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Newsletter Nr. 8 vom 09.05.2011 - Schweriner Bildungswerkstatt

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<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 8<br />

<strong>vom</strong> <strong>09.05.2011</strong><br />

Zum Inhalt<br />

1. Rundreise bestätigt: Betriebe können erfolgreich in der Hauswirtschaft<br />

ausbilden!<br />

2. Stirbt die Hauswirtschaft in Mecklenburg- Vorpommern aus?<br />

3. Bildungskonferenz Hauswirtschaft 2011 in M-V<br />

4. Blick über den Tellerrand- Hauswirtschaft in Baden- Württemberg<br />

5. Pflegestatistik 2009: Mehr Pflegebedarfe- weniger qualifizierte<br />

Hauswirtschafter<br />

6. Internationalisierung der Hauswirtschaft im Aufwind- Bordeaux 2011<br />

7. Welttag der Hauswirtschaft 2011<br />

8. Hauswirtschaft in der KITA- Hamburg zeigt die Potenziale<br />

9. Öffentlichkeitsarbeit<br />

10. Veranstaltungshinweise<br />

11. Das aktuelle Zitat <strong>vom</strong> Bundesleistungswettbewerb der Hauswirtschaft<br />

12. Zum Nachlesen, Schmunzeln oder auch zum Nachdenken<br />

1. Rundreise bestätigt: Betriebe können erfolgreich in der<br />

Hauswirtschaft ausbilden!<br />

Am 04. Mai 2011 haben die Mitarbeiter des JOBSTARTER- Projektes FlexiHome<br />

gemeinsam mit Herr Peters (Fachreferent für Agrarforschung, -bildung und -beratung<br />

im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-<br />

Vorpommern) hauswirtschaftliche Ausbildungsbetreibe in Westmecklenburg besucht.<br />

Im Pflegeheim Wohnpark Zippendorf informierte sich Herr Peters über die<br />

Verbundausbildung. Die große Pflegeeinrichtung, in der 1/3 des Personals dem<br />

hauswirtschaftlichen Bereich zuzuordnen ist, setzt Maßstäbe in der Zusammenarbeit<br />

von Hauswirtschaft und Pflege. „Ohne dieses Zusammenspiel kann die<br />

Gesamtaufgabe der Einrichtung nicht erfüllt werden und das gilt für beide Seiten.“<br />

Diese Grundaussage der Einrichtungsleiterin Frau Kliemchen ergänzt die<br />

Hauswirtschaftsleiterin Frau Gräber (nicht ohne Stolz): „Natürlich sind wir auch stolz<br />

darauf, dass die Hauswirtschaft bei der Prüfung durch den MdK mit der Note 1<br />

bewertet wurde. Das ist auch Ergebnis des Zusammenspiels der Bereiche. Unsere<br />

Auszubildenden der Hauswirtschaft durchlaufen diese Bereiche und nur im<br />

1


Zusammenwirken der Teams von Ausbildungsfachkräften kann die Ausbildung auch<br />

erfolgreich sein. “<br />

„Wir brauchen zunehmend gut ausgebildete Hauswirtschafter, zumal gute Pflege als<br />

Normalität gesehen wird und Angehörige und Bewohner die Einrichtung viel mehr an<br />

den Rahmenbedingungen wie Essen, Sauberkeit, Ausgestaltung und Kommunikation<br />

messen. Deshalb wollen wir auch weiter selbst ausbilden.“ Damit unterstrich Frau<br />

Kliemchen noch einmal den Wert und die Zukunft der Hauswirtschaft.<br />

Zum Bild<br />

Versorgungseinrichtung des geschützten<br />

Bereiches im Pflegeheim Zippendorf: Anja<br />

Närger- Auszubildende im 1. Lehrjahr bei der<br />

Versorgung und Dokumentation;<br />

Frau Gräber- Ausbildungsleiterin erläutert<br />

Herrn Peters und Jürgen Lewerenz das<br />

Zusammenspiel von Pflege und<br />

Hauswirtschaft bei der Versorgung<br />

Zweite Station war das Familienferiendorf in Boltenhagen, ein Betrieb der Diakonie in<br />

Nordwestmecklenburg und einer der ganz wenigen Betreibe mit einer<br />

Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin. Der Betrieb bildet seit 4 Jahren selbst<br />

Hauswirtschafterinnen aus. „Der Bedarf an fachlich kompetenten Hauswirtschaftern<br />

wächst und diesen Bedarf können wir am besten befriedigen, wenn wir selbst<br />

ausbilden. Mir der Vielfalt der Angebote und Zielgruppen (sowohl im Feriendorf als<br />

auch im Netzwerk der Diakonie) bekommen die Auszubildenden eine breite<br />

Ausbildungsbasis. Sie sollen dann auch im Netzwerk der Diakonie Arbeitsplätze<br />

bekommen.“, so Frau Barth, die Leiterin des Familienferiendorfes. Einen längeren<br />

Erfahrungsaustausch gab es in Boltenhagen zu den (Zwischen-) Prüfungen., da sich<br />

bessere Leistungsvoraussetzungen und bessere Berufsschulleistungen der<br />

betrieblichen Auszubildenden (noch) nicht in besseren Prüfungsergebnissen<br />

widerspiegeln. Argumentationen und Erfahrungen wurden aus unterschiedlicher<br />

Sicht diskutiert, z.B. in wieweit die Prüfungen bzw. Prüfungsanlage die tatsächlichen<br />

