines haupt-<br />

amtlichen General Managers, die<br />

Peter Krohn zwischen 1975 bis 1977<br />

bekleidete.<br />

Krohn führte seinen bereits als<br />

Präsident begonnenen Dialog mit den<br />

Mitgliedern und Fans auch als Gene-<br />

ral Manager intensiv fort, denn das<br />

war in seinem Konzept für den „gro-<br />

ßen Fußball“ offensichtlich eine be-<br />

sonders wichtige Komponente. Be-<br />

merkenswert in diesem<br />

Zusammenhang das Experiment<br />

eines „Fußball-Parlaments“, in das<br />

nicht nur die <strong>HSV</strong>-Mitglieder, sondern<br />

auch die Zuschauer einbezogen wa-<br />

ren.<br />

Peter Krohn war offenbar bewußt,<br />

dass Showelemente zwar zum Sport<br />

dazugehörten und einen Fußballnach-<br />

mittag erst zu einem imposanten<br />

Erlebnis machten, jedoch auf Dauer<br />

nur der sportliche Erfolg für die Ver-<br />

einsfinanzen notwendig und für die<br />

Fans faszinierend ist. In diesem Sinne<br />

war es ein Glücksfall, dass er ein<br />

besonderes Gespür und Auge für<br />

publikumswirksame Spielkunst und<br />

eindrucksvolle Spielerpersönlichkei-<br />

ten hatte. Hier war sein Credo: Zu<br />

einer Metropole wie Hamburg gehör-<br />

te eben auch ein hochklassiges und<br />

internationales Ensemble mit Spie-<br />

lern wie Felix Magath (dem zweifa-<br />

chen Torschützen bei den Europapo-<br />

kalsiegen in Amsterdam und Athen),<br />

dem Jugoslawen Ivan Buljan, Willi


Reimann, Horst Bertl, Ferdi Keller,<br />

dem Österreicher Buffy Ettmayer<br />

oder Horst Blankenburg und Arno<br />

Steffenhagen, die beide von Ajax Ams-<br />

terdam verpflichtet wurden.<br />

Ohne dass der <strong>HSV</strong> Kredite aufneh-<br />

men musste, gelang es Peter Krohn<br />

diese Transfers für den <strong>HSV</strong> durchzu-<br />

führen. Aus einem bei seinem Amts-<br />

antritt als Präsident übernommenen<br />

Schuldenberg war schließlich Mitte<br />

1977 ein Überschuß im Bundesligage-<br />

schäft geworden, der den <strong>HSV</strong> in die<br />

Lage versetzte, den bis dato vielleicht<br />

spektakulärsten Transfer in der Bun-<br />

desliga zu bewältigen: Die Verpflich-<br />

tung des Engländers Kevin Keegan<br />

vom FC Liverpool - für die damalige<br />

Rekordablösesumme von gut 2 Mio<br />

DM. - Heute vielleicht vergleichbar<br />

mit einer Situation, als würde der <strong>HSV</strong><br />

David Beckham verpflichten.<br />

Auch beim <strong>HSV</strong> setzte Peter Krohn<br />

auf eine Entwicklung, die heute welt-<br />

weit im Mannschaftssport Raum<br />

gegriffen hat, die Internationalisie-<br />

rung der Spielerkader, wenngleich in<br />

Fußballdeutschland der immer nied-<br />

riger werdende Anteil deutscher<br />

Spieler in der 1. Liga heutzutage An-<br />

laß zur Sorge geben mag, was die<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Nationalmannschaft<br />

angeht.<br />

Aber der Mann, den so viele Kom-<br />

mentatoren skeptisch – ja manchmal<br />

sogar höhnisch – begleiteten, hatte<br />

bereits Mitte der 70er Jahre beim <strong>HSV</strong><br />

etwas angestoßen, das heute nicht<br />

mehr aus dem modernen Profifußball<br />

wegzudenken ist:<br />

• Ein professionalisiertes<br />

Vereinsmanagement<br />

• Eine engagierte und<br />

offensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Die Verbesserung der finanziellen<br />

Einnahmesituation durch Einbindung<br />

von adäquaten Werbepartnern<br />

• Die größere Internationalisierung<br />

der Spielerkader<br />

das alte volksparkstadion.<br />

trotz aller bemühungen sich zu<br />

vermarkten, der verkauf des<br />

stadionnamens war damals<br />

noch nicht denkbar. foto | archiv<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

19


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

der schale entgegen.<br />

barbarez, van der vaart & co. sind seit 16 pflichtspielen ungeschlagen.<br />

texte | philipp markhardt<br />

hsv – fk pobeda prilep 4:1<br />

Seien wir ehrlich, es wurde echt<br />

Zeit, dass der Ball endlich wieder<br />

rollt. War ja nicht auszuhalten, so<br />

ganz ohne. Das dachten sich ca.<br />

25.000 <strong>HSV</strong>er, die ihren Augen kaum<br />

trauten, als Pobeda in Führung ging.<br />

Das freute die anwesenden Mazedoni-<br />

er, die nicht gerade zahlreich erschie-<br />

nen waren und ärgerte offenbar einen<br />

sehr großen Teil der Hamburger.<br />

Warum man allerdings beim ersten<br />

Saisonspiel gleich zu pfeifen anfangen<br />

muss, bleibt mir unverständlich. Nun<br />

gut, die Stimmung war bescheiden<br />

und der <strong>HSV</strong> gewann recht deutlich<br />

mit 4-1. Während der Rest nach hause<br />

ging, freuten sich 80 Leute ganz<br />

diebisch auf die bevorstehende Tour<br />

nach Skopje.<br />

fk pobeda prilep – hsv 1:4<br />

(gradski stadion in skopje)<br />

Im Glutofen Gradski Stadion gewann<br />

der <strong>HSV</strong>, wie schon im Hinspiel, locker<br />

mit 4-1. Auch hier gab es wieder<br />

anfängliche Schwierigkeiten, jedoch<br />

war die Stimmung ausgezeichnet<br />

und Pfiffe kamen keine. Stattdessen<br />

20<br />

ordentlicher Support, dem die in<br />

Überzahl befindlichen Fans aus Prilep<br />

nichts entgegen zu setzen hatten.<br />

Teilweise lauschten diese sogar<br />

andächtig, wenn die lustige Reise-<br />

gesellschaft, bestehend aus einem<br />

Bus, einem Neuner und Fliegern<br />

mehrstrophige Lieder zum besten<br />

gaben und dem kollektiven Wahn-<br />

sinn verfielen. Die Mannschaft zeigte<br />

sich ganze 30 Selunden in 15 Meter<br />

Sicherheitsabstand und hinterher<br />

wurde noch ordentlich gefeiert. Eine<br />

absolute Hammertour in einen der<br />

entlegendsten Winkel Europas, die<br />

ich persönlich zu meinen Highlights<br />

zähle. Die (Wurst-) Busbesatzung<br />

war übrigens nach 40 Stunden Fahrt<br />

wieder in Hamburg. Neid!<br />

uniao leiria – hsv 0:1<br />

(estadio dr. magalhaes pessoa)<br />

Zwei Tage nach der Terrortour<br />

nach Mazedonien ging es schon<br />

das nächste Mal quer durch Europa.<br />

Leiria hieß der nächste Stopp auf dem<br />

Weg ins internationale Geschäft. Da<br />

die SC-Bustour nicht genug Leute<br />

zusammen bekam und ein Flug- oder<br />

Zug-Angebot zu teuer bzw. umständ-<br />

lich gewesen wäre reiste man auf<br />

eigene Faust Richtung Südeuropa. 18<br />

Leute verteilten sich auf zwei Neu-<br />

nerbusse. Im Bus Nummer 2 floss<br />

bereits gehörig der Schnaps, unser<br />

Bus strebte eher eine extrem zügige<br />

Fahrt an, man scheute die Pausen wie<br />

der Teufel das Weihwasser. Als man<br />

in der spanischen Kleinstadt Valla-<br />

dolid das erste Mal vom Neunerbus 2<br />

hörte, hatten dort die Bremsen einen<br />

leichten Defekt. Reparatur, Werkstatt,<br />

das alles bei 30 Grad. Herrlich! Die<br />

Herren nahmen es leicht und suchten<br />

die nächste Kneipe auf, spanische<br />

Tristesse bei Tag also. In Portugal<br />

angekommen fuhr man Kilometer<br />

über Kilometer durch Einöde. Traurig<br />

aber wahr, die einzige Abwechslung<br />

war, dass diese Einöde ab und zu mal<br />

brannte. Nach einem kurzen Verfah-<br />

rer allererster Güte (warum eigent-<br />

lich immer in hügeligen Orten voller<br />

Einbahnstraßen) war man um 17.00<br />

Uhr im beschaulichen bis trostlosen<br />

Leiria angekommen. Hotel gesucht,<br />

Hotel gefunden, Kneipe. Zu Streitig-<br />

keiten bei der Auswahl kam es Gott<br />

gästeblock in skopje.<br />

foto | ole körner


der angereiste anhang in der<br />

sonne portugals. grundstein<br />

für die nächste runde im<br />

ui-cup. foto | www.hsv-sc.de<br />

sei Dank nicht, in der netten Innen-<br />

stadt gab es nämlich nur ein richtiges<br />

Lokal mitten auf dem Dorfplatz. Das<br />

Sagres für nen Euro wusste zu ge-<br />

fallen und so ließ man sich zu einem<br />

kleinen Schnack mit ein paar Leiria<br />

Fans, die auch planten zum Rückspiel<br />

nach HH zu reisen, nieder und genoss<br />

den lauen Sommerabend.<br />

Der Fanbeauftragte und Beglei-<br />

tung und, gegen 23.00 Uhr, auch die<br />

schon stark angeschlagene Gam-<br />

melbus-Besatzung stießen dazu und<br />

ließen das Beisammensein zu einem<br />

netten Abend werden. Am nächsten<br />

Morgen ging es mehr oder weniger<br />

fit zum Strand. So mischten sich un-<br />

ter portugiesische Schönheiten und<br />

braungebrannte Strandathleten 18<br />

käseweiße Deutsche, überwiegend<br />

Bierbauch und bald illustre Son-<br />

nenbrände. Am Stadion traf man die<br />

ersten bekannten Gesichter, wel-<br />

che mehr und mehr wurden. Über<br />

60 Leute fanden allerdings nicht<br />

den Weg aus Hamburg nach Leira.<br />

Insgesamt verloren sich nur 1500<br />

Zuschauer in dem wie ausgestor-<br />

benen WM-Stadion. So manch einer<br />

hätte sich ein kleines, uriges Stadion<br />

gewünscht und nicht das weite, leere<br />

Rund mit den seltsamen Sitzen.<br />

Nachdem zu Anpfiff mehr schlecht<br />

als recht ein paar Pappen präsentiert<br />

wurden sah man Sommerfußball.<br />

Dabei souverän hinten gestanden<br />

und letztendlich durch das 0:1 von<br />

Trochowski souverän gewonnen. Sehr<br />

positiv zu bemerken war, dass die<br />

Mannschaft nach dem Spiel geschlos-<br />

sen an den Zaun kam, abklatschte<br />

und das ein oder andere Wort mit den<br />

Fans wechselte. So sollte es sein,<br />

Respekt an die Mannschaft!<br />

Noch schnell die letzten leckeren<br />

Sagres eingekauft und ab auf die<br />

Heimreise dachten sich unsere zwei<br />

Neuner, wobei nur bei sich dieses<br />

Vorhaben nur bei unserem Bus so<br />

einfach gestaltete. Während wir eine<br />

ruhige Rückfahrt hatten und sogar in<br />

Gent noch den Finalgegner Valencia<br />

beobachten durften, hing der selbst-<br />

ernannte „Gammelbus“ nach einem<br />

kleinen Unfall, der darauf folgenden<br />

Reparatur und anschließendem<br />

Motorschaden irgendwo in Südfrank-<br />

reich fest. Das topmoderne Gefährt,<br />

welches ihnen eine kleine Auto-<br />

vermietung angetischt hatte wollte<br />

nicht mehr. Als wir Sonntagnacht in<br />

der Hansestadt ankamen, hatte die<br />

andere Besatzung noch nicht mal die<br />

Hälfte der Strecke absolviert.<br />

Dank Engagement des Vereins<br />

und dem Organisationstalent einiger<br />

Insassen waren „bald“ zwei Mietwa-<br />

gen gestellt. Am Dienstag Mittag (!)<br />

also 1,5 Tage später als wir trafen die<br />

letzten in Hamburg ein – eine Tour, die<br />

keiner der Mitfahrer jemals verges-<br />

sen wird.<br />

hsv – uniao leiria 2:0<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Ein rasantes Spiel war gegen<br />

Leiria zu bestaunen und die Zuschauer<br />

zeigten sich begeistert. Zwar<br />

war es nicht van der Vaart, der für<br />

fußballerische Hochgenüsse sorgte,<br />

sondern Atouba, doch im Nachhinein<br />

soll uns das ja nicht weiter stören.<br />

Die markigen Ankündigungen des<br />

portugiesischen Trainers erschie-<br />

nen einem hinterher geradezu als<br />

lächerlich, sein Team hatte im Grunde<br />

genommen keine Chance. Zufrieden<br />

eine Runde weiter. Schön.<br />

sk sigma olomouc – hsv 0:1<br />

(andruv stadion)<br />

Wer hatte sich nicht schon an<br />

einem regnerischen Mittwoch<br />

durchs verregnete Dortmund<br />

schlendern sehen. Ein Spiel wie jedes<br />

andere. Gott sei Dank kam es dann<br />

doch anders. Das Match war sowohl<br />

spielerisch als auch fantechnisch um<br />

einiges attraktiver als die vorange-<br />

gangenen Spiele und so machten sich<br />

knapp 300 <strong>HSV</strong> er per Zug, Bus und<br />

Kleinbussen auf die nicht all zu weite<br />

Reise.<br />

Im Vorhinein hatte man aus Dort-<br />

munder Erlebnisberichten einiges<br />

über die „Osttypischen Verhältnis-<br />

se“ gehört, die in Olomouc herr-<br />

schen sollten. Zumindest vor dem<br />

Spiel machten aber keine Hambur-<br />

ger Erfahrungen oder Kontakt mit<br />

„Gruppen die auf Einzelpersonen<br />

21


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

losgehen“ oder ähnlichem. Ein paar<br />

Späher hier, eine Anfrage da aber<br />

nichts ernsthaftes beziehungswei-<br />

se bedrohliches. Eine Kleingruppe<br />

machte sich daher im stadionnahen<br />

Schwimmbad breit. Gegen 18.00 Uhr<br />

sammelten sich die Hamburger vorm<br />

Stadion an einer netten Gaststät-<br />

te wo einiges an Schnitzel und Pivo<br />

zu Spottpreisen vernichtet wurde.<br />

Nachdem der Block schön mit<br />

Fahnen zugekleistert wurde machte<br />

man sich erstmal an die Stadiong-<br />

astronomie, welche im Gegensatz<br />

zu Lightbier und trockenen Brezeln<br />

sehr zu gefallen wusste, machte es<br />

sich der Hamburger Pöbel doch bei<br />

billigem Bier und als Bacardi Cola<br />

ausgegebenem Blindmacher ge-<br />

mütlich. Dass dies nicht gerade eine<br />

Angelegenheit für feine Gaumen war<br />

ließ der Großteil der Meute außer<br />

Acht, Schnaps im Stadion war eine<br />

Einrichtung die großen Anklang fand.<br />

So meldete der Stadionkiosk bereits<br />

in Minute 60 „Sold out“ der Getränke.<br />

Der <strong>HSV</strong> lief auf und dominier-<br />

te das Spiel von Anfang an, nach<br />

einigen vergebenen Großchan-<br />

cen machte van der Vaart den Sieg<br />

durch einen absoluten Hammer-<br />

Kracher in der 49.Minute perfekt.<br />

Die Stimmung im <strong>HSV</strong>-Sektor war<br />

aller erster Güte, es wurde gesun-<br />

gen was das Zeug hielt und es gab<br />

nicht einen <strong>HSV</strong>-Schlager – ob Old<br />

School oder neu – der nicht laut-<br />

stark durch das Stadion hallte.<br />

Nach einer kultigen Uffta, 2 Ben-<br />

galen im Block und Riesenjubel nach<br />

22<br />

dem Spiel ging jeder hoch euphorisch<br />

in den Bus zurück oder in die Kneipe.<br />

Leider sollten die <strong>HSV</strong>-Besat-<br />

zung nach dem Spiel doch noch die<br />

osteuropäischen Verhältnisse ein-<br />

holen. 2 Autobesatzungen mussten<br />

von der Polizei geschützt werden,<br />

da sie feige und in absoluter Unter-<br />

zahl angegriffen wurden und auch<br />

eine neue, mit sehr viele Liebe zum<br />

Detail gesprayte Zaunfahne wan-<br />

derte in schmutzige Finger über.<br />

Gibt nicht mehr viel dazu zu sagen,<br />

Nachher ist man immer schlauer.<br />

Gefeiert, einen Sieg gesehen und<br />

spätestens nach dem Rückspiel<br />

(siehe unten) sprach jeder nur noch<br />

vom großen Finale in Valencia.<br />

hsv – sk sigma olomouc 3:0<br />

Nachdem die erste Revanche für<br />

die Niederlagen im Uefa-Cup geglückt<br />

war, wollte der <strong>HSV</strong> natürlich<br />

mehr. Und siehe da: Auch im Rück-<br />

spiel konnte Olomouc deutlich(!) in die<br />

Schranken gewiesen werden. Enttäu-<br />

schend einmal mehr die Anzahl der<br />

mitgereisten Gästefans. Ein kleines<br />

Häufchen Tschechen, von denen die<br />

wenigsten direkt aus Olomouc gewe-<br />

sen sein dürften, verlief sich im Gäs-<br />

teblock. Da hatte man mehr erwartet,<br />

nachdem Sigma angeblich 200 Kar-<br />

ten bestellt hatte. Auch die Fraktion<br />

Fahnenklau hatte nicht den Arsch in<br />

der Hose, nach Hamburg zu reisen.<br />

Zuhause den Breiten markieren, aus-<br />

wärts aber durch Abwesenheit glän-<br />

zen. Armes Volk...<br />

hsv – 1.fc nürnberg 3:0<br />

Endlich wieder Bundesliga, endlich<br />

wieder Gästefans! Und die des<br />

Glubb waren ja auch immer recht laut-<br />

stark. Vorfreude also, als der Anpfiff<br />

ertönte und Torjubel, als nach wenigen<br />

Minuten das 1-0 für den <strong>HSV</strong> fiel. Das<br />

ging ja gut los und könnte durchaus<br />

auch mit ein Grund dafür sein, dass<br />

der Nürnberger Anhang etwas blass<br />

blieb. Schlussendlich gewann der <strong>HSV</strong><br />

verdient mit 3-0, erwähnenswert ist<br />

vielleicht noch eine hübsch anzuse-<br />

hende Choreographie mit Blockfahne<br />

auf Nürnberger Seite, sowie der letzte<br />

Gruß an den verstorbenen Benny von<br />

den Harlekins Berlin. Nach dem Spiel<br />

ging es dann noch mit einem Nürn-<br />

berger in die Kneipe, wo dieser dem<br />

<strong>HSV</strong>-Anhang bescheinigte, sich im<br />

Vergleich zur letzten Saison deutlich<br />

gesteigert zu haben. Das erfreut uns<br />

natürlich.<br />

hsv – valencia c.f. 1:0<br />

Nieselregen und 14 Grad im August.<br />

Dazu turnen irgendwelche<br />

Idioten auf den S-Bahn-Gleisen rum<br />

und die Busse sind überfüllt. Das ging<br />

ja gut los! So war es aufgrund der<br />

letztgenannten Tatsachen auch kein<br />

Wunder, dass Teile der Fans noch vor<br />

dem Eingang standen, als das Spiel,<br />

von einer kleinen Choreo eingeleitet,<br />

begann. Immerhin, das Team war heiß<br />

und hätte eigentlich in der ersten<br />

Halbzeit unter der lautstarken Anfeu-<br />

erung des ausverkauften<br />

Volksparkstadions mit 2 oder gar 3-0<br />

in Führung gehen müssen. Die Spanier<br />

pure extase in bielefeld.<br />

foto | www.hsv-sc.de


hatten nämlich bis auf übelste Trete-<br />

reien dem <strong>HSV</strong>-Spiel nichts entgegen<br />

zu setzen. So fiel erst nach dem Pau-<br />

sentee das 1-0 durch Barbarez, der<br />

nach einer undurchsichtigen Situation<br />

wegen Meckerns noch Gelb-Rot sah.<br />

Super! Trotz dieses Mankos und dem<br />

nicht gerade großen Polsters war die<br />

Stimmung unter den Zuschauern sehr<br />

annehmbar, Nahezu über die komplet-<br />

te Spieldauer wurde die Mannschaft<br />

nach vorn gepeitscht. Die Anhänger-<br />

schaft blickte erwartungsfroh Rich-<br />

tung Rückspiel.<br />

dsc arminia bielefeld – hsv 0:2<br />

Mit der Erinnerung an einen<br />

turbulenten Sieg im ostwestfälischen<br />

Schneetreiben im Hinterkopf<br />

ging es an diesem schönen Samstag-<br />

morgen wieder einmal auf die Alm.<br />

Am Bielefelder Hauptbahnhof ange-<br />

kommen war wieder einmal festzu-<br />

stellen, dass die Polizei immer noch<br />

nicht darauf aufmerksam geworden<br />

ist, dass es zu den Einheimischen<br />

keinerlei Rivalitäten oder gar Feind-<br />

schaften gibt – mal wieder musste<br />

der Weg in der Obhut der Staatsbe-<br />

diensteten zurückgelegt werden. Der<br />

Gästeblock war ziemlich gut ausge-<br />

lastet und auch in anderen Berei-<br />

chen des Stadions tummelte sich die<br />

Hamburger Anhängerschaft. Dessen<br />

wurde man allerdings erst gewahr,<br />

als zu fortgeschrittener Minute (?)<br />

das 1-0 durch einen Barbarez-Elfme-<br />

ter fiel. Und natürlich nach van der<br />

Vaarts Freistoßtor der Extraklasse.<br />

Nach dem nicht gerade großartigen<br />

Spiel mit nicht gerade großartigem<br />

Support ließ es sich Barbarez aller-<br />

dings nicht nehmen, den sieg und sein<br />

Tor mit einer zünftigen Uffta auf dem<br />

Zaun zu feiern. Ein nettes Bild, bevor<br />

es zurück in die Heimat ging...<br />

stuttgarter kickers – hsv 1:5<br />

Stuttgart also. Ein traditionsreicher<br />

Gegner, den es leider in die<br />

Niederungen des Amateurfußballs<br />

verschlagen hatte, der jedoch eine<br />

Menge Spaß versprach. Ein reines<br />

Fußballstadion mit der dem Schwaben<br />

eigenen Erlebnisgastronomie in Form<br />

von Biergärten mit griechischem Be-<br />

sitzer und sogar einer kleinen aber fei-<br />

nen Fanszene. Das hörte sich doch gut<br />

an, dachte sich nicht nur der Autor, der<br />

feststellen musste, dass die Bahnreise<br />

ausgebucht war, als er den City Store<br />

betrat. So musste flugs ein Neunsitzer<br />

angemietet werden und eine illustre<br />

Besatzung aus Jungschauspielern,<br />

Schwerstalkoholikern und der ver-<br />

lässlichen Fahrerin zusammenge-<br />

sucht werden. Zur Mittagszeit war<br />

das Degerloch erreicht und bei nicht<br />

gerade sonderlich angenehmen Tem-<br />

peraturen der Biergarten aufgesucht.<br />

Bis zum Spiel wurde also abgehan-<br />

gen (und verdammt gut ausgesehen),<br />

um zum Einlaufen der Mannschaften,<br />

wie auch die Stuttgarter eine kleine<br />

Choreo zu präsentieren. Leider ver-<br />

hielt sich der Ordnungsdienst sehr<br />

unentspannt, so dass nur der Einsatz<br />

des Fanbeauftragten für Ruhe sorgen<br />

konnte. Der Rest ist schnell erzählt.<br />

Schnelle Führung Hamburg, Ausgleich<br />

zur Halbzeit durch die Kickers. In der<br />

Folge tat sich der <strong>HSV</strong> schwer gewann<br />

nach dem 2-1 in der 70. Minute dann<br />

aber doch noch deutlich mit 5-1. Nach<br />

dem Spiel ging es bepackt mit Fahnen<br />

zum Bus und auf schnellstem Wege<br />

nach Hause. Nette Fahrt aber ziemlich<br />

anstrengend.<br />

valencia c.f. – hsv 0:0<br />

ein paar reise-eindrücke<br />

von andreas kloß<br />

Direkt nach Festlegung des Spieltermins<br />

auf Dienstag für das<br />

Rückspiel in Valencia ging die Suche<br />

nach geeigneten Flügen für den Trip<br />

nach Spanien los. Bei mir kam er-<br />

schwerend dazu, dass bei meinem<br />

Patenkind genau für diesen Tag die<br />

Einschulung angesetzt wurde, und da<br />

es bei meiner Familie sicher Fragen<br />

aufgeworfen hätte, wenn ich zwar für<br />

Spanien aber nicht für die Einschu-<br />

lung Urlaub bekommen hätte, musste<br />

dieses irgendwie kombiniert werden.<br />

Nach länger Suche und dem Abklap-<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

pern sämtlicher möglichen Flugver-<br />

bindungen wurde ich schließlich doch<br />

noch fündig, Dortmund - Alicante mit<br />

Easy-Jet für ziemlich genau 200 €.<br />

Froh war ich natürlich, als die Anstoß-<br />

zeit auf 22 Uhr festgelegt wurde, da<br />

der Flug erst um 18.15 Uhr in Alicante<br />

landen sollte, ca. 200 km von Valencia<br />

entfernt.<br />

Die Einschulung inkl. Familienauf-<br />

lauf wurde gut hinter sich gebracht<br />

und am Dortmunder Flughafen traf<br />

ich mich mit Smily („Air Bäron“),<br />

der sich ebenfalls für diesen Flug<br />

entschieden hatte. Problemlos ging<br />

es nach Alicante, an Board der aus-<br />

verkauften Maschine kein weiterer<br />

<strong>HSV</strong>er, eigentlich hatten wir schon<br />

mit dem einen oder anderen gerech-<br />

net. In Alicante landeten wir sogar 15<br />

Minuten zu früh und auch unser Taxi<br />

in Person vom „Gladbacher“ (<strong>HSV</strong>-<br />

Fan aus der Nähe von Mönchenglad-<br />

bach) stand schon abfahrbereit vor<br />

der Tür. Dieser war in Barcelona (200<br />

km nördlich von Valencia) gelandet<br />

und hatte sich trotzdem bereiterklärt,<br />

uns in Alicante (200 kam südlich von<br />

Valencia) abzuholen! Nochmals vie-<br />

len, vielen Dank dafür, so blieb uns<br />

die Entgegennahme eines Mietwa-<br />

gens erspart, im Flughafen Lissa-<br />

bon, beim Spiel in Leiria, hatten wie<br />

dafür fast 1,5 Stunden gebraucht!<br />

Es ging dann direkt nach Valencia<br />

zum Stadion, wo in der Nähe sogar ein<br />

Parkplatz gefunden wurde. Gar nicht<br />

so einfach, wenn das Stadion mitten<br />

in einem Wohngebiet liegt. Etwa zwei<br />

Stunden waren es jetzt noch bis zum<br />

Anpfiff und so entschieden wir uns für<br />

eine kleine Stärkung bei Burger King.<br />

Überall rund ums Stadion sah man<br />

bereits jetzt viele <strong>HSV</strong>-Fans, was doch<br />

Hoffnung auf eine ordentliche Anzahl<br />

im Gästebereich machte. So ging<br />

es auch zügig ins Stadion, welches<br />

schon von außen einen gigantsichen<br />

Eindruck hinterließ, riesengroß und<br />

einfach megasteil. Nun ging es daran,<br />

den Gästeblock zu „erklimmen“, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Ganz<br />

oben war man untergebracht und<br />

23


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

24<br />

vor dem spiel ahnte noch<br />

keiner, wie deutlich der hsv<br />

den fcb heute dominieren<br />

würde. foto | www.hsv-sc.de<br />

musste etliche Stufen überwinden,<br />

um endlich den ersten Blick ins Sta-<br />

dion werfen zu können. Völlig außer<br />

Puste kamen die meisten <strong>HSV</strong>er oben<br />

an und mussten aufpassen, nicht run-<br />

terzufallen - Mensch, war das hoch<br />

und steil, unglaublich und faszinie-<br />

rend zugleich! Etwa 1.000 <strong>HSV</strong>-Fans<br />

und ein paar deutsche Touristen<br />

hatten sich hier hoch gekämpft und<br />

ich denke, zumindest die <strong>HSV</strong>er unter<br />

ihnen waren genauso angespannt, wie<br />

die Mannschaft unten auf dem Platz.<br />

Die Stimmung ging ganz gut los, eine<br />

sinnlos durch die Gegend geworfene<br />

Bengalfackel musste aber wirklich<br />

nicht sein, traf sie doch fast einen<br />

Spanier im Block unter uns. Je länger<br />

das mega-spannende Spiel dauerte<br />

(dürfte wohl jeder gesehen haben, da-<br />

her keine weiteren Kommentare hier-<br />

zu), desto mehr steigerte sich auch<br />

der <strong>HSV</strong>-Block und am Ende war wohl<br />

wirklich jeder am Schreien, Singen<br />

und Tanzen. Das war wirklich ganz<br />

groß. Zusammen mit der total ausge-<br />

lassenen Mannschaft wurde noch ein<br />

wenig der Einzug in den UEFA-Pokal<br />

gefeiert, unglaubliche Szenen unter<br />

den <strong>HSV</strong>ern, diverse Tränen wurden<br />

vergossen und ein breites Grinsen<br />

konnte sich wirklich niemand ver-<br />

kneifen - die ganze Nacht hindurch...<br />

Während sich die meisten zum<br />

Flughafen begaben oder die Nacht<br />

in der Altstadt von Valencia zum<br />

Tag machten, waren zwei Bekann-<br />

te (je ein Schalker und 96er) von<br />

Smily so nett, uns im Auto mit nach<br />

Alicante zu nehmen, da sie dort ih-<br />

ren Urlaub verbrachten und wir es<br />

uns in ihrem Appartment ein paar<br />

Stunden bequem machen konnten.<br />

An Schlaf war zumindest bei mir<br />

kaum zu denken, dafür war ich viel<br />

zu aufgekratzt und ging in Gedan-<br />

ken die ganzen UI-Cup-Touren noch<br />

einmal durch. Von der Wiederho-<br />

lung im TV bekam ich aber trotzdem<br />

nur die letzte Minute mit. Mist!<br />

Am nächsten Tag entschlossen wir<br />

uns dann gegen ein Touri-Programm<br />

und für den Strand, so ein Fan-Le-<br />

ben und gerade so ein Spiel wie das<br />

am Vorabend hinterlassen halt auch<br />

ihre Spuren. Bei weit über 30° und<br />

strahlender Sonne gammelten wir<br />

also den ganzen Tag rum und ver-<br />

passten noch fast unseren Bus zum<br />

Flughafen, weil wir an der falschen<br />

Bushaltestelle standen, das wär’s ja<br />

noch gewesen... Zu allem Überfluss<br />

machte sich jetzt der Sonnenbrand<br />

auf den Füßen bemerkbar, ganz so<br />

wasserfest war die Sonnencreme<br />

dann wohl doch nicht. Ohne Socken,<br />

mit etwas Sand im Schuh, auf jeden<br />

Fall ein sehr unangenehmes Gefühl,<br />

was auf der Heimfahrt von Dortmund<br />

nach Hamburg zur wahren Quä-<br />

lerei ausartete - aber wie heißt es<br />

doch so schön: Alles für den <strong>HSV</strong>!<br />

hsv hannover 96 1:1<br />

Zurück auf den Boden der Tatsachen<br />

holte einen das Spiel gegen<br />

die Roten. „Nur“ 1-1 hieß das Ergeb-<br />

nis nach 90 Minuten. Eigentlich auch<br />

schon nach 22 Minuten, danach war<br />

nichts mehr zu machen. Stimmung so


lala, abhaken und die nächsten Spiele<br />

wieder aufdrehen!<br />

fsv mainz 05 – hsv 1:3<br />

Die 22C-Herrschaften setzten<br />

einen Bus zum Spiel nach Mainz<br />

ein. Fein! Die letzten Busfahrten<br />

waren ja immer recht angenehm. So<br />

aber nicht diese, da die Busfahrer<br />

bereits vor der Abfahrt rumquak-<br />

ten: „Das ist ein Nichtraucherbus<br />

[bestellt war natürlich Raucher]!<br />

Handys aus, sonst geht die Elektro-<br />

nik kaputt [und wir stürzen ab, oder<br />

was]! Hier herrscht Anschnallpflicht<br />

[genau...]!“ So flüchtete sich die Be-<br />

satzung in den Konsum alkoholischer<br />

Getränke und machte gute Miene<br />

zum bösen Spiel. Die Nerverei zog<br />

sich dann über die gesamte Hinfahrt<br />

und führte zu erhöhtem Puls eini-<br />

ger Mitreisender. In Mainz vor dem<br />

Gästeblock noch ein wenig abge-<br />

hangen und dann miterlebt wie der<br />

<strong>HSV</strong> den FSV mit 3-1 abschoss. Eine<br />

absolute Genugtuung nicht nur für<br />

die Schmach des Vorjahres, sondern<br />

auch für die ständigen Provokationen,<br />

des angeblich so fairen Publikums<br />

am Bruchweg. Überhaupt: Wer hat<br />

eigentlich die Idee gehabt, diesem<br />

Verein den Fairnessplatz im Uefa-Cup<br />

zuzugestehen? Ständiges unsport-<br />

liches Verhalten des Publikums und<br />

die Versuche des Stadionsprechers,<br />

die lautstark feiernden Hamburger<br />

mit Musik zu übertönen sind doch<br />

wohl hoffentlich nicht Voraussetzung,<br />

oder? Nun ja... nach dem Spiel noch<br />

die Uffta mit van der Vaart auf’m Zaun<br />

(dazu Pfiffe der Mainzer) und raus<br />

auf die Straße. Dort konnte man sich<br />

von der gewissenhaften Arbeit der<br />

Meenzer Polizei überzeugen, welche<br />

jeden Versuch, ein billiges Getränk<br />

zu ergattern mit dem Ausspruch<br />

„Negativ, 230!“ zunichte machte. Der<br />

Busfahrerpöbel wurde dann auch<br />

folgerichtig in Manndeckung zum fast<br />

schon in Wiesbaden liegenden Park-<br />

platz geleitet. Dass die Schutzmänner<br />

auch nicht recht wussten, warum man<br />

dies machen müsse, ist mal wieder<br />

bezeichnend. Schließlich ist die soge-<br />

nannte „Einschließende Begleitung“<br />

zum bzw. vom Stadion weg nur für<br />

potenzielle Gewalttäter vorgesehen<br />

(vgl. Markert/Schmidbauer in: Schild,<br />

Rechtliche Aspekte bei Fußballgroß-<br />

veranstaltungen [1994], S. 35; 54 f.).<br />

Das aber nur am Rande. Nachdem um<br />

18.30 Uhr tatsächlich alle wieder am<br />

Bus waren ging es nicht gerade auf<br />

dem schnellsten Weg zurück nach<br />

Hamburg.<br />

hsv – fc kopenhagen 1:1<br />

Die erste Uefa-Cup-Runde stand<br />

an und somit auch eine Choreographie<br />

zum Einstand. Da bis<br />

einen Tag vorher die Westtribüne<br />

bei weitem noch nicht ausverkauft<br />

war, musst schnellstens umdispo-<br />

niert werden, was dazu führte, dass<br />

lediglich im B-Rang Nord Pappen<br />

ausgelegt wurden. Zugegebenerma-<br />

ßen: Das war nichts Dolles. Better<br />

luck next time! Mehr Glück braucht<br />

auch das Team, wenn es im Parken<br />

antritt. Ansonsten wars das mal<br />

wieder mit „Europa zittert schon!“<br />

Seien wir ehrlich: Die Abwehr der<br />

Dänen stand super, der <strong>HSV</strong> kam fast<br />

nie durch die dichte Staffelung. Zum<br />

Support: „You only sing when you’re<br />

winning!“ sang der FCK-Anhang<br />

nach der Pause. Richtig! Zwar war in<br />

der ersten Halbzeit die Stimmung in<br />

Otrdnung, doch nach dem Wechsel<br />

hörte man fast nur noch die Gäste.<br />

Es reicht einfach nicht, wenn sich ein<br />

kleines Grüppchen hinter dem Tor<br />

und ein etwas größeres Grüppchen<br />

im C-Rang die Stimmbänder ruinie-<br />

ren und der Rest schweigt tatkräftig<br />

vor sich hin. Das war so ziemlich das<br />

Peinlichste, was ich in den letzten<br />

Jahren (nicht) gehört habe. Dreimal<br />

laut <strong>HSV</strong> schreien und ansonsten den<br />

Mund nicht aufkriegen ist absolut zu<br />

wenig. Eventuell sollte sich jeder, der<br />

sich hiermit angesprochen fühlt, mal<br />

überlegen, ob es nicht anders geht!<br />

Als Zugabe fielen nach dem Spiel die<br />

S-Bahnen der Linie 3 aus und tausen-<br />

de von Fans hatten das zweifelhafte<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Vergnügen, im strömenden Regen ir-<br />

