Dmr-Markt wacht auf
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PMR – PROFESSIONAL MOBILE RADIO<br />
kHz die größte Verbreitung finden.<br />
Die Kompatibilität zu bestehenden<br />
Frequenznutzungsplänen ist in diesem<br />
Zusammenhang besonders zu beachten.<br />
Die technische Kompatibilität<br />
zum herkömmlichen Tetra-Standard<br />
dagegen ist in jedem Fall sichergestellt.<br />
Heutige Funkgeräte können daher<br />
mit ihrem Umfang von Leistungsmerkmalen<br />
auch in künftigen TEDSkonformen<br />
Tetra-Netzen uneingeschränkt<br />
weiterverwendet werden.<br />
Dies ermöglicht es den Nutzern, die<br />
Beschaffung von Geräten <strong>auf</strong> Basis<br />
des tatsächlichen Bedarfs zu planen.<br />
Bild 2: Mögliche Datenraten ohne und mit TEDS<br />
TEDS ist geeignet, den Nutzern von<br />
Tetra-Netzen einen <strong>auf</strong> deren Bedarf<br />
zugeschnittenen Datendienst groß -<br />
räu mig zur Verfügung zu stellen.<br />
TEDS wurde dabei so konzipiert, daß<br />
die Zellgröße für TEDS-Datenanwendungen<br />
der Zellgröße für Sprachanwendungen<br />
entspricht. Es müssen also<br />
keine neuen Funkzellen errichtet,<br />
sondern bestehende nur funktional<br />
erweitert werden. Gerade für die<br />
deutschen Sicherheitsbehörden ist<br />
dies besonders vorteilhaft, weil die installierten<br />
EADS-Basisstationen technisch<br />
bereits für die Erweiterung mit<br />
TEDS vorbereitet sind. Somit ist TEDS<br />
für das deutsche BOS-Netz nur ein<br />
Software-Upgrade entfernt.<br />
Prioritäten<br />
Hauptziel der Arbeitstagung der Tetra<br />
MoU Association zum Thema TEDS in<br />
Bonn war es nun, die Weichen zur Implementierung<br />
des TEDS-Standards im<br />
Sinne der Anwender zu stellen. Etwa<br />
60 Teilnehmer, die zum Teil sogar aus<br />
dem Mittleren Osten und aus China<br />
angereist waren, repräsentierten die<br />
gesamte Tetra-Industrie ebenso wie<br />
Tetra-Netzbetreiber, Sicherheitsbehörden,<br />
Anwender von nichtstaatlichen<br />
Organisationen sowie Applikationshäuser.<br />
Man war sich einig, daß die<br />
Vorteile des TEDS-Standards hinsichtlich<br />
Datenkapazität und Übertragungsgeschwindigkeit<br />
vor allem in<br />
den Möglichkeiten zur simultanen<br />
Nutzung zahlreicher schmalbandiger<br />
Datenanwendungen sowie zur Einführung<br />
von Multimediadiensten wie<br />
der Videoübertragung liegen.<br />
Basierend <strong>auf</strong> konkreten Anwendungsszenarien<br />
wurden technische<br />
Anforderungen identifiziert und die<br />
nächsten Schritte<br />
priorisiert. Als Ergebnis<br />
ist festzuhalten,<br />
daß die erstenTEDS-Produkte<br />
voraussichtlich<br />
reine Datenmodems<br />
sein werden,<br />
die den Frequenzbereich<br />
von 380 -<br />
400 MHz sowie<br />
Kanalbandbreiten<br />
von 25 und 50 kHz<br />
unterstützen. Um eine adaptive Anpassung<br />
der Datenübertragungsrate<br />
zu ermöglichen, werden die Modula -<br />
tionsarten 4QAM, 16QAM und<br />
64QAM von Anfang an zur Verfügung<br />
stehen. TEDS-Geräte, die auch<br />
Sprachdienste unterstützen, werden<br />
in einer zweiten Phase folgen. Erste<br />
TEDS-Produkte sollen bis zum Ende<br />
