Vincenz Aktuell - St. Vincentius-Kliniken gAG
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Zeitschrift für<br />
die Mitarbeiter/innen<br />
und Freunde der<br />
<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
Karlsruhe<br />
September 2010 · Nr. 59<br />
<strong>Vincenz</strong><br />
<strong>Aktuell</strong><br />
Über Internet immer aktuell<br />
unter www.vincentius-ka.de<br />
Die weltweite Vinzentinische Familie<br />
feiert ein Doppeljubiläum.<br />
Vor 350 Jahren starben ihre Gründer:<br />
Louise von Marillac, am 15. März 1660 und<br />
Vinzenz von Paul, am 27. September 1660<br />
Wir Vinzentinerinnen in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> und der <strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />
sind eine ganz kleine Schwesterngemeinschaft.<br />
Aber wir „Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Freiburg“, so unser offizieller Name,<br />
gehören zu der großen internationalen Vinzentinischen Familie,<br />
wie auch die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> mit der <strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH,<br />
die durch den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein Karlsruhe entstanden sind.<br />
Vinzenz von Paul und Louise von Marillac haben als Vorbilder christlicher Nächstenliebe den Samen gelegt,<br />
der vielfältig aufgegangen ist.<br />
Bitte weiterlesen auf Seite 9.
2<br />
Südendstraße<br />
Seite 10<br />
Seite 38<br />
Seite 39 42<br />
Inh<br />
Editorial 4<br />
Aufsichtsrat<br />
und Vorstand 6<br />
Mitarbeitervertretungen 7<br />
Seelsorge und<br />
Gottesdienste 8<br />
Krankenhausseelsorge<br />
informiert 9<br />
Inbetriebnahme der<br />
Zentralsterilisation 11<br />
Den Pflegeberuf attraktiver<br />
machen – aber wie? 13<br />
Neubau einer Kindertagesstätte 14<br />
Pathologie 17<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 46/06
alt <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />
Woche des Sehens 29<br />
Gesundheitspolitische Ziele und<br />
Handlungsbedarf aus Sicht der<br />
christlichen Krankenhäuser 30<br />
Orthopädische Entwicklungshilfe<br />
in Tansania und Uganda 36<br />
Verleihung des Verdienstkreuzes<br />
am Bande des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland 38<br />
Tag der offenen Tür<br />
in der <strong>St</strong>. Marien-Klinik 42<br />
Lach dich gesund 46<br />
Fortbildungen 47<br />
Personalnachrichten 51<br />
Krankenhauspflegeschule 57<br />
Marienklinik<br />
Seite 49<br />
Seite 59<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 46/06 3<br />
3
Editorial<br />
„Die neue Patienten -<br />
verfügung – alles klar?“<br />
Nach langen politischen Diskussionen<br />
wurden im Juni 2009 die neuen<br />
Regelungen zur Patientenverfügung<br />
im Bundestag beschlossen. Diese<br />
Neuregelung soll den Menschen als<br />
frei entscheidendes Individuum in den<br />
Mittelpunkt der Entscheidung stellen<br />
und räumt auf mit der noch im letzten<br />
Jahrhundert tragenden Idee, dass das<br />
medizinisch Machbare ausschließlich<br />
die Handlungsweise des Arztes be -<br />
stimmt und der Wille des Patienten<br />
diesem Prozedere untergeordnet ist.<br />
Nach Ansicht namhafter Medizinrechtsexperten<br />
schafft die neue ge -<br />
setzliche Regelung Rechtssicherheit<br />
auf der ärztlichen Seite in kritischen<br />
Situationen, erfordert aber im Gegenzug<br />
in der Auseinandersetzung mit<br />
dem Willen des Patienten zukünftig<br />
noch mehr ärztliche Fachkompetenz<br />
in Indikationsstellung und ärztlichem<br />
Handeln. Die Formulierung des Therapieziels<br />
und die Prognosestellung<br />
sind dabei ausschließlich ärztliche<br />
Aufgabe und Verpflichtung, an denen<br />
sich dann diejenigen orientieren können<br />
und müssen, die dem verfügten<br />
Willen des Patienten Geltung verschaffen,<br />
wenn er dies selbst für sich<br />
nicht mehr kann.<br />
Schon im Jahre 2002 hat der Bundesgerichtshof<br />
festgestellt „Angesichts des<br />
bisherige Grenzen überschreitenden<br />
Fortschritts medizinischer Technologie<br />
gibt es keine Rechtsverpflichtung zur<br />
Erhaltung eines erlöschenden Lebens<br />
um jeden Preis. Maßnahmen zur<br />
Lebensverlängerung sind nicht schon<br />
deshalb unerlässlich, weil sie technisch<br />
möglich sind“, vielmehr „bestimmt die<br />
an der Achtung des Lebens und der<br />
Menschenwürde ausgerichtete Einzelfallentscheidung<br />
die Grenze ärztlicher<br />
Behandlungspflicht“. Nicht alles medizinisch<br />
Machbare muss also oder darf<br />
gemacht werden.<br />
Durch die gesetzliche Neuregelung<br />
wurde das Rechtsinstitut der Patientenverfügung<br />
im bürgerlichen Recht verankert<br />
(§ 1901a, b BGB) und begrifflich<br />
als schriftliche Willensbekundung<br />
eines einwilligungsfähigen Volljährigen<br />
für den Fall späterer Einwilligungsunfähigkeit<br />
umschrieben, bezogen<br />
auf die Vornahme oder Ablehnung<br />
„bestimmter“, zum Zeitpunkt der<br />
Abfassung der Patientenverfügung<br />
„noch nicht unmittelbar bevorstehender<br />
Untersuchungen, Heilbehandlungen<br />
oder ärztlicher Eingriffe“. Aus<br />
dieser Legaldefinition folgt, dass<br />
mündliche Willensbekundungen,<br />
mögen sie auch konkret und situationsbezogen<br />
sein, nicht den Begriff<br />
der Patientenverfügung erfüllen. Weiterhin<br />
fallen allgemeine Hinweise für<br />
die künftige Behandlung, z. B. „wenn<br />
ich einmal sehr krank und nicht mehr<br />
in der Lage bin, ein umweltbezogenes<br />
Leben zu führen, möchte ich würdevoll<br />
sterben dürfen“, nicht unter<br />
den Begriff der Patientenverfügung<br />
und haben daher keine unmittelbare<br />
Bindungskraft. Ebenfalls nicht erfasst<br />
vom Begriff der Patientenverfügung<br />
sind Entscheidungen, die sich auf<br />
konkret und zeitnah durchzuführende<br />
ärztliche Maßnahmen beziehen; z. B.<br />
die Einwilligung in eine am nächsten<br />
Tag anstehende Operation. Hier<br />
schließt das sogenannte Unmittelbarkeitskriterium<br />
die Bejahung einer Patientenverfügung<br />
aus, denn diese verlangt<br />
„noch nicht unmittelbar bevorstehende“<br />
ärztliche Maßnahmen.<br />
Abgesehen von diesen begrifflichen<br />
Einschränkungen hat das Gesetz<br />
auch formale Hürden für die Errichtung<br />
aufgestellt:<br />
- Volljährigkeit,<br />
- Einwilligungsfähigkeit,<br />
- handschriftliche Unterzeichnung mit<br />
eigenem Namen am Ende des Dokuments<br />
(das aber nicht eigenhändig,<br />
wie etwa ein Testament, geschrieben<br />
sein muss).<br />
Nicht erforderlich sind die Angabe<br />
eines Datums und Ortes, die vorherige<br />
Beratung durch einen Arzt,<br />
Rechtsanwalt, Notar oder eine sonstige<br />
rechtskundige Person, ebenso ist<br />
keine regelmäßige Aktualisierung<br />
gefordert oder gar die Eintragung in<br />
ein Register. Dem schriftlich niedergelegten,<br />
so genannten antizipativen<br />
Willen des Patienten ist „Ausdruck<br />
und Geltung zu verschaffen“, so die<br />
offizielle Formulierung. Ob diese<br />
Übereinstimmung zwischen früherer<br />
Willensäußerung und jetziger Sachlage<br />
besteht, muss in erster Linie der<br />
Betreuer beziehungsweise Bevollmächtigte<br />
ermitteln, denn an ihn richtet<br />
sich das Gesetz. Das Gesetz geht<br />
vom Bestehen einer Betreuung oder<br />
Vorsorgevollmacht aus, weshalb der<br />
Betreuer / Bevollmächtigte im Dialog<br />
mit dem Arzt die zutreffende Entscheidung<br />
erörtern muss (§ 1901b Abs. 1<br />
BGB). Die andere, in der Lebenswirklichkeit<br />
häufige – vielleicht sogar häufigere<br />
– Konstellation wird dagegen<br />
in der Neuregelung nicht angesprochen,<br />
nämlich das <strong>St</strong>adium vor der<br />
Betreuerbestellung oder vor Erscheinen<br />
beziehungsweise Bekanntwerden<br />
eines Vorsorgebevollmächtigten. Oftmals,<br />
zum Beispiel im Notdienst oder<br />
bei unbekannten Patienten, ist der<br />
Arzt aber auf sich allein gestellt, ist<br />
zum Zeitpunkt der Entscheidung kein<br />
Betreuer oder Bevollmächtigter vorhanden.<br />
Dann muss – ohne dass der<br />
Wortlaut des Gesetzes dies ausdrücklich<br />
sagt – der behandelnde Arzt den<br />
Inhalt und die gegebenenfalls bindende<br />
Wirkung der Patientenverfügung<br />
ermitteln, um zu wissen, was er<br />
tun beziehungsweise unterlassen darf<br />
oder muss. Damit verbleibt das<br />
Dilemma der praktischen und ethischjuristisch<br />
richtigen Entscheidungsfindung<br />
in allen Fällen so lange bei ihm,<br />
wie noch kein Betreuer bestellt oder<br />
Bevollmächtigter des Patienten und<br />
damit dessen „Willensvollstrecker“<br />
(§1901a Abs. 5 BGB) vorhanden ist.<br />
Ist die ärztliche Maßnahme nicht<br />
eilig, muss der Arzt darauf drängen,<br />
dass in der Zwischenzeit ein Betreuer<br />
bestellt oder ein etwa benannter<br />
Bevollmächtigter erreicht wird.<br />
Liegt keine Patientenverfügung vor<br />
oder entspricht die gegenwärtige<br />
Behandlungs- und Lebenssituation<br />
nicht dem Inhalt der in der Patientenverfügung<br />
getroffenen Regelung, fehlt<br />
also außer dem aktuellen ein antizipativer<br />
Wille, muss auf den mutmaßlichen<br />
Willen des Patienten abgestellt<br />
werden, da dessen Einwilligung stets<br />
4 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Voraussetzung für rechtmäßiges ärztliches<br />
Handeln ist. Für die Ermittlung<br />
des mutmaßlichen Willens nennt das<br />
Gesetz einige Anhaltspunkte, die<br />
schon in den bislang ergangenen Entscheidungen<br />
genannt wurden: frühere<br />
mündliche oder schriftliche Äußerungen,<br />
ethische oder religiöse Überzeugungen<br />
und sonstige persönliche<br />
Wertvorstellungen, Alter und Heilungschancen.<br />
Die wichtigste und folgenschwerste<br />
Regelung ist die zur Reichweite der<br />
Patientenverfügung. Danach gilt der<br />
Wille des Patienten, sofern die übrigen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, „unabhängig<br />
von Art und <strong>St</strong>adium einer<br />
Erkrankung“. Damit hat der Gesetzgeber<br />
die von der Rechts sprechung bisher<br />
vertretene eingeschränkte Verbindlichkeit<br />
der Patientenverfügung auf<br />
unumkehrbaren tödlichen Verlauf des<br />
Grundleidens ausdrücklich aufgegeben.<br />
Die bindende Wirkung der Patientenverfügung<br />
ist Kraft Gesetzes<br />
damit nicht mehr auf tödliche Erkrankungen,<br />
die <strong>St</strong>erbephase, die Todesnähe,<br />
einen endgültigen Bewusstseinsverlust<br />
oder einen schweren Demenzzustand<br />
be schränkt. Viele Ärzte,<br />
Betreuer, Juristen und andere werden<br />
daraufhin wohl umdenken müssen!<br />
Ungeklärt ist durch den Spruch des<br />
Gesetzgebers auch die Frage, welcher<br />
Sicherheit die Indikation für den<br />
Behandlungsabbruch bedarf. Zu<br />
Recht steht nach dem Sinn des Gesetzes<br />
die Prüfung der Indikation an erster<br />
<strong>St</strong>elle und sie muss natürlich vom<br />
Arzt vorgenommen werden. Damit<br />
aber stellt sich das Problem, ob für<br />
seine Entscheidung, keine weiteren<br />
Maßnahmen mit dem Ziel der Lebensverlängerung<br />
mehr durchzuführen,<br />
eine große, sehr große, gar „an<br />
Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“<br />
oder nur seine „ärztliche Überzeugung“<br />
erforderlich ist. Somit ist<br />
festzustellen, dass der Gesetzgeber<br />
längst nicht alle Fragen geklärt hat,<br />
die im Zusammenhang mit der Hilfe<br />
beim <strong>St</strong>erben und der Patientenver -<br />
fügung stehen. Rechtsunsicherheiten<br />
sind geblieben und auch die Teilregelung<br />
der Patientenverfügung selbst<br />
enthält erhebliche Unklarheiten und<br />
Lücken, z. B. die fehlende Regelung<br />
der Aufbewahrung, der vorherigen<br />
Beratung, der Abstufung der Bindungswirkung<br />
oder der periodischen<br />
Unterschriftserneuerung. Es ist für<br />
Ärzte, Betreuer und Angehörige teilweise<br />
unbefriedigend, an die Patientenverfügung<br />
auch gebunden zu sein,<br />
ohne zu wissen, unter welchen Um -<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
ständen sie zu <strong>St</strong>ande gekommen ist<br />
und ob sie wirklich noch fortgilt.<br />
Ungelöst sind nach wie vor ferner<br />
einige der Kernfragen. Wie hat der<br />
Arzt zu entscheiden, wenn:<br />
- kein Betreuer bestellt ist,<br />
- zwischen vorbedachter und tatsächlicher<br />
(aktueller) Lebens- und Be -<br />
handlungssituation keine Deckungsgleichheit<br />
besteht und<br />
- der mutmaßliche Wille nicht zu eruieren<br />
ist?<br />
Trotz dieser zuletzt genannten Zweifel<br />
ist in der neuen, gesetzlichen Regelung<br />
zur Patientenverfügung ein weiterer<br />
Schritt in die Richtung der <strong>St</strong>ärkung<br />
der Patientenautonomie und des<br />
Selbstbestimmungsrechtes eines Patienten<br />
zu sehen. Da jedoch mit dieser<br />
Regelung kein „Automatismus“ verbunden<br />
ist, wird auch zukünftig die<br />
vertrauensvolle, fachkompetente Beratung<br />
und Aufklärung von Patienten<br />
und Angehörigen im Hinblick auf die<br />
Therapie und die ärztliche Begleitung<br />
bis zum Lebensende von zentraler<br />
Bedeutung sein. Diesem Inhalt und<br />
diesen Gedanken sollten wir an den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> daher auch<br />
zukünftig unsere besondere Aufmerksamkeit<br />
schenken.<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Jürgen Biscoping<br />
Direktor der Klinik für Anaesthesie<br />
und Operative Intensivmedizin<br />
Impressum<br />
20. Jahrgang,<br />
59. Ausgabe:<br />
09. September 2010<br />
Herausgeber:<br />
<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe<br />
<strong>St</strong>einhäuserstr.18, 76135 Karlsruhe<br />
Redaktion:<br />
Bernhard Belstler<br />
Redaktionsschluss:<br />
24. August 2010<br />
Sekretariat: H. Geiger<br />
Verantwortlich i.S.d.P.:<br />
B. Belstler<br />
Telefon 0721/8108-2111<br />
FAX 0721/8108-2100<br />
bernhard.belstler@vincentius-ka.de<br />
Fotos/Bilder:<br />
M. Leidert, Karlsruhe<br />
Autorinnen und<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
R. App, B. Belstler, P. Benkowitz,<br />
K.-P. Binkert, Prof. Dr. J. Biscoping,<br />
W. Breuninger, Dr. E. Feltes,<br />
Dr. F. Gora, M. Halbgewachs,<br />
Sr. Marieta F. Joepgen, E. Kaiser,<br />
P. Kenk, E. Löhlein, T. Maier,<br />
G. Merker, Bruder Klaus Schäfer,<br />
Prof. Dr. E. Siegel, Kurs 10/06 Krankenpflegeschule,<br />
Team Pathologie<br />
Layout, grafische Gestaltung<br />
und Druck:<br />
Badenia Verlag und Druckerei GmbH<br />
Karlsruhe<br />
Auflage: 3.000<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung der<br />
<strong>St</strong>.Vincen tius-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe.<br />
Redaktion und Herausgeber identifizieren<br />
sich nicht unbedingt mit allen<br />
abgedruckten Beiträgen und behalten<br />
sich die Kürzung von Zuschriften aller<br />
Art vor.<br />
5
Aufsichtsrat und<br />
Vorstand informieren<br />
� Wahl des Aufsichtsrates<br />
In der diesjährigen Hauptversammlung<br />
am 23. Juli 2010 wurde turnusgemäß<br />
der Aufsichtsrat der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
neu gewählt. Sämtliche<br />
bisherigen Aufsichtsratsmitglieder<br />
mit Ausnahme von Herrn Superior<br />
Dieter Holderbach hatten sich zu<br />
einer erneuten Kandidatur bereit<br />
erklärt. Für den langjährigen Dekan<br />
der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan, Herr Superior<br />
Dieter Holderbach, kandidierte Herr<br />
Dekan Hubert <strong>St</strong>reckert. Alle Aufsichtsratsmitglieder<br />
wurden für weitere<br />
5 Jahre gewählt. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
wurde aus der Mitte<br />
des Aufsichtsrates Herr Bankvorstand<br />
a. D. Paul W. Mondorf gewählt. Zu<br />
seinem <strong>St</strong>ellvertreter wurde Herr<br />
Diplom Wirtschaftsingenieur Detlef<br />
Vogt bestimmt.<br />
� Budgetabschluss mit<br />
den Krankenkassen für<br />
das Geschäftsjahr 2010<br />
Am 29. Juni 2010 fanden mit den<br />
hauptsächlich beteiligten Krankenkassen<br />
in den Räumen der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong> die Budgetverhandlungen<br />
zur Findung des Krankenhausbudgets<br />
2010 statt.<br />
Die Vereinbarung für 2010 sieht eine<br />
Fallzahl einschließlich Überlieger<br />
von 31.500 Patienten vor. Der Case-<br />
Mix liegt bei 31.768. Einschließlich<br />
der zu erhebenden bundeseinheitlichen<br />
Zusatzentgelte in Höhe von<br />
1.526.000,-- € liegt damit das Ge -<br />
samtbudget aus allgemeinen Krankenhausleistungen<br />
bei 100.491.000,--€.<br />
Darin enthalten sind auch die Erlöse<br />
für die Behandlung im Rahmen der<br />
integrierten Versorgungsverträge und<br />
der vor- und nachstationären Behandlung.<br />
Auf dieser Basis haben sich die<br />
beiden Vertragsparteien (Krankenkassen<br />
und Krankenhaus) geeinigt. Nach<br />
Genehmigung durch die entsprechen-<br />
den Gremien der Vertragsparteien<br />
und nach Genehmigung der Festsetzungsbehörde,<br />
des Regierungspräsidiums<br />
Karlsruhe, strebt die Geschäftsführung<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
eine Umsetzung der diesjährigen Budgetvereinbarung<br />
zum 01. August<br />
2010 an.<br />
� Bundesverdienstkreuz<br />
für den Aufsichtsrats -<br />
vorsitzenden Herrn Paul<br />
W. Mondorf<br />
Herr Bundespräsident a.D. Prof. Dr.<br />
Horst Köhler hat dem Vorschlag von<br />
Herrn Ministerpräsident a.D. Günther<br />
H. Oettinger entsprochen und Herrn<br />
Paul W. Mondorf das Verdienstkreuz<br />
am Bande des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />
Herr Regierungspräsident Dr.<br />
Rudolf Kühner hat am Freitag, dem<br />
20. August 2010 die hohe Auszeichnung<br />
an Herrn Mondorf überreicht.<br />
Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes<br />
am Bande des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland an<br />
den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn<br />
Paul W. Mondorf, wird das hohe<br />
Engagement des Geehrten als Vorstandsmitglied<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Vereins<br />
e.V. und als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
(seit 2001) im Aufsichtsrat der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> gewürdigt.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat gratulieren<br />
ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn<br />
Paul W. Mondorf, sehr herzlich zu dieser<br />
hohen Auszeichnung. Die Feierlichkeiten<br />
der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />
an Herrn Paul W. Mondorf<br />
sind in der Heftmitte auch fotografisch<br />
festgehalten.<br />
� Richtfest für den<br />
Neubau einer Kinder -<br />
tagesstätte<br />
Am Freitag, dem 09.07.2010 konnte<br />
nach nur wenigen Monaten Bauzeit<br />
das Richtfest für den Neubau einer<br />
Kindertagesstätte an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
begangen werden. Herr<br />
Verwaltungsdirektor Möhlmann rief<br />
den anwesenden Gästen des Richt -<br />
festes der Kindertagesstätte nochmals<br />
den Entstehungs- und Entscheidungsprozess<br />
in Erinnerung und bedankte<br />
sich im Namen des Krankenhausträgers<br />
bei allen beteiligten Baufirmen,<br />
die für die schnelle Realisierung des<br />
Rohbaus verantwortlich waren. Herr<br />
Architekt Ruser sprach in seinem<br />
Grußwort die Zuversicht aus, dass<br />
bei weiterem zügigem Baufortschritt<br />
die Kindertagesstätte wie geplant zu<br />
Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden<br />
könne. Weitere fotografische<br />
Impressionen und den obligatorischen<br />
Richtspruch des Mitarbeiters der<br />
Firma Bold haben wir in der Heftmitte<br />
festgehalten.<br />
� Inbetriebnahme<br />
der neuen<br />
Zentralsterilisation<br />
In den letzten 12 Monaten wurde im<br />
früheren Küchentrakt der <strong>St</strong>. Marien-<br />
Klinik eine neue Zentralsterilisation<br />
eingebaut, die künftig die Versorgung<br />
sämtlicher OP-Bereiche der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
sicherstellen soll. Mit<br />
der Inbetriebnahme der Zentralsterilisation<br />
im vergangenen März (siehe<br />
auch Impressionen der Inbetriebnah -<br />
me) sollen die verschiedenen dezentralen<br />
<strong>St</strong>erilisationseinheiten in den<br />
einzelnen Fachabteilungen aufgegeben<br />
werden. Insgesamt hat die neue<br />
Zentralsterilisation die Versorgung<br />
von 23 OP- und Eingriffsräumen<br />
sicher zu stellen. In diesen OP’s werden<br />
jährlich ca. 21.000 Operationen<br />
durchgeführt. Die Baukosten beliefen<br />
sich auf 2.950 T€. Das Land Baden-<br />
Württemberg hat diese Investitionsmaßnahme<br />
mit einem Förderbetrag in<br />
Höhe von 1.200 T€ unterstützt. Mit<br />
der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation<br />
werden die Ablaufstrukturen<br />
deutlich verbessert. Dies<br />
führt auch zu einer weiteren <strong>St</strong>ärkung<br />
der Wirtschaftlichkeit der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />
6 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
Ihr<br />
ppa. Bernhard Belstler
Mitarbeitervertretungen<br />
informieren<br />
Liebe Mitarbeiterinnen,<br />
liebe Mitarbeiter,<br />
die im März neu gewählte gemeinsame<br />
MAV hat ihre Tätigkeit sogleich<br />
aufgenommen und in einer konstituierenden<br />
Sitzung den Vorsitzenden,<br />
2 <strong>St</strong>ellvertreter (1xSüdendstraße,<br />
1x <strong>St</strong>einhäuserstraße) sowie für jedes<br />
der 3 Häuser einen Schriftführer<br />
gewählt.<br />
Alter und neuer Vorsitzender ist Herr<br />
Michael Kummer auf den bei der<br />
Wahl mit Abstand die meisten <strong>St</strong>immen<br />
fielen. Auch die <strong>St</strong>ellvertreter mit<br />
Frau Martina Kaiser für die <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />
und Herr Patrik Kenk für die<br />
Südendstraße wurden in ihrem Amt<br />
bestätigt.<br />
Schriftführer sind: Uwe Börner (Süd -<br />
end), Jutta Brinkmann (<strong>St</strong>einhäuser)<br />
und Manuela Wachter (Marienklinik).<br />
Um Ihnen alle 15 Mitglieder besser<br />
vorstellen zu können, haben wir uns<br />
ablichten lassen:<br />
Die Aufgaben einer MAV sind vielschichtig.<br />
Hauptaufgabe ist es, für die Belange<br />
der Mitarbeiter/-innen ein offenes<br />
Ohr zu haben, Sie zu beraten, mögliche<br />
Konflikte anzugehen und diese<br />
im optimalen Fall zu lösen.<br />
In manchen Dingen besitzt die MAV<br />
ein Mitbestimmungsrecht, sowie ein<br />
Vorschlagsrecht für etwaige Verbesserungen,<br />
die den Mitarbeitern/-innen<br />
und/oder der Einrichtung zum Vorteil<br />
sein können.<br />
Nicht zuletzt sehen wir es als unsere<br />
Aufgabe an, Sie über Neuerungen,<br />