gendwie zu versuchen, das heimische<br />

Bett zu erreichen. Premiere verkackt<br />

– in allen Bereichen.<br />

hsv – sg eintracht frankfurt 1:1<br />

Und weiter geht’s! Hätte man vorher<br />

gewusst, dass am Donnerstag<br />

die S-Bahnen ausfallen und auch<br />

am Samstag noch nicht wieder alles<br />

vollständig läuft, man hätte auch die<br />

gut 40 Stunden im Stadion bleiben<br />

und dort zum Beispiel Gesangsübun-<br />

gen machen können. Das Spiel, ich<br />

nehme es vorweg, war auf unterstem<br />

Niveau angesiedelt, der Support<br />

schlecht und ein Treffer in den letzten<br />

fünf Minuten, und sei er noch so<br />

schön, reicht nicht, wenn man hinten<br />

nicht dicht macht. So spielte der <strong>HSV</strong><br />

1-1 gegen Abstiegskandidat Frankfurt<br />

und die „Edel-Fans“ pfiffen, während<br />

der Rest schwieg. Das Wetter war<br />

aber schön.<br />

hsv – fc bayern münchen 2:0<br />

Was soll ich dazu noch schreiben?<br />

Es war einfach gigantisch, nach<br />

neun Jahren mal wieder gegen den<br />

FCB gewonnen zu haben! Das Stadion<br />

glich einem Tollhaus und der <strong>HSV</strong><br />

hat zumindest in meiner 14jährigen<br />

Karriere als Stadiongänger noch nie<br />

so souverän ausgesehen, wenn es<br />

zum Nord-Süd-Schlager kam. Kurzer<br />

Ablauf: Zum Einlaufen eine Choreo-<br />

graphie, kurz nach dem Anpfiff zeigte<br />

der <strong>HSV</strong> bereits, in welche Richtung<br />

es gehen sollte. Zur Halbzeit 1-0 ge-<br />

führt, am Ende unter dem Gefühl des<br />

Kollektiv-Orgasmus 2-0 gewonnen.<br />

Minutenlange Ovationen, wann hat es<br />

das zum letzten Mal gegeben? Nach<br />

dem Spiel das neuerdings übliche<br />

Chaos mit den öffentlichen Verkehrs-<br />

mitteln, doch wen interessierte es?<br />

Jeder, den ich traf war nur noch an<br />

einem interessiert: Feiern! Folge-<br />

richtig war der nächste Tag von einem<br />

höllischen Kater geprägt. Whatever?!<br />

Das wird nur noch durch einen Sieg<br />

im Rückspiel getoppt!<br />

25


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

zum kaffee bei herrn minister.<br />

ein vormittag im bundesministerium des innern.<br />

text | philipp markhardt<br />

In der letzten Saison kam es<br />

26<br />

immer wieder zu Vorfällen, die<br />

von Deutschlands aktiven Fans<br />

stark verurteilt wurden. Ord-<br />

nungskräfte handelten willkürlich,<br />

wendeten unnötige Gewalt an und<br />

nahmen den Fans jeglichen Spaß an<br />

ihrem Hobby. Wegen der WM, so die<br />

einhellige Meinung. Deshalb kam es<br />

zur Fandemo in Frankfurt – deshalb<br />

lud Otto Schily zum Gespräch. Ein<br />

Bericht aus Sicht von Pro Fans.<br />

Frankfurt, 14.06.2005: Unter dem<br />

Motto „Getrennt bei den Farben –<br />

Vereint in der Sache“ ziehen fast 2000<br />

Fußballfans vom Frankfurter Wald-<br />

stadion zum Hauptbahnhof. Es ist der<br />

Tag des Eröffnungsspiels des Confe-<br />

derations Cup 2005 und die deutsche<br />

Mannschaft spielt in Frankfurt gegen<br />

Australien. Eine passende Zeit und<br />

ein passender Ort, zumindest aus<br />

Sicht der Fans, um ihrem Unmut Luft<br />

zu machen. Unmut über Schikane<br />

seitens Sicherheitskräften, unsinni-<br />

ger Regularien des DFB und der Si-<br />

cherheitshysterie im Zuge der WM. Da<br />

eine Demonstration mit Ziel Waldsta-<br />

dion nicht erlaubt wurde, geht es halt<br />

andersrum. Lautstark, bunt und vor<br />

allem friedlich machen sich die Teil-<br />

nehmer der Demo, in Vereinsblöcke<br />

getrennt, mit Transparenten auf de-<br />

nen ihre Forderungen stehen, in Rich-<br />

tung Innenstadt auf. Offenbar sind<br />

nicht nur die anwesenden Pressever-<br />

treter, Polizeibeamten und Einwohner<br />

der Stadt von dem Spektakel beein-<br />

druckt sondern auch Otto Schily, der<br />

bereits am gleichen Abend verkündet,<br />

sich mit den Fans an einen Tisch set-<br />

zen zu wollen. Hehe, ja, klar, Otto! Ist<br />

ja zum Glück kein Wahlkampf...<br />

Doch das Grinsen war ein bisschen<br />

voreilig aufgesetzt. Tatsächlich infor-<br />

mierte die KOS uns, dass das BMI uns<br />

zum „Sicherheitsgipfel“ eingeladen<br />

habe.<br />

Somit hieß es also nach Berlin zu<br />

fahren. Neben Matthias Bettag vom<br />

BAFF, Markus Schmalz vom Netz-<br />

werk für Fanrechte und meiner We-<br />

nigkeit als Aktivist bei Pro Fans freu-<br />

ten sich auch Michael Gabriel und<br />

Thomas Schneider von der KOS auf<br />

den „Gipfel“ in Alt-Moabit.<br />

Zum spannenden Teil des Ganzen:<br />

Otto Schily begrüßte uns mit ein paar<br />

Minuten Verspätung und den Beteilig-<br />

ten schwante schon Böses, war doch<br />

lediglich eine Dreiviertelstunde für<br />

das Treffen anberaumt worden. Nun<br />

gut, im Gespräch stellten sich zwei<br />

Dinge heraus:<br />

1. Unserer Forderung zu einer<br />

Ombudsstelle kam Herr Schily zuvor<br />

und bot sie von sich aus an.<br />

2. Über die Datei Gewalttäter Sport<br />

gibt es für Schily keinerlei Verhand-<br />

lungsspielraum.<br />

Zu Punkt 1: Eigentlich wollten wir<br />

vorschlagen, eine Ombudsstelle zu<br />

installieren. Aus dem Gespräch ergab<br />

sich, dass Herr Schily diese von sich<br />

aus anbot. Löblich. Jedoch muss<br />

festgestellt werden, dass offenbar ein<br />

Verständnisproblem vorlag. Das BMI<br />

schlug vor, die Stelle beim WM-OK zu<br />

installieren. Das ist Quatsch! Das<br />

WM-OK existiert nach der WM näm-<br />

lich nicht mehr, die Probleme der<br />

Fans aber sehr wohl. Auch geht es uns<br />

nicht um Probleme bei Länderspielen<br />

sondern um den Ligaalltag. Wir haben<br />

deshalb noch einmal nachdrücklich<br />

eine unabhängige Beschwerdestelle<br />

bei der KOS gefordert. Idealerweise<br />

mit jeweils einem Vetreter aus den<br />

Fanszenen, von der KOS, vom DFB,<br />

der ZIS und einem Datenschutzbeauf-<br />

tragten. Dies zu vermitteln erscheint<br />

schwieriger als gedacht. Zudem ist es<br />

kein Geheimnis, dass der DFB über<br />

die Runde, zu der keiner seiner Ver-<br />

treter geladen war, sehr pikiert rea-<br />

giert hat. Abwarten und Tee trinken...<br />

Zu Punkt 2: Trotz mehrmaligem<br />

Ansprechens des Themas Datei GS<br />

war Herr Schily nicht bereit, Zuge-<br />

ständnisse in Form der Informations-<br />

pflicht für die Polizei zu machen. Er<br />

verglich hier vielmehr die Datei GS mit<br />

offenbar vorhandenen Terrordateien<br />

des Bundes. Dort würde man Terror-<br />

verdächtige ja schließlich auch nicht<br />

über ihren Eintrag informieren. Ein<br />

Vergleich von Äpfeln und Birnen und<br />

dazu das indirekte Eingeständnis<br />

Fußballfans als Testobjekte zur Ter-<br />

rorabwehr zu gebrauchen. Dazu noch<br />

kontraproduktiv. Wer nämlich Hooli-<br />

gans auf ihren Eintrag aufmerksam<br />

macht, erzielt dadurch unter Umstän-<br />

den, dass diese sich ruhiger verhal-<br />

ten. Bei Terroristen dürfte das ganz<br />

anders aussehen. Zudem: Man setzt


mit dem SKB-Modell darauf, Gewalt-<br />

tätern zu signalisieren, dass man sie<br />

kennt. Klar, das signalisieren SKBs<br />

jedem, weil sie mit Kanonen auf Spat-<br />

zen schießen, aber das ist ein anderes<br />

Thema. Es wird also mit der Datei GS<br />

nicht die gleiche Linie gefahren wie<br />

mit dem Modell SKB. Das soll uns<br />

eigentlich egal sein, wichtiger ist<br />

hierbei aber, dass Personen, die zu<br />

Unrecht gespeichert werden, darüber<br />

nicht informiert werden müssen (so<br />

sie nicht nachfragen) und damit keine<br />

Möglichkeit haben, einer eventuell<br />

ungerechtfertigten Speicherung<br />

entgegen zu wirken. Hierdurch kann<br />

das Leben einer Person massiv beein-<br />

trächtigt werden, zusätzlich verwäs-<br />

sert die Datei GS und führt sich selbst<br />

ad absurdum. Dies konnten wir Herrn<br />

Schily leider nicht vermitteln.<br />

Interessant, dass Herr Schily sich<br />

hoch empört über den Fall des 16-<br />

jährigen Vincent aus Stuttgart zeigte,<br />

dem in Freiburg von einem Polizisten<br />

die Zähne eingeschlagen wurden und<br />

dessen Vater nach einer Anzeige<br />

gegen die Beamten Stadionverbot<br />

bekam, obwohl er seit Jahren nicht<br />

mehr zum Fußball gegangen ist. Er<br />

wollte sich darum kümmern bzw. gab<br />

den Fall an Jürgen Rollmann weiter,<br />

seines Zeichens Beauftragter des BMI<br />

für die WM 2006. Kurz und knapp:<br />

Trotz nochmaliger genauer Schilde-<br />

rung der Vorkommnisse von Stuttgar-<br />

ter Seite hat sich bis heute nichts<br />

getan. Wir müssen also resümieren,<br />

dass wir zwar immerhin eine Om-<br />

budsstelle bekommen sollen, wie<br />

diese aussieht, ist aber weiter unklar.<br />

Die Datei GS bleibt weiterhin so unbe-<br />

friedigend bestehen. Datenschutz<br />

wiegt halt nicht so viel wie Sicherheit<br />

bzw. die Egobefriedigung des Herrn<br />

Minister (Meine WM muss glatt ge-<br />

hen!). Einzig positiv dürfte die Pres-<br />

seberichterstattung sein, die das<br />

Problem langsam aber sicher auf-<br />

nimmt, was eindeutig nötig ist. Poli-<br />

zeiliche (!) Überfälle auf Fanfeiern,<br />

überzogene Buskontrollen und weiter<br />

zunehmende Repressionen auch in<br />

der neuen Saison sind deutliche Indi-<br />

katoren hierfür. Beispiel? Ich zitiere<br />

einfach mal einen Polizisten, der bei<br />

der Kontrolle des Busses der Wilden<br />

Horde Köln in Stuttgart tätig war:<br />

„Was eure Kollegen über Polizeieins-<br />

ätze sagen stimmt. Und jetzt die Hän-<br />

de auf die Lehne des Vordermanns<br />

und Fresse halten!“ Das muss wohl<br />

nicht mehr kommentiert werden.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

baff-vertreter matthias betthag bei der<br />

pressekonferenz mit bundesinnenminister<br />

otto schily foto | www.stadionwelt.de<br />

27


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

was bekomme ich denn dafür?<br />

stefan beinlich ist der „alte sack“ im team und hat kein problem damit.<br />

interview | andré eckhold und andreas kloss<br />

Der <strong>HSV</strong> hat in der laufen-<br />

28<br />

den Saison einen sehr<br />

jungen Kader. Einer der<br />

wenigen „alten Haudegen“<br />

im Team ist Stefan „Paule“ Beinlich,<br />

mit dem sich Andreas Kloß und André<br />

Eckhold am 06.09.2005 (zwischen<br />

dem Heimspiel gegen Hannover 96<br />

und dem Auswärtssieg in Mainz) für<br />

die <strong>Supporters</strong> News zum Gespräch<br />

trafen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Hallo Paule.<br />

Vielen Dank, dass Du trotz Deiner Ver-<br />

letzung und den Reha-Maßnahmen<br />

ein wenig Zeit für uns gefunden hast.<br />

Stimmt es eigentlich, dass Du Dir<br />

selber eine Art Presse-Boykott aufer-<br />

legt hast?<br />

Paule Beinlich: Nein, das war nur<br />

im ersten Jahr, damals nach dem<br />

Rauswurf von Kurt Jara, da habe ich<br />

bis Januar, also bis nach der Halbse-<br />

rie, mit keinem mehr gesprochen.<br />

Also gesprochen schon, aber keine<br />

Interviews mehr gegeben. Danach<br />

war das wieder okay. Aber es gibt<br />

Situationen, wo man auch mal ein<br />

Zeichen setzen muss, dass man nicht<br />

alles mit sich machen lässt. Und da<br />

ich ein freier Mensch bin, und für mich<br />

dieser Punkt überschritten war, habe<br />

ich halt gesagt, dass es von mir kein<br />

Wort mehr gibt. Es ging ja auch nicht<br />

mehr um Fußball in dieser Zeit, es<br />

ging um alles andere, aber nicht um<br />

das, was auf dem Platz passiert ist.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Zu Dir persön-<br />

lich - was macht denn Deine Verlet-<br />

zung? Bist Du schon wieder im vollen<br />

Training bzw. ab wann kannst Du<br />

wieder mit der restlichen Mannschaft<br />

trainieren?<br />

Paule Beinlich: Nee, leider bin ich<br />

noch nicht bei der Mannschaft. Im<br />

Moment kann ich bis 70 oder 80 %<br />

gehen. Alles was darüber hinaus geht<br />

sind nicht direkt Schmerzen, aber es<br />

sind halt Probleme da und deswegen<br />

konnte ich bisher nicht ins Mannschft-<br />

straining einsteigen. Wann das wieder<br />

so sein wird, ist im Moment schwierig<br />

zu sagen. Jetzt muss ich erstmal<br />

soweit kommen, dass ich gar keine<br />

Probleme mehr habe. Ich denke aber,<br />

das Kopenhagen-Spiel ist definitiv<br />

möglich, Mainz wünsche ich mir zwar,<br />

aber das wird ganz knapp werden.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Also war Valen-<br />

cia doch zu früh?<br />

Paule Beinlich: Ja natürlich, aber<br />

das wussten wir ja vorher. Erstens<br />

wollte ich gerne spielen, zumal man in<br />

meinem Alter nicht weiss, ob man so<br />

ein riesen Spiel nochmal machen<br />

kann. Zweitens waren alle anderen<br />

auch daran interessiert, denn zumin-<br />

dest ein „alter Sack“ sollte bei so<br />

einem Spiel schon auf dem Platz<br />

stehen. Und deswegen haben wir<br />

gesagt, wenn ich schmerzfrei reinge-<br />

hen kann - das habe ich auch ge-<br />

schafft, hatte auch gut trainiert - dann<br />

spiele ich. Die Belastung ist internati-<br />

onal aber viel höher, und das hat der<br />

Muskel dann leider nicht ausgehalten.<br />

Wir wussten, wenn es geht, wird es<br />

ca. 60 Minuten funktionieren, nun gut,<br />

es waren dann nur 40 Minuten und<br />

nach 45 Minuten bin ich rausgegan-<br />

gen. Aber wie gesagt, das wussten wir<br />

vorher und jetzt muss es halt kom-<br />

plett auskuriert werden.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie beurteilst<br />

Du die aktuelle Situation beim <strong>HSV</strong> –<br />

sowohl sportlich als auch das Ver-<br />

eins-Umfeld?<br />

Paule Beinlich: Ich habe es ja<br />

schon in der Bild-Zeitung auf den<br />

Punkt gebracht: Es gibt im Moment<br />

keinen anderen Verein, bei dem der<br />

Job Fußballspieler soviel Spaß macht,<br />

wie hier. Das Umfeld passt, ich glau-<br />

be, wir haben seit langem mal wieder,<br />

zumindest so lange ich hier bin, ein<br />

sehr sehr gutes Verhältnis zu den<br />

Fans. Im Verein stimmt’s, wir haben<br />

ein hervorragendes Trainer-Gespann<br />

und auch das Umfeld um die Mann-<br />

schaft passt. Ausserdem haben wir<br />

eine Mannschaft mit einem sehr gu-<br />

ten Charakter, welche zumindest im<br />

Moment auch sehr erfolgreich Fuß-<br />

ball spielt. Deswegen kann man sich<br />

im Moment sicher keinen besseren<br />

Verein zum Fußballspielen vorstellen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie beurteilst<br />

Du das Training unter Thomas Doll,<br />

was ja doch anders ist, als bei den<br />

Trainern davor?


foto | witters<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

29


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Paule Beinlich: Das ist natürlich<br />

grundsätzlich so, dass jeder Trainer<br />

sein Training anders gestaltet. Aber<br />

ich denke mal, wenn Spieler, die nicht<br />

unbedingt spielen oder vielleicht<br />

nichtmal im Kader sind, sehr positiv<br />

über den Trainer reden und darüber,<br />

wie er mit den Spielern umgeht und<br />

wie er das Training auf dem Platz<br />

gestaltet, dann macht er wohl nicht<br />

viel falsch. Und wenn man dann noch<br />

erfolgreich spielt und man sehen<br />

kann, was für eine Entwicklung die<br />

Mannschaft in den letzten Monaten<br />

unter seiner Leitung genommen hat,<br />

dann muss man schon Sagen „Hut<br />

ab!“. Er ist mit 100 % dabei, er hat eine<br />

klare Linie, die Mannschaft weiss,<br />

was erwartet wird; jeder weiss auf<br />

dem Platz, wo er spielt und was er zu<br />

tun und zu lassen hat - und das ist<br />

enorm wichtig, denn Du musst, nicht<br />

nur als Fußballprofi, eine gewisse<br />

Organisation haben. Die müssen wir<br />

natürlich auf dem Platz haben, das<br />

hat uns leider in den 1,5 Jahren, die<br />

ich vor Thomas Doll schon hier war,<br />

häufig gefehlt oder ist uns verloren<br />

gegangen, weil die Spieler häufig<br />

nicht wussten, wie sie sich auf dem<br />

Platz verhalten sollen - und das hat<br />

der Thomas halt anders gemacht. Das<br />

ist auch gut für uns Spieler, denn nur<br />

so entwickelst Du Dich als Spieler<br />

weiter.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Im Trainingsla-<br />

ger wirkte das Training viel härter als<br />

früher, trotzdem war die Truppe im-<br />

mer mit viel Spaß dabei.<br />

Paule Beinlich: Ja, darauf legt<br />

Thomas immer viel wert und das finde<br />

ich auch sehr wichtig. Vorbereitung<br />

ist hart, das muss sie auch sein. Und<br />

Thomas hat das absolut richtig ge-<br />

macht, dass er auf die UI-Cup-Spiele<br />

keine Rücksicht genommen hat,<br />

sondern wir am nächsten oder spä-<br />

testens übernächsten Tag knallhart<br />

weiter trainiert haben, sonst hätte der<br />

Saisonstart wohl wieder etwas an-<br />

ders ausgesehen, weil Du irgendwann<br />

nach 60 oder 70 Minuten kaputt bist -<br />

30<br />

und dann machen die anderen die<br />

Tore und Du verlierst die Spiele wie-<br />

der. Aber das ist absolut wichtig, Du<br />

musst halt mit Freude und Spaß dabei<br />

sein, auch wenn die Vorbereitung sehr<br />

hart ist. Wer das anders sieht oder<br />

anders erlebt, der wird im Laufe der<br />

Saison sehen, dass ihm was fehlt.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie siehst Du<br />

Deine persönliche Situation und was<br />

erwartest Du für die Zukunft, auch<br />

was die Verpflichtung von Reto Ziegler<br />

angeht, Alexander Laas ist ja auch<br />

noch da.<br />

Paule Beinlich: Das ist natürlich<br />

absolute Zukunftsmusik. Mein Ver-<br />

trag läuft noch ein Jahr, mir macht es<br />

hier riesen Spaß und ich würde mich<br />

auch freuen, hier noch ein paar Jahre<br />

Fußball zu spielen. Ich möchte noch<br />

ein paar Jahre spielen und muss nicht<br />

unbedingt noch einmal den Verein<br />

wechseln. Bisher hatte ich immer das<br />

Glück, mir die Vereine aussuchen zu<br />

können. Auch hier fühle ich mich wie<br />

erwähnt sehr wohl, auch wenn es<br />

einige Zeit gedauert hat, bis es sport-<br />

lich so lief, wie ich mir das vorgestellt<br />

habe. Und auch dass wir jetzt Spieler<br />

haben, die - in Anführungszeichen -<br />

hinten dran sind, bzw. etwas jünger<br />

sind und die Position auch spielen<br />

können, finde ich sehr gut, denn Du<br />

brauchst in einer Saison jeder Positi-<br />

on mindestens doppelt besetzt. Gera-<br />

de dann, wenn man sieht, wie viele<br />

Spiele wir in den nächsten Wochen<br />

bestreiten werden. Auch ist es wich-<br />

tig, dass da kein Leistungsabfall ist,<br />

wenn mal jemand ausfällt, sondern -<br />

und das hat man auch in den Spielen<br />

zuletzt gesehen - die Leute, die rein-<br />

kamen, haben alle zum Erfolg beige-<br />

tragen. Das ist sehr wichtig, wenn<br />

man Erfolg haben und in der Bundes-<br />

liga weiter oben mitspielen will -<br />

deswegen habe ich damit überhaupt<br />

keine Probleme. Das war in den ande-<br />

ren Vereinen auch immer so, in Lever-<br />

kusen kam z.B. Ze Roberto, jetzt Reto<br />

Ziegler oder Alex Laas.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Auch, wenn Du<br />

dann mal auf der Bank sitzt?<br />

Paule Beinlich: Dann sitzt man halt<br />

mal auf der Bank. Ich bin ja auch älter<br />

geworden und irgendwann wirst Du<br />

da ein bisschen ruhiger. Die Zeiten<br />

sind vorbei, wo Du sagen kannst: DAS<br />

sind die 11 die spielen. Fällt einer aus,<br />

kommt halt der nächste rein. Man hat<br />

es jetzt ja auch bei Mehdi gesehen. Du<br />

kannst nicht beim <strong>HSV</strong> Fußball spie-<br />

len und davon ausgehen, dass Du<br />

permanent Stammspieler bist. Wir<br />

haben 24 Mann im Kader, von denen<br />

18-20 fast auf einem Niveau spielen<br />

und da spielt halt der, der im Moment<br />

die bessere Form hat oder der Trainer<br />

sagt, der bringt mich im Moment<br />

weiter. Das haut mich nicht mehr um -<br />

dafür ist in Hamburg auch schon zu<br />

viel für mich passiert, dass mich das<br />

noch umhauen würde... (lacht) Und<br />

dafür, dass ich schonmal ganz weg<br />

war, läuft es doch wirklich unglaub-<br />

lich gut.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wir haben diese<br />

Saison eine sehr junge Mannschaft,<br />

ich kann mich nicht daran erinnern,<br />

dass wir in den letzten Jahren mal so<br />

viele junge Spieler im Kader hatten.<br />

Hast Du manchmal Angst, als „der<br />

alte Sack“ zu gelten?<br />

Paule Beinlich (lacht): Das bin ich<br />

sowie schon, mit Sergej zusammen...<br />

Das ist aber auch kein Problem!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie ist der Um-<br />

gang mit den Jungen, gehen sie auf<br />

Dich zu und nehmen Sie z.B. Dei-<br />

ne Ratschläge an?<br />

Paule Beinlich: Beides -<br />

und das finde ich auch sehr<br />

wichtig, für die jungen<br />

Spieler und auch für uns,<br />

weil wir uns gegenseitig<br />

zu 100 % akzeptieren.<br />

Du jungen Spieler<br />

kommen auf uns (An-<br />

merkung: Paule und<br />

Sergej Barbarez) und


fragen um Rat, andersrum gehen wir<br />

auf sie zu, wenn uns etwas auffällt.<br />

Ich habe mich früher als junger Spie-<br />

ler auch immer an die Älteren gehal-<br />

ten. Die Alten haben eben das Quent-<br />

chen mehr an Erfahrung gegenüber<br />

den Jungen. Ich denke auch, dass wir<br />

beide Typen sind, die da sehr offen<br />

sind und überhaupt keine Probleme<br />

damit haben. Ganz im Gegenteil, wir<br />

finden das beide sehr wichtig, den jun-<br />

gen Spielern zu helfen. Es hilft ja auch<br />

uns, wenn sie wissen, wo es langgeht,<br />

wo man evtl. noch ansetzen oder<br />

etwas anders machen könnte und<br />

auch wir als Mannschaft und Verein<br />

kommen dadurch weiter.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: In diesem Zu-<br />

sammenhang. Es gibt ja zur Zeit einen<br />

extremen Jugendwahn in der Natio-<br />

nalelf, wie beurteilst Du das? Oder<br />

kommt schon mal Neid auf, dass Du –<br />

trotz dauerhaft guter Leistungen<br />

beim <strong>HSV</strong> – als erfahrener<br />

Haudegen nicht mehr be-<br />

rücksichtigt wirst, son-<br />

dern Spieler mit sehr<br />

wenigen Bundesligaspie-<br />

len?<br />

„dafür, dass ich schon mal ganz weg war,<br />

läuft es doch wirklich unglaublich gut“ | paule beinlich<br />

Paule Beinlich: Also<br />

nee, darüber mache ich<br />

mir eigentlich nicht mehr<br />

so viele Gedan-<br />

ken. Wenn<br />

ich jetzt<br />

6-7<br />

Jahre<br />

jün-<br />

ger<br />

wäre, wäre es wohl nie so einfach<br />

gewesen, in die Mannschaft zu rut-<br />

schen, gerade als Linksfuß auf der<br />

halblinken Position oder auch links<br />

hinten, da gibt es im Moment einfach<br />

nur sehr wenige Spieler. Zu meiner<br />

damaligen Zeit war das noch anders,<br />

da gab es genügend Spieler, die das<br />

auch spielen konnten, trotzdem habe<br />

ich zumindest ein paar Länderspiele<br />

gemacht, aber nee, darüber mache<br />

ich mir nun wirklich keine Gedanken.<br />

Wenn natürlich irgendjemand mal<br />

anrufen bzw. auf die Idee kommen<br />

sollte, dass sie mich gebrauchen<br />

könnten, würde ich sicher nicht nein<br />

sagen - aber ich sitze nicht zu Hause<br />

im Kämmerlein und denke ‚warum<br />

nimmt er jetzt nicht mich, wo ich ein<br />

Jahr gut gespielt habe, sondern den<br />

mit nur 5 Bundesligaspielen’. Es muss<br />

eine vernünftige Mischung sein, und<br />

die werden sie auch noch finden bis<br />

nächstes Jahr. Aber es ist schon klar,<br />

dass der Jürgen Klinsmann daran<br />

interessiert ist, den jungen Spielern<br />

die Möglichkeit gibt, sich zu entwi-<br />

ckeln, als zu sagen, wie nehmen da<br />

nen 33-jährigen mit - da bin ich auch<br />

überhaupt nicht neidisch.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie hat sich der<br />

Fußball in den letzten ca. 15 Jahren, in<br />

denen Du dabei bist, Deiner Meinung<br />

nach entwickelt, zum einen fußballe-<br />

risch aber auch zum Stichwort Kom-<br />

merz?<br />

Paule Beinlich: Der Fußball ist<br />

natürlich schon kommerzieller ge-<br />

worden, aber ob das so ne große Ent-<br />

wicklung ist? Nagut, es gab die Kirch-<br />

Krise zwischendurch, womit viele<br />

Vereine immer noch zu kämpfen ha-<br />

ben, weil auf einmal wesentlich weni-<br />

ger Geld bezahlt wurde. Der Fußball<br />

auf dem Platz ist ganz klar schneller<br />

geworden. Wenn man noch weiter<br />

zurückguckt und im TV die Spiele aus<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

den 70er siehst, wo man den Ball noch<br />

in Ruhe annehmen konnte, am besten<br />

noch drei Mal jonglieren - das gibt es<br />

heute alles nicht mehr. Die Spieler<br />

sind alle top fit und auch schneller<br />

geworden. Die Grundschnelligkeit ist<br />

heute mit das A- und O, zusammen<br />

mit der Handlungsschnelligkeit. Du<br />

hast auf dem Platz deutlich weniger<br />

Zeit, um Situationen zu erkennen. Und<br />

man sieht auch, dass Mannschaften<br />

oder Länder, die vor Jahren noch<br />

hintendran waren, aufgeholt haben<br />

und dass man heutzutage in der Nati-<br />

onalmannschaft gar nicht mehr gegen<br />

kleinere Mannschaften oder Länder<br />

mal eben 5oder 6 zu null gewinnt,<br />

sondern sich auch da abmühen muss.<br />

Und auch in der Bundesliga gibt es<br />

keinen, den man mal eben im Vorbei-<br />

gehen schlägt. Da kannst Du sogar<br />

runter in die zweite Liga oder in die<br />

Regionalliga gehen, weil sie auch dort<br />

körperlich fast das gleiche Niveau<br />

haben. Auch wenn in der Bundesliga<br />

die besseren Einzelspieler vorhanden<br />

sind, kann heutzutage eine Mann-<br />

schaft, die gut funktioniert, auch mal<br />

eine Bundesligamannschaft, die an<br />

dem Tag nicht 100 % Leistung bringt,<br />

ohne Probleme schlagen, beispiels-<br />

weise Offenbach gegen Köln im Pokal.<br />

Ein gutes Beispiel ist auch Griechen-<br />

land bei der Europameisterschaft,<br />

das zwar auch ein wenig Glück gehabt<br />

hat, aber die Spiele, die ich gesehen<br />

habe, haben sie nicht unverdient ge-<br />

wonnen. Sie haben nicht den offen-<br />

sivsten Fußball gespielt, Frankreich<br />

und die andren haben sich nicht allzu-<br />

viele große Torchancen erarbeitet,<br />

während die Griechen ihre Chancen<br />

konsequent genutzt haben.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Ist der Fußball<br />

auch technischer geworden oder eher<br />

weniger technisch, weil es mehr auf<br />

die Athletik ankommt?<br />

31


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

32<br />

Paule Beinlich: Du musst einfach<br />

eine sehr gute Technik haben, weil Du<br />

sehr wenig Zeit hast. Der Gegenspiel<br />

ist sofort da und wenn Dir der Ball nur<br />

ein wenig wegspringt, ist er meistens<br />

gleich ganz weg. Ohne Technik<br />

schaffst Du es heute nicht, weiter<br />

oben mitzuspielen, da bleibst Du in<br />

den unteren Gefilden. Das Entschei-<br />

dende und Wichtigste ist aber die<br />

Einstellung. Ich bin überzeugt, dass<br />

sich eher die Spieler durchsetzen, die<br />

nicht ganz so veranlagt sind aber<br />

wissen, was sie wollen. Das war aber<br />

schon immer so und das wird auch<br />

immer so bleiben.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Einstellung ist<br />

ein gutes Stichwort, auf die kommt es<br />

ja den meisten Fans besonders an und<br />

man verzeiht Euch eine Niederlage<br />

eher, wenn man das Gefühl hat, Ihr<br />

habt Euch 90 Minuten gegen diese<br />

Niederlage gestemmt.<br />

Paule Beinlich: Das ist halt immer<br />

das Schwierige: wie es von aussen<br />

wirkt und wie man es selber empfin-<br />

dest. Es gibt kein Spiel, bei dem ich<br />

mich erinnern kann, dass ich auf dem<br />

Platz stand und mir gesagt habe „gut,<br />

jetzt haben wir eh verloren“. Natürlich<br />

ist es schwer, ein Spiel aufzuholen,<br />

wenn Du in der 70. Minute 3:0 zurück-<br />

liegst. Du versuchst trotzdem was zu<br />

unternehmen, aber Du läufst einfach<br />

ständig hinterher, der Gegner ist<br />

immer nen Tick schneller und es läuft<br />

einfach nix. Drum sieht es von aussen<br />

vielleicht häufig etwas anders aus, als<br />

wir es auf dem Platz empfinden. Und<br />

uns tut’s wie Euch riesig weh, wenn<br />

wir das Spiel verlieren. Ihr seid mit<br />

Herz und Seele <strong>HSV</strong>-Fans, aber mir<br />

auf dem Platz tut’s mindestens ge-<br />

nauso weh!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Kleiner Themen-<br />

wechsel. „Berlin, Berlin“. In dieser<br />

TV-Serie hast Du Dich selber in einer<br />

kleinen Rolle dargestellt. Wie kam es<br />

dazu und wie fandest Du das Ganze?<br />

Paule Beinlich (lacht): Das war<br />

damals eigentlich mehr Zufall. Die<br />

haben sich bei unserem Pressespre-<br />

cher in Berlin gemeldet und suchten<br />

einen Hertha-Spieler, der ein krebs-<br />

krankes Kind im Krankenhaus be-<br />

sucht. Naja, da wurde halt überlegt,<br />

dass sie mit mir einen Berliner im<br />

Team haben und das doch besser<br />

wäre, als Marcello dorthin zu schi-<br />

cken, allein schon wegen der Spra-<br />

che. Die haben mich dann angespro-<br />

chen und ich habe gesagt: „Okay, was<br />

bekomme ich denn dafür?“ Und da<br />

das Geld gespendet wurde, habe ich<br />

auf den Höchstsatz bestanden und<br />

hatte insgesamt zwei Drehtage mit<br />

jeweils 2 oder 3 Stunden, für die paar<br />

Sekunden, die dann tatsächlich ge-<br />

zeigt wurden. Aber es war mal was<br />

ganz anderes und hat viel Spaß ge-<br />

macht, auch die Crew war sehr nett zu<br />

mir.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wäre das was für<br />

die Zukunft für Dich?<br />

Paule Beinlich (lacht): Nein, ich<br />

glaube nicht. Schauspielern ist nicht<br />

mein Ding, ich bekomme das ja auf<br />

dem Fußballplatz schon nicht richtig<br />

hin - wie soll ich das dann vor der<br />

Kamer hinbekommen? Aber es ist<br />

natürlich einfacher, weil man perma-<br />

nent üben kann. Und angeguckt habe<br />

ich es mir natürlich auch...<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wo wir gerade<br />

beim Thema sind: Wusstest Du oder<br />

wusste die Mannschaft, dass es gera-<br />

de das viel beachtete Theaterstück<br />

„Hinter Euren Zäunen“ von <strong>HSV</strong>-Fans<br />

über sich und ihr Leben als <strong>HSV</strong>er im<br />

Thalia-Theater gab? Wenn nein, hätte<br />

es Dich denn interessiert?<br />

Paule Beinlich: Nee, das wusste ich<br />

nicht und kann mich auch nicht dran<br />

erinnern, dass es mal Thema in der<br />

Kabine war. Oder war das das Stück<br />

mit Hermann Rieger? Davon hatte ich<br />

in der Zeitung gelesen. Theater ist<br />

aber eher weniger was für mich und<br />

ich wäre wohl auch nicht hingegan-<br />

gen. Ich sage das lieber so ehrlich<br />

heraus, anstatt zu schleimen, aber da<br />

wir sowieso viel unterwegs sind und<br />

wenig Zeit für die Familie haben, hätte<br />

ich die Zeit lieber für die Familie ge-<br />

nutzt.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie siehst Du die<br />

<strong>HSV</strong>-Fans und wie beurteilst Du das<br />

Miteinander <strong>HSV</strong>-Spieler / Fans -<br />

Stichwort Fan-Nähe?<br />

Paule Beinlich: Ich persönlich sehe<br />

das eigentlich immer eher kritisch.<br />

Ich war früher auch Fan, vom BFC<br />

Dynamo, dem Verein wo ich in der<br />

Jugend gespielt habe. Ich kann mich<br />

daran erinnern, dass egal, was auch<br />

passiert ist, ich habe nie über ir-<br />

gendeinen oder die Mannschaft ins-<br />

gesamt negativ gesprochen, ob sie<br />

verloren oder gewonnen haben. Mein<br />

Vater war immer für eine andere<br />

Mannschaft und ich habe bei Nieder-<br />

lagen immer neue Ausreden erfun-<br />

den, auch für mich halt, gerade wenn<br />

man von einem Sieg ausgegangen ist.<br />

Damals haben sie zum Beispiel in<br />

Bremen 5:0 verloren, nachdem sie<br />

das Heimspiel 3:0 gewonnen hatten<br />

und sind dadurch ausgeschieden.<br />

Deshalb tue ich mich immer schwer<br />

damit, wenn diese ganzen kritischen<br />

Töne rauskommen. Man kann natür-<br />

lich kritisieren, überhaupt kein The-<br />

ma, aber auf einer vernünftigen Ebe-<br />

ne. Aber gerade in Heimspielen, wenn<br />

ein René Klingbeil ausgepfiffen wird,<br />

das tut mir so weh auf dem Platz.<br />

Hierbei meine ich natürlich nicht die<br />

ganzen Fans, sondern nur einen<br />

Bruchteil, der natürlich besonders<br />

auffällt, weil er in dem Moment am<br />

lautesten ist. Das sind dann auch die<br />

20 Leute, die bei Auswärsspielen<br />

irgendwann vor dem Bus sitzen und<br />

von den Kamerateams gefilmt wer-<br />

den. Ansonsten hat sich das Verhält-<br />

nis - sicher auch durch den sportli-<br />

chen Erfolg - in der letzten Zeit<br />

verbessert. Aber ich denke, wir tun<br />

auch ne Menge dafür, auch nach dem


Spiel, um da eine vernünftige Balance<br />

zu finden. Ihr unterstützt uns ordent-<br />

lich, ich finde in schwierigen Situatio-<br />

nen könnte es ab und zu noch besser<br />

sein. Aber auch Ihr lernt, dass man<br />

nicht permanent nach vorne spielen<br />

kann, sondern heutzutage und gerade<br />

wir, wo wir letztes Jahr 54 Gegentore<br />

hatten, müssen wir natürlich erstmal<br />

gucken, dass hinten die berühmte<br />

Null steht. Und das, was gegen Valen-<br />

cia passiert ist, wo wir auch nicht<br />

permanent nach vorne gespielt ha-<br />

ben, fand ich einfach phantastisch. Ich<br />

konnte ja leider nur 20 Minuten mit-<br />

spielen, aber danach draussen zu<br />

sitzen und die Atmosphäre mitzukrie-<br />

gen, das war echt klasse. Deswegen<br />

sage ich, dass es im Endeffekt we-<br />

sentlich besser geworden ist, und so<br />

wie es im Moment ist, kann man sa-<br />

gen, dass das Verhältnis gut ist. Für<br />

uns ist es wichtig, dass man Unter-<br />

stützung eben nicht unbedingt<br />

braucht, wenn man 2 oder 3 zu null<br />

führt - auch wenn das für Euch natür-<br />

lich schöner ist, da kann man gut<br />

feiern. Wir brauchen die Unterstüt-<br />

zung aber eher, wenn es mal nicht so<br />

gut läuft, wenn es noch 0:0 steht oder<br />

wir zurückliegen. Und das ist wichtig,<br />

dann weiss auch der Gegner, dass der<br />

12. Mann noch da ist und dass es nicht<br />

einfach wird, hier zu gewinnen! Das<br />

ist ja auch das, was wir gern in den<br />

Auswärtsspielen haben wollen, wenn<br />

Du irgendwo spielst und dann nach 60<br />

oder 70 Minuten, wenn es noch 0:0<br />

steht oder die Heimmannschaft zu-<br />

rückliegt, dann fängt das Publikum an<br />

zu pfeifen und der Gegner wird nervös<br />

und als Auswärtsmannschaft spielt<br />

man gerade dann locker auf - so will<br />

man es doch haben.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Kam denn die<br />

Stimmung in Valencia überhaupt<br />

unten auf dem Platz an?<br />

Paule Beinlich (lach): Doch schon,<br />

das kam an, es war natürlich schwer,<br />

auch am Schluss, als Ihr nur noch<br />

alleine im Stadion ward, Ihr ward halt<br />

verdammt weit weg. Ich kannte das<br />

aus meiner Leverkusener Zeit, als wir<br />

damals in Madrid gespielt haben und<br />

die Fans irgendwo in die Ecke gesetzt<br />

wurden und Leverkusen hat ja nun<br />

nicht annähernd so viele Fans, auch<br />

nicht auswärts, da hat man fast gar<br />

nichts gehört. Aber es war okay und<br />

wir waren begeistert, dass überhaupt<br />

so viele mit dabei waren, das war<br />

schon schön und faszinierend. Auch<br />

wenn es sicher kein gutes Spiel war,<br />

darum ging es auch gar nicht, es ging<br />

nur um’s Weiterkommen. Ich denke,<br />

Ihr hattet Euren Spaß und wir auf dem<br />

Platz definitiv auch! Und dann auch<br />

noch weiterzukommen, damit hatte ja<br />

nun niemand gerechnet, gerade nach<br />

der letzten Saison, wo vom Deppen-<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

paule beinlich im angesicht der raute<br />

- nicht immer unumstritten foto | witters<br />

33


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Cup die Rede war, und dann UI-Cup<br />

hier und Du tingelst über die Dörfer<br />

dort. Auch Prilep war für uns eine<br />

ordentliche Reise, wir hatten ein<br />

vernünftiges Hotel, der Platz war gut,<br />

die Rückreise ging auch recht zügig.<br />

Ölmütz war wunderbar, Leiria war<br />

okay, also ich kann nicht sagen, dass<br />

uns der UI-Cup irgendwie gestört hat,<br />

ganz im Gegenteil, er hat uns in dieser<br />

Saison sogar geholfen, schneller<br />

einen Schritt weiter zu sein als die<br />

anderen Mannschaften. Man weiss<br />

gleich wo man steht und ich fand es<br />

nicht weiter schlimm, muss ich sagen<br />

- und wenn Du dann noch weiter-<br />

kommst, ist es okay.<br />

34<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Die Entwicklung<br />

vom „Deppen-Cup“ zum sportlichen<br />

Highlight mit dem Finale gegen Valen-<br />

cia, da hat sich ja auch die Presse total<br />

gedreht!?<br />

Paule Beinlich: Ja natürlich, die<br />

haben ja auch ein Fähnchen in der<br />

Hand. Zumal es ja auch seit Jahren,<br />

seit Turin oder Rom damals, das erste<br />

große Spiel war, Valencia ist eine der<br />

Top-5-Mannschaften in Europa und<br />

dann kommst Du da auch noch weiter,<br />

das war schon nicht schlecht.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Ein kurzer Aus-<br />

blick auf den UEFA-Cup? Kopenha-<br />

gen?<br />

Paule Beinlich: Ist auf jeden Fall<br />

ein schönes Los, 2 Stadion die prak-<br />

tisch ausverkauft sein werden. Dazu<br />

für Euch keine weite Reise, für uns<br />

ebensowenig. Aber es ist auch ein<br />

sehr schweres Los, die Dänen können<br />

hervorragend Fußball spielen, Ko-<br />

penhagen ist in den letzten Jahren<br />

mehrmals Meister geworden und sind<br />

wie alle Skandinavier mit ihrem 4-4-<br />

2-System taktisch sehr gut geschult.<br />

Das wird eine sehr schwierige Aufga-<br />

be, aber lösbar. Für mich sowas wie<br />

ein Wunschgegner.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Für Dich ebenso<br />

