„Noch stehen wir in den Anfängen“ 12(<strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> zu Solz, 1909-1945) – <strong>Unterrichtsmaterial</strong> zur DVDNovember 1943 zum Legationsrat beför<strong>der</strong>t.Parallel zu seiner offiziellen Arbeit knüpft er ein Netzwerk <strong>von</strong> Kontakten zuverschiedenen Personen und Gruppen des Wi<strong>der</strong>stands; vor allem engagiert imspäter so genannten „Kreisauer Kreis“ um Helmuth James Graf <strong>von</strong> Moltke, PeterGraf Yorck <strong>von</strong> Wartenburg, Carlo Mierendorff u.a., <strong>der</strong>en Ziel eine umfassendeNeuordnung Deutschlands nach dem Sturz des nationalsozialistischen Regimesist. Auf <strong>der</strong> dritten Haupttagung in Kreisau, im Juni 1943, referiert er über dieGrundlagen künftiger deutscher Außenpolitik. Er tritt für eine europäischeFö<strong>der</strong>ation ein, ebenso in seiner Denkschrift „Bemerkungen zumFriedensprogramm <strong>der</strong> amerikanischen Kirchen“ vom November 1943.Seine Zuständigkeiten im Auswärtigen Amt ermöglichen ihm – unterstützt <strong>von</strong>seinem Vorgesetzten Hans Bernd <strong>von</strong> Haeften, ebenfalls „Kreisauer“, - zahlreicheReisen ins neutrale und besetzte Ausland, darunter die Schweiz, Schweden, dieTürkei, Belgien und die Nie<strong>der</strong>lande. Dort sucht er auf vielfältigen WegenVerbindung zu Vertretern <strong>der</strong> Alliierten (Großbritannien, USA, Sowjetunion). Neben<strong>der</strong> Anerkennung des deutschen Wi<strong>der</strong>standes ist er um <strong>der</strong>en Zusage bemüht,einen Staatsstreich nicht militärisch auszunutzen. Mit dem erklärten Kriegsziel <strong>der</strong>bedingungslosen Kapitulation lehnen die Alliierten jegliche Zusammenarbeit mitdeutschen Wi<strong>der</strong>standskämpfern ab.1944Freundschaft mit Claus Schenk Graf <strong>von</strong>Staufenberg, enge Zusammenarbeit bei<strong>der</strong> mitJulius Leber. Befürworter eines Attentates gegenAdolf Hitler als Voraussetzung für den Sturz desRegimes und Beteiligung an den Vorbereitungenfür das Attentat. Nach dem gescheitertenUmsturzversuch am 20. Juli 1944 Aufdeckungseiner Verbindung zu Stauffenberg undVerhaftung am 25. Juli 1944.15. August: Der Volksgerichtshof verurteilt ihnzum Tode.26. August: Hinrichtung in Berlin-Plötzensee imAlter <strong>von</strong> 35 Jahren.Zusammenstellung: Benigna <strong>von</strong> Krusenstjernaus: Pfister, Wilfried und Stunz, Holger R.: 20 Jahre Reden am Kreuz in <strong>Imshausen</strong>. Gedenkenan <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> und den 20. Juli, Schüren Verlag Marburg, 2004, S. 173-176Stand: Oktober 2011, © <strong>Stiftung</strong> <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong>, <strong>Imshausen</strong> e.V., Im <strong>Trott</strong>enpark 1, 36179 <strong>Imshausen</strong>Tel. 06622/42440, E-Mail kontakt@stiftung-adam-<strong>von</strong>-trott.de, http://www.stiftung-adam-<strong>von</strong>-trott.de
„Noch stehen wir in den Anfängen“ 13(<strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> zu Solz, 1909-1945) – <strong>Unterrichtsmaterial</strong> zur DVDSammlung <strong>von</strong> Notizen, Zitaten und „Gedankensplittern“ <strong>Adam</strong><strong>von</strong> <strong>Trott</strong>s (M2)Gesammelt und zusammengestellt <strong>von</strong> Prof. Dr. Nancy Lukens und Verena Onken-<strong>von</strong> <strong>Trott</strong>Zitate aus Briefen und Aufsätzen (M2a)aus einem Brief an die Mutter vom Mai 1921, zit. n. <strong>Trott</strong> zu Solz, Clarita <strong>von</strong>: <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> zuSolz. Eine Lebensbeschreibung, Berlin 2009, S.54:„[...] Eine Frage will ich Dir schreiben, dass Du sie Dir überlegst und sie mirbeantwortest [...].