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und die Kaskade beginnt: Die Zellen<br />

können platzen, Botenstoffe wie Histamin<br />

und viele andere Mediatoren werden<br />

frei, und es kommt im ganzen Körper<br />

zu Symptomen wie Schwellung, da<br />

die Gefäße weit gestellt werden. Die<br />

Gewebe werden durchlässig, und es<br />

kommt zum Schock, weil die Flüssigkeit<br />

im Gewebe versackt und wenig Zirkulation<br />

bleibt. Das bedeutet, dass der<br />

Blutdruck gegen Null geht und es zum<br />

Herzstillstand kommen kann. Ähnliches<br />

passiert auch im Bereich der Bronchien,<br />

der Betroffene bekommt keine Luft, es<br />

kann zum Atemstillstand kommen. Das<br />

sind die massiven Schocksymptome; alle<br />

anderen Symptome wie Juckreiz oder<br />

Ausschläge sind nur Beiwerk.<br />

Ein anderes Beispiel ist der Status<br />

asthmaticus. Es kommt zum Bronchospasmus,<br />

die Muskulatur der Bronchien<br />

kontrahiert sich. Gleichzeitig entsteht<br />

eine Schwellung der Bronchialschleimhaut.<br />

Der Patient bekommt keine Luft<br />

zum Atmen mehr, da sich auch vermehrt<br />

Schleim bildet. Inhalierbare Medikamente<br />

wirken dann nicht mehr. Nach<br />

Anlage eines intervenösen Zuganges<br />

können Medikamente rasch und in<br />

ensprechender Dosis verabreicht werden.<br />

Hochdosiertes Kortison ist da lebensnotwendig<br />

und schützt auch mittelfristig<br />

– das ist wichtig, denn z.B. Insektengifte<br />

können 24 Stunden im Körper bleiben.<br />

Time is brain<br />

Bei einem akuten Zustandsbild bei<br />

dem wenige Helfer zur Verfügung stehen,<br />

stellt die spritzfertige Form des<br />

Solu-Volons einen großen zeitlichen<br />

Vorteil dar: Man muss nicht herummanipulieren,<br />

eine Trockensubstanz<br />

auflösen und dabei erst eine Ampulle<br />

aufsägen, oder eine zweite Ampulle, um<br />

dann die spritzfertige Lösung erst nach<br />

ein oder zwei Minuten bei Hand zu<br />

haben. Zu beachten ist, dass langsam<br />

intravenös appliziert wird. Eine mögliche<br />

Alternative wäre das Präparat ausnahmsweise<br />

intramuskulär zu injizieren;<br />

das heißt es auch bei disponierten Personen<br />

im Rahmen eines „Notfallsets“<br />

anzuwenden. Insektenstich-Allergiker<br />

können sich selbst vor dem Schlimmsten<br />

bewahren, auch wenn kein Arzt rasch<br />

zur Verfügung steht.<br />

Bei akut bedrohlichen Zuständen ist<br />

die Solu-Volon 200 mg Fertigspritze<br />

<strong>12</strong>/20<strong>09</strong> DER MEDIZINER<br />

üblicherweise als Initialdosis anzuwenden;<br />

bei Schockzuständen die andauern,<br />

sollte eine Zweitdosis nach etwa 30<br />

Minuten injiziert werden. Wichtig ist im<br />

Kopf zu behalten, dass bei lebensbedrohlichen<br />

Zuständen die intravenöse<br />

hoch dosierte Kortisongabe nur ein Teil<br />

der Notfalltherapie ist: Volumengabe ist<br />

ebenfalls ganz wichtig. Eines ist noch zu<br />

beachten: Mischen sollte man Solu-<br />

Volon mit anderen Arzneimitteln nicht!<br />

Sehr verträgliche Einmal-Gabe<br />

Bei der Akuttherapie mit einer hoch<br />

dosierten Einmalgabe, wie sie bei Solu-<br />

Volon Standard ist, treten kaum Nebenwirkungen<br />

auf. Probleme mit Kortisonpräparaten<br />