sowohl in unseren <strong>Kliniken</strong> als auch<br />
im Arbeits- und Tarifrecht auf dem<br />
Laufenden zu halten. Aus diesem<br />
Grund fassen wir die für Beschäftigte<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
im TVöD interessantesten Änderungen<br />
der diesjährigen Tarifabschlüsse<br />
zusammen.<br />
TVöD<br />
Lineare Lohnerhöhung:<br />
1,2% ab 01.01.2010<br />
0,6% ab 01.01.2011<br />
0,5% ab 01.08.2011<br />
Einmalzahlung:<br />
240,-€ Januar 2011<br />
Zum Redaktionsschluss standen die<br />
Details zur Umsetzung der Tarifabschlüsse<br />
für Beschäftigte unter dem<br />
Marburger Bund leider noch nicht<br />
fest.<br />
Sollten Sie hierzu oder zu anderen<br />
Themen Fragen haben, wenden Sie<br />
sich vertrauensvoll an uns.<br />
Abschließend wünschen wir allen<br />
Leserinnen und Lesern dieser Ausgabe<br />
viel Vergnügen bei der weiteren<br />
Lektüre, unseren Patientinnen und<br />
Patienten eine baldige Genesung und<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eine angenehme Arbeitszeit.<br />
Für die Mitarbeitervertretung grüßt<br />
Sie herzlich<br />
Patrik Kenk<br />
<strong>St</strong>v. Vorsitzender<br />
7
Leistungsprofile der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />
und der<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH<br />
Die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> in Karlsruhe können<br />
auf eine 156-jährige Geschichte zurückblicken.<br />
Gegründet wurden die <strong>Kliniken</strong> 1851 durch Frau<br />
Amalie Baader und Herrn Kaplan Xaver Höll von der<br />
Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan. Es ist den Verantwortlichen gelungen<br />
aus kleinen Anfängen ein Unternehmen mit<br />
1.600 Mitarbeitern, darunter mehr als 200 Ärzte aufzubauen,<br />
das aus der Reihe der gemeinnützigen<br />
Institutionen in der Region Mittlerer Oberrhein /<br />
Nordschwarzwald nicht mehr wegzudenken ist. Die<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> sind akademisches Lehr -<br />
krankenhaus der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.<br />
Fusion mit der <strong>St</strong>. Marienklinik<br />
Der Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg<br />
weist die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> nach der Fusion mit<br />
der <strong>St</strong>. Marien-Klinik als einheitliches Krankenhaus<br />
der Zentralversorgung mit 804 Planbetten aus.<br />
Zusammen mit den beiden anderen großen Kranken -<br />
häusern in Karlsruhe bilden die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
den Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe. Das<br />
Pathologische Institut ist Dienstleister nicht nur für das<br />
eigene Haus, sondern auch für eine große Zahl von<br />
benachbarten Krankenhäusern und Arztpraxen. Die<br />
Apotheke beliefert mehrere andere Krankenhäuser.<br />
Hubschrauber Christoph 43<br />
mehr als 1.300 Einsätze pro Jahr<br />
Der an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> stationierte<br />
Hubschrauber der Deutschen Ret tungs flugwacht<br />
Christoph 43 hat mit mehr als 1.300 Einsätzen pro<br />
Jahr eine der höchsten Einsatzquoten aller Rettungs -<br />
hubschrauber in der BRD. Alle medizinischen<br />
Großgeräte sind in der <strong>St</strong>andortplanung des Landes<br />
aufgenommen, so dass die Ausstattung der 16<br />
Fachdisziplinen der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> höchstmöglichem<br />
<strong>St</strong>andard entspricht.<br />
35.000 stationäre und<br />
100.000 ambulante Patienten pro Jahr<br />
Jährlich werden 35.000 Patienten stationär und nahezu<br />
100.000 Patienten ambulant behandelt. Vorstand<br />
und Aufsichtsrat der <strong>St</strong>. Vincen tius- <strong>Kliniken</strong> werden<br />
auch in Zukunft die seit Jahrzehnten betriebene strategische<br />
Planung der Entwicklung und des Ausbaus<br />
des Behandlungs angebotes der klinischen Fach -<br />
disziplinen vorantreiben.<br />
Seelsorge und Gottes -<br />
dienste im Krankenhaus<br />
Südendstraße 32<br />
• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />
Bruder Klaus Schäfer, SAC<br />
Tel. 8108-3521<br />
Seelsorge-Schwestern:<br />
Sr. Marieta<br />
Tel. 8108-2228<br />
Sr. Claudia<br />
Tel. 8108-3586<br />
Sr. Claudia Machwirth<br />
Tel. 8108-3767<br />
• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />
Tel. 8108-3539<br />
Gottesdienste in der Kapelle<br />
Dienstag, 18.00 Uhr rk<br />
mit Krankensalbung im Gottesdienst<br />
Freitag, 18.00 Uhr rk<br />
Samstag, 18.00 Uhr rk<br />
mit anschl. Krankenkommunion<br />
Sonntag, 9.00 Uhr rk<br />
Mittwoch, 18.00 Uhr ev<br />
<strong>St</strong>einhäuserstraße 18<br />
• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />
Pfr. Herbert Margeth<br />
Tel. 8108-1<br />
(Di bis Fr 9-12 Uhr)<br />
Seelsorge-Schwestern:<br />
Sr. Marieta, Tel. 8108-2228<br />
Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805<br />
• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />
Tel. 8108-3539<br />
Gottesdienste in der Kapelle<br />
Mo, Mi 7.00 Uhr Morgenlob<br />
18.00 Uhr rk<br />
Di, Do, Fr 7.00 Uhr Morgenlob<br />
18.00 Uhr Abendlob<br />
Samstag 9.30 Uhr<br />
Krankenkommunion<br />
auf den <strong>St</strong>ationen<br />
Sonntag 10.00 Uhr rk<br />
Edgar-von-Gierke-<strong>St</strong>r. 2<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH<br />
• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />
Bruder Klaus Schäfer, SAC<br />
Tel. 8108-3521<br />
Seelsorge-Schwester:<br />
Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805<br />
• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />
Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />
Tel. 8108-3539<br />
Gottesdienste in der Kapelle<br />
Samstag, 19.30 Uhr rk,<br />
mit anschl. Krankenkommunion<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat, 17 Uhr<br />
Segnungsgottesdienst für Schwangere.<br />
Auf Wunsch und nach Vereinbarung<br />
feiern wir Krankensalbung,<br />
Kommunion bzw. Abendmahl auf den<br />
<strong>St</strong>ationen.<br />
Die Seelsorger/innen sind über die<br />
Pforten zu erreichen und besuchen<br />
Sie gern. Für ungestörte Einzelgespräche<br />
stehen die Sprechzimmer zur<br />
Verfügung. Die Gottesdienste werden<br />
aus den Kapellen in die Krankenzimmer<br />
übertragen.<br />
8 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Die Krankenhausseelsorge<br />
informiert<br />
Die weltweite<br />
Vinzentinische Familie<br />
Fortsetzung von Seite 1:<br />
Hier ein kurzer Überblick der Organisationen<br />
mit den vielen Menschen,<br />
die im Geiste des hl. Vinzenz von<br />
Paul und der hl. Louise von Marillac<br />
leben und wirken wollen:<br />
1. Internationale Vereinigung der<br />
Charitès AIC 260.000 Mitglieder<br />
2. Kongregation der Mission –<br />
Lazaristen – Patres, bzw. Vinzentiner<br />
4.000 Mitglieder<br />
3. Genossenschaft der Töchter der<br />
christlichen Liebe<br />
23.000 Mitglieder<br />
4. Föderation der Barmherzigen<br />
Schwestern 4.500 Mitglieder<br />
5. Föderation der Barmherzigen<br />
Schwestern – Mutter Seton<br />
5.000 Mitglieder<br />
6. Vinzenz-Konferenzen SSVP<br />
880.000 Mitglieder<br />
7. Marianische – Vinzentinische<br />
Jugend 200.000 Mitglieder<br />
8. Verein der Wundertätigen<br />
Medaille (Maria erschien 1830<br />
einer Barmherzigen Schwester in<br />
Paris) über 6 Millionen Mitglieder<br />
9. In vielen Vinzentinischen Ordensgemeinschaften<br />
gibt es Vereinigungen<br />
von Frauen und Männern, die<br />
sich den Aufgaben und Zielen<br />
dieser Gemeinschaften besonders<br />
verbunden fühlen, aber nicht in<br />
den Orden eintreten wollen oder<br />
können. Diese Vinzentinischen<br />
Weggemeinschaften und Freundeskreise<br />
gewinnen immer mehr<br />
an Bedeutung.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
Der 350. Gedenktag des Todes von<br />
Vinzenz und Louise darf ein Anlass<br />
sein, in Dankbarkeit den Spuren zu<br />
folgen, die diese charismatischen Pioniere<br />
der christlichen Nächstenliebe,<br />
die bestimmt nicht als Heilige ge -<br />
boren wurden und einen schweren<br />
Weg gegangen sind, der Welt ge -<br />
schenkt haben.<br />
Vinzenz von Paul (Heiligsprechung<br />
1747; Gedenktag 27. Sept.)<br />
- ein junger, strebsamer Mensch, der<br />
Karriere machen wollte...<br />
- ein Mensch, der eigene und fremde<br />
Not kennen gelernt hatte und doch<br />
überzeugt war: „Erbarmen ist das<br />
innerste Geheimnis Gottes“<br />
- ein Mensch, der sich von Klugheit<br />
und Realitätssinn und von einer<br />
unendlich erfinderischen Liebe leiten<br />
ließ<br />
- ein Mensch mit der ungewöhnlichen<br />
Begabung, mit den unterschiedlichs -<br />
ten Personen Beziehungen aufbauen<br />
zu können, mit Armen und<br />
Reichen, mit Leuten aus Kirche und<br />
Politik, mit Vornehmen und Ungebildeten,<br />
mit Ordensleuten und<br />
Laien, die er mit seinem Engagement<br />
christlicher Nächstenliebe<br />
anstecken konnte<br />
- ein Mensch, der sich unermüdlich<br />
mit nüchternem Realismus und grenzenlosem<br />
Gottvertrauen für<br />
christliche Humanität einsetzte<br />
- Vinzenz von Paul ist so ein Zeichen<br />
der Liebe Gottes und Antwort auf<br />
Fragen unserer Zeit.<br />
Louise von Marillac (Heiligsprechung<br />
1934; Gedenktag 15. März)<br />
- eine Frau, Mutter und Witwe, die<br />
mit Vinzenz von Paul die Schwes -<br />
terngemeinschaft der Vinzentinerinnen<br />
(Filles de la Charite) gegründet<br />
hat<br />
- eine Frau, ergriffen von einer flammenden<br />
Liebe zu Christus, dem sie<br />
besonders in armen und bedürftigen<br />
Menschen begegnete. Dabei war<br />
das Wort Jesu: „Liebet einander,<br />
wie ich euch geliebt habe“<br />
treibende Kraft und tragender<br />
Grund ihres sozialen Tuns. Ihr<br />
Wahlspruch lautete: „die Liebe<br />
Christi drängt uns“<br />
- Louise von Marillac setzt mit ihrem<br />
Leben in tätiger Liebe ein Zeichen<br />
und fordert uns auch heute in der<br />
Zeit moderner wohl verwalteter<br />
Sozialarbeit zu barmherziger Liebe<br />
heraus.<br />
Rund zweihundert Jahre nach ihrem<br />
Tod war es dann der aus Mailand<br />
stammende Frédéric Ozanam (1813-<br />
1853), der sich vom Engagement<br />
und von den Ideen von Vinzenz von<br />
Paul anstecken ließ und von Paris<br />
aus, wo er an der Sorbonne als Professor<br />
wirkte, die ersten Vinzenzkonferenzen<br />
für <strong>St</strong>udenten ins Leben rief.<br />
Aus dem kleinen Samenkorn, das<br />
Frédéric Ozanam nach dem Vorbild<br />
des hl. Vinzenz gelegt hatte, ist in<br />
den folgenden Jahren eine weltweit<br />
aktive karitative christliche Laiengemeinschaft<br />
entstanden.<br />
Von den Ideen Frédéric Ozanam<br />
ließen sich in Karlsruhe 1851 Amalie<br />
Baader und Xaver Höll, Kaplan in der<br />
Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan, inspirieren und<br />
gründeten den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein,<br />
der zur Gründung der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
Klinken führte. 1882 wurde der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein Karlsruhe in den<br />
Generalrat der <strong>Vincentius</strong>konferenzen<br />
Paris aufgenommen.<br />
Im Eingangsbereich der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinik<br />
in der <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />
hängt eine Tafel mit der Gründungsgeschichte<br />
der Krankenhäuser und<br />
ein Bild von Amalie Baader und<br />
Kaplan Xaver Höll. Amalie Baader<br />
war Schriftstellerin und unterstütze<br />
zeitlebens Arme und Kranke.<br />
Am 15. März 1806 wurde sie in<br />
Wertheim geboren und ist am<br />
15. Oktober 1878 in Karlsruhe verstorben.<br />
Ein Jahr später starb Kaplan<br />
Xaver Höll. Beide hinterließen dem<br />
Verein ihr Vermögen. Seit 2000 trägt<br />
eine <strong>St</strong>raße in der Karlsruher Südstadt<br />
den Namen „Amalie-Baader-<strong>St</strong>raße“.<br />
Möge das gelebte Evangelium der<br />
tätigen christlichen Nächstenliebe<br />
sich immer weiter entfalten und<br />
Früchte bringen.<br />
Schwester Marieta F. Joepgen<br />
9
Termine<br />
3.11. –<br />
Gedenkgottesdienst<br />
für verstorbene Pensionäre des <strong>Vincenz</strong><br />
Am Mittwoch, dem 3. November, gedenken wir<br />
um 14 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32<br />
aller verstorbenen Pensionäre der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong>. Hierzu sind alle Mitarbeiter wie auch<br />
alle Pensionäre ganz herzlich eingeladen.<br />
7.11. –<br />
Trostgottesdienst für trauernde Eltern<br />
Am Sonntag, dem 7. November, findet um 18 Uhr<br />
in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 ein Trostgottesdienst<br />
für trauernde Eltern statt. Hierzu<br />
sind alle Eltern und Geschwisterkinder eingeladen,<br />
gleichgültig wie alt das Kind wurde oder<br />
woran es gestorben ist, unerheblich wie viel Jahre<br />
es inzwischen zurück liegt. Im Anschluss an den<br />
Trostgottesdienst sind alle Mitfeiernde zum<br />
gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.<br />
14.11. –<br />
Gedenkgottesdienst<br />
für verstorbene Patienten<br />
Am Sonntag, dem 14. November, gedenken wir<br />
um 17 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32<br />
aller in den letzten Monaten in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong> verstorbenen Patienten. Hierzu sind alle<br />
Angehörige ganz herzlich eingeladen, aber auch<br />
alle Angestellte der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>. Im<br />
Anschluss an den Gedenkgottesdienst sind alle<br />
Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Kaffee<br />
und Gebäck eingeladen.<br />
26.12. –<br />
Trost-Weihnacht für Trauernde<br />
Am 26. Dezember feiern wir um 18 Uhr in der<br />
Klinikkapelle der Südendstr. 32 eine Trost-Weihnacht.<br />
Hierzu sind alle Personen eingeladen, die<br />
um einen Verstorbenen trauern. Im Anschluss an<br />
die Trost-Weihnacht sind alle Mitfeiernde zum<br />
gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.<br />
Wichtige Personal-Infos:<br />
Im Intranet steht dem Personal eine eigene Seite<br />
der Klinikseelsorge mit Informationen zur Verfügung.<br />
Sie finden dort:<br />
• Gottesdienstzeiten<br />
• Telefonnummern der Klinikseelsorger/innen<br />
• Telefonnummern von Seelsorgern anderer<br />
Sprachen, Konfessionen und Religionen<br />
• Gebete<br />
• weitere Infos<br />
In jedem <strong>St</strong>ationszimmer sind die Telefon- und<br />
Piepsernummern der Seelsorger/innen angegeben.<br />
Sind diese nicht erreichbar, so ist die Zentrale<br />
der jeweiligen Häuser anzurufen. Diese können<br />
andere Seelsorger/innen beiholen. Geben Sie<br />
hierzu Name, <strong>St</strong>ation und Konfession des Patienten<br />
an.<br />
10<br />
90. Geburtstag<br />
von Sr. Maria Martha<br />
Am 26.7.1920 wurde Sr. Maria<br />
Martha auf dem Tännlehof (Gemein -<br />
de Sankt Märgen, Schwarzwald)<br />
geboren. Schon Jahre zuvor war die<br />
Mutter von Sr. Maria Martha so<br />
krank, dass sie den Weg nach<br />
<strong>St</strong>. Märgen zur Sonntagsmesse nicht<br />
gehen konnte. Daher wurde am<br />
Tännlehof eine kleine Kapelle<br />
errichtet und 1914 eingeweiht, in der<br />
die Bewohner des Hofes beten konn -<br />
ten.<br />
Am 26.7.2010 feierte Sr. Maria<br />
Martha auf dem Tännlehof im Kreise<br />
ihrer Verwandtschaft ihren 90.<br />
Geburtstag – so dachte es sich die<br />
Ordensschwester. Sie sollte aber an<br />
diesem Tag von einer Überraschung<br />
in die nächste fallen. Um 10:30 Uhr<br />
war hierzu mit der Jubilarin eine<br />
Messe in der Kapelle angedacht,<br />
unter Leitung des Gemeindepfarrers<br />
Pater Martin Greiner OSPPE (Ordo<br />
Sancti Pauli Primi Eremitae =<br />
Pauliner).<br />
„Wir können noch nicht anfangen,<br />
denn es sind noch nicht alle Leute<br />
da“, wurde Sr. Maria Martha um<br />
10:40 Uhr gesagt. Die ahnungslose<br />
Jubilarin übte sich in Geduld. Dann<br />
kamen aus Karlsruhe Pflegedirektor<br />
Halbgewachs mit Gattin und Sr. Irmgard<br />
Kornmann sowie Br. Klaus. Dies<br />
war für Sr. Maria Martha eine große<br />
Überraschung, dass auch Karlsruhe<br />
mit ihr den 90. Geburtstag feiert.<br />
Kurz darauf kam ein VW-Bus,<br />
gefahren von Sr. Consolatrix, der<br />
früheren Oberin in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong>, mit sieben weiteren Schwes -<br />
tern vom Göttlichen Erlöser. Ihre Bühler<br />
Mitschwestern wollten Sr. Maria<br />
Martha mit diesem Besuch überraschen.<br />
Alle wussten davon, nur<br />
Sr. Maria Martha nicht. So konnte<br />
nach der freudigen Begrüßung der<br />
Mitschwestern die Messe begonnen<br />
werden. Nach dem geistlichen Mahl<br />
ging es zum leiblichen Mahl in eine<br />
Festhalle, die alle Gäste fasste. Dort<br />
nahm Sr. Maria Martha die Glückund<br />
Segenswünsche entgegen. Nach<br />
dem leckeren und üppigen Mittagessen<br />
kam noch die 98-jährige<br />
Mutter von Sr. Consolatrix zum Gratu -<br />
lieren. Damit war Sr. Maria Martha<br />
nicht nur mit „jungem Gemüse“<br />
zusammen, sondern auch mit ihrer<br />
Generation. Weil das Fest so schön<br />
war, schlug Br. Klaus vor, dass in<br />
9 Jahren – zum 99. Geburtstag – die<br />
Generalprobe zum 100. Geburtstag<br />
von Sr. Maria Martha gemacht wird.<br />
Die Jubilarin widersprach nicht,<br />
wollte aber – in der ihr eigenen<br />
Bescheidenheit – das alles dem<br />
lieben Gott überlassen.<br />
Als gegen 18 Uhr der Abschied kam,<br />
dankte Sr. Maria Martha allen für<br />
dieses gelungene Fest. Zu den Leuten<br />
aus dem <strong>Vincenz</strong> sagte sie: „Wenn<br />
ich könnte, würde ich am liebsten mit<br />
euch zurück ins <strong>Vincenz</strong> fahren.“<br />
Bruder Klaus Schäfer<br />
Klinikseelsorger<br />
Pflegedirektor Halbgewachs beim Überreichen der Glück- und Segenswünsche auch im Auftrag des Vorstands.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Inbetriebnahme<br />
der Zentralsterilisation<br />
In den letzten 12 Monaten wurde<br />
im früheren Küchentrakt der <strong>St</strong>.<br />
Marien-Klinik eine neue Zentralsterilisation<br />
eingebaut, die künftig die<br />
Versorgung sämtlicher OP-Bereiche<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> sicherstellen<br />
soll. Mit der Inbetriebnahme<br />
der Zentralsterilisation im vergangenen<br />
März sollen die verschiedenen<br />
dezentralen <strong>St</strong>erilisationseinheiten<br />
in den einzelnen Fachabteilungen<br />
aufgegeben werden. Insgesamt<br />
hat die neue Zentralsterilisation<br />
die Versorgung von 23 OPund<br />
Eingriffsräumen sicher zu stellen.<br />
In diesen OP’s werden jährlich<br />
ca. 21.000 Operationen durchgeführt.<br />
Die Baukosten beliefen sich<br />
auf 2.950 T€. Das Land Baden-<br />
Württemberg hat diese Investitionsmaßnahme<br />
mit einem Förderbetrag<br />
in Höhe von 1.200 T€ unterstützt.<br />
Mit der Inbetriebnahme der neuen<br />
Zentralsterilisation werden die<br />
Ablaufstrukturen deutlich verbessert.<br />
Dies führt auch zu einer weiteren<br />
<strong>St</strong>ärkung der Wirtschaftlichkeit<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 11
12<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Den Pflegeberuf attraktiver<br />
machen – aber wie?<br />
Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser<br />
befasste sich mit der Weiterentwicklung der<br />
Pflege ausbildung und den Konsequenzen für die<br />
strategische Ausrichtung<br />
Die künftige Gestalt der Pflegeausbildung<br />
und damit des Pflegeberufs war<br />
das bestimmende Thema auf dem<br />
Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser<br />
im <strong>St</strong>uttgarter Marienhospital.<br />
Dass die Pflegeausbildung attraktiver<br />
werden soll und muss, um an den<br />
dringend benötigten Nachwuchs heranzukommen,<br />
darin waren sich Referent(inn)en<br />
wie Teilnehmer(innen)<br />
einig. In welche Richtung allerdings<br />
die auch von der Bundesregierung<br />
angestrebte Modernisierung gehen<br />
soll, darüber gab es dann durchaus<br />
unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen<br />
zu hören. Absolviert die<br />
die „Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
der Zukunft“ ein akademisches<br />
Pflegestudium? Welchen Schulabschluss<br />
braucht es, um überhaupt<br />
einen Pflegeberuf ergreifen zu können?<br />
Welchen <strong>St</strong>ellenwert hat das<br />
neue Berufsbild „Alltagsbetreuer“ mit<br />
einer zweijährigen Ausbildung, die<br />
auch die Anerkennung des Hauptschulabschlusses<br />
beinhaltet?<br />
Die Weiterentwicklung der verschiedenen<br />
Pflegeausbildungen ist gerade<br />
für die 50 katholischen und evangelischen<br />
<strong>Kliniken</strong> in Baden-Württemberg<br />
keine Nebensächlichkeit. Mit über<br />
1.600 Azubis in der Pflege bilden sie<br />
an ihren eigenen Schulen fast ein<br />
Viertel der landesweit rund 8.000<br />
Pflegeschüler(innen) aus. An Dynamik<br />
gewonnen hat das Thema durch die<br />
Absicht der Bundesregierung, die<br />
Ausbildungen im Bereich der Alten-,<br />
Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege<br />
zu einer gemeinsamen Pflegeausbildung<br />
zusammenzuführen und in<br />
ein neues Berufsgesetz zu gießen.<br />
Wie das im Detail aussehen wird –<br />
insbesondere die Frage der Finanzierung,<br />
ist noch offen. Dazu konnte<br />
Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin<br />
im <strong>St</strong>uttgarter Sozialministerium,<br />
Genaueres nicht sagen, auch<br />
wenn sie davon sprach, derzeit auf<br />
vielen Feldern unterwegs zu sein.<br />
Konkreter äußerten sich Norbert<br />
Groß vom Deutschen Evangelischen<br />
Krankenhausverband (DEKV) und<br />
Thomas Vortkamp vom Katholischen<br />
Krankenhausverband Deutschlands<br />
(KKVD). Sie sprachen sich für die<br />
Zusammenführung der Berufe der<br />
Altenpflege und Gesundheits- und<br />
(Kinder-)Krankenpflege in einer generalistischen<br />
Ausbildung mit einem<br />
gemeinsamen Berufsabschluss aus.<br />
Deutlich plädierten sie dafür, die Ausbildung<br />
auch künftig bei den derzeitigen<br />
Trägern der Alten- und (Kinder-)<br />
Krankenpflegeschulen zu belassen.<br />
Sinnvoll sei ein gestuftes, auf Modulen<br />
basierendes Konzept der Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildung, das Durchlässigkeit,<br />
allgemeine Bildungsabschlüsse,<br />
Aufstiegschancen und den<br />
Wechsel zwischen verschiedenen<br />
Arbeitsfeldern ermögliche.<br />
Für die beiden Leiter von Krankenpflegeschulen<br />
Johannes Nau (am Evangelischen<br />
