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Und nach der Wahl ? - St. Remigius Viersen

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Als Hausgeistlicher bin ich für die Seelsorge im Haus zuständig. Dazugehört an erster <strong>St</strong>elle die tägliche Messfeier mit den Schwestern, Bewohnernund Gästen. Des öfteren hörte ich, dass sich die Schwesternund Bewohner über die wie<strong>der</strong> regelmäßige Messfeier sehr freuen.Ebenso wird es geschätzt, dass ich den Geburtstag keines Hausbewohnersvergesse – egal ob Schwester, Bewohner o<strong>der</strong> Personal – jedes„Geburtstagskind“ wird von mir besucht und mit einer Karte beschenkt.Ein weitere, ganz wichtige Aufgabe für mich ist es, die Kranken zu besucheno<strong>der</strong> denen zuzuhören, die ein Gespräch wünschen. Bei einer TasseKaffee in unserer Cafeteria finde ich schnell Kontakt zu den Bewohnernund ihren Angehörigen und erfahre viel von den Sorgen und Freuden<strong>der</strong> Menschen hier. <strong>Und</strong> es wird viel gelacht – das ist die besteMedizin !Fast täglich bin ich auf den einzelnen <strong>St</strong>ationen unseres Hauses und machemeine kleinen Visitationen, lasse mich einfach mal sehen und nehmeAnteil am Leben <strong>der</strong> Menschen hier. Dabei erfahre ich natürlich auch vielFreundlichkeit und Liebe.So darf ich <strong>nach</strong> den ersten Monaten sagen: Ich fühle mich hier rundumwohl. Ich habe hier eine neue Familie gefunden. Dafür bin ich dankbarund froh. Hier habe ich wie<strong>der</strong> eine sinnerfüllte Aufgabe, die ich trotz meinesschlechten Gesundheitszustandes voll ausüben kann.So wünsche ich mir noch viele schöne gemeinsame Jahre mit denSchwestern und Bewohnern im Haus Maria Hilf in <strong>der</strong> Pfarre<strong>St</strong>. <strong>Remigius</strong>.1LFKWZLHDOWPDQLVW]lKOWVRQGHUQZLHPDQDOWLVW(Marie Dressler).U7H0X:] 95#lW9V8H0O:R4U7Wnicht nur Balken - nicht nur SplitterVERSUCH EINER ANNÄHERUNGSehr geehrte, liebe Gemeinde,ich lade Sie ein, mit mir einen „etwas an<strong>der</strong>en“ Kreuzweg zu gehen.STATIO IVon einem Priester mit großem Kunstverständnis wird berichtet:Als er im <strong>St</strong>erben lag, reichte man ihm ein <strong>St</strong>erbekreuz.Er betrachtete das Crucifix und konnte mit letzter Kraft sagen: „Ende 18.Jahrhun<strong>der</strong>t – mittelmäßige Arbeit.“ Dann starb er.Ist das hier <strong>der</strong> Ort für eine zum Schmunzeln anregende Episode ? O<strong>der</strong> könntesie uns <strong>nach</strong>denklich machen?Haben nicht die unzähligen Kreuzesdarstellungen – künstlerisch oft großartiggestaltet – unseren Blick verschleiert und vom Eigentlichen abgelenkt? Habenwir nicht all zu oft die in Bild und Form gebrachte Tragik übersehen? Nehmenwir etwa vor lauter Kreuzen den Gekreuzigten nicht mehr als einen leibhaftigen,grausam zu Tode geschundenen Menschen wahr?.Wenn wir uns auf eine Blick-Korrektur einlassen, kann doch jedes noch sounscheinbare Kreuz zu einer neuen Herausfor<strong>der</strong>ung werden –fern je<strong>der</strong> Gewöhnung!STATIO IIAus einem Pressebericht:„... Geschäft mit dem Tod. Ein Pathologe soll jahrelang für seine Präparate auchKörper hingerichteter <strong>St</strong>rafgefangener verwendet haben. ...“Meine Gefühle sind verletzt. Die Worte des Berichtes sind kaum zu ertragen. Ichwende mich entsetzt ab. Wie ergeht es Ihnen?Vielleicht schauen wir jetzt mit verletzten, aber wachen Augen, hervorgerufendurch kantige Splitter eines realen Zeitungsberichtes, auf den Gekreuzigten.Seite 4 Seite

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