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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong>: 1<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

über die öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Tagungsort: Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule <strong>Waldachtal</strong><br />

Beginn: 19.00 Uhr Ende: 21.45 Uhr<br />

Zahl der anwesenden Mitglieder: 17 (Normalzahl 19 Mitglieder)<br />

Anwesend sind die <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglieder:<br />

Dr. Manfred Tillwich, Franz Schweizer, Ludwig Blum, Frank Lacker, Franz Xaver Wittich,<br />

Roger Ganszki, Oliver Dettling, Heinz Fischer, Bernd Schittenhelm, Klaus Gebauer, Dr.<br />

Horst Richter, Dr. Rudolf Emele, Dieter Fischer, Erika Burkhardt, Dr. Friedrich Gerhard,<br />

Heinz Otto Renz, Günter Henssler<br />

Nicht anwesend sind die <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglieder:<br />

Markus Fischer, Hartmut Johannsen<br />

Vorsitzender: Bürgermeister Heinz Hornberger<br />

Schriftführer: <strong>Gemeinde</strong>amtsrat Wolfgang Fahrner<br />

Sonstige Verhandlungsteilnehmer:<br />

Herren Jakob Huber und Christian Karst von der EnBW<br />

Herr Thomas Grözinger, Büro Gfrörer<br />

Herr Wagner vom „Schwarzwälder Bote“ und Frau Weber von der „Südwestpresse“<br />

Zuhörer: 2<br />

Bedienstete der Verwaltung:<br />

Ortsvorsteher Fahrner, Ortsvorsteher Enderle, Ortsvorsteher Blum, Ortsvorsteher Emele,<br />

Bauverwaltungsamt Frau Schmid<br />

Nach der Eröffnung der Verhandlung stellt der Vorsitzende fest, dass<br />

1. zu der Sitzung durch Schreiben vom 8. Mai 2012 ordnungsgemäß eingeladen<br />

worden ist;<br />

2. die Tagesordnung für den öffentlichen Teil der Verhandlung am 11. Mai 2012<br />

im <strong>Gemeinde</strong>mitteilungsblatt bekanntgemacht worden ist;<br />

3. das Kollegium beschlussfähig ist, weil mindestens 10 Mitglieder anwesend sind.<br />

Die Niederschrift umfasst die <strong>Seite</strong>n 1 - 24<br />

Beurkundet:<br />

Wolfgang Fahrner<br />

<strong>Gemeinde</strong>amtsrat


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong>: 2<br />

Beurkundet: Beurkundet:<br />

Heinz Hornberger Wolfgang Fahrner<br />

Bürgermeister <strong>Gemeinde</strong>amtsrat<br />

Beurkundet: Beurkundet:<br />

Bernd Schittenhelm Franz Wittich<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Gemeinde</strong>rat


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 3<br />

TAGESORDNUNG<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

1. Bürgerfragestunde <strong>GÖ1206</strong>01<br />

2. Bekanntgabe der in der nichtöffentlichen Sitzung am 17. April 2012 <strong>GÖ1206</strong>02<br />

gefassten Beschlüsse<br />

3. Teilflächennutzungsplan WINDKRAFT und Potentialstudie für <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>03<br />

• Aufstellungsbeschluss zu einem Teilflächennutzungsplan Windkraft des<br />

GVV Dornstetten<br />

• Vorstellung der Möglichkeiten durch das Ingenieurbüro Gfrörer, Empfingen<br />

und die EnBW Erneuerbare Energien GmbH, Projektteam Wind, Stuttgart<br />

4. Änderung des Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Horb <strong>GÖ1206</strong>04<br />

in Bezug auf Windenergieanlagen im Bereich „Großer Hau“ in Horb-Bittel-<br />

bronn, -Grünmettstetten und –Rexingen<br />

- Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> als Träger öffentlicher Belange<br />

5. Bebauungsplan „Bahnhofplatz-Ost“ der Stadt Horb am Neckar <strong>GÖ1206</strong>05<br />

• Erneute Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> als Träger öffentlicher<br />

Belange<br />

6. Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplanes mit öffentlich-rechtlichem <strong>GÖ1206</strong>06<br />

Vertrag zur Kostentragung, Bebauungsplan „Tannenweg“<br />

• Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages<br />

• Aufstellungsbeschluss<br />

7. Neubau eines Kinderhauses <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

• Finanzierung und Gesamtkostenrahmen für das Vorhaben<br />

• Beschluss über den Bau des Kinderhauses (Baubeschluss)<br />

8. Antrag der Katholischen Kirchengemeinde <strong>Waldachtal</strong>-Lützenhardt für <strong>GÖ1206</strong>08<br />

den Ausbau des ersten Obergeschosses zur Kleinkindförderung<br />

• Zustimmung zum Bau und Kostenbeteiligung<br />

9. Bekanntgabe des Haushaltserlasses für den Wirtschaftsplan 2012 des <strong>GÖ1206</strong>09<br />

Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung <strong>Waldachtal</strong><br />

10. Sachstandsbericht Breitbandausbau Cresbach / Oberwaldach <strong>GÖ1206</strong>10<br />

11. Vergabe der Arbeiten für das Deckenprogramm 2012 der <strong>Gemeinde</strong> <strong>GÖ1206</strong>11<br />

<strong>Waldachtal</strong><br />

12. Bekanntgaben und Verschiedenes <strong>GÖ1206</strong>12


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>01<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 4<br />

Bürgerfragestunde<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 1<br />

In der Bürgerfragestunde meldet sich Frau Juliana Störzer zu Wort. Frau Störzer weist darauf<br />

hin, dass in der Forchenwaldstraße eine Stützmauer errichtet wurde. Ihre Fragestellung sei die<br />

Anbringung eines neuen Zaunes, deshalb dazu eine Firma vor Ort gewesen. Dort sei vorher<br />

ein verrosteter Zaun angebracht gewesen. Eigentlich sei dies doch ein Privatgrundstück, deshalb<br />

möchte sie wissen, wer den Zaun bezahle. Das Ganze sei mit einem großen Kostenaufwand<br />

erfolgt. Sie möchte wissen, ob es sich hier um eine private oder eine öffentliche Maßnahme<br />

gehandelt habe.<br />

Der Vorsitzende sagt zu den Sachverhalt zu überprüfen und Frau Störzer werde eine entsprechende<br />

Antwort von der Verwaltung erhalten.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>02<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 5<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Bekanntgabe der in der nichtöffentlichen Sitzung am 17. April 2012 gefassten<br />

Beschlüsse<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger teilt mit, dass aufgrund von § 35 Absatz 1 der <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />

für Baden-Württemberg folgende in nicht öffentlicher Sitzung am 17. April 2012<br />

gefassten Beschlüsse bzw. Beratungspunkte bekannt gemacht werden:<br />

§ 2<br />

- Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung GmbH in<br />

Ludwigsburg mit der Durchführung einer Nahversorgungsuntersuchung für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Waldachtal</strong> beauftragt.<br />

- Dem <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> wurde das Aufgabengebiet der Gäste-Information <strong>Waldachtal</strong><br />

erläutert.<br />

- Der <strong>Gemeinde</strong>rat wurde über den Stand des Verfahrens und einer eventuellen Kostenbeteiligung<br />

der <strong>Gemeinde</strong> zur Sanierung des Kirchturms an der Herz-Jesu Kirche der<br />

Katholischen Kirchengemeinde Lützenhardt informiert.<br />

- Der <strong>Gemeinde</strong>rat hat über einen Antrag auf Erlass von Gewerbesteuer beraten und Beschluss<br />

gefasst.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>03<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 6<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Teilflächennutzungsplan WINDKRAFT und Potentialstudie für <strong>Waldachtal</strong><br />

• Aufstellungsbeschluss zu einem Teilflächennutzungsplan Windkraft des GVV<br />

Dornstetten<br />

• Vorstellung der Möglichkeiten durch das Ingenieurbüro Gfrörer, Empfingen und<br />

die EnBW Erneuerbare Energien GmbH, Projektteam Wind, Stuttgart<br />

§ 3<br />

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt der Vorsitzende besonders Herrn Jakob Huber und<br />