Bildungszentrum für Pflegeberufe<br />
in <strong>St</strong>uttgart) und Reinhard Dummler<br />
(am Diakonissenkrankenhaus in<br />
Karlsruhe) darf die Weiterentwicklung<br />
in der Pflege nicht nur unter dem<br />
Aspekt des politisch „Wünsch- und<br />
Machbaren“ geschehen. Vielmehr<br />
müsse diese am Gegenstandsbereich<br />
von Pflege orientiert sein, bei dem es<br />
um die Gesunderhaltung sowie die<br />
Folgen von Krankheit für den jeweiligen<br />
Menschen in seiner Umwelt<br />
gehe. Deshalb sei die im letzten Jahr<br />
vollzogene Absenkung der Zugangsvoraussetzungen<br />
für die Pflegeberufe<br />
ihrer Ansicht nach äußerst kritisch zu<br />
betrachten. Neben der Fachschulausbildung<br />
brauche man auch eine<br />
„Akademisierung in der Pflege, die<br />
am Pflegebett wirksam wird“, so das<br />
Credo der beiden Schulleiter, die sehr<br />
engagiert für eine breit angelegte,<br />
ethisch-moralisch orientierte Pflegeausbildung<br />
an christlichen Krankenhäusern<br />
warben.<br />
Wie sehr gerade diese ethische Orientierung<br />
am christlichen Menschenbild<br />
zur Herausforderung in der<br />
Pflegeausbildung werden kann,<br />
machte die Generalvikarin der Vinzentinerinnen<br />
in Untermarchtal,<br />
Schwester Anna-Luisa Kotz, deutlich.<br />
Sie skizzierte auf dem Hintergrund<br />
der Sinus-Milieu-<strong>St</strong>udie die teilweise<br />
sehr unterschiedlichen Lebenswelten<br />
und Haltungen, die junge Menschen<br />
für eine Ausbildung im Pflegebereich<br />
mitbringen und besondere Zugänge<br />
erforderlich machen. Verheerend für<br />
die „moralische Kompetenzentwicklung“<br />
der Auszubildenden erweise<br />
sich dabei, so die Ordensfrau, wenn<br />
zwischen der Theorie und der konkreten<br />
Praxis in der Kultur des Miteinanders<br />
ein deutlicher Widerspruch<br />
bestehe. Von daher stelle sich durchaus<br />
die Frage, warum die Schule<br />
dann noch so nah beim Krankenhaus<br />
sein müsse.<br />
Thomas Maier<br />
Caritasverband für die Erzdiözese<br />
Freiburg e.V.<br />
<strong>St</strong>absstelle Medien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Über die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung diskutierten (von links): Schwester Anna-Luisa Kotz, Generalvikarin der<br />
Vinzentinerinnen in Untermarchtal, Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Sozialministerium, Norbert Groß,<br />
DEKV-Verbandsdirektor, Thomas Vortkamp, Geschäftsführer des KKVD sowie die beiden Schulleiter Reinhard Dummler und<br />
Johannes Nau. Foto: Thomas Maier<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 13
Neubau einer Kindertagesstätte<br />
Nach wenigen Wochen Bauzeit konnte<br />
am Freitag, 09.07.2010 das<br />
Richtfest für den Neubau einer<br />
Kindertagesstätte an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
begangen werden. Herr<br />
Verwaltungsdirektor Möhlmann rief<br />
den anwesenden Gästen des Richtfestes<br />
der Kindertagesstätte nochmals<br />
den Entstehungs- und Entscheidungs -<br />
prozess in Erinnerung und bedankte<br />
sich im Namen des Krankenhausträgers<br />
bei allen beteiligten Baufirmen,<br />
die für die schnelle Realisierung<br />
des Rohbaus verantwortlich waren.<br />
Herr Architekt Ruser sprach in seinem<br />
Grußwort die Zuversicht aus, dass<br />
bei weiterem zügigem Baufortschritt<br />
die Kindertagesstätte wie geplant zu<br />
Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden<br />
könne. Ein Mitarbeiter der Roh -<br />
baufirma Bold rief den anwesenden<br />
Gästen folgenden Richtspruch zu:<br />
Mit Gunst und Verlaub!<br />
Die Feierstunde hat geschlagen,<br />
es ruhet die geübte Hand.<br />
Nach harten, arbeitsreichen Tagen<br />
grüßt stolz der Richtbaum nun ins<br />
Land.<br />
Und stolz und froh ist jeder heute,<br />
der tüchtig mit am Werk gebaut.<br />
Es waren wack’re Handwerksleute,<br />
die fest auf ihre Kunst vertraut.<br />
Drum wünsche ich, so gut ich’s kann,<br />
so kräftig wie ein Zimmermann,<br />
mit stolz empor gehobnem Blick<br />
dem neuen Hause recht viel Glück.<br />
Wir bitten Gott, der in Gefahren<br />
uns allezeit so treu bewahrt,<br />
er mög’ das Bauwerk hier bewahren<br />
vor Not und Schaden aller Art.<br />
Nun nehm ich froh das Glas zur Hand,<br />
gefüllt mit Wein bis an den Rand,<br />
und mit feurigen Saft der Reben<br />
will jedermann die Ehr ich geben,<br />
wie sich’s nach alten Brauch gebührt,<br />
wenn so ein Bau ist ausgeführt.<br />
Das erste Glas der Bauherrschaft:<br />
Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!<br />
Nun brauchte man zu allen Zeiten<br />
nicht nur den Kopf, nein auch die Hand.<br />
Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten,<br />
durch deren Kraft der Bau erstand.<br />
Hoch sollen sie leben, hoch, hoch,<br />
hoch!<br />
Nun ist das Glas wohl ausgeleert<br />
und weiter für mich nichts mehr wert,<br />
drum werf ich es zu Boden nieder –<br />
zerschmettert braucht es keiner wieder;<br />
doch Scherben bedeuten Glück und Se -<br />
gen der Bauherrschaft auf allen Wegen!<br />
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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
15
16<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Pathologie:<br />
Medizin für<br />
das Leben<br />
Das Bild der Pathologie und der<br />
Pathologen in der Öffentlichkeit ist<br />
stark geprägt von den Kittel tragenden,<br />
oftmals kauzig dargestellten,<br />
sezierenden Ärzten in Fernsehkrimis.<br />
Dass es sich dabei nicht um Pathologen,<br />
sondern um Rechtsmediziner<br />
handelt, wird beharrlich verschwiegen.<br />
Was aber Pathologie wirklich<br />
ist und womit sich echte Pathologen<br />
beschäftigen, ist vielen Menschen<br />
nicht bekannt. Zwar deutet die Übersetzung<br />
des Begriffes „Pathologie“<br />
als „die Lehre von Krankheiten“ darauf<br />
hin, dass es sich hier um eine für<br />
das Krankheitsverständnis fundamentale<br />
Wissenschaft handeln könnte.<br />
Darüber hinaus trägt sie aber nur<br />
wenig zur Aufhellung bei.<br />
Die weit verbreitete Verknüpfung von<br />
Pathologie mit dem Tod oder mit<br />
Toten beruht heutzutage im Wesentlichen<br />
– wie schon erwähnt – im verzerrt<br />
dargestellten Bild dieses Faches<br />
in den Medien. Diese Assoziation<br />
kann aber auch ein Anknüpfungspunkt<br />
zum besseren Verständnis des<br />
Faches Pathologie und dessen, was<br />
es heute zu leisten in der Lage ist,<br />
sein. Denn die akademischen Wurzeln<br />
des Faches liegen in der Tat in<br />
der systematischen Untersuchung<br />
Verstorbener. Darüber hinaus ist die<br />
Entwicklung der Pathologie eng verbunden<br />
mit der Entfaltung des naturwissenschaftlichenKrankheitsbegriffes,<br />
also einer rational überprüf -<br />
baren Vorstellung von Krankheit und<br />
deren Ursachen.<br />
Historischer Abriss<br />
Die Annahme, dass eine Krankheit<br />
oder ein Krankheitssymptom eine<br />
Ursache hat, ist uralt und bis zu den<br />
frühesten Kulturen zurückzuverfolgen.<br />
Zu den frühen Krankheitskonzepten<br />
zählt die Vorstellung, dass<br />
Krankheit durch die eigene Schuld<br />
des Erkrankten, durch Sünde, verursacht<br />
sei. Ebenso wurden äußere<br />
Bild 1: Giovanni Battista Morgagni (1682-1771).<br />
Begründer der Pathologie als akademisches Fach.<br />
Einflüsse auf den Erkrankten, wie<br />
z.B. üble Gerüche oder böse Geister<br />
und Dämonen für das Entstehen von<br />
Krankheiten verantwortlich gemacht.<br />
Geläufig war ebenfalls die Vorstellung,<br />
dass Götter, auch der strafende<br />
Gott des Alten Testamentes,<br />
den Menschen Krankheiten und Seuchen<br />
als Züchtigung auferlegen. Eine<br />
der am weitesten verbreiteten Konzeptionen<br />
war die Säftelehre, die<br />
die Krankheitsvorstellung in der griechisch<br />
und römisch geprägten Welt<br />
über zwei Jahrtausende maßgeblich<br />
beeinflusste. Aus bis weit in die Vergangenheit<br />
hineinreichenden Wurzeln<br />
entstand sie im Umfeld des griechischen<br />
Arztes Hippocrates um 400<br />
v. Chr. Sie stellte nicht nur eine<br />
Krankheitskonzeption, sondern ein<br />
nahezu universelles Weltbild dar:<br />
den vier Körpersäften (Blut, Schleim,<br />
schwarze Galle und gelbe Galle)<br />
entspricht jeweils eines der vier Elemente<br />
(Luft, Wasser, Feuer und<br />
Erde), eine der vier Jahreszeiten, ein<br />
Lebensabschnitt (Kindheit, Jugendalter,<br />
Erwachsenenalter, Greisenalter)<br />
ein Temperament (Choleriker, Sanguiniker,<br />
Melancholiker, Phlegmatiker)<br />
usw. Bei Gesunden stehen diese<br />
vier Körpersäfte in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis zueinander. Ein<br />
Überwiegen einer der Säfte führt zu<br />
Krankheit.<br />
Ein sehr einflussreicher Vertreter der<br />
Säftelehre war der griechische Arzt<br />
Galen (129 – 216 n. Chr.) Er fasste<br />
das medizinische Wissen seiner Zeit<br />
unter der Krankheitsvorstellung der<br />
Säftelehre in Büchern zusammen,<br />
die länger als ein Jahrtausend zu<br />
den medizinischen <strong>St</strong>andardwerken<br />
zählten. Außerdem führte er eigene<br />
medizinische Untersuchungen durch.<br />
So betrieb er beispielsweise anatomische<br />
<strong>St</strong>udien über den Aufbau des<br />
Körpers. Als Methode hierfür dienten<br />
ihm Sektionen, allerdings nicht von<br />
verstorbenen Menschen, sondern<br />
Bild 2: Rudolf Virchow (1821-1902).<br />
Begründer der Zellularpathologie.<br />
von toten (und auch von lebenden)<br />
Tieren. Seine an Tieren gewonnenen<br />
Erkenntnisse über den Bau des Körpers<br />
sind aber fehlerbehaftet und<br />
geben kein korrektes Bild über die<br />
Anatomie des menschlichen Körpers.<br />
Die Scheu vor Sektionen an verstorbenen<br />
Menschen, die auch von<br />
Kirchenlehren wie Augustinus (354-<br />
430) mit geschürt wurde, verhinderte<br />
genauere Untersuchungen über<br />
viele Jahrhunderte. Erst ab dem Mittelalter<br />
mit der Schule von Sa lerno<br />
(1000-1200), durch Erlasse des<br />
<strong>St</strong>aufferkaisers Friedrich II. (1194-<br />
1250) und vor allem mit einer Bulle<br />
von Papst Sixtus IV. (1471-1484),<br />
die von Papst Clemens VII. (1523-<br />
1534) bestätigt wurde, wurden<br />
menschliche Sektionen zu anatomischen<br />
<strong>St</strong>udien auch von Seiten der<br />
Kirche ausdrücklich erlaubt, so dass<br />
die Anatomie im 16. Jahrhundert<br />
eine erste Blütezeit erlebte.<br />
Die anatomischen Untersuchungen<br />
hatten aber den normalen, gesunden<br />
Körper zum Forschungsgegenstand.<br />
Dies änderte sich durch den italienischen<br />
Anatomen Giovanni Battista<br />
Morgagni (1682-1771; Bild 1), der<br />
als einer der ersten die bei den<br />
Sektionen gefundenen, abnormen,<br />
pathologischen Befunde sorgfältig<br />
beschrieb und sie darüber hinaus<br />
mit dem Krankheitsbild und Symptomen<br />
zu Lebzeiten verglich. Seine<br />
Untersuchungsergebnisse schilderte<br />
er in einem Buch mit dem Titel<br />
„De sedibus et causis morborum“<br />
(„Über den Sitz und die Ursachen<br />
von Krankheiten“). Der Titel dieses<br />
Buches, welches als das Gründungsdokument<br />
der Pathologie angesehen<br />
werden kann, ist programmatisch<br />
und spiegelt die konzeptionelle<br />
Erneuerung des Krankheitsverständnisses<br />
wider: Krankheiten haben<br />
einen anatomisch definierten Ort<br />
und äußern sich im anatomischen<br />
Vergleich mit gesunden Organen<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 17
Bild 3: Dr. Thomas Vielfort am Hauptarbeitsplatz der Pathologen, dem Mikroskop.<br />
durch einen Gestaltwandel, d.h.<br />
durch Veränderungen der Organgröße,<br />
der Form, der Farbe oder der<br />
Konsistenz. Kurz: Krankheiten und<br />
die Ursachen von Krankheitssymptomen<br />
werden als objektiv sichtbar<br />
und lokalisierbar und damit als<br />
naturwissenschaftlich überprüfbar<br />
eingestuft.<br />
Der Ansatz Morgagnis wurde im<br />
deutschsprachigen Raum vor allem<br />
von Carl Rokitansky (1804-1871) in<br />
Wien weiterentwickelt. Während<br />
Morgagni die klinischen Befunde<br />
durch eine Autopsie bestätigen<br />
wollte, sollte der Kliniker bei Rokitansky<br />
aus dem pathologisch-anatomischen<br />
Befund die klinische Situation<br />
erkennen. Aber im Vergleich mit<br />
Rokitansky, bei dem noch Anklänge<br />
an die Säftelehre zu finden sind,<br />
setzte erst der Berliner Arzt Rudolf<br />
Virchow (1821-1902, Bild 2) den<br />
naturwissenschaftlichen Ansatz von<br />
Krankheiten vollständig um. Er übertrug<br />
die kurze Zeit zuvor in der Botanik<br />
entstandene Zellenlehre, wonach<br />
alle Gewebe aus Zellen bestehen<br />
und jede Zelle aus einer anderen<br />
Zelle hervorgeht, auf den Menschen<br />
und seine Erkrankungen. Er entwickelte<br />
daraus im Jahr 1858 die<br />
Zellularpathologie, die besagt, dass<br />
die Zelle die letzte Einheit des<br />
Lebens und der pathologischen<br />
<strong>St</strong>örungen sei. In der Einführung zu<br />
seinen berühmt gewordenen Vorlesungen<br />
zur Zellularpathologie erläuterte<br />
Virchow dies genauer. Diese<br />
Vorlesungen „sollten in einer mehr<br />
geordneten Weise, als dies bisher<br />
geschehen war, eine Anschauung<br />
von der cellularen Natur aller<br />
Lebens erscheinungen, der physiologischen<br />
und pathologischen (...) zu<br />
liefern versuchen, um gegenüber der<br />
einseitigen (...) Neigungen, welche<br />
sich aus den Mythen des Alterthums<br />
bis in unsere Zeit fortgepflanzt<br />
haben, die Einheit des Lebens in<br />
allem Organischen wieder dem<br />
Bewußtsein näher bringen.“<br />
Auch wenn Virchows Arbeiten nicht<br />
ohne Fehler oder Fehlinterpretationen<br />
waren, stellt die Zellularpathologie<br />
weltweit das Fundament der<br />
Pathologie dar. Sie ist bis heute ein<br />
Eckpfeiler der modernen Medizin<br />
und ihres naturwissenschaftlichen<br />
Krankheitskonzeptes.<br />
Die praktische Umsetzung dieses<br />
Krankheitskonzeptes in der Pathologie<br />
seit Virchow äußert sich in zwei<br />
Grundgedanken, die der Freiburger<br />
Medizinhistoriker C-R. Prüll zum<br />
einen als den morphologischen<br />
Grundgedanken, und zum anderen<br />
als den funktionalen Grundgedanken<br />
bezeichnet.<br />
Der morphologische Grundgedanke<br />
der Pathologie: die Pathologische<br />
Anatomie<br />
Die Morphologie, das ist die Lehre<br />
von der Form und ihrer Veränderungen,<br />
ist die Methode der Pathologie<br />
schlechthin. Ihre systematische<br />
Anwendung zur Erkennung von<br />
Krankheiten an Verstorbenen, Organen,<br />
Geweben oder Zellen mit dem<br />
bloßen Auge oder mit dem Mikroskop<br />
kennzeichnet die tägliche<br />
Arbeit der Pathologen (Bild 3).<br />
Viele Erkrankungen, insbesondere<br />
entzündliche Erkrankungen und<br />
Tumore, gehen mit für sie charakteristischen<br />
Formveränderungen der<br />
Organe, Gewebe oder Zellen einher.<br />
Deshalb werden diese Krankheiten<br />
morphologisch, also von den<br />
Pathologen definiert. Die Entschlüsselung<br />
des genetischen Codes des<br />
Menschen und die Untersuchung von<br />
genetischen Veränderungen bei<br />
Krankheiten hat zwar neues Wissen<br />
in die moderne Medizin gebracht<br />
und das Verständnis von Erkrankungen<br />
zum Teil wesentlich erweitert.<br />
Danach liegt nur bei wenigen Krankheiten<br />
eine direkte, lineare Beziehung<br />
zwischen einem Gen und einer<br />
bestimmten Krankheit vor. Meist<br />
besteht zwischen verschiedenen<br />
Genen und der Krankheitsausprägung<br />
eine komplexe Beziehung,<br />
sodass eine genetische Untersuchung<br />
alleine in der Regel keine<br />
definitive Krankheitsdiagnose liefern<br />
kann. Daher bleibt die Morphologie<br />
für das Erkennen von Krankheiten<br />
Bild 4: Mikroskopische Pathologische Anatomie der Dickdarmschleimhaut: (a) Normale Dickdarmschleimhaut; (b) gut artiger Dickdarmtumor (Adenom); (c) bösartiger Dickdarmtumor<br />
(Adenokarzinom). Jeweils 100-fache Vergrößerung.<br />
18<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
und für deren Definition auch in Zeiten<br />
der Molekularbiologie und Molekularpathologie<br />
weiterhin unentbehrlich<br />
(Bild 4).<br />
Das systematische Sichten von<br />
Krankheiten führte konsequenterweise<br />
zum systematischen Sammeln<br />
und Ordnen von Organpräparaten,<br />
die krankhafte Veränderungen aufweisen<br />
und somit als makroskopische<br />
Zustandsbilder von Krankheiten<br />
angesehen werden können. So wurden<br />
am Ende des 19. Jahrhunderts<br />
in vielen Pathologischen Instituten<br />
große Präparatesammlungen zu Forschungs-<br />
und Lehrzwecken angelegt.<br />
Mitunter wurden sogar Pathologischen<br />
Museen gegründet, um einem<br />
„größeren Publicum“ die Ergebnisse<br />
der pathologisch-anatomischen Forschungen<br />
und Arbeiten nahe zu bringen.<br />
Noch heute verfügen viele Universitätsinstitute<br />
über solche Sammlungen.<br />
Sie spielen bei der Aus- und<br />
Weiterbildung von Ärzten in der<br />
Pathologie jedoch praktisch aus -<br />
schließlich als Sammlungen mikroskopischer<br />
Präparate noch eine<br />
größere Rolle.<br />
Aus dem Sichten, Sammeln und Ordnen<br />
von Krankheitsbildern entwickelten<br />
sich dann zahlreiche Klassifikationen<br />
von Erkrankungen. Diese<br />
pathologisch-anatomisch geprägten<br />
Klassifikationen verfolgen u.a. die<br />
Absicht, individuelle Erkrankungen<br />
in größere Kategorien zusammenzuführen,<br />
die in ihrer Ursache oder<br />
ihrer Ausprägung zusammenge -<br />
hören. Damit besitzen alle Bereiche<br />
der Medizin ein gemeinsames<br />
Grundgerüst, mit dessen Hilfe eine<br />
bessere Verständigung innerhalb der<br />
Medizin möglich ist und eine ge -<br />
meinsame Grundlage für weitere<br />
wissenschaftliche Fortschritte ge -<br />
schaffen wird. Vor diesem Hintergrund<br />
wird auch wird verständlich,<br />
dass die britischen Pathologen Dible<br />
und Davie die operativen und die<br />
nicht-operativen Fächer der Medizin<br />
mit verschiedenen Sprachen verglichen,<br />
deren gemeinsame Grammatik<br />
die Pathologie darstellt.<br />
Das Institut für Pathologie an den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe vertritt<br />
diesen morphologischen Grundgedanken<br />
beispielsweise bei der<br />
strukturierten Ausbildung von Ärzten,<br />
nicht nur der eigenen Assistenzärzte,<br />
sondern auch in der universitären<br />
Lehre an den Universitäten Freiburg<br />
und Erlangen-Nürnberg (Bild 5).<br />
Ärzte des Instituts sind in den Ar -<br />
Bild 5: Pathologen sind aktiv an der Fortbildung von Ärzten beteiligt.<br />
beits gemeinschaften der Deutschen<br />
Gesellschaft für Pathologie (AG<br />
Gastrointestinale Pathologie, AG<br />
Molekulare Pathologie) vertreten und<br />
an der Erarbeitung von diagnostischen<br />
Konsensusempfehlungen beteiligt.<br />
Das Institut entfaltet zudem<br />
eigene wissenschaftliche Aktivitäten<br />
zur Pathologischen Anatomie und<br />
molekularen Pathologie von Erkrankungen<br />
in eigenen Projekten und in<br />
wissenschaftlichen Kooperationen<br />
mit mehreren externen Universitäten<br />
sowie mit Arbeitsgruppen am Karlsruher<br />
Institut für Technologie (KIT).<br />
Der funktionale Grundgedanke der<br />
Pathologie: die Klinische Pathologie<br />
Die morphologisch ausgerichtete<br />
Grundkonzeption der Pathologischen<br />
Anatomie von Erkrankungen,<br />
wie er insbesondere von Virchow<br />
und vielen seinen Schülern in<br />
Deutschland favorisiert wurde,<br />
beschreibt jedoch lediglich einen<br />
statischen Zustand und ist Ausdruck<br />
einer streng lokalistischen Betrachtungsweise<br />
des menschlichen Körpers.<br />
Die normalen und pathologischen<br />
Funktionen eines Organs oder<br />
die Dynamik einer Erkrankung können<br />
durch die Morphologie alleine<br />
nicht oder nicht befriedigend abgebildet<br />
werden. Daher gelangte eine<br />
streng ausgelegte Pathologische<br />
Anatomie an der Wende des 19.<br />
zum 20. Jahrhundert bald an die<br />
Grenzen der Brauchbarkeit für den<br />
klinisch, d.h. am Patienten tätigen<br />
Arzt.<br />
Diese statische Pathologische Anatomie<br />
war nicht geeignet neue Erkenntnisse<br />
der Biochemie, der Immunologie<br />
oder der Mikrobiologie in ihr<br />
Konzept aufzunehmen, obwohl an<br />
den damals neuen Entwicklungen<br />
auch Pathologen maßgeblich mitbeteiligt<br />
waren. Als Beispiel sei hier<br />
der Virchow-Schüler Edwin Klebs<br />
(1834-1913) genannt, der während<br />
des deutsch-französischen Krieges<br />
als Lazarettarzt auch in Karlsruhe<br />
tätig war und zusammen mit Fried -<br />
rich Löffler den Erreger der Diphterie<br />
entdeckte.<br />
Insbesondere in den angelsächsischen<br />
Ländern wurde das Spektrum<br />
des Faches Pathologie in der ersten<br />
Hälfte des 20. Jahrhundert um eben<br />
diese neuen Bereiche der Biochemie,<br />
der Immunologie und der Mi -<br />
krobiologie erweitert. Die Pathologie<br />
sollte Krankheiten als eine Abfolge<br />
von Prozessen im Körper vermitteln,<br />
die zu bestimmten Krankheitssymptomen,<br />
zu funktionalen Veränderungen<br />
und auch zu einer veränderten Anatomie<br />
führen. Die um diese funktionalen<br />
Bereiche ergänzte Pathologie<br />
sollte dabei nicht nur in der Lage<br />
sein Krankheiten pathologisch-anatomisch<br />
korrekt zu diagnostizieren,<br />
sondern sollte selbst auch die direkte<br />
Behandlung des Patienten zum Ziel<br />
haben. Sie sollte als Klinische Pathologie<br />
dem Arzt am Krankenbett<br />
unmittelbar assistieren.<br />
Während beispielsweise in England<br />
und den USA zu den Aufgaben<br />
eines Pathologischen Institutes in<br />
aller Regel auch die Labormedizin<br />
und die Mikrobiologie zählen, sind<br />
diese Bereiche in Deutschland anderen<br />
Fachgebieten als der Pathologie<br />
zugeordnet. Dennoch ergeben sich<br />
aus der diagnostischen Pathologie<br />
zahlreiche Kontakte zu klinisch tätigen<br />
Ärzten.<br />
In unserem Institut für Pathologie an<br />
den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> werden<br />
jährlich weit über 40000 Gewebe<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 19
und Zellpräparate von Patienten<br />
untersucht. In vielen dieser Fälle und<br />
bei jeder der jährlich rund 3000<br />
Schnellschnittuntersuchungen, bei<br />
denen der Operateur vom Pathologen<br />
noch während der Operation<br />
über die Krankheit oder die Krankheitsausdehnung<br />
telefonisch informiert<br />
wird, findet zwischen den<br />
Pathologen und den klinisch tätigen<br />
Ärzten ein intensiver Austausch statt,<br />
der weit über die schriftliche Mitteilung<br />