Kompetenzen der Auszubildenden widerspiegelt oder ob die Prüfungsanlage stärker<br />

den betrieblichen Bedingungen angepasst werden sollte. Darüber wird weiter<br />

nachzudenken sein.<br />

Zum Bild<br />

Rundgang im Familienferiendorf<br />

Boltenhagen: Frau Kock- Küchenleiterin und<br />

ausbildende Fachkraft erläutert Herrn Peters<br />

und Frau Thiemann das Konzept des<br />

Feriendorfes<br />

2


Letzte Station der Rundreise war das Hotel Gutshaus Stellshagen, ein nachhaltig<br />

angelegtes Bio-, Tagungs- und Wellnesshotel, das im Verbund ausbildet. Demnächst<br />

wird in Stellshagen aber voll selbstständig ausgebildet werden, da aktuell eine<br />

Kollegin den Hauswirtschaftsmeisterkurs belegt hat. Frau Schmidt, die Hausdame,<br />

überraschte die Besucher gleich mit der aktuellen Nachricht, dass beide Azubis des<br />

jetzigen 3, Ausbildungsjahre übernommen werden. „Für uns ist Hauswirtschaft mit<br />

der inhaltlichen Anlage des Hotels wichtiger als die klassischen HOGA- Berufe, weil<br />

Hauswirtschafter flexibler sind. Insbesondere der Nachhaltigkeitscharakter der<br />

Anlage, z.B. mit eigener Gärtnerei, Wäscherei oder auch Hofladen ermöglicht auch<br />

eine sehr fundierte Ausbildung.“<br />

Zum Bild<br />

Gespräch im Ausbildungsbetrieb Gutshaus<br />

Stellshagen (v.l. Herr Peters, Frau Schmidt-<br />

Ausbildungsleiterin, Frau Freuk- Hausdame,<br />

Angie Grünberg- Auszubildende im 3. Jahr,<br />

Jürgen Lewerenz- FlexiHome)<br />

Was bleibt als Fazit dieser Rundreise?<br />

Das kurze Fazit von Herrn Peters:„ Das war sehr interessant und beeindruckend.“<br />

Weiter ausgeführt heißt das für mich:<br />

Betriebe im Tourismus und in der Pflege können erfolgreich ausbilden und sie leisten<br />

das vor allem mit einem Team von unterschiedlichen Fachkräften.<br />

Die Betriebe betonen den steigenden Wert der Hauswirtschaft für die Gesamtqualität<br />

der Häuser und die Übernahme der Auszubildenden unterstreicht diese Aussagen.<br />

Diese beiden Grundaussagen sollten Anlass genug sein, um weiter darüber<br />

nachzudenken, wie trotz der dünn gestreuten vollumfänglichen förmlichen<br />

Ausbildungsvoraussetzungen betriebliche Hauswirtschaftsausbildung weiter voran<br />

gebracht werden kann.<br />

Genauso wichtig zum weiteren Nachdenken: Alle drei Betriebe führen aus, dass sie<br />

unter den Auszubildenden junge Frauen haben, die sie unbedingt fort- und<br />

weiterbilden wollen, weil hauswirtschaftliche Führungskräfte dringend gebraucht<br />

werden. Dabei sollte auch wieder der Fachhauswirtschafter mehr in den Focus<br />

geraten.<br />

2. Stirbt die Hauswirtschaft in Mecklenburg- Vorpommern aus?<br />

Steigende Bedarfe an hauswirtschaftlichen Dienstleistungen in der<br />

Gesundheitswirtschaft, im Tourismus, in der Pflege, aber auch in Privathaushalten<br />

sind nicht zu übersehen. Nimmt man nur den vorgeschriebenen Personalschlüssel (7<br />

Heimbewohner : 1 Hauswirtschaftskraft) in der stationären Pflege und stellt das in ein<br />

Verhältnis zu steigenden Heimbewohnerzahlen bis 2020 (alternde Gesellschaft),<br />

dann kommt man nach den Berechnungen der Landespflegekonferenz zu einem<br />

3


Mehrbedarf von ca. 1.200 Hauswirtschaftskräften bei einem prognostizierten Anstieg<br />

von ca. 8.600 Heimbewohnern bis 2020 (ohne Ersatzbedarf). Durchschnittlich<br />

müssten also jährlich ca. 120 Hauswirtschafter bzw. (mit Einschränkungen) auch<br />

Hauswirtschaftshelfer ausgebildet werden.<br />

Gleichzeitig stellt die 87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz im November 2011 in<br />

qualitativer Hinsicht fest, dass Betreiber sozialer Einrichtungen einen Mangel an<br />

geeigneten hauswirtschaftlichen Fach- und Führungskräften beklagen und diese<br />

Einrichtungen und Dienste ihre verantwortungsvollen Aufgaben in der Betreuung<br />

und Versorgung älterer Menschen nur dann in einem ganzheitlichen Ansatz erfüllen<br />

können, wenn neben der kompetenten Pflege auch die hauswirtschaftliche Seite mit<br />

hauswirtschaftlichen Fach- und Führungskräften abgedeckt wird. Sie fordern damit<br />

zu einer Änderung der Hauswirtschaftsausbildung auf.<br />

Dieser Beschluss widerspiegelt auch den Anspruch an die Qualitätserhöhung in der<br />

Hauswirtschaftsausbildung, der mit der Novellierung der Ausbildungsordnung im Jahr<br />