Herrn Christian Karst von der EnBW Erneuerbare Energien GmbH, Projektteam Wind, Stuttgart.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger stellt einleitend fest, dass sich die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong><br />

bereits seit geraumer Zeit, nicht erst seit der Energiewende - aber danach sicherlich besonders,<br />

mit dem Thema erneuerbare Energien befasse.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>verwaltung hatte vom <strong>Gemeinde</strong>rat die Aufgabe erhalten, Möglichkeiten der<br />

regenerativen Energiepotentiale in <strong>Waldachtal</strong> näher zu untersuchen. Ein Teilbereich sei die<br />

Windkraft. Dieses Thema sei auf seine Initiative hin mit Vertretern der EnBW, Projektentwicklung<br />

Team Wind, Stuttgart, für den Bereich <strong>Waldachtal</strong> besprochen worden. Nach der<br />

letzten Zusammenkunft mit der EnBW hatte die Verwaltung die Aufgabe, die weiteren Aufarbeitungen<br />

des Themas vorzunehmen. Am 20. März 2012 fand ein Gespräch mit der EnBW<br />

und dem Ing.-Büro Gfrörer, Empfingen, statt.<br />

Bei diesem Gespräch wurde auch das Thema Teilflächennutzungsplan angesprochen. Der<br />

<strong>Gemeinde</strong>verwaltungsverband Dornstetten bzw. die Verbandsversammlung habe beschlossen,<br />

für den Bereich des <strong>Gemeinde</strong>verwaltungsverbandes einen Teilflächennutzungsplan Windkraft<br />

aufzustellen. Das Büro Gfrörer aus Empfingen mache eine Voruntersuchung anhand des<br />

Windatlas. Der Verband werde das Büro Gfrörer noch entsprechend beauftragen, den Entwurf<br />

des Teilflächennutzungsplanes zu erstellen.<br />

Für <strong>Waldachtal</strong> habe die EnBW zwischenzeitlich einmal alle vorstellbaren Flächen untersucht,<br />

wobei sicherlich wegen der Windhäufigkeit und der Lage nicht alle Standorte wirtschaftlich<br />

zum tragen kommen werden.<br />

Im Anschluss erläutert Herr Fahrner sehr ausführlich die Sitzungsunterlagen.<br />

Die EnBW plane Anlagen nur dort, wo folgende Kriterien mindestens erfüllt seien:<br />

- 700 m Abstand zu Innenbereichsflächen/zur bebauten Ortslage<br />

- 500 m Abstand zu Außengehöften<br />

- 1000 m Abstand zu Kliniken bzw. Hotels<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>03<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 7<br />

- 2 -<br />

Innerhalb der Verwaltung sei man so verblieben, dass die Ortschaften, das heißt die Ortschaftsräte,<br />

vorab beteiligt werden sollen. Dieses Beteiligungsverfahren sei abgeschlossen<br />

und man könne feststellen, dass sich im Prinzip alle Ortschaftsräte für entsprechende Standorte<br />

für Windkraftanlagen auf Gemarkung <strong>Waldachtal</strong> ausgesprochen hätten. Für keinen Standort<br />

seien Bedenken vorgetragen worden.<br />

Parallel werde auf Verbandsebene die weitere Vorgehensweise noch festgelegt. Auf jeden<br />

Fall stehe fest, dass ein Teilflächennutzungsplan Windkraft erstellt wird. Der Aufstellungsbeschluss<br />

hierzu sei bereits bekannt gemacht worden.<br />

In der Sitzung soll nun der <strong>Gemeinde</strong>rat über das Thema informiert werden.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger unterstreicht seine Auffassung mit der Feststellung, dass<br />

auch die <strong>Gemeinde</strong>n ihren Teil zur Energiewende beitragen müssten. Es müsse ein Ersatz für<br />

den Ausstieg aus der Kernenergie gewährleistet werden und hier sei das Thema Wind sicherlich<br />

ein wichtiges Standbein. Unabhängig hiervon hätten aber auch die Bürgerinnen und Bürger<br />

viel in der Hand, nämlich durch Maßnahmen zur Einsparung von Energie.<br />

Im Anschluss stellen die Vertreter der EnBW, die Herren Jakob Huber und Christian Karst<br />

sowie des Ing.-Büros Gfrörer, Herr Thomas Grözinger, die derzeitigen Untersuchungen detailliert<br />

dar. Folgende Informationen werden gegeben: Dort, wo die Windgeschwindigkeit bei<br />

über 6 m/s auf einer Nabenhöhe von 140 m erreicht werde, seien Windkraftanlagen wirtschaftlich<br />

gut betreibbar. Die EnBW unterstützt auch Bürgerbeteiligungsmodelle unter dem<br />

Stichwort „Energiegenossenschaften“.<br />

Für die Planung solcher Anlagen werden Zeiträume von zwei bis drei Jahren notwendig, ein<br />

wichtiges Thema sei auch die Flächensicherung. Das Vorverfahren und das Genehmigungsverfahren<br />

würden am meisten Zeit in Anspruch nehmen. Die reine Bauphase dauere maximal<br />

ein halbes Jahr; Anlagen seien auf eine Laufzeit von 25 Jahren ausgelegt. Für <strong>Waldachtal</strong> gebe<br />

es zwei Potentialbereiche, zum einen der Standort an der Gemarkungsgrenze Richtung<br />

Haiterbach im Bereich des dortigen Industriegebietes und in <strong>Waldachtal</strong> im Bereich zwischen<br />

der Anhöhe zwischen Salzstetten und Tumlingen und im Bereich von Flächen Richtung<br />

Grünmettstetten. Sicherlich müssten für alle Standorte noch konkrete Windgutachten erstellt<br />

werden.<br />

Weitere Abstimmungen seien im Hinblick auf das Thema Naturschutz erforderlich. Wichtig<br />

sei festzustellen, dass bei allen weiteren Verfahren die Bürger frühzeitig in den Willensbildungsprozess<br />

mit einbezogen werden. Auch entsprechende Informationsveranstaltungen seien<br />

vorgesehen, wenn es zu konkreteren Planungen komme.<br />

In jedem Fall müsse auch das Thema Lärm eingehend untersucht werden, sodass niemand<br />

beeinträchtigt werde.<br />

Nach den Ausführungen der Fachleute schließt sich eine Beratung an.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>03<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 8<br />

- 3 -<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Frank Lacker erkundigt sich nach den Erfahrungen in Simmersfeld. Dort habe er<br />

in der Zeitung gelesen, dass die Wirtschaftlichkeit nicht erreicht werde.<br />

Zu dem dortigen Standort wird von den Fachleuten angemerkt, dass diese zu niedrig gebaut<br />

wurden.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Friedrich Gerhard stellt fest, dass er nicht gegen Windkraft sei. Er bittet allerdings<br />

um ein Gesamtkonzept für <strong>Waldachtal</strong> und auch den benachbarten <strong>Gemeinde</strong>n.<br />

Weiterhin sollte man sich über Speichermöglichkeiten Gedanken machen. Er erkundigt sich<br />

auch, warum in Naturschutzgebieten Anlagen nicht zulässig sind. Er ergänzt seine Ausführungen<br />

mit der Feststellung, dass gerade beim Energieeinsparen und bei der Erkundung von<br />

Speichermöglichkeiten sehr viel erreicht werden könne. Kritisch gesehen werde teilweise<br />

auch das Thema Netzausbau. Alle diese Punkte sprechen für die Notwendigkeit eines<br />

Gesamtkonzeptes.<br />

Von den Fachleuten wird bestätigt, dass man natürlich ein Gesamtkonzept erarbeiten müsse<br />

und auch eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden erfolge. Dies sei schon eine bauplanungsrechtliche<br />

