Hütten in den Ammergauer Alpen - Allgäuer Anzeigeblatt

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Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts - 1952 - fuhr der Bergsteiger Hermann Buhler mit dem Rad in das Bergell, um dort dann die Badile-Nordostwand zu durchklettern; weitere berühmte Kletterer wie Hans Kammerlander und Hans-Peter Eisendle durchstiegen innerhalb von 24 Stunden erst die Ortler Nordwand, radelten anschließend 247 km zu den Drei Zinnen und durchkletterten dort die Nordwand der Großen Zinne. Das Fahrrad war und ist mehr denn je ein willkommenes Hilfsmittel, um entlegende Berge zu erreichen. Weite, stundenlange Fußhartscher auf oftmals eintönigen Forststraßen werden so im „Nu“ überwunden. Wer erst einmal mit dem Mountainbike unterwegs war, möchte diese Art der Fortbewegung nicht mehr missen: Unterwegs sein auf autofreien Bergsträßchen und uralten Karrenwegen, erkunden von einsam gelegenen Tälern und hoch gelegenen Almen. Da ist zum einen die Freude im Naturerlebnis, per Rad liebenswerte Landschaften und Kulturen kennen zu lernen. Daneben lockt die sportliche Herausforderung Bergbegeisterte in den Sattel, ihnen stehen Ziele bis hin zur Alpenüberquerung offen: Aus eigener Kraft über die Alpen radeln – ein Erlebnis, das ein Leben lang unvergessen bleibt. Leider gibt es aber auch in dieser Sportart immer noch genügend Bereiche und Problemzonen, in denen Aufklärung und Regelungsbedarf besteht. Unstimmigkeiten und Konfrontationen zwischen Wanderern und Radlern gehören ebenso dazu wie Unfälle mit zum Teil schweren Verletzungen. Viele Probleme wären keine, wenn einige wenige Verhaltensregeln zwischen Mountainbiker und Wanderer in der Natur im friedlichen Nebeneinander eingehalten werden. So sollte gegenseitige Rücksichtnahme selbstverständlich sein, auch in Bezug auf Natur und Umwelt. Verhaltenstipps: 1. Nur geeignete Wege benutzen ● Querfeldeinfahren ist grundsätzlich verboten! Ausnahme: speziell ausgewiesenes Übungsgelände. ● Landesgesetze und regionale Verordnungen regeln, welche Wege für Mountainbiken freigegeben sind. Radeln am Berg – mit dem Mountain- bike unterwegs ● Die Beschaffenheit des Weges beurteilen und abhängig von dessen momentanen Labilität, Witterung oder Frequentierung durch Fußgänger und Steigung/Steilheit schieben oder sogar tragen. 2. Hinterlasse keine Spuren ● Blockieren der Reifen vermeiden (außer in genehmigten Übungsgelände). ● Immer konsequent auf dem Weg bleiben und nicht auf vegetationsbedeckte Bereiche ausweichen. 3. Nimm Rücksicht auf Mitsportler ● Fußgänger, Wanderer haben immer Vorrang! ● Erschrecken Sie wandernde, radelnde Mitsportler oder Reiter nicht durch enges Vorbeifahren möglicherweise verbunden mit hoher Geschwindigkeit und/oder blockierenden Reifen. ● Wer anderen auf Singl-Trails ausweichen muss, sollte auf jeden Fall absteigen und mit dem Rad zur Seite gehen. 4. Nimm Rücksicht auf Tiere ● Sich in der Natur ruhig verhalten, keine blockierende Reifen oder quietschende Bremsen. ● Viehgatter immer schließen; Schieben oder ganz langsam an weidenden Tieren vorbei fahren, um Panikreaktionen zu vermeiden. 5. Umweltverschmutzung vorbeugen ● Extrem verschmutzte Räder möglichst über Fettabscheider (Waschanlagen) reinigen. ● Kettenreinigungsmittel und dergleichen gehören in den Sondermüll. 6. Umweltfreundlich anreisen ● Möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln, oder gleich mit dem Rad anreisen. ● Überdenken, ob Tourenlänge mit dem Anfahrtsweg im PKW im vernünftigen Verhältnis stehen. Das hat man im Rucksack, bzw. am Rad dabei: 25 Mountainbiketour vor den Ostallgäuer Bergen. Packliste für die Wochenendtour: ● Regenjacke ● Windweste ● Wechselshirt ● Fleece/Softshell ● Helmmütze ● Knie- oder Beinlinge ● Brotzeit (klein/mittel je nach Einkehrmöglichkeit und Länge der Tour) ● Karte/Roadbook evtl. GPS ● Ausweis/Geld/EC-Karte ● Europäische Krankenversicherungskarte ● Handy ● Werkzeug (Kettennieter, Nietstift bzw. Kettenschloss, Inbusschlüssel, Kreuz- und Flachschraubendreher, 2 – 3 Kunststoffreifenheber, Speichenschlüssel, Torxschlüssel (bei Scheiben bremsen), Lüsterklemme für Schaltzugriss, Flickzeug, Kabelbinder, Tape) ● Ersatzschlauch mit passendem Ventil ● Luftpumpe mit passendem Ventilaufsatz
