KA-Betriebs-Info Folge 3/2012 - KAN

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1988 Fachbeiträge Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen 1 Situation In Österreich werden derzeit etwa 15 000 Kleinkläranlagen < 51 EW (Einwohnerwerte) betrieben. Abbildung 1 zeigt ein Beispiel. Diese dezentralen Abwasserreinigungsanlagen sind vor allem in dünn besiedelten Gebieten eine Alternative gegenüber der Errichtung von langen, teuren Kanalsträngen für nur wenige Anschlussnehmer. Die Bildung von Genossenschaften zur Abwasserbehandlung von mehreren Objekten mit einer gemeinsamen Kleinkläranlage bietet gegenüber Einzelanlagen für jedes Objekt deutliche Vorteile. Hier sind nicht nur günstigere Errichtungs-, Betriebs- und Wartungskosten zu nennen, sondern auch eine höhere Betriebssicherheit der Kläranlage. Abb. 1: Kleinkläranlage mit Rotationskörper 2 Erfahrungen bei der Planung Für die Wahl des Kläranlagentyps sind bereits während der Planung die Entsorgungsmöglichkeiten für anfallende Grobstoffe sowie Schlamm zu berücksichtigen. Wenn das Objekt zum Beispiel im Winter nur schwer mit Räumfahrzeugen zu erreichen ist, sind bei regelmäßigen Schlammentnahmen entsprechende Pufferbecken zu errichten, um die erforderlichen Räumungsintervalle auf halbjährlich reduzieren zu können. Sind die Objekte nicht ganzjährig gleichmäßig belastet (zum Beispiel Ferienhäuser, Sportkantinen …), sind Klärsysteme zu wählen, die auch bei Belastungsschwankungen oder bei zeitweilig gar keiner Beschickung betriebssichere Reinigungsleistungen erbringen können. Dazu gehören zum Beispiel bepflanzte Bodenfilter (Pflanzenkläranlagen), zweistraßige Anlagen oder SBR-Anlagen (SBR: Sequence Batch Reactor). Somit werden mit der Planung und der Wahl des Anlagentyps bereits die Weichen für eine funktionierende und betriebssichere Reinigungsleistung KA Betriebs-Info (43) · Juli 2012 ohne Einschränkungen der Klärleistung gestellt. Abbildung 2 zeigt ein Beispiel. Abb. 2: Kleinkläranlage mit Festbettreaktor 3 Erfahrungen beim Betrieb Nach Errichtung der Anlage muss jedoch der Betreiber mit seinem System „leben“. Jetzt geht es nur noch um den Betrieb und die Wartung, und hier ist die Mitarbeit des Betreibers gefragt. Dies aber setzt voraus, dass der Betreiber die Funktionsweise seiner Kläranlage kennt und versteht, dass nur durch regelmäßige Wartungsarbeiten eine Reinigungsleistung dauerhaft zu erreichen ist. Schulungen für den Betreiber (zum Beispiel Verpflichtung zum einmaligen Besuch eines mindestens 1½-Tageskurses im Genehmigungsbescheid) wären daher wünschenswert. Darüber hinaus sind eine Unterweisung bei der Inbetriebnahme und ein Informationsaustausch bei den Wartungs- und Überprüfungsterminen unerlässlich. Die Erfahrung zeigt, dass Betreiber, die sich mit ihrer Anlage identifizieren, die Wartung viel gewissenhafter durchführen, was sich natürlich positiv auf die Reinigungsleistung auswirkt. Zumindest folgende Kontrollen, die mit geringem Aufwand durchzuführen sind, aber von essentieller Bedeutung sind, sollen vom Anlagenbetreiber erfolgen: Betrieb der Anlage (Stromversorgung, Sicherungen …), Sauerstoffeintrag ins Belebungsbecken während den Belüftungszeiten, gleichmäßige Beschickung von bepflanzten Bodenfilter-, Filter- und Sickeranlagen (Abbildung 3), Verschlammung auf der Beet- oder Filteroberfläche, Kontrolle des Ablaufs (klar, schwebstofffrei, geruchlos), Verstopfung der Zu- und Ablaufrohre (Abbildung 4), gleicher Wasserstand in allen Behältern – ausgenommen Anlagenteile mit variierenden Wasserständen (Pufferbecken, SBR-Anlage …). Das Prüfintervall für diese Kontrollen sollte, wenn in den Betriebs-, Wartungsvorschriften oder Vorgaben seitens der Behörde nicht kürzere Intervalle vorgesehen sind, ein bis zwei Wochen nicht überschreiten. Zur Dokumentation der Wartungsarbeiten sollen die Prüfergebnisse in einem Kontroll- oder Wartungsbuch aufgezeichnet werden, das auch in elektronischer Form (zum Beispiel Excel-Listen) geführt werden kann. Das Vorlegen der Dokumentation ist vor allem bei Betriebsstörun-
Fachbeiträge gen oder Grenzwertüberschreitungen hilfreich, um zu klären, bis zu welchem Zeitpunkt die Anlage funktionstüchtig war. Abb. 3: Durch ungleichmäßigen Pflanzenbewuchs kommt es zu einer eingeschränkten Klärleistung Abb. 4: Durch den Schwimmschlamm im Vorklärbecken, der bis zum Zulaufrohr zurück staut, besteht große Verstopfungsgefahr Weitergehende Wartungsarbeiten können nur von technisch geschultem Personal durchgeführt werden. Dazu zählen vor allem: Schlammvolumenmessung und Überschussschlammabzug (Abbildung 5), Zerstören der Schwimmschlammdecken, Wartung maschineller Einrichtungen, Nachjustieren von Anlageteilen, Entnahme von Abwasserproben und Analyse von abwasserspezifischen Parametern gemäß behördlichen Vorgaben zur Beurteilung der Reinigungsleistung, Kontrolle der Schlammrückführung, Schlammspiegelmessung. Da für die weitergehenden Wartungsarbeiten spezielle Geräte, Fachwissen und Erfahrung erforderlich sind, können sie nur selten von Anlagenbetreibern selbst durchgeführt werden können. Deshalb wird dafür in der Regel eine Wartungsfirma beauftragt. Um die Durchführung der Wartungsarbeiten zu gewährleisten, wird in der wasserrechtlichen Bewilligung oftmals NOCH GENAUER KA Betriebs-Info (43) · Juli 2012 1989 NOCH EINFACHER NOCH WIRTSCHAFTLICHER Die neue LDO Generation O 2-Messung auf höchstem Niveau Nie mehr kalibrieren durch driftfreie Sensoren: In kurzer Zeit hat HACH LANGE die O2-Messung revolutioniert. Mit der neuen LDO sc folgt jetzt die zweite Generation – zuverlässiger und wirtschaftlicher als je zuvor! Gleich informieren! www.hach-lange.de
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