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Lehrer Handbuch - Eine Welt in der Schule

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Esimba und die Ba-aka (Kongo)Esimba (E-sim-ba) ist e<strong>in</strong> Ba-aka-„Pygmäe“. DieNahrungbewegliches Ziel mit e<strong>in</strong>em Speer zu treffen, <strong>in</strong>dem sieaka machen auch Trommeln aus hohlen Baumstämmen4Ba-aka werden manchmal auch Bembendjelle o<strong>der</strong>Aka genannt. Er ist 10 Jahre alt und lebt mit se<strong>in</strong>ergroßen Familie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Sangha-Flusses imRegenwald des nördlichen Kongo <strong>in</strong> Afrika. Die Tages<strong>in</strong>d dort sehr heiß und oft sonnig, und die Nächtes<strong>in</strong>d kühl.Die Ba-aka glauben, als Gott die Menschen schuf,setzte er sie direkt <strong>in</strong> ihren Regenwald. Sie waren dieersten Menschen, die dort lebten. Der Wald ist ihre Heimatund er versorgt sie mit allem, was sie zum Leben brauchen.Die Ba-aka und an<strong>der</strong>e „Pygmäen“ s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>er als diemeisten an<strong>der</strong>en Völker. Die durchschnittliche Größee<strong>in</strong>es Ba-aka-Mannes be trägt etwa 1,50 m, wobei e<strong>in</strong>igeauch größer s<strong>in</strong>d.ZuhauseEsimba schläft mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er niedrigenrunden Hütte, doch den Großteil se<strong>in</strong>er wachen Zeitverbr<strong>in</strong>gt er draußen. Se<strong>in</strong>e Mutter baut ihr Haus ausbiegsamen jungen Bäumen. Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne wird zu e<strong>in</strong>emBogen geformt, bevor sie zusammengebunden werdenund so e<strong>in</strong>e Art Kuppel ergeben. Große Blätter werdenauf <strong>der</strong> Außenseite festgebunden, um die Hüttewasserdicht zu machen. Esimba schläft dr<strong>in</strong>nen auf e<strong>in</strong>erMatte. Er besitzt nur wenige D<strong>in</strong>ge, damit er beim UmzugDie Ba-aka verfügen über e<strong>in</strong> fundiertesWissen über den Wald, das ihnen ausreichende undabwechslungsreiche Versorgung mit Nahrung das ganzeJahr h<strong>in</strong>durch ermöglicht. Sie können Tierspuren lesen,wenn sie jagen, und anhand des Fluges e<strong>in</strong>er Bienekönnen sie Bienennester ausf<strong>in</strong>dig machen, um ihreLiebl<strong>in</strong>gsspeise zu sammeln: Honig. Auf <strong>der</strong> Jagd bewegensich die Männer leise durch den Wald und benutzenHandzeichen, um sich zu verständigen.Zur Nahrung <strong>der</strong> Ba-aka gehören bemba (e<strong>in</strong>eArt Antilope), Wildschwe<strong>in</strong>e, Büffel, Fisch, Honig,Süßkartoffeln, Nüsse, Bananen, Pilze, Beeren und an<strong>der</strong>eFrüchte. Die Frauen kennen den Blüte- und Reifezyklusvon hun<strong>der</strong>ten von Pflanzen, die sie als Nahrungsmittelo<strong>der</strong> zu mediz<strong>in</strong>ischen Zwecken sammeln. Es wird nichtsverschwendet, und viele <strong>der</strong> Lebensmittel werden mitden Nachbarn geteilt.Wenn die Ba-aka beabsichtigen, e<strong>in</strong>ige Monate an e<strong>in</strong>erLagerstätte zu bleiben, pflanzen sie auf kle<strong>in</strong>en Fel<strong>der</strong>nMais und Maniok an, e<strong>in</strong>e Art Wurzelgemüse, welchesgekocht o<strong>der</strong> zu Mehl verarbeitet werden kann, umdaraus Brot zu backen. Gelegentlich tauschen sie Fleischo<strong>der</strong> Fisch bei den örtlichen Bauern gegen Palmöl, Salzo<strong>der</strong> Kleidung e<strong>in</strong>.Speere auf e<strong>in</strong> rundes, über den Boden rollendes Holzstückwerfen. Die Mädchen lernen, <strong>in</strong>dem sie ihre Mütterkopieren. Sie sammeln Pflanzen als Nahrung und bauenkle<strong>in</strong>e Hütten, <strong>in</strong> denen sie spielen. Sie laden die Jungendorth<strong>in</strong> e<strong>in</strong>, wenn diese bei ihrer Jagd erfolgreich waren,und braten das Fleisch über e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Feuer vor<strong>der</strong> Hütte.Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> verkleiden sich auch als Bolu, denWaldgeist, <strong>der</strong> ihr Freund ist. Die Jungen rufenBolu aus dem Wald hervor und geben ihm Klei<strong>der</strong> ausBlättern. Die Mädchen locken ihn mit ihrem Klatschenund schönen Gesängen <strong>in</strong> das Lager. Bolu verleiht denK<strong>in</strong><strong>der</strong>n Macht über die Erwachsenen, und wenn erdie Erwachsenen um etwas bittet, müssen sie tun,was er sagt.MusikMusik und Tanz s<strong>in</strong>d für die Ba-aka sehr wichtig. Sieglauben, dass sie durch die Musik mit den Tieren undden Geistern des Waldes kommunizieren können.Vor e<strong>in</strong>er großen Jagd stimmen die Frauen e<strong>in</strong>enwun<strong>der</strong>schönen Jodelgesang an, <strong>der</strong> yelle genanntwird. Sie glauben, dass dieser Gesang die Geister <strong>der</strong>Tiere b<strong>in</strong>det, die gejagt werden sollen. Die Frauen sagenden Männern, wo sie die Tiere f<strong>in</strong>den werden. Nach e<strong>in</strong>erund Tierhäuten.Entscheidungsf<strong>in</strong>dungDie Ba-aka haben ke<strong>in</strong>e „Häuptl<strong>in</strong>ge“ o<strong>der</strong>e<strong>in</strong>e formelle Regierung, aber es gibt e<strong>in</strong> klaresRechtssystem <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Waldgebiete, <strong>in</strong> denensie leben und jagen. Je<strong>der</strong> ist für se<strong>in</strong> eigenes Handelnverantwortlich; doch es gibt auch viel Kooperationbei <strong>der</strong> Jagd, bei Musik und Tanz und bei <strong>der</strong>K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung. Streitigkeiten undMe<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten werden mit Humorund durch Rituale beigelegt – o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach durchTrennung. In <strong>der</strong> Gruppe als Ganzes verfügen dieFrauen über großen E<strong>in</strong>fluss und werden respektiert.Alte Leute haben den höchsten gesellschaftlichenStatus: die Ältesten, ob männlich o<strong>der</strong> weiblich, s<strong>in</strong>d<strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht die Träger <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft. Siefungieren als Richter <strong>in</strong> Dorfstreitigkeiten, er<strong>in</strong>nerndie an<strong>der</strong>en an die korrekte Lebensweise <strong>der</strong> Ba-aka,verfügen über das größte Wissen über den Wald undleiten Rituale und Zeremonien.ProblemeNeunzig Prozent des Waldes, <strong>in</strong> dem Esimba lebt,wird von Forstwirtschaftsbetrieben beansprucht.nicht so viel tragen muss.Die Ba-aka s<strong>in</strong>d Halbnomaden. Zwischen 10 und 50Personen leben zur selben Zeit <strong>in</strong> Esimbas Camp. Es s<strong>in</strong>dSpieleDie K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Ba-aka eignen sich alle Fähigkeiten,die sie für das spätere Leben benötigen, an, <strong>in</strong>dem sieerfolgreichen Jagd feiern sie ihr Glück mit Gesängen undTänzen, um sicherzustellen, dass sie auch weiterh<strong>in</strong> Glück<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jagd haben werden.Die Holzfäller bauen Straßen <strong>in</strong> den Wald undSiedler folgen ihnen.Als Folge flüchten Tiere und Vögel <strong>in</strong> ruhigere Teilejedoch weniger, wenn die Männer auf <strong>der</strong> Jagd unterwegsSpiele spielen und die Erwachsenen beobachten. DieMusik<strong>in</strong>strumente werden aus Materialien gefertigt,des Waldes, und die Ba-aka s<strong>in</strong>d gezwungen ebenfallss<strong>in</strong>d. Alle paar Monate zieht das gesamte Dorf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enJungen basteln kle<strong>in</strong>e Bogen und Pfeile, um damit Vögel,die im Wald zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. <strong>E<strong>in</strong>e</strong> e<strong>in</strong>saitige Harfe, genanntumzuziehen, um e<strong>in</strong>e ausgewogene Ernährung zuan<strong>der</strong>en Teil des Waldes, wo es mehr Tiere zu jagen undInsekten und an<strong>der</strong>e kle<strong>in</strong>e Lebewesen im Lager zu jagen.geedal, wird gebaut, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Stück Liane zwischen zweierhalten. Diese ruhigen Gebiete nehmen mehr undan<strong>der</strong>e Pflanzen zu sammeln gibt.Bei e<strong>in</strong>em Spiel namens ndaanga na songo üben sie, e<strong>in</strong>Enden e<strong>in</strong>es langen, dünnen Astes gebunden wird. Die Ba-mehr ab.

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