1999. u.a. durch die Aufnahme hauswirtschaftliche Betreuungsaufgaben in die<br />

Ausbildung (über 30 Wochen) aufgewertet wurde. Aufgenommen wurden in die<br />

Ausbildung u.a. auch hauswirtschaftliche Managementaufgaben und damit stellt der<br />

Beruf ein multifunktionales Berufsbild für personale Dienstleistungen dar. Wenn der<br />

Beruf betrieblich ausgebildet wird, können auch zielgerichtet Fachaufgaben im<br />

Einsatzgebiet ausgebildet werden, z.B. zur Betreuung von Demenzkranken.<br />

Diese Aufforderung der 87. Konferenz trifft Mecklenburg- Vorpommern in ganz<br />

besonderer Weise mehrfach negativ. Im Grunde genommen gab es in unserem<br />

Bundesland 20 Jahre in der Hauswirtschaft nur Benachteiligtenausbildung, d.h.<br />

hauswirtschaftliche Fachkräfte sind dadurch Mangelware und die Basis für die<br />

Entwicklung hauswirtschaftlicher Führungskräfte war praktisch nicht gegeben.<br />

Nur wenige Zahlen sollen das belegen:<br />

� In Mecklenburg- Vorpommern hat in den letzen 3 Jahren nur eine Bewerberin<br />

die Meisterprüfung in der Hauswirtschaft abgelegt und diese kam aus dem<br />

JOBSTARTER- Projekt zur Entwicklung betrieblicher Hauswirtschaftsausbildungsplätze.<br />

� Absolventen der hauswirtschaftlichen Berufsfachschulen bestanden<br />

2009/2010 zu durchschnittlich 36 % die Prüfungen nicht und bei Absolventen<br />

der außerbetrieblichen Ausbildung (BaE) waren es 27%.<br />

� Hatten wir zum 31.01.2011 im 3. Ausbildungsjahr noch 104<br />

Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter und 122 Hauswirtschaftshelfer in<br />

Ausbildung, waren es im 1. Ausbildungsjahr nur 66 Hauswirtschafter und 68<br />

Hauswirtschaftshelfer. Gravierende Veränderungen sind auch mit den<br />

Ausschreibungen der Bundesagentur für Arbeit ab Ausbildungsbeginn im<br />

Herbst 2011 eingetreten. Dann werden in der Benachteiligtenausbildung dem<br />

nächsten Ausbildungsjahr auch nur noch 19 Hauswirtschafterinnen/<br />

Hauswirtschafter und 40 Hauswirtschaftshelfer/ -helferinnen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern ihre Ausbildung beginnen. Der Anteil der Hauswirtschaftshelfer<br />

beträgt jetzt fast 70% und die Anzahl der neuen Auszubildenden zur<br />

Hauswirtschafterin hat sich im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 3<br />

Jahren auf 20 Prozent reduziert.<br />

Qualitativ und quantitativ ist das ein Drama angesichts der o.g. zu erwartenden<br />

Entwicklungen.<br />

4


Wie begründet die Bundesagentur diese Entwicklung?<br />

� Die Vermittlung der Auszubildenden aus BaE in Arbeit ist schlecht. Das stimmt.<br />

� In Kooperation mit Betrieben Hauswirtschafter auszubilden (sogenannte<br />

kooperative Ausbildung) geht nicht, weil es in Betrieben, die ausbilden wollen,<br />

keine anerkannten Ausbilder gibt. Auch das stimmt.<br />

Was in diesem Zusammenhang aber noch viel dramatischer ist:<br />

Schulabgänger aus Mecklenburg- Vorpommern, die nicht zu den sogenannten<br />

sozial Benachteiligten oder Rehabilitanden gehören und die Hauswirtschafter<br />

oder Hauswirtschafterin werden wollen, sind praktisch gezwungen unser<br />

Bundesland zu verlassen.<br />

Sie gehören dann zu den aktuell 10- 15% der Schulabgänger, die nach wie vor unser<br />

Bundesland nach der Schule zur Berufsausbildung verlassen und in der Regel nicht<br />

wiederkommen. Das können wir uns angesichts des Fachkräftemangels und der<br />

demografischen Entwicklung nicht leisten.<br />

Warum fehlen Ausbilder in den Betrieben?<br />

Weil wir 20 Jahre nur Benachteiligte ausgebildet haben und es dadurch keine Basis<br />

zur Entwicklung von Fach- und Führungskräften gibt.<br />

Weil wir es ab 1999 nicht verstanden haben, potenziellen Ausbildungsbetrieben den<br />

Wert dieses Berufsbildes für die Qualität der eigenen Arbeit deutlich zu machen.<br />

Deshalb hat sich bis heute überwiegend das Bild <strong>vom</strong> „Waschen und Putzen“ im<br />

Zusammenhang mit Hauswirtschaft erhalten.<br />

So entstand ein Teufelskreis, aus dem es kaum noch ein Entrinnen gibt, denn<br />

grundsätzliche Voraussetzung für die Ausbildung in der Hauswirtschaft sind<br />

zugelassene Ausbilder mit dem Abschluss als Hauswirtschaftsmeister bzw.<br />

Hauswirtschaftlicher Betriebsleiter. Und wie schon gesagt: Diese sind in<br />

Mecklenburg-Vorpommern Mangelware und werden es aus genannten Gründen<br />

auch bleiben.<br />

2007- 2010 hatten wir in Westmecklenburg einen Paradigmenwechsel eingeleitet<br />

und vor allem über Verbundausbildung begonnen, Hauswirtschafter/innen betrieblich<br />

auszubilden. Damit sind wir ein Stück weggekommen von der Benachteiligtenausbildung<br />

und ein Stück näher heran an eine verbesserte Fach- und<br />

Führungskräftebasis. Das wird aber wohl spätestens ab 2012, wenn Betriebe für<br />

