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16<br />
OBERSTDORF<br />
MAGAZIN<br />
Er bestätigte erneut, was er in der letzten Wintersaison angedeutet<br />
hatte, der 19-jährige Oberstdorfer Johannes Rydzek. Auf Schnee<br />
gewann der Nordisch-Kombinierer bei den Weltmeisterschaften in<br />
Oslo gleich dreimal Silber, im Einzel auf der Großschanze und mit<br />
dem Team von der Normal- und Großschanze. Zuvor hatte er<br />
schon in Otepää/Estland den Weltmeistertitel der Junioren für sich<br />
entschieden. Nun galt es auf heimischem Gelände und vor über<br />
3.500 Zuschauern, die Winterform auf die Sommer-Disziplin mit<br />
Mattenspringen und Skiroller zu übertragen. Das gelang ihm großartig;<br />
denn beim Sommer-Grand-Prix gewann er nicht nur die<br />
zweite Einzelkonkurrenz, sondern holte sich nach fünf Wettkämpfen<br />
innerhalb einer Woche (in Oberwiesenthal und Liberec) auch<br />
den Gesamtsieg dieses Wettbewerbs und durfte dafür einen Scheck<br />
in Höhe von 5.000 Euro in Empfang nehmen. Tags zuvor war er<br />
schon Zweiter hinter Eric Frenzel (Oberwiesenthal), dem<br />
Welt meister auf der Normalschanze, geworden.<br />
Dieser erneute Sommer-Grand-Prix in Oberstdorf brachte auch<br />
eine Neuheit. Zum ersten Mal war der Start-, Durchlauf- und<br />
Zielbereich in die Erdinger Arena gelegt worden. Dafür mussten<br />
30 Tonnen Schwerlastplatten unmittelbar nach dem Springen in<br />
kurzer Zeit im Auslauf für die Skirollerrennen ausgelegt werden.<br />
Es war ein großartiges Spektakel, zumal die Läufe bei Flutlicht<br />
ausgetragen wurden.<br />
Beim ersten Wettkampf-Springen auf der großen Schattenberg-<br />
Schanze schafften sich die deutschen Kombinierer schon eine gute<br />
Ausgangsbasis. Eric Frenzel durfte sich dank der Tagesbestweite<br />
von 128 Meter über einen Vorsprung von 14 Sekunden im<br />
anschließenden Rollerski-Rennen freuen. Dicht auf den Fersen<br />
waren ihm der Österreicher Christoph Bieler (126,5 m) und der<br />
Franzose Francois Braud (127 m). Auch dem Lokalmatador Johannes<br />
Rydzek gelang ebenfalls ein guter Sprung von 125,5 m, der<br />
ihm Position fünf, hinter Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt),<br />
mit 17 Sekunden Rückstand auf Frenzel einbrachte.<br />
An der Spitze des dann folgenden spektakulären Nachtrennens<br />
fuhr das Trio Frenzel, Rydzek und Kircheisen allen davon. Nach<br />
AKTIVDORF<br />
JOHANNES RYDZEK BEHERRSCHT<br />
DEN SOMMER-GRAND-PRIX<br />
Der Oberstdorfer wird Einzel- und Gesamtsieger –<br />
deutsche Kombinierer dominieren<br />
Für ihre Leistungen des Gesamt-Grand-Prix honoriert, von links: Björn Kircheisen,<br />
Johannes Rydzek und Erik Frenzel.<br />
Siegerehrung beim Grand Prix. Von links Björn Kircheisen, Johannes Rydzek und der<br />
Franzose Jason Lamy Chappuis.<br />
zehn Kilometern hatte Frenzel mit einer Zeit von 26:31,7 Minuten<br />
knapp 5,3 Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger Johannes<br />
Rydzek und 13,9 Sekunden auf Björn Kicheisen. Auch der Junioren-Vizeweltmeister<br />
von 2010, Janis Morweiser vom Skiclub<br />
Oberstdorf, zeigte mit einem hervorragenden neunten Platz eine<br />
Top-Leistung unter den 60 Teilnehmern aus 14 Nationen, die am<br />
Start gestanden hatten. Der OK-Chef Stefan Huber zeigte sich nach<br />
dem Rennen erleichtert: „Die Premiere ist gelungen, wir sind froh,<br />
dass alles so gut und reibungslos funktioniert hat. Nicht nur die<br />
Athleten haben eine fantastische Leistung gezeigt, sondern auch<br />
unsere vielen Helfer, die diese Premiere erst möglich gemacht<br />
haben.“<br />
Beim zweiten Wettbewerb waren beim Springen auf der großen<br />
Schattenberg-Schanze zunächst die Windverhältnisse nicht gut,<br />
zum Wettkampf dann jedoch einwandfrei. Der Franzose Maxime<br />
Laheurte zeigte die größte Weite und hatte 23 Sekunden Vorsprung<br />
auf den Zweiten Christoph Bieler (Österreich) und sogar<br />
Beim Zieleinlauf in der Erdinger Arena:<br />
Sieger Johannes Rydzek.