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Willy Eisenschitz - Kunsthandel Widder

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Erich Miller-Hauenfels<br />

Graz 1889 – 1972 Wien<br />

Italienische Landschaft, um 1950, Öl auf Leinwand, 61 x 74 cm, rückseitiger Nachlassstempel<br />

Die mediterrane Landschaft und das Licht des Südens üben seit<br />

je her eine Faszination auf Künstler aus. Auch auf Miller-Hauenfels,<br />

der mehrere Jahre in Italien verbringt. Vorliegendes Gemälde<br />

ist während dieses Italien-Aufenthaltes entstanden und schildert<br />

uns in einer an die „Neue Sachlichkeit“ erinnernden Manier, sehr<br />

atmosphärisch die Abendstimmung an einer unbefahrenen Landstraße.<br />

Ganz einsam steht ein Haus am Straßenrand, Schirmföhren<br />

und Zypressen säumen den Weg und werfen lange Schatten. Die<br />

unverfälschte Ansicht hält der Künstler vom Wegesrand aus sehr<br />

unmittelbar fest. Er präsentiert uns dabei ein Stück Natur und<br />

ihre menschlichen Aneignung zugleich jedoch ein Dokument der<br />

Stille und ihrer Stimmung.<br />

Nach dem Besuch der Grazer Landeskunstschule studierte Miller-<br />

Hauenfels zunächst an der Montanistischen Hochschule in Leoben<br />

und danach 1913/14 an der Wiener Akademie. 1917 besuchte er dort<br />

auch die Meisterschule für Graphik. Er unternahm viele Studienreisen<br />

u.a. nach Griechenland, Holland, Belgien und Ägypten und<br />

lebte zeitweise in Italien und Südfrankreich. Ab 1927 war er Mitglied<br />

des Wiener Künstlerhauses und beteiligte sich an zahlreichen<br />

nationalen und internationalen Ausstellungen. Stilistisch sind seine<br />

Arbeiten den Werken seiner Zeitgenossen Ernst Huber und Sergius<br />

Pauser verwandt, mit denen er mehrmals ausstellte<br />

Wer Farben ihrer Realität enthebt und sie anhand innerer Vorstellungen<br />

einsetzt, scheint mit Recht befähigt auch Gattungsgrenzen<br />

zu durchbrechen. Das „Ländliche Stilleben“ steht exemplarisch<br />

für diesen Ansatz und zeigt neben Dobrowskys Vorliebe,<br />

das Naturvorbild seinem Gestaltungswillen zu unterziehen auch<br />

seine Meisterschaft, Farben als Bedeutungs- und Stimmungsträger<br />

einzusetzen. Die erdverbundene Palette früherer Jahre lässt<br />

Dobrowsky dabei hinter sich und arbeitet mit der reinen Farbe.<br />

Er setzt leuchtendes Gelb neben Orange und Rot und kontrastiert<br />

es mit einem grauem Himmel. Ohne Rücksicht auf die Wirklichkeit,<br />

schafft er eine neue Wahrheit und zugleich ein Hauptwerk<br />

des Farbexpressionismus.<br />

Josef Dobrowsky<br />

Karlsbad 1889 – 1964 Wien<br />

Ländliches Stilleben (sic), 1950, Öl auf Leinwand, 63 x 78,5 cm, zweimal monogrammiert JD<br />

sowie signiert & datiert Dobrowsky 50, rückseitig vom Künstler eigenhändig beschriftetes Etikett<br />

Josef Dobrowsky erhielt seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule<br />

und studierte von 1906 – 1910 an der Wiener Akademie<br />

bei Griepenkerl und Bacher. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

wurde er 1919 Mitglied, später Ehrenmitglied der Secession.<br />

Früh wurde er mit Preisen und Auszeichnungen geehrt u.a. dem<br />

Großen Österreichischen Staatspreis und der Goldenen Staatsmedaille.<br />

Von 1946 – 1963 hatte er eine Professur für Malerei an der<br />

Akademie inne und beeinflusste in dieser Zeit nachfolgende Künstlergenerationen.<br />

Sein Werk ist in zahlreichen Museen und Privatsammlungen<br />

vertreten und gilt als Pfeiler in der Entwicklung der<br />

modernen Malerei in Österreich.<br />

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