26 Gebietsvorstellung Die Ammergauer Alpen gehören mit zu den schönsten Gebirgszügen der Bayerischen Alpen. Seine sanften Gipfel, steilen Kalkzähne und ursprüngliche Täler hat schon König Ludwig II. angezogen. Seine prächtigen Bauwerke Schloss Linderhof und Neuschwanstein zählen zu den meistbesuchten Touristenattraktionen Bayerns, doch die Bergwelt dazwischen ist auch heute nicht überlaufen. Die Faszination der Ammergauer Berge besteht in ihrer Vielfalt auf kleinem Raum. So ist für Wanderer, Mountainbiker und Kletterer gleichermaßen die Mühe recht gering, und der Lohn groß. Und wer zwischen Klammspitze, Hochplatte und Säuling unterwegs ist, wird selbst an sonnigen Wochenenden keine überfüllten Wanderwege antreffen. Das Ammergebirge gehört zu den nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen, unmittelbar am Alpenrand beginnend. Der größte Anteil, 2/3 des Gebirges liegt auf bayerischem Gebiet, 1/3 auf österreichischem mit dem Bundesland Tirol. Eingerahmt werden die Ammergauer von den Ortschaften Füssen/ Schwangau, Halblech, Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen und Reutte. Im Gegensatz zu den Nachbargebirgszügen im Westen und Südwesten weisen die Ammergauer Alpen nur wenige Wiesen und Almen auf. Der größte Teil des Gebiets ist mit Wald bedeckt und somit hat die Forstwirtschaft die landschaftsprägenste Nutzung in diesem Gebiet. Der Alpenvereinsführer teilt die Ammergauer Alpen in folgende Gruppen auf: ▪ Trauchberge (höchster Gipfel – Hohe Bleick, 1638 m) ▪ Klammspitzkamm (höchster Gipfel – Klammspitze, 1924 m) ▪ Laber-Hörnle-Gruppe (höchster Gipfel – Laber 1686 m) ▪ Hochplatten-Tegelberg-Gruppe (höchster Gipfel – Hochplatte 2082 m) ▪ Säulinggruppe (höchster Gipfel – Säuling, 2047 m) ▪ Kreuzspitzgruppe (höchster Gipfel – Kreuzspitze, 2185 m) ▪ Kramergruppe (höchster Gipfel – Kramer, 1985 m) ▪ Südlicher Hauptkamm (Danielkamm) (höchster Gipfel – Daniel, 2340 m) Die Ammergauer Alpen Die Stuibenfälle In den Ammergauer Alpen gibt es knapp 200 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel. Zu den bekanntesten gehören (geordnet nach der Höhe): Hochplatte 2.082 m, Friederspitz 2.050 m, Säuling 2.047 m, Krähe 2.012 m, Gabelschrofen 2.010 m, Alpenglühen am Säuling Kramerspitz 1.985 m, Hoher Straußberg 1.934 m, Klammspitze 1.924 m, Notkarspitze 1.889 m, Geiselstein 1.885 m, Branderschrofen (Tegelberg) 1.881 m, Laber 1.686 m, Hohe Bleick 1638 m, Ettaler Manndl 1.633 m, Großer Aufacker 1.542 m, Kofel 1.342 m, Teufelstättkopf 1.758 m. Ein erlebnisreicher Wandertag für die ganze Familie Gumpen der Stuibenfälle laden zum Baden ein Die Stuibenfälle bei Reutte/Tirol gehören an warmen Sommertagen mit zu den Lieblingszielen wanderfreudiger Wasserratten, denn während der kurzweiligen Tour ist das Wasser immer in unmittelbarer Nähe. Mal direkt neben dem Weg verlaufend, dann wieder nur aus großer Höhe auszumachen. Gerade richtig also für eine Wanderung mit Kindern, die noch nicht so ausdauernd sind, oder aber auch für Tage mit unbeständigem Wetter. Entlang bizarrer Felsformationen führt der Hermannsteig in das tief eingeschnittene Archbachtälchen. Die Klamm bildet den Abfluss des Plansees und wartet im häufigen Wechsel von Pfaden und schmalen Wegen mit aussichtsreichen Passagen auf. Nach dem ersten Steg kann man schon kleinere Wasserfälle und -becken erkennen. Als landschaftlichen Höhe- punkt sieht man dann im kesselförmigen Talschluss die höchsten der tief abstürzenden Stuibenfälle mit ihren glasklaren Gumpen, in denen man im Sommer herrlich baden kann. Beim Aussichtspunkt „Zur Kanzel“ hat man noch einmal einen schönen Blick tief hinab in eine der Kaskade. Danach sind es noch ca. 20 Minuten bis zum kleinen Stausee mit dem Stollen, durch den das Wasser des Archbach zur Elektrizitätsgewinnung des EW-Reutte abgeleitet wird. Streckenbeschreibung: Vom Ortszentrum Reutte / Mühl Richtung Gelände Metallwerk Plansee. Geradeaus an den Gebäuden vorbei und links über die Brücke des Archbaches auf schmaler Straße an den Produktionshallen des Werkes vorbei. In einer Rechtskurve quert man nochmals den Archbach. Unmittelbar nach der zweiten Brücke zweigt ein Fahrweg zu dem Umspannwerk des EW-Reutte ab. Hier parkt man das Auto und geht den Weg an einem Zaun entlang zur Klamm. Um einen Rundweg zu laufen, folgt man nach dem ersten Steg den Ministersteig, ein schmaler Pfad, der erst 2002 wieder erneuert wurde. Nach zirka 2 km trifft man auf das Rückhaltebecken und wandert durch das Archbachtälchen zurück zum Ausgangspunkt. Info: Talort: Reutte/Mühl in Tirol Ausgangspunkt: Wanderparkplatz bei dem Umspannwerk EW-Reutte Charakter: Leichte Wanderung, Gehzeit etwa 3 Std., Länge 6 km, Höhenunterschied knapp 200 m Beste Jahreszeit: Ganzjährig möglich, kurz nach kräftigen Regenfällen sind die Stuibenfälle besonders sehenswert. Einkehr: keine auf direktem Weg Karte: Kompass Nr. 4 oder UKL 10 Füssen und Umgebung
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