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RATGEBER - Eltern.de

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Immerdie OhrenFast alle Kin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n irgendwann einmalunter einer Mittelohrentzündung. Mancheerwischt es immer wie<strong>de</strong>r. Was tun?FOTOs: Getty ImagesDas Mittelohr beginnt gleich hinter <strong>de</strong>m Trommelfell – manmuss sich einen luftgefüllten Raum vorstellen, die Paukenhöhle,sowie drei Gehörknochen: Hammer, Amboss,Steigbügel. Ein etwas kompliziertes Gefüge.Damit das Mittelohr gesund bleibt, braucht es permanente Luftzufuhr.Für diese Belüftung ist die sogenannte Eustachische Röhre,auch als Ohrtrompete o<strong>de</strong>r Paukengang bezeichnet, zuständig –ein „unterirdisches“ Verbindungsrohr zum Nasen-Rachen-Raum.Dummerweise transportiert dieses Rohr auch Keime, die von <strong>de</strong>rNase zum Mittelohr wan<strong>de</strong>rn. Bei kleinen Kin<strong>de</strong>rn geschieht dasbeson<strong>de</strong>rs schnell, weil ihr Paukengang noch recht kurz ist.Manchmal nisten sich die Keime in <strong>de</strong>r Schleimhaut <strong>de</strong>s Mittelohrsein und verursachen dort eine Entzündung. In <strong>de</strong>r Folge bil<strong>de</strong>t sichein eitriger Erguss, <strong>de</strong>r gegen das Trommelfell drückt. Das ist es,was <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn so wehtut.Womit wird behan<strong>de</strong>lt?Schuld an <strong>de</strong>n meisten Mittelohrentzündungen sind nicht Viren,son<strong>de</strong>rn Bakterien – oft sogar eine Kombination aus verschie<strong>de</strong>nenSorten. Babys bis zu einem halben Jahr bekommen <strong>de</strong>shalb aufje<strong>de</strong>n Fall ein Antibiotikum. Selbst in Zweifelsfällen, wenn <strong>de</strong>r Arztnicht genau erkennen kann, ob tatsächlich Bakterien mitmischen.Einfach sicherheitshalber – das Risiko, dass die Entzündung auf<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>lknochen o<strong>de</strong>r die Gehirnhäute übergreift, ist bei kleinenKin<strong>de</strong>rn einfach zu groß!Mittelohr-Kin<strong>de</strong>rn zwischen sieben Monaten und zwei Jahren gibtman nur dann ein Antibiotikum, wenn ganz sicher Bakterien mit imSpiel sind. In Zweifelsfällen macht <strong>de</strong>r Arzt <strong>de</strong>n Antibiotikum-Einsatzvom Befin<strong>de</strong>n abhängig. Schwerer Verlauf mit unerträglichenSchmerzen und Fieber über 39 Grad: pro Antibiotikum. LeichterVerlauf mit mäßigen Schmerzen und unter 39 Grad auf <strong>de</strong>m Thermometer:contra Antibiotikum.Bei über Zweijährigen setzen immer mehr Ärzte auf Abwarten undHausmittel wie Zwiebelwickel. Allerdings wollen auch sie keine Risikeneingehen: Fiebert ein Kind hoch o<strong>de</strong>r macht es einen sehrkranken Eindruck, greifen auch sie zum Bakterienkiller.Was beugt vor?Vor allem Muttermilch, gute Luft und Impfungen. Gestillte Kin<strong>de</strong>r, diein Nichtraucher-Haushalten aufwachsen, nicht direkt an stark befahrenenStraßen wohnen und gegen Pneumokokken sowie Hib (= Haemophilusinfluenzae) geimpft sind, erkranken seltener an einer Mittelohrentzündungals nicht so gut geschützte Gleichaltrige. Kommtes zu wie<strong>de</strong>rholten Mittelohrentzündungen, weil die Rachenman<strong>de</strong>lnzu dick sind (Polypen!), müssen die operativ entfernt wer<strong>de</strong>n.Vorbeugend wirkt außer<strong>de</strong>m alles, was die Belüftung von Ohrtrompeteund Mittelohr sichert. Dazu gehören abschwellen<strong>de</strong> Nasentropfenbei je<strong>de</strong>r Erkältung (niedrig dosieren und maximal zweiWochen lang geben!) sowie Ventilationsübungen, zum Beispiel Kerzenausblaseno<strong>de</strong>r Wattepusten durch die Nase.das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 43

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