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und- zwanzig Jahre Waldorf- schule - Freie Waldorfschule Schopfheim

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8 • Schule intern<br />

Baubericht 1<br />

Baubericht 2<br />

Auch wenn es für die meisten nicht<br />

mehr spürbar ist: Wir bauen<br />

immer noch! Nur spielt sich das Ganze<br />

ganz weit oben unterm Dach ab.<br />

Die Gruppenräume über unserem<br />

Saal werden ihrer Fertigstellung – immer<br />

Schritt für Schritt – näher gebracht: Die<br />

Decke ist schon eingezogen, der Gipser<br />

war da <strong>und</strong> jetzt wird an den Fußböden<br />

gearbeitet. Der Innenausbau wird in<br />

eigener Regie erledigt. Gun-Jörg Kühnel<br />

<strong>und</strong> Harry Müller treiben die Sache mit<br />

Baukreisunterstützung stetig voran.<br />

Im kommenden Schuljahr sollen die<br />

Räume nutzbar sein. Eines kann man<br />

jetzt schon sagen: Der Kostenrahmen<br />

wird eingehalten <strong>und</strong> die Finanzierung<br />

ist sichergestellt. tgr<br />

Auch an der Vicemooshalle steht<br />

nun ein Gerüst. Die Sanierung des<br />

mangelhaft ausgeführten Daches wurde<br />

begonnen. Vielleicht haben wir dann<br />

auch endlich das, was wir bestellt <strong>und</strong><br />

schon lange bezahlt haben: Ein ordentlich<br />

ausgeführtes Dach auf der Halle <strong>und</strong><br />

keine rutschigen Pfützen mehr auf dem<br />

Schwing-Hallenboden!<br />

Die Baumaßnahme soll bis zum<br />

September 08 abgeschlossen sein. Die<br />

genaue Schadensregulierung wird vor<br />

Gericht verhandelt. Nach unserer Rechtsauffassung<br />

ist der Schaden voll von<br />

denen zu tragen, die eine mangelhafte<br />

Leistung erbracht haben – d.h. im Endeffekt<br />

von deren Versicherungen. tgr<br />

Prisma(61) Prisma(61)<br />

Menschen an unserer Schule<br />

Menschen an unserer Schule • 9<br />

Zum Schuljahresende muss man sich leider immer von irgendwem aus der Schulgemeinschaft verabschieden, ob es nun aus den<br />

Abgangssklassen Schüler sind oder wegziehende Weggefährten aus der Elternschaft, ob altgediente Gebäude pflegende<br />

Mitarbeiter oder eben auch altgediente Lehrer unserer Schule, die man mit viel Wehmut gehen sieht. Jeder hinterlässt in seiner<br />

Eigen- <strong>und</strong> Einzigartigkeit unersetzliche Lücken <strong>und</strong> wir vom Prisma sind immer sehr froh, wenn auch in diesem kommunikativen<br />

Schulorgan jenen Menschen ein herzliches Lebewohl nachgerufen wird.<br />

Außerdem soll hier noch auf zwei aktuelle 25-Jahr-Dienstjubiläen hingewiesen werden: Frau Sevecke (s. auch Jubiläums-Interview in<br />

Prisma 57) <strong>und</strong> Frau Kirschnick (s. unten auf Seite 10) haben ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert unserer Schule die Stange gehalten, oho! fr<br />

Ende des Schuljahres wird Rolf Kern<br />

nach vier<strong>und</strong><strong>zwanzig</strong> <strong>Jahre</strong>n an<br />