Verbundausbildung 40% Eigenanteil zahlen sollen, vorbei sein, zumal wenn auf der<br />

anderen Seite Pflegeausbildung refinanziert wird und Hauswirtschaft ausdrücklich<br />

aus der Mindestlohnregelung im Pflegebereich ausgeschlossen ist. Der<br />

betriebswirtschaftliche Aspekt in Pflegeheimen wird dann immer zur<br />

kostengünstigeren Variante tendieren. Letztlich sind dadurch auch die Pflegeheime<br />

der 4. Generation (Wohngemeinschaftsprinzip und Begleitung der Bewohner durch<br />

hauswirtschaftliche Präsenzkräfte) gefährdet.<br />

Wie kann man diesen gordischen Knoten durchschlagen?<br />

„Schwierig“ sagt die zuständige Behörde, denn der gesetzliche Rahmen lässt kaum<br />

Handlungsspielraum zu.<br />

5


Dahinter liegt die Interpretation, dass auch für Ausnahmefälle der persönlichen<br />

Anerkennung nach § 30/6 BBiG der „vollumfänglichen Nachweis der beruflichen und<br />

arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten“ erforderlich ist.<br />

Wenn das so ist bzw. wenn das so bleibt, ist der Beschluss der 87. Arbeits- und<br />

Sozialministerkonferenz in Mecklenburg-Vorpommern nicht umsetzbar und<br />

Hauswirtschaft als fachlich anerkannte Ausbildung und Profession wird hier wohl<br />

aussterben.<br />

Die entscheidende Frage ist, ob wir das zulassen wollen oder zulassen dürfen.<br />

Die Bildungskonferenz Hauswirtschaft 2011 in M-V hat sich dazu positioniert, dass<br />

man das nicht zulassen darf.<br />

Aber offen bleibt die Frage, wie der gordische Knoten zu durchschlagen ist?<br />

Brauchen wir dazu politische Entscheidungen oder müssen wir das Gesetz, den<br />

Kommentar dazu und die Auslegungen noch einmal tiefgründig diskutieren und nach<br />

Handlungsspielräumen ausloten?<br />

Helfen kann dabei sicher der Erfahrungsaustausch mit anderen Bundesländern, die<br />

eine andere Situation haben, die aber auch andere Wege gehen.<br />

3. Bildungskonferenz Hauswirtschaft 2011 in M-V<br />

Am 30. März 2011 fand in Güstrow- Bockhorst an der Fachschule für Agrarwirtschaft<br />

die zentrale Ausbildungskonferenz für die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin/<br />

Hauswirtschafter und Hauswirtschaftshelfer/ Hauswirtschaftshelferin statt. Ca. 50<br />

Meisterinnen, hauswirtschaftliche Betriebsleiterinnen, Vertreter von<br />

hauswirtschaftlichen Projekten und Ausbildungsbetriebe nahmen an der Konferenz<br />

teil.<br />

Eingangs referierte Herr Karsten Peters als zuständiger Referent des Ministeriums<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz zur Umsetzung des<br />

Aktionsprogramms Hauswirtschaft 2012 und weiteren Aspekten der Entwicklung der<br />

Berufsbildung in der Hauswirtschaft. Mit seinen Ausführungen unterstrich er die<br />

schon vorher in der Arbeitsgruppe Hauswirtschaft vorgenommene Wertung zum<br />

Umsetzungstand, dass sich mit dem Aktionsprogramm seit 2008 in der<br />

Hauswirtschaft von Mecklenburg – Vorpommern mehr bewegt hat, als in den 17<br />

Jahren vorher.<br />

Neben den Fortschritten u.a. in der Imageverbesserung, im internationalen<br />

Austausch und zur Verbraucherbildung betonte er, dass die Schaffung betrieblicher<br />

Ausbildungsplätze ein ganz wichtiger Punkt ist. Die JOBSTARTER – Projekte zeigen,<br />

dass es Bedarfe gibt, aber nicht genügend zugelassene Ausbilder. Betriebe müssten<br />

aber auch bereit sein, Ausbilder einzustellen. Das Ministerium als zuständige<br />

Behörde will innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen alle Unterstützung<br />

geben, um diesen Prozess zu unterstützen.<br />

Mit dem Fazit „Unser Ziel kann nur sein, mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu<br />

schaffen.“ Sprach er eine klare Zielsetzung aus, die die Ausbildungsberaterin Frau<br />

Dr. Sofke mit Zahlen zur Ausbildungssituation in Mecklenburg – Vorpommern<br />

unterstrich (Rückgang der außerbetrieblichen Ausbildung mit Ausbildungsbeginn in<br />

2011 im Vergleich zu 2009 um ca. 75% und Anteil der Hauswirtschaftshelfer von fast<br />

70%). Frau Dr. Sofke unterstrich den zunehmenden Bedarf an qualifizierten<br />

hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, der aber im Gegensatz steht zu Ergebnissen<br />

der bisherigen fast ausschließlichen außerbetrieblichen bzw. vollzeitschulischen<br />