überraschend, dass es erst hieß, der<br />

<strong>HSV</strong> hätten einen leichten Gegner<br />

gezogen?<br />

Paule Beinlich: Das ist es nun defi-<br />

nitiv nicht! Na klar, nachdem man<br />

Valencia geschlagen hat, hätte schon<br />

Real Madrid kommen müssen oder<br />

was weiss ich... (lacht) Also, es ist auf<br />

jeden Fall ein schweres Los, für mich<br />

sogar eines der schwesten Lose über-<br />

haupt - auch wenn sich FC Kopenha-<br />

gen zuerst vielleicht eher leicht an-<br />

hört. Aber wenn man den Fußball in<br />

Dänemark ein wenig verfolgt, auch<br />

den der Nationalmannschaft, weiss<br />

jeder, dass es kein leichter Gegner ist.<br />

Letztes Jahr haben wir gegen die 1:0<br />

in einem Testspiel gewonnen, es ist


also ein Mannschaft, die ebenfalls<br />

weiterkommen kann.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Du hattest eben<br />

kurz das „Danke für nichts“ ange-<br />

sprochen, ein Transparent, dass es<br />

schon 1997 gab. Ist das noch ein The-<br />

ma in der Mannschaft?<br />

Paule Beinlich: Nein, das ist mir<br />

eben spontan eingefallen, weil je-<br />

mand vor den letzten Spiel gegen<br />

Bochum so ein Transparent hochge-<br />

halten hat. Du läufst ein und guckst<br />

natürlich in beide Richtungen und die<br />

Fahne war halt da und ich dachte<br />

noch, das gibt’s doch gar nicht, Du bist<br />

nach dem 8. Spieltag Letzter mit 6<br />

Punkten, klar wären wir gern in den<br />

UEFA-Cup gekommen und klar hätten<br />

wir die Spiele vor dem Spiel gegen<br />

Bochum alle gewinnen müssen, so<br />

wie wir Fußball gespielt haben, nur<br />

haben wir halt die Dinger nicht mehr<br />

reingemacht. Das war sowas, wo ich<br />

sage, die Mannschaft hat alles gege-<br />

ben, aber da hat ein bisschen das<br />

Quentchen Glück gefehlt, in der ein<br />

oder anderen Situation haben wir uns<br />

vielleicht auch zu dumm angestellt -<br />

aber an der Einstellung hat es nicht<br />

gelegen. Und dann kommt da ein<br />

Schild „Danke für nichts“, na super.<br />

Das tut dann natürlich weh und das ist<br />

eine Sache, die ich dann nicht verste-<br />

hen kann. Wenn wir abgestiegen<br />

wären oder ganz weit hinten gestan-<br />

den härtten, hätte ich es verstanden,<br />

so aber nicht. Gerade nach dem Train-<br />

erwechsel hat jeder gesehen, was für<br />

ein Potential und welcher Charakter<br />

in der Mannschaft gesteckt haben, wo<br />

erst alle gesagt haben, sie sei charak-<br />

terlos, jeder würde nur für sich spie-<br />

len und die Kohle abkassieren, einige<br />

seien zu alt und was weiss ich. Und da<br />

hat die Mannschaft bis zum Ende hin<br />

gezeigt, dass sie eigentlich doch das<br />

Niveau hat, weiter oben mitzuspielen<br />

- nur war durch den schlechten Start<br />

der Punkteabstand nach oben zu<br />

groß, um da noch ganz nach oben<br />

durchzukommen. Auch von uns Spie-<br />

lern hätte wohl keiner mehr erwartet,<br />

nochmal um den UEFA-Cup mitzu-<br />

spielen, aber ein Glück, dass es doch<br />

noch dazugekommen ist!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Bei den letzten 4<br />

Spielen der letzten Saison heiss es ja<br />

auch, das werden einfache Spiele,<br />

genauso wie es heisst, dass die ersten<br />

vier Gegner in der neuen Saison leich-<br />

te Gegner seien, ganz so ist es dann<br />

sicher nicht, oder?<br />

Paule Beinlich: Nein, das ist auf<br />

jeden Fall ein Trugschluss, da wie<br />

vorhin gesagt, fast jeder gegen jeden<br />

gewinnen kann. Und egal gegen wen<br />

Du spielst, Du bekommst gegen die<br />

Bayern nur 3 Punkte, auch gegen<br />

Bochum und Hannover - wobei ich<br />

Hannover nicht zu den kleinen Verei-<br />

nen zählen würde - oder auch Frei-<br />

burg letztes Jahr nur 3 Punkte, und<br />

deswegen sind alle Spiele eigentlich<br />

gleich schwer und wichtig. Und über<br />

das letzte Spiel gegen Bochum brau-<br />

chen wir hier nicht diskutieren, da<br />

ware alle so leer, da ging einfach gar<br />

nichts mehr.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wobei die Auf-<br />

holjagd sicher auch viel Kraft gekos-<br />

tet hat!?<br />

Paule Beinlich: Natürlich, und<br />

dann fällt halt alles nach diesem<br />

Hannover-Spiel, wo Du denkst, Du<br />

hast alle Möglichkeiten auf Deiner<br />

Seite gehabt...<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wo ja „irgendje-<br />

mand“ noch einen Elfer verschossen<br />

hat...<br />

Paule Beinlich: ...ja, ich verschieße<br />

auch noch den Elfmeter, mit dem 2:0<br />

wäre das Spiel wohl entschieden<br />

gewesen. Letztendlich hätten wir uns<br />

wahrscheinlich eh nicht qualifiziert,<br />

weil die anderen auch gewonnen<br />

haben, aber ist ja egal, da Möglichkeit<br />

war da. Nach so einem Spiel bist Du<br />

völlig fertig und dann sollst Du nächs-<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

te Woche, wo es um nichts mehr geht -<br />

klar sagt man sich vorher, wir machen<br />

und tun und dann fällt nach 5 Minuten<br />

das 0:1 und jetzt rennst Du dem Mist<br />

wieder hinterher, wolltest eigentlich<br />

nen ordentlichen Saisonabschluss<br />

machen und dann gibt es so einen Tag<br />

wo absolut gar nichts geht. Wir hätten<br />

am letzten Spieltag auch noch gern<br />

die Prämie eingespielt, die war da-<br />

durch kriegen würden (lacht). Wenn<br />

man uns schon als geldgierig be-<br />

zeichnet und wir mit jedem verlore-<br />

nen Spiel alles verschenken, glaube<br />

ich nicht, dass wir unmotiviert in ein<br />

Spiel hineingehen!<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Abschließende<br />

Frage: Warum hast Du „Pure Lust am<br />

Leben“ als Tor-Musik gewählt und<br />

passt das Lied auch als Lebensmotto<br />

zu Dir? Wir hoffen natürlich, dass wir<br />

es sehr häufig im Stadion hören...<br />

Paule Beinlich: Das hoffe ich na-<br />

türlich auch (lacht)... Das Lied trifft<br />

schon irgendwo meine Lebensein-<br />

stellung, genau wie „Wer nicht wagt,<br />

der nicht gewinnt“. Es gibt so viele Un-<br />

gerechtigkeiten, überall auf der Welt.<br />

Wir in Deutschland, in meinem Fall<br />

sowieso, führen ein hervorragendes<br />

Leben, ich kann mich über nichts im<br />

Leben beschweren. Und solange alle<br />

in der Familie gesund sind - das ist<br />

Grundvoraussetzung - passt das Lied<br />

eigentlich. Egal, was auch kommen<br />

mag, egal ob man hier mal ein Spiel<br />

verliert oder zu Hause mal Probleme<br />

hat - man sollte sich immer bewusst<br />

sein, dass man nur ein Mal lebt und<br />

das nur relativ kurz. Deswegen habe<br />

ich mir dieses Lied ausgesucht. Aus-<br />

serdem gefällt es mir natürlich auch<br />

sehr gut - und im Stadion kann jeder<br />

mitsingen. Ich glaube auch, jeder hat<br />

Interesse daran, Spaß am Leben zu<br />

haben.<br />

35


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

ein blick hinter die zäune.<br />

das theaterstück „hinter euren zäunen“ hatte am 01. september 2005 premiere.<br />

text | lennart andres<br />

<strong>HSV</strong>-Anhänger beweisen<br />

36<br />

bei der Premiere zu „Hin-<br />

ter euren Zäunen“ am 01.<br />

September 05 im Thalia<br />

Theater in der Gaußstraße, dass sie<br />

nicht nur stark hinter den Zäunen,<br />

sondern auch stark auf der Bühne<br />

agieren können.<br />

Augenscheinlich, würde man mei-<br />

nen, haben Fußball und Theater nicht<br />

viel gemeinsam. Das stimmt aber<br />

nicht, denn gerade Fußballfans sind<br />

es gewohnt, sich selbst und ihren<br />

Verein zu inszenieren. Geschrei, Ge-<br />

sang und Emotionen – all dies lässt<br />

sich im Theater sowie im Fußballsta-<br />

dion wieder finden. Warum also sollte<br />

so ein weit verbreitetes und so oft<br />

falsch verstandenes Thema wie das<br />

Fan-Dasein nicht einmal auf einer<br />

Theaterbühne behandelt werden? So<br />

hat es das Musical „I furiosi – die<br />

Wütenden“ über die Ultras des AC<br />

Mailands vorgemacht. Unter der Lei-<br />

tung von Martin Kreidt und Christoph<br />

Twickel (die <strong>Supporters</strong>-News be-<br />

richtete in der letzten Ausgabe) sowie<br />

in der Zusammenarbeit mit dem <strong>HSV</strong>-<br />

Fanprojekt und engagierten Fans, die<br />

als Schauspieler auf der Bühne wir-<br />

ken, wurde ein ganz eigenes, auf-<br />

schlussreiches und kurzweiliges The-<br />

aterstück inszeniert.<br />

Zu Beginn des Stückes stellen sich<br />

die neun Protagonisten (Jörn von Ahn,<br />

Morten Armbrecht, Christian Bieber-<br />

stein, Philipp Eggers, Paul Franz,<br />

Philipp Markhardt, Marco Meyer,<br />

Henning Pültz und Natascha Zinnert)<br />

auf der kargen, in blau gehaltenen<br />

Bühne vor. Sie erklären, warum sie<br />

welche Spitznamen tragen, welchen<br />

Beruf sie ausüben und wie lange sie<br />

schon zum Verein sowie zu Auswärts-<br />

spielen fahren. Begleitet von Geschrei<br />

und <strong>HSV</strong>-Gesängen. Der Zuschauer<br />

wird in eine andere Welt geworfen, die<br />

nachdenklich macht und zu gleich<br />

zum Lachen anregt. Eine heterogene<br />

Truppe, so scheint es, die von ver-<br />

schiedenen Credos geprägt ist. Jeder<br />

Fan hat einen eigenen Ansatz für<br />

seinen Fanatismus und erzählt seine<br />

eigene Geschichte, ist aber schließ-<br />

lich ein Teil der Gruppe.<br />

Unterstützt werden die überzeu-<br />

gend spielenden Laiendarsteller<br />

durch einen Fan-Chor (Sven Bohn-<br />

hoff, André von Borcke, Johannes<br />

Carstens, Thomas Ebeling, Steffen<br />

Grusa, Maj Guhr, Michael Hanne-<br />

mann, Vincent Kunst, Norbert Neiss,<br />

Nils Olsen, Dion Steder, Dirk Timian,<br />

Mirko Voss, Sandra Wieske und Anke<br />

Witt) und zwei professionellen Schau-<br />

spielern des Thalia-Theaters. Jan<br />

Schütte und Stephan Schad schlüpfen<br />

in die Rolle der beiden Fußballprofis<br />

Günter Netzer und Franz Beckenbau-<br />

er zu ihrer fußballerisch aktiven Zeit.<br />

Sie zeigen den Werdegang der Kom-<br />

merzialisierung des „Fußballge-<br />

schäftes“ anhand von absurd anmu-<br />

tenden Ideen auf. So entsteht ein<br />

Wechselspiel zwischen den noch<br />

unausgereiften Ideen der beiden<br />

Fußballprofis und den Fans, die mit<br />

diesen Auswüchsen jetzt kämpfen<br />

müssen.<br />

Die Geschichten, die erzählt wer-<br />

den, sind Fußballfans bekannt, jedoch<br />

für Theatergänger völliges Neuland.<br />

Der Zuschauer folgt den Fans nach<br />

Wolfsburg, München, Gelsenkirchen<br />

und in die „108 km südwestlich liegen-<br />

de Stadt“. Wolfsburg wird persifliert,<br />

der Eventfußball in Gelsenkirchen<br />

und die Behandlung der Auswärts-<br />

fans angesprochen sowie mit dem<br />

Mythos des Bayern-Hasses aufge-<br />

räumt. Warum juble das Stadion,<br />

wenn Bremen in München in Führung<br />

geht? Für den Don, einen der<br />

Hauptcharaktere, ein unbegreiflicher<br />

Zustand.<br />

Das Derby in Bremen wird zum<br />

Thema gemacht, wobei man sich nicht<br />

scheut das schwierige Thema Adrian<br />

Maleika anzuschneiden. Selbstkriti-<br />

sche Töne lassen sich aus den Texten<br />

raushören. Unterstrichen wird das<br />

Ganze durch Interviews auf der Video-<br />

leinwand mit den beiden Mitgliedern<br />

des Fanclubs Rothosen Michael<br />

Burzlaff und Walter Rehmer.<br />

Der Stellenwert des Vereins im<br />

eigenen Leben wird abstrahiert dar


gestellt. Ein Wochenende mit Paris<br />

Hilton oder ein <strong>HSV</strong>-Spiel? Natürlich<br />

das <strong>HSV</strong>-Spiel. Hat man also noch für<br />

andere Dinge Zeit, wenn man ein <strong>HSV</strong>-<br />

Fan ist? Der Verkauf der Namensrech-<br />

te des Stadions wird auf die Bühne<br />

gebracht, die dabei entstandene Ge-<br />

fühlslage der Fans aufgezeigt und<br />

verdeutlicht. In Bezug auf das Verhält-<br />

nis der Spieler zu den Fans wird eben-<br />

so kein Blatt vor den Mund genommen<br />

und kritisiert. „Ist heute Abend einer<br />

der Spieler anwesend, der mir das<br />

vielleicht erklären kann?“, fragt einer<br />

der Protagonisten rethorisch in das<br />

Publikum. Die Antwort ist klar. Nur gilt<br />

dies nicht nur für die Mannschaft,<br />

sondern leider auch für den Vorstand<br />

des <strong>HSV</strong>.<br />

Selbst die zunehmend größere<br />

Rolle der Frauen in Fan-Szenen wird<br />

nicht übergangen, sondern kurz durch<br />

ein Gespräch zwischen zwei weibli-<br />

chen Anhängerinnen (Christin Maack<br />

und Anne Tobel) aufgearbeitet. Eva<br />

(30, Architektin): „Ich denke, dass man<br />

einen guten Einblick in die Fankultur<br />

gewonnen hat, auch wenn man sonst<br />

mit dem Thema nichts zu tun hat. Es ist<br />

gut, dass man sich so facettenreich<br />

mit dem Thema auseinandergesetzt<br />

hat.“ Der Theatergänger erfährt noch<br />

mehr: Hooligans sind Teil der Fußball-<br />

kultur. Die Darstellungen und Erzäh-<br />

lungen sind ungeschönt und authen-<br />

tisch. Welche Rolle spielen Polizei,<br />

Ordner und Medien in diesem The-<br />

menkomplex? Und warum gibt es<br />

Anhänger mit Stadionverbot? „Eine<br />

genauere Auseinandersetzung und<br />

Politisierung mit dem Thema Gewalt<br />

habe ich nicht erwartet, sondern es<br />

ging nur um eine authentische Schil-<br />

derung dessen. Gerade eine Politisie-<br />

rung ist ja nicht das, was die Fans<br />

möchten“, so die Dreißigjährige weiter.<br />

Eine Bewertung wird dem Zuschauer<br />

überlassen.<br />

Hermann Rieger zeigt die andere<br />

Seite. Er erklärt, warum er immer<br />

beim <strong>HSV</strong> geblieben ist, wie für ihn der<br />

Jubel der Fans wirkte und wie sich der<br />

Fußball in seinen Augen verändert hat.<br />

Gerade er, der doch<br />

immer Mittler zwi-<br />

schen Mannschaft<br />

und Fans war. „Alle<br />

raus, außer Her-<br />

mann Rieger, alle<br />

raus“ – „Das tat mir<br />

immer hier weh“,<br />

sagt er während<br />

seine Hand auf dem<br />

Herzen liegt. Im<br />

Hintergrund, die ihm<br />

lauschenden Anhän-<br />

ger. Roger und Mari-<br />

on Keller, zwei lei-<br />

denschaftlichen<br />

Theatergängern,<br />

bleibt besonders die<br />

berechtigte Kritik an<br />

der neuen Eventkul-<br />

tur im Gedächtnis<br />

und der Auftritt<br />

Hermann Riegers.<br />

„Da lief uns ein<br />

Schauer über den<br />

Rücken“.<br />

Regisseur und Autor schaffen den<br />

Spagat zwischen Humor und Ernsthaf-<br />

tigkeit, so dass die zwei Stunden und<br />

zehn Minuten wie im Fluge vergehen.<br />

Selbst den Versuch des Mitmachthea-<br />

ters scheuen die Macher nicht und<br />

überzeugen mit der Umsetzung. Ange-<br />

heizt durch Stephan Schad und Jan<br />

Schütte zieht das Publikum mit und<br />

erlebt wie eine singende Masse elek-<br />

trisieren kann. Der Einblick in die<br />

Fankultur vervollkommnend sich. Das<br />

Theaterstück „Hinter euren Zäunen“<br />

erfüllt die hohen Erwartungen. Das<br />

Wechselspiel zwischen Fans, die vol-<br />

ler wahrer Emotionen agieren, und<br />

professionellen Schauspielern sowie<br />

den Einschüben per Videoleinwand ge-<br />

lingt. Ein Besuch des Thalia-Theaters<br />

in der Gaußstraße ist für jeden zu emp-<br />

fehlen. Egal ob engagierter Fan, Fuß-<br />

ballkonsument, Fußballlaie oder The-<br />

aterliebhaber.<br />

Die neuen Termine für den Dezem-<br />

ber stehen schon. Der Regisseur, der<br />

Texter, die Dramaturgin, die beiden<br />

Schauspieler, aber besonders die<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

bravourös spielenden Laiendarsteller<br />

haben es verdient, die ihrer und<br />

gleichsam unserer Sache dienen. So<br />

endete eine denkwürdige Premiere<br />

mit tosendem Beifall und Standing<br />

Ovations, während Abschlach! im<br />

Hintergrund „Mein Hamburg lieb ´ ich<br />

sehr“ spielten. Der Blick hinter die<br />

Zäune, ohne die Menschen durch-<br />

leuchten und analysieren zu wollen,<br />

wurde jedem Besucher ermöglicht.<br />

Die Termine für Dezember:<br />

Mittwoch, den 7.12.<br />

Donnerstag, den 8.12.<br />

Montag, den 12.12.<br />

Dienstag, den 13.12.<br />

Montag, den 19.12. und<br />

Donnerstag, den 22.12 jeweils um<br />

20.00 Uhr<br />

Karten wird es wieder beim <strong>HSV</strong>-<br />

Fanprojekt, in den <strong>HSV</strong>-Fanshops<br />

und natürlich an den Kassen des<br />

Thalia-Theaters geben.<br />

37


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

on the road to nowhere.<br />

hamburg - montecchio emilia - skopje - hamburg.<br />

text | philipp markhardt<br />

Philipp Markhardt macht<br />

38<br />

gern Urlaub in Verbindung<br />

mit dem Besuch von Fuß-<br />

ballveranstaltungen. So<br />

lag natürlich nichts näher, als eine<br />

halbe Woche zur Mondiali Antirazzisti<br />

zu fahren und auf dem Rückweg einen<br />

kleinen Abstecher über die mazedo-<br />

nische Hauptstadt Skopje zu machen.<br />

Dass er hinterher Erholung von den<br />

erholsamen Tagen brauchen würde,<br />

war natürlich nicht vorherzusehen.<br />

Dienstagabend, kurz vor Mitter-<br />

nacht: Die Taschen sind gepackt,<br />

Christinas Abschieds-Drei-Gänge-<br />

Menü längst aufgegessen, als es<br />

klingelt: Der Büffel steht vor der Tür<br />

und drängt zum Aufbruch. Star Car<br />

hat uns nicht hängen lassen und einen<br />

Siebensitzer rausgerückt. Wir steu-<br />

ern HH-Dammtor an. Von hier geht es<br />

mit halbstündiger Verspätung mor-<br />

gens um halb zwei gen Süden. Insge-<br />

samt 13 Hamburger wollen nach<br />

Montecchio Emilia, um an der Mondi-<br />

ali Antirazzisti teilzunehmen – genau<br />

wie 6000 weitere Fans aus Europa,<br />

Asien und Afrika. Deutschland fliegt<br />

vorbei, während der Kasten Edel<br />

immer leerer wird. Betäuben ist an-<br />

gesagt. Anders wäre an Schlaf nicht<br />

zu denken. Schließlich bestehen Olin-<br />

ger und der Büffel darauf, sich mit<br />

ohrenbetäubender Punkmusik wach<br />

zu halten.<br />

Kurz vor der Grenze zu Österreich:<br />

Es ist heiß, die Kühlakkus versagen<br />

ihren Dienst und Olinger wird nicht<br />

müde zu betonen, dass er sich auf die<br />

Serpentinen freut, die uns durch die<br />

Schweizer Alpen führen werden. Bei<br />

Bellinzona noch ein Panoramafoto mit<br />

Gruppenfahne und Italien wird er-<br />

reicht. An der ersten Tankstelle Kli-<br />

scheebedienung - in einem unachtsa-<br />

men Moment wechselt der Tankwart<br />

den bereits gezahlten Fünfziger in<br />

einen Zehner und fordert lautstark<br />

nach weiteren 50 Euro. Anfängerfeh-<br />

ler...<br />

Bei Parma wird es spannend. Die<br />

Beschreibung der Wegstrecke nach<br />

Montecchio ist alles andere als ein-<br />

deutig. Bei Temperaturen um die 30<br />

Grad erreichen wir irgendwann doch<br />

das Camp – Ehrensache, dass der<br />

ruhige Zeltplatz außer Acht gelassen<br />

und die Partyzone als Wohnort ge-<br />

wählt wird. Zwischen Schwerinern,<br />

Bremern (!), Sechz’gern und Wienern<br />

finden wir noch ein Plätzchen im<br />

Schatten und erstaunlicher Weise<br />

funktioniert der Zeltaufbau hervorra-<br />

gend. Als wir in der kleinen Bar neben<br />

der Piazza Antirazzista zwischen<br />

Griechen und Briten unser Feiera-<br />

bendbierchen trinken, kommt auch<br />

Gubbys Neuner an. Natürlich nicht auf<br />

dem üblichen Weg sondern irgend-<br />

wie... anders. Hamburg ist also fast<br />

komplett und nach einem Freund-<br />

schaftsspiel gegen Wien, das mit 3-5<br />

verloren wird, klingt der Abend zu-<br />

mindest für mich ruhig aus. Die Stra-<br />

pazen und der nicht vorhandene<br />

Schlafvorrat fordern ihren Tribut. So<br />

schlafe ich dann neben der Schweri-<br />

ner Punker-Disco ein. Wohl dem, der<br />

eine Familienpackung Ohropax mit-<br />

genommen hat...<br />

Der erste Turniertag, Clemens ist<br />

mittlerweile eingetroffen, endet für<br />

uns mit einem Sieg. ACAB Roma ist –<br />

warum auch immer – nicht angetre-<br />

ten. So wird die Zeit halt für ein Test-<br />

spiel gegen die Leutzscher Diablos /<br />

Fanatics genutzt und 4-1 gewonnen.<br />

Der Abend endet nach dem Konzert<br />

von „Los Fastidios“, die in der Arena<br />

des Parco Enza das Publikum begeis-<br />

terten, im Festzelt, wo Fans (fast)<br />

aller Vereine ausgelassen auf den<br />

Tischen tanzen und Bengalos abbren-<br />

nen.<br />

Zweiter Turniertag und drei Grup-<br />

penspiele stehen an. Gegen Villapiano<br />

Scalo gibt es ein 4-4 Unentschieden,<br />

gegen „Wir sind Papst“ Mülheim ein<br />

6-2 und gegen die Favoriten aus Lon-<br />

don leider eine 0-2 Niederlage. Am<br />

nächsten Tag musste also unbedingt<br />

ein Sieg her. Nach der abendlichen<br />

Grill-Session folgt der Fest-Umzug<br />

durch die Stadt: Die Teilnehmer zie-<br />

hen zum Marktplatz. Hier folgen An-<br />

sprachen der Organisatoren und des<br />

Bürgermeisters. Den Abschluss


ildet eine Darbietung einer Gruppe<br />

Künstler unter massivem Pyroeinsatz<br />

– deutsche Sicherheitsfanatiker hät-<br />

ten beim Anblick dieses Schauspiels<br />

einen Herzinfarkt bekommen. Nach<br />

dem Umzug schlendern wir zurück in<br />

den Parco Enza. In der Arena spielen<br />

„Banda Bassotti“ und überzeugen<br />

restlos mit ihrer mehrstündigen<br />

Show. Zum Ausklang des Abends geht<br />

es wieder ins Festzelt und später zu<br />

den Zeltnachbarn aus dem blauen Teil<br />

Münchens. Um 7 Uhr zieht es uns ins<br />

Zelt.<br />

Wenige Stunden später: Wegen der<br />

sintflutartigen Regenfälle wurden die<br />

restlichen Gruppenspiele aus Sicher-<br />

heitsgründen abgesagt. Im 7-Meter-<br />

Schießen werden die Begegnungen<br />

entschieden. Die allgemeine Hambur-<br />

ger Strafstoßschwäche macht sich<br />

deutlich bemerkbar, so dass die<br />

Mannschaft aus Weißwasser mit 6:3<br />

gewinnt. Wir sind Gruppendritter und<br />

somit raus. Nach einer Dusche wer-<br />

den die Zelte in die Autos verladen und<br />

die Zeit des Abschieds ist gekommen.<br />

Im Neuner geht es zu acht in Richtung<br />

slowenische Grenze und damit auf<br />

den abenteuerlichen Teil des Trips.<br />

Gegen 21 Uhr ist Slowenien er-<br />

reicht. Der erste Eindruck überrascht<br />

uns – gepflegte Vorgärten, Mittelklas-<br />

selimousine vor der Haustür, Garten-<br />

zwerge grinsen uns entgegen. Bizarr,<br />

wenn man bedenkt, dass so eigentlich<br />

der deutsche Spießbürger beschrie-<br />

ben wird. Allein der Jägerzaun fehlt.<br />

Auf kurvigen Landstraßen verläuft die<br />

Fahrt bis zu nächsten Grenze ange-<br />

nehm. Der Grenzposten wirft ledig-<br />

lich einen Blick auf die Pässe und<br />

winkt uns schon durch, bevor wir die<br />

Frage „Alles deutsch?“ beantworten<br />

können. Im Niemandsland zwischen<br />

Slowenien und Kroatien dann hysteri-<br />

sche Anfälle zweier Mitreisender – die<br />

eben noch vorhandenen Pässe sind<br />

weg. Da wir schon am kroatischen<br />

Checkpoint sind, obliegt es dem Büf-<br />

fel, uns heil hinüber zu bringen. So<br />

steigt er aus und übergibt die Pässe<br />

persönlich. Als er auf die Frage, wo-<br />

hin es geht mit „Skopje, football<br />

match“ antwortet, ist es geschafft.<br />

Der Grenzbeamte kann sich nicht<br />

vorstellen, dass Leute im Mao-Shirt<br />

Fußball-Fans sind und gibt verwirrt<br />

die Pässe zurück [In Kroatien ist die<br />

Fanszene größtenteils rechts bzw.<br />

nationalistisch gesinnt]. Kurz darauf<br />

tauchen die Dokumente unter dem<br />

Beifahrersitz auf. Olinger trägt von<br />

nun an seinen Pass am Mann. Durch<br />

die kroatische Nacht geht es zügig<br />

voran, doch 12 Kilometer vor der<br />

serbischen Grenze ist Schluss.<br />

Nichts geht mehr morgens um 2.30<br />

Uhr. Alle 20 Minuten geht es gefühlte<br />

50 Meter voran und die kalkulierte<br />

Ankunftszeit „gegen Mittag“ gerät ins<br />

Wanken. Ebenso die Gemütslage der<br />

das offizielle plakat zur<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

mondiali antirazzisti. 2005 mit<br />

hsv beteiliung. foto | www.hsv-sc.de<br />

Mitreisenden. Nur mit Glück und dem<br />

Handy gelingt es uns, hinter dem SC-<br />

Bus, einzuscheren, als dieser von der<br />

Polizei an uns vorbeigeleitet wird.<br />

Nach 3,5 Stunden im Stau passieren<br />

wir den serbischen Kontrollpunkt,<br />

während die vollstramme Bus-Meute<br />

noch eine Stunde länger ausharren<br />

darf. Die Fahrer waren auf den Ver-<br />

such der Grenzer, Schmiergeld abzu-<br />

greifen, nicht eingegangen. Die Quit-<br />

tung hierfür war eine Stunde<br />

Stillstand und eine „Kurtaxe“ von 5<br />

Euro pro Businsasse. Zusammenge-<br />

rechnet mehr als die Bestechung, die<br />

man gezahlt hätte... Auf der serbi-<br />

schen Autobahn fahren wir höchstens<br />

am offiziellen Limit. Die Schauermär-<br />

chen von den übermäßigen Geschwin-<br />

digkeitskontrollen entsprechen näm-<br />

lich der Wirklichkeit. Alle paar<br />

Kilometer stehen Cops, um ordentlich<br />

abzukassieren. Und das am heiligen<br />

Sonntag um kurz nach 6 Uhr! Bis<br />

Belgrad ist die Fahrbahnqualität zwar<br />

nicht die beste, doch immerhin werde<br />

ich nicht ständig aus meinem aller-<br />

höchstens halbstündigen Schlaf ge-<br />

rissen. Südlich der serbischen Haupt-<br />

stadt handelt es sich jedoch in<br />

Anlehnung an eine Käsewerbung um<br />

Schlaglöcher mit Asphalt drum her-<br />

um. Da möchte man doch in Serbien<br />

eine Stoßdämpfer-Fabrik eröffnen.<br />

Vorbei an uniformierten Wegelage-<br />

rern fahren wir weiter Richtung Sü-<br />

39


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

den. War es an der Grenze zu Kroatien<br />

noch schweinekalt erreicht das Ther-<br />

mometer im Kosovo, kurz vor der<br />

mazedonischen Grenze, die 30-Grad-<br />

Marke. Eine trostlose Gegend, wo der<br />

Krieg theoretisch vor zwei Wochen<br />

noch hätte herrschen können und wir<br />

es uns verkneifen, die asphaltierten<br />

Wege zu verlassen. An der Grenze<br />

schwitzen wir weitere drei Stunden<br />

bei nunmehr 34 Grad vor uns hin. Am<br />

Straßenrand verkaufen Einheimische<br />

kalte Getränke, Kriegsversehrte<br />

betteln an jedem Auto. Doch unsere<br />

Finanzen sind erschöpft. Negerkalles<br />

Infos über die Mautgebühren auf dem<br />

Balkan erwiesen sich als falsch, so<br />

dass wir allein in Serbien mehr als<br />

das Doppelte des veranschlagten<br />

Preises gezahlt haben und uns nun<br />

ernsthaft Gedanken um die Finanzie-<br />

rung der Rückfahrt machen müssen.<br />

Endlich in Mazedonien wird die Zeit<br />

knapp. Wir haben noch 2,5 Stunden<br />

aber keine Ahnung womit wir uns<br />

noch konfrontiert sehen werden.<br />

Entgegen unseren Erwartungen sind<br />

40<br />

die mazedonischen Straßen mehr<br />

oder weniger geeignet, um sicher<br />

anzukommen. Kurz vor Skopje hält<br />

uns die Polizei an. Wir kramen die<br />

letzten Euros zusammen, doch die<br />

einzigen unbestechlichen Beamten,<br />

die wir auf dieser Fahrt zu Gesicht<br />

bekommen, weisen uns freundlich<br />

darauf hin, dass in Mazedonien auch<br />

tagsüber das Licht anzuschalten ist.<br />

Weiter also nach Skopje und das Sta-<br />

dion gesucht. Ein Einheimischer bie-<br />

tet an, in seinem Auto vorweg zu fah-<br />

ren, wir sollten einfach folgen. Ein<br />

etwas mulmiges Gefühl beschleicht<br />

uns, als unser Fremdenführer, der<br />

jeden Zweiten in der Stadt kennt, uns<br />

durch ein Ghetto lotst. Besser mal die<br />

Türen verriegeln. Unbegründete<br />

Sorgen, hinter einem Berg taucht das<br />

Gradski Stadion auf und Erleichte-<br />

rung macht sich breit. Eine Stunde<br />

noch und per Presseausweis gelan-<br />

gen wir in den inneren Sicherheits-<br />

ring, um dort zu parken. Vor den Kas-<br />

sen treffen wir Christian Reichert. Er<br />

spendiert uns, wie auch dem Rest der<br />

mitgereisten Fans, die Eintrittskar-<br />

ten. Zusätzlich leiht er uns freundli-<br />

cherweise 100 Euro, um zumindest in<br />

Serbien die Mautgebühren begleichen<br />

zu können. Danke nochmals dafür!<br />

Nach erfolgloser EC-Automatensu-<br />

che und Zwischenstopp im Lokal das<br />

„Komiti Vardar“ betreten wir den<br />

Block. Die Busbesatzung ist noch<br />

besoffener als an der Grenze und<br />

stinkt widerlich. Das gesamte Spiel<br />

über singen die ca. 70-80 Hamburger<br />

die gesamte Liederpalette rauf und<br />

runter. Genau darum liebe ich Spiele,<br />

die nur der harte kern besucht! Die ca.<br />

300 Fans aus Prilep pöbeln und skan-<br />

dieren „Scheiße <strong>HSV</strong>“, was uns dazu<br />

verleitet, freundliche Gesten zu ma-<br />

chen und in aggressivem Ton Weih-<br />

nachtslieder zu singen. Naheliegend,<br />

da der Durchschnittsmazedonier der<br />

deutschen Sprache eh nicht mächtig<br />

ist und der Ton ja bekanntlich die<br />

Musik macht.. In der Halbzeit gibt es<br />

Dosenbier von fliegenden Händlern.<br />

Eine Toilette dafür nicht und die teils<br />

mit Granatwerfern bewaffnete Miliz


lässt uns nicht aus dem Stadion. In<br />

der zweiten Halbzeit gesellen sich<br />

„Komiti Vardar“ in unsere Nähe und<br />

unterstützen unseren Block im Sup-<br />

port. Eine skurrile Szene, Wechselge-<br />

sänge „Hamburg-Vardar“, doch ir-<br />

gendwie geil. Fanartikel werden<br />

getauscht. Das Spiel wird 4-1 gewon-<br />

nen, die Fans jubeln und auch der<br />

Anhang aus Prilep zollt Respekt. Das<br />

Team jedoch lässt sich gerade mal<br />

eine halbe Minute vor dem Block<br />

blicken, in ca. 10 bis 15 Meter Entfer-<br />

nung. „Typisch!“ ist man genötigt zu<br />

sagen. Wenn man bedenkt, welche<br />

Strapazen die Fans auf sich genom-<br />

men haben, 90 Minuten das Team<br />

anfeuern und Teile der Elf sogar aus<br />

dem Kabinengang geholt werden<br />

müssen, um überhaupt den Weg zu<br />

den Anhängern zu finden, ist das nur<br />

noch peinlich. Man kann nicht ständig<br />

Support fordern und dann ein solches<br />

Verhalten an den Tag legen, meine<br />

Herren! Aber man gewöhnt sich ja an<br />

alles.<br />

die vertreter der hamburger<br />

fanszene. als gruppendritter<br />

ausgeschieden. foto | www.hsv-sc.de<br />

Am Ausgang dann eine kleine Bar,<br />

in der das „Komiti“ wartet. Es wird<br />

gemeinsam gefeiert und einige Per-<br />

sonen müssen erkennen, dass maze-<br />

donischer Schnaps zwar nicht blind<br />

aber sehr schnell sehr müde macht.<br />

Für uns ist es leider viel zu früh Zeit,<br />

den Heimweg anzutreten. Ohne War-<br />

tezeit überqueren wir die serbische<br />

Grenze und aufgrund des Alkohols<br />

wache ich erst wieder auf, als ein<br />

betrunkener Cop Geld für die Über-<br />

schreitung des Tempolimits fordert.<br />

Unsere Geschwindigkeit lag natürlich<br />

nicht drüber. Flamengo erklärt ihm,<br />

dass wir nur noch 10 Euro haben. Er<br />

lacht und winkt uns weiter – Schwein<br />

gehabt! Die 100 Euro warten weiter<br />

auf den Einsatz an der Maut-Station.<br />

Die weitere Fahrt verläuft ruhig. Erst<br />

in Österreich wird’s interessant: Ein<br />

Unwetter sucht die Alpenrepublik<br />

heim, die Sicht liegt bei unter 50 Me-<br />

tern. Schwachsinns-Meyer gibt sein<br />

bestes und innerhalb von zweieinhalb<br />

Stunden sind wir wieder in Deutsch-<br />

land. Auch hier wird das Wetter bis<br />

kurz vor Nürnberg nicht besser, wir<br />

verlieren Zeit. Endlich raus aus dem<br />

Unwetter ist dann alles Routine. Der<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Sechskilometerstau bei Würzburg<br />

ringt uns gerade noch ein müdes<br />

Lächeln ab. Unter der Parole „Nur<br />

noch Pinkelpausen, essen könnt ihr in<br />

Hamburg“ rauschen wir zurück in die<br />

schönste Stadt der Welt. Am Haupt-<br />

bahnhof wartet um kurz nach Mitter-<br />

nacht Christina. Ein Glück – jetzt noch<br />

20 Minuten Bahnfahren? Ich würde<br />

sterben...<br />

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S-Bahn Holstenstraße<br />

41


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

voll die latte.<br />

acki sein fußballbuch. axel formeseyn hat ein buch geschrieben.<br />

text | ingo thiel<br />

Acki kennt man nicht erst, seit die 11<br />

42<br />

Freunde sich seiner Texte zu bedienen<br />

begonnen haben, um die Auflage zu<br />

steigern, sondern selbstverständlich<br />

(!) seit er in der NORDTRIBÜNE alle paar Monate<br />

von Randalebanden, Arschbomben in den A-<br />

Rang und seinen Präsidentenphantasien schwa-<br />

dronierte. Jetzt hat Acki ein Buch geschrieben,<br />

das „so super wie nur irgendwas“ ist. Sagt er.<br />

Also habe ich’s gelesen und ständig geschrien<br />

„Wie geil ist das denn bitte?!“. Denn Acki erzählt<br />

aus seiner wilden Jugend auf Nordstrand und in<br />

der Knallerstadt Husum, lässt uns an seinem<br />

Studentenleben in Flensburg und dem Styler-<br />

Dasein in Ottensen teilhaben. Naja, eigentlich ist<br />

das Nebensache, denn hauptsächlich geht’s um<br />

<strong>HSV</strong> und Saufen und Frauengeschichten. In all<br />

den Geschichten findet sich der Leser, so er denn<br />

Fußballfan oder – noch besser – <strong>HSV</strong>-Fan ist<br />

wieder und erinnert sich an sein erstes Mal beim<br />

<strong>HSV</strong>, orgiastische Gefühle, wenn Hans Pauli bei<br />

uns die Hucke voll bekommen hat oder den Zwie-<br />

spalt zwischen <strong>HSV</strong> und „mit der Freundin<br />

Schnulzenfilme kuck’n“. Dieser Zwiespalt zwi-<br />

schen Frau und Fußball, den Acki ab und an<br />

beschreibt, geht mir dann aber doch ein bisschen<br />

weit. Das ist schon ein bisschen gelogen gewe-<br />

sen, was da über die Zeit der Uefa-Cup-Qualifika-<br />

tion durch den Sieg in Frankfurt steht, mein<br />

lieber Axel! Oder wie erklärst Du Dir, dass Du in<br />

einer Zeit, in der Du behauptest nicht beim Fuß-<br />

ball gewesen zu sein, von Henning T. im Gäs-<br />

teblock des Waldstadions gesehen wurdest (Vgl.<br />

Festschrift zum 10-jährigen des SC)? Das aber<br />

nur am Rande. Was erwartet uns also? Viele<br />

Storys aus Ackis Leben, die uns bisher vorenthal-<br />

ten wurden, wie zum Beispiel die Senftubenwur-<br />

faktion beim Derby, als auch ein paar bereits<br />

bekannte Geschichten. Ich persönlich habe „Voll<br />

die Latte“ an einem Abend verschlungen und<br />

vermute, dass es jedem so ergehen wird. Ab-<br />

schließend noch ein Auszug aus dem guten<br />

Stück. Wie es wirklich war – So lernte Acki Inken<br />

kennen:<br />

Barny und Maik und ich gucken heute <strong>HSV</strong> im Fernsehen.<br />

Na ja. So fast. Wir gucken Fußball auf Premiere, ohne<br />

Dekoder. Und <strong>HSV</strong> spielt in Frankfurt. Und alles, was wir<br />

vom <strong>HSV</strong> mitbekommen, ist das Gesabbel vom Kommentator.<br />

Besser als nichts und außerdem hat Barny heute Morgen beim<br />

Aufräumen den Schlüssel für den Schnapsschrank von seinem<br />

Papa gefunden und in der Tür begrüßt er uns mit einer Flasche<br />

selbst gebranntem polnischem Wodka: „Freunde der Sonne,<br />

hereinspaziert! Mein Vater gibt einen aus!“<br />

Barny sein Papa und Barny seine Mama sind verreist und<br />

darum hat Barny sturmfreie Bude. Da können wir mal so rich-<br />

tig schön Scheiße bauen: Im Fernsehen verschlüsselt Premiere<br />

ohne Bild gucken, lange aufbleiben, Schnaps trinken, im Stehen<br />

pinkeln, halt das ganze Programm!<br />

Eigentlich waren Nina und ich ja verabredet gewesen, aber<br />

auf Kaffeetrinken und Ringelpietz mit Anfassen hatte ich<br />

sowieso keine Lust, da ist mir Barnys Anruf gerade recht gekommen:<br />

„Heute bei mir!“<br />

Und wie ich das Nina sage, von wegen „Heute bei Barny!“,<br />

da ist sie ein bisschen böse und grummelt kurz und beschließt,<br />

dass sie ja mitkommen kann, zu Barny und Maik.<br />

Und ich sage: „Wie du meinst!“ und finde das<br />

so was von fies von Nina, dass sie da mit hin<br />

will. Nicht mal den kleinsten Spaß gönnen<br />

die Frauen einem. Aber, wie sie meint. „Ich<br />

kümmer mich aber nicht um dich, da musst<br />

du schon Barny oder Maik fragen, ob die mal<br />

mit dir reden und so. Ich muss <strong>HSV</strong> gucken!“<br />

Und Barny und Maik sind, das hätte ich mir ja denken können<br />

und Nina hätte sich das auch denken können, total<br />

bedient von dem Damenbesuch und lassen Nina eiskalt links<br />

liegen.<br />

„Ich will <strong>HSV</strong> sehen“, meint Barny zu Nina, als die wegen der<br />

Toilette mal fragen will, ob sie die mal benutzen darf. Und Nina<br />

spricht Maik an, ob der weiß, wo das Klo ist und Maik macht<br />

nur so Wischiwaschi-Andeutungen, indem er so mit der Hand<br />

grob in eine Richtung zeigt. Nina scheint damit trotzdem was<br />

anfangen zu können und bedankt sich und verschwindet und<br />

kommt nicht wieder.