dieser Schule seinen dritten Durchgang<br />

mit dem Kommödien-Klassenspiel<br />

„Der Diener zweier Herren“ abschließen<br />

<strong>und</strong> in den wohlverdienten bewegten<br />

Ruhestand wechseln. Ein guter Anlass,<br />

sich im heimischen Garten mit Peter<br />

Elsen zum Interview zu treffen.<br />

P.E.: Herr Kern, was hat Sie nach<br />

<strong>Schopfheim</strong> verschlagen?<br />

R.K.: 1969 begann ich an einer Gr<strong>und</strong>-,<br />

Haupt- & Real<strong>schule</strong> in Darmstadt <strong>und</strong><br />

blieb dort acht <strong>Jahre</strong> lang. Mit einem<br />

für mein ganzes Leben wichtigen<br />

Menschen, Martin Berg, arbeiteten wir<br />

an den Themen Chancengleichheit,<br />

Begriffsentwicklung <strong>und</strong> Notengebung.<br />

Letztere empfanden wir als besonders<br />

entwicklungshemmend.<br />

Mit meiner Elternschaft kam ich über-<br />

ein, weitgehend auf Noten zu verzichten.<br />

Mehrmals wollte mich der Schulrat von<br />

meiner Klasse trennen, aber die Eltern<br />

intervenierten erfolgreich. Irgendwann<br />

berichtete Martin Berg, dass unsere<br />

Hauptforderung schon viele Jahrzehnte<br />

lang Praxis an einer Schulform sei: an<br />

der <strong>Waldorf</strong><strong>schule</strong>.<br />

Nach dem berufsbegleitenden Lehrerseminar<br />

in Mannheim ging ich nach<br />

Überlingen an die <strong>Waldorf</strong><strong>schule</strong>, war<br />

aber nach vier <strong>Jahre</strong>n von der Diskrepanz<br />

zwischen Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit so<br />

enttäuscht, dass ich dort aufhörte <strong>und</strong><br />

samt Familie nach München wechselte,<br />

konsequenterweise nun mit sogenannten<br />

"erziehungsschwierigen" Schülern<br />

arbeitend, an denen sich in Überlingen<br />

so manches Mal die Frage entzündet<br />

hatte, ob man sie nicht „rausschmeißen“<br />

müsse. Diese Frage war nun müßig <strong>und</strong><br />

in der Mini<strong>schule</strong> mit anfangs nur mir<br />

als Schulleiter <strong>und</strong> einer Eurythmistin<br />

hatten wir alle pädagogischen Freiheiten<br />

<strong>und</strong> nutzten sie auch.<br />

„<strong>Waldorf</strong><strong>schule</strong> sollte Lebenszuversicht<br />

Bei der ersten Frage war auch Ehefrau<br />

Ursula Kern noch dabei.<br />

P.E.: Wer ist für den Garten zuständig?<br />

U.K.: Wir beide, aber wir haben sehr<br />

unterschiedliche Ansichten, was stehen<br />

bleiben sollte. Dieses Zitronenbäumchen<br />

da zum Beispiel.<br />

R.K. (lacht): Aber es entwickelt sich<br />

doch prächtig, oder?<br />

Wachsende Probleme mit dem Schulverein<br />

ließen mich nach drei <strong>Jahre</strong>n<br />

wieder nach einem neuen Wirkensort<br />

suchen: einzügig, realistischer Anspruch<br />

<strong>und</strong> ländlicher Raum. <strong>Schopfheim</strong>!<br />

"Mein Ideal<br />

ist immer noch<br />

die einklassige Dorf<strong>schule</strong>."<br />

P.E.: Was hat sich Ihrer Meinung nach<br />

seit 1984 an unserer Schule verändert?<br />

R.K.: Sicher sind die Strukturen der<br />

Schule nun stabiler geworden, was ja<br />

auch verständlich ist, wenn man bedenkt,<br />

dass damals die Schule immer noch im<br />

Anfang war <strong>und</strong> man sich gleichzeitig<br />

im Bauen befand.<br />

Wir sind aber auch „schulischer“ ge-<br />

worden, soll heißen, dass die Dominanz<br />

der Abschlüsse immer weiter nach unten<br />

greift <strong>und</strong> man Sätze wie „Wir sind<br />

gezwungen!“ immer öfter hört.<br />

Damals sind selbstverständlich alle<br />

bis Klasse 12 geblieben <strong>und</strong> man hat<br />

dann geschaut, was an Papier möglich<br />

war. Sogar das allererste Abitur an der<br />

Schule wurde wie nebenbei gemacht<br />

<strong>und</strong> hat so gut wie keine Konferenzzeit<br />

beansprucht. Heute wäre es grotesk,<br />

den Eltern zu suggerieren, jeder würde<br />

bis Klasse 12 gut in der Schule<br />

aufgehoben sein.<br />

Dennoch glaube ich, dass das gute<br />

Verhältnis zwischen den Schülern <strong>und</strong><br />

Lehrern noch nicht darunter gelitten hat.<br />

„Die Entwicklungsfrage<br />

stellen wir doch gar nicht mehr,<br />

wir schauen zu stark<br />

auf das schulische Ergebnis!“<br />

P.E.: Und die Kinder, bzw. die Eltern,<br />

sind die anders als früher?<br />

R.K.: Die Kinder sind wacher,<br />

bewusster, was aber nicht heißen soll:<br />

unbedingt schwieriger, denn diese<br />

Entwicklung hat ja auch positive<br />

Auswirkungen!<br />

auf bauen! “

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