Internets. Sie suchen nach möglichen Sexualstraftätern, Pädophilen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>renVerbrechern.Bei ihrer "Streife im Internet" - auch "anlaßunabhängige Recherche" genannt - gehen <strong>die</strong>Cyber-Polizisten stichprobenartig vor. "Das ist wie bei einer normalen Polizeistreife mit<strong>de</strong>m Auto im richtigen Leben. Wir sind mal hier <strong>und</strong> mal dort. Fahren am Bahnhof vorbeio<strong>de</strong>r schauen mal gezielt auf einen Spielplatz", erklärt <strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r Truppe,Kriminalhauptkommissar Achim Traichel. "Wir interessieren uns für Auktionshäuserebenso wie für Tauschbörsen, Newsgroups o<strong>de</strong>r Chaträume.""Es gibt nichts, was es nicht gibt"Einer <strong>de</strong>r Schwerpunkte <strong>de</strong>r Polizisten liegt im Bereich <strong>de</strong>r Sexual<strong>de</strong>likte <strong>und</strong>Kin<strong>de</strong>rpornografie. Die Datenflut, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kriminalisten <strong>und</strong> EDV-Spezialisten dabeiauswerten müssen, ist mitunter nur schwer zu verdauen: Nackte Kin<strong>de</strong>r in ein<strong>de</strong>utigerPosition, Bil<strong>de</strong>r geschän<strong>de</strong>ter Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Sex mit Tieren."Es gibt nichts, was es nicht gibt", sind sich <strong>die</strong> Beamten einig. Und wenn <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>ran<strong>de</strong>ren Beamten <strong>die</strong> Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> das Gesehene auch mal über <strong>die</strong> Arbeitszeit hinausverfolgen, dann ist Traichel gefor<strong>de</strong>rt: Er hat sich vor sechs Jahren zum Konfliktberaterausbil<strong>de</strong>n lassen <strong>und</strong> unterstützt seine Kollegen in kritischen Momenten mit einemprofessionellen Gespräch.2001 waren Münchner Polizeibeamten bei einer virtuellen Streife Bilddateien einesMannes aufgefallen, auf <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> sexuelle Mißhandlung drei- bis vierjähriger Mädchengezeigt wur<strong>de</strong>. Ein Hinweis an <strong>die</strong> australische Polizei führte schließlich zu einerFestnahme. Dieser Fall zeigt, daß Internet-Straftäter auch über Län<strong>de</strong>rgrenzen hinwegeffektiv verfolgt wer<strong>de</strong>n können.Bereits seit Mitte 2004 ziehen Polizei <strong>und</strong> Internetanbieter im Kampf gegen Kriminelle aneinem Strang. Dazu hatten sich einige Internetanbieter verpflichtet, Seiten mitkin<strong>de</strong>rpornografischen Inhalten zu sperren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Polizei bei <strong>de</strong>n Ermittlungen gegen<strong>de</strong>ren Anbieter <strong>und</strong> Nutzer zu unterstützen.Der Gr<strong>und</strong>: Mit <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Nutzung <strong>de</strong>s Internets hat auch <strong>de</strong>r Besitz <strong>und</strong> <strong>die</strong>Verbreitung von Kin<strong>de</strong>rpornografie rasant zugenommen. B<strong>und</strong>esweit ermittelte <strong>die</strong> Polizeiim Jahr 2000 in mehr als 2600 Fällen gegen etwa 2000 Tatverdächtige."Die Täter sollen sich nirgendwo sicher fühlen""Mit unserer Arbeit wollen wir das Ent<strong>de</strong>ckungsrisiko für Straftäter im Internet erhöhen, <strong>die</strong>Täter sollen sich nirgendwo mehr sicher fühlen", betont Traichel.Bei ihrer Recherche gehen <strong>die</strong> Ermittler in <strong>de</strong>r Regel nach <strong>de</strong>m gleichen Muster vor: "ImInternet suchen wir uns meist eine Plattform heraus, wo wir wissen, daß sich dort auchSexualstraftäter tummeln. Dann recherchieren wir", erklärt <strong>de</strong>r Spezialist fürKin<strong>de</strong>rpornografie, Rüdiger Kottmann. Angesichts <strong>de</strong>s Ausmaßes <strong>und</strong> <strong>de</strong>r schnellenVerbreitung im Internet weiß er aber auch, daß er <strong>und</strong> seine Kollegen an Grenzen stoßen:"Wir können nicht das ganze Internet sauber halten."Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter www.polizeiberatung.<strong>de</strong>/aktionen/kin<strong>de</strong>rpornografieKin<strong>de</strong>rporno im Internet: Son<strong>de</strong>rschullehrer aus Dienst entlassenEin Son<strong>de</strong>rschullehrer aus Unterhaching bei München ist wegen Sammelns vonKin<strong>de</strong>rpornos aus <strong>de</strong>m Dienst entlassen wor<strong>de</strong>n (Az.: M 13 D 04.6201). DieDisziplinarkammer <strong>de</strong>s Verwaltungsgerichts München folgte damit am Mittwoch <strong>de</strong>m