Mir fällt das ungefähr eine halbe Stunde später, kurz vor<br />

Ende des Spiels, auf.<br />

„Wo ist Nina denn hin?“ frage ich Barny.<br />

Der kann sich vorstellen, dass sie ins Klo gefallen ist und lacht<br />

laut.<br />

Maik macht nur so Andeutungen, grinst komisch und starrt<br />

weiter auf das Streifenmuster auf dem Fernseher, unter dem<br />

ab und zu ein paar Beine auftauchen, weil das Geile: Es ist ja<br />

nicht so das ganze Bild weg, wenn man Premiere ohne Dekoder<br />

schaut. Ein kleiner Streifen – so etwa 5 cm – sind ja in glasklarer<br />

Qualität zu sehen.<br />

Ich mache mich mal auf den Weg, um Nina zu suchen. Ich<br />

meine, alles was recht ist, aber wenn da jetzt echt was passiert<br />

ist? Ich durchsuche das ganze Haus vom Dachboden bis zu Barnys<br />

Mamas Hobbykeller, aber keine Nina zu fi nden, also geh ich<br />

ins Wohnzimmer zurück:. „Ich mach mal ’nen Abgang, Leute.<br />

Nina suchen.“ Und Barny verabschiedet mich: „Ja ja! Wir Männer<br />

haben das echt nicht leicht!“<br />

Und ich geh gerade vor die Tür, da denke ich noch, dass ich<br />

gar nicht weiß, wie <strong>HSV</strong> ausgegangen ist. Und wie ich so in der<br />

Haustür stehe, da sehe ich Nina am Gartenzaun lehnen und sie<br />

weint. Ich muss ja ehrlich sagen: Ich muss jetzt erst mal wissen,<br />

wie <strong>HSV</strong> eigentlich ausgegangen ist.<br />

Ich also noch mal schnell nach oben und Barny und Maik<br />

erzählen, von wegen 1:1. Ich also wieder runter zu Nina, mal<br />

ein bisschen auf Schönwetter machen, wie es so schön heißt. Ich<br />

gehe also runter und Nina ist weg.<br />

Zuerst denke ich noch, geil, jetzt wieder nach oben zu Barny<br />

und Maik und dann einen gemütlichen Abend, aber dann<br />

erinnere ich mich, dass wir eigentlich zu der Riesensause überhaupt<br />

eingeladen sind, heute Abend, und ich glaube, ich muss<br />

mich mal auf den Weg machen, zu Nina. Retten, was zu retten<br />

ist.<br />

Ninas Mama macht ein bisschen grummelig die Tür auf<br />

und lässt mich rein und ich komm dann in Ninas Zim-<br />

mer rein und ich muss schon alle Register ziehen, um die ganze<br />

Chose wieder ins Lot zu bringen. Ich erzähle irgendeinen Quark,<br />

von wegen „war doch nicht so gemeint“ und „tut mir ein bisschen<br />

!<br />

Achtung! Wir verlosen 10 Exemplare von „Voll<br />

die Latte – Acki sein Fußballbuch“ unter den Le-<br />

sern der <strong>Supporters</strong> News! Was müsst ihr machen?<br />

Ganz einfach! Wer in der Zeit zwischen Erschei-<br />

nen dieses Hefts und dem 30.11.05 ein Mitglied<br />

wirbt, schreibt unter Angabe seiner Mitglieds-<br />

nummer und des Namens des Neumitglieds eine<br />

eMail an info@hsv.de . Betreff: Voll die Latte!<br />

Unter allen Einsendern werden dann<br />

die Bücher verlost. Viel Glück!<br />

Paperback<br />

192 Seiten<br />

ISBN: 3-203-85604-2<br />

Preis: 12,90 €<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

leid“ und „du hast aber auch Schuld, was kommst du auch mit“<br />

und irgendwie kommt es, dass wir tatsächlich zu dieser Party<br />

von Ninas Schulfreund gehen.<br />

Und wie wir so zusammensitzen und Bier trinken und uns<br />

die Gäste angucken, da ist alles ein bisschen in Ordnung und<br />

wir hören auch ein bisschen Musik: „I like to move it, move it! I<br />

like to move it, move it! I like to move it, move it! I like to – move<br />

it!“<br />

Dann trifft Nina eine Schulfreundin. Zeit für mich, meinen<br />

Rundgang zu machen: den DJ ner-<br />

ven, dass er endlich mal vernünftige<br />

Musik spielen soll, ein paar Biere verstecken für den<br />

Fall, dass irgendwann am Abend mal Reserven gebraucht werden,<br />

ein paar Zigaretten schnorren.<br />

In der Nähe der Tanzfl äche treffe ich sie, wie sie da so sitzt<br />

und ein Zigarettchen raucht und auf irgendetwas wartet, auf<br />

irgendetwas warten muss, weil nämlich: Nur so und allein sitzt<br />

solch ein Mädchen im Leben nicht rum.<br />

Und irgendwie ist mir gerade alles egal und ich halte mich<br />

gerade ja eh für den Größten und ich geh da also hin und stelle<br />

mich vor: „Ich bin Acki.“ Und sie sagt: „Ich bin Inken“, und bläst<br />

mir den Rauch ins Gesicht. Und ich sage: „Zigarettchen gefällig?“<br />

Und sie sagt: „Danke, ich habe<br />

noch.“ Und ich sage: „Ach so.“ Und<br />

sie sagt: „Bist du alleine hier?“ Und<br />

ich so: „Ja, klar!“<br />

Ich bin kein guter Freund. Nicht<br />

für Ruth. Nicht für Nina. Aber jetzt<br />

wird alles gut. Jetzt muss nur noch Inken<br />

mit mir gehen wollen.<br />

43


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

lese- und ohrenschmaus.<br />

fußballwunder.<br />

text | ingo thiel<br />

Regelmäßige 11 Freunde-Leser<br />

44<br />

können sich den Erwerb des Ban-<br />

des sparen, denn sie werden die<br />

Geschichten rund um die Fußballwunder<br />

aus den Heften wieder erkennen. Immer<br />

wieder schön ist aber die Geschichte des<br />

unendlichen Endspiels um die Deutsche<br />

Meisterschaft 1922 als der glorreichste<br />

aller Klubs nach zwei Matches und insge-<br />

samt mehr als fünf Stunden Spieldauer<br />

zum Sieger erklärt wurde (Elferschießen<br />

gab es damals noch nicht) und sportlich<br />

fair verzichtete. Das allerdings kann man<br />

sich auch wunderbar im <strong>HSV</strong>-Museum<br />

anschauen. Sehr schön auch die Schilde-<br />

rungen zu Bayerns feinsten Niederlagen<br />

gegen Vestenbergsgreuth und Man U sowie<br />

die Ösi-Klatsche auf den Faröer-Inseln.<br />

Insgesamt 25 Geschichten haben die Ma-<br />

cher zusammengestellt, die am wenigsten<br />

bekannte dürfte wohl die vom peruani-<br />

schen Andenprovinzklub Cienciano sein,<br />

der mit Hilfe der dünnen Höhenluft und<br />

einer Inka-Wunderwurzel namens Maca<br />

sensationell die Copa Sudamericana ge-<br />

wann. <strong>HSV</strong>-Fans fallen allerdings sachli-<br />

che Fehler auf, so erzielte Patrick Ander-<br />

son im Bundesliga-Showdown 2000/ 2001<br />

mit Vier-Minuten-Meister Schalke in Ham-<br />

burg nicht in letzter Sekunde den Bayern-<br />

Siegtreffer, sondern den Ausgleich.<br />

Fußballwunder<br />

Europa Verlag/11 Freunde<br />

12,90 Euro · ISBN 3-203-856032<br />

Wer hat sich nicht schon<br />

mal gewünscht Sergej<br />

Barbarez persönlich den<br />

Knebel in den Mund zu schieben,<br />

wenn er mal wieder auf Schieds-<br />

richter oder Gegenspieler zuge-<br />

stürmt ist und lautstark protes-<br />

tiert hat? „Kann der nicht endlich<br />

mal die Klappe halten?“ ist noch<br />

einer der schmeichelhafteren<br />

Kommentare, den man auf den<br />

Rängen hört, wenn Sergej wie<br />

gegen Valencia um den Platzver-<br />

weis bettelt. Jetzt aber hat er zum<br />

richtigen Zeitpunkt den Mund<br />

aufgemacht und wie: Sergej liest<br />

vor. „Laut gegen Nazis“ heißt die<br />

Aktionsreihe, in der neben bundes-<br />

weiten Konzerten auch Hörbücher<br />

mit Auszügen von Werken im Drit-<br />

ten Reich verbotener Autoren ein<br />

Element sind. Die Reihe startet mit<br />

sechs prominenten Vorlesern, u.a.<br />

liest Smudo Erich Remarque, Jo-<br />

hannes B. Kerner Else Lasker-<br />

Schüler und Jo Brauner Arnold<br />

Zweig. Sergej ist der einzige Fuß-<br />

baller und seine persönliche Inter-<br />

sergej barbarez ist in guter gesellschaft. viele promis lesen für<br />

„laut gegen nazis“, u.a. eva hermann und jo brauner. foto | pr<br />

sergej barbarez liest: erich kästner.<br />

text |ingo thiel<br />

pretation von Erich Kästners<br />

„Pünktchen und Anton“ ist wirklich<br />

hörenswert. Wer ihn auf dem Platz<br />

erlebt, mag kaum glauben mit<br />

welch sanfter Stimme die Kinder-<br />

geschichte über eine Freundschaft<br />

zwischen einem armen und einem<br />

reichen Jungen vorgetragen wird.<br />

Der sonst so wilde Mann wird ganz<br />

zahm, sobald es um Kinder geht.<br />

Wir sind stolz darauf, dass wieder<br />

Mal ein <strong>HSV</strong>-er als erster im Pro-<br />

fi fußball klar Stellung gegen<br />

Braunhemden bezieht und sich für<br />

diese Aktion zur Verfügung stellt.<br />

Klasse, Sergej und vielen Dank!<br />

Sergej Barbarez liest:<br />

Erich Kästner Auszüge aus<br />

«Pünktchen und Anton»<br />

Hörbuch Edition<br />

Laut gegen Nazis · 10,- Euro<br />

www.laut-gegen-nazis.de


fußball im norden.<br />

text | marc langley<br />

Zwei Worte ließen mich beim ersten<br />

Querlesen des Buches stutzig<br />

werden: Phönix Lübeck. Da war<br />

doch was... B-Jugend, kleines Stadion,<br />

wir gewannen. Und dann das: Phönix<br />

Lübeck siegt im Achtelfi nale um die<br />

Norddeutsche Meisterschaft 1910 auf<br />

dem Platz des <strong>HSV</strong> am Rothenbaum<br />

gegen St. Pauli. Hätte ich das damals<br />

gewusst. Als Torwart hätte man da ja<br />

was zur Belohnung machen können. Als<br />

Schiedsrichter geht’s allerdings einfa-<br />

cher, wie wir seit dem Hoyzer-Tag, dem<br />

21. August 2004 oder dem 6. April 1952<br />

wissen. 1952? Ja, Arminia Bielefeld<br />

schaffte es, sich in annähernd zwölf (!!)<br />

Spielen vom Abstieg freizukaufen, sehr<br />

zum Leidwesen von Victoria Hamburg,<br />

übrigens erster Nordmeister 1906, die<br />

im Gegenzug abstiegen. Durch gezielte<br />

Gespräche mit Spielern von u.a. Holstein<br />

Kiel und Bremerhaven wurden die letz-<br />

ten Spiele „umgestaltet“. Die Strafe kam<br />

später, Bielefeld wurde aus der Oberliga<br />

ausgeschlossen.<br />

War doch alles besser früher:<br />

Schiedsrichter waren in den Anfängen<br />

des Fußballs gar nicht vorgesehen, es<br />

wurde aus jedem Team ein „Spielkaiser“<br />

bestimmt, der daraufhin über Regelver-<br />

stöße zu entscheiden hatte. Die Rudelbil-<br />

dung mit anschließender Massenschlä-<br />

gerei hat wohl hier ihren Ursprung und<br />

somit auch der Wunsch nach einer Spiel-<br />

führung durch einen Unparteiischen, der<br />

in den späten 20er Jahren seine Erfül-<br />

lung fand. Ebenfalls schön zu lesen, sind<br />

die Berichte von vergangenen, jedoch<br />

unvergessenen Spielen, wie das Europa-<br />

cup-Spiel Eintracht Braunschweigs<br />

gegen Juventus Turin in dem Braun-<br />

schweig 3:0, durch Tore von unter ande-<br />

rem Peter Kaack in Führung ging bevor<br />

dieser durch zwei Eigentore das Spiel<br />

noch mal spannend machte.<br />

Solche kuriosen Berichte gibt es hier<br />

zuhauf. Gespickt von zahlreichen Fotos,<br />

mit Herzblut und echtem Interesse auf-<br />

bereitet ist das Buch ein Muss für jeden<br />

Fan, der auf Tiefgang mit der Fußballge-<br />

schichte Hamburgs und Norddeutsch-<br />

lands gehen will. Aufgrund der Vielzahl<br />

an Informationen über Mannschaften,<br />

Persönlichkeiten, Geschichte, Tore und<br />

Kuriositäten handelt es sich allerdings<br />

eher um Stücklektüre, denn um Dan<br />

Brown Spannung. Dann fi ndet man auch<br />

heraus warum Appen (Kreis Pinneberg)<br />

vor dem Spiel gegen SpVgg Lieth auf-<br />

grund von Konfi rmationen<br />

und Verletzungen zwar das<br />

ganze Dorf nach Spielern<br />

abklapperte, letztendlich mit<br />

zwölf Spielern aufl ief und<br />

diesen Umstand vor Fans,<br />

Gegnern und Schiedsrichter<br />

90 Minuten lang verborgen<br />

hielt. Erst beim Einsam-<br />

meln des damals übrigen<br />

Wäschegeldes von 2 Mark<br />

kam der Fehler (?!) ans<br />

Licht. Geholfen hat es nicht,<br />

Appen verlor 0:2.<br />

Fußball im Norden<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

100 Jahre Deutscher<br />

Fußball-Verband<br />

404 Seiten, gebunden, A4-<br />

Format, Agon Sportverlag,<br />

29,80Euro<br />

45


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

sitzschale nr. 15 lebt.<br />

text | inka eybe<br />

Bei diesem Werk handelt es sich<br />

46<br />

um ein „Best of deutschspra-<br />

chiger Fußball-Fanzeitungen“,<br />

so der Untertitel. Mir stellt sich zu-<br />

nächst mal die Frage, warum man sich<br />

eine Sammlung von Fanzine-Artikeln<br />

der letzten Jahrzehnte von allen<br />

möglichen und unmöglichen Vereinen<br />

kaufen sollte. Gut, Fanzines zu lesen<br />

ist ein netter Zeitvertreib bei Aus-<br />

wärtsfahrten oder auf dem Klo, aber<br />

deshalb gleich ein ganzes Buch kau-<br />

fen? Ich lese auch ab und an die Sport-<br />

bild, aber ein „Best of“ der letzten 100<br />

SpoBi-Ausgaben? Nein, danke! Für<br />

totale Fanzine-Junkies mag dieses<br />

Buch passen, auch wenn das Lay-out<br />

den Leser fast erschlägt: klein ge-<br />

druckt, wenig Absätze und von Zeit zu<br />

Zeit dröge Schwarz-weiß-Fotos. Okay,<br />

auf den Inhalt kommt es an, und der<br />

wird geprägt von Fanzines wie „Fan<br />

geht vor“, „Homer“, „Schalke unser“<br />

und reichlich kulturellen Ergüssen<br />

des Clubs aus der Hafengegend,<br />

formerly known as unser Lokalrivale<br />

(wobei wir wieder bei den unmöglichen<br />

Vereinen wären).<br />

Comics von deren Haus- und Hof-<br />

zeichner Guido Schröter dürfen na-<br />

türlich auch nicht fehlen. Hat man<br />

sich dann durch die wirklich umfang-<br />

reiche Sammlung mehr oder weniger<br />

brillanter Artikel über das Leben rund<br />

um den Fußball, die den einen oder<br />

anderen Lacher bereithalten, ge-<br />

schmökert, stößt man auf einen deut-<br />

schen Rekord, den unser <strong>HSV</strong> innehat:<br />

Die <strong>Supporters</strong> News ist die aufl agen-<br />

stärkste Fanzeitung, hipp, hipp, hur-<br />

eight-balls. 1/3 mensch, 1/3 tier, 1/3 bier.<br />

text | philipp markhardt<br />

Einschlägige Szeneorgane<br />

jubeln. Mit den Eight-Balls<br />

habe Deutschland die beste<br />

Oi!-Neuveröffentlichung des<br />

Jahres. Die <strong>Supporters</strong> News, immer<br />

besorgt um die Ohren der Leserschaft,<br />

hat sich also ebenfalls der Hamburger<br />

Band angenommen und reingehört.<br />

Eines vorweg: Wer auf Balladen steht<br />

wird mit diesem Album nicht glück-<br />

lich. Den Hörer erwartet dreckiger In-<br />

die-Fresse-Rock vom Allerfeinsten.<br />

Skinhead-Punk-Oi!-Rock’n Roll ver-<br />

sprechen die Musiker bereits im<br />

ersten Lied und Freunde der härteren<br />

Musik werden defi nitiv nicht ent-<br />

täuscht. Schnelle Musik für Pogofeti-<br />

schisten mit Texten über das Dasein<br />

dominieren die CD, deren bestes Stück<br />

eindeutig „Hamburger Jungs“ ist.<br />

Lokalpatriotismus mal anders. Wäh-<br />

rend Lotto den Michel und den Stadt-<br />

park besingt freuen sich die Eight-<br />

Balls darüber, dass Hamburger<br />

Wasser nach Bier schmeckt ,die Da-<br />

men des horizontalen Gewerbes in<br />

Hamburg doch immer noch die besten<br />

sind und Hamburger Fußball lehrreich<br />

ist. Er lehrt die anderen nämlich zu<br />

verlieren. Ganz großes Tennis der<br />

„Asi-Skins United“, wie sich die Herr-<br />

schaften auch gern bezeichnen. War-<br />

um auch nicht, schließlich ist der<br />

Sänger Dauerkarteninhaber beim<br />

<strong>HSV</strong>. Garniert werden diverse Songs<br />

mit Filmzitaten aus „Rocker“ und<br />

„Trainspotting“. Passend, wie ich<br />

fi nde. Einer der Favourites auf der<br />

ra! Leider sucht man in der Liste<br />

deutschsprachiger Zines vergeblich<br />

nach Klassikern der deutschen Ge-<br />

genwartsliteratur wie den Pinneber-<br />

ger Ansichten, der Kloßbrühe, Tribü-<br />

ne überdacht oder dem<br />

Schulmädchenreport.... Schade.<br />

„Sitzschale Nr. 15 lebt“<br />

von Volker Goll und Jörg Heinisch,<br />

Agon Sportverlag,<br />

ISBN 3-89784-271-8 · 14,90 Euro<br />

Scheibe ist „Die Gesell-<br />

schaft“, wohl die beste Ausrede für<br />

Freunde des Bierkonsums, warum sie<br />

am Vorabend so viel trinken mussten.<br />

Ehrlich kommt das „Gernfi cklied“<br />

rüber, wobei dieses doch ein wenig<br />

stumpf ist. Wie dem auch sei: Die<br />

Eight-Balls haben eine durchweg<br />

kurzweilige Scheibe rausgebracht, die<br />

gut ins Ohr geht und laut gehört wer-<br />

den muss. Kauft euch das Teil und<br />

feiert euch dafür, dass ihr 1/3 Mensch,<br />

1/3 Tier, 1/3 Bier seid. Hamburger<br />

Jungs eben. Ihr erhaltet die Eight-<br />

Balls-CD bei www.true-rebel-re-<br />

cords.de und bei den einschlägigen<br />

Punk-Mailordern.


Nachruf<br />

Andree Zühlke war Fan des Hamburger SV und Grün-<br />

dungsmitglied des <strong>HSV</strong> Fanclubs „Die Blauen Celler“ von<br />

1994. Trotz einer oft über 70 Stunden Arbeitswoche besaß<br />

er eine Dauerkarte und besuchte die Spiele unseres Ver-<br />

eins so oft es ging... bis zum 09. April 2005... Unser <strong>HSV</strong><br />

verlor daheim mit 0:1 gegen Werder Bremen, auf dem<br />

Heimweg, es war kurz nach 20 Uhr, verstarb Andree bei<br />

einem Verkehrsunfall!<br />

Im Folgenden lest ihr einen Nachruf von Daniel Eglite,<br />

Clubkamerad und einer seiner besten Freunde:<br />

Moin Andree,<br />

nie hätte ich daran gedacht, dass ich mich mal auf die-<br />

sem Wege an Dich wenden würde. Das Schlimme daran, ich<br />

weiß nicht, ob du es überhaupt „lesen“ wirst!<br />

Wenn diese Zeilen gedruckt werden, ist es schon ein<br />

paar Monate her, dass Du von uns gegangen bist. Wir haben<br />

dann am 05. August Deinen Geburtstag „gefeiert“; gegrillt,<br />

wie jedes Jahr. Nur anstatt Deiner Person waren Deine<br />

Eltern und Deine Schwester zugegen. Deine engsten<br />

Freunde waren da, um an Dich zu denken, um Deine Familie<br />

an diesem Tag zu unterstützen...<br />

Am 8. April haben wir noch zusammen ein Bierchen<br />

getrunken; „bis nächste Woche dann, und bring einen Sieg<br />

mit“... 24 Stunden später kam der Anruf, dass niemand Dich<br />

erreicht; ob wir nicht mal gucken fahren könnten, ob Du heil<br />

im Bett liegst... Bea und ich sind dann los; daheim warst Du<br />

nicht! Auch alle anderen Möglichkeit brachten nicht das<br />

gewünschte Ergebnis! Mit mulmigem Gefühl sind wir dann<br />

Richtung Walle gefahren; als der Polizeibus uns entgegen-<br />

kam haben wir noch gesagt, dass Du da jetzt sicher drin<br />

sitzt, aber wir sind trotzdem weiter gefahren... Bis dann<br />

kurz vor Walle die gelben Rundumleuchten zu sehen wa-<br />

ren; auf dem Abschlepper stand Dein Auto; unser Fanclub<br />

Aufkleber schloss eine Verwechslung aus... Der Fahrer<br />

sagte uns, dass jede Hilfe zu spät kam!<br />

Andree, Du warst keine 30, wir haben doch noch so viel in<br />

unserem Leben vorgehabt! Du warst mein Trauzeuge! Wir<br />

wollten irgendwann zusammen die Meisterschaft unseres<br />

Vereins feiern! Wollten endlich mal wieder alle zusammen<br />

paddeln gehen! Die Kulttour nach Mecklenburg aufl eben<br />

lassen... Wir wollten noch so viel!<br />

Knapp eine Woche später dann fand die Beerdigung<br />

statt; Deine Eltern waren „begeistert“, welch riesige An-<br />

teilnahme es gegeben hat. Zahlreiche Weggefährten aus<br />

der Schulzeit und dem Berufsleben unterbrachen Ihre<br />

Arbeit, um Dir die letzte Ehre erweisen zu können! Die<br />

Trauerhalle war überfüllt, und auch draußen standen viele,<br />

die innen keinen Platz mehr gefunden hatten...<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Der Weg zum Grab war schlimm; bei älteren Menschen<br />

ist es auch schlimm, aber da kann man meistens sagen, die<br />

haben Ihr Leben gelebt! Du, Du bist viel zu früh von uns<br />

gegangen! Viel zu früh! Am offenen Grab leuchtete dein<br />

<strong>HSV</strong> Schal aus der Tiefe, er lag auf dem Sarg, von Deiner<br />

Schwester herabgelassen! Ich habe noch nie in meinem<br />

Leben so einen tiefen Stich ins Herz bekommen! Dieser Mo-<br />

ment war so grauenvoll! Der Fußball hat uns immer mitein-<br />

ander verbunden, ob in der Jugendmannschaft oder auf<br />

etlichen Touren nach Hamburg! Wir waren zusammen in<br />

Turin und haben das grandiose 3:1 unserer Götter live mit-<br />

erlebt! Und dann dieses Bild... Der Sarg, Dein Schal, und<br />

das Wissen, das Du da unten liegst und nie wieder mit mir<br />

losziehen wirst...<br />

Bisher war es mir scheißegal, ob das Leben nach dem<br />

Tod weitergeht! Bisher! Jetzt hoffe ich drauf, dass nach<br />

dem Tod noch etwas kommt! Egal ob Himmel oder Hölle,<br />

Walhalla oder gar im Paradies; ich wünsche, ich sehe Dich<br />

irgendwann wieder!!!<br />

In ewigem Gedenken an einen einzigartigen Typen<br />

47


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

alles nur worthülsen?<br />

im sande verlaufen. neue stehplätze auf der südtribüne.<br />

text | lennart andres<br />

Wie das Vorhaben, den A-<br />

Sand verläuft.<br />

48<br />

Rang der Südtribüne zu<br />

Stehplätzen umzubau-<br />

en, stillschweigend im<br />

Ein Blick zurück. Bernd Hoffmann,<br />

Vorstandsvorsitzender des <strong>HSV</strong>, kün-<br />

digt auf der Mitglieder-Informations-<br />

veranstaltung am 02.06.2004 unter<br />

lauter Zustimmung an, die Zuschau-<br />

erkapazität des Stadions erhöhen<br />

zu wollen. Der Plan war, die circa<br />

4500 Sitzplätze der Südtribüne zu<br />

9000 Stehplätzen umzuwandeln. Das<br />

Volksparkstadion würde dann circa 60<br />

000 Anhängern Platz bieten. So war<br />

schon am nächsten Tag im Hambur-<br />

ger Abendblatt von den annähernd<br />

fertigen Plänen zu lesen, die nur noch<br />

der Absegnung des Aufsichtsrates<br />

bedürften. Den Aufsichtsrat haben<br />

diese Pläne mutmaßlich nie erreicht.<br />

„Der Umbau hat weiterhin eine hohe<br />

Attraktivität, ist jedoch vor der WM<br />

nicht durchführbar“, so Katja Kraus,<br />

Vorstandsmitglied für Kommunikati-<br />

on und Marketing, in einem Gespräch.<br />

Das Projekt sollte hingegen schon zu<br />

Beginn dieser Saison fertig gestellt<br />

worden sein.<br />

Verwunderlich ist dieser Vorgang<br />

nicht, denn von Beginn an waren die<br />

eklatanten Mängel des Vorhabens<br />

offensichtlich. Wohin sollten die<br />

Rollstuhlfahrer umgesetzt werden,<br />

die auf Rampen hinter der Südtri-<br />

büne sitzen? Was passiert mit dem<br />

Schwerbehindertenblock 9A und den<br />

restlichen dort ansässigen Dauer-<br />

karteninhabern? Eine Umsetzung in<br />

den B-Rang wäre aus vorstehenden<br />

Gründen nicht möglich gewesen, und<br />

ein Ausweichen auf die West- bezie-<br />

hungsweise Osttribüne hätten eine zu<br />

starke Preissteigerung zur Folge ge-<br />

habt. Außerdem wäre eine Pufferzone<br />

zwischen Süd-A und Gästeblock bei<br />

bestimmten Partien nötig gewesen<br />

oder dass die Gästefans im B- sowie<br />

C-Rang stünden. Eine Absicherung<br />

des Gästeblocks durch Plexiglas wie<br />

in Gelsenkirchen wäre jedoch keine<br />

denkbare Alternative. Gäste soll-<br />

ten im Volksparkstadion genau so<br />

behandelt werden, wie wir es auch bei<br />

unseren Auswärtsspielen erwarten<br />

würden, selbst wenn die Realität nicht<br />

immer so aussieht. Diese Schwierig-<br />

keiten mussten dem Vorstandsvorsit-<br />

zenden bewusst sein.<br />

Ob dieser Mängel drängt sich der<br />

Mitgliedschaft natürlich die Frage auf,<br />

ob es sich bei der Ankündigung, die<br />

Südtribüne umbauen zu wollen, um<br />

ein Image-Projekt Bernd Hoffmanns<br />

handelt? Falls ja, hätte es zumindest<br />

bis jetzt Früchte getragen, denn einen<br />

Imageschub konnte Bernd Hoffmann<br />

nach dem Abend im Juni für sich<br />

verzeichnen. Besonders nach dem<br />

unpopulären Umbau der Westtribüne,<br />

nach dem viele Dauerkarteninhaber<br />

ihren Platz räumen mussten. „Die<br />

Planungen wurden bereits auf der<br />

Mitglieder-Informationsveranstaltung<br />

vor einem Jahr vorgestellt. Aller-<br />

dings gibt es Probleme bezüglich<br />

den Schwerstbehindertenplätzen,<br />

den Rollstuhlfahrern, der Park-<br />

platzsituation sowie der gesamten<br />

Infrastruktur, wie auch der Gäste-<br />

fans. Die zu lösen, dauert seine Zeit.<br />

Besonders im Gästebereich möchten<br />

wir die angereisten Fans weiterhin<br />

so gut behandeln, wie wir unsere<br />

eigenen Fans auswärts behandelt<br />

wissen wollen.“, so beschreibt Katja<br />

Kraus das Vorgehen. Trotzdem muss<br />

sich der Vorstand die Frage gefallen<br />

lassen, warum die Pläne als fast<br />

endgültig vorgestellt wurden, obwohl<br />

die Problematiken bezüglich Behin-<br />

dertenplätze, Infrastruktur und Gäs-<br />

tebereich offensichtlich waren? Eine<br />

durchdachte Lösung ist unabdingbar,<br />

trotzdem sollte in jedem Fall die<br />

Lösung der Probleme größtenteils vor<br />

der Ankündigung einer Umsetzung<br />

liegen. Dies hätte Missmut auf beiden<br />

Seiten erspart.<br />

Die Planung sah vor, dass 4.500<br />

Karten als Dauerkarten verkauft wer-<br />

den, weitere 4.500 Karten sollten für<br />

die Tageskassen geblockt werden. Die<br />

Vorteile lagen dabei auf der Hand. Der<br />

<strong>HSV</strong> würde 4.500 weitere Fans lang-<br />

fristig an den Verein binden. Eventuell<br />

mit einer Zukunft auf Stehplätzen?<br />

Darüber sagt Katja Kraus: „Das Motiv<br />

war natürlich eine höhere Kapazität<br />

zu schaffen und die 60 000-Hürde<br />

zu überschreiten. Insbesondere, da<br />

Nord A permanent mit Dauerkarten<br />

ausverkauft ist, wollen wir zudem<br />

durch neue Stehplatzbereiche eine<br />

niedrigere Einstiegshürde für unsere<br />

Fans schaffen. Und nicht zu verges-<br />

sen: Gegenüberliegende Stehplatz-<br />

bereiche bedeuten eine noch bessere<br />

Stimmung.“ Damit geht zusätzlich<br />

einher, dass der A-Rang der Südtri-<br />

büne höher ausgelastet sein würde.<br />

Nach ersten Berechnungen des <strong>HSV</strong><br />

gäbe es nur kaum finanzielle Verän-<br />

derungen an Spieltagen, so wurde es<br />

zumindest auf der Mitgliederinfor-<br />

mationsveranstaltung verlautbart.<br />

Es gehe eben nicht darum, mehr Geld<br />

zu erlösen, sagt die Vorstandsfrau,<br />

denn bei gleicher Auslastung bliebe<br />

das Ergebnis in etwa neutral. Doch


langfristig könnte sich das Vorhaben<br />

rechnen und die Investitionen, die ge-<br />

tätigt werden müssten, sich refinan-<br />

zieren. Somit wäre es für beide Seiten<br />

eine vorteilhafte Investition in die so<br />

wichtige, das scheint man erkannt zu<br />

haben, Fankultur. Warum das Projekt<br />

zumindest momentan keine hohe Pri-<br />

orität besitzt, ist somit nicht ersicht-<br />

lich, auch wenn viele Anstrengungen<br />

dafür unternommen werden müssten.<br />

Eines ist der ehemaligen Fußball-<br />

nationalspielerin wichtig: „Wir prüfen<br />

permanent neue Themen, unterbrei-<br />

ten Vorschläge und realisieren diese<br />

auch, sofern es irgend möglich ist. Ich<br />

denke, das ist auch in den vergan-<br />

genen Monaten sichtbar geworden.<br />

Manche Dinge brauchen einfach eine<br />

gewisse Zeit, auch in diesem Fall. Es<br />

handelt sich dabei aber keinesfalls<br />

um einen PR-Gag.“ Wahrlich, es ist<br />

äußerst positiv zu sehen, dass man<br />

im Vorstand um den Wert von Fans<br />

und Mitgliedern zu wissen scheint.<br />

Denn schließlich werden wir es sein,<br />

die immer noch anwesend sind, wenn<br />

sich unsere Mannschaft wieder auf<br />

einem Abwärtstrend bewegen sollte.<br />

Ein Umdenken scheint sich in der<br />

Führungsetage eingestellt zu haben,<br />

und das ist äußerst positiv zu bewer-<br />

ten. Nur so ist es möglich, den Blick<br />

weiterhin positiv in Richtung Zukunft<br />

zu richten.<br />

Aber die Frage ist trotzdem, was<br />

bleibt uns? Denn auf einer Ankündi-<br />

gung kann man sich nicht ausruhen,<br />

vielmehr muss es jetzt darum gehen,<br />

nachzuhaken und das Thema weiter<br />

zu forcieren. Weiterhin auch mit eige-<br />

nen Ideen. Denn wäre nicht vielleicht<br />

sogar der Umbau des C-Ranges der<br />

Nordtribüne zu Stehplätzen sinnvol-<br />

ler? Dieses prüfe man momentan<br />

ebenfalls, erklärt die frühere Torfrau<br />

auf Nachfrage, da aber besonders<br />

die Attraktivität von zwei Fankurven<br />

überzeugt habe, sei das nur die zweit-<br />

beste Lösung. Warum eine geeinte<br />

Nordkurve mit höherer Zuschauerka-<br />

pazität nur die zweitbeste Lösung sei,<br />

ist jedoch nicht verständlich. Gerade<br />

im Blick auf die Stimmung beweist<br />

momentan das Projekt im Block 22C,<br />

welche Vorteile eine geeinte Nordtri-<br />

büne besitzen könnte.<br />

Im Gegenzug sollte Bernd Hoff-<br />

mann in erster Linie zu seinen Worten<br />

stehen und die Umsetzung, jedweder<br />

Art, vorantreiben. Denn Ehrlichkeit<br />

und Integrität sind eben die Grundla-<br />

ge unseres Engagements, mit denen<br />

keine Spielereien betrieben werden<br />

sollten. So bleibt zu hoffen, dass<br />

sich Bernd Hoffmann seiner Worte<br />

erinnert. Bereit noch etwas zu warten<br />

sind wir, sollte das Projekt aber<br />

nie umgesetzt werden, blieben nur<br />

leere Worthülsen gepaart mit einem<br />

großen Vertrauensverlust bei der<br />

Fanbasis zurück. Und das ist sicher-<br />

lich nicht das, was man sich für die<br />

Zukunft wünscht.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

stehplatzatmosphäre wird wohl auch<br />

zukünftig nur auf der nordtribüne zu<br />

erleben sein. foto | www.hsv-sc.de<br />

49


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

hamburger pressevertreter. teil 1.<br />

im gespräch mit simon braasch, alexander laux, matthias linnenbrüger und lars pegelow.<br />

interview | andreas kloss<br />

Der <strong>HSV</strong> spielt und sie sind<br />

50<br />

dabei. Immer. Naja, fast<br />

immer. Nicht als Spieler.<br />

Auch nicht als Fan. Oder<br />

doch? Eine Gesprächsrunde mit den<br />

Hamburger Pressevertretern, die<br />

täglich über den <strong>HSV</strong> berichten. Auf-<br />

gezeichnet von Andreas Kloß am<br />

08.09.2005, danke auch an Nils Benk-<br />

mann für seine Hilfe.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie sieht Eure<br />

persönliche Beziehung zum <strong>HSV</strong> aus?<br />

Ist die Berichterstattung über den<br />

<strong>HSV</strong> ein Traumjob? Ist ein gewisser<br />

Abstand zum <strong>HSV</strong> unbedingt erfor-<br />

derlich oder kann ein Fan auch ein<br />

guter Journalist sein? Wie hinderlich<br />

wäre diese emotionale Nähe für ob-<br />

jektiven Journalismus?<br />

Alexander Laux: Da hast Du natür-<br />

lich gleich das schwierigste Thema<br />

aufgegriffen, denn die nötige Distanz<br />

ist ja das schwierigste. Einerseits so<br />

nah dran sein wie möglich, anderer-<br />

seits immer wieder Abstand gewin-<br />

nen, damit man auch Kritik üben und<br />

kontrollieren kann.<br />

Matthias Linnenbrügger: Vielleicht<br />

generell mal ein paar Worte zum Job.<br />

Es ist auf jeden Fall ein Traumjob,<br />

auch unabhängig davon, dass es der<br />

<strong>HSV</strong> ist. Der Fußball spielt einfach<br />

eine große Rolle in unserem Leben,<br />

ich glaub, da spreche ich auch für die<br />

anderen hier in der Runde. Wir haben<br />

alle selber gespielt, irgendwann aber<br />

doch gemerkt, dass es „für ganz<br />

oben“ nicht reicht und dann doch die<br />

Liebe zum Journalismus, zum Schrei-<br />

ben oder Berichten entdeckt. Wenn<br />

man in der Stadt, in der man lebt über<br />

den Verein, der das Geschehen in<br />

der Stadt bestimmt, berichten kann,<br />

dann ist das sicherlich erst recht ein<br />

Traumjob.<br />

Simon Braasch: Sehe ich genau-<br />

so. Ich habe das ganz oft in Zeiten<br />

gedacht, als es gerade auswärts<br />

nicht gut lief. Wenn man dann so in<br />

die Kurve geguckt hat und die ganzen<br />

Fans gesehen hat, da fragt man sich,<br />

was zahlen die regelmäßig für einen<br />

Haufen Geld für Eintrittskarten und<br />

die Anreise, sehen teilweise solche<br />

Grottenspiele. Auch wenn es trotzdem<br />

Spaß bringt, bekommen wir das alles<br />

von den Redaktionen und Verlagen<br />

bezahlt. Es ist schon gut, sich immer<br />

wieder in Erinnerung zu rufen, wie<br />

gut man es hat, dass man das alles<br />

machen darf - wie jetzt das Spiel in<br />

Valencia. Ein super Erlebnis von vorne<br />

bis hinten. Ich bin froh, ich denke wir<br />

alle sind froh, dass wir das machen<br />

dürfen.<br />

Lars Pegelow: Um auch nochmal<br />

auf die fehlende Distanz als Fan<br />

zurückzukommen. Ich bin seit frü-<br />

hester Jugend <strong>HSV</strong>-Fan und glaube<br />

nicht, dass dies ein Problem werden<br />

kann. Viel eher kann sich ein Problem<br />

ergeben, wenn man tagtäglich mit<br />

den Leuten zu tun hat, über die man<br />

berichtet. Persönliche Beziehung auf<br />

der einen, aber auch objektive Be-<br />

richterstattung auf der anderen Seite.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Sprich, wenn<br />

