Jahresbericht 2011 - Stiftung Säntisblick
Jahresbericht 2011 - Stiftung Säntisblick
Jahresbericht 2011 - Stiftung Säntisblick
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Angelika Langenegger<br />
Gruppenleiterin<br />
Stellvertretende Heimleiterin Waldegg<br />
Müssen betreute Menschen oft an Abmachungen<br />
erinnert werden?<br />
Das ist individuell. Sinnvolle Abmachungen<br />
(Normen, Werte, Strukturen, Entwicklungsziele<br />
Grenzen usw.) erleichtern den Alltag. In der<br />
18<br />
Unsere Wohnbereiche sind in überschaubare<br />
Einheiten gegliedert und ermöglichen das<br />
Eingehen auf individuelle Bedürfnisse der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner.<br />
Regel sind Vereinbarungen bekannt und benötigen<br />
wenig Erinnerung. Als Bestandteil einer<br />
Entwicklungsplanung brauchen sie etwas<br />
länger zur Verinnerlichung.<br />
Wie kommen Abmachungen in der Wohngruppe<br />
zustande?<br />
Sie erfolgen selbstbestimmt als Wünsche oder<br />
Ideen. Individuell sollen sie auf einzelne Personen<br />
angepasst und nachvollziehbar für die<br />
Betroffenen sein. Es liegt in unserem Interesse,<br />
wenn erkannt wird, dass Abmachungen einen<br />
sinnvollen Rahmen verleihen. Im Weitern sind<br />
agogische Teamentscheide ausschlaggebend,<br />
abhängig von Gruppendynamik, Strukturen<br />
und Rahmenbedingungen. Weitere Faktoren<br />
sind Entwicklungsplanung, zielorientiertes<br />
Arbeiten, personzentriertes Eingehen, direkte<br />
regelmässige Befragungen und Bewohner-<br />
sitzungen.<br />
Wie wichtig sind Abmachungen und klare<br />
Strukturen?<br />
Sehr wichtig. Sie geben Halt, Orientierung,<br />
Sicherheit, Geborgenheit und setzen notwen-<br />
dige Grenzen. Wesentlich ist die permanente<br />
Hinterfragung, ob getroffene Abmachungen<br />
noch nötig sind oder angepasst werden müs-<br />
sen. Wenn immer möglich, passen wir die<br />
Strukturen den betreuten Menschen an und<br />
nicht umgekehrt.<br />
Erfordern spezifische Bedürfnisse andere<br />
Strukturen und Abmachungen?<br />
Ja, ich denke an stark von Demenz, Alter oder<br />
Neigung zu Gewalt betroffene Menschen. Auch<br />
hier steht das personenzentrierte Arbeiten im<br />
Zentrum. Wir passen uns den Betreuten an.<br />
Empathie, Wertschätzung und respektvoller<br />
Umgang sind selbstverständlich wie einfühlsame<br />
Wahrnehmung und Akzeptanz der Beeinträchtigung.<br />
Wir vermitteln Wärme, Sicherheit<br />
und Geborgenheit. Entscheidend ist es, immer<br />
neu die Balance zu finden zwischen Gruppendynamik<br />
und Integration der jeweiligen Person.<br />
Interne und externe Weiterbildungen, regelmässig<br />
stattfindende Supervision und Fachberatung<br />
gehören zu unserem professionellen<br />
Arbeitsalltag. Mit dem Team und der betroffenen<br />
Person suchen wir in schwierigen Situationen<br />
nach Lösungen und Wegen.