6


Benachteiligtenausbildung mit einer Durchfallquote von ca. 27 bzw. 36 %. Die<br />

Bemühungen der Qualifizierung hauswirtschaftlicher Betriebsleiter sind bei dieser<br />

Basis schwierig und in den letzten 3 Jahren gab es auch nur eine (Externen-)<br />

Prüfung zum Hauswirtschaftsmeister.<br />

Dr. Lewerenz hob die großen Anstrengungen der Ausbilder in den außerbetrieblichen<br />

Einrichtungen hervor, kam aber zu dem Fazit, dass die Hauswirtschaft in M-V Gefahr<br />

läuft, auszusterben, obwohl Bedarfe steigen (Alterung der Gesellschaft und z.B.<br />

Personalschlüssel in Pflegeinrichtungen).<br />

Der gordische Knoten, den er sieht:<br />

Einerseits keine zugelassenen Ausbilder und auch keine Basis zur Entwicklung von<br />

ausreichend Fach- und Führungskräften; andererseits die Forderung nach<br />

Einstellung von (nicht vorhandenen) Ausbildern. Entscheidend ist also, Möglichkeiten<br />

zu finden, wie geeignete Betriebe, die ausbilden wollen, auch ausbilden dürfen.<br />

Wenn es nicht gelingt, innerhalb des rechtlichen Rahmens diesen Spielraum für M-V<br />

zu finden, wird die Hauswirtschaft wieder vollständig auf das Schmuddelimage von<br />

Waschen und Putzen herabsinken. Das gilt es, auch mit Blick auf den Beschluss der<br />

87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz zum ganzheitlichen Ansatz in der Pflege, zu<br />

verhindern.<br />

In der Diskussion gab es u.a. den Hinweis, dass man Zweifel hege, ob Betriebe mit<br />

der Zielgruppe von BaE ausbilden würden. Darauf gingen mehrere<br />

Ausbildungsbetriebe aus der Pflege und aus dem Tourismus ein. Sie unterstrichen<br />

den Bedarf, stellen ihre Erfahrungen dar und unterstrichen:<br />

� Hauswirtschaftsausbildung ist uns wichtig, weil sie vielfältig einsetzbar ist.<br />

� Auszubildende können sich bewerben und wir schauen im Praktikum auf<br />

Kompetenzen und nicht nur auf Zensuren.<br />

� Wichtig ist unter realen Arbeitsbedingungen zu lernen und auch auf<br />

betriebliche Besonderheiten/ Anforderungen hin auszubilden.<br />

4. Blick über den Tellerrand - Hauswirtschaft in<br />

Baden-Württemberg<br />

„Die zunehmende Zahl älterer Menschen wird dazu führen, dass hauswirtschaftliche<br />

Leistungen künftig noch mehr nachgefragt werden. In Privathaushalten wie in<br />

stationären Einrichtungen sind dafür zunehmend Profis gefragt“, sagte<br />

Sozialministerin Dr. Monika Stolz im Vorfeld des Welttags der Hauswirtschaft am<br />

18.3.2011 in Stuttgart.<br />

Professionelle hauswirtschaftliche Qualität sei allerdings nur durch eine qualifizierte<br />

Berufsausbildung zu erreichen. „Mit einem breiten Angebot an kompetenten Aus-<br />

und Fortbildungsmöglichkeiten ist das Land in allen hauswirtschaftlichen Berufen auf<br />

künftige Entwicklungen gut vorbereitet.<br />

Im Geschäftsbereich des Sozialministeriums bilden aktuell ca. 580 Betriebe im<br />

Ausbildungsberuf Hauswirtschafter/in aus. Zum Stichtag 31.12.2010 wurden 676<br />

Ausbildungsverträge im Ausbildungsberuf Hauswirtschafter/in registriert. Die<br />

Mehrzahl der Ausbildungsbetriebe bilden Altenhilfeeinrichtungen.<br />

„Das Fortbildungsangebot werden wir aber weiter ausbauen“, sagte Monika Stolz.<br />

Gemeinsam mit dem Kultusministerium solle ab dem Schuljahr 2011/12 in jedem<br />

7


Regierungsbezirk an einer Berufsfachschule für Zusatzqualifikationen die Fortbildung<br />

zur geprüften Fachhauswirtschafterin/zum geprüften Fachhauswirtschafter<br />

modellhaft angeboten werden.<br />

Bei der/dem Geprüften Fachhauswirtschafterin/ Fachhauswirtschafter handelt es sich<br />

um eine hauswirtschaftliche Fachkraft, die an der Schnittstelle Hauswirtschaft und<br />

Pflege, insbesondere in den neuen Wohnformen für ältere Menschen in stationären<br />

Einrichtungen, aber auch in ambulanten Pflege- und Sozialdiensten oder<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe tätig sein kann. Einsatzschwerpunkte sind dabei<br />

die hauswirtschaftliche Versorgung, die soziale Betreuung und die Alltags- und<br />

Lebensweltgestaltung. Darüber hinaus wird die Geprüfte Fachhauswirtschafterin/ der<br />

Geprüfte Fachhauswirtschafter für die Ausübung grundpflegerischer Tätigkeiten<br />

ausgebildet.<br />

„Wir brauchen Fachkräfte, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Wir<br />

brauchen aber auch ein weiterhin gutes Zusammenwirken aller Akteure auf allen<br />