man jemanden mag und gut kennt, ist<br />

es schwer ihn auch mal öffentlich zu<br />

kritisieren?<br />

Lars Pegelow: Ich will jetzt nicht<br />

sagen, dass man das nicht tut, aber<br />

man hätte vielleicht eher ein Problem<br />

damit. Wir müssen den Spielern oder<br />

den Vorstands-Mitgliedern, die wir<br />

kritisieren, am nächsten Tag eben<br />

wieder unter die Augen treten. Und<br />

das kann natürlich dazu führen, dass<br />

man anders berichtet, als man es<br />

eigentlich für richtig hält.<br />

Alexander Laux: Es kann ja auch<br />

genau der umgekehrte Fall eintref-<br />

fen, nämlich dass man zu Leuten, mit<br />

denen man ein sehr gutes Verhältnis<br />

hat, ehrlicher oder sogar viel kriti-<br />

scher sein kann.<br />

Matthias Linnenbrügger: Auf jeden<br />

Fall bleibt es nicht aus, dass eine ge-<br />

wisse Nähe entsteht, wie im Umgang<br />

mit jedem anderen „normalen“ Men-<br />

schen auch, wo man Sympathie oder<br />

Antipathie empfindet. Das muss man<br />

dann natürlich bei der Berichterstat-<br />

tung ausblenden, denn was auf dem<br />

Platz passiert ist was völlig anderes<br />

und das ist sicher auch für den ein<br />

oder anderen Spieler, der ein gutes<br />

Verhältnis zu dem ein oder anderen<br />

Journalisten hat, sehr schwierig, da<br />

den Unterschied zu machen. Ich habe<br />

zum Beispiel mit erfahrerenen Kolle-<br />

gen gesprochen, die gerade die Spie-<br />

ler ganz besonders hart angefasst<br />

haben, zu denen eine enge Beziehung<br />

bestand, auch im privaten Bereich.<br />

Simon Braasch: Sicher ist es<br />

immer wieder so, dass man zu dem<br />

ein oder anderen Spieler eine engere<br />

Beziehung aufbaut. Letztlich kannst<br />

du ihm aber trotzdem keine gute Note


geben, wenn 50.000 Leute gesehen<br />

habe, dass er schlecht gespielt hat.<br />

So objektiv muss man halt schon sein.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie ordnet Ihr<br />

den bisherigen Saisonverlauf bzw. die<br />

Saisonvorbereitung ein und was ist in<br />

dieser Saison vom <strong>HSV</strong> zu erwarten?<br />

Matthias Linnenbrügger: Als kleine<br />

Zwischenbilanz kann man auch zu<br />

diesem frühen Zeitpunkt sagen,<br />

dass die Vorbereitung sicher perfekt<br />

gelaufen ist. Wenn man bedenkt, wie<br />

die letzte Saison ausgeklungen ist,<br />

dass es alles nicht so einfach war und<br />

dieser Spagat zwischen den UI-Cup-<br />

Spielen und dem Sich-auf-die-Sai-<br />

son-vorbereiten, das hat perfekt ge-<br />

klappt. Die UI-Cup-Spiele wurden als<br />

Wettkampfpraxis genutzt, die Mann-<br />

schaft konnte sich einspielen, die<br />

neuen Spieler integriert werden. Man<br />

war viel zusammen und das kommt<br />

der Mannschft jetzt zugute. Dass<br />

natürlich auch ein wenig Müdigkeit in<br />

den Beinen steckt, hat man denke ich<br />

gegen Hannover gesehen, wenn man<br />

hier frischer gewesen wäre, wären<br />

sich 3 Punkte drin gewesen. Generell<br />

ist es bisher überragend gelaufen,<br />

wobei ich ehrlich gesagt ein wenig<br />

die Sorge habe, dass die Mannschaft<br />

irgendwann im weiteren Verlauf der<br />

Saison mal in ein körperliches Loch<br />

fällt. Der Kader scheint aber ins-<br />

gesamt so stark zu sein, dass dann<br />

andere Spieler für die Spieler in die<br />

Bresche springen können, die am<br />

Anfang der Saison enorm gefordert<br />

wurden.<br />

Lars Pegelow: Tja, alles läuft rund<br />

im Moment, oder? Kann man nicht<br />

anders sagen. Bis auf die beiden<br />

Unentschieden zuletzt wurde sogar<br />

alles Testspiele gewonnen, okay,<br />

Ausnahme Fürth mit dem C-Kader. Es<br />

ist eigentlich schon fast so, dass man<br />

zu euphorisch werden könnte.<br />

Alexander Laux: Ergänzend hierzu<br />

mal zum Trainingslager. Dort haben<br />

wir ja die Möglichkeit, ganz nah an<br />

der Mannschaft dran zu sein, weil<br />

der <strong>HSV</strong> so nett ist, uns im Spieler-<br />

hotel wohnen zu lassen. Hier kann<br />

man die Atmosphäre schon sehr gut<br />

aufsaugen, besser als sonst irgend-<br />

wo. Und da hatten wir wohl alle einen<br />

guten Eindruck von der Mannschaft,<br />

von dem Zusammenhalt und wie es<br />

untereinander funktioniert. Das ist in<br />

meinen Augen auch ein ganz wichti-<br />

ger Baustein.<br />

Matthias Linnenbrügger: Uns<br />

fehlt hier natürlich der Vergleich zu<br />

anderen Vereinen, aber im Gespräch<br />

mit den Spielern, die neu dazuge-<br />

kommen sind, wird immer wieder<br />

deutlich, dass jeder sagt: „Sowas wie<br />

hier habe ich noch nicht erlebt!“ Das<br />

hat ein Demel gesagt, ein van der<br />

Simon Braasch, 33. Über „Bergedorfer Zeitung“<br />

und „Die Welt“ (freier Mitarbeiter über den <strong>HSV</strong>)<br />

als Volontär und jetzt Redakteur insgesamt 5<br />

Jahre bei der Mopo. Jugendfußballer bei Berge-<br />

dorf 85.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Vaart - auch wenn er noch nicht viele<br />

Vereine durch hat - aber die sind neu<br />

dazugekommen und van der Vaart hat<br />

direkt am ersten Tag gesagt, er hätte<br />

das Gefühl nach Hause zu kommen.<br />

Demel hat gesagt, er denkt oder bes-<br />

ser spricht nicht gern über Dortmund,<br />

aber wenn er das vergleicht, ist es wie<br />

Tag und Nacht. Und diese Integration<br />

der neuen Spieler verläuft, zumin-<br />

dest haben wir das so beobachtet,<br />

reibungslos und das ist immer ein<br />

gutes Zeichen dafür, dass a) bei der<br />

Auswahl der Spieler großer Wert auf<br />

den Charakter gelegt wurde. Und b),<br />

dass es innerhalb der Mannschaft<br />

stimmt und dass die neuen Leute<br />

nicht kritisch beäugt werden, sondern<br />

aufgenommen werden. Wie Thomas<br />

Doll immer sagt, entscheidend ist der<br />

erste Eindruck, den die Mitspieler<br />

auf dem Platz gewinnen, sprich die<br />

ersten Trainingseinheiten, die ersten<br />

Spiele und das hat in diesem Jahr halt<br />

bei jedem Spieler gepasst.<br />

Lars Pegelow: Wenn Du sagst, wir<br />

haben nicht den Vergleich zu anderen<br />

Vereinen, das stimmt natürlich, aber<br />

wir haben den Vergleich, wie es in den<br />

letzten Jahren beim <strong>HSV</strong> war. Wir sind<br />

ja alle ähnlich lange dabei, und so gut<br />

wie im Moment war es noch nie.<br />

Matthias Linnenbrügger: Da war es<br />

wohl eher die Masse, die eingekauft<br />

wurde. Und es ist sicherlich schwieri-<br />

51


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

ger, acht neue Spieler zu integrieren,<br />

als wie jetzt, wo zwei oder drei Spieler<br />

gezielt verpflichtet wurden und wo<br />

jeder Spieler nachvollziehen kann,<br />

dass da einer verpflichtet wurde, der<br />

Sinn macht, der eine Lücke ausfüllt,<br />

die es vorher gegeben hat.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Welchen Einfluss<br />

hat Thomas Doll auf die gute Stim-<br />

mung?<br />

Matthias Linnenbrügger: Wenn<br />

man den Spielern so zuhört, hat<br />

Thomas Doll sicher den Löwenanteil<br />

daran. Thomas Doll ist ein extrem<br />

positiver Typ, der all das, was er von<br />

seiner Mannschaft verlangt auch<br />

selber vorlebt. Der hier morgens als<br />

erster aufdribbelt und als Letzter den<br />

Laden zuschließt. Und auch wenn er<br />

nach außen immer als der nette Tho-<br />

mas Doll rüberkommt, wird er intern<br />

sicher auch andere Worte finden...<br />

Simon Braasch: Er ist einfach<br />

authentisch, er ist niemand, der sich<br />

verstellt. Er kann mit seinen Spie-<br />

lern feiern, er kann aber auch sehr<br />

deutlich sagen, wenn ihm etwas nicht<br />

passt. So wie es aussieht, scheint<br />

er auch im richtigen Moment immer<br />

den richtigen und passenden Ton zu<br />

treffen. Man sieht es jetzt auch wieder<br />

vor dem Spiel in Mainz. Sobald er<br />

52<br />

merkt, dass da eine Aufgabe ist, die<br />

man eventuell auf die leichte Schulter<br />

nehmen könnte, hebt er gleich den<br />

Zeigefinger!<br />

Matthias Linnenbrügger: Und dass<br />

er nicht nur der Gute-Laune-Onkel<br />

ist merkt man daran, dass er seine<br />

Entscheidungen knallhart durchzieht.<br />

Es hat zum Leidwesen vieler Fans<br />

Bernado Romeo getroffen, es hat<br />

Martin Pieckenhagen getroffen, der<br />

hier jahrelang die Nummer eins war.<br />

Wenn er eine Entscheidung getroffen<br />

hat, dann zieht er das durch, ist sich<br />

aber auch nicht zu fein, diese zu revi-<br />

dieren, wie man bei Mahdavikia sieht,<br />

der sich über Wochen im Training an-<br />

geboten hat und zurückgekommen ist<br />

- und Thomas Doll dabei kein Zacken<br />

aus der Krone bricht, das ist schon<br />

ein positives Zeichen.<br />

Alexander Laux: Vor allem hat er<br />

auch seine Idee von einem System, er<br />

hat ein Konzept, er bereitet sich sehr<br />

gründlich vor, das sieht man immer<br />

wieder. Er ist sehr fleißig, ohne jetzt<br />

andere Trainer beleidigen zu wol-<br />

len, und das macht sehr viel aus. Es<br />

gibt immer wieder unterschiedliche<br />

Strategien oder Vorgehensweisen bei<br />

Trainern, aber wichtig ist, dass man<br />

sein Ding durchzieht.<br />

Lars Pegelow: Im Vergleich zu den<br />

Vorjahren bleibt allgemein festzustel-<br />

len, dass keine Luftschlösser gebaut<br />

werden und vor irgendwelchen Zielen<br />

gesprochen wird, die nur unter ganz<br />

bestimmten Voraussetzungen, wenn<br />

der oder der einschlägt und dieses<br />

oder jenes eintritt, erreicht werden<br />

können, sondern dass relativ ver-<br />

halten an die Sache herangegangen<br />

wird und zumindest offiziell nicht von<br />

Meisterschaft oder so gesprochen<br />

wird, sondern ganz ruhig eine Devise<br />

ausgeben wird, die man eventuell<br />

über-erfüllen kann, aber man bleibt<br />

auf dem Boden und auch das ist eine<br />

typische Eigenschaft von Thomas<br />

Doll.<br />

Matthias Linnenbrügger: Thomas<br />

Doll ist ein echter Team-Player,<br />

der nicht seinen eigenen Weg geht,<br />

wie das der ein oder andere Trainer<br />

vorher gemacht hat, sondern der<br />

sein Team um ihn herum zu 100 %<br />

einbindet, sich die Meinungen einholt,<br />

auch im richtigen Moment mal in die<br />

Mannschaft hineinhorcht, mit seien<br />

Führungsspielern einen sehr engen<br />

Ausstausch hat - sicher auch ein Ga-<br />

rant für den momentanen Erfolg.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Stichwort UI-<br />

Cup: Nach der letzten Saison war<br />

ja auch vom Deppen-Cup die Rede,<br />

Alexander Laux, 40, seit 5 Jahren „Hamburger<br />

Abendblatt“, Studium für Germanistik- und politi-<br />

sche Wissenschaft, Springer-Journalisten-Schule<br />

und Bild-Zeitung. Als gebürtiger Pfälzer alle<br />

Klassen des ASV Landau durchgespielt. Lebt seit<br />

1988 in Hamburg.


jetzt ist er zum sportlichen Highlight<br />

geworden.<br />

Lars Pegelow: Also ein Erfolg war<br />

es nicht unbedingt, dass der <strong>HSV</strong> Ach-<br />

ter wurde, denn man wollte nach dem<br />

Höhenflug unter Doll natürlich weiter<br />

oben landen.<br />

Alexander Laux: Er wurde natür-<br />

lich auch nicht von allen Deppen-Cup<br />

genannt...<br />

Lars Pegelow: Das ist natürlich<br />

eine Forumlierung, die der verant-<br />

worten muss, der sie benutzt. Klar,<br />

wenn im Oktober auf Platz 18 jemand<br />

sagt, wir werden noch Achter, ist das<br />

natürlich sehr gut. Aber letztlich war<br />

die Saison nicht unbedingt ein Erfolg,<br />

auch wenn es für viele Dinge im Ver-<br />

ein vielleicht sehr positiv war.<br />

Simon Braasch: Aber sicher auch<br />

ein Platz, der am Ende gerecht war.<br />

Wenn man die Saison ganz schlecht<br />

beginnt und ganz schlecht beendet,<br />

und nur zwischendrin gut spielst,<br />

dann wirst Du halt Achter.<br />

Matthias Linnenbrügger: Dazu<br />

muss man aber auch sagen, dass es<br />

in der Bundesliga viele Mannschaften<br />

gibt, die hohe Ambitionen haben und<br />

der <strong>HSV</strong> gehört halt zu den Mann-<br />

schaften, die sich zumindest für den<br />

UI-Cup qualifizieren konnten, was<br />

für uns als Berichterstatter natürlich<br />

positiv war, weil es relativ fix wieder<br />

mit Pflichtspielen in die Vollen ging.<br />

Dies gipfelte in den Spielen gegen<br />

Valencia, einer der besten Mann-<br />

schaften Europas, welche auch noch<br />

erfolgreich abgeschlossen wurden<br />

und wenn man jetzt mal nach vorne<br />

schaut, wird’s sicherlich längere Zeit<br />

dauern, d.h. der <strong>HSV</strong> muss einige<br />

Runden bzw. die Gruppenphase über-<br />

stehen, bis es annähernd wieder so<br />

ein Spiel gegen so einen Gegner gibt.<br />

Von daher war der UI-Cup sportlich<br />

und was das Zusammenwachsen der<br />

Mannschaft betrifft, ein absoluter<br />

Glücksfall und im nachhinein glaube<br />

ich sogar, dass auch die Verantwort-<br />

lichen, wenn sie hätten aussuchen<br />

dürfen, ob direkt in den UEFA-Cup<br />

oder so, wie es gelaufen ist, vielleicht<br />

sogar diese Möglichkeit gewählt<br />

hätten.<br />

Lars Pegelow: Wobei der Wettbe-<br />

werb natürlich auch ein gewisses<br />

Risiko birgt. Das haben wir ja auch<br />

hier gesehen, die Saison hatte nicht-<br />

mal begonnen und der <strong>HSV</strong> war nach<br />

dem Ausscheiden gegen Villareal am<br />

Boden, ähnlich wie bei Dortmund die-<br />

ses Jahr mit dem Ausscheiden gegen<br />

Olmütz. Es kann also auch anders<br />

losgehen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Matthias Linnenbrügger, 29, „Die Welt“ und „Welt<br />

am Sonntag“. Geboren in Bielefeld, im Alter von 4<br />

Jahren nach Hamburg gezogen. Jugendfußballer<br />

bei Stellingen 88, später bis in die Landesliga bei<br />

Eisenbahn Altona. Schulpraktikum und Volontariat<br />

beim Sportmikrophon, seit 2000 <strong>HSV</strong>-Reporter für<br />

die Bundesliga-Mannschaft.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Denkwürdige /<br />

Beeindruckende Erlebnisse mit dem<br />

<strong>HSV</strong>? Was ist Euch nachhaltig in Erin-<br />

nerung geblieben, positiv wie negativ?<br />

Simon Braasch: Wenn ich das mal<br />

erzählen darf... Beim 4:4 damals<br />

gegen Juve bin ich beim 4:3 dem<br />

Kollegen Linnenbrügger auf den<br />

Schoß gesprungen! Das war die total<br />

Begeisterung...<br />

Lars Pegelow: ...und der saß 8<br />

Reihen weiter unter ihm... ;-)<br />

Simon Braasch: ...das war schon<br />

das größte Spiel, dass ich live im<br />

Stadion miterleben durfte. Und<br />

nachdem Lars vorhin über sein erste<br />

Spiel sprach. Meins war 1982 gegen<br />

Werder, der <strong>HSV</strong> gewann 5:0 mit 3<br />

Toren von Horst Hrubesch, das werde<br />

ich sicher auch nie vergessen und<br />

ich weiss auch nicht, ob wir sowas je<br />

wieder sehen werden, gegen Werder.<br />

(Anm.: hoffen wir mal das Beste...)<br />

Alexander Laux: Ich muss spontan<br />

an Florida denken, das Trainingslager<br />

dort fand ich einfach überragend,<br />

damals noch unter Felix Magath. Das<br />

war einfach ein besonderes Ereignis -<br />

aber ich denke auch gleich an negati-<br />

ve Ereignisse. Der <strong>HSV</strong> hat mehrfach<br />

dafür gesorgt, dass ich beim Rauchen<br />

rückfällig wurde, ich erinnere mich<br />

53


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

an Unterhaching, 1:2 in der Schluss-<br />

phase, da war es auch mal wieder um<br />

mich geschehen...<br />

Matthias Linnenbrügger: Grund-<br />

sätzlich denke ich da an den Werde-<br />

gang des Vereins und der Mannschaft<br />

in den letzten Jahren. Ich habe<br />

Spiele in der Westkurve erlebt vor<br />

knapp 9.000 Zuschauern im alten<br />

Volksparkstadion - was daraus allein<br />

geworden ist. Überhaupt ist der Ver-<br />

ein durch den Umzug aus Norderstedt<br />

hier in die Stadt jetzt absolut in der<br />

Stadt verwurzelt. Ich kann mich daran<br />

erinnern, dass während dieser Cham-<br />

pions League-Spiele 2000 und gerade<br />

vor dem Juve-Spiel ein Feeling in<br />

der Stadt herrschte - der <strong>HSV</strong> wurde<br />

einfach gelebt in der Stadt, da wurden<br />

die Fahnen draussen gehisst, man hat<br />

einfach gespürt, hier passiert was.<br />

Das war rund ums Valencia-Spiel ein<br />

Ticken davon und da bekommt man<br />

natürlich Lust, dass dieses Feeling<br />

wieder zurückkehrt! Und dann auch<br />

positiv, wie die Mannschaft zusam-<br />

menwächst. Dass alles mit dem<br />

Vorstand, mit dem Trainer-Stab, mit<br />

der Mannschaft, mit dem Nachwuchs<br />

- da ist ein Austausch da, man merkt<br />

einfach, da bewegt sich was, da steht<br />

ein Konzept hinter und das passt ein-<br />

fach im Moment - und es macht Spaß,<br />

darüber zu berichten. Auch wenn es<br />

für uns manchmal einfacher ist, über<br />

54<br />

negative Phasen zu schreiben als<br />

über Positive, aber das ist das alte<br />

„Bad News - Good News“ - Thema,<br />

das ist eben so.<br />

Alexander Laux: Ich finde es<br />

eigentlich am schlimmsten, über<br />

Mittelmaß zu schreiben, darüber<br />

haben wir schon zu oft und zu lang<br />

geschrieben. Über sehr positive oder<br />

sehr negative Dinge zu berichten ist<br />

viel einfacher, als über einen ambitio-<br />

nierten Mittelfeldplatz zu schreiben.<br />

Lars Pegelow: Ich muss spontan<br />

an 2 Erlebnisse denken. Mein erstes<br />

Spiel als NDR-Berichterstatter war<br />

1997 das UI-Cup-Spiel in Island bei<br />

Leiftur Olafsfjördur auf einer Dorf-<br />

wiese, wo wohl eher zufällig ein paar<br />

Leute vorbeigekommen sind und das<br />

Spiel geguckt haben, das war schon<br />

ein Erlebnis. Vor dem Spiel musste<br />

ich übrigens gedörrtes Haifleisch<br />

essen – mir war kotzübel. Und 2003,<br />

dieses Katastrophen-Spiel in Dnje-<br />

propetrovsk. Wenn ich diese beiden<br />

Spiele nehme und mit dem Begriff<br />

Mittelmaß kombiniere, ist es schon<br />

sehr beachtlich, wo der <strong>HSV</strong> heute<br />

steht.<br />

Simon Braasch: Ich erinnere mich<br />

auch noch daran, dass wir häufig 1,5<br />

Stunden warten mussten, bis Frank<br />

Pagelsdorf uns nach einem Training<br />

Lars Pegelow, 35. Angefangen beim Sportmikrophon,<br />

später bei verschiedenen Hamburger Zeitungen, seit<br />

1997 <strong>HSV</strong>-Reporter von NDR 90,3. Wurde gerade für<br />

sein 250. <strong>HSV</strong>-Spiel als Reporter geehrt. Erstes <strong>HSV</strong>-<br />

Spiel im Stadion 1982, <strong>HSV</strong> siegte durch zwei Tore von<br />

Jimmy Hartwig mit 2:1 gegen den 1. FC Köln.<br />

zur Trainerrunde bat. Ich wollte mir<br />

immer mal die Mühe machen, aus-<br />

zurechnen, wieviel Zeit ich in diesen<br />

Jahren mit Warten verbracht habe.<br />

Alexander Laux: Es gibt natürlich<br />

auch viele Kleinigkeiten, die einem<br />

einfallen, zum Beispiel wie Magath<br />

damals den Teebeutel stranguliert<br />

hat - da hat man immer gedacht, der<br />

springt uns gleich an den Hals...<br />

Matthias Linnenbrügger: Es<br />

ist eben so, dass man mitlebt und<br />

mitfiebert, Tag für Tag. Wir bereiten<br />

uns ja ähnlich wie die Mannschaft<br />

auf die Spiele vor, wir arbeiten in der<br />

Woche auf die Spiele hin. Montags<br />

und Dienstag gibt es die Nachbe-<br />

trachtung, und ab Mittwoch dann<br />

die Konzentration auf das nächste<br />

Spiel. Für uns sind diese Spiele am<br />

Wochenende halt das Highlight für die<br />

Arbeitswoche und je nachdem wie das<br />

Spiel ausgeht, verläuft dann halt auch<br />

unser Sonntag und vielleicht auch die<br />

Samstagnacht... In Valencia saßen<br />

wir zum Beispiel auch mit schweis-<br />

snassen Händen in unserer Box und<br />

haben mitgezittert, weil man mit<br />

dieser Mannschaft halt auch den Weg<br />

mitgegangen ist, über Prilep, Leiria<br />

und Olmütz bis zum Finale. Und ge-<br />

nauso läuft es in der Bundesliga auch,<br />

da kann man vielleicht am nächsten<br />

Wochenende was wettmachen, wenn


www.hamburgerjungs.de<br />

Hamburger Jungs<br />

Hamburger Streetwear<br />

Textilveredelung seit 1997<br />

Hamburger Jungs Store • Stadtbahnstr. 19<br />

Jeans Shop Harburg • Harb. Rathausstr.. 18<br />

Celtic Tattoo • Lohbrügger Landstr. 9<br />

Paul Hundertmark • Spielbudenplatz 9<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

es mal nicht so gut lief, aber das kann Matthias Linnenbrügger: Auch hier täglich zur Verfügung, teilweise nach<br />

Hamburger man nicht Jungs verhehlen, dass man da fehlt mir jetzt ein wenig der Zum Vergleich Renner entwickelt den Spielen sich immer auch mehr mitten der in der Onlineshop. Nacht, Über zweihundert<br />

HAMBURGER JUNGS Produkte lassen bei der Suche nach<br />

mitfiebert und auch mit der Mann- zu anderen Vereinen. Aus<br />

dem<br />

meiner<br />

ganz individuellen<br />

wie in<br />

Outfit<br />

Valencia.<br />

keine<br />

Allgemein<br />

Wünsche<br />

kann<br />

offen.<br />

man<br />

Durch Aktionen,<br />

Von Hamburgern für Hamburger<br />

schaft mitlebt.<br />

Sicht läuft es aber beim <strong>HSV</strong> wie optimal. „Happy Hour“ sagen, oder die dass „Nice die Price“ Lust auf Rubrik, die WM die im ständig eiwechselnde Schnäppchen präsentieren - macht online shopping bei den<br />

Zum einen ist mit Jörn Wolf ein Spregenen Land auch die Lust auf Fußball<br />

HAMBURGER JUNGS ganz einfach Spaß!<br />

HAMBURGER JUNGS – den Schriftzug auf T-Shirts, Caps, Sweatern<br />

Alexander Laux: Dazu möchte chesprecher vor Ort, der auch die steigert.<br />

und Jacken kennt wohl jeder in der Stadt! Und was verbindet man<br />

(und Frau) ich damit anmerken, - den <strong>HSV</strong> dass !!! es ja ab und zu andere Seite kennt, der selbst<br />

Immer<br />

jahre-<br />

mehr Firmen und Vereine nutzen den vielfältigen Merchandising-<br />

Service und die professionelle Textilveredlung mit überzeugender<br />

Gerüchte gibt, dass wir Journalisten lang als Reporter gearbeitet Qualität. hat, der Übrigens, auch ein Preisvergleich ist hier besonders lohnens-<br />

Es war zur Saison 1995/96, als sich einige engagierte junge Herren im<br />

(Mitglieder-) uns Block freuen 13 würden, der alten wenn Südtribüne der <strong>HSV</strong> zusammenfanden, unsere Wünsche um einen nachvollziehen wert. Einfach kann mal die Kataloge anfordern!<br />

"etwas anderen" verliert, Fan-Club also ich kenne zu gründen: keinen, pfiffig, der fröhlich und und im unkompli- Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

Die „HAMBURGER JUNGS“ unterstützen auch wohltätige Projekte wie<br />

ziert! Schnell wurden (17!) T-Shirts mit dem bekannten Schriftzug im Old<br />

English Style sich freut, gefertigt. wenn Eine der <strong>HSV</strong> tapfere verliert, türkische Schneiderin vieles für uns wurde tut. Hinzukommt, z.B die dass HAMBURGER TAFEL oder sponsern kleinere Hamburger<br />

Vereine, wie z.B. die dritte Mannschaft des TuS Berne und die<br />

beauftragt, nach eine dem Zaunfahne Motto, da zu nähen... können wir und jetzt so ging´s los. die Spieler beim <strong>HSV</strong> alle G-Jugend sehr ent- des SC Poppenbüttel und sind mit dem Fitnessbetreiber<br />

ELIXIA partnerschaftlich verbunden.<br />

Die Zahl schön der Interessenten einen reinwürgen. an den Sowas T-Shirts gibt wuchs unaufhörlich spannt drauf - vor sind, auch die, die aus<br />

allem bei es erfolgreichen einfach nicht. <strong>HSV</strong>-Spielen. Die „HAMBURGER dem Ausland JUNGS“ kommen, haben<br />

Schön,<br />

nach<br />

dass wir auch an dieser Stelle noch einmal<br />

beschlossen im Jahr darauf, den Namen als Marke schützen zu lassen<br />

ein paar Tage begriffen, wie etwas es hier klarstellen dürfen: Aus Platzgründen wird dieses<br />

und per Internetshop eine kleine Auswahl von Polos, T-Shirts und Caps<br />

anzubieten. <strong>supporters</strong> Nicht nur unter <strong>news</strong>: den Fußball <strong>HSV</strong>-Fans, in den auch bei läuft. vielen Man anderen kann jeden Spieler immer<br />

Interview leider erst in der nächs-<br />

Das Erscheinungsbild der HAMBURGER JUNGS ist geprägt durch eine<br />

Hamburgern<br />

letzten<br />

aus<br />

Jahr<br />

der Stadt,<br />

immer<br />

dem<br />

mehr<br />

Umland<br />

im Fokus<br />

- ja sogar im<br />

ansprechen,<br />

Ausland fand<br />

nach<br />

die<br />

dem Training altenglische zum Schriftart - ten mit Ausgabe der der Bogen der <strong>Supporters</strong> von den "Erfindern" News des<br />

Marke und das Sortiment sehr großen Anklang. Das Resultat war eine<br />

Fußballs zum <strong>HSV</strong> - Gründungsjahr 1887 geschlagen werden soll. Die<br />

Kooperation der mit Medien. Paul Wie Hundertmark hat sich der am Umgang Spielbudenplatz Beispiel. und 2002 Bei größeren die Geschichten<br />

fortgeführt.<br />

HAMBURGER JUNGS sind begeisterte Fans des Fußballsports<br />

Eröffnung mit eines dem eigenen Verein und Ladengeschäftes den Spielern ver- in Hamburg- kann Sasel. man Termine Hier vereinbaren, (vornehmlich die der gepflegten <strong>HSV</strong> - Spielkultur) und Kaufleute nach<br />

wird die Qualität der stetig wachsenden und mittlerweile sehr umfang-<br />

hanseatischer Tradition.<br />

reichen Produktpalette ändert? Ist es tagtäglich mittlerweile persönlich schwieri- begutachtet unkompliziert -und fleißig eingehalten werden.<br />

verkauft. ger, etwas von den Profis zu erfahren Von daher ist das Arbeiten Mit hier "Politik" op- hat das nun aber auch ganz und gar nichts zu tun.<br />

Neben ihrem oder an eigenen sie heranzukommen?<br />

Label bieten die HAMBURGER timal. Auch JUNGS der Trainer steht einem<br />

inzwischen auch andere Qualitätsprodukte an. Trendmarken wie<br />

Caterpillar, Ben Sherman und Zwo6 seien als Beispiel genannt. Zum<br />

Honi soit qui mal y pense...<br />

(Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt)<br />

Bestseller haben sich zurzeit die "Stadtteil-Shirts" entwickelt. Ob<br />

Tonndorf, Dulsberg, Sasel oder Veddel - JEDER Wunsch nach regionaler<br />

Identifizierung kann als Aufdruck geordert werden.<br />

Wir wünschen uns und allen, jungen und alten Fans des Vereins und<br />

der schönsten Stadt der Welt, weiter jede Menge Spaß und Erfolg mit<br />

dem "Neuen <strong>HSV</strong>".<br />

Hosen, Jacken, T-Shirts, Polos, Sweater, Hemden, Caps,<br />

Mützen, Taschen, Schlüsselbänder, Accessoires, Banner, Schals, Trikots, Pins, …<br />

55


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

33.333 und mehr.<br />

mitgliederentwicklung im hsv seit gründung des <strong>supporters</strong> club.<br />

text | christian reichert<br />

Am Gründungstag des Sup-<br />

56<br />

porters Clubs, dem<br />

28.03.1993, waren im <strong>HSV</strong><br />

ca. 4.500 Mitglieder organi-<br />

siert, von denen ca. 3.500 Sporttrei-<br />

bende und ca. 1.000 damals sogenann-<br />

te „passive Mitglieder“ waren. Heute,<br />

am 20.09.2005 erwarten wir das<br />

28.000 Mitglied. Von diesen 28.000<br />

sind nun 24.000 Fördernde Mitglieder,<br />

und 4.000 Sporttreibende.<br />

wie entwickelte sich die<br />

mitgliederzahl?<br />

Wie aus der Grafik zu erkennen ist,<br />

gab es im Zeitraum 1996-2004 eine<br />

gradlinige, kontinuierliche Entwick-<br />

lung der Mitgliederzahlen. Von 7.294<br />

Mitgliedern am 01.01.1996 bis 22.285<br />

Mitgliedern am 10.12.2004. d.h. ziem-<br />

lich genau 15.000 Mitglieder in 9 Jah-<br />

ren, gleichbedeutend mit einer Stei-<br />

gerung von knapp 1.700 Mitgliedern<br />

pro Jahr. Diese Steigerungsrate war<br />

in diesen Jahren ziemlich unabhängig<br />

vom sportlichen Erfolg der Fußball-<br />

Profis. So brachte auch der sportliche<br />

Erfolg der Champions League-Teil-<br />

nahme keinen höheren Mitgliederzu-<br />

wachs. Ende letzten Jahres begannen<br />

sich dann unsere Mitgliederwerbe-<br />

maßnahmen bemerkbar zu machen.<br />

Im Zeitraum 16.09.04 (21.462) bis<br />

heute (28.000) kamen in einem Jahr<br />

über 6.500 Mitglieder hinzu.<br />

amateursportler<br />

Die oben beschriebene Steigerung<br />

der Mitgliederzahlen musste über all<br />

die Jahre ohne nennenswerten Zu-<br />

wachs aus dem Amateurbereich aus-<br />

kommen. Aber auch hier erhoffen wir<br />

durch gezielte Maßnahmen, die in<br />

einem sogenannten „Amateurkon-<br />

zept“ formuliert wurden, Steige-<br />

rungsraten in der nächsten Zeit. So<br />

ganz nebenbei: Alle 25 Abteilungen<br />

freuen sich selbstverständlich auch<br />

über Interesse, von Fördernden Mit-<br />

gliedern, die eine Sportart im <strong>HSV</strong><br />

ausüben wollen. Alle Informationen<br />

hierzu findet ihr unter www.hsv.de /<br />

Wir über uns / Breitensport.<br />

33.333 und mehr<br />

Welche Ziele haben wir bei der<br />

Mitgliederzahl? In der Bundesliga ist<br />

es so, dass auch bei den Mitgliedern<br />

Bayern München mit über 100.000<br />

führend ist. Auf Platz 2 folgt Schalke<br />

bernd patzurek durchbricht<br />

die 28.000er marke. foto | hsv


mitgliederentwicklung im hsv. seit 1996.<br />

30.000<br />

28.000<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

04, die kürzlich die 50.000er Marke<br />

erreicht haben. Dritter ist der VfB<br />

Stuttgart mit knapp über 30.000 Mit-<br />

gliedern. Wir streiten uns mit Borus-<br />

sia Mönchengladbach und dem 1. FC<br />

Köln derzeit um Platz 4. Angesichts<br />

der rasant anwachsenden Zahlen<br />

sollte mittelfristig Platz 3 wieder<br />

unser Ziel sein. Die ambitionierte<br />

Kampagne „Wir packen Schalke“ des<br />

VfB Stuttgart ist zwar hinlänglich des<br />

Ziels kläglich gescheitert, hat die<br />

Stuttgarter aber zumindest an uns<br />

vorbeiziehen lassen. Der Verlust des<br />

3. Platzes sollte also bis Saisonende<br />

wieder wettgemacht sein. Weiteres<br />

mittelfristiges Ziel sollte sein, Mit-<br />

gliederstärkster Sportverein in Ham-<br />

burg zu werden, - (dies ist zur Zeit<br />

Sportspass mit ca. 35.000 Mitglie-<br />

dern). Langfristiges Ziel muss es<br />

natürlich sein, analog zum sportli-<br />

chen Bereich immer unter den TOP 3<br />

der Bundesliga zu rangieren.<br />

bringen viele mitglieder<br />

auch viel gutes?<br />

Seit wir im <strong>Supporters</strong> Club die<br />

Zahl von 500 Mitgliedern überschrit-<br />

Gesamt<br />

Förderer<br />

Supporter<br />

Sportler<br />

ten haben, wird auch die Frage disku-<br />

tiert, ob es Grenzen in der Mitglieder-<br />

zahl geben sollte. Argumente für oder<br />

gegen eine Beschränkung oder die<br />

Einführung eines „Clubs derer, die<br />

über 10 Jahre dabei sind“ gibt es so<br />

viele, dass wahrscheinlich ein Extra-<br />

Heft nötig wäre, diese zu erörtern.<br />

Fakt bleibt aber, dass eine steigende<br />

Mitgliederzahl bessere Vorausset-<br />

zungen schafft, all die Aktivitäten<br />

anzuschieben und Dinge zu bewegen,<br />

die aus der Abteilung Fördernde Mit-<br />

glieder hervorgehen. Diejenigen die<br />

von Anfang an dabei waren, erinnern<br />

sich noch gut an Schwierigkeiten bei<br />

„Kleinigkeiten“, so wurde unsere<br />

Anfrage nach einem Raum für den<br />

<strong>Supporters</strong> Club vom damaligen Prä-<br />

sidium mit „Kriegt ihr erst mal 200<br />

Leute zusammen“ beantwortet und<br />

eine stornierte Bustour nach Aber-<br />

deen hätte beinahe das Aus für den SC<br />

bedeutet. Heute ist der <strong>Supporters</strong><br />

Club in der Lage kurzfristig Flugchar-<br />

ter-Reisen mit einem Volumen von<br />

100.000€, wie zum Spiel nach Valen-<br />

cia, zu organisieren. Dies zeigt deut-<br />

lich die zusätzlichen Möglichkeiten<br />

durch eine hohe Mitgliederzahl. Nicht<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

12/95 12/96 12/97 12/98 12/99 12/00 12/01 12/02 12/03 12/04 12/05<br />

nur deswegen wünsche ich mir eine<br />

rege Beteiligung, an der Aktion „Mit-<br />

glieder werben Mitglieder“. Denn,<br />

wenn jedes Mitglied auch nur ein<br />

weiteres Mitglied wirbt, dann ...<br />

Wie oben schon angedeutet, hat<br />

nicht nur der <strong>HSV</strong> den Wert von Mit-<br />

gliedern erkannt. Und so ist fast ein<br />

kleiner Wettbewerb zwischen den<br />

etablierten Vereinen entstanden. Bei<br />

allem Enthusiasmus über steigende<br />

Mitgliederzahlen, muss aber auch<br />

immer unser Service dieser Zahl<br />

angepasst werden. Diesen Punkt<br />

behalten wir im Auge, die Zahl unse-<br />

rer Mitarbeiter muss den Bedürfnis-<br />

sen der Mitglieder angepasst sein.<br />

Denn unsere Angebot darf durch die<br />

hohe Anzahl nicht verwässert wer-<br />

den.<br />

Unabhängig von der Anzahl der Mit-<br />

glieder ist es wichtig, dass die Idee<br />

mit der der <strong>Supporters</strong> Club gegrün-<br />

det wurde weiterbesteht. D.h. Mitglie-<br />

der nicht nur als Konsumenten von<br />

Dienstleistungen zu sehen, sondern<br />

als aktive Fördernde Mitglieder, die<br />

ihre Kraft zum Wohl des Vereins ein-<br />

bringen.<br />

57


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

mitgliederwerbung.<br />

rückblick und aussichten.<br />

text | mirko beyer<br />

saison 2004/05<br />

Unter dem Motto „Die Raute im<br />

Herzen? Werde <strong>HSV</strong>-Mitglied!“<br />

wurde zu Saisonbeginn eine Kampag-<br />

ne gestartet, welche erst einmal das<br />

Ziel haben sollte die vielen <strong>HSV</strong> Fans<br />

über die Möglichkeit und Vorteile ei-<br />

ner Mitgliedschaft zu informieren. Die<br />

Tatsache, dass da noch mehr ist als<br />

58<br />

nur seiner Mannschaft den Rücken<br />

zu stärken, nämlich sich mit ganzem<br />

Herzen zum <strong>HSV</strong> zu bekennen und<br />

durch eine Mitgliedschaft noch näher<br />

heran zu rücken, ist es was es zu ver-<br />

mitteln galt.<br />

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Sportlich lief ja bekanntlich an-<br />

fänglich nicht so viel zusammen, doch<br />

mit Thomas Doll wurde ein junger und<br />

engagierter Trainer gefunden, der es<br />

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schaffte nicht nur die Mannschaft<br />

mitzureißen und wieder zu sportli-<br />

chem Erfolg zu führen, sondern der<br />

auch nach außen eine so positive<br />

Ausstrahlung hatte, dass im gesam-<br />

ten <strong>HSV</strong> Umfeld eine Aufbruchstim-<br />

mung spürbar wurde. So kamen die<br />

sportlichen Erfolge natürlich auch<br />

der Mitgliederwerbekampagne unter-<br />

stützend zu gute.<br />

Den Beginn machte die Gestaltung<br />

der Werbemotive, so wurden hier<br />

nicht einfach irgendwelche Werbepla-<br />

kate vom Band gezogen, sondern es<br />

wurden <strong>HSV</strong>-Mitglieder in ihrer ge-<br />

wohnten Umgebung gezeigt. Dieses<br />

sollte verdeutlichen, dass eine Mit-<br />

gliedschaft im <strong>HSV</strong>, nicht nur etwas<br />

für den Fan in der Kurve ist, sondern<br />

für jedermann.<br />

Bestes Beispiel ist Dirk Kowalke<br />

(Fischereihafenrestaurant Hamburg),<br />

der nicht eine Sekunde zögerte, Mit-<br />

glied zu werden, als er von der Kam-<br />

pagne hörte. Schließlich ist er schon<br />

jahrelang mit vollem Herzen dabei.<br />

Nun wollte auch er den <strong>HSV</strong> aktiv mit<br />

einer Mitgliedschaft unterstützen und<br />

ließ es sich als langjähriger Fan au-<br />

ßerdem nicht nehmen, einmal selber<br />

die Rothose und <strong>HSV</strong>-Stutzen anzu-<br />

ziehen und für uns in seinem Restau-<br />

rant vor der Kamera zu posieren.<br />

Tina Lemancyk sollte uns fortan<br />

nicht nur von den vielen Plakaten<br />

anlächeln, welche überall zu fi nden<br />

waren, sondern zierte von nun auch<br />

unsere Flyer, die bestimmt jeder<br />

schon einmal in der Hand hatte.


