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Newsletter Nr. 8 vom 09.05.2011 - Schweriner Bildungswerkstatt

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Mehrbedarf von ca. 1.200 Hauswirtschaftskräften bei einem prognostizierten Anstieg<br />

von ca. 8.600 Heimbewohnern bis 2020 (ohne Ersatzbedarf). Durchschnittlich<br />

müssten also jährlich ca. 120 Hauswirtschafter bzw. (mit Einschränkungen) auch<br />

Hauswirtschaftshelfer ausgebildet werden.<br />

Gleichzeitig stellt die 87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz im November 2011 in<br />

qualitativer Hinsicht fest, dass Betreiber sozialer Einrichtungen einen Mangel an<br />

geeigneten hauswirtschaftlichen Fach- und Führungskräften beklagen und diese<br />

Einrichtungen und Dienste ihre verantwortungsvollen Aufgaben in der Betreuung<br />

und Versorgung älterer Menschen nur dann in einem ganzheitlichen Ansatz erfüllen<br />

können, wenn neben der kompetenten Pflege auch die hauswirtschaftliche Seite mit<br />

hauswirtschaftlichen Fach- und Führungskräften abgedeckt wird. Sie fordern damit<br />

zu einer Änderung der Hauswirtschaftsausbildung auf.<br />

Dieser Beschluss widerspiegelt auch den Anspruch an die Qualitätserhöhung in der<br />

Hauswirtschaftsausbildung, der mit der Novellierung der Ausbildungsordnung im Jahr<br />

1999. u.a. durch die Aufnahme hauswirtschaftliche Betreuungsaufgaben in die<br />

Ausbildung (über 30 Wochen) aufgewertet wurde. Aufgenommen wurden in die<br />

Ausbildung u.a. auch hauswirtschaftliche Managementaufgaben und damit stellt der<br />

Beruf ein multifunktionales Berufsbild für personale Dienstleistungen dar. Wenn der<br />

Beruf betrieblich ausgebildet wird, können auch zielgerichtet Fachaufgaben im<br />

Einsatzgebiet ausgebildet werden, z.B. zur Betreuung von Demenzkranken.<br />

Diese Aufforderung der 87. Konferenz trifft Mecklenburg- Vorpommern in ganz<br />

besonderer Weise mehrfach negativ. Im Grunde genommen gab es in unserem<br />

Bundesland 20 Jahre in der Hauswirtschaft nur Benachteiligtenausbildung, d.h.<br />

hauswirtschaftliche Fachkräfte sind dadurch Mangelware und die Basis für die<br />

Entwicklung hauswirtschaftlicher Führungskräfte war praktisch nicht gegeben.<br />

Nur wenige Zahlen sollen das belegen:<br />

� In Mecklenburg- Vorpommern hat in den letzen 3 Jahren nur eine Bewerberin<br />

die Meisterprüfung in der Hauswirtschaft abgelegt und diese kam aus dem<br />

JOBSTARTER- Projekt zur Entwicklung betrieblicher Hauswirtschaftsausbildungsplätze.<br />

� Absolventen der hauswirtschaftlichen Berufsfachschulen bestanden<br />

2009/2010 zu durchschnittlich 36 % die Prüfungen nicht und bei Absolventen<br />

der außerbetrieblichen Ausbildung (BaE) waren es 27%.<br />

� Hatten wir zum 31.01.2011 im 3. Ausbildungsjahr noch 104<br />

Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter und 122 Hauswirtschaftshelfer in<br />

Ausbildung, waren es im 1. Ausbildungsjahr nur 66 Hauswirtschafter und 68<br />

Hauswirtschaftshelfer. Gravierende Veränderungen sind auch mit den<br />

Ausschreibungen der Bundesagentur für Arbeit ab Ausbildungsbeginn im<br />

Herbst 2011 eingetreten. Dann werden in der Benachteiligtenausbildung dem<br />

nächsten Ausbildungsjahr auch nur noch 19 Hauswirtschafterinnen/<br />

Hauswirtschafter und 40 Hauswirtschaftshelfer/ -helferinnen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern ihre Ausbildung beginnen. Der Anteil der Hauswirtschaftshelfer<br />

beträgt jetzt fast 70% und die Anzahl der neuen Auszubildenden zur<br />

Hauswirtschafterin hat sich im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 3<br />

Jahren auf 20 Prozent reduziert.<br />

Qualitativ und quantitativ ist das ein Drama angesichts der o.g. zu erwartenden<br />

Entwicklungen.<br />

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