Verpflichtung. Im Bereich von Naturschutzgebieten sei es einfach rechtlich<br />

nicht zulässig, Windkraftanlagen zu errichten, in einem Landschaftsschutzgebiet dagegen<br />

schon. Das Problem der Speicherung von Energien sei ein weltweites und es wäre hier nur<br />

wünschenswert, wenn technische Möglichkeiten bestünden, Energie zu speichern. Letztendlich<br />

müsse man aber irgendwo mit der regenerativen Energie beginne und politisch sei es gewollt,<br />

die Windkraft weiter auszubauen.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger bestätigt den Abstimmungsbedarf in der Region, deshalb sei<br />

auch der Regionalverband Nordschwarzwald sehr stark mit diesem Thema beschäftigt.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Emele verweist auf die Planunterlagen und stellt fest, dass es auch entsprechende<br />

Potentiale Richtung Grünmettstetten gebe, deshalb sollte auch mit der Stadt Horb am<br />

Neckar gesprochen werden.<br />

Hierzu merkt der Vorsitzende an, dass bereits entsprechende Abstimmungsgespräche laufen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Heinz Otto Renz sieht das Problem, dass noch kein Gesamtkonzept vorhanden<br />

ist. Er verweist auch auf den Bau von Biogasanlagen. Wenn bei der Windkraft der Verlauf<br />

ähnlich aussehe, dann bekomme man dieselben Probleme. Herr Renz hat auch gewisse Bedenken<br />

wegen der Verspargelung der Landschaft.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Roger Ganszki verweist auf das Windgutachten. Anlagen müssten dort vorgesehen<br />

sein, wo auch entsprechende Windhäufigkeit erzielt wird. Er erkundigt sich nach dem<br />

Thema Flächensicherung.<br />

Hier erläutern die Vertreter der EnBW, dass man über Nutzungsverträge mit den Eigentümern<br />

Flächen absichern wolle und müsse. Letztendlich seien, wie bereits von Herrn Ganszki erläutert,<br />

die Winddaten wichtig.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Bernd Schittenhelm erkundigt sich nach den Themen Transportwegenetze und<br />

Stabilität der Netze.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>03<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 9<br />

- 4 -<br />

Die Vertreter der EnBW antworten, dass es sicherlich erforderlich werde, Umspannwerke zu<br />

errichten; am Besten sei es natürlich, wenn Windkraftanlagen in der Nähe bestehender Leitungen<br />

stehen und dort direkt eingespeist werden könne.<br />

Aus der Mitte des <strong>Gemeinde</strong>rats wird noch das Thema Lärm angesprochen.<br />

Hier verweisen die Fachleute auf die Regelungen der TA Lärm. Dort gebe es genaue Grenzwerte.<br />

Auf dieser Grundlage seien auch Mindestabstände vorgesehen und dies werde auch bei<br />

der Standortfestlegung berücksichtigt. Neben dem Lärm werde auch das Thema Verschattung<br />

näher untersucht.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dieter Fischer erkundigt sich, ob eine Nabenhöhe von 140 m eine technische<br />

Grenze sei.<br />

Die Fachleute antworten, dass man bei der Höhe sicherlich noch nicht am Ende sei, derzeit sei<br />

dies aber eine technisch sinnvolle und richtige Höhe, vor allem auch in der Region. Fakt sei,<br />

dass je höher eine Anlage sei, desto mehr Wind wehe und desto wirtschaftlicher eine Anlage<br />

betrieben werden könne.<br />

Im Anschluss erläutert Herr Grözinger vom Büro Gfrörer nochmals eingehend den Bestand<br />

und den Entwurf des Teilflächennutzungsplanes Windkraft. Weitere Untersuchungen seien<br />

sicherlich noch erforderlich, insbesondere auch eine Abstimmung mit dem Regionalverband.<br />

Der Regionalverband werde auch einen Leitfaden für die <strong>Gemeinde</strong>n erstellen und vorlegen.<br />

Nach eingehender Beratung nimmt der <strong>Gemeinde</strong>rat die Informationen zum Thema Teilflächennutzungsplan<br />

Windkraft und Potentialstudie sowie Standorte für <strong>Waldachtal</strong> zur Kenntnis.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>04<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 10<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 4<br />

Änderung des Flächennutzungsplanes der Verwaltungsgemeinschaft Horb in Bezug auf<br />

Windenergieanlagen im Bereich „Großer Hau“ in Horb-Bittelbronn, -Grünmettstetten<br />

und –Rexingen<br />

• Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> als Träger öffentlicher Belange<br />

Hauptamtsleiter Herr Fahrner berichtet dem <strong>Gemeinde</strong>rat, dass ähnlich wie auf der Ebene des<br />

<strong>Gemeinde</strong>verwaltungsverbandes Dornstetten sich auch die Verwaltungsgemeinschaft Horb im<br />

bezug auf Windenergieanlagen Gedanken darüber mache, Flächen für den Bau von Windenergieanlagen<br />

auszuweisen. Hier sei insbesondere an den Bereich „Großer Hau" der Stadt<br />

Horb gedacht. Der Bereich wird von Herrn Fahrner anhand eines Übersichtsplanes näher erläutert.<br />

Dabei verweist die Verwaltung auch auf die umfangreichen Sitzungsunterlagen, welche<br />

dem <strong>Gemeinde</strong>rat zur Beratung vorliegen.<br />

Die Verwaltung schlage vor, die Planungen der Stadt Horb am Neckar bezüglich regenerativer<br />

Energiequellen im Bereich Windkraft zustimmend zur Kenntnis zu nehmen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Emele regt an, sich mit der Stadtverwaltung Horb bezüglich der Planungen<br />

in <strong>Waldachtal</strong> abzustimmen und zu versuchen, die Bereiche zu konzentrieren.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Franz Schweizer weist darauf hin, dass die Städte und <strong>Gemeinde</strong>n losgelöst<br />

voneinander planen. Eine Abstimmung sei sicherlich sinnvoll.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger antwortet, dass – wie bereits ausgeführt – solche Abstimmungsgespräche<br />

laufen.<br />

Herr Schweizer stellt fest, dass solche Anlagen keine Immissionen verursachen und ein<br />

Stückweit auch dazu führen, dass es zu einer Energie autarken <strong>Gemeinde</strong>n überhaupt kommen<br />

könne.<br />

Nach weiterer Beratung der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> die Planungen der Stadt Horb am Neckar<br />

zu Windenergieanlagen im Bereich „Großer Hau" zur Kenntnis.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>05<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 11<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Bebauungsplan „Bahnhofplatz-Ost“ der Stadt Horb am Neckar<br />

• Erneute Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> als Träger öffentlicher Belange<br />

§ 5<br />

Zu diesem Planvorfahren der Stadt Horb am Neckar wird von Hauptamtsleiter Wolfgang<br />

Fahrner berichtet, dass die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> bereits früher von der Stadt Horb am Neckar<br />

zu den Planungsüberlegungen des Bebauungsplans „Bahnhofplatz-Ost“ beteiligt wurde.<br />

Seinerzeit wurden keine Anregungen oder Bedenken seitens des <strong>Gemeinde</strong>rats vorgetragen.<br />

Das Plangebiet bilde den östlichen Teil des Bahnhofumfeldes. Die städtebauliche Neuerung<br />

mit der Ansiedlung von Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen, im Bereich einer<br />

hochwertigen verdichteten und mehrgeschossigen Neubebauung sowie der Aufwertung des<br />

öffentlichen Raumes durch die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes, die Neugestaltung des<br />

ZOBs und die verbesserte direkte Erschließung von der Dammstraße her soll mit der Planung<br />

erreicht werden.<br />

Im Übrigen verweist die Verwaltung auf die zu diesem Punkt ebenfalls ausführlich vorliegenden<br />

Sitzungsunterlagen des <strong>Gemeinde</strong>rats.<br />

Nunmehr werde die <strong>Gemeinde</strong> über den geänderten Entwurf informiert und erneut als beteiligte<br />

