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CSR-Markenmanagement - MBA Programme der HWR Berlin

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IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong> Working paper No. 62<br />

Hochschule für Wirtschaft und Recht <strong>Berlin</strong> - <strong>Berlin</strong> School of Economics and Law<br />

Die vielfältigen Auszeichnungen belegen die Vorreiterrolle von GESOBAU im Bereich <strong>der</strong> Wohnungs-<br />

verwalter. Zwar veröffentlicht GESOBAU nicht, wie an<strong>der</strong>e Wohnungsunternehmen (z. B.<br />

BAUVEREIN aus Darmstadt), einen eigenen <strong>CSR</strong>-Bericht, die dargestellten Aktivitäten belegen je-<br />

doch, dass das Unternehmen auf allen drei Dimensionen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit aktiv ist.<br />

Auch in ökonomischer Sicht versucht GESOBAU, die wi<strong>der</strong>sprüchlichen For<strong>der</strong>ungen nach Sicherung<br />

günstiger Mieten einerseits und angemessener Verzinsung des Kapitals an<strong>der</strong>erseits mit Hilfe des<br />

Zielkriteriums Nachhaltigkeit auszugleichen. Insofern führt GESOBAU eine „echte“ <strong>CSR</strong>-Marke. Ein-<br />

schränkend ist jedoch anzumerken, dass das soziale Engagement eines städtischen Unternehmens<br />

wohl zumindest in Teilen politisch motiviert ist und daher nicht im gleichen Maße als „freiwillig“ im Sin-<br />

ne <strong>der</strong> gewählten Definition anzusehen ist wie bei einem kommerziellen Unternehmen. So dürfte etwa<br />

<strong>der</strong> Druck, <strong>der</strong> aus dem Wi<strong>der</strong>spruch von ökonomischen Zielsetzungen einerseits und ökologischen<br />

und sozialen Zielen an<strong>der</strong>erseits entstehen kann, im kommunalen Umfeld deutlich geringer sein als im<br />

privatwirtschaftlichen Wettbewerb. Weiterhin ist fraglich, inwieweit die von GESOBAU verfolgte Mar-<br />

kenpositionierung relevant ist und damit Einfluss auf die Mietentscheidung <strong>der</strong> Mieter ausübt. Schließ-<br />

lich ist festzustellen, dass GESOBAU auf <strong>der</strong> inneren Ebene (Positionierung, Verhalten, Kultur) <strong>CSR</strong><br />

umfassend implementiert hat, sich diese Identität aber nur bedingt im Branding wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

3.3.6 REINHART IMMOBILIEN MARKETING<br />

Wohnungsmakler verfügen als reine Dienstleister nur über vergleichsweise eingeschränkte Möglich-<br />

keiten zur mehrdimensionalen <strong>CSR</strong>-Umsetzung. Gleichwohl sind Makler durch ihre Beratungsfunktion<br />

ein zentraler Multiplikator von <strong>CSR</strong>-Themen. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Käufer und Mieter von Wohnimmobi-<br />

lien repräsentieren die Makler häufig als „Face to the Customer“ die gesamte Wertschöpfungskette<br />

<strong>der</strong> Bau- und Immobilienwirtschaft. Vor diesem Hintergrund ist durchaus eine ganze Reihe von <strong>CSR</strong>-<br />

Aktivitäten von Maklern denkbar, beispielsweise:<br />

� soziokulturelles Engagement, z. B. durch Charity-Events,<br />

� professionelle Corporate Governance und Unternehmensleitlinien, welche die traditionelle<br />

Provisionsorientierung des Berufsstands durch Dimensionen wie Kundenzufriedenheit, Trans-<br />

parenz <strong>der</strong> Dienstleistung, Verantwortung für Mitarbeiter etc. ergänzen,<br />

� För<strong>der</strong>ung von Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz durch unabhängige, fachkundig-<br />

kompetente Beratung, z. B. durch Kompetenzaufbau im Hinblick auf KfW-För<strong>der</strong>programme<br />

o<strong>der</strong> den Energieausweis,<br />

� Wertschätzung gegenüber den eigenen Mitarbeitern durch sichere, angenehme und reizvolle<br />

Arbeitsplätze und -bedingungen, und<br />

� positive Rolle bei sozialpolitisch relevanten Prozessen in <strong>der</strong> Immobilienwirtschaft, z. B. bei<br />

<strong>der</strong> Wohnungsprivatisierung (z. B. keine unlauteren „Entmietungsmaßnahmen“) und bei <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Immobilie als private Altersvorsorge (z. B. Erhöhung <strong>der</strong> Eigentumsquote in<br />

Deutschland).<br />

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