der Diagnose hinausgeht. Die<br />
pathologischen Befunde werden<br />
hierbei in den klinischen Zusammenhang<br />
eingebettet, um die bestmögliche,<br />
individuelle Therapie für den<br />
Patienten zu erreichen. Darüber hinaus<br />
ergeben sich intensive Kontakte<br />
zwischen Klinik und Pathologie in<br />
interdisziplinären Fallkonferenzen,<br />
wie z.B. in Tumorboards oder in den<br />
Fallkonferenzen des Brustzentrums,<br />
die regelmäßig an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
stattfinden.<br />
Fazit<br />
Krankheit betrifft den ganzen Menschen,<br />
seinen Körper, seine Seele<br />
und sein soziales Umfeld. Die medizinische<br />
Behandlung eines Kranken<br />
erfordert vom Arzt daher mehr als<br />
„nur“ naturwissenschaftlichen Sachverstand.<br />
Aber ohne diesen Sachverstand<br />
greifen die ärztlichen Maßnahmen<br />
zu kurz.<br />
Die Pathologie mit ihren beiden<br />
Grundkonzeptionen, der morphologischen<br />
Pathologischen Anatomie<br />
und der funktionalen Klinischen<br />
Pathologie, hat an der Entwicklung<br />
eines naturwissenschaftlich fundierten<br />
Krankheitsverständnisses bedeutenden<br />
Anteil. Ohne sie und ohne<br />
diese Krankheitskonzeption sind die<br />
großen Erfolge der Medizin sowohl<br />
in der Wissenschaft als auch in der<br />
täglichen Diagnostik und Therapie<br />
von erkrankten Menschen nicht vorstellbar.<br />
Die Pathologie steht somit dem kranken<br />
Menschen und seinen Ärzten<br />
bei. Sie dient dem Leben.<br />
Prof. Dr. Gerhard Faller<br />
Direktor am Institut für Pathologie<br />
20<br />
Autopsie –<br />
Blick zurück<br />
nach vorn<br />
Am Institut für Pathologie der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinken<br />
Karlsruhe wurden im<br />
Jahre 2009 mehr als 40.000 Operationspräparate<br />
und Biopsien von<br />
lebenden Patienten untersucht und<br />
(nur) 46 Autopsien (Sektionen,<br />
Obduktionen, Leichenöffnungen)<br />
durchgeführt. Dies stellt in eindrücklicher<br />
Weise die „vitale“ Ausrichtung<br />
unseres Faches dar- ganz im Gegensatz<br />
zur Wahrnehmung in der<br />
Bevölkerung und teilweise auch beim<br />
medizinischen Personal. Obwohl<br />
Autopsien einen zahlenmäßig sehr<br />
kleinen und seit Jahren deutlich rückläufigen<br />
Anteil unserer Aufgaben ausmachen,<br />
belegen auch sie unsere<br />
Verpflichtung gegenüber dem Leben.<br />
Diese vielleicht überraschende These<br />
soll durch folgenden Aufsatz erläutert<br />
werden.<br />
Bild 1: Demonstration des Autopsiebefundes für die klinisch tätigen Ärzte.<br />
Vorgehen und Grenzen<br />
Wann wird eine Autopsie durchgeführt?<br />
Die Autopsien im Institut für Pathologie<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong> sind<br />
klinische Obduktionen. Das heißt, sie<br />
werden auf Wunsch der klinischen<br />
Ärzte bei Patienten vorgenommen,<br />
die eines natürlichen Todes gestorben<br />
sind. Wenn ein unnatürlicher Tod,<br />
z.B. durch Unfall oder (Selbst-)Tötung<br />
vorliegt – oder der Verdacht darauf<br />
besteht – ist ein Institut für Rechts -<br />
medizin für die Obduktion zuständig.<br />
Voraussetzung für die Durchführung<br />
einer klinischen Obduktion ist die Einwilligung<br />
der Angehörigen bzw. der<br />
fehlende Widerspruch des Verstorbenen<br />
zu Lebzeiten.<br />
Was wird bei einer Autopsie<br />
gemacht?<br />
Das Vorgehen erinnert an eine große<br />
Operation. Nach streng festgelegten<br />
Regeln werden beim Verstorbenen<br />
die Brust-, Bauch- und Schädelhöhle<br />
eröffnet. Nach der Betrachtung des<br />
inneren Aufbaus erfolgt die Organ -<br />
entnahme und deren genau festgelegte<br />
Präparation. Vom Pathologen<br />
werden anschließend alle Organe<br />
und insbesondere deren krankhaften<br />
Veränderungen den klinischen Ärzten<br />
demonstriert. Diese Besprechung<br />
dient dazu, nochmals alle Befunde<br />
(z.B. Blutbild, Röntgenbilder) zusam-<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
menzutragen und mit den ent -<br />
sprechenden Befunden bei der Autopsie<br />
abzugleichen. Bild 1 zeigt eine<br />
solche Demonstration an unserem<br />
Institut. Nach Entnahme kleiner<br />
Proben von allen Organen für die<br />
feingeweblichen (mikroskopischen)<br />
Untersuchung werden alle Organe<br />
wieder in den Leichnam zurückgelegt<br />
und dieser fachgerecht verschlossen.<br />
Nur bei begründeten Ausnahmen<br />
werden einzelne Organe zurückbehalten,<br />
z.B. wenn der Verdacht auf<br />
eine berufsbedingte Asbestbelastung<br />
der Lunge besteht.<br />
Am bekleideten, auf dem Rücken<br />
liegenden Leichnam sind keine<br />
Spuren der Autopsie erkennbar.<br />
Somit sind Befürchtungen, der Leichnam<br />
würde verstümmelt oder in sons -<br />
tiger Weise entwürdigend behandelt,<br />
unbegründet.<br />
Die kleinen Organproben werden<br />
anschließend mikroskopisch untersucht,<br />
weil manche Erkrankungen<br />
schlecht mit dem bloßen Auge<br />
(makroskopisch) erkennbar oder<br />
voneinander unterscheidbar sind. So<br />
können bei Betrachtung mit dem<br />
bloßen Auge z.B. bestimmte Lungen -<br />
entzündungen einem bösartigen Lungentumor<br />
täuschend ähnlich sehen.<br />
Im abschließenden Bericht des<br />
Pathologen fließen die klinischen,<br />
makroskopischen und mikroskopi -<br />
schen Erkenntnisse zusammen und<br />
ziehen somit ein Resümee über die<br />
gesamte Krankengeschichte des Verstorbenen.<br />
Grenzen der Autopsie<br />
Wie jede Methode, unterliegen auch<br />
die Erkenntnisse einer Autopsie<br />
grundlegenden Beschränkungen. So<br />
kann sie prinzipiell nur Veränderungen<br />
erkennen, die den Aufbau und<br />
<strong>St</strong>ruktur von Organen, Geweben und<br />
Zellen ändert. <strong>St</strong>örungen der Funktion<br />
können allenfalls indirekt nach ge -<br />
wiesen werden. So ist z.B. ein todbringender<br />
<strong>St</strong>immritzenkrampf bei<br />
der Obduktion nicht mehr nachweisbar,<br />
weil sich nach dem Tod alle<br />
Muskeln entspannen und sich der<br />
Krampf löst. Auch sterben die meisten<br />
Patienten heutzutage nach einer längeren,<br />
teilweise intensivmedizinischen<br />
Behandlung. Nicht selten sind hierdurch<br />
die Spuren der auslösen den<br />
Erkrankung gleichermaßen verwischt.<br />
So kann z.B. eine Lungen entzündung<br />
gar nicht mehr nachweisbar sein,<br />
obwohl sie der ursprüng liche Grund<br />
für die künstliche Beatmung war. Häufig<br />
haben Patienten nicht nur eine,<br />
sondern mehrere Erkrankungen (Multimorbidität),<br />
sodass der Tod nicht auf<br />
eine einzige Krankheit, sondern<br />
vielmehr auf das Zusammenspiel<br />
mehrerer, einander verstärkender<br />
Ursachen zurückzuführen ist. Zudem<br />
sind einige todbringende Krankheitserreger<br />
so winzig, dass sie selbst im<br />
Lichtmikroskop nicht zu sehen sind.<br />
Daher kann beispielsweise eine<br />
tödlich verlaufende virale Leberentzündung<br />
(Hepatitis C) anhand der<br />
typischen Krankheitskombination bei<br />
der Autopsie nur vermutet werden.<br />
Durch entsprechende Blutuntersuchungen<br />
in einem mikrobiologischen<br />
Labor kann die Erkrankung gesichert<br />
werden. Weiterhin entziehen sich mit<br />
wenigen Ausnahmen seelische<br />
Erkrankungen fast immer einer Diagnose<br />
durch die Autopsie.<br />
Autopsie – warum und für wen?<br />
Für die Ärzte<br />
Zweifellos führen die an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinken<br />
klinisch tätigen Ärzte<br />
ihre Arbeit gewissenhaft und auf<br />
hohem Niveau durch. So bestätigt die<br />
Autopsie auch in den meisten Fällen<br />
die gestellten Diagnosen und<br />
bescheinigt, dass keine wesentlichen<br />
Erkrankungen übersehen wurden.<br />
Dieses unspektakulär anmutende<br />
Ergebnis bekräftigt die Richtigkeit des<br />
ärztlichen Handelns und legitimiert<br />
die durchgeführten Therapien. Es<br />
stellt somit ein wichtiges Instrument<br />
der Qualitätssicherung dar. Ein Merkmal<br />
hoher Qualität ist aber auch die<br />
Überprüfbarkeit von Ergebnissen,<br />
d.h. von Diagnosen. Unabhängig von<br />
der jeweiligen Klinik ist seit Jahrzehnten<br />
bekannt, dass bei ca. 15% der<br />
Patienten die Obduktion einen Befund<br />
erhebt, der zu Lebzeiten nicht be -<br />
kannt war, aber für die Therapie oder<br />
Überleben entscheidende Bedeutung<br />
gehabt hätte. In weiteren 20%<br />
besteht eine Diskrepanz zwischen<br />
klinischer Hauptdiagnose und dem<br />
Autopsieergebnis, ohne dass sich<br />
daraus Konsequenzen für Therapie<br />
oder Überleben ergeben. Die Diskre -<br />
panz zwischen klinischen und autoptischen<br />
Diagnosen kann zum einen<br />
an der Art der Erkrankung selber<br />
liegen: So wird, z.B. eine bakterielle<br />
Herzklappenentzündung (Endokarditis)<br />
wegen ihrer schleichenden Symptome<br />
und Ähnlichkeit zu anderen<br />
Erkrankungen häufig nicht zu Lebzei -<br />
ten erkannt. Bei Erkrankungen der<br />
Bauchspeicheldrüse ergeben sich<br />
schon allein wegen der tiefen Organlage<br />
diagnostische Schwie rigkeiten.<br />
Die Treffsicherheit klinischer Diagnosen<br />
hängt unter anderem auch von<br />
der Dauer des Aufenthaltes im Kran -<br />
kenhaus ab. Bei einem Patienten, der<br />
längere Zeit stationär behandelt<br />
wurde, können sehr viel mehr Untersuchungen<br />
durchgeführt werden, als<br />
bei einem Patienten, der kurze Zeit<br />
nach der (Not-) Aufnahme verstirbt.<br />
Das ärztliche Können wird zu einem<br />
großen Teil durch die berufliche<br />
Erfahrung geprägt, und nicht zuletzt<br />
durch erlebte Unzulänglichkeiten, Versäumnisse<br />
und Fehler. Wenn Autopsien<br />
jedoch ausbleiben, fehlt diese<br />
Säule des medizinischen Erkenntnisgewinns.<br />
Ohne eine positive oder<br />
auch negative Rückmeldung verspielt<br />
man die Möglichkeit, aus Fehlern zu<br />
lernen. In diesem Lichte wird es auch<br />
verständlich, warum US-amerikani -<br />
sche <strong>Kliniken</strong> die Lizenz zur Facharztausbildung<br />
verlieren, wenn weniger<br />
als 30 % der in diesem Haus Verstorbenen<br />
obduziert werden. Ärztliche<br />
Argumente gegen Obduktionen wie<br />
„Bei dem Patienten ist doch alles<br />
klar“ oder „Ich habe mit den lebenden<br />
Patienten schon genug zu tun, für<br />
die Toten habe ich schon gar keine<br />
Zeit“ wirken da kurzgegriffen. Und so<br />
es nicht verwunderlich, dass die Treffsicherheit<br />
klinischer Diagnosen mit<br />
der Anzahl der durchgeführten Autopsien<br />
in einer Klinik steigt. Daher empfiehlt<br />
auch die Bundesärztekammer<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 21
mindestens 30% aller in einer Klinik<br />
Verstorbenen zu obduzieren.<br />
Für die Angehörigen<br />
Der Verlust eines Angehörigen führt<br />
bei den Hinterbliebenen nicht selten<br />
zu Unsicherheit und Fragen, wenn<br />
nicht sogar zum (unausgesprochenen)<br />
Misstrauen gegenüber den Ärzten.<br />
Eine Obduktion kann den Angehörigen<br />
in sehr vielen Fällen Klarheit über<br />
die Art und den Verlauf der Erkran -<br />
kung und ggf. über ein Therapienansprechen<br />
geben. Eine Obduktion<br />
kann für Angehörige Klarheit bringen,<br />
ob von ärztlicher Seite die richtigen<br />
diagnostischen oder therapeuti -<br />
schen Maßnahmen ergriffen wurden,<br />
insbesondere wenn der Tod unerwartet<br />
bzw. rasch eintrat. So kann<br />
eine Obduktion für Ärzte und Angehörige<br />
entlastend sein, indem sie<br />
etwa eine symptomarme Erkrankung<br />
aufdeckt, die zu einem schnell eintretenden<br />
Tode führte. Als Beispiel sei<br />
hier die vom Patienten häufig unbemerkte<br />
Gerinnselbildung in den Beinvenen<br />
(tiefe Beinvenenthrombose) mit<br />
plötzlichem Tod durch Abschwemmung<br />
in die Lungenarterien (Lungen -<br />
embolie) genannt.<br />
Aber eine Autopsie kann auch eine<br />
Krankheit nachweisen, die für die<br />
Hinterbliebenen direkte Bedeutung<br />
hat, nämlich wenn es sich um eine<br />
Erbkrankheit oder Erkrankung mit<br />
erblicher Komponente handelt. So ist<br />
die oben genannte Lungenembolie<br />
manchmal Folge einer angeborenen<br />
Gerinnungsstörung (Protein-S-Mangel).<br />
Angehörige, die bislang symptomfrei<br />
sind, können auf diese<br />
<strong>St</strong>örung hin untersucht und vorbeugend<br />
behandelt werden.<br />
Sofort einzusehen ist die Bedeutung<br />
für die Angehörigen auch bei<br />
ansteckenden Erkrankungen mit sehr<br />
unspezifischen Symptomen, wie etwa<br />
bei der Tuberkulose, die manchmal<br />
erst bei einer Obduktion entdeckt<br />
werden, aber nicht schon zu<br />
Lebzeiten bekannt waren.<br />
Eine Autopsie kann klären, ob der<br />
Tod einen Zusammenhang mit den<br />
behandelten Leiden hat, oder auf<br />
eine unabhängige Ursache zurückzuführen<br />
ist. Daher wird beim Verdacht<br />
auf das Vorliegen einer Berufserkrankung<br />
von den Berufsgenossenschaften<br />
eine versicherungsmedizini -<br />
sche Autopsie angestrebt, damit<br />
Angehörige ggf. eine Rente erhalten<br />
können.<br />
Vielleicht können diese Beispiele (von<br />
denen es noch zahllose gibt) Angehörige,<br />
die eine Autopsie mit dem<br />
Hinweis ablehnen, dass der Verstor-<br />
22<br />
bene davon auch nicht wieder<br />
lebendig würde, von der Sinnhaftig -<br />
keit der Obduktion überzeugen.<br />
Um etwaige Zweifel auszuräumen,<br />
sei erwähnt, dass die obduzierenden<br />
Pathologen ihre Befunde unabhängig<br />
und vollständig erheben, d.h. es werden<br />
selbstverständlich auch „unangenehme<br />
Wahrheiten“ benannt.<br />
Für die Gesellschaft<br />
Dieser gute Grund Autopsien<br />
durchzuführen, klingt zunächst<br />
abstrakt und ohne Bezug zum Verstorbenen,<br />
den Angehörigen oder behandelnden<br />
Ärzten. Einige Beispiele<br />
sollen dies erläutern: Hätte es in den<br />
60er Jahren ein obduktionsgestütztes<br />
Missbildungsregister gegeben, so<br />
wären – wie entsprechende Berechnungen<br />
später ergaben – die fatalen<br />
Folgen der Anwendung von Contergan<br />
um zwei Jahre früher entdeckt<br />
worden und so zahlreichen Kindern<br />
eine Behinderung erspart geblieben.<br />
In den frühen achtziger Jahren fielen<br />
US-amerikanischen Pathologen immer<br />
häufiger Verstorbene mit ähnlichem,<br />
bis dahin unbekanntem Krankheitsbild<br />
auf. In der Folge wurde die<br />
Immunschwäche AIDS entdeckt.<br />
Oder: Bei Obduktionen wird bei vielen<br />
älteren Männern Prostatakrebs<br />
diagnostiziert, ohne dass hierdurch<br />
irgendwelche Beschwerden beim<br />
Patienten aufgetreten wären und ohne<br />
dass der Tod hierdurch (mit-) verursacht<br />
wäre. Es liegt auf der Hand,<br />
dass diese Erkenntnisse einen direkten<br />
Einfluss z.B. auf Früherkennungsoder<br />
Behandlungsempfehlungen<br />
haben.<br />
Experten schätzen, dass die Diagnosen<br />
auf etwa jedem zweiten Totenschein<br />
unvollständig oder falsch sind.<br />
Aber genau darauf beruhen die<br />
<strong>St</strong>atis tiken, die die gesundheitspoliti -<br />
schen Entscheidungen und Mittelver -<br />
teilungen in unserem Land beeinflussen.<br />
Somit kommt eine hohe Sektionsfrequenz<br />
allen zukünftigen Patienten zu<br />
gute.<br />
Für das Krankenhaus<br />
Die Autopsie ist ein seit langer Zeit<br />
bewährtes Mittel des Qualitätsmanage -<br />
ments, das sowohl ärztliche als auch<br />
pflegerische Tätigkeit einbezieht. Im<br />
Rahmen von Zertifizierungsverfahren<br />
kann daher auch die Obduktionsfrequenz<br />
einer Klinik beurteilt werden.<br />
Durch die Autopsie aufgedeckte<br />
Grundleiden und bedeutsame<br />
Zusatzerkrankungen können bei der<br />
DRG-Kodierung und Fallschwere -<br />
ermittlung berücksichtigt werden.<br />
Nicht zuletzt sind die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong> als Akademisches Lehr -<br />
krankenhaus an der Ausbildung von<br />
Medizinstudenten im letzten <strong>St</strong>udienjahr<br />
(„Praktisches Jahr“) beteiligt. Bei<br />
keiner anderen Gelegenheit kann der<br />
Lehrverpflichtung so umfassend wie<br />
bei einer Autopsie nachgekommen<br />
werden.<br />
Häufig gestellte Fragen zur Autopsie<br />
Kann ich meinen Angehörigen<br />
danach noch mal sehen?<br />
Ja, auch gegen eine Aufbahrung ist<br />
nichts einzuwenden. Einem bekleideten<br />
Leichnam, dessen Kopf auf einem<br />
Kissen gebettet ist, sieht man nicht<br />
an, dass eine Autopsie durchgeführt<br />
wurde. Eine Autopsie ist niemals ein<br />
verstümmelnder Eingriff.<br />
Wie erfahre ich als Angehöriger das<br />
Ergebnis der Obduktion?<br />
Fragen zum Obduktionsbericht beantworten<br />
am besten die Ärzte der<br />
zuletzt behandelnden Abteilung. Auf<br />
Anfrage versenden wir den Autopsiebericht<br />
auch an den Hausarzt des<br />
Verstorbenen, damit der Bericht den<br />
Angehörigen angemessen erklärt werden<br />
kann.<br />
Kann ich als Angehöriger eine<br />
Obduktion beauftragen?<br />
Ja, insbesondere wenn ein Patient<br />
zuhause verstirbt, können sich Angehörigen<br />
– am besten über den Arzt,<br />
der den Tod festgestellt hat – mit dem<br />
Wunsch nach einer Autopsie an uns<br />
wenden.<br />
An wen kann ich mich mit Fragen zum<br />
Thema Obduktion wenden?<br />
Erste Ansprechpartner sind die Ärzte<br />
der zuletzt behandelnden Abteilung.<br />
Sollten hier Fragen offen bleiben,<br />
kann man sich auch direkt an die<br />
Pathologie wenden. Wir beantworten<br />
Ihnen gerne offene Fragen.<br />
PD Dr. Helene Geddert, Oberärztin<br />
Institut für Pathologie an den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Molekulare<br />
Pathologie –<br />
die Feinstruktur<br />
von<br />
Krankheit<br />
In den letzten Jahren haben in der<br />
Pathologie molekulare Methoden als<br />
Routineverfahren zur Ergänzung und<br />
Verfeinerung der üblichen morphologischen<br />
<strong>St</strong>andardanalysen Einzug<br />
gehalten. Die Molekularpathologie<br />
hat ihre Anwendungen vor allem in<br />
der Tumordiagnostik, wo neben einer<br />
Hilfestellung zur eigentlichen Diagnose<br />
einer bösartigen Erkrankung in<br />
den letzten Jahren Mutationsanalysen<br />
als Grundlage für eine innovative und<br />
individuell angepasste Arzneitherapie<br />
zunehmend eine Rolle spielen. Im<br />
Institut für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
sind in den letzten<br />
Jahren eine Anzahl von Verfahren der<br />
molekularen Diagnostik etabliert worden<br />
und stehen den Pathologen und<br />
klinisch tätigen Ärzten bei diagnostischen<br />
Fragestellungen und Therapieentscheidungen<br />
zur Verfügung<br />
(Bild 1). Im einzelnen kommen folgende<br />
Methoden zum Einsatz:<br />
In-situ-Hybrisierung (ISH)<br />
Bei der ISH macht man sich die<br />
Eigenschaft der DNA, des Trägers<br />
der genetischen Information in jeder<br />
Körperzelle, zunutze, bei Ausbildung<br />
eines Doppelstranges eine spezifische<br />
Bindung zu einem <strong>St</strong>rang mit spiegelbildlicher<br />
Basenfolge einzugehen. So<br />
kann man mit einem entsprechend<br />
künstlich hergestellten farbstoffmarkierten<br />
DNA-Fragment eine bekannte<br />
Basenabfolge auf der DNA im Kern<br />
von Körperzellen in einem Gewebsschnitt<br />
sichtbar machen. Wichtige<br />
Anwendungen sind hier die Erkennung<br />
einer Vervielfältigung von Genabschnitten<br />
wie beispielsweise des<br />
Her2neu-Gens in Zellen bestimmter<br />
Arten von Brustkrebs. Das Gen<br />
kodiert für den Rezeptor eines<br />
Wachstumsfaktors in der Zellmembran<br />
und kann durch Medikamente,<br />
wie den humanisierten Antikörper<br />
Herceptin, blockiert werden. Jedoch<br />
profitieren nur Patienten von der The-<br />
Bild 1: Ines Kreuscher (BTA) und PD Dr. Dimmler bei der Vorbereitung molekularpathologischer Analysen.<br />
rapie, bei denen durch die vermehrte<br />
Genkopienzahl der Rezeptor an der<br />
Zelloberfläche vermehrt auftritt. Die<br />
Zahl der Genkopien kann durch eine<br />
ISH ermittelt werden. Da nur bei einer<br />
erhöhten Zahl von Genkopien eine<br />
Herceptin-Therapie wirksam ist, ist<br />
diese Information ist für sowohl für<br />
den behandelnden Arzt als auch für<br />
die Patienten von entscheidender<br />
Wichtigkeit.<br />
Polymerase-Kettenreaktion (PCR)<br />
Durch Verfahren, die DNA-Abschnitte<br />
sehr stark vervielfältigen können, wie<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 23
Bild 2: Mutationsanalyse bei zwei Patienten mit Dickdarmkarzinom: Der Nachweis einer Punktmutation im Exon 2 des k-ras<br />
Gens im unteren Fall zeigt an, dass im Gegensatz zum oberen Fall eine Therapie mit Cetuximab keinen positiven Effekt hat.<br />
die Polymerase-Kettenreaktion oder<br />
PCR, können auch winzige Mengen<br />
der Erbsubstanz untersucht werden. In<br />
der PCR werden entlang eines DNA-<br />
<strong>St</strong>ranges üblicherweise in mehreren<br />
sich wiederholenden Zyklen Kopien<br />
der vorliegenden Sequenz aus den<br />
Bausteinen der DNA hergestellt. In<br />
den Folgezyklen können nun auch<br />
diese neu entstandenen DNA-Fragmente<br />
als Vorlage für weitere Kopien<br />
dienen, wodurch es zu einer exponentiellen<br />
Vermehrung der Ausgangssequenz<br />
kommt. Diese DNA wird<br />
dann gereinigt und mit speziellen<br />
Farbstoffen analysiert. Sie kann auch<br />
für weiterführende anschlie ßende<br />
Analysen wie die DNA-Sequenzierung<br />
(s.u.) eingesetzt werden. Angewandt<br />
werden PCR-Verfahren bei der<br />
Diagnostik bestimmter maligner Lymphome,<br />
um sie sicher von gutartigen<br />
Lymphozyten-Infiltraten, wie sie beispielsweise<br />
bei chronischen Entzündungen<br />
auftreten, zu unterscheiden.<br />
Eine PCR kann den Nachweis eines<br />
einzigen Zellklons, also einer auf<br />
Ebene der Erbsubstanz weitgehend<br />
identischen Ansammlung von Zellen,<br />
erbringen und so die morphologische<br />
Diagnose unterstützen und sichern.<br />
Eine PCR kann aber auch die Erbsubstanz<br />
von Krankheitserregern (z.B.<br />
des Tuberkuloseerregers) spezifisch<br />
vervielfältigen und dadurch eine<br />
24<br />
bestimmte Infektion nachweisen. So<br />
kann bei morphologischen Hinweisen<br />
auf eine Erreger-bedingte Form der<br />
Entzündung, diese molekularpathologische<br />
Untersuchung einen wichtigen<br />
Hinweis auf die Art des Erregers liefern.<br />
DNA-Sequenzierung<br />
In der Molekularpathologie werden<br />
zudem Verfahren eingesetzt, die eine<br />
genaue Analyse der DNA-Sequenz<br />
ermöglichen. In neuen und sehr sensitiven<br />
Verfahren kann der Einbau der<br />
Bausteine bei einem Abschreibevorgang<br />
entlang der DNA direkt beobachtet<br />
und so die genaue DNA-<br />
Sequenz erfasst werden (sog. Pyrosequenzierung).<br />
Diese Sequenzanalysen<br />