Behörde bzw. Trägerin öffentlicher Belange beteiligt.<br />

Nach kurzer Beratung fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> folgenden einstimmigen Beschluss:<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> nimmt die Planung bzw. den Planentwurf „Bahnhofplatz-Ost“<br />

der Stadt Horb am Neckar zur Kenntnis.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>06<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 12<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 6<br />

Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplanes mit öffentlich-rechtlichem Vertrag zur<br />

Kostentragung, Bebauungsplan „Tannenweg“<br />

• Abschluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages<br />

• Aufstellungsbeschluss<br />

Zu diesem Bebauungsplan in der <strong>Gemeinde</strong> führt Hauptamtsleiter Wolfgang Fahrner aus, dass<br />

der Eigentümer des Grundstücks Flst.Nr. 1676 bei der <strong>Gemeinde</strong> beantragt habe, einen Bebauungsplan<br />

für einen Teilbereich seines Grundstücks im „Tannenweg“ aufzustellen. Bereits<br />

in früheren Jahren habe sich die <strong>Gemeinde</strong> mit einer entsprechenden Anfrage befasst; dort<br />

wurde auch bestätigt, dass entsprechend eines festgelegten Lageplanes eine Teilbebauung<br />

denkbar und möglich sei.<br />

In diesem Zusammenhang seien folgende Punkte zu berücksichtigen:<br />

Sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplanes und der<br />

Erschließung entstehen, müssen zu Lasten des Antragstellers gehen. Dies sei im Rahmen eines<br />

öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen der <strong>Gemeinde</strong> und dem Antragsteller – vor Einleitung<br />

des weiteren Bebauungsplanverfahrens – zu regeln.<br />

Im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren müsse der Bestand des vorhandenen<br />

öffentlichen Verbindungsweges vom Tannenweg Richtung Bürgle/Wolfäcker bauplanungsrechtlich<br />

abgesichert und berücksichtigt werden. Bei diesem Weg handle es sich um einen<br />

öffentlichen Weg, der auf Privatgrundstück verlaufe, aber aufgrund des Rechtsinstituts der<br />

„Unvordenklichen Verjährung“ der Öffentlichkeit gewidmet und damit öffentlich-rechtlichen<br />

Wegcharakter habe. Auch die Verlegung des Weges müsse mit der <strong>Gemeinde</strong> abgestimmt<br />

und zu Lasten des Antragstellers gehen.<br />

Über eine endgültige Baumöglichkeit könne dann erst nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens<br />

und der Festlegung entsprechender planungsrechtlichen und bauordnungsrechtlichen<br />

Vorschriften entschieden werden. Insoweit empfehle die Verwaltung, dem Antrag zuzustimmen<br />

und die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.<br />

Ohne weitere Beratung fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat folgenden einstimmigen Beschluss:<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> beschließt, für eine Teilfläche des Grundstücks Flst.Nr. 1676,<br />

Tannenweg, einen Bebauungsplan aufzustellen. Grundlage ist der Antrag des Grundstückseigentümers<br />

und die Tatsache, dass die Einleitung des Verfahrens unter der Voraussetzung erfolgt,<br />

dass ein öffentlich-rechtlicher Vertrag – im Hinblick auf die Kostentragung - abgeschlossen<br />

wird. Auf dieser Grundlage wird der Aufstellungsbeschluss gefasst. Die Verwaltung<br />

wird beauftragt, mit dem Antragsteller einen öffentlich-rechtlichen Vertrag abzuschließen<br />

und das Notwendige zu veranlassen.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 13<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 7<br />

Neubau eines Kinderhauses <strong>Waldachtal</strong><br />

• Finanzierung und Gesamtkostenrahmen für das Vorhaben<br />

• Beschluss über den Bau des Kinderhauses (Baubeschluss)<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>räte Dieter Fischer, Heinz Fischer, Günter Henssler und Bernd Schittenhelm<br />

verlassen wegen Befangenheit den Sitzungstisch.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger erinnert an die bisherigen Beratungen, insbesondere in den<br />

letzten beiden Sitzungen des <strong>Gemeinde</strong>rats <strong>Waldachtal</strong>. Nunmehr gehe es darum, die<br />

Gesamtkosten zu erläutern und den Grundsatzbeschluss zum Bau eines Kinderhauses zu fassen.<br />

Die Leiterin des Bauverwaltungsamtes Frau Marlena Schmid und <strong>Gemeinde</strong>kämmerer Herr<br />

Christoph Enderle geben dem <strong>Gemeinde</strong>rat folgende Erläuterungen:<br />

Bei der Mehrfachbeauftragung für den Neubau des Kinderhauses wurde den teilnehmenden<br />

Architekten mit den Ausschreibungsunterlagen ein Kostendeckel der Gesamtbruttobaukosten<br />

in Höhe von 3,3 Millionen Euro auferlegt. Dies und viele andere Punkte seien auch im Ausschreibungstext<br />

zur Mehrfachbeauftragung erläutert gewesen. Der vorgegebene Kostendeckel<br />

wurde von der Verwaltung auf Anraten in den Ausschreibungstext aufgenommen, um bereits<br />

bei der Planung auf die kostengünstige Ausführung bei den Architekten Einfluss zu nehmen.<br />

Grundlage für die Höhe des Kostendeckels war eine Kostenexpertise in Anlehnung an den<br />

Kinderhausneubau in Heroldstatt, welcher im Jahr 2009/2010 errichtet wurde.<br />

Im Rahmen des Wettbewerbs mussten alle teilnehmenden Architekturbüros mit der Abgabe<br />

der Entwurfsplanung auch eine Grobkostenschätzung abgeben. Es handelte sich hierbei allerdings<br />

um eine sehr grobe Kostenschätzung, die auch unter dem Druck der vorgegebenen Deckelung<br />

der Gesamtkosten des Neubaus vom 3,3 Millionen Euro erstellt wurde. Das Architekturbüro<br />

Michael Weindel & Junior wurde auf der Grundlage des Beschlussvorschlages der<br />

Bewertungskommission an den <strong>Gemeinde</strong>rat mit der Erstellung einer detaillierten Kostenschätzung<br />

beauftragt.<br />

Die überarbeitete Kostenschätzung, die vom Architekturbüro in enger Abstimmung mit den<br />

Fachplanern HLS/Elektrotechnik/Statik sowie dem Bodengrundgutachter erstellt wurde, lag<br />

der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung erst am 13. April 2012 vor.<br />

Aufgrund deutlicher Differenzen zur tatsächlichen Kostenschätzung des gewählten Entwurfs<br />

des Kinderhauses vom Architekturbüro Weindel bestand hier noch Klärungsbedarf mit dem<br />

Architekturbüro, so dass die Verwaltung die Kostenschätzung nicht zur öffentlichen<br />

Sitzung des <strong>Gemeinde</strong>rates vorlegen konnte.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 14<br />

- 3 -<br />

Die Gesamtbruttokosten nach der überarbeiteten Kostenschätzung des Architekturbüro Weindel<br />

belaufen sich nun auf 4.171.954,39 €. Die Differenz der Kostenschätzung des Architekturbüro<br />

Weindel zum Kostendeckel und zu den im Haushaltsplan 2012 finanzierten Mittel<br />

beträgt 871.954,39 €.<br />

Vor der <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung am 17. April 2012 habe ein ausführliches Gespräch mit Frau<br />

Burchert und Herrn Weindel sen. vom Architekturbüro Weindel stattgefunden, in dem die<br />

überarbeitete Kostenschätzung ausführlich dargelegt und die Differenzen erläutert wurden.<br />

Die gleichen Punkte seien ebenfalls mit den fischerwerken erörtert worden.<br />

Nach der Zusammenführung dieser beiden Gespräche ergaben sich folgende Gründe für die<br />

Unterschiede der einzelnen Kostenschätzungen und die Kostensteigerung:<br />

1. Bruttogeschossfläche<br />

Die Kostenschätzung durch die fischerwerke wurde zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Januar<br />

