+BETA – Beratungsstelle - Clicclac

UNTErwEGS Ausflugstipps
wen goldene Hände
grüßen und warum sich
ein König kämmt
Auf Schatzsuche im Harzvorland
Waren Sie schon einmal auf Schatzsuche im harzvorland? Nein? Die Suche lohnt sich! Gehen Sie
beim Familienausflug doch mal auf eine spannende Entdeckungsreise.
Halberstadt und Quedlinburg besitzen zwei der
bedeutendsten Kirchenschätze des Mittelalters.
Der Halberstädter Dom bewahrt in seinen
über 500 Jahre alten Mauern einen kostbaren
Domschatz. In der alten Bischofsstadt haben
Jahrhunderte lang Bischöfe und Domherren
in der pracht-vollen Kirche
gebetet und gelebt.
Sie schmückten sie mit
großen Wandteppichen,
bunten Glasfenstern, bemalten
Figuren und Altarbildern.
Vieles davon
kann man heute noch im
Halberstädter Domschatz
bestaunen.
Mit seinen mehr als 650
Kunstwerken ist er einer
der größten mittelalterlichen
Kirchenschätze,
der sich an einer Kirche
erhalten hat. Seine
Schatzkammer hütet
goldglänzende Schätze.
14 CLICCLAC Juli/August 11
Hier kann man merkwürdige goldene Arme
entdecken. Sie sind aus Silber gearbeitet, das
vergoldet und mit Edelsteinen geschmückt wurde.
In ihnen ruhen Knochen von Heiligen, sogenannte
Reliquien. Sie waren das Kostbarste,
was eine Kirche besitzen konnte, und wurden
von den Menschen hoch
verehrt.
Bewahrten in Halberstadt
die Bischöfe den
Domschatz, umsorgten in
Quedlinburg Stiftsdamen
die Schätze von Kaisern
und Königen in der Stiftskirche
St. Servatii.
Die Kirche auf dem Stiftsberg,
die seit 1994 zum
Weltkulturerbe der UN-
ESCO gehört, überragt
die gesamte Stadt. König
Heinrich I. gründete vor
über eintausend Jahren
eine Pfalz in Quedlinburg.
Kurz vor seinem
Foto: Domschatzverwaltung
Foto: Christian Gahl
Tod beschloss Heinrich, in der Kapelle seiner
Lieblingspfalz begraben zu werden. Seine Frau,
Königin Mathilde, ließ ihn deshalb in einem
steinernen Sarkophag in der Kirche beerdigen.
Sie versprach dem König, fortan die Erinnerung
an ihn zu bewahren und gründete dafür ein
Stift. Über Jahrhunderte übernahmen Frauen
aus dem Hochadel als Äbtissin die Leitung der
Gemeinschaft. Auch die Schwestern Kaiser Otto
II. und III. waren Äbtissinnen in Quedlinburg.
Die beiden Kaiser hielten ihre Hoftage zu Ostern
in Quedlinburg ab und waren regelmäßig
zu Gast in der Stiftskirche. Oft brachten sie Kostbares
von ihren zahlreichen Reisen mit. So sind
einige der heutigen Schätze Quedlinburgs Geschenke
der Kaiser und Könige des Mittelalters
an die Stiftskirche gewesen.
In der mittelalterlichen Schatzkammer der
Kirche, dem Zither, sind die Schätze von Jahrhunderten
versammelt. Alte reich geschmückte
Bücher, feinste Kristallfläschchen und Gold
verzierte Reliquienkästchen füllen das ehrwürdige
Gemäuer. Der Zither zeigt auch eine kleine
Besonderheit: Seit jeher gilt ein prachtvoll mit
Edelsteinen und Gold beschlagener Elfenbeinkamm
des Quedlinburger Schatzes als Kamm
König Heinrichs I.
Doch wozu braucht ein König einen Kamm?
Das und vieles mehr können Sie mit Ihrer Familie
auf Ihrer Schatzsuche im Harzvorland in
den Domschätzen Halberstadt und Quedlinburg
erkunden.
>> LiNDa hERBST
Dom- und Domschatz Halberstadt
Öffnungszeiten:
Dienstag–Freitag 10.00 – 17.30 Uhr
Samstag 09.00 – 18.00 Uhr
Sonn-/Feiertag 11.00 – 17.30 Uhr
Kinder bis 16 Jahre haben freien Eintritt
Audioguide für Kinder (ab 5 Jahren)
Kinderführungen auf Anmeldung
www.dom-und-domschatz.de
Domschatz Quedlinburg
Öffnungszeiten:
Dienstag–Samstag 10.00 – 18.00 Uhr
Sonn-/Feiertag 12.00 – 18.00 Uhr
www.domschatzquedlinburg.de
TIPP:
1. Mai bis 31. Juli 2011
„Heilig! Fremd? Kirchenschätze des Mittelalters
(mit Migrationshintergrund)“ – Gemeinsame
Sonderausstellung der Domschätze
Halberstadt und Quedlinburg