werden üblicherweise an der<br />
Tumor-DNA durchgeführt, die aus<br />
Gewebeschnitten isoliert wird. Damit<br />
lassen sich der Verlust (sog. Deletion)<br />
und Zugewinn (sog. Insertion) längerer<br />
DNA-Ab schnitte sowie auch die<br />
Veränderung eines einzigen DNA-<br />
Bausteins (sog. Punktmutation, Bild 2)<br />
nachweisen.<br />
Bei bestimmten Krebserkrankungen,<br />
wie einigen Formen des Dickdarmoder<br />
Lungenkarzinoms, spielt die dauerhafte<br />
Aktivierung von Signalwegen<br />
in der Tumorzelle eine zentrale Rolle<br />
in der Krebsentstehung. In jüngs ter<br />
Zeit wurden Medikamente entwickelt,<br />
die diese Signalwege spezifisch<br />
blockieren können und solche Tumoren<br />
in ihrem Wachstum hemmen können.<br />
Die Wirksamkeit solcher Medikamente<br />
hängt allerdings von Mutationen<br />
des genetischen Materials in<br />
der Tumorzelle ab. Wir als Pathologen<br />
können durch eine Mutationsanalyse<br />
mit einem Sequenzierverfahren<br />
das Tumorgewebe untersuchen und<br />
überprüfen, ob die Voraussetzung für<br />
eine Wirksamkeit einer bestimmten<br />
Therapie bei diesen Krebserkrankungen<br />
vorliegt und dem behandelnden<br />
Arzt eine wichtige Entscheidungshilfe<br />
an die Hand geben.<br />
Ausblick<br />
Die Weiterentwicklung unseres<br />
Faches erfordert von uns als Pathologen<br />
gerade in der molekularen Diagnostik<br />
einen stetigen Ausbau und<br />
Etablierung neuer Verfahren. Daneben<br />
muss eine Qualitätssicherung<br />
durch regelmäßige Teilnahme an<br />
Ringversuchen gewährleistet werden.<br />
So ist das Institut für Pathologie an<br />
den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> in der<br />
k-ras- und EGFR-Mutationsdiagnostik<br />
als eines der ersten Institute in<br />
Deutschland durch die Qualitätssicherungs-Initiative<br />
Pathologie (QuIP) zertifiziert<br />
worden. Die beschriebenen<br />
Verfahren der molekularen Diagnostik<br />
sind aufwändig, liefern jedoch unersetzliche<br />
Informationen für eine zielgenaue<br />
und moderne, individuell<br />
angepasste Behandlung unserer<br />
Patientinnen und Patienten und sind<br />
damit ein fester Bestandteil unseres<br />
diagnostischen Handwerkszeugs<br />
geworden.<br />
PD Dr. med. Arno Dimmler<br />
Leitender Oberarzt<br />
Institut für Pathologie<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Berufsziel<br />
Pathologe<br />
Wenn junge Menschen ein Medizinstudium<br />
beginnen, ist ihre Hauptmotivation,<br />
dem Menschen zu helfen. Mit<br />
dem Fach Pathologie würden dies<br />
spontan wohl eher die Wenigsten<br />
verbinden, so stellt sich die Frage,<br />
was bewegt einen angehenden Arzt<br />
dazu, Pathologe zu werden?<br />
Natürlich sind die Motive im Einzelnen<br />
hier sicher unterschiedlich, doch<br />
gibt es Beweggründe, die man bei<br />
den meisten Pathologen wiederfinden<br />
dürfte.<br />
Was sicher alle Pathologen eint, ist<br />
ihr Interesse an der Morphologie,<br />
d.h. an den stofflichen Veränderungen<br />
der erkrankten Organe. Pathologen<br />
sind sehr visuell orientierte Menschen.<br />
Sie wollen sehen, wie sich<br />
Krankheit an einem bestimmten<br />
Organ auswirkt. Die Pathologie ist in<br />
dieser Hinsicht ein sehr konkretes<br />
Fach. Der Pathologe begutachtet das<br />
Gewebe: zunächst makroskopisch,<br />
d.h. mit bloßem „unbewaffnetem“<br />
Auge (Bild 1). Dann macht er sich ein<br />
Bild von den feingeweblichen d.h.<br />
histologischen Zusammenhängen,<br />
indem er das Gewebe unter dem<br />
Mikroskop betrachtet. Mit dieser<br />
doch sehr einfachen Methode lässt<br />
sich bereits ein Großteil aller Diagnosen<br />
stellen. Und schon dieses<br />
ebenso einfache wie effektive und<br />
damit faszinierende Verfahren macht<br />
einen der Reize des Faches aus.<br />
Die histologische Untersuchung von<br />
Gewebeproben übt mit Sicherheit auf<br />
jeden Pathologen der Welt eine ungemeine<br />
Begeisterung und Faszination<br />
aus: Betrachtet man Gewebe unter<br />
dem Mikroskop, taucht man in einen<br />
Mikrokosmos aus Mustern und <strong>St</strong>rukturen<br />
ein, die eine außerordentliche<br />
Ästhetik besitzen. Die Vielfalt ist hier<br />
nahezu unerschöpflich, und dies nicht<br />
zuletzt, weil sich die Pathologie mit<br />
fast allen Teilbereichen der Medizin<br />
beschäftigt. Der Pathologe ist somit<br />
im Grunde genommen ein echter<br />
Generalist und Allgemeinmediziner.<br />
Bild 1: Makroskopische Bearbeitung eines Operationspräparates in der Pathologie.<br />
Gleichzeitig besitzt seine Tätigkeit<br />
einen starken detektivischen Charakter:<br />
Wie ein Kriminalist sammelt er<br />
Spuren und Indizien, setzt sie zu<br />
einem Gesamtbild zusammen und<br />
gelangt damit letztlich zur Diagnose.<br />
Gleichzeitig wird die Arbeit von<br />
hoher Systematik geprägt: Der<br />
Pathologe ordnet Krankheiten ein,<br />
kategorisiert sie und erstellt z.B. <strong>St</strong>adieneinteilungen<br />
für Tumorerkrankungen,<br />
die von hoher innerer Konsistenz<br />
geprägt sind. Damit ist er in der<br />
glücklichen Lage, für sich ein Grund -<br />
bedürfnis sicher der meisten Menschen<br />
erfüllen zu können, nämlich<br />
Ungeordnetes in eine Ordnung zu<br />
bringen.<br />
Die Arbeit des Pathologen wird<br />
landläufig gerne nach dem Motto „er<br />
weiß alles, kommt aber stets zu spät“<br />
beurteilt. Doch was wahrscheinlich<br />
nur Wenige wissen, genau das<br />
Gegenteil ist richtig: Der Pathologe<br />
dient dem lebenden Patienten in<br />
hohem Maße, denn ohne seine Diagnose<br />
lässt sich in vielen Fällen keine<br />
adäquate Therapie einleiten. Er wirkt<br />
eben mehr im Verborgenen, dank -<br />
bare Patienten bekommt er nicht zu<br />
Gesicht. Er muss die Befriedigung an<br />
seiner Arbeit, die sicher jeder Mensch<br />
als Triebfeder benötigt, aus seiner<br />
Tätigkeit selbst schöpfen und aus dem<br />
Bewusstsein, einen wichtigen Beitrag<br />
für die klinisch-praktische Medizin zu<br />
leisten.<br />
Ein großer Vorteil an der Arbeit des<br />
Pathologen ist sicher, dass er sich<br />
nicht mit überbordender Bürokratie<br />
herumplagen muss. Er kann einen<br />
Großteil seiner Zeit dazu verwenden,<br />
das zu tun, warum er einmal Medizin<br />
studiert hat, nämlich Medizin zu<br />
betreiben und nicht seitenlange Formulare<br />
und Anfragen durchzuarbeiten.<br />
Nicht zuletzt gehören die Nächte und<br />
Wochenenden ihm (und seiner Familie),<br />
wenngleich nicht verschwiegen<br />
werden soll, dass er einen nicht geringen<br />
Teil seiner Freizeit mit einer be -<br />
stimmten Tätigkeit verbringt: Lesen,<br />
lesen, lesen. Denn das Feld ist weit<br />
und die Materie fordert, dass man<br />
sich stetig mit ihr befasst. Doch zum<br />
Glück sind die meisten Pathologen<br />
große Bücherfreunde und schon<br />
alleine das <strong>St</strong>öbern in reich und<br />
schön bebilderten Fachbüchern ist für<br />
sich genommen ein weiterer Reiz<br />
dieses attraktiven Faches.<br />
Dr. Daniela Dehoust, Dr. Lars Rüttinger,<br />
Anette Koloska, Dominic Krause,<br />
Assistenzärzte am Institut für Pathologie<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 25
Einführung<br />
eines Qualitätsmanagementsystems<br />
Am 20.04.2010 erhielt das Institut<br />
für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong><br />
<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe die Zertifizierung<br />
nach DIN EN 9001:2008.<br />
Grundlage der Zertifizierung war das<br />
QM-System (Qualitätsmanagement -<br />
system), welches seit Herbst 2008<br />
Schritt für Schritt im Institut eingeführt<br />
wurde.<br />
Was ist Qualitätsmanagement?<br />
Laut Wikipedia:<br />
„Qualitätsmanagement oder QM<br />
bezeichnet alle organisierten Maßnahmen,<br />
die der Verbesserung von Produkten,<br />
Prozessen oder Leistungen jeglicher<br />
Art dienen. Qualitätsmanagement<br />
ist eine Kernaufgabe des Managements.<br />
In Branchen wie der Luft- und<br />
Raumfahrt, Medizintechnik, Gesundheitsversorgung,<br />
Arznei- und Lebensmittelherstellung<br />
ist das Qualitätsmanagementsystem<br />
vorgeschrieben.“<br />
Entscheidung für ein<br />
Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsmanagement ist heutzutage<br />
im Gesundheitswesen verpflichtend<br />
vorgeschrieben und stellt eine große<br />
Herausforderung dar. Es bietet aber<br />
auch die Chance, sich darüber klar<br />
zu werden, wo man steht, wohin man<br />
will und wie man dort hin will.<br />
Vor diesem Hintergrund konnten die<br />
organisatorischen <strong>St</strong>rukturen überdacht<br />
und eventuell angepasst werden.<br />
Dies war natürlich auch eine<br />
Möglichkeit, „liebgewonnene Ge -<br />
wohnheiten“ zu hinterfragen. Darüber<br />
hinaus musste man seine ganzen<br />
Arbeitsabläufe strukturiert überprüfen<br />
und dokumentieren. Letztendlich wurden<br />
alle Abläufe und Vorgehensweisen<br />
für jeden transparent und nachvollziehbar,<br />
was z.B. das Einlernen<br />
von neuen Kolleg(inn)en wesentlich<br />
erleichtert. Zum Anderen wird durch<br />
das QM die Rückverfolgbarkeit eines<br />
Mitarbeiterinnen des Instituts für Pathologie beim Anfertigen der Gewebeschnitte am Mikrotom.<br />
26<br />
gesamten Prozesses, das heißt vom<br />
Probeneingang bis zum Befundausgang<br />
gewährleistet. Jeder Arbeitsschritt<br />
wird nun lückenlos dokumentiert<br />
und ist einem bestimmten Mitarbeiter<br />
zuzuordnen. Bei Rückfragen ist<br />
dadurch sofort der richtige Ansprechpartner<br />
zu ermitteln.<br />
Seine Vorgehensweise kann man<br />
auch bei eventuellen Regressansprüchen<br />
plausibel darlegen und zeigen,<br />
dass immer nach denselben<br />
<strong>St</strong>andards gearbeitet wird.<br />
Man hat vor Einführung eines QM-<br />
Systems schon gut gearbeitet. Nun<br />
heißt es: Arbeite weiterhin gut, aber<br />
schreibe es auf, arbeite nach den<br />
<strong>St</strong>andards, wie du sie in deinen<br />
Dokumenten hinterlegt hast, und verbessere<br />
diese.<br />
Wesentliche Schritte für den<br />
Aufbau unseres QM-Systems<br />
Ist-Analyse<br />
Um zu wissen, wo wir standen, war<br />
eine Ist-Analyse unabdingbar. Dabei<br />
handelte es sich um eine objektive<br />
Überprüfung des aktuellen Zustands.<br />
Bei der Ist-Analyse war uns eine<br />
externe Beraterin behilflich. Zwei<br />
Tage verbrachte sie in unserem Institut<br />
und nahm alle Abläufe unter die<br />
Lupe. Äußerst vorteilhaft war es, dass<br />
die Beraterin Erfahrungen mit Instituten<br />
der Pathologie hatte und von<br />
daher alle Situationen und eventuelle<br />
kritischen <strong>St</strong>ellen gleich erkannte.<br />
Nach zwei Tagen wurde uns ein<br />
Maßnahmenkatalog vorgestellt, worin<br />
dargestellt wurde, was für die erfolgreiche<br />
Zertifizierung notwendig wäre<br />
und welche Arbeiten noch umgesetzt<br />
werden müssten. Der Zeitplan für die<br />
Erstellung der Dokumente und allen<br />
weiteren erforderlichen Maßnahmen<br />
erstreckte sich über 12 bis 18<br />
Monate.<br />
QMB (Qualitätsmanagementbeauftragte)<br />
PD Dr. Dimmler hatte schon im Vorfeld<br />
die QMB-Ausbildung absolviert<br />
und zusätzlich nahm ich an einer viertägigen<br />
Fortbildung zur Qualitätsbeauftragten<br />
für Pathologie teil. Diese<br />
Fortbildung wurde vom Bundesverband<br />
der Deutschen Pathologen speziell<br />
für Mitarbeiter(innen) der Pathologie<br />
organisiert. Der Fokus richtete<br />
sich dadurch auf die speziellen<br />
Bedürfnisse der Pathologie und somit<br />
konnte die Zeit effizient für spezielle<br />
Fragen genutzt werden. Neben Theo-<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
ie über QM im Allgemeinen wurde<br />
auch vermittelt, was z.B. die Unterschiede<br />
zwischen Verfahrens-,<br />
Arbeits-, und Prüfanweisungen sind;<br />
unser täglich Brot als QMB.<br />
Diese Fortbildung wurde mit einer<br />
Prüfung abgeschlossen.<br />
QM-Schulung<br />
An einem Samstag wurde eine<br />
gemeinsame Schulung zum Thema<br />
QM für alle Mitarbeiter(innen) des<br />
Instituts durch unsere externe Beraterin<br />
durchgeführt. An diesem Tag wurden<br />
auch alle Mitarbeiter(innen) als<br />
interne Auditoren ausgebildet, sodass<br />
wir auf einen großen Pool für die<br />
internen Audits zurückgreifen konnten<br />
und jeder denselben Wissensstand<br />
hatte.<br />
In einem Audit wird unabhängig und<br />
systematisch eine Tätigkeit überprüft<br />
und verglichen, ob die Realität mit<br />
den Dokumenten übereinstimmt.<br />
Schreibe auf, was du tust<br />
In den folgenden Monaten wurden<br />
viele Dokumente erstellt. Uns stand<br />
ein Musterhandbuch vom Bundesverband<br />
der Deutschen Pathologen zur<br />
Verfügung, sodass wir eine Anleitung<br />
zur Hand hatten und wussten, welche<br />
Abläufe erfasst werden mussten.<br />
Allerdings durften wir nicht der Versuchung<br />
erliegen, die eigenen Vorgehensweisen<br />
dem Musterhandbuch<br />
anzupassen, sondern man musste sie<br />
als Mustervorschläge sehen und für<br />
die eigenen Bedürfnisse umarbeiten.<br />
•Sämtliche Abläufe innerhalb des<br />
Instituts, sowie die Verbindungen zu<br />
anderen Instituten bzw. Bereichen<br />
außerhalb des Institutes (z.B. Lieferanten)<br />
wurden beschrieben und<br />
jeweils die Fragestellungen Zweck,<br />
Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten,<br />
Verfahren/Vorgehensweise, Mitgeltende<br />
Unterlagen beantwortet.<br />
•Funktionsbeschreibungen und Organigramm<br />
wurden auf den aktuellen<br />
<strong>St</strong>and gebracht.<br />
•Schulungs- und Einarbeitungspläne<br />
wurden z.T. neu erstellt.<br />
•Die Rezepturhandbücher wurden<br />
ergänzt und aktualisiert.<br />
•Für die Rückverfolgbarkeit wurden<br />
Mechanismen (z.B. durch Namenskürzel<br />
oder auch durch Farbzuordnungen)<br />
eingeführt, sodass jeder<br />
Arbeitsschritt einem Mitarbeiter<br />
zugeordnet werden kann.<br />
Aufgabenverteilung<br />
Alleine konnte man so eine Aufgabe<br />
nicht bewältigen. Jeder musste mit<br />
eingebunden werden, und der große<br />
Berg an Arbeit (z.B. Erstellung einer<br />
Arbeitsanweisung sowie deren Prüfung)<br />
auf viele Schultern verteilt werden.<br />
Dies reduzierte die Belastung<br />
des Einzelnen und erhöhte so die<br />
Akzeptanz innerhalb des Instituts.<br />
Enorm wichtig war die Unterstützung<br />
der Leitung, sei es die Klinikleitung<br />
und/oder die Institutsleitung.<br />
Leitbild des Instituts<br />
für Pathologie<br />
an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe<br />
Das Leitbild des Instituts für Pathologie<br />
ergänzt das bereits bestehende<br />
Leitbild der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
Karlsruhe <strong>gAG</strong>. Unser Handeln<br />
beruht auf folgenden fünf gleichwertigen<br />
Säulen:<br />
Unsere Aufgabe<br />
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht<br />
der Patient. Wir gehen respektvoll<br />
mit dem Untersuchungsgut um und<br />
erstellen eine fachlich korrekte und<br />
problemorientierte Diagnose. Die<br />
Verantwortung für den Patienten<br />
zeigt sich auch in der kompetenten,<br />
vertrauensvollen und freundlichen<br />
Zusammenarbeit mit unseren einsendenden<br />
<strong>Kliniken</strong> und Arztpraxen.<br />
Unsere Qualität<br />
Wir sehen eine umfassende Ausbildung<br />
und stete Fort- und Weiterbildung<br />
aller Mitarbeiter als Qualitätsgrundlage<br />
unserer Arbeit an. Wir<br />
sind aufmerksam und offen für neue<br />
Entwicklungen und nehmen aktiv an<br />
diesen teil. Jeder Mitarbeiter trägt<br />
selbstbewusst zur Qualität der<br />
Arbeit bei. Alle wirken an einem<br />
funktionellen und sicheren Arbeits -<br />
umfeld mit.<br />
Unser Arbeiten<br />
Für uns resultiert effizientes Arbeiten<br />
aus persönlicher Leistungsbereitschaft,<br />
bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />
und klar definierten Aufgaben.<br />
Wir beachten die Fähigkeiten<br />
des Einzelnen. Wir arbeiten wirtschaftlich.<br />
Dies schont individuelle<br />
und ökologische Ressourcen.<br />
Unser Miteinander<br />
Wir arbeiten als Team vertrauensvoll<br />
zusammen. Jeder einzelne ist<br />
wichtig und wird unabhängig von<br />
seiner Aufgabe und Rolle in die<br />
Gemeinschaft integriert und wertgeschätzt.<br />
Wir arbeiten hilfsbereit,<br />
zuverlässig und tolerant miteinander.<br />
Jeder übernimmt Verantwortung<br />
für sich und den anderen.<br />
Unsere Kommunikation<br />
Wir reden respektvoll und ehrlich<br />
miteinander. Wir sind offen für<br />
sachliche und konstruktive Kritik.<br />
Unser Führungsstil ist kooperativ.<br />
Einmal getroffene Entscheidungen<br />
werden begründet.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 27
Die Dokumentation wurde zwischendurch<br />
durch unsere externe<br />
Beraterin einer Prüfung unterzogen,<br />
die notwendigen Ergänzungen und<br />
Anpassungen wurden von uns eingearbeitet.<br />
Zusätzliche Aspekte<br />
Zu einem QM-System, insbesondere<br />
zur Zertifizierung, gehören noch viele<br />
weitere Faktoren.<br />
So zum Beispiel:<br />
•Arbeitssicherheit. Wir betrachteten<br />
unsere ganzen Abläufe unter diesem<br />
Aspekt und erstellten viele stoffbezogene<br />
Betriebsanweisungen für<br />
den sicheren Umgang mit unterschiedlichen<br />
Chemikalien, die an<br />
den entsprechenden Arbeitsplätzen<br />
ausgehängt wurden, sodass jeder<br />
sofort Zugriff darauf hat.<br />
•Es wurde eine Sicherheitsbeauftragte<br />
benannt, die in Zukunft in<br />
Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfachkraft<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong><br />
neue oder geänderte Anforderungen<br />
des Gesetzgebers einbringen<br />
wird.<br />
•Ersthelfer wurden benannt und (die<br />
nichtärztlichen) aus- bzw. weitergebildet.<br />
•Jedes Jahr werden neue QM-Ziele<br />
erarbeitet und ein Rückblick auf das<br />
vergangene Jahr erstellt.<br />
•Großen <strong>St</strong>ellenwert nimmt das Fehlermanagement<br />
ein, um Schwachstellen<br />
zu erkennen und zu beheben.<br />
•Ergänzend zu dem Leitbild der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> entwickelten<br />
wir im Institut gemeinsam ein Leitbild<br />
(siehe nebenstehenden Kasten).<br />
An einem Samstag trafen wir uns<br />
mit einer externer Moderatorin und<br />
erarbeiteten konzentriert ein ge -<br />
meinsames Leitbild. Auch das<br />
Bewusstsein, wofür man da ist und<br />
was man tut, wurde gestärkt. Die<br />
Beteiligung an der Veranstaltung<br />
war groß und aus allen Bereichen<br />
und Ebenen des Instituts waren Mitarbeiter(innen)<br />
vertreten.<br />
Zertifizierung<br />
Am 16.03.2010 fand eine eintägige<br />
Zertifizierungsbegehung durch ein<br />
anerkanntes Zertifizierungsunternehmen<br />
statt. Nach vorheriger Prüfung<br />
der eingereichten Unterlagen wurde<br />
28<br />
bei vielen Abläufen geprüft, ob Dokumentation<br />
und Realität übereinstimmen.<br />
Das Prüfergebnis war sehr positiv<br />
und eine Bestätigung für die<br />
Arbeit, die über einen Zeitraum von<br />
mehr als einem Jahr zusätzlich zur<br />
normalen Routine getan wurde.<br />
Tue, was du aufgeschrieben hast<br />
Mit der Dokumentation war aber nur<br />
der erste Schritt getan. Jedes Jahr<br />
müssen und werden alle Abläufe,<br />
sprich wirklich jedes Dokument und<br />
davon haben wir mittlerweile mehr<br />
als 220, intern auditiert. Die internen<br />
Audits werden von den eigenen internen<br />
Auditoren durchgeführt. Zusätzlich<br />
gibt es einmal im Jahr ein externes<br />
Audit, eine Rezertifizierung ist<br />
nach drei Jahren notwendig.<br />
Verbessere Dich<br />
Ein wichtiger Aspekt eines QM-<br />
Systems ist es, bestehende Abläufe<br />
permanent auf Schwachstellen und<br />
Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen.<br />
Die jährlich wiederkehrenden<br />
internen Audits sowie das ständige<br />
(positive) Hinterfragen aller Prozesse<br />
führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess,<br />
der <strong>St</strong>ärken<br />
betont und Schwächen bekämpft.<br />
QM ist also keine einmalige Aktion,<br />
sondern ein Prozess, der von der aktiven<br />
Mitgestaltung aller Beteiligten<br />
lebt.<br />
Fazit<br />
Persönlich kann ich rückblickend<br />
sagen, dass sich die Arbeit gelohnt<br />
hat.<br />
Nach anfänglichen <strong>St</strong>artschwierigkeiten,<br />
kam das Projekt gut ins Rollen. Es<br />
gab zu Anfang natürlich auch Ängste<br />
einzelner Mitarbeiter(innen), aber<br />
diese konnten in Gesprächen ausgeräumt<br />
werden. Alle haben mitge-<br />
wirkt und gemeinsam haben wir ein<br />
großes Projekt gemeistert. Die zusätzlichen<br />
Dokumentationen, wie z. B.<br />
überall Namenskürzel, welche zu<br />
Anfang schwer fielen, sind mittlerweile<br />
in Fleisch und Blut übergegangen.<br />
Allerdings sind einige Arbeitsschritte<br />
jetzt zeitintensiver geworden,<br />
aber dafür auch nachvollziehbarer.<br />
Letztendlich sind unsere ganzen<br />
Abläufe transparenter geworden und<br />
für jeden einsichtbar. <strong>St</strong>olz sein können<br />
wir alle, dass wir im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Instituten fast alles<br />
ohne externe Unterstützung geschafft<br />
haben. Dies steigert die Identifikation<br />
mit dem eigenen QM-System aus meiner<br />
Sicht erheblich.<br />
Ein gemeinsames Leitbild zu erstellen,<br />
welches im QM Qualitätspolitik<br />
genannt wird, fand ich spannend und<br />
eine einmalige Chance an dem ge -<br />
meinsamen Miteinander mitzuwirken.<br />
Darüber hinaus finde ich einen jährlichen<br />
Rückblick, in Bezug auf Fehler -<br />
management, erreichte Ziele, Arbeitssicherheit,<br />
Abschneiden der internen<br />
Audits usw. für meine eigene Arbeit<br />
sehr motivierend.<br />
Beate Pramschüfer (MTLA)<br />
Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
des Instituts für Pathologie<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
www.woche-des-sehens.de<br />
Veranstaltungsort:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe, <strong>St</strong>einhäuserstr. 18<br />
Seminarraum Untergeschoß<br />
Eintritt frei<br />
Partner der Veranstaltung: Mit freundlicher Unterstützung:<br />
Woche des Sehens<br />
08.10.2010 – 15.10.2010<br />
…<br />
…<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
Karlsruhe <strong>gAG</strong><br />
Augenklinik<br />
Themenabende – Augen im Blickpunkt<br />
Freitag, 08.10.2010, 17.00 Uhr:<br />
Wenn die Augen schwächer werden ...<br />
Makuladegeneration - Das diabetische Auge<br />
Montag, 11.10.2010, 17.00 Uhr:<br />
Katarakt (Der graue <strong>St</strong>ar): Gute Sicht durch „neue intelligente“ Linsen<br />