2012 erstellt. Daher lag dieser Kostenschätzung nicht das endgültige geforderte Raumprogramm<br />

zugrunde. Die Kostenschätzung der fischerwerke unterliegt einer Bruttogeschossfläche<br />

(BGF) von nur 1.650,00 m².<br />

Die tatsächliche BGF nach den Planungen des Kinderhauses des Architekturbüro Weindel<br />

beträgt 2.161,55 m². Man habe somit ¼ mehr BGF als bei der ersten Kostenexpertise angenommen.<br />

Folglich erhöhen sich auch die Baukosten entsprechend. Die unterschiedlichen<br />

BGF-Ansätze haben einen wesentlichen Anteil an den vorliegenden Kostendifferenzen. Das<br />

Architekturbüro Weindel hat sich exakt an die Vorgaben aus dem Raumprogramm gehalten.<br />

2. Vergabeverfahren<br />

Neben der geringeren Bruttogeschossfläche lagen der Kostenexpertise niedrigere Kostenwerte<br />

für die Kosten des Bauwerks pro Bruttogeschossfläche zugrunde. Die unterschiedlichen Annahmen<br />

sind darauf zurück zu führen, dass die freie Wirtschaft andere Hebel- bzw. Verhandlungsmöglichkeiten<br />

bei den Handwerkern zur Senkung der Kosten der einzelnen Gewerke<br />

hat, da die öffentliche Hand bei der Vergabe an die VOB bzw. VOL gebunden ist und somit<br />

kein Verhandlungsspielraum bei den Einzelpreisen besteht.<br />

3. Bodengrundgutachten (Kostengruppe 300)<br />

Des Weiteren lag bei der Erstellung der Kostenexpertise durch die fischerwerke das Bodengrundgutachten<br />

nicht vor. Aufgrund der Bodenverhältnisse werden eine Bohrpfahlgründung<br />

sowie Flächen- und Ringdränge unabdingbar. Hier entstehen Mehrkosten in Höhe von<br />

312.141,00 €, die zu diesem Zeitpunkt (Jan. 2012) noch nicht berücksichtigt werden konnten.<br />

4. Autarke Wärmeversorgung durch Energiepfähle (Kostengruppe 400)<br />

Auch ging man zum Zeitpunkt der Erstellung der ersten Kostenschätzung davon aus, dass die<br />

Wärmeversorgung hauptsächlich durch das bereits bestehende Blockheizkraftwerk erfolgen<br />

wird. Aufgrund der erforderlichen Bohrpfahlgründung sieht das Energiekonzept des Architekturbüros<br />

vor, die Wärmeversorgung mittels Energiepfählen und einer Wärmepumpenanlage<br />

(Geothermie) vorzunehmen. Hierdurch werden ca. 60 % des Heizwärmebedarfs gedeckt.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 15<br />

- 4 -<br />

Die restlichen 40 % des Heizwärmebedarfs erfolgt über das bestehende Blockheizkraftwerk.<br />

Nach Rücksprache mit dem HLS Planer Liepelt entstehen hier Mehrkosten von 46.279,10 €.<br />

5. Lüftungsanlage (Kostengruppe 400)<br />

Ein weiterer Grund für die Kostendifferenz ist das Erfordernis einer Be- und Entlüftungsanlage.<br />

Hierdurch wird in den einzelnen Räumen eine gute Luftqualität und Sauerstoffversorgung<br />

erreicht. Zudem soll die Entlüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnungsanlage versehen<br />

werden, um die Wärmeverluste zu minimieren. Diese Lüftungsanlage war in der ersten Kostenschätzung<br />

der fischerwerke nicht enthalten und schlägt somit noch einmal mit ca. 70.000 €<br />

Mehrkosten zu buche.<br />

6. Baunebenkosten (Kostengruppe 700)<br />

Da sich die Baunebenkosten in dieser Phase der Kostenermittlung prozentual auf die Kosten<br />

der Kostengruppen 300 und 400 beziehen, erhöhen sich diese natürlich auch entsprechend der<br />

Mehrkosten.<br />

Zu der vorliegenden Kostenschätzung durch das Architekturbüro Weindel sei abschließend zu<br />

sagen, dass es sich hierbei um eine realistische Kostenschätzung handle, die bereits von den<br />

Fachplanern mit erarbeitet wurde. Bei der Kostenschätzung habe sich das Architekturbüro<br />

Weindel, wie es bei dieser Phase der Kostenermittlung bei seriösen Architekturbüros üblich<br />

sei, an die Angaben des Baukostenindex (BKI) gehalten. Hierbei wurde von einem Kindergarten<br />

im mittleren Standard - nicht unterkellert ausgegangen -, somit ging man hier also nicht<br />

von einem überzogenen Qualitätsstandard aus. Im Anschluss an das Gespräch bezüglich der<br />

Kostenschätzung wurden noch eventuelle Einsparungsmöglichkeiten erörtert, die sich eventuell<br />

durch eine Verkleinerung oder Verschiebung des Gebäudes ergeben könnten.<br />

Folgende Einsparungsmöglichkeiten wurden diskutiert:<br />

1. Verschiebung des Gebäudes<br />

Eine Verschiebung des Gebäudes bringt nach Aussage der Architekten allerdings keinen finanziellen<br />

Vorteil, da auf der gesamten möglichen Baufläche die Bohrpfahlgründung erforderlich<br />

ist. Die Verschiebung des Gebäudes in Richtung Rötweg, wie von der Bewertungskommission<br />

vorgeschlagen, bringt keine Einsparmöglichkeiten.<br />

2. Reduzierung des Raumprogramms und die BFG verringern<br />

Auch Einsparungen am Raumprogramm sind nicht möglich, da man sich bereits bei der Erstellung<br />

des Raumprogramms an den Vorgaben des KVJS (Kommunaler Verband für Jugend<br />

und Soziales) orientiert habe. Eine Verkleinerung der Funktionsräume würde die Betriebserlaubnis<br />

gefährden.<br />

Als einziges Einsparpotential hat Herr Weindel die Verkleinerung des Eingangsbereiches und<br />

des Elterncafes (Verkehrsflächen) vorgesehen. Hierdurch würde allerdings mehr Außenwandfläche<br />

entstehen, sodass der Einspareffekt wieder relativiert wird.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 16<br />

- 5 -<br />

3. Veränderung der Energiekonzeption<br />

Weitere Einsparungsmöglichkeiten wären theoretisch am Energiekonzept möglich. Hier<br />

könnte man auf die Wärmegewinnung durch die Energiepfähle verzichten, um hier die Kostengruppe<br />

400 (Bauwerk – Technische Anlagen) um 46.279,10 € zu minimieren. Im Hinblick<br />

auf die Anforderungen aus der Auslobung (30% Unterschreitung der gültigen EnEV) und der<br />

aufgrund des vorliegenden Baugrundes erforderlichen Gründungsart ist das ausgewählte<br />

Energiekonzept des Gebäudes sinnvoll und zu empfehlen. Zudem wäre diese Einsparung sehr<br />

kurzfristig angelegt, da das geplante Energiekonzept die laufenden Energiekosten senken.<br />

4. Reduzierung des Baukörpers<br />

Eine Reduzierung des Baukörpers auf 4 Kindergarten- und 3 Kleinkindgruppen anstatt 5 Kindergarten-<br />

und 4 Kleinkindgruppen wurde ebenfalls untersucht. Hierbei könnten Einsparungen<br />

von 418.000,-- € brutto erzielt werden, was jedoch dazu führen würde, dass anteilig auch<br />

die Zuschüsse gekürzt würden. Allein beim Ausgleichstockantrag beliefe sich die Reduzierung<br />

auf 138.000,-- €, bei der Fachförderung würden 112.000,-- € weniger eingehen. Somit<br />

würde die <strong>Gemeinde</strong> rund 168.500 EUR einsparen, ohne den Bedarf vollständig abdecken zu<br />

können. Auch eine Verschiebung des Baus in die Zukunft scheide wegen einem Rechtsanspruch<br />

ab 01.08.2013 aus, sowie der Wegfall von 400.000,-- € an geplanter Fachförderung.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger gibt in diesem Zusammenhang bekannt, dass Ehrenbürger<br />

und Professor Klaus Fischer sich dankenswerterweise bereit erklärt habe, seine Kostenbeteiligung<br />

um weitere 250.000,-- € zu erhöhen. Damit liege diese insgesamt nunmehr bei beachtlichen<br />