[...]Ich kann die Art des Christentums, die <strong>der</strong> Herr Pf.[arrer] hat,nicht verstehen, dieses sozusagen Zittern und Beben. Wir sollen mutig sein, nichtimmer gleich beten und beten (es klingt wie ein Winseln), son<strong>der</strong>n es durch Tatengutzumachen suchen. Es steht in <strong>der</strong> Bibel: 'Uns ist nicht gegeben einknechtischer Geist, dass wir uns abermal fürchten sollen!' Luther, Arndt sindsolche, die nicht immer in dieser Hinsicht knechtischen Geist zeigen. Auch kannich nicht leiden, wenn die Kirche indirekt Zwang ist [...].“aus einem Brief an die Eltern 1924, zit. n. <strong>Trott</strong> zu Solz, Clarita <strong>von</strong>: <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> zu Solz. EineLebensbeschreibung, Berlin 2009, S.56:„[...]Ich hatte neulich mit unserem Inspektor eine sehr interessante Unterhaltungdarüber, ob man die Schule in <strong>der</strong> Form, wie sie jetzt wirklich ist, ernst nehmenmüsse. Er war ehrlich genug, mir beizupflichten, dass das aus verschiedenenGründen nicht möglich ist [...].“aus einem Brief an Diana Hubback nach seiner Rückkehr aus Oxford nach Göttingen im August1933, zit. n. <strong>Trott</strong> zu Solz, Clarita <strong>von</strong>: <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong> zu Solz. Eine Lebensbeschreibung, S. 322:„Es gibt so viele Fragen, die gelebt werden müssen, bevor man sie ausdrückenkann [...]. Und manchmal glaube ich noch dass mein Leben die Antwort zu einer<strong>von</strong> ihnen sein wird.“aus <strong>Trott</strong> zu Solz, <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> (Hg.): Heinrich <strong>von</strong> Kleist, Politische und journalistische Schriften,Potsdam 1935, Einleitung, S.11 :„Hören wir nur recht hin, so ist es immer wie<strong>der</strong> dies, an was die unscheinbarstenund die ungeheuersten Sätze Kleists appellieren – diesen Sinn eines jeden für seinRecht und seinen freimütigen Trotz gegen das Fremdartige Unnatürliche, Feige,unredliche, das sich ihm <strong>von</strong> außen aufzwingen will. Bis ins Alltägliche […]bewährt sich sein Kampf für das Recht freimütiger Selbstverantwortlichkeit.“aus <strong>Trott</strong> zu Solz, <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> (Hg.): Heinrich <strong>von</strong> Kleist, Politische und journalistische Schriften,Potsdam 1935, Einleitung, S. 9 :„Die Freiheit ist nicht nur ein inneres, son<strong>der</strong>n ein politisches Postulat, in soferndie äußere Macht und ihr Eingriff jenen allein Recht schaffenden Ursprung echtermenschlicher Ordnung zu gefährden vermag. Je unsicherer es mit <strong>der</strong> Weltüberhaupt bestellt ist, desto sicherer ist es notwendig, für dieses Recht zukämpfen.“aus einem Brief an den Vater, 8. April 1938 aus China, zit. n. <strong>Trott</strong> zu Solz, Clarita <strong>von</strong>: <strong>Adam</strong> <strong>von</strong><strong>Trott</strong> zu Solz. Eine Lebensbeschreibung, Berlin 2009, S.165:„[...] Trotzdem fand ich gerade unter unseren Landsleuten wenige, die für meineStand: Oktober 2011, © <strong>Stiftung</strong> <strong>Adam</strong> <strong>von</strong> <strong>Trott</strong>, <strong>Imshausen</strong> e.V., Im <strong>Trott</strong>enpark 1, 36179 <strong>Imshausen</strong>Tel. 06622/42440, E-Mail kontakt@stiftung-adam-<strong>von</strong>-trott.de, http://www.stiftung-adam-<strong>von</strong>-trott.de