Dienstag, 12.10.2010, 17.00 Uhr:<br />
Wenn der Augeninnendruck steigt - der grüne <strong>St</strong>ar (Glaukom)<br />
Mittwoch, 13.10.2010, 17.00 Uhr:<br />
Sehen ohne Brille – Laser und intraokulare Linsen in der refraktiven Chirurgie<br />
Donnerstag, 14.10.2010, 17.00 Uhr:<br />
Besser sehen und besser aussehen – Plastisch-ästhetische Operationen und<br />
alternative Therapieverfahren im Lidbereich<br />
Referenten: Mitarbeiter der Augenklinik<br />
Info-<strong>St</strong>ände und Beratung:<br />
Operationsteam der Augenklinik<br />
Selbsthilfegruppen, Mobilitätstrainer,<br />
optische Hilfsmittel<br />
Weitere Info: www.vincentius-kliniken.de<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 29
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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 35<br />
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Orthopädische<br />
Entwicklungshilfe<br />
in Tansania<br />
und Uganda<br />
Im Juni 2009 und 2010 nutzte ich<br />
einen Teil meines Urlaubs zu OP-Einsätzen<br />
im Ausland und reiste gemeinsam<br />
mit Prof. Peter Griss, dem ehemaligen<br />
Ordinarius für Orthopädie<br />
an der Philipps-Universität Marburg<br />
und aktuellen Leiter der AGOUE<br />
(Arbeitsgemeinschaft Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie in Entwicklungsländern),<br />
zu jeweils dreiwöchigen<br />
Arbeitseinsätzen nach Ostafrika.<br />
2009 war der Einsatzort das<br />
„CCBRT-Disability Hospital“ (Comprehensive<br />
Community Based Rehabilitation<br />
in Tanzania) in Dar es Salaam,<br />
der größten <strong>St</strong>adt Tansanias, am<br />
indischen Ozean.<br />
Dieses Jahr operierte ich in Kampala,<br />
der Hauptstadt Ugandas, am Nord -<br />
ufer des Victoriasees in der von CBM<br />
(Christian Blind Mission – Christoffel<br />
Blindenmission) gebauten und im letzten<br />
Jahr neu eröffneten Klinik<br />
„CoRSU“ (Comprehensive Rehabilitation<br />
Services in Uganda).<br />
Beide <strong>Kliniken</strong> werden überwiegend<br />
durch CBM finanziert und behandeln<br />
in erster Linie Kinder mit unterschiedlichen<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates.<br />
CBM hilft derzeit in mehr als 100<br />
Ländern in Asien, Afrika, Latein -<br />
amerika sowie Osteuropa und fördert<br />
dort rund 1000 Hilfsprojekte.<br />
36<br />
In beiden <strong>Kliniken</strong> sind auch Abteilungen<br />
für Plastische Chirurgie etabliert,<br />
die vor allem gespaltene Lippen und<br />
Gaumen, sog. „Clefts“ und funktionsbehindernde<br />
Vernarbungen nach den<br />
häufig vorkommenden Verbrennungen<br />
behandeln.<br />
Im CCBRT ist zusätzlich eine große<br />
Augenklinik untergebracht.<br />
Der Großteil der orthopädischen<br />
Behandlungen besteht aus Korrekturen<br />
von z.T. ausgeprägten Achsdeformitäten<br />
der Beine, die durch Mangelernährung,<br />
Vit. D- und Kalziummangel,<br />
<strong>St</strong>offwechselerkrankungen,<br />
Sichelzellanämien mit konsekutiven<br />
Knochennekrosen, durch Knochen -<br />
entzündungen (Osteomyelitiden),<br />
nicht oder schlecht behandelte<br />
Knochenbrüche, oder durch Anomalien<br />
der Wachstumsfugen entstanden<br />
sind.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die<br />
opera tive und konservative Behandlung<br />
der häufig auftretenden und<br />
nach der Geburt oft nicht behandelten<br />
und entsprechend schwerwiegend<br />
deformierten Klumpfüße.<br />
Ein unnötiges, jedoch leider ebenfalls<br />
oft gesehenes Krankheitsbild sind die<br />
sog. PIP`s (post injection paralysis),<br />
Lähmungen, verursacht durch malaria -<br />
bedingte gluteale Chinininjektionen,<br />
die den Ischiasnerv geschädigt<br />
haben. Die Behandlung besteht<br />
sowohl operativ in Muskel- und<br />
Sehnentransfer-Operationen, als auch<br />
in der orthetischen Versorgung mit<br />
Schienen und anderen Hilfsmitteln.<br />
Die Behandlung der Kinder erfolgt<br />
meist kostenlos. Um die stete<br />
finanzielle Unterversorgung zu<br />
verbessern haben beide <strong>Kliniken</strong><br />
begonnen, in zunächst sehr geringem<br />
Umfang erwachsene Patienten, die<br />
an Hüft- oder Kniegelenksarthrosen<br />
leiden und die finanziell in der Lage<br />
sind die Kosten selbst zu tragen, mit<br />
Vor OP Nach OP<br />
Vor Während Nach der Behandlung<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
künstlichen Gelenken zu versorgen.<br />
Allerdings verfügen beide <strong>Kliniken</strong><br />
insoweit nur über wenig oder keine<br />
Erfahrung und sind daher auf die<br />
Unterstützung durch in der Endoprothetik<br />
erfahrene Operateure<br />
angewiesen.<br />
Vor Nach OP und Gipsbehandlung „Denis-Browne-Schiene“<br />
kostengünstiger afrikanischer Eigenbau<br />
technischen Niveau in der hierfür<br />
größten Referenzklinik der Region<br />
nach aktuellen <strong>St</strong>andards praktiziert<br />
wird.<br />
Für die großzügige Unterstützung des<br />
Aufenthaltes unseres afrikanischen<br />
Gastes und für die partielle Freistellung<br />
für meinen Uganda-Einsatz sei<br />
Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann<br />
und dem Direktor der Orthopädi -<br />
schen Klinik, Herrn Prof. Dr. Schuler,<br />
an dieser <strong>St</strong>elle herzlich gedankt.<br />
Die weitere Unterstützung Dr. Mwa -<br />
kalukwas im Rahmen zukünftiger<br />
zwei- bis dreiwöchiger OP-Einsätze<br />
im CCBRT ist geplant.<br />
Die Arbeit in afrikanischen OP`s<br />
unterscheidet sich z.T erheblich von<br />
der in unserem Haus.<br />
Klinik gewöhnt bin. Mit diesen Dingen<br />
vor Ort entsprechend sensibel<br />
umzugehen, gehört mit zu den<br />
wichtigsten Voraussetzungen, um in<br />
einem afrikanischen OP mit afrikani -<br />
schen Mitarbeitern erfolgreich ar -<br />
beiten zu können. Die oft schwierige<br />
Arbeit wird durch die Reaktionen der<br />
freund lichen und äußerst dankbaren<br />
Patienten jedoch reich entlohnt und<br />
fällt damit leicht.<br />
Bei meinen beiden OP-Einsätzen<br />
habe ich gut organisierte Krankenhäuser<br />
mit sehr engagierten Teams,<br />
die mich ausgesprochen herzlich<br />
aufgenommen haben, kennen gelernt.<br />
Durch die Tätigkeit in Afrika habe ich<br />
in vielerlei Hinsicht dazu gelernt und<br />
profitiere sowohl bei meiner Arbeit,<br />
als auch außerhalb der Klinik nachhaltig<br />
von dieser Zeit, u.a. indem ich<br />
Einiges aus einem anderen Blickwinkel<br />
betrachte und Manches nun<br />
anders einordne und werte als vor<br />
meiner Zeit in afrikanischen Krankenhäusern<br />
mit afrikanischen Patienten<br />
und Kollegen.<br />
Während des diesjährigen Einsatzes<br />
in Kampala versorgte ich z.B. den<br />
ehemaligen Botschafter Ugandas in<br />
Bonn mit einer Kniegelenks-Total-<br />
Endoprothese, für die der Patient vor<br />
der Operation ca. 5.000$ bei Die z.T. schon lange genutzten und<br />
CoRSU zahlen musste.<br />
nicht in jeder Variation zur Verfügung<br />
stehenden Instrumente erfordern gele-<br />
Im Mai diesen Jahres hospitierte Dr. gentlich deutlich mehr Geduld und<br />
Luijisio Mwakalukwa, der leitende Improvisation als in Deutschland<br />
Arzt der Orthopädischen Klinik des vorstellbar. Auch die Aufmerksamkeit<br />
CCBRT, mit dem ich im vergangenen gegenüber der bei uns üblichen und<br />
Jahr in Dar zusammengearbeitet in der Endoprothetik besonders Dr. Erich Feltes<br />
hatte, vier Wochen in unserer Klinik, wichtigen <strong>St</strong>erilität ist in afrikanischen Oberarzt Orthopädische Klinik<br />
um einen Eindruck zu gewinnen, wie OP`s häufig nicht in dem Maße<br />
moderner Gelenkersatz auf höchstem<br />
vorhanden, wie ich es aus unserer Bilder: Copyright CBM<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 37
Verleihung des Verdienstkreuzes<br />
am Bande des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />
wurde am Freitag, dem 20. August<br />
2010 dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>, Herrn Paul<br />
W. Mondorf, durch Herrn Regierungs -<br />
präsidenten Dr. Rudolf Kühner das<br />
Verdienstkreuz am Bande des Ver -<br />
dienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland überreicht. Auf Vor -<br />
schlag von Herrn Ministerpräsident<br />
a. D. Günther H. Oettinger hat der<br />
ehemalige Bundespräsident Herr Prof.<br />
Dr. Horst Köhler Herrn Paul W. Mondorf<br />
das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />
Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />
wurden die he -<br />
rausragenden ehrenamtlichen Leistungen<br />
von Herrn Paul W. Mondorf für<br />
die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karls -<br />
ruhe aber auch für den Kolpingverein<br />
Karlsruhe gewürdigt. Herr Mondorf<br />
ist seit Juli 2000 Mitglied des Aufsichtsrates<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />
wurde im Jahre 2001 deren stell -<br />
vertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
und ist seit dem Jahre 2005 Aufsichts -<br />
ratsvorsitzender.<br />
38<br />
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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 41
Alle<br />
Jahre<br />
wie -<br />
der ...<br />
... so könnte<br />
man den Tag<br />
der offenen<br />
Tür in der<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />
umschreiben.<br />
Am 12. Juni haben<br />
wir wieder unsere<br />
Türen geöffnet und<br />
mehr als 500 Besucher<br />
sind unserer Einladung gefolgt<br />
und haben sich über das umfang -<br />
reiche Leistungsspektrum der<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik informiert.<br />
Vorträge zu den Themenbereichen<br />
Pränataldiagnostik, praktische Tipps<br />
aus der traditionellen chinesischen<br />
Medizin, Brustkrebs, Hormontherapie<br />
und Harninkontinenz waren dabei<br />
ebenso gefragt wie die Besichtigung<br />
der Gebärräume, Operationssäle,<br />
Ambulanzen und <strong>St</strong>ationen.<br />
Rückbildung und<br />
Säuglingspflege<br />
sowie die Informationen<br />
zum Thema<br />
<strong>St</strong>illen, Homöo pathie,<br />
Akupunktur und Aromatherapie.<br />
Ein besonderes<br />
„Highlight“ waren<br />
auch in diesem Jahr<br />
wieder die Übungen und<br />
Vorführungen am OP-Phantom.<br />
Zahlreiche <strong>St</strong>ände informier -<br />
ten über die Tätigkeit der verschiedenen<br />
Berufs gruppen, das<br />
Ausbildungs an gebot der Schule<br />
für Pflegeberufe und der Hebammenschule<br />
Karlsruhe und die Aufgaben<br />
und Tätigkeitsfelder der<br />
Christlichen Krankenhaushilfe (CKH).<br />
Für die Kinder war auch in diesem<br />
Jahr wieder ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm geboten: So konnte<br />
ein „Wickeldiplom“ erworben<br />
werden, es gab eine Vorlese- und<br />
Bastelecke – das Kinderschminken<br />
nicht zu vergessen. Für das leibliche<br />
Wohl wurde durch unsere Küche<br />
bestens gesorgt.<br />
An dieser <strong>St</strong>elle gilt unser besonderer<br />
Dank allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern der Klinik und selbstverständlich<br />
auch den beteiligten<br />
Abteilungen Haustechnik, Küche,<br />
Fotodokumentation und Fa. ERS-Reinigungsservice.<br />
Michael Halbgewachs<br />
Pflegedirektor, Betriebsleiter<br />
Regen Zuspruch fanden auch die<br />
praktischen Vorführungen wie 4D-<br />
Ultraschall, Geburtsvorbereitung,<br />
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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
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VINCENZ –<br />
Generationszuwachs am<br />
Tag der offenen Tür<br />
Am 12. Juni während der Veranstaltung<br />
zum „Tag der offenen Tür“ der<br />
Frauenklinik der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />
bekam die „<strong>Vincenz</strong>familie“ in<br />
der Marienklinik weiblichen<br />
Zuwachs.<br />
Sr. Monika Schönberger, seit fast 40<br />
Jahren Krankenschwester in der Chi -<br />
rurgie, bekam ihr erstes Enkelkind –<br />
während sie „nichtsahnend“ an den<br />
angebotenen Veranstaltungen und<br />
Besichtigungen der Marienklinik am<br />
Tag der offenen Tür“ teilnahm.<br />
Bereits seit Generationen kommen die<br />
Kinder der Familie Fröhlich/ Schönberger<br />
im <strong>Vincenz</strong> zur Welt. Nicht<br />
nur Sr. Monika selbst, sondern ihr<br />
Sohn (der jetzige Papa), die Eltern,<br />
ihre Geschwister, Neffe und Nichte<br />
kamen im <strong>Vincenz</strong> auf die Welt.<br />
Die erste Enkeltochter Larissa Schönberger<br />
erblickte am 12.06. um<br />
12.04 Uhr das Licht des <strong>Vincenz</strong> und<br />
der Welt. Mit den Traummaßen von<br />
52 cm und 3140 g erfüllte sie die<br />
Idealvorstellung ihrer Eltern und Großeltern.<br />
Wir wünschen der jungen Familie<br />
Schönberger und den glücklichen<br />
Großeltern für die gemeinsame Zu -<br />
kunft mit der kleinen Larissa viel Freu -<br />
de und viel Glück sowie alles Gute.<br />
Gabriela Merker<br />
Pflegedirektorin,<br />
Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 45
Lach dich<br />
gesund<br />
Amerikanische Gesetze<br />
„Die spinnen, die Römer!“, ist ein <strong>St</strong>andardsatz<br />
von Asterix und Obelix.<br />
Doch auch heute noch gibt es Rege -<br />
lungen und Gesetze, die sehr unge -<br />
wöhnlich sind. Diese Sammlung ame -<br />
rikanischer Gesetze macht dies deutlich:<br />
USA<br />
Am 16. Juli 1969 wurde das „Gesetz<br />
über den Kontakt mit Außerirdischen“<br />
erlassen: Es verbietet allen US-Bürgern<br />
den Kontakt mit Außerirdischen oder<br />
deren Fortbewegungsmitteln. Verstöße<br />
gegen das Gesetz können mit einer<br />
Geldstrafe in Höhe von 5.000 $ oder<br />
bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft<br />
werden.<br />
Alabama<br />
Es ist Autofahrern verboten, während<br />
der Fahrt eine Augenbinde zu tragen.<br />
Männern ist es gesetzlich verboten, in<br />
Anwesenheit von Frauen auf den<br />
Boden zu spucken.<br />
Alaska<br />
Es ist illegal, von einem Flugzeug aus<br />
auf einen Elch herabzuschauen.<br />
Arkansas<br />
Es ist illegal, den Namen des <strong>St</strong>aates<br />
Arkansas falsch auszusprechen.<br />
Es ist dem Arkansas River gesetzlich<br />
verboten, höher als bis zur Brücke der<br />
Hauptstraße in Little Rock zu steigen.<br />
In Little Rock kann flirten auf offener<br />
<strong>St</strong>raße zu einer 30-tägigen Haftstrafe<br />
führen.<br />
Arizona<br />
In Tucson ist es Frauen verboten, Unterhosen<br />
zu tragen.<br />
Die Jagd auf Kamele ist im ganzen<br />
<strong>St</strong>aat verboten.<br />
Piloten dürfen während des Fluges<br />
nicht gurgeln.<br />
In Glendale darf man mit einem Auto<br />
nicht rückwärts fahren.<br />
In Nogales ist es verboten, in der<br />
Öffentlichkeit Hosenträger zu tragen.<br />
Colorado<br />
In Denver darf ein Hundefänger nur<br />
dann seinem Handwerk nachgehen,<br />
wenn er die Hunde durch Plakatanschläge<br />
in öffentlichen Parks ausdrücklich<br />
auf die drohende Gefahr<br />
hingewiesen hat.<br />
Florida<br />
Frauen, die beim Friseur unter der<br />
Trockenhaube einschlafen, erhalten<br />
einen <strong>St</strong>rafzettel.<br />
Unverheiratete Frauen dürfen sonn tags<br />
nicht mit dem Fallschirm abspringen.<br />
Georgia<br />
In Georgia ist es nicht erlaubt, einem<br />
Gottesdienst ohne ein geladenes<br />
Gewehr beizuwohnen.<br />
Während eines Picknicks dürfen keine<br />
Feuerwaffen benutzt werden.<br />
Idaho<br />
Es ist ausdrücklich verboten, Forellen<br />
zu fischen, während man auf einer<br />
Giraffe sitzt.<br />
Illinois<br />
In Urbana ist es Monstern verboten,<br />
das <strong>St</strong>adtgebiet zu betreten.<br />
In Chicago darf man Alkohol nicht im<br />
<strong>St</strong>ehen trinken.<br />
Eine Frau mit mehr als 90 Kilogramm<br />
Körpergewicht darf nicht in Shorts<br />
reiten.<br />
Indiana<br />
In Spades ist es verboten, Konservendosen<br />
aufzuschießen, wenn man den<br />
Büchsenöffner vergessen hat.<br />
Iowa<br />
Es ist verboten, für ein Konzert eines<br />
einarmigen Pianisten Eintritt zu verlangen.<br />
In Fort Madison muss die Feuerwehr<br />
gesetzlich erst 15 Minuten die Brandbekämpfung<br />
üben, bis sie zu einem<br />
Einsatz ausrücken darf.<br />
Kalifornien<br />
Tiere dürfen sich in Kalifornien nur<br />
dann paaren, wenn sie mehr als<br />
1.500 Fuß von der nächsten Kneipe,<br />
Schule oder Kirche entfernt sind.<br />
Mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Dollar<br />
wird bestraft, wer innerhalb der<br />
<strong>St</strong>adtgrenzen von Chico einen Nuklearsprengkörper<br />
(Atombombe) zur<br />
Detonation bringt.<br />
Auf den Friedhöfen darf kein Gemüse<br />
angepflanzt werden.<br />
Es ist gesetzlich verboten, eine<br />
Schnecke, ein Faultier oder einen Elefanten<br />
als Haustier zu halten.<br />
Autobesitzern in San Francisco ist es<br />
strengstens verboten, ihr Fahrzeug mit<br />
gebrauchter Unterwäsche zu polieren.<br />
Wer eine Mausefalle aufstellen will,<br />
benötigt eine Jagdlizenz.<br />
Kentucky<br />
Nur Frauen, die mit einem Knüppel<br />
bewaffnet sind oder von zwei<br />
Polizeibeamten begleitet werden, dürfen<br />
sich im Badeanzug einem Highway<br />
nähern.<br />
Bruder Klaus Schäfer,<br />
Klinikseelsorger<br />
Glosse<br />
aus dem Krankenhaus<br />
„So, jetzt nehmen wir unsere Tablette – und dann<br />
werden wir schön schlafen!“<br />
„Warum nehmen wir denn die Tablette?“<br />
„Das sagte ich doch eben – damit wir schön schlafen!“<br />
„Ja, ist das denn erlaubt?“<br />
„Was soll denn daran nicht erlaubt sein?“<br />
„Ja, dass Sie jetzt ins Bett gehen!“<br />
„Ich gehe doch jetzt nicht ins Bett. Ich habe<br />
Nachtdienst!“<br />
„Um Gottes willen, dann können Sie doch keine<br />
Tablette nehmen!“<br />
„Wie kommen Sie denn darauf, dass ich eine<br />
Tablette nehmen will?“<br />
„Nein, nicht eine ganze, aber Sie wollen doch die<br />
Hälfte von meiner und dann wollten wir schön<br />
schlafen!“<br />
„Sagen Sie, ist Ihnen nicht gut? Haben Sie Fieber?“<br />
„Mir ist gut! Aber Sie sind doch hier reingekommen<br />
und haben gesagt, dass wir jetzt unsere<br />
Tablette nehmen wollen. Ich hätte Ihnen ja auch<br />
die Hälfte der Tablette abgegeben. Aber Sie<br />
haben ja Nachtdienst!“<br />
„Das haben Sie vollkommen falsch verstanden!“<br />
„Haben Sie denn keinen Nachtdienst?“<br />
„Natürlich habe ich Nachtdienst. Deshalb bringe<br />
ich ja die Tabletten!“<br />
„Kriegen Sie das nicht ein bisschen durcheinander?“<br />
„Ich kriege überhaupt nichts durcheinander! Wir<br />
nehmen jetzt die Tabletten, und dann machen wir<br />
das Licht aus!“<br />
„Nein, bitte nicht, Schwester, erstens haben Sie<br />
Nachtdienst, und zweitens kann jemand reinkommen?“<br />
„Ich glaube, wir müssen doch mal Fieber messen!“<br />
„Ja, Sie zuerst!“<br />
„Wieso ich?“<br />
„Ja, also, zuerst messen Sie Fieber und dann ich!“<br />
„Warum denn ich?“<br />
„Weil ich weiß, dass ich keins habe!“<br />
„Dann wollen wir mal den Puls fühlen!“<br />
„Gegenseitig?“<br />
„Wenn Sie nicht vernünftig werden, müssen wir<br />
den Professor rufen!“<br />
„Ich rufe nicht mit!“<br />
„Nehmen Sie jetzt eine Tablette oder nicht?“<br />
„Wollen Sie denn nichts mehr abhaben?“<br />
„Ich will, dass Sie jetzt die Tablette nehmen, dass<br />
Sie nichts mehr fragen, dass Sie sich schön ausstrecken,<br />
sich gut zudecken und dann lange und<br />
tief schlafen. So, und nun wünsche ich Ihnen eine<br />
recht gute Nacht!“<br />
„Danke Schwester, dass ist wirklich sehr lieb von<br />
Ihnen!“<br />
„Ist doch selbstverständlich – wo wir morgen operiert<br />
werden!“<br />
Thomas Klie<br />
Lehrbuch Altenpflege: Das Recht der Pflege alter Menschen,<br />
6. überarb. Aufll., Hannover 1997<br />
46 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Fortbildungen<br />
Die Klinik für Anaesthesie und Operative<br />
Intensivmedizin – Direktor:<br />
Prof. Dr. J. Biscoping bietet jeweils<br />
montags, 16.20 Uhr, Seminarraum<br />
<strong>St</strong>einhäuserstr. 18, folgende Fortbildungsveranstaltungen<br />
an:<br />
04.10.10 Postoperatives Delir<br />
und kognitives Defizit<br />
Referent: P. Hohnhold-Blum<br />
18.10.10 Lungenschonende<br />
Beatmung<br />
Referent: A. Teufel<br />
08.11.10 Hat die rückenmark -<br />
nahe Regional -<br />
anaesthesie die<br />
Geburtshilfe sicherer<br />
gemacht?<br />
Referent: Prof. Dr. Bremerich<br />
22.11.10 Therapie der akut<br />
dekompensierten<br />
Herzinsuffizienz<br />
Referent: Dr. Th. Pelchen<br />
06.12.10 Inhalt und Grenzen<br />
der Aufklärung<br />
Referent: Dr. F. Wagner<br />
20.12.10 Der Lokalanaesthesie-<br />
Zwischenfall<br />
Referent: Prof. Dr. J. Biscoping<br />
Zu diesen Veranstaltungen sind<br />
auch alle Schwestern und Pfleger<br />
der Klinik herzlich eingeladen.<br />
Auskunft über das Sekretariat<br />
Prof. Dr. J. Biscoping,<br />
Tel. 0721/8108-2119<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
Priv.-Doz. Dr. J. Claßen, Direktor<br />
der Klinik für <strong>St</strong>rahlentherapie und<br />
Radiologische Onkologie, gibt folgende<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
bekannt:<br />
Jeden Donnerstag von<br />
7.30 Uhr – 8.15 Uhr<br />
im Demonstrationsraum<br />
<strong>St</strong>rahlenklinik,<br />
<strong>St</strong>einhäuserstr. 18<br />
Themen: Aus dem Gebiet der<br />
Radioonkologie und<br />
Onkologie<br />
Die Veranstaltungen sind<br />
jeweils mit einem CME-<br />
Punkt zertifiziert.<br />
Auskunft über das jeweils<br />
aktuelle Thema erteilt das<br />
Sekretariat Dr. J. Claßen<br />
unter Tel.-Nr.0721/8108-5151<br />
Prof. Dr. G. Faller, Direktor des<br />
Pathologischen Institutes, gibt folgende<br />
Fortbildungsveranstaltung<br />
bekannt:<br />
Dienstag, 07.12.2010,<br />
16.30 Uhr im Seminarraum<br />
der Pneumologie, Südendstraße<br />
32<br />
Klinisch Pathologische Konferenz<br />
Auskunft erteilt das<br />
Sekretariat Prof. Dr. Faller,<br />
Tel.: 0721 / 8108-3022<br />
Prof. Dr. B.-D. Gonska, Chefarzt<br />
der Abt. 3 der Medizinischen<br />
Klinik, Kardiologie, Angiologie,<br />
Intensivmedizin, gibt folgende Fortbildungen<br />
bekannt:<br />
06.10.2010, 18.00 Uhr,<br />
Seminarraum <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />
Südendstr. 32<br />
Myokarditis und dilatative<br />
Kardiomyopathie<br />
Referent: Prof. Dr. Heinz-Peter<br />
Schultheiss, Berlin<br />
Zertifizierung: 1 Punkt<br />
08.12.2010, 18.00 Uhr,<br />
Seminarraum <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<strong>St</strong>einhäuserstr.<br />
18<br />
Die unterschätzte Herzkrankheit:<br />
Amyloidose,<br />
Thesaurismose<br />
Diagnostik und Therapie<br />
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer,<br />
Ulm<br />
Zertifizierung: 1 Punkt<br />