750.000,-- €. Hier könne und dürfe die <strong>Gemeinde</strong> mehr als dankbar sein, dass angesichts<br />

dieser schwierigen Situation eine zusätzliche Unterstützung des Ehrenbürgers geleistet werde.<br />

Der Vorsitzende spricht in diesem Zusammenhang den großen Dank an Ehrenbürger Professor<br />

Klaus Fischer – auch im Namen des <strong>Gemeinde</strong>rats <strong>Waldachtal</strong> – aus.<br />

Herr Enderle teilt zu den fehlenden Finanzmitteln von rund 690.574,91 € mit, dass diese spätestens<br />

im Jahre 2013 wie folgt finanziert würden:<br />

1. Erhöhte Spende Professor Klaus Fischer 250.000,00 €<br />

2. Veräußerung von Grundvermögen 440.574,91 € - sofern möglich<br />

3. Notfalls Kreditaufnahme (440.000,00 €)<br />

Die Finanzierung der Mehrkosten solle 2013 über Erlöse durch die Veräußerung von Grundvermögen<br />

erfolgen; dazu solle von der Verwaltung geprüft werden, welche Flächen oder Gebäude<br />

veräußert werden können.<br />

Im Anschluss erläutert Herr Enderle noch die ausführlichen Sitzungsunterlagen, insbesondere<br />

die Kostenschätzung und die vorgesehenen Finanzierungsmaßnahmen.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger fasst zusammen, dass mit der jetzt vorgesehenen Finanzierung<br />

eine gute Lösung gefunden werden konnte, insbesondere auch die maximale Zuschusshöhe<br />

erreicht werden könne. Schon in der Vergangenheit hätte man in der <strong>Gemeinde</strong> solche<br />

größeren Projekte ein Stück weit auch über eine Darlehensaufnahme finanzieren müssen. Für<br />

die <strong>Gemeinde</strong> sei dies vertretbar und finanzierbar.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>07<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 17<br />

- 6 -<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Friedrich Gerhard spricht sich für die beschlossene größere Lösung und die<br />

Ausgestaltung des Kinderhauses aus. Dies sei die bessere Lösung, weil sie auch die wirtschaftlichste<br />

darstelle. Wichtig sei es, dies in der Öffentlichkeit auch so zu kommunizieren.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Klaus Gebauer erkundigt sich, ob die Zuschüsse bewilligt werden, auch nachdem<br />

jetzt höhere Kosten entstehen.<br />

Herr Enderle antwortet, dass man die Grobkostenkalkulation vorab gemeldet habe, jetzt werde<br />

ein aktueller Antrag aufgrund der genauen Kostenkalkulation gestellt. Damit sei gewährleistet,<br />

dass auch die höheren Kosten bei der Bewilligung berücksichtigt werden. Eine entsprechende<br />

Zuschusszusage liege bereits vor; weil es sich um eine Pflichtaufgabe der <strong>Gemeinde</strong><br />

handelt.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Emele stellt fest, dass in vielen Gesprächen mit Müttern das Kinderhaus<br />

sehnlichst gewünscht werde. Aus diesem Grunde müsse man das Vorhaben unterstützen; dennoch<br />

solle man versuchen, an allen denkbaren Stellen soweit als möglich einzusparen.<br />

Herr Dr. Emele verspricht sich auch durch die enge Zusammenarbeit mit der fischer Consulting,<br />

dass es vielleicht zu weiteren Einsparungsmöglichkeiten kommt.<br />

Der Vorsitzende erklärt, dass es Ziel der Architekten, aber auch der Verwaltung sei, diese<br />

Kosten einzuhalten und wo immer es möglich und sinnvoll sei, einzusparen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Klaus Gebauer stellt die Frage, ob diese erforderlichen höheren Finanzmittel zu<br />

einem verzögerten Baubeginn führen können.<br />

Diese Frage wird von Herrn Hornberger verneint.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Frank Lacker bescheinigt den Architekten sehr gute Architektenleistungen, er<br />

habe selbst bereits entsprechende Erfahrungen gemacht. Er vertraue darauf, dass die Kosten<br />

entsprechend eingehalten werden.<br />

Nach eingehender Beratung fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> bei einer Enthaltung (<strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Roger Ganszki) und einer Gegenstimme (<strong>Gemeinde</strong>rat Oliver Dettling) folgende mehrheitlichen<br />

Beschlüsse:<br />

1. Die Mehrkosten von 871.954,39 € werden spätestens im Jahr 2013 - sofern möglich - mit<br />

Erlösen aus der Veräußerung von Grundvermögen finanziert.<br />

2. Der <strong>Gemeinde</strong>rat beschließt den Bau eines Kinderhauses mit 5 Kindergarten- und<br />

4 Kleinkindgruppen im Gewann Himmelreich auf dem gemeindeeigenen Flurstück auf<br />

Gemarkung <strong>Waldachtal</strong>-Tumlingen.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>08<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 18<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Antrag der Katholischen Kirchengemeinde <strong>Waldachtal</strong>-Lützenhardt für den Ausbau<br />

des ersten Obergeschosses zur Kleinkindbetreuung<br />

• Zustimmung zum Bau und Kostenbeteiligung<br />

§ 8<br />

Zu diesem Tagesordnungspunkt führt <strong>Gemeinde</strong>kämmerer Christoph Enderle aus, dass bereits<br />

bei der Thematik der Kleinkindbetreuung und der Untersuchung der Unterbringungsmöglichkeiten<br />

im Mai 2009 Herr Architekt Röttgen beauftragt wurde zu untersuchen, inwieweit eine<br />

Kleinkindbetreuung im Kindergarten Lützenhardt, der in kirchlicher Trägerschaft sei, möglich<br />

ist. Damals ging man von rund 80.000,-- € Umbaukosten aus. Nachdem aber nun die konkreten<br />

Planungen vorliegen, ebenso die Wünsche und Anregungen der Kindergartenleitung sowie<br />

Forderungen des Brandschutzes, belaufe sich der Kostenrahmen auf 198.000,-- €.<br />

Dieser Sachverhalt wurde der Verwaltung zufällig bekannt und man bat die Diözeseverwaltung,<br />

doch hier alle Kosten zu nennen, damit die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> nicht vollständig aus<br />

Eigenmitteln die Maßnahme schultern müsse und Zuschussanträge stellen könne. Jedoch waren<br />

die Meldefristen für den Ausgleichstock bereits im März abgelaufen, so dass ein Zuschussantrag<br />

für diese Maßnahme durch einen Tausch erfolgen konnte. Dadurch wurde vereinbart,<br />

die Kirchturmsanierung für 2012 beim Ausgleichstock auszuschließen, da die Kostentragungspflicht<br />

immer noch strittig sei, und stattdessen einen Antrag zur Kleinkindbetreuung<br />

zu stellen.<br />

Bislang ging die <strong>Gemeinde</strong> von einer Kostenbeteiligung von 25.000,-- € aus, so dass kein<br />

Antrag auf Zuschuss auf Ausgleichstock wegen der Bagatellgrenze in 2012 gestellt wurde.<br />

Nachdem die Kosten sich im sechsstelligen Bereich befinden wurde vorgeschlagen, hier keine<br />

aufgeteilten Kleinlösungen anzustreben, sondern alle Kosten der <strong>Gemeinde</strong> zu nennen, damit<br />

eine Finanzierung zum Vorteil der bürgerlichen <strong>Gemeinde</strong> erfolgen könne - denn nach 2013<br />

hätte die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> 75 % aller Kosten zu tragen und bis 2013 bestehe die Möglichkeit,<br />

zusätzlich Bundesmittel mit ca. 70 % Zuschuss zu erhalten. Mit Brief vom 23. April<br />

