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o u t d o o rsahen wir schon die Stirnlampen andererBergsteiger im Hang und wussten,was passiert war ...“Die Lawine trifft in 6.700 Meter aufdas Höhenlager 3 und verschüttet mehrals zwanzig Zelte. Sogar im traditionellenLager 2 auf 6.300 Metern, nur100Höhenmeter von Benedikt und Sebastianentfernt, richten die tonnenschwerenSchneemassen schwere Verwüstungenan.Auch Benedikt und Sebastian stiegensofort in den Hang, um nach Überlebendenzu suchen. Es dämmerte, alssie nach15 Minuten einen ersten Schuhfanden. Dann weiteres Material, zerstörteZelte – die ersten halb verschüttetenMenschen. Die Lawine hatte die Bergsteigerim Schlaf überrascht und hunderteMeter weit mitgerissen.„Wir dachten nicht mehr nach – wirhaben nur noch gegraben“, erzählt Benedikt.„Der Schnee war so fest wie Beton,wir haben Minuten gebraucht, umauch nur einen Arm freizubekommen.“Die Helfer im Hang organisierensich. Schuhe werden auf einem Haufengesammelt, um die Verunglückten, dieauch mit Sauerstoff und Essen versorgtwerden, damit auszustatten. Dutzendekönnen gerettet werden – elf Menschenkommen ums Leben.In diesem September waren mehrBergsteiger am Manaslu unterwegs alsüblich. Der in Tibet gelegene Cho Oyu(8.188 Meter) war aufgrund von Visa­Einschränkungen durch die chinesischeRegierung nicht zugänglich, mehrereExpeditionsgruppen schwenkten umauf den Manaslu. Obwohl der Berg derSeele als gefährlicher gilt – aufgrundseiner exponierten Lage kann hier inWindeseile schlechtes Wetter aufziehen.sechs jahre davon geträumtUmso schwieriger wird nach diesemBergdrama für Benedikt Böhm und seinTeam die Entscheidung, als plötzlich einstabiles Wetterfenster erkennbar wird.Die von Dynafit, Gore­Tex und Thermocoolunterstützte Expedition bestehtaus sechs Personen: Drei von ihnen gebenangesichts der Ereignisse auf. BenediktBöhm und seine beiden Partner SebastianHaag und Constantin Pade aberbleiben. Sie nehmen den Gipfel des Manasluin Angriff.Und das direkt nach einem verheerendenLawinenabgang; wie kann einZiel so wichtig werden? Wer BenediktBöhm diese Frage stellt, der sieht ihmaugenblicklich an, dass es am Ende keineAlternative mehr gab. „Sechs Jahrelang bin ich mit diesem Ziel ins Bettgegangen und mit ihm aufgestanden.Ich habe jeden Tag trainiert. Dann sitztdu sechs Wochen in dieser verdammtenEishölle – und plötzlich tut sich einWetterfenster auf. Da musst du einfachlos. Dieses Momentum sitzt so tief, weiles so lange gespeist wurde.“nach 15 stunden am gipfelDer Aufstieg beginnt am Abend des29. September um18 Uhr, am Basecampauf 5.000 Meter. Jeder geht sein Tempo,ohne Akklimatisierungspause passierensie die weiteren Höhenlager. Gegen4 Uhr verschlechtern sich die Bedingungen,ein Sturm fegt mit Böen von bis zu100 km/h über das Gipfelplateau.Benedikt Böhm ist den anderen voraus,auf 7.400 Metern findet er Unterschlupfin einem verlassenen Zelt. Es istmitten in der Nacht, stockdunkel undbitterkalt. Der Wind reißt an den Zeltwänden.Ein Schluck Wasser, etwasPowergel – dann geht es weiter. Nocheinmal treffen sich die drei Freunde, inderspeedbergsteigerbenedikt böhm, 35, lebt mit FrauVeronika und Sohn balthasar in münchen.der brand manager des Skitouren­ausrüstersdynafit ist mit seinem partner Sebastianhaag seit 2005 rekordhalter im Skitourenrennlaufam muztagata (7.509 m).im Jahr 2006 stellten sie einen geschwindigkeitsrekordam gasherbrum ii (8.034 m)auf. am 30. September 2012 stieg benediktböhm als erster mensch innerhalb von 15Stunden vom basislager (5.000 m) auf dengipfel des manaslu (8.163 m) und fuhr dannauf Skiern wieder ins basislager ab. insgesamtbenötigte der münchner für diese extremetour 23,5 Stunden.endlich am ziel – benedikt auf dem 8.163 meterhohen manaslu im himalaya.von der nachttour ins büroZum Beispiel dann, wenn BenediktBöhm daheim um zwei Uhr morgensaufgestanden ist, um zu Trainingszweckenmit Stirnlampe auf die Zugspitzezu steigen und mit Skiern wieder abzufahren.Im Anschluss an diese Morgeneinheitging es ins Büro nach München.Dort agiert er als Geschäftsführer vonDynafit – und auch hier hat er in denvergangenen Jahren höchst ambitionierteZiele verfolgt und umgesetzt. DasUnternehmen schaffte es aus der Insolvenzzurück in die Erfolgsspur.Wiekonnte das gelingen? „Ich habe Freundeins Team geholt, die allesamt die Bergelieben.Wir haben der Marke ein Gesichtgegeben und uns von Rückschlägenniemals entmutigen lassen.“Die Wege nach oben sind sich alsodurchaus ähnlich – am Berg wie imBusiness: „Wer die richtige Route wähltund an sich glaubt, der kann viel erreichen.“Und natürlich glaubten Benediktund seine beiden Freunde auch anihren Erfolg, als sie die Speed­Besteigungam Manaslu starteten …FotoS: dYnaFit, gore­tex, thermocool106 Sportaktiv nr. 6; dezember ´12 / Jänner ´13

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