Auskunft erteilt das<br />
Sekretariat Prof. Dr.<br />
Gonska, 0721 / 8108-3172<br />
Prof. Dr. E. Kiffner, Direktor der<br />
Chirurgischen Klinik Abt. 1,<br />
Allgemein-, Viszeral- und Gefäß -<br />
chi rurgie, gibt folgende Fortbildungen<br />
im Seminarraum der Chirurgie<br />
von 8.00 Uhr bis 8.20 Uhr<br />
bekannt:<br />
47
Oktober 2010<br />
Barret - Karzinom<br />
Referentin: Dr. Bauer<br />
Gastrointestinale Blutung –<br />
Diagnostik und Therapie<br />
Referentin: Dr. Nagel<br />
November 2010<br />
OP – Therapie der Nahtinsuffizienz<br />
Referent: OA Dr. Götschin<br />
Auskünfte erteilt das<br />
Sekretariat Prof. Dr. Kiffner,<br />
Tel 0721/8108-3642<br />
Prof. Dr. E. Siegel, Chefarzt der<br />
Abt. 1 der Medizinischen Klinik,<br />
Endokrinologie, Gastroenterologie<br />
und <strong>St</strong>offwechsel, gibt folgende<br />
hausinterne Fortbildung bekannt:<br />
Mittwoch, 24.11.2010<br />
15.00 - 19.30 Uhr<br />
Karlsruher Schilddrüsen-<br />
Kurs<br />
an den <strong>St</strong>.-<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong>,<br />
Südenstr. 32, 76137 Karlsruhe<br />
Praxisorientiertes Kompaktseminar<br />
für niedergelassene Kollegen,<br />
Krankenhausärzte und <strong>St</strong>udenten<br />
im Praktischen Jahr.<br />
Es umfasst alle wesentlichen<br />
Aspekte der Therapie von Schildrüsen-Erkrankungen.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl<br />
Kursgebühren: € 30,--,<br />
PJ-<strong>St</strong>udenten frei<br />
Referenten: Prof. Dr. E. Siegel,<br />
OA Dr.<br />
P. Matheiowetz,<br />
OA<br />
Dr. F. Flohr,<br />
Dr. Spital,<br />
Hormonzentrum<br />
Karlsruhe<br />
Auskunft und Programm<br />
im Detail über Sekretariat<br />
Prof. Dr. med. E. Siegel,<br />
Tel. 0721/8108-3643,<br />
Fax: 0721/8108-3609<br />
48<br />
Den <strong>St</strong>udierenden der Medizin<br />
(PJ-<strong>St</strong>udenten) werden Seminarunterrichtstermine<br />
angeboten jeweils<br />
dienstags von 16.15 – 17.45 Uhr<br />
und finden im Seminarraum 3<br />
(Pneumologie), Südendstr. 32 statt<br />
bzw. die Termine der Anästhesie,<br />
Augen, HNO, Orthopädie im<br />
Seminarraum <strong>St</strong>einhäuserstraße 18<br />
und der Pathologie im Seminarraum<br />
3. OG, Südendstr. 37<br />
(sofern nichts anderes vermerkt).<br />
05. Okt. 10 Gynäk./Geburt<br />
CA Dr. Tomé<br />
12. Okt. 10 Unfall-/Handchirurgie<br />
OA Dr. Kalt<br />
19. Okt. 10 Kardiologie<br />
OA Dr. Grosse<br />
Goldene Ehrennadel des<br />
BV für Hubertus Kempfer<br />
Am Freitag, dem 9. Juli 2010 fand in<br />
den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> in Karlsruhe<br />
ein <strong>St</strong>immseminar des Bezirksvereines<br />
der Kehlkopfoperierten Karlsruhe<br />
e.V. statt. Dieses Treffen nahm<br />
man zum Anlass, dem früheren Vorsitzenden<br />
des Bezirksvereines, Herr<br />
Hubertus Kempfer, im Rahmen einer<br />
Feierstunde die Goldene Ehrennadel<br />
des Bundesverbandes für besondere<br />
Verdienste zu verleihen. Die Initiative<br />
für diese Verleihung ging vom jetzigen<br />
Vorsitzenden des Bezirksvereines,<br />
Herrn Bohn, aus.<br />
26. Okt. 10 Augen<br />
Prof. Dr. Lieb/<br />
OA Dr. Alivertis<br />
02. Nov. 10 Pathologie<br />
Prof. Dr. Faller<br />
09. Nov. 10 HNO<br />
Prof. Dr. Mertens<br />
16. Nov. 10 Anaesthesie<br />
OA Dr. Pelchen<br />
23. Nov. 10 <strong>St</strong>rahlentherapie<br />
OA Dr. Gauss<br />
30. Nov. 10 Orthopädie<br />
OA Dr. Malzer<br />
07. Dez. 10 Gynäk./Geburt<br />
CA Dr. Tomé<br />
14. Dez. 10 Gastro/Endokr.<br />
OA Dr.<br />
Matheiowetz<br />
Vizepräsident Klaus-Peter Binkert hielt<br />
die Laudatio. Er würdigte die lang -<br />
jährige Arbeit, den unermüdlichen<br />
Einsatz und das ehrenamtliche Engagement<br />
von Hubertus Kempfer. Seine<br />
Bemühungen reichten über den Verein<br />
und die Landesgrenze hinaus bis<br />
nach Split in Kroatien, wohin er Hilfsmittellieferungen<br />
organisierte.<br />
K.-P. Binkert überreichte Hubertus<br />
Kempfer die Ehrennadel mit Urkunde<br />
und dankte auch Frau Kempfer mit<br />
einem Blumengebinde für Ihre Unterstützung.<br />
Klaus-Peter Binkert, Vizepräsident<br />
Bezirksverein der Kehlkopfoperierten<br />
Sitz Bonn<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
15 Jahre Brücken -<br />
schwestern des OSP<br />
Als vor 15 Jahren die Arbeit mit drei<br />
Brückenschwestern begonnen hat,<br />
war es Pionier- und Aufbauarbeit.<br />
Vorstellungstermine auf <strong>St</strong>ationen im<br />
Krankenhaus, bei niedergelassenen<br />
Ärzten, bei Sozialstationen und<br />
Pflegediensten waren an der Tages -<br />
ordnung.<br />
Die übergeordnete Vorgabe war es,<br />
zu ermöglichen, dass Tumorpatienten<br />
schnell entlassen werden und ihre letzte<br />
Lebenszeit beschwerdereduziert<br />
daheim erleben konnten. Zu oft hatte<br />
man in der Vergangenheit erlebt,<br />
dass Schwerkranke im Rettungswagen<br />
oder in der Notaufnahme verstorben<br />
sind – eine zutiefst unwürdige<br />
Situation, die es nach Möglichkeit zu<br />
vermeiden galt. Für alle Beteiligten<br />
war es erstrebenswert, eine Wieder -<br />
einweisung ins Krankenhaus zu verhindern.<br />
Mit dieser Vorgabe und einigen<br />
Ärzten im Hintergrund, die eine<br />
klare Vorstellung dazu hatten und<br />
jederzeit beratend zur Verfügung<br />
standen, fing das Team an, reiche<br />
und vielfältige Erfahrungen zu sammeln.<br />
Immer mehr wuchs die Erkenntnis:<br />
Es gibt nichts, was es nicht gibt!<br />
Und immer mehr kristallisierte sich<br />
heraus, worauf im Vorfeld zu achten<br />
war, um eine gelingende Begleitung<br />
der Gesamtsituation zu erzielen.<br />
Schließlich ist die Zeit der Projektphase<br />
ausgeklungen und die Arbeit<br />
hatte sich etabliert. Sehr viele<br />
niedergelassene Ärzte schätzen heute<br />
die Arbeit der Brückenschwestern so,<br />
dass ca. die Hälfte aller Patientenanmeldungen<br />
aus dem ambulanten<br />
Bereich kommt. Nun galt es also<br />
festzuhalten, was die Aufgaben der<br />
Brückenschwestern sind und sein können,<br />
denn für alles, wofür es niemanden<br />
sonst gab, waren sie zuständig<br />
geworden! Das Arbeitspensum war<br />
so gewachsen, dass es kaum einen<br />
Tag ohne Überstunden gab und der<br />
Ruf nach Abgrenzung verlangte<br />
Gehör. Außerdem wurde klar, dass<br />
für nachfolgende Brückenschwesterngenerationen<br />
ein Leitbild vorliegen<br />
musste. So hat das Team in einem<br />
Zyklus von Supervisionssitzungen die<br />
Arbeit gründlich reflektiert und eine<br />
Konzeption erstellt. Wie gut, denn<br />
schon bald wurde der Ruf nach Verbreitung<br />
der „Palliativversorgung“<br />
über die Grenzen Baden-Württembergs<br />
hinaus laut.<br />
SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ<br />
Versorgung) heißt das „Zauberwort“<br />
heute und seit drei Jahren gibt<br />
es eine Gesetzesvorlage dazu, die<br />
man landesweit umzusetzen sucht.<br />
Wunderbar einerseits, weil lindernde<br />
Maßnahmen im ambulanten Bereich<br />
immer komplexer werden – schwierig<br />
andererseits, weil Umbruchsituationen<br />
für gewachsene <strong>St</strong>rukturen gefährlich<br />
sein können.<br />
Die Arbeit in einen Abrechnungsmodus<br />
zu zwingen scheint nicht<br />
nur schwierig, sondern schlichtweg<br />
unmöglich zu sein. Darüber hinaus<br />
sollen die Tätigkeiten, die bisher in<br />
der Bezugsbetreuung von einer Person,<br />
zu der man Vertrauen aufbauen<br />
konnte, übernommen wurden, an<br />
mehrere Fachpersonen delegiert werden.<br />
Das kann sicherlich nur um den<br />
Preis der Ganzheitlichkeit und Indivi -<br />
dualität geschehen. Bis heute ist die<br />
Fluktuation im Team der Brückenschwestern<br />
Karlsruhe so gering, dass<br />
man auf die Erfahrungen des Beginns<br />
zurückgreifen kann. In 15 Jahren<br />
haben sich die Kompetenz und die<br />
Sprachfähigkeit allerdings erweitert,<br />
so dass das Team darum kämpfen<br />
wird, die gewachsenen <strong>St</strong>rukturen zu<br />
erhalten und die Qualität der<br />
Beratung, Begleitung und Betreuung<br />
von Menschen, die ihre letzte Lebens -<br />
phase in ihrem Zuhause verleben<br />
möchten, immer weiter zu optimieren.<br />
Nach wie vor ist es unser Ziel, in<br />
Zusammenarbeit mit dem jeweiligen<br />
Hausarzt, Patienten in ihrer letzten<br />
Lebensphase zusammen mit den<br />
Angehörigen zu Hause zu betreuen.<br />
Wir sind verfügbar, wenn Beschwerden<br />
sich verstärken oder neue<br />
auftreten, wenn nach neuen Erleichterungen<br />
gesucht werden muss, um<br />
nach Möglichkeit eine Wiedereinweisung<br />
in die Klinik zu vermeiden<br />
und wir stehen den Angehörigen mit<br />
Rat und Tat zur Seite, wenn die <strong>St</strong>erbephase<br />
beginnt.<br />
So sind wir in doppeltem Sinn<br />
ge spannt, was die Zukunft bringen<br />
wird.<br />
Sr. Renate App<br />
Brückenschwester<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 49
<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />
Karlsruhe<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
staatlich anerkannte<br />
Krankenpflegeschule<br />
50<br />
Krankenschwester<br />
Krankenpfleger<br />
Ausbildungsadresse:<br />
Krankenpflegeschule<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />
Südendstraße 32<br />
76137 Karlsruhe<br />
Telefon (0721) 8108-3544/3549<br />
Hornhautspende<br />
Derzeit werden in Deutschland jährlich<br />
über 5000 Hornhauttransplantationen<br />
durchgeführt. In vielen Fällen<br />
ist es die einzige Möglichkeit nach<br />
schweren Verletzungen, Entzündungen<br />
oder angeborenen Eintrübungen<br />
der Hornhaut ein gebrauchsfähiges<br />
Sehvermögen herzustellen. Die erste<br />
erfolgreiche Hornhauttransplantation<br />
bei Menschen liegt bereits über 100<br />
Jahre zurück. Seit dem hat sich das<br />
Verfahren beträchtlich weiter entwickelt,<br />
so dass die moderne mikrochirurgische<br />
Operationstechnik und<br />
die postoperative medikamentöse<br />
Behandlung heutzutage für eine hohe<br />
Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen<br />
von 85-95% sorgen. Daher<br />
stellt die Hornhauttransplantation die<br />
häufigste durchgeführte Gewebetransplantation<br />
mit der besten Erfolgsrate<br />
dar. Die günstigen biologischen<br />
Eigenschaften der Hornhaut erlauben<br />
eine erfolgreiche Gewebetransplantation<br />
ohne die Erfordernis einer systemischen<br />
Immunsuppression, die bei<br />
einer Organspende ansonsten unentbehrlich<br />
ist.<br />
Die Augenklinik der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
<strong>gAG</strong> Karlsruhe stellt ein kompetentes<br />
Zentrum für Hornhauttransplantationen<br />
dar, das mit modernsten<br />
Operationstechniken arbeitet. Ein<br />
Team von erfahrenen Augenärzten<br />
kümmert sich sorgfältig um die Transplantatauswahl,<br />
führt die mikrochirurgischen<br />
Eingriffe durch und betreut<br />
anschließend die Patienten intensiv<br />
sowohl stationär als auch später<br />
ambulant. Eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der Hornhautbank München ge -<br />
meinnützige GmbH sichert stets die<br />
Qualitätsstandards auf höchstem<br />
internationalem Niveau.<br />
Die Hornhautspende ist ein Geschenk<br />
für andere Mitmenschen: dem Empfänger<br />
kann das Augenlicht<br />
geschenkt werden - den Hinterbliebenen<br />
kann es helfen, die Trauer um<br />
den Verlust eines Liebsten besser zu<br />
verarbeiten.<br />
Dr. Felix Gora<br />
Oberarzt Augenklinik<br />
<strong>St</strong>ark getrübte Hornhaut,<br />
die Regenbogenhaut und<br />
die Pupille können nicht<br />
mehr erkannt werden.<br />
Befund nach einer Hornhauttransplantation<br />
mit<br />
einer zentral klaren Hornhaut<br />
und einem fortlaufenden<br />
Faden, der nach einem<br />
Jahr entfernt wird.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Personalnachrichten<br />
Neue Mitarbeiter/<br />
innen:<br />
Mit einem herzlichen<br />
Willkommen begrüßten wir<br />
folgende Mitarbeiter in der<br />
Zeit vom 1. Februar 2010<br />
bis 30. Juni 2010<br />
Alessi, Anke<br />
Sachbearbeiterin,<br />
Patientenabrechnung<br />
Assmann, Silke<br />
MTLA, Pathologie<br />
Baumann, Jutta<br />
Krankenschwester,<br />
Ambulanz Gyn<br />
Beck, Monika<br />
Krankenschwester,<br />
Linksherzkatheter Süd<br />
Behrens, Sylke<br />
Dätassistentin, Küche Süd<br />
Brands, Elke<br />
MTLA, Pathologie<br />
Brandt, Florian Dr.<br />
Assistenzarzt,<br />
Chirurgie Abt. 1<br />
Christ, Iris<br />
Krankenschwester,<br />
Augen 4B<br />
Deichelbohrer, <strong>St</strong>ephan<br />
Assistenzarzt, Augen<br />
Dickemann, Daniela<br />
Assistenzärztin,<br />
Kardiologie<br />
Dörfler, Christine<br />
Kinderkrankenschwester,<br />
Gyn M1/M2<br />
Fischer, Anna Dr.<br />
Assistenzärztin, Gyn<br />
Fritz, Christiane Dr.<br />
Assistenzärztin,<br />
Innere Med. Abt. 1<br />
Frucht, Elena<br />
Arzthelferin,<br />
Chirurgie OP<br />
Göttmann, Elena<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M5/M6<br />
Graz, Elena<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M7/M8<br />
Gressel, Sabrina<br />
Arzthelferin, HNO OP<br />
Hepting, Olga<br />
MTLA, Labor<br />
Herzog, Kerstin<br />
Krankenschwester,<br />
ITS Innere<br />
Hirsch, Andrea<br />
Mitarbeiterin, Küche <strong>St</strong>ein<br />
Hoffmann, Beatrix<br />
Diätassistentin, Küche Süd<br />
Jan, <strong>St</strong>ephanie<br />
Pflegedienstleitung, Süd<br />
Kaygusuz, Selda<br />
Krankenschwester,<br />
Linksherzkatheter Süd<br />
Khan, Tahir<br />
Krankenpfleger,<br />
Chirurgie G2<br />
Koch, Carina<br />
Krankenschwester,<br />
Hauptbau Allgemein<br />
Kraft, Marina<br />
Krankenschwester,<br />
Onkologie Hauptbau<br />
Kraus, Niklas<br />
Assistenzarzt, Orthopädie<br />
Krause, Dominic<br />
Assistenzarzt, Pathologie<br />
Krüger-Huber, Katja<br />
Arzthelferin,<br />
Ambulanz Onkologie<br />
Krumbein, Anna<br />
Hebamme, Kreißsaal Gyn<br />
Lishchyshyn, Pavlo<br />
Med.Techn.Gehilfe,<br />
<strong>St</strong>rahlentherapie<br />
Mannhardt, Sönke Dr.<br />
Assistenzarzt, Augen<br />
Metz, Angelika<br />
MTRA, Röntgendiagn. Süd<br />
Müller, Claudia<br />
Krankenschwester,<br />
Augen 4B<br />
Obreiter, Tanja<br />
Arzthelferin, Ambulanz Gyn<br />
Ptock, Tanja<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie C0<br />
Richter, Magdalene<br />
Mitarbeiterin, Küche Süd<br />
Riml, Mirjam<br />
Krankenschwester,<br />
HNO 1C/D<br />
Rombach, Sandra<br />
Krankenschwester,<br />
Orth 2B<br />
Schäfner, Erwin<br />
Sektionsgehilfe, Pathologie<br />
Schiller, Kristin<br />
Fachkrankenschwester,<br />
Anaesthesie<br />
Schneider, Verena<br />
Krankenschwester,<br />
Innere BD1<br />
Schröpfer, Sarah Luise<br />
Krankenschwester,<br />
ITS Innere<br />
Six, Gisela<br />
Sachbearbeiterin,<br />
Patientenabrechnung<br />
Spann-Blazevic, Annette<br />
Arzthelferin,<br />
Ambulanz Gyn<br />
Thielke, Sarah<br />
Assistenzärztin,<br />
Kardiologie<br />
Tormova, Monika Dr.<br />
Assistenzärztin,<br />
Anaesthesie<br />
Tyurina, Julia<br />
Krankenschwester,<br />
Innere BD1<br />
Vasakou, Andriani<br />
Assistenzärztin, Orthopädie<br />
Weber, Romina<br />
Krankenschwester,<br />
HNO OP<br />
Wirz, Marina<br />
Krankenschwester,<br />
Augen 4A<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 51
Wir<br />
gratulieren<br />
in der Zeit vom<br />
1. Mai bis<br />
30. September 2010:<br />
35jähriges Jubiläum<br />
Parmann, Monika<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie F0 01.05.2010<br />
Veres, Klara<br />
Krankenschwester,<br />
Augen 4 B/C/D 01.07.2010<br />
Sätje, Rosa<br />
Ambulanzleitung,<br />
Chirurgie 15.07.2010<br />
Raunser, Elsa<br />
<strong>St</strong>ationshilfe,<br />
HNO 1C/D 01.09.2010<br />
Sachs, Monika<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie F0 01.09.2010<br />
<strong>St</strong>ache, Jutta<br />
Krankenpflegehelferin,<br />
Orth 2 C/D 01.09.2010<br />
Zibat, Jutta<br />
MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie 01.09.2010<br />
30jähriges Jubiläum<br />
Prinz, Gudrun<br />
Arzthelferin,<br />
Ambulanz Augen 15.07.2010<br />
Mete, Selamet<br />
Näherin,<br />
Wäschelager <strong>St</strong>ein 30.07.2010<br />
Weckesser, Brigitte<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie C0 30.07.2010<br />
Giesin, Bernadette<br />
Mitarbeiterin,<br />
Küche <strong>St</strong>ein 01.09.2010<br />
25jähriges Jubiläum<br />
Schwander-Heer, Margarita<br />
Krankenschwester,<br />
Ambulanz Chirurgie 01.06.2010<br />
52<br />
Claus, Ingrid<br />
MTLA, Labor Süd 01.07.2010<br />
Szameitpreusz, Helga<br />
Hauswirtschaftsmitarbeiterin,<br />
Bettenzentrale<br />
Marien-Klinik 01.07.2010<br />
Witte, Ingrid<br />
Sachbearbeiterin,<br />
Patientenabrechnung<br />
(ATZ) 01.08.2010<br />
Müller, Thomas Dr.<br />
Oberarzt, Anaesthesie 15.09.2010<br />
Menger, Rita<br />
Schreibkraft, Chirurgie 16.09.2010<br />
20jähriges Jubiläum<br />
Reinboth, Margret-Katharina<br />
MTLA, Zentrallabor 01.05.2010<br />
Schüssler, Barbara<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn OP 01.05.2010<br />
Giarratana, Ugo<br />
Mitarbeiter,<br />
Hol- und Bringdienst 14.05.2010<br />
Boess, Elvira<br />
Kinderkrankenschwester,<br />
Gyn M1/M2 24.05.2010<br />
Spuling, Anna<br />
Krankenschwester,<br />
Orth 3A 28.05.2010<br />
Eberhard, Ella<br />
Krankenschwester,<br />
Orth 2B 01.07.2010<br />
Feil, Ulrike<br />
Schreibkraft, Innere A2 01.07.2010<br />
Mohr, Achim<br />
Koch, Küche <strong>St</strong>ein 01.07.2010<br />
Pramschüfer, Beate<br />
MTLA, Pathologie 01.07.2010<br />
Weber, Friedhilde<br />
Sachbearbeiterin,<br />
Kasse <strong>St</strong>ein 01.07.2010<br />
Pschibys, Eva<br />
MTRA,<br />
Röntgendiag. Süd 03.07.2010<br />
Küpferle, Andrea<br />
Ambulanzleitung, HNO 15.07.2010<br />
Kori, Edith<br />
Mitarbeiterin,<br />
Küche Süd 23.07.2010<br />
Ermler, Gertrud<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M5/M6 01.08.2010<br />
Zirker, Pia<br />
Krankenschwester,<br />
Innere C1 01.08.2010<br />
Zahneißen, Sabine<br />
<strong>St</strong>ationsleitung,<br />
Orth 2C/D 01.09.2010<br />
Zimmermann, Fatemeh<br />
Krankenschwester,<br />
Nuklearmed. A1a 01.09.2010<br />
15jähriges Jubiläum<br />
Reimer, Lilia<br />
Krankenschwester,<br />
Innere C1 01.05.2010<br />
Schulz, Elena<br />
Krankenschwester,<br />
Innere H1 01.05.2010<br />
Vrzic, Zeljka<br />
OP-Leitung, Augen 01.05.2010<br />
Jacob, Margareta Dr.<br />
Oberärztin,<br />
Nuklearmedizin 01.06.2010<br />
Anschitz, Maria<br />
Mitarbeiterin,<br />
Küche <strong>St</strong>ein 02.06.2010<br />
Koch, Anna<br />
Mitarbeiterin,<br />
Küche Süd 15.06.2010<br />
Weiß, Blazenka<br />
Krankenschwester,<br />
Orth 3B 15.06.2010<br />
Cakallik, Sakina<br />
<strong>St</strong>ationshilfe, Gyn OP 01.07.2010<br />
Danner, Ilona<br />
Schreibkraft, Chirurgie 01.07.2010<br />
Kollatz, Heike<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie D2 01.07.2010<br />
Krzyzanowski, Sylvia<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M5/M6 01.07.2010<br />
Maksimovic, Pasa<br />
Krankenschwester,<br />
Innere E0 01.07.2010<br />
Preuß, Monika<br />
Krankenschwester,<br />
Nuklearmed. A1a 01.07.2010<br />
Rottmann, Claudia<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie G1 01.07.2010<br />
<strong>St</strong>anjek, Dervisa<br />
Krankenschwester,<br />
HNO 1B 01.07.2010<br />
Zenker, Angelika<br />
Brückenschwester 01.07.2010<br />
Ulrich, Maria<br />
<strong>St</strong>ationshilfe, Innere G3 15.07.2010<br />
Eckstein, Gabriele<br />
MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie 24.07.2010<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Gonska, Bernd-Dieter Prof. Dr.<br />
Chefarzt,<br />
Kardiologie 01.09.2010<br />
Kremer, Irina<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgie G4 15.09.2010<br />
10jähriges Jubiläum<br />
Pomp, Ulrike<br />
Physiotherapeutin,<br />
Physikalische Therapie 01.05.2010<br />
Riegler, Alexandra<br />
Krankenschwester,<br />
Augen 4A 01.05.2010<br />
Schneider, Michael<br />
Krankenpfleger, OPI 01.05.2010<br />
Wandler, Ewgenie<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn. M7/M8 01.05.2010<br />
Harrich, Elena-Manuela<br />
Krankenschwester,<br />
Innere G3 01.06.2010<br />
Kljuew, Waldemar<br />
Krankenpfleger,<br />
Orthopädischer OP 01.06.2010<br />
Prijic, Vesna<br />
<strong>St</strong>ationshilfe,<br />
Gyn M1/M2 01.06.2010<br />
Minker, Christian<br />
<strong>St</strong>ellv. Küchenleiter,<br />
Küche <strong>St</strong>ein 19.06.2010<br />
Biebelheimer, Elzbieta<br />
Krankenschwester,<br />
Innere E0 01.07.2010<br />
Braun, Michaela<br />
Krankenschwester,<br />
Chirurgischer OP 01.07.2010<br />
Japha, Torsten<br />
Oberarzt, Kardiologie 01.07.2010<br />
Kindel, Irina<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M3/M4 01.07.2010<br />
Rusli, Marietta<br />
Chefarztsekretärin,<br />
Pathologie 01.07.2010<br />
<strong>St</strong>roh, Ursula<br />
Sachbearbeiterin,<br />
Personalabteilung 01.07.2010<br />
Allmendinger, Emma<br />
Krankenschwester,<br />
Gyn M7/M8 01.08.2010<br />
Kirchhoff, Sabine<br />
<strong>St</strong>ationsleitung,<br />
HNO 1A 01.09.2010<br />
Sarezkij, Maria<br />
Krankenschwester<br />
Ambulanz<br />
Onkologische 01.09.2010<br />
Sitter, Regina<br />
Mitarbeiterin,<br />
Küche <strong>St</strong>ein 01.09.2010<br />
Mach, Katarzyna<br />
Krankenschwester,<br />
Innere H1 18.09.2010<br />
In den wohlverdienten<br />
Ruhestand/Altersteilzeit<br />
(ATZ) wurden verabschiedet:<br />
Berger, Myung-Sook<br />
Augen 4B<br />
01.07.1994 - 30.06.2010 ATZ<br />
Jovanovic, Verica<br />
Küche Süd<br />
01.09.1977 - 30.04.2010<br />
Klie, Brigitte<br />
Orthopädie 2B<br />
01.07.1979 - 30.06.2010<br />
Kurz, Thomas<br />
Technik <strong>St</strong>ein<br />
01.09.1977 - 26.06.2010<br />
Mioc, Ioan<br />
OP Chirurgie<br />
01.10.1991 - 31.05.2010 ATZ<br />
Neu, Claudia<br />
Röntgendiagnostik Süd<br />
01.09.2002 - 30.06.2010<br />
<strong>St</strong>runck, Walter<br />
Ambulanz Orthopädie<br />
01.06.1993 - 31.03.2010 ATZ<br />
Ungemach, Hilde<br />
Chirurgie F0<br />
28.11.1988 - 30.06.2010<br />
Witte, Ingrid<br />
Patientenabrechnungen<br />
01.02.1980 - 30.06.2010 ATZ<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 53
Personalnachrichten<br />
Verabschiedungen der<br />
Mitarbeiterinnen der Verwaltung<br />
Frau Friedhilde<br />
Weber und Frau Ingrid<br />
Witte<br />
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />
wurden die langjährigen Mitarbeit-<br />
Badische Meile 2010<br />
Bei frühsommerlicher Witterung fand<br />
am 8. Mai 2010 die 21. Auflage der<br />
Badischen Meile in Karlsruhe statt.<br />
Nach der gelungenen Premiere der<br />
