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OBERSTDORF
MAGAZIN
Damals ... im Sommer 1899
DER HEILBRONNER WEG
WIRD ERÖFFNET
Doch bevor unzählige naturbegeisterte Menschen sich aufmachen
konnten, auf den gut markierten Höhenpfaden die Einzigartigkeit
des Allgäuer Berglandes in sich aufzunehmen, musste erst viel
Schweiß all derer fließen, die die Steige und Wege anlegten, die
die Hütten bauten und Tonnen von Material unter großen
Strapazen hinauf beförderten.
So richtig los ging alles gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche
Alpenvereinshütten wurden errichtet – 1875 das Waltenberger
Haus, 1881 das Prinz-Luitpold-Haus, 1885 die Rappenseehütte,
1890 das Edmund-Probst-Haus und 1891 die Kemptner Hütte.
Fast logisch, dass man daraufhin begann, die einzelnen Hütten mit
Höhenwegen zu verbinden!
Ebenfalls bereits 1891 regte Anton Spiehler bei den Alpenvereins-
Wegebau: im Gebirge hoch oben immer noch von Menschenhand –
damals wie heute! Archiv Heckmair-Auffermann
KULTURDORF
Die Durchquerung der Allgäuer Alpen. Auf Höhenwegen
zwischen Himmel und Erde. Durch grüne Alpgebirge mit üppiger
Flora, vorbei an klaren Bergseen. Kare und Scharten als
Übergänge – schwindelerregend auf Felsgraten und schmalen
Steigen im Schrofengelände. Ausklang und Erholung in guten
Unterkunftshütten am Ende der Etappen.
sektionen Allgäu-Immenstadt und Allgäu-Kempten an, dieses
Wegenetz auf den gesamten Allgäuer Hauptkamm vom Iseler bis
zum Widderstein zu übertragen. So darf er als der Begründer der
„Allgäuer Höhenwege“ bezeichnet werden. Einheimische Wegemacher
und Handwerker hatten reichlich zu tun. Allen voran die
Wegemacherfamilie Klein aus Rubi, die fast alle bis 1911 erschlossenen
Wege am Allgäuer Hauptkamm baute. Und Kernstück davon
sollte der 1899 fertiggestellte Heilbronner Weg werden. Mit über
200 Flaschen Wein wurden damals die Vollendung dieses Höhenweges
und der Wagemut der Wegebauer auf der Rappenseehütte
gefeiert.
Wenn man heutzutage im Nordosten zur großen Durchquerung der
Allgäuer Alpen startet, so stellt der Jubiläumsweg den ersten Teil-
Archiv Berktold