Antrag <strong>de</strong>r Regierung von Oberbayern. Im Computer <strong>de</strong>s 36 Jahre alten Pädagogenwaren mehr als 500 kin<strong>de</strong>rpornografische Darstellungen gef<strong>und</strong>en wor<strong>de</strong>n. DasStrafgericht hatte ihn im Juli 2004 zu vier Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.Die Richterin sprach von «sozial schädlichem» <strong>und</strong> «verachtungswürdigem» Verhalten.Durch <strong>die</strong> Nutzung solcher Bil<strong>de</strong>r «wird erst <strong>de</strong>r Markt dafür geschaffen». Der Lehrer aneiner Schule für Sprachbehin<strong>de</strong>rte bekommt zur Überbrückung noch ein Jahr lang 75Prozent seiner Bezüge.dpa9.03.200508.03.2005 06:00Prozess um Kin<strong>de</strong>rpornos am Lan<strong>de</strong>sgerichtRot-Kreuz-Mitarbeiter zu bedingter Haft verurteilt.Ein 27-jähriger Rot-Kreuz-Mitarbeitern aus Kärnten wur<strong>de</strong> am Montag zu fünf Monatenbedingter Haft verurteilt. Er hat zahlreiche Kin<strong>de</strong>rporno-Fotos aus <strong>de</strong>m Internetheruntergela<strong>de</strong>n. "Ich habe wirklich nicht gewusst, dass so etwas strafbar ist", meinte <strong>de</strong>rMann bei seinem Prozess am Lan<strong>de</strong>sgericht Klagenfurt.Einsichtig. Staatsanwalt Emmerich Plach erklärte: "So etwas ist <strong>de</strong>shalb strafbar, weil <strong>die</strong>Min<strong>de</strong>rjährigen geschützt gehören. Verstehen Sie das? Solche Täter wie Sie, halten <strong>die</strong>Kin<strong>de</strong>rporno-Industrie am Laufen." Der Betroffene zeigte sich einsichtig: "Es war wirklichidiotisch von mir, <strong>die</strong>se Bil<strong>de</strong>r herunterzula<strong>de</strong>n."Urteil. Das rechtskräftige Urteil: Fünf Monate bedingte Haft. "Wenn in <strong>de</strong>n nächsten dreiJahren noch einmal etwas <strong>de</strong>rartiges passiert, dann müssen Sie <strong>die</strong> Strafe im Gefängnisverbüßen", warnt Richter Stefan Koller <strong>de</strong>n Angeklagten. Die Festplatte seinesbeschlagnahmten Computers wird im Auftrag <strong>de</strong>s Gerichtes total gelöscht. "Scha<strong>de</strong>, dannsind auch meine Urlaubsfotos weg", meinte <strong>de</strong>r Verurteilte.PNP (Pocking/Griesbach) vom Mittwoch, 09. März 2005Bub (18) mit Kin<strong>de</strong>rpornos erwischtTausen<strong>de</strong> von Bil<strong>de</strong>rn in Computer-Werkstatt ent<strong>de</strong>ckt - Richter lässt Jugendstrafrechtgeltenvon Markus Gerauer.Rotthalmünster. Er sei neugierig gewesen. So begrün<strong>de</strong>te ein 18-Jähriger gestern vor<strong>de</strong>m Amtsgericht <strong>de</strong>n Umstand, dass auf seinem PC mehrere tausend Bilddateien kin<strong>de</strong>r<strong>und</strong>tierpornographischen Inhalts gef<strong>und</strong>en wur<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> er übers Internet auch nochan<strong>de</strong>ren zugänglich gemacht hatte. Sein Glück: Er wur<strong>de</strong> nach Jugendstrafrecht verurteilt- <strong>und</strong> bekam so anstatt einer Bewährungsstrafe eine Geldauflage in Höhe von 3000 Euro.Der 18-Jährige gab sich vor <strong>de</strong>m Richter wortkarg. Mit Müh <strong>und</strong> Not brachte er während<strong>de</strong>r gut halbstündigen Verhandlung drei zusammenhängen<strong>de</strong> Sätze heraus, ansonstenschwieg er - betreten dreinschauend. Wohl wissend, dass es gravieren<strong>de</strong> Vorwürfe sind,<strong>die</strong> gegen ihn erhoben wer<strong>de</strong>n.Es war im Mai 2004, als <strong>die</strong> Mutter <strong>de</strong>s 18-Jährigen, bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r junge Mann wohnt,