Newsletter Nr. 8 vom 09.05.2011 - Schweriner Bildungswerkstatt
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Dahinter liegt die Interpretation, dass auch für Ausnahmefälle der persönlichen<br />
Anerkennung nach § 30/6 BBiG der „vollumfänglichen Nachweis der beruflichen und<br />
arbeitspädagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten“ erforderlich ist.<br />
Wenn das so ist bzw. wenn das so bleibt, ist der Beschluss der 87. Arbeits- und<br />
Sozialministerkonferenz in Mecklenburg-Vorpommern nicht umsetzbar und<br />
Hauswirtschaft als fachlich anerkannte Ausbildung und Profession wird hier wohl<br />
aussterben.<br />
Die entscheidende Frage ist, ob wir das zulassen wollen oder zulassen dürfen.<br />
Die Bildungskonferenz Hauswirtschaft 2011 in M-V hat sich dazu positioniert, dass<br />
man das nicht zulassen darf.<br />
Aber offen bleibt die Frage, wie der gordische Knoten zu durchschlagen ist?<br />
Brauchen wir dazu politische Entscheidungen oder müssen wir das Gesetz, den<br />
Kommentar dazu und die Auslegungen noch einmal tiefgründig diskutieren und nach<br />
Handlungsspielräumen ausloten?<br />
Helfen kann dabei sicher der Erfahrungsaustausch mit anderen Bundesländern, die<br />
eine andere Situation haben, die aber auch andere Wege gehen.<br />
3. Bildungskonferenz Hauswirtschaft 2011 in M-V<br />
Am 30. März 2011 fand in Güstrow- Bockhorst an der Fachschule für Agrarwirtschaft<br />
die zentrale Ausbildungskonferenz für die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin/<br />
Hauswirtschafter und Hauswirtschaftshelfer/ Hauswirtschaftshelferin statt. Ca. 50<br />
Meisterinnen, hauswirtschaftliche Betriebsleiterinnen, Vertreter von<br />
hauswirtschaftlichen Projekten und Ausbildungsbetriebe nahmen an der Konferenz<br />
teil.<br />
Eingangs referierte Herr Karsten Peters als zuständiger Referent des Ministeriums<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz zur Umsetzung des<br />
Aktionsprogramms Hauswirtschaft 2012 und weiteren Aspekten der Entwicklung der<br />
Berufsbildung in der Hauswirtschaft. Mit seinen Ausführungen unterstrich er die<br />
schon vorher in der Arbeitsgruppe Hauswirtschaft vorgenommene Wertung zum<br />
Umsetzungstand, dass sich mit dem Aktionsprogramm seit 2008 in der<br />
Hauswirtschaft von Mecklenburg – Vorpommern mehr bewegt hat, als in den 17<br />
Jahren vorher.<br />
Neben den Fortschritten u.a. in der Imageverbesserung, im internationalen<br />
Austausch und zur Verbraucherbildung betonte er, dass die Schaffung betrieblicher<br />
Ausbildungsplätze ein ganz wichtiger Punkt ist. Die JOBSTARTER – Projekte zeigen,<br />
dass es Bedarfe gibt, aber nicht genügend zugelassene Ausbilder. Betriebe müssten<br />
aber auch bereit sein, Ausbilder einzustellen. Das Ministerium als zuständige<br />
Behörde will innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen alle Unterstützung<br />
geben, um diesen Prozess zu unterstützen.<br />
Mit dem Fazit „Unser Ziel kann nur sein, mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu<br />
schaffen.“ Sprach er eine klare Zielsetzung aus, die die Ausbildungsberaterin Frau<br />
Dr. Sofke mit Zahlen zur Ausbildungssituation in Mecklenburg – Vorpommern<br />
unterstrich (Rückgang der außerbetrieblichen Ausbildung mit Ausbildungsbeginn in<br />
2011 im Vergleich zu 2009 um ca. 75% und Anteil der Hauswirtschaftshelfer von fast<br />
70%). Frau Dr. Sofke unterstrich den zunehmenden Bedarf an qualifizierten<br />
hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, der aber im Gegensatz steht zu Ergebnissen<br />
der bisherigen fast ausschließlichen außerbetrieblichen bzw. vollzeitschulischen<br />
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