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Jahresbericht 2011 - Stiftung Säntisblick

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Heidi Eberhard<br />

Gruppenleiterin Wohngemeinschaft<br />

Hintere Dorfstrasse<br />

Wie beliebt und sinnvoll sind neue Medien<br />

für Menschen mit Behinderung?<br />

Neue Medien und der Umgang damit sind<br />

mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil des<br />

Alltags von Menschen mit Behinderung. Musik<br />

16<br />

hören gehört zu den Favoriten in der Freizeit-<br />

beschäftigung, führt zu Entspannung vom<br />

Arbeitsalltag und trägt zu einem emotionalen<br />

Wohlbefinden bei. Auch Menschen mit einer<br />

Behinderung sind interessiert am Weltgeschehen.<br />

Von daher erachte ich TV als Medium, das<br />

durchaus sinnvoll genutzt werden kann. Und,<br />

last but not least, wer schaut nicht gerne mal<br />

einen guten Unterhaltungsfilm? Die PC-Welt<br />

sollte nicht verschlossen bleiben für Interessierte,<br />

weil sie sowohl für das Gemüt wie für<br />

den kognitiven Bereich etwas hergibt (PC-<br />

Spiele, schreiben, kreieren einer Geburtstagseinladung).<br />

Das für uns alle fast nicht mehr<br />

wegzudenkende Natel ermöglicht Menschen<br />

mit einer Behinderung einen grösseren, autonomeren<br />

Freiraum in der Freizeitgestaltung.<br />

Eine betreute Person, mit einem Natel ausge-<br />

Meistens ist mehr Potenzial bei Betreuten<br />

vorhanden, als man annimmt. Ungeahnte<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten werden<br />

sichtbar und umgesetzt.<br />

rüstet, gibt auch uns Betreuungspersonen eine<br />

gewisse Sicherheit. Nicht, dass wir den betreuten<br />

Menschen jeden gesellschaftlichen Trend<br />

ungefiltert näherbringen müssen. Oben genannte<br />

Medien sind jedoch ein Teil der Werte<br />

und Normen unserer heutigen Gesellschaft, die<br />

auch die betreuten Menschen betreffen.<br />

Wie erkennen Sie, ob und wann Betreute<br />

in der Lage sind, im Rahmen einer Wohngemeinschaft<br />

relativ selbständig zu funktionieren?<br />

Um in einer kleineren Wohnform (Wohngemeinschaft)<br />

mit entsprechend mehr Verantwortung<br />

zu funktionieren, bedarf es einer gewissen<br />

Selbständigkeit. Diese muss je nach Wohnform<br />

immer wieder neu definiert werden. Aufgrund<br />

der definierten Selbständigkeit gehen wir davon<br />

aus, dass die betreute Person die nötigen<br />

Ressourcen hat, im kleineren Verbund mit<br />

weniger Betreuung und allenfalls lockereren<br />

Strukturen den Alltag zu gestalten und zu bewältigen.<br />

Im konkreten Geschehen zeigt sich,<br />

ob jemand die nötigen Fähigkeiten dazu hat.<br />

Meistens ist mehr Potenzial vorhanden, als man<br />

annimmt. Ungeahnte Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

treten hervor und können von Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern umgesetzt werden.<br />

Man soll den betreuten Menschen durchaus<br />

etwas zumuten, ihnen das nötige Vertrauen<br />

schenken. So können sie ihre Ich-Kompetenzen<br />

stärken, bekommen Raum, um eigene Erfahrungen<br />

zu machen und letztlich daraus eigene<br />

Lehren zu ziehen. Stete Reflektion und erforderliche<br />

Anpassungen sind nötig.

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