Das bekannteste Motiv ist aber<br />

sicherlich das des Türstehers auf der<br />

Reeperbahn. Michi Wendt, auch bekannt<br />

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als Schlagzeuger der Band<br />

Abschlach!, �������������������������<br />

sollte mit seinem Motiv<br />

im Hamburger � ��������������� Umland noch für Ge-<br />

sprächstoff ����������������������<br />

sorgen. So kam es in der<br />

Regionalliga � ����������� Nord zum Aufeinander<br />

treffen ��������������������������<br />

unsrer Zweiten und den Anderen<br />

aus � �������������������������<br />

der Ecke am Hafen. Um 18:87<br />

Uhr wurde am nahe gelegenen Tele-<br />

komgebäude nun genau das Motiv<br />

enthüllt, das Michi zeigte. Dass das<br />

Spiel dort stattfand war natürlich<br />

reiner Zufall, in erster Linie sollten<br />

natürlich die Besucher des zu dem<br />

Zeitpunkt stattfi ndenden Doms mit<br />

dem 100qm großen „Werde <strong>HSV</strong>-<br />

Mitglied!“ Plakat angesprochen wer-<br />

den ;-).<br />

Die Werbebotschaft erfüllte jeden-<br />

falls genau ihren Zweck. Nicht nur<br />

sportlich ging es weiter bergauf son-<br />

dern auch die Neumitgliederzuläufe<br />

stiegen stetig an.<br />

In den ersten Monaten des Jahres<br />

2005 konnten wir eine 100% Steige-<br />

rung an Neueintritten gegenüber dem<br />

Vorjahr verzeichnen.<br />

Zu Intensivierung des Ganzen gibt<br />

es seit der letzten Saison bei jedem<br />

Heimspiel und auch bei vielen ande-<br />

ren <strong>HSV</strong>-Veranstaltungen Infostände,<br />

an denen größtenteils ehrenamtliche<br />

Helfer mit Rat zur Stelle stehen.<br />

Auch auf der Frühjahrstour von<br />

Lotto King Karl waren wir immer mit<br />

einem Stand präsent und konnten<br />

viele Neumitglieder hinzugewinnen.<br />

Krönender Abschluss der Tour bildete<br />

natürlich das Konzert am 30.04. in der<br />

Colour Line Arena vor 14.000 Zu-<br />

schauern, bei dem es sich die Vorband<br />

„Maggers United“ und auch Lotto<br />

selbst nicht nehmen ließen einen<br />

aktiven Part in der Mitgliederwebung<br />

einzunehmen.<br />

Abschlussaktion der letzten Saison<br />

bildete die groß angelegte Werbeakti-<br />

on am letzten Spieltag gegen Bo-<br />

chum. 50.000 Flyer wurden von vielen<br />

ehrenamtlichen Helfern im Stadion<br />

ausgelegt. Unter allen <strong>HSV</strong>ern, die<br />

sich an diesem Tag zum <strong>HSV</strong> bekann-<br />

ten, wurden original Aufwärmshirts<br />

der Mannschaft verlost. Über 250<br />

Neueintritte konnten wir allein an<br />

diesem Tag verzeichnen. Die glückli-<br />

chen Gewinner luden wir zum UI Cup<br />

Spiel gegen Leiria ein, wo sie ihren<br />

Gewinn in Empfang nahmen.<br />

All diese Aktionen führten dazu,<br />

dass das gesteckte Saisonziel von<br />

25.000 Mitgliedern im Juni erreicht<br />

wurde.<br />

Keinen geringeren als Olli Dittrich,<br />

alias „Dittsche“ konnten wir als<br />

25.000 Mitglied im <strong>HSV</strong> begrüßen.<br />

Neben einem Trikot mit der Nummer<br />

25.000 drauf, durfte er auch Stefan<br />

Wächter noch ein paar Bälle aufs Tor<br />

zimmern.<br />

neue saison – neue ziele<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

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�������������������<br />

�������������<br />

����������������<br />

schöne mitgliederwerbung.<br />

tina lemancyk lächelt von<br />

plakaten und fl yern. repro | hsv<br />

Die neue Saison galt viel versprechend<br />

zu werden und wie wir ja<br />

auch alle mittlerweile wissen, hat sie<br />

bislang auch gehalten was wir uns alle<br />

gewünscht haben.<br />

Die „Aktion 33.333“ zeigt das Ziel<br />

an, das wir vor Augen haben und die<br />

aktuelle Mitgliederentwicklung zeigt,<br />

dass wir auf gutem Wege sind.<br />

Am 27.08. beim Heimspiel gegen<br />

Hannover 96 konnten wir mit Franzi<br />

Wienrank unser 26.000 Mitglied be-<br />

grüßen, schon beim nächsten Heim-<br />

spiel am 17.09. mit Julian Hibig unser<br />

27.000 und nur eine Woche später<br />

gegen Bayern München mit Bernd<br />

Pazurek unser 28.000 Mitglied. Damit<br />

liegen wir voll auf Kurs.<br />

Unser nächstes Ziel soll es nun<br />

sein zum Jahresende die 30.000 Mar-<br />

ke zu knacken um unserem Saisonziel<br />

von 33.333 ein großes Stück näher zu<br />

kommen.<br />

�����������<br />

Und dafür benötigen wir vor allem<br />

Eure Unterstützung!<br />

mwn -<br />

mitglieder werben mitglieder<br />

MWM, unter diesem Motto steht<br />

die Mitgliederwerbung in diesem<br />

Jahr, denn wer könnte besser Mitglie-<br />

der für den <strong>HSV</strong> werben als Ihr?<br />

Seit Saisonbeginn gibt es eine<br />

Vielzahl von Gewinnen, welche wir<br />

nicht den Neumitglieder, sondern<br />

59


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Euch als aktive Werber zukommen<br />

lassen wollen. So gibt es beispiels-<br />

weise die Fantribüne, die sich im<br />

Innenraum der AOL-Arena befindet<br />

und von wo aus jeweils der beste<br />

Werber zwischen den Spieltagen, das<br />

nächste Spiel genießen kann.<br />

Der erste Gewinner war Helge<br />

Kratochvil, der bis zum Hannoverspiel<br />

5 Mitglieder werben konnte. Danach<br />

konnten wir Norbert Hadeler von<br />

Hermanns treue Riege gemeinsam<br />

mit seinem Sohn Morris begrüßen,<br />

der es sogar auf 8 geworbenen Mit-<br />

gliedern schaffte. Erneut 8 Mitglieder<br />

konnte Norbert bis zum Spiel gegen<br />

Bayern München werben. Diesmal<br />

brachte er neben seinem Sohn auch<br />

Hermann Rieger mit. Hermann ließ es<br />

sich nicht nehmen auch aktiv an der<br />

Mitgliederwerbung teilzunehmen und<br />

drehte gemeinsam mit dem Dino,<br />

Morris und Norbert eine Runde durch<br />

das Stadion.<br />

Damit nun aber nicht gleich allen<br />

die Lust vergeht, weil sie sagen, an<br />

diese Zahlen komm ich ja nie ran, sei<br />

hier gesagt: es locken noch andere<br />

Gewinne, wie zum Beispiel ein Spiel-<br />

besuch im VIP Bereich mit Spielerbe-<br />

gleitung oder eine Massage von Her-<br />

mann Rieger. Diese werden unter<br />

allen Teilnehmern verlost, es kann<br />

also schon reichen nur seinen besten<br />

Kumpel geworben zu haben um in den<br />

Genuss von unvergesslichen Momen-<br />

ten zu kommen.<br />

Eine genaue Übersicht und die<br />

aktuellen Zwischenstände des<br />

Werberrankings könnte Ihr auf<br />

www.hsv.de sehen.<br />

Speziell für diese Ausgabe der<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong> haben wir uns noch<br />

etwas Besonderes ausgedacht, über<br />

das wir Euch auf der Seite 77 in die-<br />

sem Heft informieren.<br />

60<br />

die raute und die liebsten<br />

Weihnachten steht auch schon<br />

wieder bald vor der Tür und damit<br />

Ihr dieses Jahr nicht wieder mit<br />

Noteinkäufen von Douglas auskom-<br />

men müsste, gibt es demnächst die<br />

beste Alternative.<br />

„Die Raute in Eurem Herzen mit<br />

den Liebsten teilen“ unter Diesem<br />

Motto wird es eine Aktion in der Vor-<br />

weihnachtszeit geben über die wir<br />

Euch aber noch in der <strong>HSV</strong>LIVE zum<br />

Schalke Spiel genau informieren<br />

werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei<br />

nur schon so viel verraten, dass es<br />

sich auf jeden Fall für Euch lohnen<br />

wird, denn für jede Mitgliedschaft die<br />

Ihr verschenkt, schenkt Euch der<br />

<strong>HSV</strong>....<br />

Ich hoffe Ihr habt einen kleinen<br />

Einblick in die Mitgliederwerbekam-<br />

pagnen gewonnen und wir können<br />

auch Euch bald in den Reihen der<br />

Werber begrüßen. Für Fragen und<br />

Anregungen freuen wir uns natürlich<br />

jederzeit. Sprecht doch einfach mal<br />

einen unserer ehrenamtlichen Helfer<br />

an den Informationsständen an oder<br />

schreibt mir eine Email an mirko.<br />

beyer@hsv.de.<br />

www.1887-shop.de<br />

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ab 11 Uhr<br />

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S-Bahn Holstenstraße


wer ist eigentlich?<br />

jörn spuida ist mitarbeiter im bereich des amateursports.<br />

interview | sven freese<br />

Nachdem die Mitglieder-<br />

kampagne um den Ham-<br />

burger Sport-Verein e.V.<br />

groß angelaufen ist, gibt es<br />

jetzt auch Veränderungen im Amateur-<br />

sport des <strong>HSV</strong>. Jörn Spuida ist seit dem<br />

01. August 2005 neuer Mitarbeiter im<br />

Bereich des Amateursports.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Herzlich Willkom-<br />

men im Mitarbeiterteam des <strong>HSV</strong>. Du<br />

bist zwar erst seit August im Hause,<br />

aber Dein Gesicht war ja schon be-<br />

kannt. Wie kommt das?<br />

Jörn Spuida: ich hatte das Glück im<br />

letzten Jahr ein mehrmonatiges Prak-<br />

tikum beim <strong>HSV</strong> absolvieren zu dürfen<br />

und bekam dadurch Einblicke in den<br />

Amateursport, der Fanbetreuung und<br />

der Arbeit der <strong>Supporters</strong> im Arbeits-<br />

bereich von Christian Reichert.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Jörn, erzähl mal<br />

ein bisschen über Dich. Wer bist Du,<br />

woher kommst Du und was hat Dich<br />

zum <strong>HSV</strong> gebracht?<br />

Jörn Spuida: Ich bin 28 Jahre alt und<br />

komme aus Bückeburg im schönen<br />

Schaumburger Land. Ich habe in Bie-<br />

lefeld Sportwissenschaft mit Fach-<br />

richtung Gesundheit und Management<br />

studiert und bin über Bernd Hirmke<br />

und Dirk Mansen zum <strong>HSV</strong> gekommen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: ...also warst Du<br />

nicht immer <strong>HSV</strong>-Fan?<br />

Jörn Spuida: Das stimmt leider,<br />

aber die Raute im Herzen wird immer<br />

größer und seit über einem Jahr bin<br />

ich Mitglied im <strong>HSV</strong>, natürlich im Sup-<br />

porters Club.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wie bist Du beim<br />

<strong>HSV</strong> aufgenommen worden?<br />

Jörn Spuida: Ich freue mich über die<br />

tolle Aufnahme in der <strong>HSV</strong>-Familie.<br />

Besonders ist mir dies in meinem<br />

Wirkungsbereich des Amateursports<br />

aufgefallen, wo durch Brigitte Klein,<br />

dem Amateurvorstand und den einzel-<br />

nen Abteilungsleitern positiv empfan-<br />

gen wurde und tatkräftig unterstützt<br />

werde.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Wo liegen Deine<br />

neuen Aufgabenfelder?<br />

Jörn Spuida: Ich bin neben Brigitte<br />

Klein für den Amateursport zuständig.<br />

Meine Aufgaben erstrecken sich auf<br />

die Bereiche Organisation, Planung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Das heißt im<br />

speziellen?<br />

Jörn Spuida: Durch das Amateur-<br />

konzept ist meine Stelle neu ins Leben<br />

gerufen worden. Ich befasse mich<br />

hauptsächlich mit der Organisation<br />

und Planung von Veranstaltungen und<br />

Projekten, die in den Abteilungen<br />

durchgeführt werden sollen und stehe<br />

den Abteilungsleitern gerne beratend<br />

zur Seite.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: In der letzten Zeit<br />

hat der <strong>HSV</strong> neue Abteilungen wie<br />

Baseball und Golf aufgenommen.<br />

Werden weitere Sportarten hinzukom-<br />

men und sollen die Mitgliedszahlen<br />

des Amateursports gesteigert wer-<br />

den?<br />

Jörn Spuida: Auch dies fällt in mei-<br />

nen Aufgabenbereich. Ich werde mich<br />

um die Integration neue Sportarten<br />

kümmern, die die Attraktivität des<br />

Sporttreibens im <strong>HSV</strong> steigern sollen.<br />

Natürlich gehört auch die Steigerung<br />

der Mitgliedszahlen zu meinen Zielen.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Das klingt alles<br />

sehr interessant und vielseitig. Gibt es<br />

spezielle Ziele, die Du Dir gesteckt<br />

hast?<br />

Jörn Spuida: Natürlich gibt es im-<br />

mer Ziele, die man gerne erreichen<br />

möchte. Dazu gehören allgemein<br />

gesagt die Steigerung der Mitglied-<br />

zahlen, die Kommunikation der einzel-<br />

nen Abteilungen untereinander und<br />

die Stärkung und Etablierung des <strong>HSV</strong><br />

als Universalsportverein.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: In wie weit kann<br />

der <strong>Supporters</strong> Club den Amateur-<br />

sport noch weiter als bisher unter-<br />

stützen?<br />

Jörn Spuida: Die jetzige Unterstüt-<br />

zung ist bereits auf einem hohen Ni-<br />

veau und dieses gilt es in der nächsten<br />

Zeit zu halten. Nach ersten Gesprä-<br />

chen mit der aktuellen Abteilungslei-<br />

tung konnte ich feststellen, dass es<br />

wohl eher noch ausgebaut wird. Dies<br />

zeigt auch die neue Trikotwerbung des<br />

SC bei der ersten Männermannschaft<br />

der Eishockeyabteilung.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>: Vielen Dank für<br />

das Gespräch und viel Erfolg! Möch-<br />

test Du unseren Lesern noch etwas<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Jörn Spuida: Ja, sehr gerne. Alle<br />

Interessierten an unseren 23 Sportar-<br />

ten sind immer herzlich Willkommen.<br />

Infos über den Amateursport gibt es<br />

unter www.hsv.de oder<br />

amateursport@hsv.de. Vielen Dank<br />

für das nette Gespräch.<br />

61


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

große schritte in die zukunft.<br />

die zeit des lernens ist vorbei. das hsv museum will sich weiterentwickeln.<br />

text | dirk mansen<br />

Am 7. Februar 2004 öffnete<br />

62<br />

das Museum. Die Zeit bis<br />

heute war für Museums-<br />

leiter Dirk Mansen und sein<br />

Team eine Zeit des Lernens. Alle<br />

betraten mit der Eröffnung des Mu-<br />

seums Neuland und so gab es viele<br />

ungeahnte Probleme und Kleinigkei-<br />

ten, die auf das Team zukamen. Die<br />

letzten gut 1,5 Jahre lassen sich<br />

somit als eine Findungsphase be-<br />

trachten. Jetzt geht das Museum mit<br />

großen Schritten in die Zukunft.<br />

Es ist für ein Museum aber notwen-<br />

dig, sich weiter zu entwickeln und<br />

neue Inhalte zu präsentieren. Das<br />

<strong>HSV</strong> Museum ist nun dabei diesen<br />

Schritt in die Zukunft zu gehen.<br />

Den Anfang macht der Eingangsbe-<br />

reich des Museums und der Weg im<br />

Stadion zum Museum. Bis zur Pre-<br />

Show ist momentan noch wenig von<br />

einem Museum zu sehen. Für den Weg<br />

im Stadion bis hin zum Eingang des<br />

Museums haben wir uns einige kleine<br />

Überraschungen ausgedacht, die die<br />

Aufmerksamkeit der Stadionbesu-<br />

cher noch mehr auf das Museum<br />

lenken werden. Der Eingangsbereich<br />

wirkt momentan noch wie ein norma-<br />

ler Fanshop. Wir werden versuchen<br />

den Flair des Museums auf den Shop<br />

auszuweiten und dem Besucher so<br />

noch ein bisschen mehr vom <strong>HSV</strong> zu<br />

präsentieren.<br />

Vor allem inhaltlich wird sich im<br />

Museum in den nächsten Wochen und<br />

Monaten eine Menge tun.<br />

Den Anfang hat die Vitrine der UI-<br />

Cup Helden gemacht, in der nun die<br />

aktuelle Mannschaft und der frisch<br />

gewonnene UI-Cup zu sehen sind.<br />

Ein wichtiges Anliegen, das in den<br />

nächsten Monaten verwirklicht wird<br />

ist die Gründungsgeschichte des<br />

Hamburger Sport-Vereins, die bisher<br />

nur kurz in der Ausstellung und der<br />

Sonderausstellung Fußlümmelei<br />

beleuchtet wird. Es wurde nun damit<br />

begonnen die Geschichte unseres


Ferientage in den Herbstferien:<br />

Täglich vom 02.-14.10 (Ausnahme: 12.10)<br />

11-16 Uhr<br />

Stadionführung, Museumsrallye, Essen, Training<br />

Preise: 12,50 € für Kinder<br />

14,50 € für Erwachsene<br />

Kindergeburtstage:<br />

Wunschtermine<br />

Mindestgröße: 10 Personen<br />

Preise ab 8,50 €<br />

Vereins vor 1919 detailliert aufzuarbeiten und<br />

2006 wird es dann im Museum einen eigenen<br />

Bereich zu der Anfangszeit der Vereinsgeschich-<br />

te zu sehen geben.<br />

Die Geschichte des Hamburger Sport-Vereins<br />

hat dazu bis heute noch so manch spannende<br />

aber auch kuriose Geschichte zu bieten die bisher<br />

noch nicht erzählt wurde. Einige von Ihnen wollen<br />

wir wieder aufleben lassen.<br />

Aktuell führt das Museum viele Kinder an den<br />

<strong>HSV</strong> heran.<br />

Mit großem Erfolg fanden in den letzten Ferien<br />

die <strong>HSV</strong> Museum Ferientage statt und werden<br />

auch in diesen Herbstferien wieder stattfinden.<br />

Hier wird Kindern und auf Wunsch auch den El-<br />

tern die Möglichkeit geboten einen Tag (Aufent-<br />

halt gut 5 Stunden) beim <strong>HSV</strong> im Stadion zu ver-<br />

bringen. Das mit gut drei Stunden etwas kürzere<br />

Program bietet die Möglichkeit seinen Geburts-<br />

tag im Stadion zu verbringen. Das Geburtstags-<br />

kind erhält dabei ein persönliches Geschenk vom<br />

<strong>HSV</strong> Museum.<br />

Beide Aktivitäten beinhalten eine umfassende<br />

Stadionführung und einen Museumsbesuch mit<br />

einer Rallye für die Kinder. Dazu bieten wir den<br />

Kindern ein Torwandschießen und/ oder ein<br />

Kicker-Turnier an.<br />

Die Ferientage beinhalten zusätzlich noch ein<br />

Mittagessen mit Getränken im Stadion und soll-<br />

ten die Profis trainieren, einen Besuch des Trai-<br />

nings.<br />

interesse bei jung und alt -<br />

ferientag beim hsv. foto | hsv<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

DIESE MANNSCHAFT SUCHT<br />

SPONSOREN!<br />

Unterstützen Sie das <strong>HSV</strong>-Museum,<br />

werden Sie Museumsgründer!<br />

Jeder Museumsgründer hat unbegrenzt freien Eintritt im ersten Jahr<br />

nach Beginn der Mitgliedschaft. Alle Museumsgründer werden automatisch<br />

in den Museums-Infoverteiler aufgenommen, der regelmäßig<br />

über Neuigkeiten und Aktionen berichtet. Alle Museumsgründer erhalten<br />

ebenfalls exklusive Sonderangebote rund um das Museum sowie<br />

folgenden Leistungen:<br />

Gravur Ihres Namens im Stadion auf einer<br />

exklusiven <strong>HSV</strong>-Museumsgründerwand<br />

Eine Urkunde für jeden Museumsgründer<br />

- Nennung im <strong>HSV</strong>-Live<br />

- Nennung im Gründerverzeichnis auf der Museumshomepage<br />

Preis: 116,-- Euro (inkl. MwSt.)<br />

Kontonummer: 290 809<br />

Vereins- und Westbank<br />

BLZ: 200 300 00<br />

Stichwort: Museumsgründer<br />

Bitte senden an den Hamburger Sport-Verein e.V., Museum,<br />

Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg (Infotelefon: 040-4155-01)<br />

Folgender Name soll als Gravur erscheinen (Druckbuchstaben):<br />

Name:<br />

Adresse:<br />

Tel.:<br />

Mail:<br />

Ich zahle<br />

per Kreditkarte (Nr. /Gültigkeit)<br />

bar im Shop per Scheck per Überweisung<br />

M U S E U M<br />

63


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

amateurkonzept hamburger sv.<br />

zukunftsorientierte konzeption für den amateurbereich des hsv.<br />

text | christian reichert und ilija eplinius<br />

Richtig! Hier geht es nicht um das Thema unserer<br />

64<br />

Regionalliga-Fußball-Mannschaft (alter Ar-<br />

beitstitel <strong>HSV</strong>-Amateure) und den vom DFB<br />

vorgeschriebenen Unterbau der Jugend-<br />

mannschaften, hier geht es um die vom Aufsichtsrat ge-<br />

wünschte, vom Vorstand beschlossene und zwischenzeit-<br />

lich umgesetzte “zukunftsorientierte Konzeption für den<br />

Amateurbereich des <strong>HSV</strong>“.<br />

Die Unterzeichner haben diese Konzeption auf verschie-<br />

denen Veranstaltungen mündlich vorgetragen. Letztlich<br />

hat aber vielleicht nur das einen Wert, was man schwarz<br />

auf weiß besitzt und getrost einmal nachlesen kann. Dies<br />

auch deswegen, weil die Fortschreibung des Amateurkon-<br />

zeptes vorgesehen ist und aufgrund der nachfolgenden<br />

Darstellung die Möglichkeit für alle Mitglieder gegeben ist,<br />

zum einen die bisherigen Überlegungen nachzuvollzie-<br />

hen, zum anderen nach kritischer Prüfung eigene Anre-<br />

gungen und Bedenken mit einzubringen.<br />

Insofern bedanken sich die Unterzeichner bei den För-<br />

derern über diesen Weg, allen Mitgliedern das Amateur-<br />

konzept einmal vorstellen zu können.<br />

Worum geht es?<br />

In unserem Sportverein mit rund 25.000 Mitgliedern<br />

gehen rund 3.600 Mitglieder (davon rund 1.200 Jugendli-<br />

che) in über 20 verschiedenen Sportarten ihren sportli-<br />

chen Aktivitäten nach – vom Sport für Kinder bis zur Herz-<br />

Reha-Gymnastik. Um diesen Bereich geht es, ihn zu<br />

überprüfen, gegebenenfalls neu zu orientieren: Jugend-<br />

sport, Breitensport und Leistungssport (bei den Amateu-<br />

ren!) auf den Weg des <strong>HSV</strong> in die Zukunft mitzunehmen,<br />

war seit langem überfällig.<br />

Eine Standortbestimmung in einem Sportverein mit<br />

über 21.000 Mitgliedern mit primärem Interesse für die<br />

Fußballbundesliga, muss seinen Amateurmitgliedern<br />

einen festen, verlässlichen Platz zuweisen, wenn er als<br />

“Universalsportverein“ zu Recht mit Stolz nach Außen auf-<br />

tritt. Diesen Platz im Verein haben die Amateure nach fast<br />

zweijähriger Mitarbeit am Amateurkonzept über ihre Ab-<br />

teilungsleiter und den Amateurvorstand gesucht und – um<br />

es vorweg zu nehmen – durch Unterstützung vom Auf-<br />

sichtsrat und Vorstand auch gefunden.<br />

Die einzelnen Bereiche skizzieren wir nachfolgend. Im<br />

übrigen hat der Prozess auch deswegen fast zwei Jahre<br />

benötigt, weil zwischenzeitlich zur ehrenamtlichen Arbeit<br />

für die Abteilungen nun Mehrarbeit verlangt wurde, die in<br />

Abteilungsversammlungen auch von den sporttreibenden<br />

Mitgliedern mitbestimmt werden sollte. Allen Beteiligten<br />

war klar, dass nur ein für den <strong>HSV</strong> von seinen Mitgliedern<br />

erarbeitetes Amateurkonzept Chancen für eine konzent-<br />

rierte Umsetzung bieten würde.<br />

Amateurkonzept<br />

A Ausgangssituation und erste Ergebnisse:<br />

1. Konkurrenzsituationen<br />

•<br />

•<br />

Konkurrenz im eigenen Verein<br />

(Förderer – Amateure – Senioren)<br />

Ergebnis: die ursprüngliche ängstliche Ausgangssitu-<br />

ation hat sich nachweislich deutlich verbessert, der<br />

<strong>HSV</strong> ist zusammengewachsen, die drei Organe verste-<br />

hen und helfen sich gegenseitig.<br />

Konkurrenz anderer Vereine, kommerzieller<br />

Einrichtungen, Standortnachteile<br />

Ergebnis: Das “<strong>HSV</strong>-Angebot mit Raute“ steht den<br />

stadtteilbezogenen Vereinen gegenüber. Eine Sonder-<br />

situation für den <strong>HSV</strong> gibt es mit der Sportanlage<br />

Ochsenzoll, die im Norderstedter Raum auch genutzt<br />

wird. Neuere Überlegungen gehen dahin, eventuell<br />

mit der Stadt Norderstedt auf dem <strong>HSV</strong>-Grundstück<br />

eine zweite Sporthalle zu errichten.<br />

2. Orientierung des Amateursports<br />

Der traditionell im <strong>HSV</strong> vorhandene Amateursport mit der<br />

Teilnahme an Wettkämpfen soll erhalten bleiben. Kom-<br />

merziellen Einrichtungen wie Sport-Spaß oder Fitness-<br />

Studios kann aufgrund fehlender Anlagen keine Konkur-<br />

renz gemacht werden.<br />

Breitensportaktivitäten insbesondere im Gesundheitsbe-<br />

reich sollen weiterverfolgt werden.<br />

3. Sportstätten<br />

Die Sportstättenfrage ist für die Zukunftsorientierung im<br />

Amateurbereich von entscheidender Bedeutung. Die Gret-<br />

chenfrage: erst Sportstätten, dann Sportler oder umge-<br />

kehrt, kann nur jede Abteilung für sich beantworten. Unab-<br />

hängig hiervon wird die Suche nach einer erweiterten<br />

Sportstättennutzung durch zusätzliches Personal bei den<br />

Amateuren intensiviert.


B Neugestaltung des Amateurbereiches im <strong>HSV</strong><br />

Aufsichtsrat und Vorstand halten zur Freude der Amateure<br />

und Senioren und sicherlich auch der Förderer an der<br />

Erhaltung des Universalsportvereins fest. Dieser soll<br />

bezogen auf den Amateurbereich wie folgt neugestaltet<br />

werden:<br />

1. Transparentes Ordnungssystem<br />

•<br />

•<br />

Die Abteilungen bleiben grundsätzlich in den bisheri-<br />

gen Strukturen erhalten; Zusammenlegungen erfol-<br />

gen nur für einvernehmliche Lösungen.<br />

Konsequentere Trennung Jugend-/Breiten- und Leis-<br />

tungssport.<br />

Der Jugend- und Breitensportbereich verbleibt aus-<br />

schließlich im Verantwortungsbereich der Amateure.<br />

Hinsichtlich des Leistungssportbereiches gibt der<br />

Amateurvorstand eine Einschätzung an den Vorstand<br />

im Einzelfall ab, entschieden wird – vornehmlich we-<br />

gen der finanziellen Auswirkungen im Vorstand.<br />

2. Finanzen<br />

•<br />

•<br />

Die Finanzhoheit über die Mitgliedsbeiträge verbleibt<br />

bei den Amateuren, die Buchhaltung des <strong>HSV</strong> über-<br />

nimmt die Verantwortung (bisher Fremdbuchhal-<br />

tung).<br />

Grundsätzlich gilt für alle Amateurabteilungen kos-<br />

tendeckendes Arbeiten über Mitgliedsbeiträge.<br />

Für besonders qualifizierte Abteilungen hat der Vorstand<br />

den Amateuren Fördermittel zugesagt, die sich auf 2 – 3 %<br />

der jährlichen Vermarktungserlöse des <strong>HSV</strong> errechnen.<br />

Diese Fördermittel werden aufgrund von zu bewertenden<br />

Anträgen, orientiert an Förderrichtlinien und –kriterien<br />

den Amateurabteilungen jährlich vom Amateurvorstand<br />

zur Verfügung gestellt. Sie fallen also in den Verantwor-<br />

tungsbereich der Amateure und ermöglichen verlässliche<br />

Absprachen auch über Mehrjahreszeiträume mit den Ab-<br />

teilungen bezogen auf die vorgelegten Abteilungskonzep-<br />

te.<br />

3. Strukturelle Verbesserungen<br />

•<br />

Das Personalwesen der Amateure ist zu Lasten des<br />

<strong>HSV</strong> (nicht der Amateure) dankenswerter Weise neu<br />

geordnet und zwischenzeitlich durch die Einstellung<br />

•<br />

•<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

von Jörn Spuida (Aufgaben: Sponsoren, PR, Sportstät-<br />

ten, Sonderaufgaben) verstärkt worden.<br />

An einer erweiterten Sportstättennutzung wird gear-<br />

beitet.<br />

Der Aufsichtsratsvertreter der Amateure soll künftig<br />

auf einer Versammlung aller Amateure (bisher alle<br />

Abteilungsleiter/Innen der Sportabteilungen) gewählt<br />

werden.<br />

C Zusammenfassung<br />

Das ist es nun: Aus unzähligen Gesprächen einfach mal<br />

schwarz auf weiß auf Papier gebracht: Das Amateurkon-<br />

zept 2005 des Hamburger Sport Vereins.<br />

Die Ziele sind formuliert:<br />

- Mitgliederzahlen steigern<br />

- Imageverbesserung für den <strong>HSV</strong><br />

- Intensivierung der Jugendarbeit als verantwortlicher<br />

Sportverein in Hamburg<br />

Mit diesem Amateurkonzept ist der Amateurbereich<br />

deutlich selbständiger aber auch transparenter und mess-<br />

barer geworden.<br />

Diesen definierten Aufgaben müssen sich die Amateure<br />

stellen. Der Verein unterstützt besondere Vorhaben der<br />

Amateure, die hierüber aber auch Rechenschaft ablegen<br />

müssen. Die von den Amateuren seit vielen Jahren ge-<br />

wünschte “Beteiligung am Verein nach transparenten<br />

Spielregeln“ ist das eigentliche Kernstück des Amateur-<br />

konzeptes.<br />

Die Amateure gehören wieder fester zum Verein und<br />

fühlen sich in diesem Verein zu Hause. Sie danken allen, die<br />

sich an diesen Entscheidungsfindungen so konstruktiv<br />

beteiligt haben.<br />

Abschließend möchten die Amateure diese Gelegenheit<br />

nutzen, alle Förderer auf das vielfältige Sportangebot in<br />

diesem Verein noch einmal aufmerksam zu machen. Nutzt<br />

die vielfältigen Angebote Eures eigenen Vereins! Im Brei-<br />

ten- und Jugendsport des <strong>HSV</strong> ist noch viel Platz für sport-<br />

liche Betätigungen oder für Übungsleiter- und Betreu-<br />

ungstätigkeiten in allen Sportarten. Macht davon<br />

Gebrauch!<br />

65


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

neues aus dem kindergarten.<br />

durchwachsender saisonstart bei den amateuren - neuerdings hsv II.<br />

text | rainer steffens<br />

Nachdem die letzte Saison<br />

66<br />

in Wuppertal als Ham-<br />

burgs Nummer 2 vor den<br />

anderen beendet wurde,<br />

änderte sich das Gesicht der Amateure<br />

deutlich. Da in der neuen Saison nur<br />

noch drei Spieler über 23 zur gleichen<br />

Zeit auf dem Platz stehen dürfen,<br />

mussten einige ältere Spieler den <strong>HSV</strong><br />

verlassen, gegangen sind:<br />

Riccardo Baich (Lüneburger SK)<br />

Leonhard Haas ( FC Augsburg)<br />

Ian Joy ( ?)<br />

S. Kossatz, Benny Lipke ( Han. 96 2)<br />

Andre Moheit (Altona 93)<br />

Eren Sen ( FC Thun)<br />

Martin Stahlberg ( Kickers Emden)<br />

Andre Zick ( Bergedorf 85)<br />

Adrian Horn ( Holstein Kiel)<br />

Blaise Mamoum, Sören Meier (Unbe-<br />

kannt)<br />

Neu beim <strong>HSV</strong> sind:<br />

Sasan Gouhari ( Reinickendorfer<br />

Füchse)<br />

Sebastian Müller ( 1. FC Feucht)<br />

Markus Karl ( SpVgg Greuther Fürth)<br />

Philipp Röhr ( Herta BSC)<br />

Sherjill McDonald ( Heracles Almelo)<br />

Nick Proschwitz ( TSG Hoffenheim)<br />

Johannes Höcker ( FC Bayern)<br />

Testspiele:<br />

TUS Schwinge – <strong>HSV</strong> (A) 0: 15<br />

Wieso haben die Amas eigentlich<br />

immer Spiele in Orten, die nur auf<br />

sehr genauen Straßenkarten zu fin-<br />

den sind? Vor 7 Amateur-Fans und<br />

zahlreichen Umlandkutten sorgte<br />

Adewunmi für das erste Tor der Sai-<br />

son. Da nach jedem Tor für den <strong>HSV</strong><br />

das Lied <strong>HSV</strong> Forever gespielt wurde<br />

stellte sich die Frage ob der Torwart<br />

jetzt automatisch hinter sich greift<br />

wenn er das Lied hört.<br />

Kurzturnier in Stade<br />

<strong>HSV</strong> (A) – Stade 0:0<br />

<strong>HSV</strong> (A) – Rostock (A) 0:0<br />

Spiel um Platz Drei:<br />

<strong>HSV</strong> (A) – Wolfsburg (A) 1:3 n.E<br />

Kurzturnier in Groß Plasten<br />

1. Platz nach einem 1:0 gegen die<br />

Anderen 2<br />

Groß Plasten – <strong>HSV</strong>(A) 0:6<br />

<strong>HSV</strong>(A) – SC Hoersens 1:3<br />

Gegen den Dänischen Erstliga-Auf-<br />

steiger schoss Nick Proschwitz das<br />

Tor. Ansonsten war es langweilig:<br />

Lüneburger SK – <strong>HSV</strong>(A) 0:6<br />

Im Ablösespiel für Riccardo Baich<br />

schossen Adewunmi (2), MacDonald<br />

(3) und Hennings die Tor. Knapp 15 aus<br />

HH angereisten Fans konnten an-<br />

schließend noch einem Konzert von<br />

Lotto und Pape lauschen, ich frag<br />

mich nur, wieso einige dafür noch<br />

extra Eintritt bezahlen mussten,<br />

wurden doch die Karten hinterher<br />

nicht mehr kontrolliert.<br />

BV Cloppenburg – <strong>HSV</strong>(A) 0:1<br />

5 <strong>HSV</strong>er plus Umland-Fans sahen<br />

einen ständig um sich tretenden<br />

Oberligisten aus Niedersachsen, der<br />

durch ein Tor von Takyi um einige Tore<br />

zu niedrig verlor. Hauptsache alle<br />

gesund.<br />

Oddset Pokal:<br />

Fortuna 72 – <strong>HSV</strong> (A) 0:6<br />

Nach einem Gewitterregen begann<br />

das Spiel auf rotem Rasen mit 20<br />

Minuten Verspätung. Der <strong>HSV</strong>-Nach-<br />

wuchs tat sich lange schwer mit Platz<br />

und Gegner, erst als der Trainer Le-<br />

schinski wegen Widersprechen (!)<br />

runter nahm und zu zehnt (!) weiter<br />

spielen ließ, fielen noch vier Tore.<br />

Fortuna 72 könnte sich auch in Wege-<br />

lagerer 72 umbenennen, da sie tat-<br />

sächlich die Frechheit besaßen, 8<br />

Euro Eintritt zu verlangen.<br />

Friedrichsgabe – <strong>HSV</strong>(A) 0:16<br />

Ein locker und leicht heraus gespiel-<br />

ter Sieg gegen den Kreisligisten aus<br />

Norderstedt, bei dem Takyi (6),<br />

Proschwitz (6), Hennings (3) und der<br />

Kapitän Volker Schmidt die Tore<br />

schossen. Eintritt wurde einem für<br />

2,50 Euro gewährt. Der Ex-Amateur<br />

Ian Paul Joy wollte auch mal wieder<br />

eine gute Mannschaft sehen. Tat er<br />

auch. Der <strong>HSV</strong> Nachwuchs gewann<br />

übrigens mit dem höchsten Ergebnis<br />

der zweiten Pokalrunde.<br />

Wandsetal – <strong>HSV</strong>(A) 0:2<br />

Kein schönes Spiel aber eine Runde<br />

weiter durch Tore von Ken Reichl und<br />

Nick Proschwitz. Verhindern konnte<br />

auch Sven Pätzhold ( ein Ex-Amateur)<br />

den Sieg nicht.<br />

Waldenau – <strong>HSV</strong> (A)<br />

Wird zwischen dem 06.10. und 11.10.<br />

ausgespielt<br />

Die Ligaspiele:<br />

1.Spieltag:<br />

Spielfrei<br />

2.Spieltag:<br />

<strong>HSV</strong>(A) – WER Da (A) 2:0<br />

Vor über 700 Zuschauern davon 122<br />

Gäste, also die, die auch mit deren<br />

Profis zu Auswärtsspielen fahren,<br />

siegte der <strong>HSV</strong>-Nachwuchs verdient<br />

durch ein Tor von Adewunmi und ein<br />

Eigentor. Dass sich unter der Brä-<br />

mern 50 Papageien von Hagenbeck<br />

befinden sollten entsprach aber nicht<br />

der Tatsache. Fazit: Wir steigen auf.