Ebenen um die Qualität der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen zu sichern und<br />

junge Menschen für die interessanten und modernen hauswirtschaftlichen Berufe zu<br />

begeistern. Dabei sind die hauswirtschaftlichen Verbände im Land für uns weiterhin<br />

wichtige und wertvolle Partner, für deren ehrenamtliches Engagement ich heute<br />

anlässlich des Welttags der Hauswirtschaft meine große Anerkennung aussprechen<br />

möchte“, betonte die Ministerin.<br />

5. Pflegestatistik 2009: Mehr Pflegebedarfe - weniger qualifizierte<br />

Hauswirtschafter<br />

Im April wurde die Pflegestatistik 2009 veröffentlicht. ( siehe auch:<br />

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publika<br />

tionen/Fachveroeffentlichungen/Sozialleistungen/Pflege/LaenderPflegebeduerftige52<br />

24002099004,property=file.pdf)<br />

Hier einige Eckdaten aus dem Bericht:<br />

� 4 Prozent mehr Pflegebedürftige seit 2007 und 16% mehr als 1999 (322.000<br />

Personen), wobei Pflegestufe 1 seit 2007 doppelt so hoch gestiegen ist<br />

� 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt und 30%<br />

vollstationär in Heimen (717.000)<br />

� Der Pflegebereich umfasst ca. 890.000 Beschäftigte in 11.600 Heimen und<br />

12.000 Pflegediensten<br />

� 36.600 Personen (+ 10,4% seit 2007) sind in ambulanter hauswirtschaftlicher<br />

Versorgung tätig, wobei der Anteil Fachhauswirtschafter (-25,4%) und<br />

sonstiger hauswirtschaftlicher Berufsabschlüsse (-27,3%) rückläufig ist.<br />

� In der stationären Pflege ist ein Anstieg der Beschäftigten im<br />

Hauswirtschaftsbereich im Vergleich zu 2007 um 5,2% (absolut 107.884<br />

Personen zu registrieren. Der Bereich ist damit der zweitgrößte<br />

Tätigkeitsbereich in der stationären Pflege. Den größten Anstieg seit 2007<br />

verzeichnet der Tätigkeitsbereich soziale Betreuung (+14.2%).<br />

� Auch in der stationären Pflege ist der Anteil von Fachhauswirtschaftern<br />

(-26,6%) und sonstigen hauswirtschaftlichen Berufsabschlüssen (- 10,3%)<br />

rückläufig.<br />

Die Interpretation der rückläufigen Fachkräftezahlen in der Hauswirtschaft fällt mir<br />

schwer, da der Ausschluss aus der Mindestlohnregelung (das wäre eine schön<br />

8


einfache Erklärung gewesen) in der Pflege erst 2010 kam. Einerseits scheinen diese<br />

Zahlen den Beschluss der 87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz zu bestätigen,<br />

dass nicht mehr ausreichend qualifizierte Hauswirtschafter zur Verfügung stehen.<br />

Andererseits gibt es nach wie vor hohe Arbeitslosenquoten von Hauswirtschaftern<br />

bzw. Nichtvermittlungen als Fachkräfte nach der Ausbildung.<br />

Für Mecklenburg-Vorpommern dürfte der Hauptgrund darin liegen, dass kaum<br />

betrieblich ausgebildet wird und die außerbetrieblichen bzw. vollzeitschulischen<br />

Ausbildungen von Benachteiligten den betrieblichen Ansprüchen nicht ausreichend<br />

genügen. Die betriebliche Ausbildung befördern und gleichzeitig die<br />

außerbetriebliche Ausbildung noch betriebs- oder branchenbezogener zu gestalten,<br />

(z.B. durch Wahlpflichtmodule im Rahmen der Fachaufgaben im Einsatzgebiet) sind<br />

für das Überleben dieses Ausbildungsberufes in Mecklenburg- Vorpommern wohl<br />

überlebenswichtig.<br />

6. Internationalisierung im Aufwind - Bordeaux 2011<br />

Vor 4 Jahren wurde das 8- wöchige Ausbildungsprojekt der Hauswirtschaft mit<br />

außerbetrieblichen Azubis noch belächelt. „Mit unseren Mädchen?- Das geht gar<br />

nicht.“<br />

Es war auch nicht einfach und genau deshalb wurde das Projekt für alle Träger von<br />

BaE und Reha- Ausbildung in der Hauswirtschaft von Mecklenburg-Vorpommern<br />

geöffnet. Anfangs hielten sich Bewerber und Plätze (bis 12) etwa die Waage und<br />

letztlich waren es immer 8 - 10 Teilnehmer, die wir auf Grund der doch hohen<br />

Anforderungen mitnehmen konnten bzw. die sich das letztlich selbst zutrauten.<br />

Fast regelmäßig wurde auch kurz vor dem Abflug noch eine Teilnehmerin „krank“.<br />

Man sagt dazu wohl auch: Sie hatte die Hosen voll. Denn es ist immer noch so, dass<br />

kaum einer der Bewerber schon einmal geflogen ist bzw. im Ausland war.<br />

2009 haben wir das Projekt auch für Hauswirtschaftshelfer geöffnet. Da hatten sogar<br />

wir ein paar Bauchschmerzen, aber es zeigte sich, dass das gemischte Team sehr<br />

gut funktionierte, denn die Herausforderung ist im Grunde genommen für alle gleich.<br />

Gut Ding braucht Weile heißt es im Volksmund oder man könnte in Bezug auf dieses<br />