2012 wurde die <strong>Gemeinde</strong> über die Kosten informiert, Anträge wurden beim Ausgleichstock,<br />

Regierungspräsidium Karlsruhe, sofort gestellt.<br />

Die Finanzierung des <strong>Gemeinde</strong>anteils der Baumassnahme stelle sich nun wie folgt dar:<br />

Anteil <strong>Gemeinde</strong> 60.000,-- €<br />

Anteil Ausgleichstock 27.000,-- € (45 %)<br />

Spenden 15.000,-- €<br />

Eigenlast 18.000,-- €<br />

Anzumerken sei, dass ein weiterer Bauabschnitt für den Spielbereich 2013/2014 kommen<br />

solle, der bislang nicht beziffert sei.<br />


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>08<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 19<br />

- 2 -<br />

Aus der Erfahrung der letzten Umbaumaßnahme solle die Beteiligung vorab auf maximal<br />

200.000,-- € abzgl. der Zuschüsse erfolgen, da ansonsten Mehrkosten zu 75 % die <strong>Gemeinde</strong><br />

tragen müsse.<br />

Den Erläuterungen der Verwaltung schließt sich eine Beratung an.<br />

Zu Beginn weist Bürgermeister Heinz Hornberger nochmals darauf hin, dass bereits im <strong>Gemeinde</strong>entwicklungsplan<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat von der Struktur her festgelegt habe, Kinderbetreuung<br />

in <strong>Waldachtal</strong> an drei Standorten anzubieten. Dies sei mit der jetzigen Gesamtsituation<br />

gegeben. Eine Kindertageseinrichtung im neuen Kinderhaus, eine Einrichtung im größten<br />

und weiter abgelegenen Ortsteil Salzstetten und ein Standort, der schon allein aufgrund der<br />

kirchlichen Trägerschaft Vorrang habe, im Ortsteil Lützenhardt.<br />

Natürlich sei es nicht sehr erfreulich, wenn man jetzt die Kostensteigerung sehe, aber insgesamt<br />

sei der Eigenanteil der <strong>Gemeinde</strong> doch vertretbar.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Heinz Fischer meint, dass man aufgrund der Grundsatzbeschlüsse und des Vorrangs<br />

der freien Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde nicht anders als zustimmen<br />

könne. Es wäre aber sicherlich künftig besser, wenn man als <strong>Gemeinde</strong> vorab konkrete und<br />

verlässliche Zahlen und Planungen erhalte, bevor man Zusagen machen soll. Insgesamt sei die<br />

Maßnahme noch im finanziellen Rahmen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>kämmerer Herr Enderle spricht sich nochmals für einen Kostendeckel von<br />

200.000,-- € aus, damit hier auch das richtige Signal gesendet werde.<br />

Diese Auffassung vertritt auch nachhaltig <strong>Gemeinde</strong>rat Bernd Schittenhelm. Er kritisiert, dass<br />

man mehr oder weniger zufällig von der Kostensteigerung erfahren habe. Über das Ausmaß<br />

sei er schon betroffen und er stelle sich auch die Frage, wie die ursprüngliche Kostenschätzung<br />

durch den Architekten zustande gekommen sei.<br />

Bürgermeister Heinz Hornberger bestätigt, dass man alle Beteiligten zur Sparsamkeit ermahnen<br />

und den Verlauf der Baumaßnahme bzw. des finanziellen Rahmens kritisch überwachen<br />

werde.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Roger Ganszki vertritt ebenfalls die Auffassung, diese Maßnahme so durchzuziehen,<br />

zumal der Eigenanteil der <strong>Gemeinde</strong> sich nicht wesentlich erhöhe. Die Grundsatzentscheidung<br />

der drei Standorte der Kinderbetreuung in <strong>Waldachtal</strong> müsse gelten und er bittet<br />

die Verwaltung ebenfalls, den Verlauf der Maßnahme zu begleiten und zu überwachen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Günter Henssler erkundigt sich nach der Vertragsgestaltung mit der Kirchengemeinde<br />

und ob dies auf Dauer angelegt sei.<br />

Die Verwaltung antwortet, dass dieser Vertrag grundsätzlich auf Dauer angelegt sei, es aber<br />

natürlich auch Kündigungsmöglichkeiten gebe. Letztendlich beteilige sich die <strong>Gemeinde</strong> an<br />

den Kosten der Kirchengemeinde, auf der anderen <strong>Seite</strong> müsse man aber auch sehen, dass die<br />

Kirchengemeinde noch einen Teil zur Übernahme der Aufgabe der Kinderbetreuung selbst<br />

leiste; dieser Teil wäre sonst eine Aufgabe der <strong>Gemeinde</strong>. …


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>08<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 20<br />

- 3 -<br />

Bei dieser Gelegenheit bedankt sich Bürgermeister Heinz Hornberger auch bei dieser Maßnahme<br />

für geleistete Spenden in Höhe von 15.000,-- €. Namentlich haben diese Spenden geleistet:<br />

Familie Brünz, Lützenhardt in Höhe von 5.000,-- €, die Firma Lacker AG in Höhe von<br />

5.000,-- € und die Firma Omnibusbetrieb Schweizer ebenfalls in Höhe von 5.000,-- €.<br />

Nach eingehender Beratung fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat bei einer Gegenstimme (<strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Bernd Schittenhelm) und zwei Enthaltungen (<strong>Gemeinde</strong>räte Dr. Rudolf Emele und Dieter<br />

Fischer) folgende mehrheitlichen Beschlüsse:<br />

1. Der <strong>Gemeinde</strong>rat stimmt dem Ausbau des Dachgeschosses - unter der Voraussetzung<br />

einer maximalen Kostenbeteiligung von 60.000,-- € bis zu einem Höchstbetrag (max.<br />

200.000,-- €) an Kosten zu.<br />

2. Der Kostenbeteiligungsaufwand an der Sanierung der Kirche in Lützenhardt soll ver-<br />

schoben werden.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>09<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 21<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

Bekanntgabe des Haushaltserlasses für den Wirtschaftsplan 2012 des Eigenbetriebs<br />

Abwasserbeseitigung <strong>Waldachtal</strong><br />

§ 9<br />

Im Hinblick auf den Haushaltserlass für den Wirtschaftsplan 2012 des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung<br />

<strong>Waldachtal</strong> erläutert <strong>Gemeinde</strong>kämmerer Herr Enderle dem <strong>Gemeinde</strong>rat, dass<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> die gesplittete Abwassergebühr noch einzuführen habe. Nachdem<br />

die bisherige Gebührenregelung durch ein Verwaltungsgerichtsurteil nichtig und unwirksam<br />

sei, mache es keinen Sinn, eine Gebührenkalkulation mit kostendeckenden Gebühren zu veranlassen.<br />

Die Verwaltung beließ die Abwassergebühr bei 3,16 €/m³, da ohnehin ab 2010 die Gebühren<br />

rückwirkend neu kalkuliert werden müssten. Rein rechnerisch entstehe ein Verlust, der durch<br />

den Vermögensplan mit einer höheren Kreditaufnahme zu finanzieren sei. Da jedoch der Eigenbetrieb<br />

nach Betriebskameralistik geführt werde (in Anlehnung an die HGB-Regeln mit<br />

Aktiva und Passiva) müssten Einnahmen und Ausgaben gleich hoch sein. Dazu wurden für<br />

den Plan Kredite von 1.864.200,-- € eingeplant, um die rechnerische „Waage“ von Einnahmen<br />

und Ausgaben zu erreichen.<br />

Bislang wurden nie alle Kreditermächtigungen ausgeschöpft. Insoweit habe das Landratsamt<br />

