De Bistruper Heft 22 UB3Bullerdiek - Heimatverein-bissendorf.de

De Bistruper Heft 22 9Geschichtliches aus Bissendorf und der RegionKüster und Lehrer - EverhardusGraes -ältester Nachweis einer Schule in BissendorfM.W. StaubIn überlieferten Dokumenten zur Geschichte der Bissendorfer Kirchebegegnet uns der Name Graes.Zuerst hören wir von dem Küster Everhard Graes im Bericht desGeneralvicars Lucenius anlässlich der Visitation der BissendorferKirche im Jahre 1624. Lucenius sollte im Auftrage seines Bischofs EitelFriedrich von Hohenzollern die Landgemeinden besuchen und derenZustand beschreiben – insbesondere im Hinblick auf ihr Bekenntnis zurkath. Kirche.Lucenius war ein kluger Mann. Er vertraute nicht allein auf dieAussagen der befragten Pfarrherren. Auch auf dem Lande hatte sichherumgesprochen, dass der neue Bischof Verfechter einerGegenreformation war und die Kriegsereignisse, von denen auchBissendorf berührt wurde, zeigten deutlich an, dass die Existenz derlutherischen Gemeinden und damit die ihrer Prediger auf dem Spielstand. Die Truppen der katholischen Liga unter ihrem Feldherrn Tillybeherrschten zu dieser Zeit den westfälischen Raum. Der ligistischeOberst Anholt hatte sein Quartier noch im Nachbarort auf Burg Sandfort.Ein Pfarrherr, der im Amt bleiben wollte, musste den rechten Glaubenhaben. Das zu behaupten, war wichtig. Doch Lucenius konnte sehrgenau unterscheiden zwischen der bloß behaupteten Rechtgläubigkeitund einer Gottesdienstpraxis, die dieser ganz und gar zuwider lief.In Bissendorf traf er Verhältnisse an, die ihn an der Aussage desGeistlichen Michael Meier, ein guter Katholik zu sein, doch sehrzweifeln ließen. Auch wegen der Haltung des Küsters.