Jahresbericht 2011 - Stiftung Säntisblick
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Bewohnerinnen und Bewohner aus allen<br />
Wohnbereichen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Säntisblick</strong><br />
treffen sich, um über Freuden und Leiden<br />
im Alltag zu sprechen. Zufriedenheit<br />
kommt zum Ausdruck. Aber auch, wie<br />
wichtig es für alle Seiten ist, gemeinsam zu<br />
lernen. Vermeintlich Unspektakuläres erweist<br />
sich oft als existentiell.<br />
Die Reaktion auf die Einladung zum Austausch<br />
überrascht positiv. Die Zahl der Interessierten<br />
verrät, wie präsent das Bedürfnis für Mit- und<br />
Selbstbestimmung ist. Kaffee und Kuchen sind<br />
zwar toll und als eine Art Gegenleistung für die<br />
Fragen an die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
durchaus angebracht. Schnell stellt sich jedoch<br />
heraus, dass das Bedürfnis mitzureden, auszutauschen,<br />
Gewicht zu haben und in Gesell-<br />
6<br />
Den Tag entdecken<br />
Freuden und Leiden<br />
im Alltag<br />
schaft vom eigenen Alltag zu erzählen und zu<br />
lauschen mindestens so attraktiv ist. Sich im<br />
Gremium zu öffnen zeigt zudem, dass es zwei<br />
Seiten gibt: Kritik entgegen nehmen – und den<br />
Mut haben, sie zu äussern.<br />
Offenes Klima<br />
Ohne Umschweife ist die Stimmung im Mehrzweckraum<br />
Waldegg von Offenheit und<br />
Zutrauen geprägt. Es wird vorgetragen, was<br />
gefällt. Kritik erfolgt konstruktiv, als Anregung<br />
gedacht. Grosse Reklamationen oder Unzufrie-<br />
denheiten sind nicht auszumachen. Erstaunlich<br />
das Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
sei es nun verbal spürbar oder durch<br />
angeregtes Zuhören. Ein tragendes Gemein-<br />
schaftsgefühl verdeutlicht, dass alle Beteiligten<br />
zwar in unterschiedlichen Wohnformen, jedoch<br />
in derselben <strong>Stiftung</strong> leben. Und das, obwohl<br />
der Alltag so viele verschiedene Gesichter zeigt,<br />
wie Anwesende im Raum sind. Die Brücke oder<br />
Metapher zum Alltag bildet ein Ausschnitt aus<br />
«Der kleine Prinz» von de Saint-Exupéry. Was<br />
würden Bewohnerinnen und Bewohner dem<br />
Fuchs im Walde von sich und dem Planeten<br />
<strong>Säntisblick</strong> anvertrauen?<br />
Die schönen Sonntage<br />
Stichwort: Freizeit. Jetzt sprudeln sie heraus,<br />
diese einfachen, aber wichtigen Dinge. Oft wird<br />
gebacken. Ausflüge. Badengehen am Fluss.<br />
Sich selber sein. Die Vorfreude, gemeinsam im<br />
Programmheft eine TV-Wahl zu treffen. Die<br />
Sonntage mit ihren Frei- und Eigenheiten aus<br />
persönlicher Sicht.<br />
Ruth Clausen geniesst es, entspannt<br />
Haare zu waschen, Fingernägel zu<br />
lackieren und dazu Musik zu hören.<br />
Am Samstag, wenn sie einkaufen geht,<br />
besorgt sie sich Chips und Cola.<br />
Erwin Schällebaum taucht ins Lego ein, hört<br />
dazu Jodelmusik. «Noch toller ist ab und wann<br />
live ein Chor mit Ständchen.» Marie Louise<br />
Gmünder bleibt beim Besuch ihrer Familie<br />
das gemeinsam besuchte Konzert ebenso<br />
unvergessen wie das Reh auf dem Heimweg.