dieses Jahrzehnts verfügbar sein.<br />
Eine der Herausforderungen bei der<br />
Einführung von TEDS-Diensten wird<br />
die Verfügbarkeit von Spektrum innerhalb<br />
(oder in der Nähe) der harmonisierten<br />
Frequenzbänder für professionelle<br />
Funkdienste sein. Aus diesem<br />
Grund wurden die Teilnehmer <strong>auf</strong>gefordert,<br />
ihren tatsächlichen Bedarf an<br />
Datendiensten zu definieren und<br />
ihren Regulierungsbehörden gegen -<br />
über den entsprechenden Bedarf an<br />
Frequenzspektrum deutlich zu benennen.<br />
Auch soll der Dialog mit militärischen<br />
Nutzern von Frequenzen im Bereich<br />
von 380 - 400 MHz intensiviert<br />
werden. In einigen Ländern könnte es<br />
möglich sein, Teile des heute noch<br />
ausschließlich vom Militär genutzten<br />
Spektrums in diesem Frequenzband<br />
der zivil-militärischen Kooperation zu<br />
widmen und dann gemeinsam zu nutzen.<br />
Jedenfalls liegt die Verfügbarkeit<br />
eines ausreichenden Frequenzspektrums<br />
im Interesse aller beteiligten<br />
Diskussionspartner. Schließlich ist die<br />
Frage, ob die Sicherheitsbehörden mit<br />
Hilfe dieses Spektrums moderne Datendienste<br />
nutzen können, auch eine<br />
Frage der Sicherheit für die Bürger.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Das Geschehene zu analysieren ist ungleich<br />
einfacher als der Blick in die Zukunft.<br />
Zwar gibt es kaum gesicherte<br />
Erkenntnisse, absehbar sind gewisse<br />
Entwicklungen allerdings sehr wohl.<br />
Deshalb nachfolgend einige Thesen,<br />
basierend <strong>auf</strong> Trends, die sich im<br />
<strong>Markt</strong> und in der Technologieentwicklung<br />
abzeichnen. Ob diese tatsächlich<br />
so eintreten, wird die nahe Zukunft<br />
zeigen:<br />
Die Gremien der Tetra MoU Association,<br />
also insbesondere das Technische<br />
Forum und das Nutzer- und Betreiber-<br />
Forum, werden TEDS und der Sicherstellung<br />
der Interoperabilität von<br />
TEDS-Geräten sehr bald eine sehr hohe<br />
Priorität beimessen. Breitbandige<br />
Datendienste in Tetra werden <strong>auf</strong> dem<br />
kommenden Tetra World Congress im<br />
Juni in Madrid eine große Rolle spielen.<br />
Unmittelbar nach dem TWC werden<br />
die ersten Verträge über die Lieferung<br />
von TEDS-kompatiblen Systemen<br />
und Datenmodems abgeschlossen.<br />
Tetra-Hersteller werden ihre Zeitpläne<br />
zur Entwicklung und Verfügbarkeit<br />
von TEDS-Produkten veröffentlichen.<br />
Im Sommer des kommenden Jahres<br />
sollten erste Messungen aus realen<br />
TEDS-Implementierungen vorliegen,<br />
die die bisher genannten Angaben<br />
der Industrie bestätigen. Bis zum Ende<br />
dieses Jahrzehnts könnten dann die<br />
ersten Interoperabilitätszertifikate ausgestellt<br />
und so der Start in ein neues<br />
Zeitalter mobiler Datenkommunika -<br />
tion eingeläutet werden.<br />
Tero Pesonen,<br />
Business Development Manager<br />
bei EADS Secure Networks;<br />
Uwe Jakob,<br />
Leiter Marketing & Sales<br />
bei b+w Electronic Systems<br />
und Leiter des Fachbereichs Öffentlichkeitsarbeit<br />
im PMeV<br />
18 NET 5/07