3.Spieltag:<br />

Rot Weiß Erfurt – <strong>HSV</strong>(A) 2:0<br />

Dieses Spiel fand leider zeitgleich mit<br />

einem Spiel der Profis statt, so dass<br />

nur 10 Hamburger vor Ort waren. Am<br />

Sonntag wären es wohl an die 100<br />

geworden.<br />

4.Spieltag<br />

<strong>HSV</strong>(A) – Kickers Emden 0:3<br />

Der Aufsteiger aus Ostfriesland war<br />

zwar nicht besser aber nahm die<br />

Punkte mit, lag wohl daran das mit<br />

Spahic, Schindler, Stahlberg und<br />

Siedschlag vier Spieler der Gäste<br />

schon mal die Raute auf den Herzen<br />

hatten.<br />

5.Spieltag<br />

VFB Lübeck – <strong>HSV</strong>(A) 1:0<br />

Kurz vor Schluss fiel doch noch der<br />

Siegtreffer für die Hansestädter. War<br />

zwar verdient aber doch unglücklich.<br />

120 Gästefans trotz Pokal der Profis in<br />

Stuttgart.<br />

wolle-meyer atmosphäre.<br />

so volle ränge sind leider<br />

selten. foto | www.hsv-sc.de<br />

6.Spieltag<br />

Hamburger SV (A) – F. Düsseld. 1:1<br />

Da sich 2700 Düsseldorfer auf dem<br />

Weg in die schönste Stadt der Welt<br />

wieder mal verfuhren kamen nur 300<br />

an, aber was kann man schon von<br />

Fans erwarten die eine Freundschaft<br />

mit Hamburgs Nr. 3 haben. Insgesamt<br />

waren 721 Fans im Stadion im<br />

Volkspark.<br />

7.Spieltag<br />

Rot Weiß Oberhausen <strong>HSV</strong>(A) 0:4<br />

Durch ein Eigentor und die Tore von<br />

MacDonald, Laas und Kucukovic wur-<br />

de vor 50 Gästefans der zweite Sai-<br />

sonsieg eingefahren. Die mit der Bahn<br />

angereisten Hamburger trafen auf<br />

der Rückfahrt in Münster noch auf<br />

Fans der anderen und durften dort<br />

zum wiederholten Male die Fairness<br />

des Scums erleben. Auf der Hinfahrt<br />

in Unterzahl die Schnauze halten, auf<br />

der Rückfahrt in Überzahl <strong>HSV</strong>er<br />

bedrohen: „Feines“ Völkchen haben<br />

die da drüben...<br />

8.Spieltag<br />

<strong>HSV</strong>(A) – Wuppertaler SV 1:1<br />

Vor nur 320 Zuschauern davon 122<br />

Gäste ( wir hatten am letzten Spieltag<br />

18 Fans mehr mit an der Wupper), war<br />

der <strong>HSV</strong> zwar besser aber musste<br />

gegen nur noch 10 Gegner den Aus-<br />

gleich schlucken. Profis zeitgleich in<br />

Mainz.<br />

9. Spieltag<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

B. Leverkusen (A) – <strong>HSV</strong>(A) 1:4<br />

Ca.10 Hamburger sahen den zweiten<br />

Auswärtssieg in Folge durch Tore von<br />

Hennings (2), MacDonald und Laas.<br />

10, Spieltag<br />

<strong>HSV</strong>(A) - Herta BSC (A) 0:0<br />

Vor 245 Zuschauern, davon keiner aus<br />

Berlin, war der <strong>HSV</strong> zwar besser,<br />

vergab aber die Torchancen. Ansons-<br />

ten klappte der Wechselgesang mit<br />

den Zuschauern hinterm Zaun auch<br />

nicht. Mach doch mal mit Ballermann!<br />

Fazit: Diese Saison wird es schwer<br />

werden, so hoch oben mitzuspielen<br />

wie letztes Jahr, aber wenn die jungen<br />

Wilden sich finden wird dies auch<br />

gelingen. Mein Dank noch an alle, die,<br />

wenn ich mal nicht bei den Amas sein<br />

konnte, sich mit Ergebnissen, Tor-<br />

schützen oder den Namen von neuen<br />

Spieler bei mir gemeldet haben.<br />

67


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

der hsv in shanghai.<br />

der bericht zur shanghai-tour. die fotos gab es in der letzten sn.<br />

text | martin brandes und jörn schmieding<br />

Es geschah an einem Mitt-<br />

68<br />

wochabend. Jörn und ich<br />

sinnierten über unsere<br />

nähere Zukunft und be-<br />

schlossen, einfach mal mehr mit dem<br />

<strong>HSV</strong> auf Auswärtstour zu gehen. ZU<br />

den Bayern in die neue Arena wollten<br />

wir. Und in alle nahe liegenden Stadien<br />

wie Bremen, Berlin, Hannover und<br />

Wolfsburg. Und außerdem zum Old<br />

Firm nach Glasgow.<br />

Als wir dann am nächsten Tag die<br />

MOPO aufschlugen und die Nachricht<br />

von dem kurzfristigen Angebot zur<br />

Shanghai-Reise lasen, kam Aktionis-<br />

mus auf.<br />

Chef fragen wegen Urlaub, diverse<br />

Telefonate mit Gubby, Behörden (Jörn<br />

hatte keinen gültigen Reisepass) und<br />

dem chinesischen Konsulat (klar<br />

bekommt man auch ein Visum mit<br />

einem vorläufigen Reisepass – kostet<br />

ja nur 50 Euro...).<br />

Abends dann die Rückfragen bei<br />

den besseren Hälften und dann konn-<br />

te die Vorfreude beginnen. Noch<br />

schnell ein paar Reisführer gekauft –<br />

man wollte ja auch ein wenig von der<br />

Stadt sehen.<br />

Dienstagmorgen, Flughafen Ham-<br />

burg. Da standen wir nun, mit 20 an-<br />

deren, die sich ebenfalls auf dieses<br />

verrückte Abenteuer einlassen woll-<br />

ten. <strong>HSV</strong>-Fans aus Bremen, Wolfs-<br />

burg, Kassel und aus der Hamburger<br />

Umgebung machten sich langsam<br />

miteinander bekannt und schlauten<br />

sich gegenseitig mit ihrem bisher<br />

erworbenen Wissen über die 16 Milli-<br />

onen-Metropole auf.<br />

Erster Flug nach Kopenhagen. Dort<br />

angekommen fuhren einige in die<br />

Stadt (wir hatten knapp 5 Stunden<br />

Aufenthalt), andere kümmerten sich<br />

um die örtlichen Getränke. Später<br />

trafen dann auch die Spieler und de-<br />

ren Reisegruppe in Kopenhagen ein.<br />

Ein paar schnelle Fotos, ein paar<br />

Autogramme und so langsam begab<br />

man sich an Bord der SAS-Maschine<br />

gen Shanghai.<br />

Netter Flug. Aber nach 13 Stunden<br />

war man auch froh, aus der Mühle<br />

dann rauszukommen.<br />

Am Flughafen von Shanghai war<br />

großer Bahnhof aufgebaut – schließ-<br />

lich kam ja ‚Hammer-Ali’ Albertz<br />

zurück nach Shanghai. Ali ist dort ein<br />

Volksheld, seitdem er mit Shenua den<br />

chinesischen Meistertitel errang.<br />

Auch wir Fans wurden erwartet: un-<br />

ser Reiseführer, den wir Leo nannten,<br />

nahm uns unter seine Fittiche und<br />

führte uns zum Transrapid. Den nah-<br />

men wir dann Richtung Innenstadt<br />

und wir zollten diesem Wunderwerk<br />

der Technik Respekt: mit 432 km/h<br />

gen City war schon mal ein Highlight.<br />

Dann per Bus ins Hotel. Leo witzel-<br />

te über uns Langnasen und gab uns<br />

bereits die ersten Tipps für die nächs-<br />

ten Tage.<br />

Nach dem Bezug der Hotelzimmer<br />

(sauber und rundum in Ordnung) ging<br />

es mit Leo und dem Bus in die Innen-<br />

stadt – eine erste kurze Stadtrund-<br />

fahrt stand auf dem Programm.<br />

Zuerst wurde man mit dem Verkehr<br />

konfrontiert: das Verhalten der Ver-<br />

kehrsteilnehmer kommt der Anarchie<br />

schon recht nah: Ampeln sind besten-<br />

falls nett gemeinte Hinweise und ein<br />

jeder muss gucken, wo er bleibt, da<br />

keiner auf ihn Rücksicht nimmt. Aber:<br />

es funktioniert! Fragt nicht wie, aber<br />

es geht! Wir haben in den 5 Tagen sehr<br />

viel willenlosen und nicht nachvoll-<br />

ziehbaren Verkehr gesehen (Taxifahr-<br />

ten kosten fast nix), aber keine Unfäl-<br />

le...<br />

Die Stadt nimmt einem erst einmal<br />

den Atem: was für ein Gigantismus.<br />

Und was für Gegensätze. Riesige<br />

Prunkbauten aus Stahl und Glas ra-<br />

gen in den doch recht versmogten<br />

Himmel, stehen aber direkt in einem<br />

Viertel, das sonst nur aus Holzhütten<br />

mit spärlicher Infrastruktur besteht.<br />

Armut und Reichtum direkt nebenein-<br />

ander.<br />

Die Einkaufstrassen und eigentlich<br />

alles, wo die Touristen hinkommen ist<br />

so sauber wie denke ich nirgendwo<br />

sonst. Es vergehen kaum 10 Minuten,<br />

ohne dass eine fleißige Putze den<br />

Boden neben Dir wieder von der Ziga-<br />

rettenasche befreit hat. Auf der<br />

Haupteinkaufsstrasse fährt ständig<br />

eine Straßenkehrmaschine und wenn<br />

dann alle Geschäfte geschlossen<br />

haben (abends gegen 23 Uhr) kommt<br />

die Feuerwehr und spritzt die gesam-<br />

te Strasse nass ab, damit morgen früh<br />

wieder alles schön sauber ist.<br />

Bier in Dosen und in der Öffentlich-<br />

keit ? Geht – für 50 Cent ist man dabei.<br />

Mit dabei ist aber an fast jedem Ort ein<br />

Altmetallsammler: Der setzt sich<br />

neben Dich und wartet auf das Aus-<br />

trinken. Sowieso sehr auffällig: Es<br />

gibt nirgendwo den klassischen west-<br />

europäischen „Penner“ – alle sozialen<br />

Schichten scheinen eine, wenn auch<br />

staatlich verordnete, Aufgabe zu<br />

haben. Aus dem Heer der Arbeitslo-<br />

sen rekrutieren sich beispielsweise<br />

zahllose gelbbemützte Ordnungshü-<br />

ter, die mit Trillerpfeifen bewaffnet,<br />

den Fußgängerverkehr an Kreuzun-<br />

gen regeln. Auch die selbständige<br />

Navigation in der Stadt, sprich der<br />

schnöde Stadtplan, ist doch eher<br />

spannend. Gibt es doch so gut wie<br />

keine lateinischen Buchstaben zu<br />

lesen. Man ist vollständig auf die<br />

Interpretation der lustigen chinesi-<br />

schen Schriftzeichen angewiesen –<br />

Eingeweihte berichten von 250.000 –


300.000 verschiedenen. So kann es<br />

schnell passieren, daß man in der<br />

falschen Straße landet und sich in<br />

einer Gegend zu bewegen glaubt, die<br />

eigentlich aber eine völlig andere ist.<br />

Egal, wenn die „Geh-nicht-über-Los-<br />

sondern-fahre-direkt-mit-dem-Taxi-<br />

ins-Hotel“ Karte dabei ist: Dem Taxi-<br />

fahrer kann man diese, mit der<br />

chinesischen Adressen seines Hotels<br />

beschriftete, Karte zeigen und ab geht<br />

es zum Ausgangspunkt zurück. So-<br />

wieso: Eine Stadt kann man einfach<br />

nicht besser entdecken, als mit Turn-<br />

schuh und Rucksack bewaffnet. Auf<br />

einer dieser Touren verirrten wir uns<br />

kurzfristig in die SLUM-Gegenden<br />

rund um den Hauptbahnhof. Auffällig<br />

ist gewesen, mit welcher Gelassen-<br />

heit die in erbärmlicher Armut leben-<br />

den Einwohner dieser Gegend uns<br />

betrachteten. Zu keiner Zeit hatte<br />

man das Gefühl, in der nächste Se-<br />

kunde müßte man den mitgeführten<br />

Rucksack inklusive Fotoapparat,<br />

gegen das eigene Leben eintauschen.<br />

Ganz im Gegenteil! Konfuzius sagt:<br />

Ein jeder hat seinen Platz im System<br />

des Ganzen – und diese Philosophie<br />

war hier hautnah erlebbar. Wie uns<br />

später berichtet wurde, hat sogar ein<br />

Mitglied der Reisegruppe in dieser<br />

Gegend auf dem Bürgersteig genäch-<br />

tigt – ohne Probleme: Nicht einmal die<br />

einzige Hose, die er mit hatte, wurde<br />

ihm geklaut.<br />

Aber auch diese Nacht konnte ent-<br />

spannt verbracht werden: Das Wetter<br />

war – bis auf eine kleine Ausnahme –<br />

ausgezeichnet. Trocken, warm und<br />

immer mit einem frischen Wind im<br />

Nacken, konnte es auch die erfahrene<br />

norddeutsche Langnase gut aushal-<br />

ten.<br />

Ein Höhepunkt der Reise war na-<br />

türlich auch „Fußball in Shanghai“ –<br />

dabei spielten unsere Jungs eine<br />

überraschend andere Rolle, als vor-<br />

her erwartet.<br />

Aus unserem Hotelzimmer im 23.<br />

Stock konnten wir in etwa erahnen,<br />

wo das Stadion liegen müßte. Nun gut:<br />

Mit der sicheren Spürnase und der<br />

ausgeprägten Erfahrung von 2 Tagen<br />

Fußmarsch durch Shanghai haben wir<br />

selbstbewußt verkündet: Wir gehen<br />

zu Fuß ins Stadion! Einige neugierige<br />

Blicke trafen uns und wir merkten: Da<br />

wollten noch ein paar andere mit!<br />

Also das freimütige Angebot: Wer<br />

will, der kann! Auf die unsichere Fra-<br />

ge, ob wir denn auch wirklich wüßten,<br />

was wir tun antworteten wir nicht: ein<br />

mildes Lächeln mußte genügen! Ins-<br />

gesamt waren wir dann neun Aben-<br />

teuerlustige, die entspannte 3 Stun-<br />

den vor Anpfiff in Richtung Stadion<br />

aufgebrochen sind. Um es kurz zu<br />

machen: Nach gut 2 Stunden Fuß-<br />

marsch und nicht dem Hauch eines<br />

sichtbaren Fußballstadions haben<br />

uns 3 Shenua-Kids auf der Straße<br />

aufgelesen. Die Jungs (ca. 14 Jahre)<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

führten uns dann sicher in das Stadi-<br />

on. Wir hatten schließlich die Er-<br />

kenntnis gewonnen, daß wir in einem<br />

ansehnlichen Bogen um das Stadion<br />

herumgelaufen waren – ok, aber die<br />

Eindrücke auf dieser Tour waren toll.<br />

Toll dann auch, daß der Club für alle<br />

Anhänger Eintrittskarten in das Sta-<br />

dion organisiert hatte. So liefen wir an<br />

fahrbaren Grilltischen - mit kleinen<br />

Grillwachteln bestückt – vorbei, hin-<br />

ein ins Shenua-Stadion. Natürlich<br />

führte uns hier der erste Weg in Rich-<br />

tung Stadion-Wurst-Test und Gers-<br />

tenkaltschale. Ein Fiasko: Es gab kein<br />

Bier!<br />

Und jetzt kommt es: Es dauert<br />

keine 30 Minuten, dann haben die<br />

Chinesen kistenweise (warmes) Bier<br />

zum Ausschank, lediglich an dem<br />

Stand vor dem <strong>HSV</strong>-Block, organi-<br />

siert.<br />

ein teil der 22köpfigen reisegruppe.<br />

viele weitere fotos gab es auch in der<br />

letzten sn. foto | www.hsv-sc.de<br />

Kompliment – das würde bei uns<br />

nie klappen, solange würde man ja<br />

schon für das Ausfüllen der Antrags-<br />

formulare für die Antragsformulare<br />

benötigen!<br />

Wir kommen an unseren Plätzen an<br />

und die nächste Überraschung er-<br />

reicht unsere Ohren: „Hamburg mei-<br />

ne Perle“ wird von unseren Gastge-<br />

bern beim Aufwärmen der Teams<br />

eingespielt! Das Stadion macht einen<br />

guten Eindruck: ein reines Fußball-<br />

stadion, komplett überdacht, modern<br />

und architektonisch ansprechend<br />

gestaltet. Das Spiel selbst plätscher-<br />

69


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

te dann auf einem nicht nennenswer-<br />

ten Niveau vor sich hin. Jörg Albertz<br />

war ständig auf Tuchfühlung mit dem<br />

Mittelkreis, man sollte diesen einfach<br />

nach ihm benennen. Lustiges auch<br />

aus unserer Kurve: „Ihr werdet nie<br />

deutscher Meister“ schallte es der<br />

Fan-Meute von Shenua entgegen –<br />

worauf diese höflich auf das Ende<br />

unseres Gesanges gewartet haben,<br />

um schließlich freundlich in unsere<br />

Richtung zu applaudieren. Nett diese<br />

Chinesen. Sportlich gab es nicht viel<br />

zu bestaunen – wenn wir ehrlich sind<br />

war das auch wirklich zweitrangig.<br />

Toll hingegen und sicherlich auch ein<br />

Highlight der Reise war die Einladung<br />

der Mannschaft zum gemeinsamen<br />

Abendessen im Mannschaftshotel. So<br />

kam es dann, daß ein gutgelaunter<br />

Rene Klingbeil auf den lediglich von<br />

uns besetzten Tisch zu schlenderte<br />

und sich mit den Worten: „Toll oder?<br />

Weiter als Prag bin ich bis jetzt noch<br />

nicht gekommen! Ist hier noch frei?“<br />

zu uns setzte. Piotr Trochowski folgte<br />

und plauderte über den „hängenden“<br />

Wechsel zwischen Stuttgart und<br />

Hamburg – daß er bei uns richtig ist,<br />

weiß jetzt auch Herr Kahn. Mit Collin<br />

Benjamin gab es ein, zwei Momente<br />

der Erinnerung an Amateurfußball-<br />

zeiten in Schnelsen, auch Verlet-<br />

zungssorgen konnten mit Uwe Eplini-<br />

us ausführlich besprochen werden.<br />

Ein toller Abend und alles andere als<br />

eine Selbstverständlichkeit.<br />

Am nächsten Tag ging es dann<br />

wieder auf Besichtigungstour: Eine<br />

der wenigen klassischen Tempelanla-<br />

gen der Stadt stand auf dem Pro-<br />

gramm. Sowieso muss bemerkt wer-<br />

den: Das „alte China“ gibt es in Peking<br />

zu besichtigen. Shanghai ist das China<br />

des neuen Jahrtausends! Neben der<br />

Besichtigung des Tempels wurden wir<br />

ebenfalls in die Geheimnisse chinesi-<br />

schen Tees eingeweiht. Zu mindes-<br />

tens glaubten wir das. Fast jeder hat<br />

für zu hause etwas „Abnehm-Tee“<br />

gekauft – einfach dreimal am Tag<br />

trinken und nach 3 Monaten verliert<br />

man deutlich an Gewicht. Super Deal.<br />

70<br />

Im Teehaus schmeckte das Zeug ja<br />

noch ganz gut – in Hamburg aber wie<br />

„Knüppel auffem Kopf“. Hat es einer<br />

durchgehalten? Wenn ja, hat dieser<br />

wahrscheinlich aufgrund der folgen-<br />

den Magen-Darm-Grippe reichlich<br />

abgenommen! Ein gutes Stichwort.<br />

Wahrscheinlich fragen sich einige,<br />

wie wir denn so mit den Ernährungs-<br />

fragen umgegangen sind. Eigentlich<br />

war es relativ entspannt. Gleich am<br />

ersten Tag erfuhren wir, daß Hunde<br />

und Katzen zwar in anderen Gegen-<br />

den des Landes eine Delikatesse sein<br />

sollen, aber nicht in Shanghai. Hier<br />

würde hauptsächlich Hühnerfleich<br />

gegessen. Am ersten Abend waren<br />

wir mit der ganzen Gruppe in einem<br />

Lokal unter fachkundiger Anleitung<br />

von Leo. Hier kam nach chinesischer<br />

Sitte alles auf einen großen Drehtel-<br />

ler in der Mitte des Tisches. Jeder<br />

konnte sich dann nach seinen Wün-<br />

schen bedienen. Besonders Lustig<br />

war das Raten, aus welchen Substan-<br />

zen sich die Speisen denn so zusam-<br />

mensetzen. Vermutungen in Richtung<br />

„frittierte Großhirnrinde“ wurden<br />

aber schnell widerlegt. An den fol-<br />

genden Tagen gab es im Notfall im-<br />

mer amerikanisches Essen – in eini-<br />

gen Restaurants wurde man aber<br />

auch mit zweisprachigen Speisekar-<br />

ten verwöhnt. Und wenn die einmal<br />

nicht greifbar war, gab es immer noch<br />

waghalsige Mitreisende, die einfach<br />

drauf los probierten. Wir haben im-<br />

mer 5 Minuten gewartet und wenn sie<br />

dann noch standen, konnte man ge-<br />

fahrlos zuschlagen!<br />

Einen spektakulären Eindruck<br />

hinterließ auch der Markt der Plagia-<br />

te. Sämtliche Luxuswaren und Textili-<br />

en wurden hier angeboten: Alle gna-<br />

denlos falsch und gnadenlos billig.<br />

Die schnell gelernte Faustregel: Teile<br />

den vom Händler genannten Preis<br />

durch drei und starte von dort mit<br />

deinen Verhandlungen. Putzig: Das<br />

Chinesen tatsächlich kein „R“ aus-<br />

sprechen können, wurde vor allen<br />

Dingen bei den angebotenen Lolex<br />

Uhlen deutlich. Es gab viele weitere<br />

tolle Erlebnisse und Eindrücke in<br />

diesen 5 Tagen in Shanghai. Sicherlich<br />

gibt es kaum einen kontrastreicheren<br />

Ort auf der Welt. Hier das alte China<br />

der Kolonialzeit – dort das China des<br />

3. Jahrtausends. Dazwischen die<br />

Gestrandeten in erbärmlicher Armut<br />

und die, die es geschafft haben!<br />

Shanghai ist ein Stadt, die man erle-<br />

ben muß – kein klassisches Besichti-<br />

gungsprogramm ist so gut wie dieser<br />

Tip: Einfach in den Alltag stürzen und<br />

sich treiben lassen. Turnschuh an und<br />

los! Allen die dieses Abenteuer noch<br />

vor sich haben: Viel Spaß!!!<br />

Ein ganz fettes Dankeschön geht<br />

abschließend an Dirk Bobsin (Gubby)<br />

für die hervorragende Organisation<br />

der ganzen Reise !!! Das war echt<br />

Weltklasse!


ofc boavista porto.<br />

der hsv hat einen fan-club an der mündung des douro.<br />

text | julian heß, ofc boavista<br />

Im Jahr 1999 zog ich mit meiner<br />

Familie aus beruflichen Gründen<br />

von Hamburg nach Portugal.<br />

Während meines Lebens in Ham-<br />

burg habe ich den Hamburger SV<br />

schätzen und lieben gelernt. Als<br />

„richtiger“ <strong>HSV</strong>-Fan kann ich mich<br />

wohl seit der Saison 1995/96 bezeich-<br />

nen, denn seither war ich bis 1999<br />

regelmäßig Gast in der Westkurve. So<br />

erlebte ich diverse Highlights beim<br />

<strong>HSV</strong> hautnah mit, sei es die Qualifikati-<br />

on für den UEFA-Pokal unter Felix<br />

Magath im Jahr 1995/96, ein legendä-<br />

rer 2:1 Sieg zu Hause bei Schnee gegen<br />

den FC Bayern München oder der<br />

Umbau des alten Volksparkstadions in<br />

die AOL-Arena.<br />

Es ist also nicht verwunderlich,<br />

dass ich auch nach meinem Umzug<br />

nach Portugal dem <strong>HSV</strong> verbunden<br />

bleiben wollte. Nachdem ich vergeb-<br />

lich einen bestehenden <strong>HSV</strong> Fanclub<br />

in Portugal gesucht hatte, entschloss<br />

ich mich, mich an den Hamburger SV,<br />

beziehungsweise die Verantwortli-<br />

chen des Clubs hinsichtlich einer<br />

Gründung eines OFC zu wenden. Von<br />

Seiten des <strong>HSV</strong> wurde mir jegliche<br />

Unterstützung gegeben, schwieriger<br />

gestaltete sich da die Suche nach<br />

Mitstreitern für die Sache des <strong>HSV</strong>.<br />

Die Stadt Porto, welche seit der EM<br />

2004 dem einen oder anderen deut-<br />

schen Fußballfan bekannt sein dürfte,<br />

und das Umland beheimaten traditi-<br />

onsgemäß eine recht große deutsche<br />

Kolonie. Durch die Anwesenheit deut-<br />

scher Unternehmen wie Rohde, Sie-<br />

mens, Blaupunkt, Leica, Infinion und<br />

Lufthansa, kommen viele deutsche<br />

Arbeitnehmer mit ihren Familien<br />

nach Porto. Auch die Deutsche Schule<br />

zu Porto des Auswärtigen Amtes<br />

existiert in Porto seit mehr als 100<br />

Jahren.<br />

Bereits früh bestehende Handels-<br />

beziehungen mit deutschen Städten<br />

intensivierten sich mit Beginn der<br />

Moderne. Hierzu trugen vor allem der<br />

Export von Waren aus den portugiesi-<br />

schen Kolonien in Amerika, Afrika<br />

und Asien sowie der Portwein bei.<br />

Viele der sich in Porto niederlassen-<br />

den Kaufleute gehörten zur „Hambur-<br />

gischen Nation“, wie alte Stadtarchive<br />

bekannt geben. Vor allem zu Hamburg<br />

bestanden nachweislich gute Han-<br />

delsbeziehungen. In diese Tradition<br />

stellen wir auch unseren OFC in Por-<br />

to.<br />

All dies trägt dazu bei, dass man<br />

immer wieder den einen oder anderen<br />

<strong>HSV</strong>-Fan auch hier im Ausland trifft<br />

und ihn auch für den OFC gewinnen<br />

kann. Besonders stolz sind wir jedoch<br />

auf unsere portugiesischen Mitglie-<br />

der, die zeitweilig sogar in der Über-<br />

zahl waren. Gerade den Portugiesen<br />

möchten wir ja nahe bringen, dass es<br />

neben dem FC Bayern München und<br />

Borussia Dortmund noch andere<br />

wichtige und traditionsreiche deut-<br />

sche Fußballclubs gibt, zu denen<br />

unbedingt auch der Hamburger SV<br />

gehört.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Bei unseren Veranstaltungen kön-<br />

nen wir uns immer auf die Unterstüt-<br />

zung und Teilnahme von Freunden,<br />

Bekannten und Sympathisanten ver-<br />

lassen.<br />

Wir hoffen, dass der <strong>HSV</strong> mit einer<br />

erfolgreichen Qualifikation für das<br />

internationale Geschäft die Möglich-<br />

keit erhält, bald auch einmal in Portu-<br />

gal Gast zu sein, um vielleicht gegen<br />

einen der beiden Porto-Clubs (FC<br />

Porto oder Boavista Porto) zu spielen<br />

und uns so eine Unterstützung vor Ort<br />

ermöglicht.<br />

So kam es also, dass im Vorfeld der<br />

Saison 1999/2000 der 1. offizielle<br />

Hamburger SV Fanclub Portugals –<br />

„<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> „Boavista Porto“ -<br />

gegründet wurde. Unseren Namen<br />

leiten wir übrigens nicht (ausschließ-<br />

lich) von dem portugisischen Erstli-<br />

ga-Fußballverein Boavista Porto FC,<br />

sondern von unserem gleichnamigen<br />

Wohnviertel direkt am Atlantik und an<br />

der Douromündung ab.<br />

71


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

trotz hoher sicherheitvorschriften.<br />

ein sc-bus begeleitete die klinsmann-elf nach rotterdam.<br />

text | sven hornung<br />

Am frühen Vormittag des 17.<br />

72<br />

August versammelten sich<br />

ca. 50 Anhänger der deut-<br />

schen Nationalmannschaft<br />

am Hamburger ZOB, um trotz großer<br />

Vorsicht der niederländischen Polizei,<br />

die Reise zum Länderspiel Holland-<br />

Deutschland anzutreten. SC-Reiseleiter<br />

Sven Freese sorgte für einen reibungs-<br />

losen Ablauf und die erste längere<br />

Wartezeit mussten wir dann zwangs-<br />

läufig an der holländischen Grenze<br />

hinnehmen. Eine Stunde lang überprüf-<br />

te die Polizei jeden Personalausweis<br />

und einige Personen wurden vor der<br />

Einreise sogar belehrt, warum auch<br />

immer... Nach elf Stunden und einer<br />

feucht fröhlichen Busfahrt, erreichten<br />

wir dann endlich den „Ahoy Center“, ein<br />

Busdepot, das wie eine Kaserne gesi-<br />

chert war und wo wir nun in niederländi-<br />

sche Busse geleitet wurden, die uns<br />

zum Stadion „De Kuip“ fuhren. Nach<br />

einer relativ gründlichen Eingangskont-<br />

rolle erwartete uns doch ein sehr merk-<br />

würdiges Sicherheitskonzept. Einer-<br />

seits, durch Gitter verbarrikadierte<br />

Snack- und Bierstände, andererseits<br />

war kein Bereich im Stadion neben dem<br />

Gästeblock abgetrennt. Unser kleiner<br />

Sektor war nur durch Plexiglaswände<br />

zu den holländischen Blöcken ge-<br />

schützt. Häufig flogen Bierbecher,<br />

brennende Kippen oder andere Utensili-<br />

en aus den benachbarten Bereichen<br />

herüber, was die Sicherheitskräfte aber<br />

nicht dazu veranlasste, ihre Landsleute<br />

zu maßregeln. Dafür mussten wir dann<br />

selbst sorgen: Umgeben von 40.000<br />

orange gekleideten Menschen und einer<br />

von Beginn an drückend überlegenen<br />

und schnell führenden, holländischen<br />

Elf, entwickelte sich in unserem Block<br />

eine mitreißende Stimmung. Nach<br />

einem zehnminütigen Dauersupport vor<br />

der Halbzeitpause konnte man im Stadi-<br />

on die Bewunderung der Einheimischen<br />

förmlich spüren. Auch nach dem erneu-<br />

ten Rückschlag, am Anfang der zweiten<br />

Halbzeit trieben wir die Klinsmann-Elf<br />

weiter an. Nach dem Anschlusstreffer<br />

durch Michael Ballack und dem Aus-<br />

gleichstor durch Gerald Asamoah gab<br />

es für die Gastgeber sicherlich einen<br />

beeindruckenden Torpogo zu beobach-<br />

ten. Nach dem Spiel hielt man uns dann<br />

eine gute Stunde im Gästebereich fest,<br />

was doch ein wenig übertrieben und vor<br />

allem sehr nervig war. Es blieb aber<br />

alles ruhig und irgendwann öffneten die<br />

Sicherheitsbeauftragten die Tore,<br />

jedoch nur einen Spalt, was die Abfahrt<br />

nochmals hinauszögerte. Umso rasan-<br />

ter war jedoch glücklicherweise die<br />

Heimfahrt. In knapp sechs Stunden<br />

erreichten wir wieder die Hansestadt<br />

leicht übermüdet im Morgengrauen.<br />

hamburger reisegruppe auf dem weg<br />

nach rotterdam. foto | www.hsv-sc.de


dein geld entscheidet.<br />

warum wir den roten bullen im regal stehen lassen sollten.<br />

text | jojo liebnau<br />

Schon wieder so ein Artikel<br />

über Herz oder Kommerz,<br />

über Werte und Tradition<br />

und über den Verkauf von<br />

Namensrechten? Nein, so was habt ihr<br />

ja alles schon gehört, und wir wollen<br />

euch damit auch nicht langweilen...<br />

Nein, dieses Mal soll es ein bisschen<br />

anders sein: Es geht um unsere Mög-<br />

lichkeiten und unsere Macht, die wir<br />

noch viel mehr ausnützen müssen!<br />

Zunächst aber trotzdem zum Hin-<br />

tergrund: Im Jahre 1933 wurde Aus-<br />

tria Salzburg gegründet. Als Vereins-<br />

farbe wurde Violett–Weiß gewählt.<br />

Das Violett, so heißt es, sollte die<br />

politische Unabhängigkeit bekunden.<br />

Wie ironisch dies mittlerweile gewor-<br />

den ist, zeigt die Entwicklung der<br />

vergangenen Monate. RED BULL<br />

kaufte den Klub und änderte nicht nur<br />

den Namen, sondern auch die traditi-<br />

onellen Farben der Austria. Für dieje-<br />

nigen, die es noch nicht verstanden<br />

haben, das ist so, als ob Storck (die<br />

Firma mit den Super Dickmanns Ne-<br />

gerküssen) unseren Verein kauft und<br />

wir nicht nur „Super Dickmanns Ham-<br />

burg“ heißen, sondern auch noch in<br />

Braun aufl aufen müssten. Was für ein<br />

Szenario!<br />

Sicherlich ist der Verkauf von Ver-<br />

eins-Namensrechten hier in Deutsch-<br />

land noch eine Ecke weg, aber das soll<br />

und muss auch so bleiben.<br />

Entscheidend an der gesamten Dis-<br />

kussion ist aber die Tatsache, dass<br />

wir über diese Vorgehensweise urtei-<br />

len können. Nicht dadurch, dass wir<br />

lange Briefe schreiben, uns in Inter-<br />

netforen erzählen, wie fürchterlich<br />

das alles ist oder Protestplakate<br />

malen. Nein, wir urteilen und ent-<br />

scheiden mit unserem Geld! Jeder<br />

Einzelnen von uns hat die Wahl, ob er<br />

die Strategie von Produkten wie RED<br />

BULL unterstützen will oder nicht.<br />

Es funktioniert ganz einfach: Boy-<br />

kotiert diese Produkte! Unterstützt<br />

diesen Wahnsinn nicht mit eurem<br />

sauer verdienten Geld. Überzeugt<br />

eure Freunde und Bekannte, die Dose<br />

beim nächsten Mal im Regal stehen zu<br />

lassen, und nutzt dadurch eure Mög-<br />

lichkeit des Protests. Wenn die Absät-<br />

ze erstmal einbrechen, dann wird sich<br />

der Konzern überlegen, ob das die<br />

Werbestrategie ist, die von den Kon-<br />

sumenten gewünscht wird. Jeder<br />

Einzelne von uns hat die Macht,einen<br />

Anfang zu machen!<br />

Also: Kauft Flying Horse<br />

(schmeckt besser als Red Bull), den<br />

billig Trunk von Aldi (ist billiger als<br />

Red Bull) oder trinkt den Vodka ohne<br />

Energydrink – denn das verleiht wirk-<br />

lich Flügel.<br />

Würden Sie DAS glauben?<br />

In diesem Haus erblickte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr<br />

2005 das Licht der Welt. Von Familie und Freunden liebevoll<br />

"Bullerl" gerufen, entwickelt der junge Bub schnell ein außergewöhnliches<br />

musikalisches Talent, was man einerseits auf<br />

seine musikalische Umgebung und andererseits auf täglichen<br />

Red Bull Konsum zurückführen kann.<br />

Gebt uns Violett zurück!<br />

Initiative Violett-Weiß www.violett-weiss.at<br />

Unterstützer-Konto: "Initiative Violett-Weiß" Kto-Nr.: 94114188 BLZ: 35094 RAIKA<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

73


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

tellerrand-storys.<br />

aus deutschland und der welt.<br />

text | philipp markhardt<br />

74<br />

münchen Jaja... wer hat sich<br />

nicht schon gefragt, wer sich da in<br />

Form des weißen „T“ bei Heimspielen<br />

des FC Bayern regelmäßig zur Lach-<br />

nummer macht. Wir klären unsere<br />

Leser endlich auf. Folgende Mail<br />

konnte von der Spionageabteilung der<br />

<strong>Supporters</strong> News abgefangen wer-<br />

den:<br />

„Auszubildende mit „Sitzfleisch“<br />

gesucht.<br />

Die WM-Fankurve sucht begeister-<br />

te Bayern-Fans mit „Sitzfleisch“<br />

unter den Auszubildenden der Deut-<br />

schen Telekom. Die WM-Fankurve<br />

sucht Telekom Training Center, die in<br />

der Münchener Arena das „T“ präsen-<br />

tieren.<br />

10.08.2005/ Wie in jeder Saison gibt<br />

es auch in diesem Jahr wieder den<br />

„Fanblock“, der auf der Osttribüne<br />

der neuen Allianz Arena seine Heimat<br />

hat. Bei jedem Spiel bildet ihr das „T“<br />

der Deutschen Telekom mit den „Di-<br />

gits“ und symbolisiert so die Partner-<br />

schaft zwischen Sponsor und dem<br />

deutschen Rekordmeister. Für alle<br />

Heimspiele des FC Bayern werden<br />

Auszubildende aus ganz Deutschland<br />

gesucht. Zum einen können die Azubis<br />

hautnah an den Bayern-Stars dran<br />

sein und zum anderen die Telekom vor<br />

einem Millionen-Publikum präsentie-<br />

ren.<br />

Fanblock: Das „T“ ganz in weiß<br />

Gesucht werden 58 Auszubildende,<br />

die während der Partie mit weißer<br />

Kleidung auf der Osttribüne sitzen<br />

und so das „T“ darstellen. Sie müssen<br />

allerdings sowohl kurz vor als auch<br />

während des Spiels auf ihren Plätzen<br />

sitzen bleiben. Ein Aufstehen ist nur in<br />

„Ausnahmesituationen“ erlaubt.<br />

Denn sonst bleibt vom „T“ ja nicht<br />

mehr viel übrig.“<br />

Na dann! Fragt sich, wer aus dem<br />

Kreise der <strong>HSV</strong>-Mitgliedschaft even-<br />

tuell in der Lage wäre, Karten rund<br />

um „das T mit den Digits“ zu besor-<br />

gen. Weiße T-Shirts organisieren wir<br />

schon irgendwie. Und Aufstehen dürft<br />

ihr auch. Vielleicht.<br />

buenos aires Kleines dickes<br />

Maradona hat jetzt eine eigene Fern-<br />

sehshow. In der Sendung „Die 10“<br />

dreht sich alles, logo, um Sport im<br />

Allgemeinen und Fußball respektive<br />

die „Hand Gottes“ himself. Hochkarä-<br />

tige Gäste hatte er auch schon. Unter<br />

anderem lud Argentiniens Koksnase<br />

Nr. 1 Pele in seine Show ein – zur<br />

Versöhnung. Die beiden hatten zuvor<br />

darüber gestritten, wer der beste<br />

Fußballspieler aller Zeiten sei.<br />

bogota Rene Higuita, der eine<br />

oder andere wird sich<br />

an „El Loco“ wohl noch<br />

erinnern. Nicht? Ko-<br />

lumbianischerNatio- naltorhüter, trieb mit<br />

seinen Kabinettstück-<br />

chen und Ausflügen in<br />

die gegnerische Hälfte<br />

Trainer und Fans an den<br />

Rand des Wahnsinns.<br />

Später war er dann<br />

Torwarttrainer der<br />

Nationalelf des süda-<br />

merikanischen Landes.<br />

Leider war auch Higuita<br />

dem Koks nicht abge-<br />

neigt und musste des-<br />

halb den gut bezahlten<br />

Job aufgeben. Nun hat<br />

sich der Paradiesvogel<br />

einer Schönheitsopera-<br />

tion unterzogen. Um<br />

Geld zu machen. Per<br />

TV-Übertragung.<br />

kopenhagen Zu Ausschreitun-<br />

gen kam es im Zuge des Uefa-Cup-<br />

Erstrundenspiels Bröndby Kopenha-<br />

gen – FC Zürich. Die Versionen über<br />

die Zwischenfälle gehen hierbei aller-<br />

dings weit auseinander. Sicher ist<br />

bisher nur, dass ein Graffiti eines<br />

Zürchers der Auslöser sein soll und<br />

bei den nachfolgenden Auseinander-<br />

setzungen 100 Fans festgenommen<br />

wurden.<br />

wolfsburg Ein weiterer Fall von<br />

Willkür? Der VfL Wolfsburg als auch<br />

der 1.FC Nürnberg prüfen derzeit vier<br />

Stadionverbote gegen Ultras des<br />

Glubbs. Beim Spiel in der „Autome-<br />

tropole“ war den vier Betroffenen<br />

jeweils ein Stadionverbot zugegan-<br />

gen, da sie sich angeblich sicherheits


eeinträchtigend verhalten hatten, als<br />

Nürnberg in der Vorsaison in Wolfsburg<br />

angetreten war. Sagt jedenfalls der Ord-<br />

nungsdienst (Genau, die glatzköpfigen<br />

Schränke, denen nachgesagt wird, sie<br />

seien als Freunde der dritten Halbzeit in<br />

Braunschweig aktiv.). Warum man ihnen<br />

dies aber nicht schon vor fünf Monaten<br />

zugestellt hatte bleibt unklar. Eine Anzei-<br />

ge war ihnen ebenfalls nicht zugegangen.<br />

Der 1. FC Nürnberg prüft nun die Sachla-<br />

ge, um seine Fans nicht im Stich zu lassen.<br />

rostock - Kennt noch wer den Fan-<br />

treff? Dort schrieben öfters mal „Kugel-<br />

schreiberhooligans“. Sowas gibt es end-<br />

lich wieder! Beweis? Das neue „Blickfang<br />

Ost“. Hier brüstet sich die Rostocker Sze-<br />

ne in Person „S.W.A.S.T.“ und „wolgastä“<br />

mit dem SC-Banner-Klau (inklusive Be-<br />

schreibung des Tathergangs) und dem<br />

Raub der Ulzburg-Fahne. Letztere habe<br />

man „im Kampf“ erobert, schildern die<br />

beiden stolz. Da muss der gute Mike ja<br />

ganz schön ausgeteilt haben, als ihn die<br />

acht Leute überfallen haben. Oder haben<br />

die Suptras Rostock / Rostocker Jungs<br />

lediglich eine andere Auffassung von<br />

Kampf als wir? Nun gut, nebenbei ist man<br />

stolz wie Oskar, dass man das SC-Teil<br />

zerschnitten im Block aufgehängt hat.<br />

Dass es mit der Rechtschreibung hapert,<br />

ok, das verschweigen sie natürlich. Ne-<br />

benbei wurde im Heldenbericht der Herr-<br />

schaften Christian Reichert noch vom<br />

Vorstandsmitglied zum Fansprecher<br />

degradiert. Aber das schmerzt ihn sicher<br />

weniger als die Dummheit von ein paar<br />

Rostocker Intelligenzallergikern.<br />

leserbrief.<br />

Im Mai 2005 wurde der Betrag für die Dauerkarten abgebucht und<br />

Anfang Juli 2005 sollte die Saisonkarte in den Briefkästen der<br />

Dauerkarteninhaber landen. Leider warteten viele <strong>HSV</strong>er bis kurz<br />

vor dem ersten Heimspiel auf das Eintreffen der Karte. Es folgt ein<br />

Leserbrief von Dauerkarteninhaberin Ingeborg Hornung aus Kiel:<br />

„Nachdem ich Mitte Juli immer noch auf meine Dauerkarte warten<br />

musste, entschloss ich mich im Ticket-Center des <strong>HSV</strong> anzurufen. Was<br />

folgte, war eine lange Prozedur, die nicht nur sehr ärgerlich war, son-<br />

dern auch eine hohe Telefonrechnung mit sich führte. Beim ersten<br />

Anruf wurde ich vertröstet und bekam die Antwort, dass „meine Dau-<br />

erkarte auf dem Wege sei“. Eine Woche lang ergab der Blick in meinen<br />

Briefkasten jedoch nichts Neues. Also nahm ich wieder das Telefon in<br />

die Hand und wählte die Nummer der Ticket-Hotline. An diesem Tag<br />

wurde mir von einem netten Herren erklärt, ich solle noch ein paar<br />

Tage Geduld haben, er hätte seine Karte auch noch nicht (er wohnt<br />

schließlich in Neumünster). Verärgert legte ich auf und wartete drei<br />

Tage ab... Aber auch in diesen Tagen kam das Saisonticket nicht an!<br />

Fünf Tage vor dem ersten Heimspiel des <strong>HSV</strong> rief ich nun zum dritten<br />