<strong>Freudenstadt</strong> formal und gesetzlich Recht; die Vorgänge bei der Planung und Abschlusserstellung<br />

seien generell immer gesetzeskonform durch die Verwaltung vollzogen worden. Sie erledigten<br />

sich durch die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr.<br />

Ein Kostenausgleich vom <strong>Gemeinde</strong>haushalt sei nicht vorgesehen und würde bei Eintreten<br />

der genannten Situation, wie vom Landratsamt <strong>Freudenstadt</strong> gefordert, auch vollzogen.<br />

Im Übrigen liegt der komplette Haushaltserlass dem <strong>Gemeinde</strong>rat als Sitzungsunterlage vor.<br />

Ohne weitere Beratung nimmt der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> vom Haushaltserlass 2012 für den<br />

Abwassereigenbetrieb Kenntnis.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>10<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 22<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 10<br />

Sachstandsbericht Breitbandausbau Cresbach / Oberwaldach<br />

Der Leiter der Finanzverwaltung, Herr Christoph Enderle, berichtet, dass bei der Suche zur<br />

Anbindung des Ortsteils Cresbach an das Breitbandnetz unter anderem auch bei der <strong>Gemeinde</strong><br />

Pfalzgrafenweiler angefragt wurde, ob diese bereit wäre, eine Richtfunkantenne am Wasserturm<br />

Pfalzgrafenweiler für <strong>Waldachtal</strong> anzubringen. Nach langen Verhandlungen und<br />

Kontakten zwischen dem Anbieter und Pfalzgrafenweiler konnte nun ein Konzept entwickelt<br />

werden, das für beide Kommunen von Vorteil sei. So sei jetzt geplant, dass Pfalzgrafenweiler<br />

für Kälberbronn und Neu–Nuifra eine Anbindung erhalte, wenn dafür <strong>Waldachtal</strong> versorgt<br />

werden soll. Verträge würden momentan in Pfalzgrafenweiler ausgehandelt.<br />

Nach Auskunft des künftigen Betreibers benötigt dieser keinen Zuschuss von der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Waldachtal</strong> für die Versorgung von Oberwaldach, Teilen von Vesperweiler und teilweise<br />

Cresbach. Inwieweit eine Versorgung und Abdeckung erfolgen könne bleibe abzuwarten, da<br />

erst nach Inbetriebnahme die Versorgung der einzelnen Haushalte feststehe.<br />

Es handle sich bei der angestrebten Lösung um eine Funklösung mit Richtfunk. Es werde keine<br />

leitungsgebundene Lösung geben, da die Telekom keine Leitungen besitze bzw. technisch<br />

mit einem erhöhten Aufwand die Versorgung ermöglichen würde, welcher von der <strong>Gemeinde</strong><br />

eine Kostenbeteiligung von momentan 75.000,-- € fordern werde. Als Zeitpunkt des Anschlusses<br />

sei grob das IV. Quartal 2012 geplant.<br />

Herr Enderle spricht von einer erfreulichen Entwicklung für die Bereiche Cresbach und<br />

Oberwaldach und Teile von Vesperweiler.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Roger Ganszki zeigt sich erfreut, dass auch für diese Ortsteile in Cresbach sich<br />

eine Lösung finde. Man müsse aber insgesamt weiterhin an dem Thema dranbleiben und vor<br />

allem auch technische Neuerungen stets im Auge behalten. Mit den jetzt erreichten Zielen<br />

dürfe man sich insgesamt nicht zufrieden geben, weil ein schnelles und immer schnelleres<br />

DSL wichtige Standortfaktoren für eine <strong>Gemeinde</strong> seien.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat Klaus Gebauer erkundigt sich nach dem Betreiber.<br />

Herr Enderle antwortet, dass diese Information noch nicht öffentlich sei und deshalb die Antwort<br />

nicht in öffentlicher Sitzung gegeben werden könne. Der Betreiber wolle derzeit noch<br />

mit der <strong>Gemeinde</strong> verhandeln und noch nicht mit dem Endkunden.<br />

Nach Beratung nimmt der <strong>Gemeinde</strong> den Sachstandsbericht der Verwaltung zur Kenntnis.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>11<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 23<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 11<br />

Vergabe der Arbeiten für das Deckenprogramm 2012 der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong><br />

Die Leiterin des Bauverwaltungsamtes, Frau Marlena Schmid, erläutert dem <strong>Gemeinde</strong>rat,<br />

dass in der <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung am 24. Januar 2012 vom <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Waldachtal</strong> die Maßnahmen<br />

des Deckenprogramms 2012 beschlossen und die Verwaltung mit der Vornahme der<br />

Ausschreibung beauftragt wurde. Die Maßnahmen des Deckenprogramms seien öffentlich<br />

ausgeschrieben worden. Da die Submission nach der Erstellung der Sitzungsbeilage am<br />

08. Mai 2012 um 11.00 Uhr erfolgt sei, musste das Ergebnis als Tischvorlage dargestellt werden.<br />

Die entsprechende Tischvorlage liegt dem <strong>Gemeinde</strong>rat vor.<br />

Nach rechnerischer und wirtschaftlicher Prüfung durch den <strong>Gemeinde</strong>verwaltungsverband<br />

Dornstetten, Tiefbauamt, erscheine das Angebot der Firma Rath als das Annehmbarste.<br />

Die Angebotssumme incl. 19 % MwSt. liegt bei 93.132,38 €. Die Verwaltung empfehle die<br />

entsprechende Vergabe.<br />

Auf Rückfrage bestätigt die Verwaltung, dass die Realisierung der Baumaßnahme „Max-<br />

Eyth-Straße“ in Tumlingen noch offen sei, weil diese im Moment wegen des ungeklärten Zuschusses<br />

aus dem Ausgleichstock noch mit einem Sperrvermerk versehen sei.<br />

Hierauf fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat folgenden einstimmigen Beschluss:<br />

Das Deckenprogramm für das Jahr 2012 wird an den günstigsten Bieter, die Firma Rath,<br />

Pfalzgrafenweiler, zum Angebotspreis von 93.132,38 € (brutto) vergeben.<br />

Weiterhin teilt Frau Schmid noch mit, dass auch die Tiefbauarbeiten zur Sanierung des Rathausparkplatzes<br />

beim Rathaus in Lützenhardt beschränkt öffentlich ausgeschrieben wurden.<br />

Hier habe das preisgünstigste Angebot die Firma Laun, <strong>Waldachtal</strong>, mit einer Bruttoangebotssumme<br />

von 11.058,95 € abgegeben. Auch hier empfehle die Verwaltung die entsprechende<br />

Vergabe.<br />

Ohne Beratung fasst der <strong>Gemeinde</strong>rat folgenden einstimmigen Beschluss:<br />

Die Vergabe der Tiefbauarbeiten zur Sanierung des Rathausparkplatzes in Lützenhardt in<br />

Höhe von brutto 11.058,95 € werden an die Firma Laun, <strong>Waldachtal</strong>, vergeben.


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong> <strong>GÖ1206</strong>12<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freudenstadt</strong> <strong>Seite</strong> 24<br />

Bekanntgaben und Verschiedenes<br />

NIEDERSCHRIFT<br />

der öffentlichen Verhandlungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

am 15. Mai 2012<br />

§ 12<br />

- <strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Rudolf Emele erinnert an das 1. <strong>Waldachtal</strong>-Feierabendgespräch, welches<br />

am 21. Mai 2012 stattfindet.<br />

- <strong>Gemeinde</strong>rat Dr. Friedrich Gerhard erkundigt sich nach dem Stand der Fuß- und Radwegeplanung<br />

entsprechend dem Antrag des Ortschaftsrates Cresbach.<br />

Der Vorsitzende antwortet, dass der entsprechende Planungsauftrag und der Auftrag zur Untersuchung<br />

der Kosten über das Bauverwaltungsamt erteilt worden sei. Sobald hier nähere<br />

Erkenntnisse vorliegen, werde man im <strong>Gemeinde</strong>rat darüber berichten.

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