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Frankfurt ist auch eine (Halbtags-)Reise wert! - Evangelische ...

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10 Der Anruf<br />

Das aktuelle<br />

Kurz-Interview<br />

Der langjährige Kirchenvorsteher Rudolf<br />

Kurz, dessen Verdienste um unsere Gemeinde<br />

bei der Verabschiedung der Mitglieder<br />

des bisherigen Kirchenvorstands (KV)<br />

am 7. September bereits gewürdigt worden<br />

sind, wurde <strong>auch</strong> vom Dekanat Mainz beim<br />

Reformationsgottesdienst am 31. Oktober in<br />

der Johanniskirche durch Verleihung der<br />

„Capito-Medaille“ für sein ehrenamtliches<br />

Engagement geehrt. Wir haben den Geehrten<br />

über Schwerpunkte s<strong>eine</strong>s Wirkens im<br />

ehrenamtlichen Kirchendienst befragt.<br />

Lieber Herr Kurz! Vor 35 Jahren sind Sie nach Hechtsheim gekommen. Was<br />

haben Sie in dem damals noch selbständigen und weitgehend ländlich geprägten<br />

Bauern- und Maurerdorf als Pfälzer von Geburt und aus Überzeugung<br />

– außer dem Wald – am me<strong>ist</strong>en vermisst?<br />

Eigentlich nichts, im Gegenteil! Wir hatten zuvor acht Jahre in der Mainzer Neustadt<br />

gewohnt, wo wir uns – abgesehen von Bekannten und Hausgemeinschaft – relativ<br />

isoliert und anonym fühlten. In Hechtsheim dagegen funktionierte noch die „nachbarschaftliche“<br />

Wahrnehmung und Hilfsbereitschaft. Wir wurden damals nicht nur<br />

in unserer alten Gustav-Adolf-Kapelle von dem noch kl<strong>eine</strong>n Häuflein <strong>Evangelische</strong>r<br />

mit offenen Armen aufgenommen, sondern haben <strong>auch</strong> im Alltagsleben viel persönliche<br />

Unterstützung erfahren. Darüber hinaus war es für mich als Pfälzer sehr erfreulich,<br />

bald festzustellen, dass in dem damaligen Kirchenvorstand bereits drei<br />

Landsleute die Geschicke der Gemeinde mit lenkten!<br />

Als Sie sich im September 1968 mit dem Bau <strong>eine</strong>s Eigenheimes hier niederließen,<br />

war die Errichtung des Gemeindezentrums noch in vollem Gange.<br />

Schon nach kurzer Zeit haben Sie Ihre einschlägigen Kenntnisse und Erfahrungen<br />

in die Verwirklichung dieses Projektes eingebracht. Was hat Sie zu<br />

diesem ungewöhnlichen Engagement bewogen?<br />

Eine kl<strong>eine</strong> Episode am Rande, die ich allerdings im nachhinein beinahe als symbolisch<br />

ansehen möchte: Ende Juli 1968 war unser Haus eigentlich bezugsfertig, es<br />

fehlte nur noch der Wasseranschluss. Deshalb musste kurzfr<strong>ist</strong>ig <strong>eine</strong> provisorische<br />

Der Anruf 11<br />

Ersatzleitung zum nächstbewohnten Gebäude verlegt und dort angeschlossen werden.<br />

Und siehe da, zu unserer Überraschung war dies das wenige Tage zuvor bezogene<br />

neue Pfarrhaus! Von diesem Pfarrhaus sind m<strong>eine</strong> Frau und ich seitdem<br />

nicht mehr abgekommen, zumal in den darauf folgenden Jahren jedes Gemeindeglied,<br />

das dazu in der Lage war, dringend gebr<strong>auch</strong>t wurde.<br />

Im Juli/August 1968 war der 1. Bauabschnitt des evangelischen Gemeindezentrums<br />

mit Kindergarten, Pfarr- und Mitarbeiterhaus gerade fertiggestellt. Da an die Errichtung<br />

des im 2. Bauabschnitt vorgesehenen Gemeindehauses noch nicht zu denken<br />

war, wurde im Frühjahr 1969 unsere alte Gustav-Adolf-Kapelle in <strong>eine</strong>r großen<br />

Selbsthilfeaktion renoviert, um sie noch einige Zeit nutzen zu können. Dafür waren<br />

viele Helfer vonnöten und so packten <strong>auch</strong> wir mit an und gehörten damit einfach<br />

dazu.<br />

Darauf <strong>ist</strong> es wohl <strong>auch</strong> zurückzuführen, dass Sie schon im November 1969,<br />

also nach gut <strong>eine</strong>m Jahr Gemeindezugehörigkeit, in den KV berufen worden<br />

sind. Hätten Sie damals gedacht, dass dies der Beginn <strong>eine</strong>s ebenso uneigennützigen<br />

wie beispielhaften Einsatzes im ehrenamtlichen Kirchendienst sein<br />

könnte?<br />

Dass es <strong>eine</strong> so lange Zeit im KV m<strong>eine</strong>r Gemeinde werden könnte, hätte ich mir<br />

damals gewiss nicht träumen lassen. Waren es zunächst noch die Aufbruchstimmung<br />

und das gute Miteinander Aller sowie die verstärkt einsetzenden Bemühungen<br />

des KV um die Verwirklichung des 2. Bauabschnitts des Gemeindezentrums,<br />

die mich besonders motiviert haben, so wurde ich durch die zweimalige Neubesetzung<br />

unserer Pfarrstelle und das damit jeweils verbundene Vakuum innerhalb<br />

kurzer Zeit als Vorsitzender des KV besonders in die Pflicht genommen. So habe ich<br />

nach und nach den Dienst für m<strong>eine</strong> Kirchengemeinde als <strong>eine</strong> mir im Leben gestellte<br />

Aufgabe begreifen gelernt und gern angenommen.<br />

Nach dem Weggang von Pfr. Völpel (1978) und der vorzeitigen Pensionierung<br />

von Pfr. Kretzer (1983) war unsere Gemeinde 19 bzw. 16 Monate ohne Seelsorger.<br />

Während dieser Vakanzen haben Sie als Vorsitzender des KV praktisch<br />

die Geschicke der Gemeinde geleitet. Welche Erkenntnisse hat Ihnen diese<br />

pfarrerlose Zeit gebracht?<br />

Die Aufgaben, die dem KV in den beiden Vakanzen und während der wiederholten<br />

längeren Erkrankungen von Pfr. Kretzer zugewachsen waren, konnten von mir als<br />

Vorsitzender nur dank großer Einmütigkeit und gemeinsamer Anstrengungen des<br />

gesamten KV bewältigt werden. Ich bin sehr dankbar, dass dies gelungen <strong>ist</strong>. Nicht<br />

unerwähnt bleiben können in diesem Zusammenhang die besonderen Verdienste<br />

von Herrn Prof. Dr. Böhner, der s<strong>eine</strong>rzeit besonders im Predigtdienst immer wie-

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