Projekt, das im Rahmen des DFJW Programms PRAXIS gefördert wird, auch sagen:<br />

Gute Erfahrungen sprechen sich herum!<br />

In diesem Jahr hatten wir auf 12 Plätze 17 Bewerbungen, davon 5<br />

Hauswirtschaftshelfer. Alle Bewerbungen erfolgten nach Gesprächen mit<br />

Teilnehmern vergangener Projekte und der Erkenntnis: „Das ist eine super Erfahrung<br />

und man kann es schaffen, wenn man will.“ Diese Motivation war in den Gesprächen,<br />

die ich mit allen Bewerbern geführt habe, ganz deutlich zu spüren und noch nie ist<br />

mir die Teilnehmerauswahl so schwer gefallen. Letztlich haben wir uns dann<br />

pragmatisch und überwiegend für die Bewerber aus dem 3. Ausbildungsjahr<br />

entschieden und mit 1/3 Hauswirtschaftshelfer noch einmal einen besonderen Akzent<br />

gesetzt.<br />

9


Schlussbemerkung: Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein zur<br />

Bewältigung der Führungskräftekrise in der Hauswirtschaft von Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist: Bei Jenny B., Teilnehmerin am Projekt 2010, war das der<br />

ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung, nach der Erstausbildung noch eine<br />

Ausbildung zur Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin aufzunehmen. Dass Sie das<br />

schaffen kann, hat sie in Frankreich (auch als „Teamleiterin“) schon bewiesen.<br />

7. Vierte Auflage: Welttag der Hauswirtschaft im Wohnpark<br />

Zippendorf<br />

Die 2009 gestartete Aktion zum Welttag der<br />

Hauswirtschaft, bei der betriebliche,<br />

außerbetriebliche und<br />

Verbundauszubildende einen thematischen<br />

Wettbewerb im Wohnpark Zippendorf<br />

durchführen, erlebte am 22. März seine<br />

dritte Auflage. „Gesunde Ernährung“ war<br />

diesmal das Thema, zu dem dann<br />

Gemüsesticks mit Dip, Obst- und<br />

Gemüsecocktails oder Obstspieße auf dem<br />

Buffet präsentiert wurden. Eine Jury aus<br />

Heimbewohnern, Ausbildern und der<br />

Heimleitung bewertete die Ergebnisse und<br />

am Nachmittag konnten sich die Bewohner<br />

dann bedienen.<br />

10<br />

Der Wanderpokal blieb in diesem Jahr im<br />

Wohnpark bei Sabrina Freuck-<br />

Auszubildende im 2. Ausbildungsjahr<br />

(linkes Bild).<br />

Carolin Becker (Platz 3) bei der<br />

„Vorabpräsentation“ ihrer Arbeit<br />

mit einer Heimbewohnerin


8. Hauswirtschaft in der KITA - Hamburg zeigt die Potenziale<br />

„Die Integration hier ist geglückt und daran hat die Hauswirtschaft einen großen<br />

Anteil.“ Das ist das Fazit des Leitungsteams (KITA- Leiterin U. Viereck und<br />

Hauswirtschaftsleiterin T. Lau) der KITA Otto- Brenner- Straße im Hamburger<br />

Stadtteil Wilhelmsburg mit 175 Kindern aus 27 Nationen.<br />

Nachzulesen in rhw- Praxis 4/2011 (http://www.rationellehauswirtschaft.de/aktuell/aktuelles-heft/detail/article/rhw-praxis-42010hauswirtschaft-hilft-bei-derintegration.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=1945&cHash=ea4523799f<br />

)<br />

Der Artikel macht anschaulich deutlich, welchen wertvollen Beitrag Hauswirtschaft in<br />

der frühkindlichen Bildung und Erzeihung leisten kann und leisten sollte.<br />

.9. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Artikel aus Schwerin live <strong>Nr</strong>. 4/2011 zum Welttag im Wohnpark<br />

Zippendorf<br />

11


Gesprächsrunde zu Hauswirtschaft und Pflege im Warnowcenter Rostock anlässlich<br />

der Präsentation der Hauswirtschaft zum Welttag durch das AFZ Rostock<br />

(Bildmitte: Frau Dr. Sofke- Ausbildungsberaterin und Jürgen Lewerenz- FlexiHome)<br />

Artikel in der <strong>Schweriner</strong> Volkszeitung <strong>vom</strong> 31.03.2011 zur Welttagsaktion in der<br />

Regionalen Schule Crivitz<br />

12


W i N - Das junge Wirtschaftsmagazin im Norden (Ausgabe April 2011)Informiert<br />

unter der Überschrift „Hier kann man was anrichten!“ über das Berufsbild des<br />

Hauswirtschafters und stellt dabei den Dienstleistungs-charakter und das Servicemanagement<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Die SBW e.V. und das AFZ werden als Ansprechpartner benannt und in der<br />

nächsten Ausgabe werden auch Ausbildungsbetriebe vorgestellt werden.<br />

10. Veranstaltungshinweise<br />

Der Berufsverband Hauswirtschaft wird 40 Jahre alt – und feiert dies mit einer<br />

kreativen Jahrestagung am 9. und 10. Mai 2011 in Stuttgart.<br />

Unter dem Motto „Jetzt geht’s ans Eingemachte“ wird es Referate zu folgenden<br />

Themen geben: Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmensgewinn, Querdenken für<br />

innovative Dienstleitungen, Zweifel am Zweck von QM-Systemen oder „Homeoffice –<br />

warum nicht“? Außerdem soll ein Zukunftsszenario 2020 für den Berufsverband<br />