„<strong>Vincenz</strong>-Runners“ im letzten Jahr mit<br />
38 Teilnehmern, meldeten sich in diesem<br />
Jahr 106 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
aus vielen verschiedenen<br />
Bereichen und Abteilungen der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> und der<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik, um an dieser Lauf -<br />
sportveranstaltung teilzunehmen.<br />
Der Lauf über die Länge von<br />
8,88889 km führte vom <strong>St</strong>art direkt<br />
am Karlsruher Schloss über den Zirkel<br />
in die Knielinger Allee, durch die<br />
54<br />
erinnen der Verwaltung, Frau Friedhilde<br />
Weber und Frau Ingrid Witte,<br />
von Herrn Verwaltungsdirektor<br />
Möhlmann in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Herr Möhlmann dankte beiden<br />
Damen für ihre jahrzehntelangen<br />
treuen Dienste in der Kasse und in<br />
der stationären Abrechnung und wünschte<br />
den beiden „Ruheständlern“ viel<br />
Hardtstraße und die Lerchenstraße<br />
über den Lameyplatz, dann entlang<br />
der Alb und die Günther-Klotz-Anlage<br />
zum Ziel ins Beiertheimer <strong>St</strong>adion.<br />
Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
unserer <strong>Kliniken</strong> erreichten gesund<br />
das Ziel und konnten die „Finisher-<br />
Medaille“ in Empfang nehmen. In<br />
angenehmer Atmosphäre bei Apfelsaftschorle<br />
und Isodrink wurde die<br />
Meile dann unter den Sportlern intensiv<br />
analysiert. Das gemeinsame<br />
Mannschaftsfoto rundete das tolle<br />
gemeinsame Erleben der Badischen<br />
Meile ab.<br />
Das Mannschaftsfoto und weitere Bilder<br />
sind zu finden auf dem Netzlaufwerk<br />
V, Ordner „Badische Meile<br />
2010“.<br />
Freude in der Umsetzung der jetzt<br />
neu gewonnenen Zeit. Beide Damen<br />
bedankten sich für eine langjährig<br />
gute Zusammenarbeit und schlossen<br />
ihre Ausführungen, dass sie immer<br />
gerne an ihren ehemaligen Arbeitgeber<br />
zurück denken werden.<br />
ppa. Belstler<br />
Schnellste Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
der „<strong>Vincenz</strong>-Runners“ 2010:<br />
Andreas Lutz 34:17 min.<br />
Katharina Lutz 39:45 min.<br />
Andy Fleischer 36:00 min.<br />
Meike Bomholt 40:35 min.<br />
Franck Billmann 37:46 min.<br />
Ulla Möhlmann 43:49 min.<br />
Ein herzlicher Dank geht an Herrn<br />
Verwaltungsdirektor Möhlmann für<br />
die Bereitstellung der „<strong>Vincenz</strong>-Runners“<br />
– Laufshirts und die Übernahme<br />
der Teilnahmegebühr durch die<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />
Peter Benkowitz<br />
PDL-Süd<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Patientenbegleitdienst<br />
(Lotsendienst)<br />
jetzt auch in der<br />
<strong>St</strong>einhäuserstrasse<br />
Vor über einem Jahr habe ich im<br />
Gespräch mit den Verantwortlichen<br />
der CKH (Christliche Krankenhaushilfe)<br />
den Wunsch geäußert, auch im<br />
Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstrasse einen Lotsendienst<br />
auch für Patienten des Klinikums<br />
<strong>St</strong>einhäuserstrasse einzurichten.<br />
Auch in diesem Teil der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />
<strong>Kliniken</strong>, in dem vermeintlich „gesun -<br />
de Patienten“ zum größten Teil zu<br />
geplanten Operationen kommen, ist<br />
der Bedarf vorhanden. Besonders<br />
Patienten der Augenklinik, aufgrund<br />
von vorhandenen Sehstörungen und<br />
ihres Alters, sowie Patienten der<br />
Orthopädie sind bereits im Vorfeld<br />
auf diese Hilfestellung angewiesen.<br />
Leider konnte dieser Wunsch nicht<br />
gleich umgesetzt werden, da es an<br />
„blauen Engeln“ für diese Tätigkeit<br />
mangelte.<br />
Durch die aktive Werbung der CKH-<br />
Leitung ist es in der Zwischenzeit<br />
gelungen einen Patientenbegleitdienst<br />
von Montag bis Donnerstag zu etablieren,<br />
der große Akzeptanz bei<br />
unseren Patienten und beim Pflegepersonal<br />
findet. Es ist nicht nur das<br />
Begleiten der Patienten auf die <strong>St</strong>ation<br />
oder das Tragen des Koffers –<br />
es ist vielmehr die freundliche<br />
Begrüßung und der Hinweis „kann<br />
ich Ihnen helfen“, was allen Patienten<br />
den Einzug in die Klinik erleichtert<br />
und die Angst vor dem Unbekannten<br />
nimmt. Gerade die menschliche<br />
Zuwendung beim Betreten des Hauses<br />
schätzen die Patienten, die zur<br />
stationären Aufnahme oder in die<br />
Fachambulanzen der Klinik kommen.<br />
Hier bekommen wir nur positive Rückmeldungen<br />
der Patienten und Besucher.<br />
Mein Dank – auch im Namen des<br />
Pflegedienstes der <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />
gilt den Verantwortlichen der CKH,<br />
Frau Mainz und Frau Zierlein, für die<br />
Realisierung dieses Vorhabens. Dank<br />
auch den CKH-Damen des Lotsendienstes<br />
Fr. Kempf, Fr. Grimmer,<br />
Fr. Weber und Fr. Meyer und allen<br />
Damen die den Besucherdienst auf<br />
den <strong>St</strong>ationen realisieren.<br />
Gabriela Merker<br />
Pflegedirektorin,<br />
Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />
Die Referenten: Prof. Faller, Prof. Böcker, Prof. Siegel und Prof. Jakobs<br />
Fortbildung <strong>Aktuell</strong>e<br />
Gastroenterologie für die<br />
Praxis<br />
Am Mittwoch, dem 28. Juli 2010 fand<br />
in der Zeit von 16.30 bis 19.00 Uhr<br />
eine mit 70 Teilnehmern sehr gut<br />
besuchte gastroenterologische Fortbildung<br />
der Medizinischen Klinik 1 in den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> statt. Nach der<br />
Begrüßung durch Prof. Dr. E. Siegel<br />
wurde der aktuelle <strong>St</strong>and der Diagnos -<br />
tik von Erkrankungen des Dünndarms<br />
von Prof. Dr. R. Jakobs, Ludwigshafen,<br />
dargestellt. Hierbei bezog er sich<br />
wunschgemäß auch besonders auf die<br />
Wertigkeit der Ballonenteroskopie. Dies<br />
bedeutet, dass inzwischen mit einem<br />
neuen Endoskop, einem sog. Ballonenteroskop,<br />
auch die Anteile des Darmes<br />
angeschaut werden können, die bisher<br />
mit der Gastroskopie (Magenspiegelung)<br />
und Koloskopie (Dickdarmspiegelung)<br />
nicht erreicht werden konnten.<br />
Diese Möglichkeit der Endoskopie<br />
besteht inzwischen auch in den neuen<br />
Endoskopieräumen der Medizinischen<br />
und Chirurgischen Endoskopie, die vor<br />
gut einem Jahr in Betrieb genommen<br />
worden sind. Die Indikation besteht<br />
dann insbesondere bei unklarem Blutverlust<br />
im Magen-Darm-Trakt, bei Verdacht<br />
auf Tumore und Entzündungen<br />
des Dünndarms.<br />
Über die Diagnostik und Therapie<br />
chronisch-entzündlicher Darmerkran-<br />
Prof. Siegel bei der Moderation der Referate im Seminarraum Pneumologie<br />
kungen berichtete Prof. Dr. Ulrich<br />
Böcker, Med. Universitätsklinik Mannheim.<br />
Er schloss insbesondere eine<br />
Übersicht über den aktuellen <strong>St</strong>and<br />
und die neuen Leitlinien mit ein. Auch<br />
hier kann gelegentlich die Dünndarm -<br />
enteroskopie richtungsweisende Hinweise<br />
für die Diagnostik geben. Die<br />
Fortbildung wurde abgerundet durch<br />
Prof. Dr. G. Faller, den Direktor des<br />
Instituts für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />
Er ergänzte die Fortbildung<br />
mit Schwerpunkt Dünndarmdiagnostik<br />
durch typische und überraschende<br />
Befunde aus der Dünndarmpathologie.<br />
Prof. Siegel dankte den Rednern für<br />
diese schönen Vorträge und den<br />
Anwesenden, unter denen auch viele<br />
Gastroenterologen waren, für ihr<br />
Kommen. Die Einladung zu einer<br />
Besichtigung der vor einem Jahr eingeweihten<br />
Endoskopieräume wurde<br />
von vielen angenommen. Die schönen<br />
Räume im 5. <strong>St</strong>ock mit Blick auf<br />
den Schwarzwald und die Südweststadt<br />
fanden große Anerkennung.<br />
Mit einem kleinen Imbiss, vorbereitet<br />
durch den Küchenleiter Herrn Böckle,<br />
fand die Veranstaltung den<br />
Abschluss.<br />
Prof. Dr. Eberhard Siegel<br />
Chefarzt der Inneren Medizin 1<br />
Endokrinologie, Gastroenterologie<br />
und <strong>St</strong>offwechsel<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 55
Ein Schwur zum Wohle des Patienten<br />
Der hippokratische Eid gilt als antike Grundlage für ein moralisch korrektes ärztliches Verhalten<br />
Der Eid des Hippokrates ist über 2000 Jahre alt. Er beschrieb Handlungsweisen, die für das<br />
Vertrauens verhältnis eines Patienten zu seinem behandelnden Arzt grundlegend sind. Bis heute<br />
gilt das Gelöbnis unter einigen Experten als Beschreibung des idealen Mediziners.<br />
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Hippokrates von Kós ist Namensgeber<br />
des Eids. Verfasst hat er ihn nicht<br />
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Der Eid des Hippokrates<br />
Ich schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinen und<br />
Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Einsicht erfüllen werde. Ich werde den, der mich<br />
diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er<br />
in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst<br />
lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen [...] (2) Ärztliche Verordnungen werden ich treffen zum Nutzen der Kranken<br />
nach meinen Fähigkeiten und nach meinem Urteil, hüten werde ich mich aber davor, sie zum Schaden und in unrechter<br />
Weise anzuwenden. (3) Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum<br />
gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werden ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel<br />
geben. (4) Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. (5) Ich werde nicht schneiden, sogar<br />
<strong>St</strong>einleiden nicht, sondern werde das Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben. (6) In alle Häuser, in die<br />
ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat,<br />
besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven. (7) Was ich bei<br />
meiner Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht<br />
weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren. (8) Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht<br />
breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich das Ansehen<br />
bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.<br />
56 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
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Eileen Kaiser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marienhospital <strong>St</strong>uttgart
Krankenhauspflegeschule<br />
Besser spät als nie<br />
Krankenpflegeschule Kurs 10/06<br />
„Dieser Weg wird kein leichter sein,<br />
dieser Weg wird steinig und schwer.<br />
Nicht mit vielen wirst du dir einig<br />
sein, doch dieses Leben bietet so viel<br />
mehr.“ Mit diesen Zeilen lassen sich<br />
die letzten drei Jahre in denen wir,<br />
der Kurs 10/06, unsere Ausbildung<br />
zur/zum Gesundheits- &<br />
Krankenpfleger/in absolvierten,<br />
beschreiben.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
Wir haben uns in dieser Zeit als<br />
Auszubildende gemeinsam erfolg -<br />
reich durch die Probezeit gekämpft,<br />
so manch schwierige Klausur und<br />
Hürde gemeistert um uns dann in<br />
Wien ein paar schöne Tage der<br />
Erholung zu gönnen, natürlich nicht<br />
ohne schulischen Hintergedanken<br />
(Die nächste Klausur stand schon<br />
wieder ins Haus).<br />
Doch auch diese ging vorüber und so<br />
hatten wir uns eine <strong>St</strong>ärkung bei der<br />
Grillparty unseres Grillmasters Herrn<br />
Breuninger redlich verdient, aber<br />
auch er kam nicht ungeschoren<br />
davon und musste sich schon kurze<br />
Zeit später mit uns in die reißenden<br />
Fluten der Alb in Karlsruhe stürzen<br />
und dann in die Examensvorbereitungen.<br />
Denn zum Abschluss hieß es<br />
noch die größte Hürde zu meistern,<br />
die schriftlichen, praktischen und<br />
mündlichen Prüfungen standen noch<br />
ins Haus.<br />
Doch mit dem bestandenen Examen<br />
in der Tasche durften wir uns dann<br />
zum 1. Oktober 2009 frisch, fromm,<br />
fröhlich und frei in das Berufsleben<br />
stürzen, immer mit dem Ziel vor<br />
Augen:<br />
Rente mit 67!<br />
Natürlich möchten wir uns nicht verabschieden<br />
ohne „DANKE“ zu<br />
sagen, unserem Kursleiter Herrn<br />
Breuninger, der mit uns durch dick<br />
und dünn gegangen ist, unseren<br />
Lehrern, Dozenten und den Mitarbeitern<br />
auf <strong>St</strong>ation, die alle dazu beigetragen<br />
haben, „Diesen Weg der<br />
steinig und schwer war“ mit Erfolg zu<br />
beschreiten.<br />
Krankenpflegeschule, Kurs 10/06<br />
57
Praxisanleiterkurs<br />
in den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
Karlsruhe<br />
Es ist geschafft!<br />
Am 1. Juli 2010 wurden den Teilnehmern<br />
der Weiterbildung zum Praxisanleiter<br />
in feierlichem Rahmen die<br />
Zertifikate überreicht.<br />
Hinter den Teilnehmern liegen ca.<br />
200 <strong>St</strong>unden Unterricht mit den Inhalten<br />
Lerntechniken und Lernbegleitung,<br />
Organisation der Ausbildung, Leistungsbeurteilung,<br />
Psychologie, Sozio -<br />
logie, Krankenhausfinanzierung,<br />
Haftung im Krankenhaus, Gesundheits-<br />
und Krankenpflegegesetz,<br />
Pflegeplanung, Seminar Führen und<br />
Leiten, aber auch Aromatherapie und<br />
Hygiene und vieles mehr. Außerdem<br />
wurde eine Hospitation der Praxisanleitung<br />
in einer fremden Klinik angeboten.<br />
Auch hat jeder Teilnehmer eine<br />
Fortbildung für die <strong>St</strong>ationen ausgearbeitet<br />
und diese auch gehalten.<br />
Einen herzlichen Dank an alle Dozenten,<br />
aber auch an die Pflegedienst -<br />
leitungen, <strong>St</strong>ationsleitungen und alle<br />
Kollegen, die durch ihren Einsatz<br />
diese Weiterbildung erst möglich<br />
gemacht haben. Herzlichen Dank<br />
auch an alle Dozenten und Lehrer der<br />
Krankenpflegeschule für die gute<br />
Betreuung. Nicht zuletzt auch einen<br />
herzlichen Dank an die Küche,<br />
welche uns immer gut versorgt hat.<br />
Was steckt nun hinter dem Begriff<br />
Praxisanleiter?<br />
Praxisanleitung wird im Gesundheitsund<br />
Krankenpflegegesetz aus dem<br />
Jahre 2003 für die Anleitung der<br />
Schülerinnen und Schüler gefordert.<br />
Unsere Aufgabe ist es, unsere<br />
Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen,<br />
OTA Schülern, Fachweiterbildungsteilnehmer<br />
und neue Mitarbeiter<br />
• in der praktischen Arbeit auszubilden<br />
und mit ihnen klinischen<br />
Unterricht abzuhalten.<br />
• Wir organisieren eine Lernwerkstatt,<br />
wo alle vier Wochen in Kleingruppen<br />
das Üben praktischer<br />
Tätigkeiten angeboten wird.<br />
• Wir nehmen an allen praktischen<br />
Prüfungen teil und<br />
• beteiligen uns an der Einarbeitung<br />
neuer Mitarbeiter.<br />
• Wir arbeiten eng mit der<br />
Krankenpflegeschule zusammen.<br />
Nun gilt es, diese Aufgaben in den<br />
Arbeitsablauf der <strong>St</strong>ationen zu inte -<br />
grieren und an einer fruchtbaren<br />
Weiterentwicklung der <strong>Kliniken</strong><br />
beteiligt zu sein. Wir freuen uns auf<br />
eine kons truktive Zusammenarbeit mit<br />
der PDL, den <strong>St</strong>ationen und den<br />
Mitarbeitern der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege schule.<br />
i. A. Elisabeth Löhlein<br />
Leiterin der Krankenpflegeschule<br />
58 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10
Kinästhetik<br />
als Bewegungskonzept<br />
Kinästhetik ist ein in den USA<br />
entwickeltes Konzept, und wird seit<br />
einigen Jahren verstärkt in den<br />
deutschen Pflegelandschaften inte -<br />
griert, um die Handlungen und Bewegungen<br />
für Menschen, besonders<br />
kranke Menschen aber auch Pflegenden,<br />
entlastend zu gestalten und die<br />
Wahrnehmung zu sensibilisieren. Aus<br />
dem Begriff Kinästhetik lässt sich<br />
schon der Ansatz erklären, denn<br />
kinein (altgr.) bedeutet bewegen,<br />
aesthesie beschreibt die Empfindung<br />
oder Wahrnehmung.<br />
Jeder kranke Mensch ist in seiner<br />
Bewegung eingeschränkt und<br />
Krankheit zeigt sich immer in einem<br />
relativen Bewegungsmangel. Dieser<br />
Bewegungsmangel gleichen Pflegende<br />
schon immer aus, durch den<br />
Gebrauch von Hilfsmittel oder durch<br />
Heben und Tragen. Dies überlastet<br />
auf Dauer die Pflegenden und der<br />
Hilfsbedürftige nutzt nicht die ge -<br />
bliebenen Kräfte. Die Folgen sind Passivität,<br />
Sekundärschäden (wie Druckgeschwüre<br />
usw.), ein schleppender<br />
Genesungs- und Rehabilitationsprozess<br />
mit entsprechenden Kosten.<br />
An dieser <strong>St</strong>elle setzt das Bewegungskonzept<br />
Kinästhetik an. Es ist<br />
ein Konzept, das in Form einer Bewegungskommunikation<br />
Bewegungen<br />
gestaltet. Zunächst berücksichtigt der<br />
kommunikative Aspekt die individuellen<br />
Möglichkeiten zwischen Patient<br />
und Pflegenden und es befasst sich<br />
mit der Bewegung.<br />
Das Konzept arbeitet ebenso mit den<br />
Bewegungselementen Kraft, Zeit und<br />
Raum, wie auch mit knöchernen<br />
<strong>St</strong>rukturen, Muskeln.<br />
Element Kraft: Die Kraft kann in<br />
Quantität und Qualität beschrieben<br />
werden. Es kann mit mehr oder<br />
weniger Kraftaufwand gezogen oder<br />
gedrückt werden, ebenso wird be -<br />
stimmt in welche Richtung die Kraft<br />
wirken soll.<br />
Element Zeit: Hier kann individuell<br />
die Zeit (schnell, langsam, wie lan -<br />
ge) bestimmt werden wie lange<br />
eine Bewegung ausgeführt werden<br />
soll.<br />
Element Raum: In welche Richtung<br />
(vorwärts, rückwärts, rechts, links,<br />
drehend …) muss die Bewegung ausgeführt<br />
werden, dass sie von Nutzen<br />
ist.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />
Auch Knochen und Muskeln spielen<br />
in der Kinästhetik eine große Rolle.<br />
Knochen tragen das Gewicht und<br />
sind auch dann noch einsatzbereit<br />
wenn Lähmungen bestehen, die<br />
Muskeln verlieren bei solchen<br />
Erkrankungen zumindest teilweise<br />
ihre originären Aufgaben als „Koordinatoren“<br />
bei der Bewegung. Die<br />
Kinästhetik nutzt die jeweiligen Eigenschaften:<br />
„Gewicht (über knöcherne<br />
<strong>St</strong>rukturen) führen, nicht tragen“.<br />
Seit einigen Jahren werden die<br />
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />
und die AZUBI´s der Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeschule der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> in einer<br />
hausinternen Fortbildung geschult.<br />
Damit wird eine qualitative<br />
Verbesserung der Patientenversorgung<br />
gewährleistet und gleich -<br />
zeitig ist die Möglichkeit des rückenschonenden<br />
Arbeitens für die Pflegenden<br />
gegeben. Das Kinästhetikkonzept<br />
ist somit ein guter Beitrag zur Ge -<br />
sund erhaltung der Mitarbeiter. Die<br />
Schulungen werden von erfahrenen<br />
Kinästhetiktrainern, welche sowohl<br />
die Philosophie, den theoretischen<br />
und den praktischen Anteilen dieses<br />
Konzeptes den Teilnehmern vermitteln.<br />
Der Grundkurs geht über 3 Tage und<br />
führt, über die eigene Körpererfahrung,<br />
in gemeinsame Bewegungserfahrung,<br />
zur Reflexion des<br />
eigenen Bewegungsverhaltens. Diese<br />
„Eigen“ Erfahrungen werden dann in<br />
alltägliche pflegerische Situationen<br />
übertragen und die Teilnehmer üben<br />
sich im kinästhetischen Handling.<br />
Grund der Anwendung des<br />
Konzeptes in unserem Hause und<br />
Ziele sind:<br />
1. Patienten in der Aktivierung zu<br />
unterstützen<br />
2. und damit die Gesundheit wieder<br />
herzustellen/zu fördern<br />
3. Bewegungsabläufe mittels professioneller<br />
Führung durch die<br />
Pflegekräfte mit dem Patienten<br />
gestalten zu können<br />
4. Einsatz von minimalen<br />
Kraftaufwand, sowohl beim Patienten<br />
als auch bei den Pflegekräften,<br />
und so Ressourcen zu schonen.<br />
Das Konzept verlangt dabei, dass die<br />
Ausführenden sich immer wieder individuell<br />
auf den Patienten einstellen,<br />
da sich jeder Mensch in seinen Bewegungen,<br />
Empfindungen, seinen<br />
sprachlichen und kognitiven Mög -<br />
lichkeiten vom anderen Menschen<br />
unterscheidet. Das Ziel der Fortbildungen<br />
ist es, die Teilnehmer so zu qualifizieren,<br />
dass die Techniken und<br />
Handgriffe erlernt werden, um sie<br />
dann professionell und zum Wohl der<br />
Patienten in die Aktivitäten des täg -<br />
lichen Lebens zu integrieren. Dabei<br />
muss der pflegerische Bedarf erkannt<br />
werden, d.h. ob der Mensch nur<br />
Unterstützung bedarf oder ob die<br />
Bewegungen durch den Pflegenden<br />
komplett übernommen werden müs -<br />
sen. Zur Förderung der Wahrneh -<br />
mungsfähigkeit und Erhöhung der<br />
Lernfähigkeit werden zusätzlich die<br />
Themen Kreativität und <strong>St</strong>ressbewältigung<br />
eingebracht. Diese Vielseitigkeit<br />
prägt die Drei-Tage-Kurse, die auch<br />
aus dem Potential der Teilnehmer<br />
schöpft und ist für alle ein besonderes<br />
und positives Erlebnis.<br />
Wolfgang Breuninger<br />
Lehrer für Pflegeberufe<br />
Krankenpflegeschule<br />
59
<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />
Karlsruhe <strong>gAG</strong><br />
➢ ➢<br />
➢<br />
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➢<br />
Individuelle Geburtshilfe<br />
(u.a. Gebärstuhl, Gebärhocker,<br />
Roma-Geburtsrad, Geburtswanne)<br />
unter Einbeziehung des Partners.<br />
Ambulante Entbindungen<br />
Betreuung von Risikogeburten<br />
Endoskopische Gebärmutter-/Eierstock-<br />
OPs („Schlüsselloch-Chirurgie”)<br />
Operationen bei gut- oder bösartigen<br />
Brusterkrankungen<br />
kosmetische Mamma-Chirurgie nach<br />
großen Brustoperationen<br />
Gebärmutterentfernung durch die<br />
Scheide oder durch Bauchschnitt<br />
Geburtshilfe<br />
ca.1600 6 Geburten<br />
pro Jahr<br />
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➢<br />
Integrative Wochenpflege<br />
(gemeinsame Betreuung von Mutter<br />
und Kind im Rahmen der<br />
Zimmerpflege mit interprofessionellen<br />
Teams auf den Wochenstationen)<br />
Rooming-In<br />
<strong>St</strong>illberatung<br />
Operationen an den Eierstöcken bei<br />
gut- oder bösartigen Erkrankungen<br />
Behandlung von Blasenschwäche<br />
durch Band- oder plastische<br />
Operationen<br />
Mikrochirurgische Operationen im<br />
Eileiter-/Eierstockbereich bei<br />
unerfülltem Kinderwunsch<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik Karlsruhe - Edgar-von-Gierke-<strong>St</strong>r. 2 - 76135 Karlsruhe<br />
www.marienkrankenhaus-ka.de<br />
<strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />
Karlsruhe