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LfV-Bericht_zur_Guelen-Bewegung_Juli_2014

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- 6 -Die herangezogenen Werke, Publikationen und Medienberichte können zwangsläufignicht vollständig alle von und über Gülen und seine <strong>Bewegung</strong> veröffentlichten Texteund Verlautbarungen berücksichtigen. Insoweit wird auf das anhängende Literaturverzeichnisverwiesen. Bei fremdsprachigen Texten wurden im <strong>LfV</strong> Arbeitsübersetzungengefertigt.2. AusgangslageSeit Beginn der 1990-er Jahre betreibt die aus der Türkei stammende Gülen-<strong>Bewegung</strong>ihre Institutionalisierung in Deutschland. Auch in Baden-Württemberg gibt es zahlreichemit der Gülen-<strong>Bewegung</strong> in Verbindung gebrachte Institutionen.Das sichtbar starke Engagement der <strong>Bewegung</strong> einerseits im Bildungsbereich, andererseitsim Bereich des sog. „interreligiösen Dialogs“ und der Integrationsförderung wirftFragen zu den Zielen auf. Dabei fallen die Bewertungen des Engagements der Gülen-<strong>Bewegung</strong> höchst unterschiedlich aus. Kritiker werfen Gülen und seinen Anhängern intransparenteStrukturen und eine beabsichtigte bzw. sich bereits im Gang befindendeUnterwanderung von Staat und Gesellschaft mit dem Ziel einer islamischen Gesellschaftsordnungvor. Um dieses Ziel zu erreichen, entfalte die Gülen-<strong>Bewegung</strong> nichtnur in der Türkei, sondern auch in Deutschland Initiativen unter anderem in den BereichenBildung, Medien und Dialog sowie in Wirtschaftsvereinigungen. Seine Anhängersehen in ihm den Vertreter eines gemäßigten wertkonservativen Islams, der mit Angehörigenanderen Glaubens den Dialog und darüber hinaus eine Synthese von Glauben,Bildung und Wissenschaft sowie eine Koexistenz von türkischer Kultur und westlicherZivilisation sucht.Innerhalb der Community türkischstämmiger Migranten und der interessierten Öffentlichkeitwar und ist die Gülen-<strong>Bewegung</strong> in Deutschland bzw. Baden-Württemberg Gegenstandkontroverser Diskussionen. Bereits 2008 schrieb Bill Park, Experte für AußenundSicherheitspolitik der Türkei und Dozent am King’s College der Universität London,in einem Artikel <strong>zur</strong> Gülen-<strong>Bewegung</strong>: „Die Gülen-<strong>Bewegung</strong> entzieht sich einer Definition.Zutiefst türkisch, ist sie global engagiert. Sie ist unpolitisch, und bildet dennoch eineexistentielle Bedrohung für die offizielle säkulare Ordnung der Türkei, nicht zuletztaufgrund ihrer Durchdringung des Staatsapparats. Ihr steht der kemalistische Staat gegenüber,und doch befördert sie die ‚soft power‘ der Türkei, ihren Außenhandel und ihrepantürkischen Verbindungen. Sie ist eine Herausforderung sowohl für strengere Ausprägungendes Islam als auch für solche, die im Verdacht stehen, glaubensbasierte undinsbesondere vom Islam inspirierte Phänomene aufzuweisen. Sie tritt für Demokratie

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