bei einer chronischen<br />

Therapie – wie Hautatrophie, Nebennierenschädigung<br />

bzw. -unterdrückung,<br />

Osteoporose, Störungen des Zuckerhaushaltes<br />

– sind bei einer Notfallsdosierung<br />

nicht zu erwarten. Bei bekannter<br />

Schwangerschaft im ersten Trimenon<br />

ist das Auftreten von embryo-toxischen<br />

und teratogenen Effekten von Triamcinolon<br />

möglich, allerdings sehr unwahrscheinlich.<br />

Akut ist das Risiko gegen<br />

den Benefit abzuwägen. Sicherheitshalber<br />

sollten junge Mütter in den ersten 24<br />

Stunden nach der i.v.-Gabe ihre Babys<br />

NOTFALLMEDIZIN<br />

Coverstory<br />

nicht stillen und die in der Zwischenzeit<br />

produzierte Milch abpumpen und verwerfen.<br />

Ebenso wenig ist das Ausschleichen<br />

der Therapie erforderlich, da in der<br />

Regel eine weiterführende Diagnostik<br />

im Krankenhaus und somit auch eine<br />

kausale Therapie erfolgt. Für diese initiale,<br />

symptomatische Notfalltherapie<br />

bestehen also keine wesentlichen Kontraindikationen.<br />

Die Haltbarkeit des Präparats ist<br />

begrenzt; diese regelmäßig zu kontrollieren<br />

gehört zur Qualitätssicherung der<br />

Ordination. Man darf es als Notfallmedikament<br />

nicht im Kühlschrank lagern.<br />

Es sollte vor Licht geschützt sein. Jeder<br />

Kollege ist eingeladen, das Ablaufdatum<br />

seiner Notfallmedikamente regelmäßig<br />

zu kontrollieren!<br />

Prof. Dr. Heinz Rameis<br />

Österr. Arbeitsgemeinschaft für<br />

Klinische Pharmakologie und Therapie<br />

rameis@medway.at<br />

Solu-Volon und Volon mit 21 Möglichkeiten<br />

Das Portfolio der Substanz zeigt, über welche enorme therapeutische Breite dieses Standardkortison<br />

verfügt. Hinter den Präparaten stehen in Österreich jährlich eine halbe Million ärztlicher Verordnungen.<br />

Bitte beachten Sie die Änderungshinweise.<br />

1 Stück Solu-Volon A 40 mg 1x 1 ml green<br />

3 Stück Solu-Volon A 40 mg Amp 3x 1 ml BP (nur noch als BP erhältlich) green<br />

1 Stück Solu-Volon A 80 mg Amp 1x 2 ml green<br />

1 Stück Solu-Volon A 80 mg Spritzampulle 1x 2 ml green<br />

(ab 1.3.2010 mit neuer Bezeichnung: Solu-Volon A 80 mg Injektionslösung<br />

1x 2 ml Fertigspritze)<br />

1 Stück Solu-Volon A 200 mg Amp 1x 5 ml green<br />

(werden abgelöst durch: Solu-Volon A 200 mg Injektionslösung<br />

1x 5 ml Fertigspritze)<br />

1 Stück Solu-Volon A 200 mg Injektionslösung 1x 5 ml Fertigspritze no box<br />

10 Stück Volon 4 mg Tabletten green<br />

20 Stück Volon 4 mg Tabletten green<br />

10 Stück Volon 8 mg Tabletten green<br />

20 Stück Volon 8 mg Tabletten green<br />

1 Stück Volon A 10 mg Kristallsusp. Amp 1x 1 ml green<br />

5 Stück Volon A 10 mg Kristallsusp. Amp 5x 1 ml green<br />

1 Stück Volon A 40 mg Kristallsusp. Amp 1x 1 ml green<br />

5 Stück Volon A 40 mg Kristallsusp. Amp 5x 1 ml green<br />

1 Stück Volon A 40 mg Kristallsusp. Spritzamp 1x 1 ml green<br />

1 Stück Volon A 80 mg Kristallsusp 1x 2 ml green<br />

20 g Volon A Salbe antibiotikafrei green<br />

20 g Volon A Creme antibiotikafrei green<br />

10 g Volon A Haftsalbe yellow<br />

10 ml Volon A Tinktur green<br />

30 ml Volon A Tinktur green<br />

seite 7

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