Hauswirtschaft entworfen werden, denn es wird ein neues Präsidium gewählt. Ein<br />

festliches Dinner, eine Bodypercussion-Performance und vier Workshops nach den<br />

Referaten runden das Ganze ab. Alle Infos und Anmeldung für die Tagung im<br />

Tagungszentrum Hohenheim (bei Stuttgart) unter www.berufsverbandhauswirtschaft.de.<br />

13


Die 3- Länderkonferenz führt am 18./19.09.2011 eine pflegewissenschaftliche<br />

Konferenz im Konzilshaus der Stadt Konstanz am Bodensee (D) durch.<br />

Schwerpunktthemen der Konferenz<br />

1. Pflege von Menschen mit langdauerndem Unterstützungsbedarf<br />

2. Klinische Assessments und Diagnostik durch die Pflege<br />

3. Rahmenbedingungen für die pflegerische Arbeit (Fokus Pflegende)<br />

4. Neue Versorgungsformen (Fokus KlientInnen)<br />

Ziele der Konferenz<br />

Mit der Konferenz wollen wir Pflegefachpersonen, PflegewissenschaftlerInnen, -<br />

managerInnen und –pädagogInnen einladen, sich über laufende und<br />

abgeschlossene Projekte, Modellvorhaben und wissenschaftliche Arbeiten in Form<br />

von freien Vorträgen und Posterpräsentationen auszutauschen.<br />

Ziel der Konferenz ist, den ReferentInnen eine Plattform für die Verbreitung ihrer<br />

Befunde und Erkenntnisse bereitzustellen und allen TeilnehmerInnen die Möglichkeit<br />

zur Diskussion und Vernetzung zu bieten. Dadurch soll der Transfer von<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen in die pflegerische Praxis befördert werden.<br />

Nähere Informationen und Anmeldung unter<br />

http://de.amiando.com/OYUYKXN.html<br />

11. Das aktuelle Zitat<br />

Frau Ulla Groskurt, Landtagsabgeordnete in Niedersachsen anlässlich der<br />

Siegerehrung zum 22. Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende der<br />

Hauswirtschaft in Osnabrück:<br />

"Hauswirtschaft bewegt Gesellschaft und Wirtschaft. Die Vielfältigkeit der<br />

Hauswirtschaft und die Notwendigkeit in der Gegenwart und für die Zukunft müssen<br />

dargestellt und diskutiert werden. ... Ihre Arbeit hat nicht nur Auswirkungen auf die<br />

Lebensqualität eines einzelnen oder einer Familie, sondern auch auf die<br />

Umweltqualität in unserer Gesellschaft. Hauswirtschaftliche Bildung hat daher eine<br />

hohe gesellschaftspolitische Bedeutung.<br />

Hauswirtschaft ist eine professionelle, versorgungsintensive und personenbezogene<br />

Leistung für verschiedene Haushaltsformen. Die Neuausrichtung des Berufsbildes<br />

entspricht den Anforderungen einer modernen Dienstleistungsgesellschaft, die<br />

individuelle und auf die Bedürfnisse von Menschen abgestimmte Serviceleistungen<br />

verlangt. Dabei weist die erlernte Hauswirtschaft eine Kette von Qualitätsmerkmalen<br />

hauswirtschaftlicher Leistungen auf, die sich mit Qualitätsmerkmalen anderer<br />

Dienstleistungsberufe vergleichen lassen."<br />

Anmerkung: Die ersten 3 Plätze beim Wettbewerb gingen nach Baden-Württemberg,<br />

Rheinland Pfalz und Bayern.<br />

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12. Zum Nachlesen, Schmunzeln oder auch zum Nachdenken<br />

„Das Buch der Kräuter“ aus dem Verlag Urbania- Gesellschaft in Dresden aus dem<br />

Jahr 1918 gibt uns eine Anleitung unter dem Thema „Einiges über die Erziehung des<br />

Kindes im ersten Lebensjahre“:<br />

„Um richtiges Gedeihen eines Kindes zu erreichen, erlassen wir folgendes hierüber:<br />

Vor allem ist darauf zu sehen, dass das Kind eine regelmäßige Erziehung bekommt,<br />

d.h. den kleinen Magen nicht zu überfüllen, nicht zu fette Kost zu verabreichen; auch<br />

im Trinken ist darauf zu achten, dass man nicht zu viel gute Kuhmilch gibt, besser<br />

ist,, wenn sie durch Zusätze von Wasser verdünnt wird. Auch ist es nicht rätlich, den<br />

Kindern zu viel Zucker zu geben, da dieser, wenn er in zu reichlichem Maße<br />

genossen, nur den kleinen Magen verdirbt; am besten ist die Nahrung, die dem<br />

Kinde von der Mutter selbst gereicht wird. Weiter ist darauf zu sehen, dass das Kind<br />

der größten Reinlichkeit bedarf, es alle Tage zu baden, damit der Körper durch das<br />

Öffnen der Hautporen besser ausdünstet und sich besser entwickeln kann.<br />

Anmerkung:<br />

So einfach war Kindererziehung 1918.<br />

Oder findet man hier auch Gründe dafür, warum heute schon 25,4 % der jungen<br />

Erwachsenen in Mecklenburg- Vorpommern übergewichtig sind (Deutschland:<br />

21,8%)?<br />

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