„Den Biber willkommen heißen“ Biber in Baden ... - des BUNDs
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Die Sicherung von Uferrandstreifen bzw. ufernahen Grundstücken ist auch e<strong>in</strong><br />
Beitrag zum Hochwasserschutz. Der Bund Naturschutz <strong>in</strong> Bayern berichtet über<br />
folgende Erfahrungen: Dammbauten reduzieren die Abflussgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />
verm<strong>in</strong>dern die Hochwassergefahr im Unterlauf und erhöhen statt<strong>des</strong>sen den<br />
Grundwasserspiegel. Fluss- und Bachauen werden wieder oder bleiben feucht,<br />
standorttypische Feuchtgebiete werden gesichert bzw. deren Entwicklung gefördert.<br />
Das Video „Me<strong>in</strong> lieber <strong>Biber</strong>“ <strong>des</strong> Bund Naturschutz Bayern zeigt Luftbilder e<strong>in</strong>er<br />
Flussaue, <strong>in</strong> der <strong>Biber</strong> bereits e<strong>in</strong>ige Jahre „gewirkt“ haben und unmittelbar daneben<br />
den begradigten Oberlauf <strong>des</strong> Flusses. Die erhöhte Speicherfähigkeit und die<br />
verlangsamte Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit ist offensichtlich.<br />
„Der <strong>Biber</strong>damm verzehnfacht die Selbstre<strong>in</strong>igungskraft <strong>des</strong> Gewässers. Das hat<br />
wiederum Vorteile für den Wasserschutz <strong>in</strong> landwirtschaftlichen E<strong>in</strong>zugsgebieten“,<br />
schreiben Oswald Jäger und Ra<strong>in</strong>er Allgöwer <strong>in</strong> ihrem Informationsblatt „Europas<br />
größtes Nagetier – der <strong>Biber</strong>“, Bezirkstelle für Naturschutz und Landschaftspflege<br />
Stuttgart (Hrsg.), 2002:<br />
Mögen <strong>Baden</strong>-Württemberger Wildnis-Gebiete ?<br />
Ke<strong>in</strong> Zweifel: Der <strong>Biber</strong> liebt und erzeugt „Wildnis-Gebiete“. Lässt sich das mit dem<br />
Wunsch vieler Menschen hierzulande vere<strong>in</strong>baren, die Landschaft solle „ordentlich“<br />
se<strong>in</strong>? Haben angesichts <strong>des</strong>sen „Wildnis-Gebiete“, etwa naturnahe Auenlandschaften<br />
mit mäandrierenden Bächen und Flüssen, wildem Auwald und feuchten Wiesen<br />
e<strong>in</strong>e Chance?<br />
Es sei daran er<strong>in</strong>nert, dass neben der Ma<strong>in</strong>au und den Schlossgärten von Ludwigsburg<br />
und Schwetz<strong>in</strong>gen auch die Wutachschlucht, das Wildsee- und Hohlohseemoor,<br />
die naturnahen Flussläufe von Jagst und Kocher, die Tobel <strong>in</strong> Allgäu und Bodenseeraum<br />
und das wilde Felsental der oberen Donau zu den best besuchten und beliebtesten<br />
Gebieten <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg gehören.<br />
Diese Fluss- und Wasserlandschaften sprechen viele Menschen im Land an, obwohl<br />
- wahrsche<strong>in</strong>lich sogar weil – sie vergleichsweise ursprüngliche Landschaften s<strong>in</strong>d.<br />
Der <strong>Biber</strong> wird möglicherweise dazu beitragen, dass uns „wilde“ Gebiete noch mehr<br />
am Herzen liegen und dass neue Wildnis-Gebiete entstehen. Unsere Heimat erhält<br />
wieder zusätzliche Facetten – wenn wir es dem <strong>Biber</strong> erlauben und ermöglichen, zu<br />
uns zurückzukehren.<br />
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