Mal die Hotline an und wurde mit einer Dame verbunden, die mich<br />

wieder vertrösten wollte. Nach kurzem Hin- und Her wollte mich die<br />

freundliche Mitarbeiterin beruhigen, aber ihre Ausreden waren schon<br />

langsam peinlich. Sehr energisch bat ich Sie, mich mit ihrer Vorge-<br />

setzten zu verbinden, sonst würde ich weitere Schritte unternehmen.<br />

Nun bekam ich endlich eine kompetente Angestellte des <strong>HSV</strong> am Appa-<br />

rat, und erfuhr die Wahrheit. Es waren Fehler unterlaufen und deshalb<br />

konnten einige Dauerkarten-Stehplätze nicht rechtzeitig verschickt<br />

werden. Sie entschuldigte sich bei mir und versicherte mir, dass die<br />

Karte in zwei Tagen ankommt. Und dieses Mal stimmte es. Zwei Tage<br />

vor Spielbeginn kam meine Dauerkarte gerade noch rechtzeitig in Kiel<br />

an. Schade finde ich es, dass die Mitarbeiter der Ticket-Hotline nicht in<br />

der Lage sind, einem zahlenden Fan, offen und ehrlich die Wahrheit zu<br />

sagen. Fehler können immer passieren, nur dieser Weg ist teuer und<br />

sehr unbefriedigend!<br />

Freudig fuhr man nun zum Volkspark, um nach der langen Sommer-<br />

pause das erste Punktspiel zu sehen. Aber es folgte eine weitere Pan-<br />

ne. Etliche Dauerkarten funktionierten nicht und wurden von dem<br />

neuen elektronischen Einlasssystem nicht erfasst. Langsam war<br />

meine Geduld am Ende. Lange Schlangen vor den Eingängen und<br />

nichts als Ärger mit dieser verhexten Dauerkarte. Die Ordner blieben<br />

ruhig und versuchten das Chaos zu beseitigen. Alle mussten durch die<br />

Tür. Viele fragten sich wie es nun in der laufenden Saison weitergehen<br />

soll. Kein Ordner wusste eine Antwort darauf. Also wieder abwarten<br />

und Tee trinken... Eine Woche nach dem ersten Punktspiel in Hamburg<br />

bekam ich wieder Post vom <strong>HSV</strong>. Ich hätte es nicht mehr für möglich<br />

gehalten, aber es war eine neue Dauerkarte enthalten. Der <strong>HSV</strong> ent-<br />

schuldigte sich für die vielen Unannehmlichkeiten und als kleine Ent-<br />

schädigung gab es einen Aufkleber. Naja, jeden Falls etwas! Hoffent-<br />

lich wiederholt sich diese Problematik nicht auch im kommenden<br />

Jahr!“<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

kurze sachen.<br />

kurzmeldungen · www.hsv-<strong>supporters</strong>.de · hsv eishockey<br />

text | dirk bosbsin<br />

forum-champion „nicostar“.<br />

Unser Community-Mitglied „Ni-<br />

costar“, Jörg Nicolaisen, engagiert<br />

sich seit langem, u.a. in unserem<br />

Forum, sehr stark für die Förderge-<br />

meinschaft Kinder-Krebs-Zentrum<br />

Hamburg e.V. Ingesamt sind somit bis<br />

zum heutigen Tage über € 35.500.--<br />

zusammen gekommen. In den letzten<br />

Tagen kamen noch mal 1.000 Euro<br />

hinzu, da „Nicostar“ mit Unterstüt-<br />

zung unserer Community bei der<br />

bundesweiten Wahl zum „eBay-<br />

Champion“ auf den 2. Platz gewählt<br />

wurde. Für dieses super Engagement<br />

möchten wir uns bei „Nicostar“ und<br />

allen unseren vielen, vielen Mitglie-<br />

dern, die „Nicostar“ unterstützen,<br />

ganz herzlich bedanken. Weiter so !<br />

hsv <strong>supporters</strong> comunity -<br />

10.000 mitglied eingetreten !<br />

Am Sonntag, den 25.09.05 konnten<br />

wir nun einen weiteren Gipfel erklim-<br />

men: Annike K. aus Lübeck meldete<br />

sich als unser 10.000 Mitglied in der<br />

„<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Community“ an ! Als<br />

Begrüßung wartet natürlich auch eine<br />

kleine Überraschung des <strong>HSV</strong> Sup-<br />

76<br />

porters Clubs auf unser neues Mit-<br />

glied ! Herzlichen Glückwunsch ! Die<br />

Anzahl der Mitglieder unserer „<strong>HSV</strong><br />

<strong>Supporters</strong> Community“ hat sich<br />

damit in den letzten 13 Monaten von<br />

5.000 Mitgliedern auf 10.000 Mitglie-<br />

der verdoppelt ! Für diesen fast schon<br />

sensationellen Zuspruch möchten wir<br />

uns recht herzlich bei allen langjähri-<br />

gen und allen neu angemeldeten<br />

Mitgliedern bedanken.<br />

mitgliedschaft online -<br />

mitgliederwerbung.<br />

Macht mit bei unserer Mitglieder-<br />

Werbeaktion und werbt Verwandte,<br />

Freunde und Bekannte. Die Mitglied-<br />

schaft (inklusive der Angabe des<br />

Werbers) kann online innerhalb von<br />

nur 5 Minuten beantragt werden.<br />

Schon 2.389 Fans haben diesen Ser-<br />

vice auf unserer Internetseite bisher<br />

genutzt und gehören jetzt der stetig<br />

wachsenden <strong>HSV</strong>-Familie an.<br />

48.000 hsv bilder/videos -mms<br />

Mittlerweile findet Ihr in unserer<br />

Gallerie fast 48.000 <strong>HSV</strong>-Bilder. Alle<br />

Bilder können zudem kostenlos als<br />

neue trikots für die eishockeyabteilung. text | alexander schmidtchen<br />

Die Abteilungsleitung des <strong>HSV</strong>-<br />

<strong>Supporters</strong> Club, die beim Internetau-<br />

ktionshaus ebay Höchstbieter und<br />

damit Sieger der Auktion vom <strong>HSV</strong>-<br />

Eishockey wurden, präsentieren und<br />

übergeben hier die beflockten Trikots<br />

an Alexander Schmidtchen von der<br />

Eishockeyabteilung. Zur Erinnerung:<br />

Die Eishockeyabteilung versteigerte<br />

vor einigen Wochen eine Werbefläche<br />

auf dem Trikot der 1. Mannschaft, die<br />

in dieser Saison in der Verbandsliga<br />

Nord-Ost an den Start gehen wird.<br />

Der <strong>Supporters</strong> Club war von dieser<br />

Idee begeistert und ersteigerte sich<br />

eine Fläche auf der Trikotbrust und<br />

erhöhte ihr Engagement sogar noch-<br />

mal. Der formschöne Schriftzug<br />

„Werde <strong>HSV</strong>-Mitglied“ inkl. Suppor-<br />

ters Logo steht nun auf einem Teil des<br />

Trikots. Die Eishockeyabteilung be-<br />

dankt sich für diese finanzielle Unter-<br />

stützung und hofft natürlich darauf,<br />

dass Fußballfans in der neuen Saison<br />

wieder zahlreicher den Weg in das<br />

Eisstadion Stellingen finden werden.<br />

Den aktuellen Spielplan gibt es im<br />

Netz unter: www.hsv-eishockey.de/<br />

sites/spiele/playplan.htm<br />

MMS runtergeladen werden ! Zudem<br />

veröffentlichen wir in letzter Zeit<br />

immer mehr Videos (Fan-Szenen,<br />

Spieler-Interviews, Fan-Interviews,<br />

Pressekonferenzen usw.).<br />

homepages für fanclubs<br />

Offizielle <strong>HSV</strong> Fan Clubs können<br />

Ihre Homepage kostenlos auf unseren<br />

eigenen und schnellen <strong>HSV</strong>-Server<br />

legen. Der Speicherplatz ist unbe-<br />

grenzt und völlig kostenlos. Ein sehr<br />

gutes Programm zur Verwaltung<br />

gehört auch dazu. Meldet Euch bei<br />

Interesse unter kontakt@hsv-suppor-<br />

ters.de .<br />

forum-kickers<br />

Die <strong>HSV</strong> Forum Kickers trainieren<br />

jeden Montag ab 19:00 Uhr sowie<br />

jeden Freitag ab 20:30 Uhr in der<br />

Hamburger Grabenstrasse in der<br />

Nähe der U-Bahn Messehallen. Wer<br />

gerne das eine oder andere Mal mit-<br />

spielen möchte, ist herzlich eingela-<br />

den. Weitere Infos gibt es im Forum<br />

„OT Treff“.


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mit diesem antrag eine reise zum auswärtsspiel nach münchen gewinnen..<br />

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<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Der auf dieser Seite abgedruckte Mitgliedsantrag für den <strong>HSV</strong> dient zum Kopieren und Benutzen. Denn, wer die meisten<br />

Mitglieder auf diesem Formular geworben hat, kommt in den Genuss von folgendem Zusatzgewinn:<br />

Ein Fahrt mit Begleitperson zum Auswärtsspiel der Rückrunde in die Allianz Arena nach München.*<br />

Einsendeschluss ist der 15.Dezember 2005<br />

Die geworbenen Mitglieder gelten natürlich auch für die normale Gewinnverteilung.<br />

* teilnahmeberechtigt sind alle <strong>HSV</strong>-Mitglieder. Bei der Fahrt handelt es sich um ein Fahrtangebot des <strong>Supporters</strong> Club, welches später bekannt gegeben<br />

wird. Es sind nur Zustiege auf der geplanten Strecke möglich.<br />

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77


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

hsv stammtische.<br />

veröffentlichung von hsv stammtischen in der ganzen republik.<br />

Hamburg<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Blue Devils“<br />

trifft sich jeden zweiten Freitag<br />

im Monat ab 19:30 Uhr im<br />

„Schiffbeker Hof“, Schiffbeker<br />

Weg 29, 22111 Hamburg. Kontakt<br />

über Jürgen Ritter unter<br />

040/6952651. Einzige Voraussetzung<br />

– Die Person sollte mindestens<br />

35 Jahre alt sein.<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Die Franziska-<br />

ner“, ab 12.00 Uhr vor jedem<br />

Heimspiel, Franziskaner Kneipe<br />

& Restaurant, Colonaden. Infos<br />

bei Thorsten unter:<br />

0173/2112966<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Die Eichen“ trifft<br />

sich jeden dritten Donnerstag<br />

im Gasthaus „Zur alten Eiche“,<br />

Nincoper Str. 26, 21129 Hamburg<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Crazy Blue<br />

Coyoties“, jeden ersten Freitag<br />

im Monat im „Pöapö“, Von Sauerstr.<br />

30, Hamburg-Bahrenfeld<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Treue Hamburger“,<br />

Bistro Chaplin, Rothenburgsortermarktplatz,Rothenburgsort,<br />

Thomas Bergeert<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Eilbek“ trifft<br />

sich jeden ersten Dienstag im<br />

Monat ab 19 Uhr in „Angela´s<br />

Treff“, Eilbeker Weg 51, 22089<br />

Hamburg<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Hamburg meine<br />

Perle“ trifft sich jeden 1. Samstag<br />

im Monat zur Fanclubsitzung<br />

im „Ibbys Inn“, Glückstädter<br />

Weg 45, 22549 Hamburg. Info<br />

unter Tel.: 040/84900782. Alle<br />

<strong>HSV</strong>-Spiele live im TV!<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Elbe-Power<br />

Schwarz-Weiß-Blau“ trifft sich<br />

im „Cameo“, Bramfelder Chaussee<br />

69. Infos unter www.elbepower.de.vu<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Hinschenfelder<br />

Jungs“ treffen sich am 1. Donnerstag<br />

im Monat um 19:30 Uhr<br />

78<br />

im „Bavaria-Bräu-Stübel“<br />

Walddörferstr. 163, Info bei Dirk<br />

Nossol unter 0172/4139043<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Crazy-Blue-<br />

Coyoties treffen sich am 1.<br />

Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im<br />

„Harlekin, Schwarzenbergstr.<br />

21, 21073 Hamburg, Info bei<br />

Marco Schill unter<br />

0151/19116752<br />

Sortiert nach Postleitzahlen:<br />

10437 Berlin<br />

> <strong>HSV</strong> Kneipe „Avelance Bar“,<br />

Senefelderstr. 29a (S-Bahnhof<br />

Prenzlauer Allee). Hier gibt es<br />

alle <strong>HSV</strong> Spiele auf der Großleinwand<br />

zu sehen.<br />

15926 Luckau<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Luckauer Stiere“<br />

trifft sich Sonnabends ab<br />

15 Uhr in der Gaststätte „Kloster<br />

Klause“, Am Markt 1,<br />

Ansprechpartner unter<br />

0170/1826233<br />

15890 Eisenhüttenstadt<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Blaue Falken“<br />

trifft sich jeden Sonnabend<br />

um 15 Uhr in den Getränkestützpunkt<br />

„Schluckspecht“,<br />

An der Holzwolle 45a, 15890<br />

Eisenhüttenstadt Bei Fragen<br />

eMail an ricardo.reich@gmx.de<br />

21435 Stelle<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Klimpertreu“,<br />

Stammtisch im „Klimperkasten“,<br />

Uhlenhorst 1, Info unter<br />

Tel.: 04174/3027<br />

21465 Wentorf<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Liga Dinos<br />

Wentorf“, freitags vor den<br />

Heimspielen um 19:30 Uhr in<br />

„Tinos Taverne“, Danzinger Str.<br />

4., 21709 Düdenbüttel, <strong>HSV</strong><br />

Fanclub „Düdenbüttel“ trifft<br />

sich zu allen Spielen des <strong>HSV</strong> im<br />

Fanclubheim „Hein Sein Verschlag“,<br />

Hauptstraße 1, 15<br />

Minuten vor Anpfiff. Info bei Udo<br />

Rathjens unter 0175/1122807.<br />

21755 Bomberg<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „The Fanatics“<br />

trifft sich regemäßig bei Peter<br />

Hörstenmeger, Basbecker Str.<br />

14, 21755 Bomberg<br />

23730 Neustadt<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Rauten-Rabauken<br />

Neustadt / OH“, jeden 3. im<br />

Monat um 20 Uhr im „Musik und<br />

Bistro“ vor dem Kremper Tor 5.<br />

23858 Reinfeld<br />

> Jeden dritten Donnerstag im<br />

Monat <strong>HSV</strong>-Stammtisch in der<br />

Gaststätte „Lallbüdel“. Infos bei<br />

Daniel Bernhard unter Tel.:<br />

0173/8698524<br />

23919 Berkenthin<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Berkenthiner<br />

Schleusenwärter“ treffen sich<br />

Sportzentrum Berkenthin zum<br />

Fußball gucken. Kontakt unter<br />

Reinhard Neubacher<br />

04544/1597<br />

24105 Kiel<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Mega Hamburger<br />

Kiel“ treffen sich jeden<br />

Donnerstag ab 20 Uhr im<br />

Strongbows, Schauenburgerstraße<br />

39, www.strongbowspub.de.<br />

24147 Kiel<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Baltic Fanatics“<br />

trifft sich zu einem regelmäßi-<br />

gen Stammtisch. Info unter<br />

0170/4776620 oder<br />

info@baltic-fanatics.de<br />

24217 Schönberger Strand <strong>HSV</strong><br />

>Fanclub „Felsenburg“ treffen<br />

sich jeden 1. Montag im Monat<br />

im „Haus Flesenburg“, Zur<br />

Flesenburg 3, 24217 Schönberger<br />

Strand<br />

24536 Neumünster<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Neumünster“<br />

treffen sich am 1. und 3. Freitag<br />

im Monat um 19:30 Uhr in „Lütjens<br />

Bierstuben“ in der Einfelder<br />

Str. Infos unter<br />

0171/4827267<br />

24619 Bornhöved<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Borntown Connection“,<br />

jeden zweiten Samstag,<br />

Mühlenstr. 7a, 24799 Friedrichsholm,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub<br />

„Eiderpiraten“, Eiderpiratenheim,<br />

Lehmkuhle 11, Kontakt:<br />

Jörg Plohmann Tel.:04335/1520<br />

25451 Quickborn<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Dinos“ trifft sich<br />

bei Auswärtsspielen in der<br />

Premiere Sports Bar Kamphuis.<br />

Infos bei Heiko Borchers unter<br />

Tel.: 0170/3666824.<br />

25813 Husum<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Forever Husum“<br />

trifft sich jeden 1. Montag im<br />

Monat ab 19 Uhr im Clubheim<br />

„Gaststätte Friedrichsberg“,<br />

Flensburger Chaussee. Info<br />

unter: www.hsv-foreverhusum.de<br />

26219 Petersdorf<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Petersdorf“<br />

trifft sich 4 mal im Jahr um 20<br />

Uhr im Sportlertreff Petersdorf,<br />

Am Sportplatz 4.<br />

26907 Hasselbrock<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Die Hasselbrocker<br />

Keegan´s“ treffen sich<br />

jeden letzten Sonnabend im<br />

Monat in der Hasselbrocker AOL<br />

Arena, Glückauf 5, 26907 Hasselbrock,<br />

Infos<br />

unter 05939/662<br />

26919 Brake<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Dolle Raute“<br />

trifft sich jeden ersten Dienstag<br />

im Monat um 19 Uhr in der<br />

Gaststätte „Brasserie“,<br />

Mitteldeichstraße 31. Infos<br />

unter www.dolle-raute.de<br />

27404 Zeven<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Die Könige des<br />

Nordens“ trifft sich jeden letzten<br />

Freitag im Monat ab 19:30<br />

Uhr im Hotel Spreckels, Altbremerstr.<br />

2, Info: 04281/93720


27432 Alfstedt<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Hermann’s<br />

treue Riege“ trifft sich jeden<br />

2.Dienstag im Monat ab 20 Uhr<br />

in Hadeler’s Gasthof, Hauptstraße<br />

14, 27432 Alfstedt. Info<br />

unter 04765/302.<br />

29227 Celle<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Celler Raute“<br />

trifft sich unregelmäßig in der<br />

Gaststätte „Campingplatz<br />

Silbersee“, Zum Silbersee 19 in<br />

Celle. Info unter 05141/381750<br />

29549 Bad Bevensen<br />

>Treffen zu Heim- und Auswärtsspielen<br />

in der Gaststätte<br />

„Bodega“, Bahnhofsstr. 2,<br />

29549 Bad Bevensen Kontakt<br />

unter 05821/7930<br />

29553 Hohenbostel<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Hohenbostler<br />

Raute“, am letzten Samstag in<br />

den Monaten Feb., Apr., Juni,<br />

Aug., Okt., Dez. um 19 Uhr im<br />

Gasthaus Meyer, Dorfstr. 25<br />

29683 Bad Fallingbostel<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Rautengeil<br />

Fallingbostel“, jeden 1. Montag<br />

im Monat, Restaurant Mediteran,<br />

Kirchplatz 1, Info unter<br />

Tel.: 05162/2305<br />

31655 Stadthagen<br />

> Im Bistro Roma, Jahnstr.<br />

31655 Stadthagen 1 mal im<br />

Monat, Infos bei Michael Hering<br />

0173/9037108<br />

34117 Kassel<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub Kassel „Die<br />

Treuen“ trifft sich jeden 1.Freitag<br />

im Monat ab 19 Uhr im<br />

„Marstall“ Graben 14, neben<br />

der Markthalle. Infos unter<br />

0175/4952098 oder<br />

dirkkrauskrause@web.de<br />

34474 Diemelstadt<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „<strong>HSV</strong> Pitbulls“,<br />

Rathausgasse 10<br />

Info unter: 05694/991921<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Hamburger<br />

Jungs“ Trysa, freitags ab 18<br />

Uhr, samstags ab 13 Uhr und<br />

sonntags ab<br />

17 Uhr, Vereinsheim, Ascheröderweg<br />

3<br />

35112 Fronhausen<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Fronhausen“<br />

trifft sich immer am letzten<br />

Sonnabend um 19:30 Uhr im<br />

Gasthof zum Bahnhof, Kontakt<br />

unter 06426/6270<br />

35510 Butzbach<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Nieder-Weisel“<br />

trifft sich jeden Freitag zum<br />

Stammtisch um 18 Uhr im<br />

Vereinslokal „Gasthaus zur<br />

Glocke“, Butzbacherstr. 65.<br />

Infos unter 06033/4410<br />

35586 Wetzlar<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Nordwind/<br />

Lahn Dill“, trifft sich regelmäßig<br />

in der Gaststätte Thier,<br />

Wetzlarer Str. 2, Termine auf<br />

Anfrage unter 06441-89424<br />

oder www.hsv-nordwind.de<br />

37073 Göttingen<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Leinetal“ trifft<br />

sich 1 mal im Monat in der<br />

Gaststätte „Poseidon“ im<br />

Windausweg 6. Info bei Michael<br />

Kruse unter 0172/5660735<br />

37581 Bad Gandersheim<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Blue Tiger e.V.“<br />

trifft in der Gaststätte „Ecke“<br />

Nähere Infos unter<br />

hsvbluetiger@yahoo.de<br />

37671 Höxter<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Das Ding Muss<br />

Rein“, trifft sich einmal im<br />

Monat im Hotel Weserstrand,<br />

Grasshofstr. 39, außerdem<br />

Auswärtsspiele gemeinsam<br />

auf Premiere gucken bei Andreas<br />

Hilse, Braunschweigerstr.<br />

19a, Lüchtringen. Info<br />

unter 05271/695905 (Jürgen<br />

Seelig).<br />

38448 Wolfsburg<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Vorsfelder<br />

Eber“ trifft sich regelmäßig<br />

sonntags (teilweise samstags)<br />

gegen 15 Uhr im Vorsfelder<br />

Vereinsheim, Am Drömling,<br />

Info unter Tel.: 05363/707266<br />

oder 0175/9805665<br />

38518 Gifhorn-Gamsen<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Blue Moskitos“<br />

trifft sich jeden 1. Sonntag im<br />

Monat um 10:30 Uhr im „Dat<br />

LüttCafe“ in Gifhorn. Kontakt<br />

über Michael Reh unter<br />

0171/8539952<br />

39261 Zerbst<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Little Poncho“<br />

trifft sich zu jedem <strong>HSV</strong>-Spiel<br />

Club eigenen Garage bei Peter<br />

Schulze, Lusoer Str. 25, Info<br />

unter Tel.: 03923/3008 oder<br />

0174/5436726<br />

40472 Düsseldorf<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Düsseldorfer<br />

Jungs“. Termine auf Anfrage,<br />

Infos bei Ingo Hinz unter<br />

0174/7990217<br />

46045 Oberhausen<br />

><strong>HSV</strong> Freunde Rhein-Ruhr,<br />

Regelmäßiger Stammtisch in<br />

Essen und bei Auswärtsspielen.<br />

Info über Christian Roth<br />

unter 0171-6307162.<br />

49377 Deindrup<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Langenförder<br />

Hummels“ trifft sich jeden<br />

zweiten Montag im Monat um<br />

20 Uhr im Restaurant Marmaris,<br />

Schwichtelerstraße 38.<br />

Infos bei Dieter Bohmann<br />

unter 04446/598.<br />

54346 Mehring<br />

><strong>HSV</strong> Freunde Südwest, Gaststätte<br />

„Zur Rebe“ Mehring/Mosel.<br />

Infos bei Edgar Reineher<br />

unter 0171/6990287 oder<br />

damoshsv@aol.com<br />

59174 Kamen<br />

><strong>HSV</strong> Szene Kneipe „The Big<br />

Ludwig´s“, Am Geist 3-4,<br />

Clublokal des <strong>HSV</strong> Fanclubs<br />

“<strong>HSV</strong>-Kumpels-NRW”, außer<br />

Sonntags immer ab 19 Uhr<br />

geöffnet.<br />

64823 Groß-Umstadt<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Treue <strong>HSV</strong>-<br />

Jungs Otzberg/Odw.“ trifft sich<br />

regelmäßig in der Gaststätte<br />

„Zum Grammchen“. Infos<br />

unter 0173/5377871 oder<br />

HEBruhs@aol.com<br />

71665 Vaihingen/Enz<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Baden-<br />

Württemberg“ trifft sich jeden<br />

ersten Freitag im Monat ab Juli<br />

2005 in der Gaststätte „Alter<br />

Bahnhof“, Kleinglattbach ab<br />

19:30 Uhr. Info bei Hans Rieger<br />

(Wirt) unter Tel.:<br />

0173/4425484.<br />

72341 Geislingen<br />

><strong>HSV</strong> Fanclub „Geislingen“<br />

trifft sich 10-12mal im Jahr in<br />

der Lindenstraße 23. Termine<br />

bei Rainer Haak unter Tel.:<br />

07433/20211.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

81241 München<br />

> Seit 1997 treffen sich die<br />

süddeutschen <strong>HSV</strong>er regelmäßig<br />

m „Augustiner-Stüberl“,<br />

Bodenstr. 12, 81241 München<br />

Termine bei Hinnerk erfragen<br />

unter 0179/1262167<br />

87700 Memmingen<br />

><strong>HSV</strong> Freunde Memmingen<br />

treffen sich alle 5 Wochen,<br />

sonntags um 10 Uhr im<br />

„Schlössle“ in Memmingerberg.<br />

Infos bei Roland Oppitz<br />

unter 08331/495367.<br />

88605 Messkirch<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Ablachtal“ trifft<br />

sich jeden 1. Sonntag im Monat<br />

ab 10:30 Uhr zum Frühschoppen<br />

im Vereinslokal „Truck-<br />

Stop“, Unterm-Ablass 7, 88605<br />

Messkirch, Infos unter<br />

07575/7446<br />

96117 Memmelsdorf<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Blue Vikings<br />

Franken“, jeden ersten Sonntag<br />

im Monat Frühschoppen im<br />

Gasthof “Drei Kronen“,<br />

Hauptstrasse 19 ab 11 Uhr um<br />

Voranmeldungen unter Tel.:<br />

01520/2115049 (Matthias<br />

Schlick) wird gebeten.<br />

97980 Wachbach<br />

> <strong>HSV</strong> Fanclub „Neckarwölfe“<br />

treffen sich jeden 1. Freitag<br />

im Monat im „Schützenhaus<br />

Wachbach“, Dorfstr. 45,<br />

97980 Wachbach. Infos unter<br />

07931/9326 bei Daniel Krüger<br />

oder per eMail<br />

wachbacherjung@aol.com<br />

>The Glaswegian Bar<br />

69-71 Bridge Street<br />

Glasgow G5 9JB<br />

UK, 0141/4291795<br />

Wenn auch Ihr Euren Stammtisch<br />

hier veröffentlicht haben<br />

wollt, dann bitte schriftlich an:<br />

Hamburger Sport-Verein e.V.,<br />

Sven Freese, Sylvesterallee 7,<br />

22525 Hamburg, per Fax an<br />

040/4155-1510 oder per Email<br />

an sven.freese@hsv.de. Wichtig<br />

ist das Ihr die komplett<br />

Adresse und den genauen<br />

Termin mitschickt. Eventuell<br />

ist eine Kontakttelefonnummer<br />

auch noch ratsam.<br />

79


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

regionalstellen des hsv.<br />

erste anlaufstation für hsv fans, die nicht aus hamburg kommen.<br />

Die Regionalbetreuer des<br />

80<br />

Hamburger Sport-Verein<br />

e.V. sind ehrenamtlich<br />

arbeitende <strong>HSV</strong> Mitglieder,<br />

die Euch als erste Anlaufstation für<br />

alle Fragen rund um den <strong>HSV</strong> dienen.<br />

Sie wissen in Ihrer Region am Besten<br />

Bescheid, wenn es um Kontakt zu<br />

anderen <strong>HSV</strong> Fans geht, Mitfahrgele-<br />

genheiten zu Heim- und Auswärts-<br />

spielen oder regelmäßigen Stammti-<br />

sche. Auch alle andere Art von Fragen<br />

zum Thema <strong>HSV</strong> könnt Ihr Ihnen stel-<br />

len, sollten sie einmal nicht weiter<br />

wissen, so ruft die Fanbetreuung<br />

direkt an (siehe Hamburg).<br />

hamburg<br />

Alle <strong>HSV</strong> Fans aus dem Raum Ham-<br />

burg können sich bei Fragen direkt<br />

and die Fanbetreuung des <strong>HSV</strong> wen-<br />

den. Zu erreichen sind die Fanbeauf-<br />

tragten wie folgt:<br />

Lutz Ackermann 040/4155 1520 oder<br />

lutz.ackermann@hsv.de<br />

Sven Freese, 040/4155 1517 oder<br />

sven.freese@hsv<br />

schleswig holstein<br />

23858 Reinfeld<br />

Daniel Bernhard, Hamburger Chaus-<br />

see 8, 23858 Reinfeld, 04533/3745,<br />

Mobil 0173/8698524<br />

24149 Kiel<br />

Sven Hornung, Langer Rehm 31, 24149<br />

Kiel, Mobil: 0170/1884317<br />

niedersachsen<br />

21423 Winsen (Luhe)<br />

Matthias Munker, Brahnsallee 22,<br />

21423 Winsen, Tel.: 04171/653591<br />

27333 Schweringen<br />

Stefan Schierholz, Hinter der Mühle 4,<br />

27333 Schweringen, Tel.:<br />

04257/130070, Mobil: 0162/7084281,<br />

hsv-blue-angels-nienburg@web.de,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Blue Angels Nienburg“<br />

27432 Alfstedt<br />

Norbert Hadeler, Hauptstraße 14,<br />

27432 Alfstedt, Tel.: 04765/920029,<br />

hsvhtr@t-online.de, www.hsvhtr.de,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Hermanns Treue Rie-<br />

ge“, Alternativ: Henning Ruesch,<br />

Strandbadweg 2, 21745 Hemmoor,<br />

henning.ruesch@hsvhtr.de<br />

29549 Winsen (Aller)<br />

Daniel Eglite , Postfach 1307,<br />

29306 Winsen / Aller,<br />

eglite@web.de oder telefonisch an<br />

Thorsten Sühring 0170/4998235, <strong>HSV</strong><br />

Fanclub „Die Blauen Celler“<br />

29549 Bad Bevensen<br />

Jürgen Eckert, Sperberring 21, 29529<br />

Bad Bevensen, Tel.: 0170/5520252,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Bad Bevensen“<br />

29683 Bad Fallingbostel<br />

Klaus (Fiddy) Gerken, Teichstr. 13,<br />

29683 Bad Fallingbostel, Mo.& Do. ab<br />

18 Uhr, Tel.: 05162/3796, Mobil:<br />

0171/9493984, info@hsv-rautengeil.<br />

de, www.hsv-rautengeil.de , <strong>HSV</strong><br />

Fanclub “Rautengeil Fallingbostel”<br />

31319 Sehnde<br />

Bernd Hirmke, Im Weidengrund 3,<br />

31319 Sehnde, Tel.: 0511/3586911<br />

(geschäftlich)<br />

31712 Niedernwöhren<br />

Michael Hering, Waldstr. 20, 31712<br />

Niedernwöhren/Stadthagen,<br />

Tel.:05726/921272, Mobil:<br />

0173/9037108,<br />

michaelhsvforever@gmx.de, www.<br />

hsv-fanclub-schaumburg.de<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Schaumburger Hum-<br />

meln“<br />

49377 Vechta<br />

NEU: Heiner Siemer, Lüscher Str. 7,<br />

49377 Vechta, Tel.: 04441/81248,<br />

heiner.siemer@ewetel.net, <strong>HSV</strong> Fan-<br />

club „Langenfördener Hummels“<br />

bremen<br />

Zurzeit leider nicht besetzt.<br />

mecklenburg vorpommern<br />

23923 Schönberg<br />

Christoph Kugel, Twachtmannring 11,<br />

23923 Schönberg, Tel.: 038828/21613,<br />

Mobil: 0179/5371226<br />

brandenburg<br />

Zurzeit leider nicht besetzt.<br />

berlin<br />

Zurzeit leider nicht besetzt.<br />

nordrhein westfalen<br />

31427 Minden<br />

Kai Bierbaum, Hahler Dorfstr. 31,<br />

32427 Minden, Tel.: 0571/3884168,<br />

Mobil: 0162/7914902, <strong>HSV</strong> Fanclub<br />

„Brigade Ostwestfalen“<br />

46049 Oberhausen<br />

Christian Roth, Speldorfer Str. 11,<br />

46049 Oberhausen, Tel.:<br />

0208/9697234, Mobil: 0171/6307162,<br />

christianroth01@aol.com, <strong>HSV</strong> Fan-<br />

club „<strong>HSV</strong>-Freunde RHEIN-RUHR“


48231 Warendorf<br />

Gerhard Heitbrock, Buddenbaum-<br />

straße 16, 48231 Warendorf, Tel.: &<br />

Fax: 02581/4271, <strong>HSV</strong> Fanclub „Uns<br />

Uwe e.V.“<br />

59174 Kamen<br />

Peter Frank, Haldener Str. 22, 58095<br />

Hagen, Mobil 0173/5324640, hsv-<br />

kumpels-nrw@verenavogt.de, www.<br />

hsv-kumpels-nrw.de.ms ,<strong>HSV</strong> Fan-<br />

club „<strong>HSV</strong>-Kumpels NRW“<br />

baden württemberg<br />

71665 Vaihingen a.d.Enz<br />

Roland Schinkel, Bahnhofstraße 91,<br />

71665 Vaihingen/Enz, Tel.:<br />

07042/13320, Mobil: 0160/96040597,<br />

Hsv-baden-württemberg@web.de,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „Baden Württemberg“<br />

76227 Karlsruhe<br />

Horst Sorger, Pfinztalstr. 56, 76227<br />

Karlsruhe, Tel.: 0721/1517534, Mobil<br />

0172/7218601, Horst<strong>HSV</strong>@aol.com<br />

saarland<br />

66625 Nohfelden<br />

Jörg Schmitt, Staudammstr. 3, 66625<br />

Nohfelden, Tel.: 06852/991928 , Mo-<br />

bil: 0173/9387106, chibihsv@aol.com<br />

oder Johannes Jung, Mobil:<br />

0171/5122571<br />

bayern<br />

96117 Memmelsdorf<br />

Matthias (Mattsches) Schlick, Filz-<br />

gasse 27, 96117 Memmelsdorf, Tel.:<br />

01520/2115049,<strong>HSV</strong> Fanclub „Blue<br />

Vikings Franken“<br />

hessen<br />

34326 Morschen<br />

Jörn Petersen, Fortunaweg 4, 34326<br />

Morschen, Tel.: 05664/930960, Mobil<br />

0172/2983828, PetBin@t-online.de<br />

Es wird noch Verstärkung für die<br />

Gegend Kassel gesucht.<br />

65203 Mainz<br />

Rudolf Latuske, Pfingstweide 9, 65203<br />

Mainz-Amöneburg, Tel.: 0611/601993,<br />

Mobil: 0170/1804467<br />

sachsen anhalt<br />

38889 Blankenburg<br />

Ralf Borchert, Fr. August Straße 3,<br />

38889 Blankenburg, Tel.:<br />

03944/369930, Mobil: 0171/4785320<br />

(ab 20:00 Uhr), <strong>HSV</strong>-Fanclub.<br />

Nordharz@t-online.de, <strong>HSV</strong> Fanclub<br />

„Nordharz“<br />

sachsen<br />

04179 Leipzig<br />

Daniel Kusber, Bischofstr. 25, 04179<br />

Leipzig, Tel.: 0341/2403379,<br />

danielkusber@hotmail.com<br />

thüringen<br />

Zurzeit leider nicht besetzt.<br />

rheinland-pfalz<br />

54343 Föhren<br />

Edgar Reinehr, Am Meulenwald 43,<br />

54343 Föhren, Tel.: 06502/3332,<br />

Mobil: 0171-6990287, damoshsv@aol.<br />

com, oder Berni Mielke, Schulstr. 18,<br />

54331 Pellingen, Tel.: 06588-7054,<br />

<strong>HSV</strong> Fanclub „<strong>HSV</strong>-Freunde Südwest“<br />

ausland<br />

dänemark<br />

6300 Grasten<br />

Bjarne Rasmussen, Hvedemarken 58,<br />

6300 Grasten,<br />

humorbomben@worldonline.dk,<br />

www.humorbomben.cjb.net, <strong>HSV</strong><br />

Fanclub „Humörbomben“<br />

belgien<br />

1060 Brüssel<br />

Kai Grafe, Place Loix 7 Bte 28, B-1060<br />

Brüssel, Tel.: 0032/25372056,<br />

Mobil: 0032/473401654<br />

Regionalbetreuer gesucht.<br />

<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

Wie Ihr seht sind einige Regionen<br />

Deutschlands und gerade im Ausland<br />

noch recht schlecht besetzt. Wer also<br />

<strong>HSV</strong>-Mitglied ist und eventuell schon<br />

ein wenig erfahren in der Organisati-<br />

on von Bustouren etc. oder in einem<br />

Fanclub aktiv ist und Interesse an<br />

einem Posten als Regionalbetreuer<br />

hat, meldet sich bitte bei Lutz Acker-<br />

mann vom Hamburger SV unter: Ham-<br />

burger Sport-Verein e.V., Lutz Acker-<br />

mann, Sylvesterallee 7, 22525<br />

Hamburg, Tel.: 040-4155 1520 oder<br />

lutz.ackermann@hsv.de.<br />

81


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

die letzte seite.<br />

eingeschnappt.<br />

kartengrüße.<br />

82<br />

weil es so schön war. noch einmal ... foto | www.hsv-sc.de<br />

Endlich wieder Kartengrüße! Gab es ja seit Jahren (!) nicht mehr. Aus dem Trainingslager in Going, wo das<br />

Wetter traumhaft, die Gegend wunderschön und die Unterkünfte 1a waren grüßten Klößchen, DK-Henrik, Olli<br />

Sextro und Katarina, Püstow, Kuno, André und Sandra. Danke!<br />

die nächste ausgabe.<br />

+++ Mitgliederversammlung +++ Die neue AL +++ Start ins WM-Jahr +++


<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />

83

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