Katalogdownload - beim Ruhrländischen Künstlerbund Essen
Katalogdownload - beim Ruhrländischen Künstlerbund Essen
Katalogdownload - beim Ruhrländischen Künstlerbund Essen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
60 Jahre Ruhrländischer <strong>Künstlerbund</strong> (RKB)<br />
Was soll heute noch ein Künstlerverein? Die Frage taucht immer wieder auf. Wollen wir Künstler<br />
wirklich „nur“ ausstellen? Suchen wir die Gemeinschaft, um uns gegenseitig im rauen Gegen -<br />
wind der Zeit an der Hand zu halten? Oder wollen wir Konzepte erarbeiten, wollen wir den Dialog<br />
untereinander und mit der Öffentlichkeit? Viele Fragen stehen im Raum, auf die man viele<br />
Antworten geben kann. Wie ging das überhaupt mit dem <strong>Ruhrländischen</strong> <strong>Künstlerbund</strong>? Warum<br />
hat man sich damals, in der Nachkriegszeit zusammengetan? Diese Frage lässt sich leichter<br />
beantworten: Im zerbombten Deutschland brauchte es alle Energien, um aus dem moralischen,<br />
geistigen und realen Trümmerfeld wieder aufzuerstehen. Die Gemeinschaft, die die Suche nach<br />
geeigneten Kunstforen erleichterte, der Zusammenhalt von Künstlern, die über die tägliche<br />
Sorge des Überlebens hinaus – endlich auch befreit von jeglicher Lenkung durch die Nazi-Ideologie<br />
– sich ihren Weg suchen wollten, waren entscheidende Triebkräfte, die zur Gründung des<br />
Vereins beitrugen.<br />
Aufbruchsstimmung in der Nachkriegszeit<br />
Der Weg von der Abstrahierung zur Abstraktion als Ausdruck für die Loslösung von der Nazikunst<br />
bedurfte eines Instrumentariums, das ein Verein recht wohl zu bieten vermochte. Daneben<br />
gab es Positionen, die in der Nazizeit als „entartet“ galten und die wieder ans Licht wollten.<br />
Nachholbedarf, Experimentierfreude, die Suche nach künstlerischen wie moralischen Leitbildern<br />
als Ausdruck für eine geistige und materielle Befreiung mündete in einer Vielzahl von künstlerischen<br />
Aktivitäten und Gründungen und Gruppierungen. Es sei hier an die ersten Ruhrfestspiele<br />
1947 erinnert, an die Gruppe Cobra in Amsterdam 1948, an die Gruppe ZEN in München<br />
1949, an Quadriga 1952 im Umkreis der Zimmergalerie Franck in Frankfurt a.M., an die Gruppe<br />
53 in Düsseldorf. Gemeinsam war ihnen, dass sie sich auf die Suche nach künstlerischen<br />
Gesetzlichkeiten, nach höheren Wirklichkeiten, nach der „reinen Form“ begaben. Gemeinsam<br />
war ihnen aber auch, dass es sich nie um regionale Kunst handelte, die sich auf ihren Umkreis<br />
beschränkt hätte. Der „Junge Westen“, Bauhaus und Folkwang trugen in sich Ideen, die in die<br />
Welt hinausgetragen werden wollten und wurden.<br />
Gründung des <strong>Ruhrländischen</strong> <strong>Künstlerbund</strong>es<br />
In dieser Zeit der Aufbruchsstimmung ist auch der Ruhrländische <strong>Künstlerbund</strong> in <strong>Essen</strong> entstanden.<br />
Es gibt keine Gründungsakte, aber 1946 bereits fand man sich zu einer Kunstausstellung<br />
im Abteigebäude <strong>Essen</strong>-Werden zusammen. 1946 war es auch, dass man einen<br />
„Kulturbund Gruppe Ruhr“ gründete, dann einen „Verband der bildenden Künstler des Raumes<br />
<strong>Essen</strong>“, den Vorläufer des heutigen „<strong>Ruhrländischen</strong> <strong>Künstlerbund</strong>es“. Die Künstler stammten<br />
aus dem Revier bis zum Niederrhein.<br />
8<br />
9