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38.350 KB - Energetische Sanierung der Bausubstanz - EnSan

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FG BAU UND UMWELT - <strong>Energetische</strong> <strong>Sanierung</strong> eines Wohngebäudes in Wittenberg - 716.4 Temperaturverhalten einzelner Gebäudebereiche! WohnungenAlle drei Messwohnungen sind vom Typ 3-Raum-Wohnung mit identischem Grundriss. DerAnteil <strong>der</strong> unbeheizten Fläche beträgt 21%. In diesem Bereich stellt sich eine Mischtemperaturaus allen umliegenden Räumen bzw. <strong>der</strong> Wirkung innerer Wärmequellen ein. In den Messwohnungenwerden alle Raumtemperaturen registriert.Die Wohnungsmitteltemperaturen für das Jahr 1999 sind in den Tabellen 21 bis 23 zusammengefasst.Die Wohnung im 4. Obergeschoss des Giebels wurde erst Ende Januar 1999 bezogen. Wieerwartet sind die Temperaturen in den Wohnräumen während <strong>der</strong> Heizperiode um ca. 1-2 Khöher als in den Schlaf- und Kin<strong>der</strong>zimmern (siehe hierzu auch Anhang F-Abb. 1 und 2). Außerdemzeigt sich, dass während <strong>der</strong> Nutzungszeiten in den Wohnräumen Temperaturen deutlichüber 20°C gewünscht werden. Die in <strong>der</strong> Mittelwohnung jeweils bis April 1999 in den Abendstundenauftretenden hohen Temperaturen sind offensichtlich auf eine innere Wärmequellezurückzuführen, die sich unmittelbar unter dem Messfühler befindet (Stehlampe, Fernseher o.ä.).In gut gedämmten Gebäuden müssten die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Raumlufttemperatur eigentlichsinken, da sich bei den im Wohnungsbau normalerweise auftretenden Luftgeschwindigkeiten dieempfundene Temperatur (operative Raumtemperatur) zu etwa gleichen Teilen aus den umgebendenOberflächentemperaturen <strong>der</strong> Wände des jeweiligen Raumes und <strong>der</strong> in Raummitte bei einerHöhe von 1,5 m gemessenen Raumlufttemperatur ergibt. Durch die vorgenommene Dämmung<strong>der</strong> Außenwände und den Einbau von Fenstern mit einem deutlich besseren U-Wert erhöht sichdie relevante Umgebungstemperatur und bedingt damit für den gleichen Grad an Zufriedenheiteine geringere Raumlufttemperatur.Weitere Einflussgrößen hierbei sind jedoch Raumluftfeuchte, Luftgeschwindigkeit, Aktivität undKleidung. In <strong>der</strong> Literatur sind zahlreiche Untersuchungen zum unterschiedlichen subjektivenEmpfinden dokumentiert. In ISO DIS 7730 ist <strong>der</strong> auf die von Fanger 1972 aufgestellte Behaglichkeitsgleichungzurückgehende Wertmaßstab des Predicted Mean Vote (PMV) zur Beurteilungdes Raumklimaempfindens eingeführt worden (analoge Herangehensweise auch in VDI3787). Bei Empfinden des Raumklimas als neutral (PMV=0) gibt es immer noch 5% Unzufriedene,für PMV = + 0,5 bzw. - 0,5 erhöht sich <strong>der</strong> Prozentsatz bereits auf 10 % und bei „leichtkühl/leicht warm“ empfundenen Raumklima (PMV = ± 1) sogar auf 25 %.Für Vermieter ergibt sich hiermit immer die Konsequenz, dass gegebenenfalls vorhandeneEinzelaussagen zunächst relativiert werden müssen und erst dann durch eine geson<strong>der</strong>t zuveranlassende Untersuchung zu einer Gesamtbeurteilung, sofern erfor<strong>der</strong>lich, geführt werdenkönnten. Das von vielen Mietern trotz vorhandener Zuluftanlage weiterhin praktizierte „Dauerlüften“mittels angekippter Fenster sowie das Betätigen <strong>der</strong> Thermostatventile als „auf/zu-Ventil“durch zumindest einige Mieter führt zu Wandauskühlungen, die in den Nutzungszeiten durcherhöhten Wärmeaufwand wie<strong>der</strong> kompensiert werden müssen und zunächst das Behaglichkeitsempfindenbeeinträchtigen.

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