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Vincenz Aktuell - St. Vincentius-Kliniken gAG

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Zeitschrift für<br />

die Mitarbeiter/innen<br />

und Freunde der<br />

<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

Karlsruhe<br />

September 2010 · Nr. 59<br />

<strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Aktuell</strong><br />

Über Internet immer aktuell<br />

unter www.vincentius-ka.de<br />

Die weltweite Vinzentinische Familie<br />

feiert ein Doppeljubiläum.<br />

Vor 350 Jahren starben ihre Gründer:<br />

Louise von Marillac, am 15. März 1660 und<br />

Vinzenz von Paul, am 27. September 1660<br />

Wir Vinzentinerinnen in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> und der <strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />

sind eine ganz kleine Schwesterngemeinschaft.<br />

Aber wir „Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul, Mutterhaus Freiburg“, so unser offizieller Name,<br />

gehören zu der großen internationalen Vinzentinischen Familie,<br />

wie auch die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> mit der <strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH,<br />

die durch den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein Karlsruhe entstanden sind.<br />

Vinzenz von Paul und Louise von Marillac haben als Vorbilder christlicher Nächstenliebe den Samen gelegt,<br />

der vielfältig aufgegangen ist.<br />

Bitte weiterlesen auf Seite 9.


2<br />

Südendstraße<br />

Seite 10<br />

Seite 38<br />

Seite 39 42<br />

Inh<br />

Editorial 4<br />

Aufsichtsrat<br />

und Vorstand 6<br />

Mitarbeitervertretungen 7<br />

Seelsorge und<br />

Gottesdienste 8<br />

Krankenhausseelsorge<br />

informiert 9<br />

Inbetriebnahme der<br />

Zentralsterilisation 11<br />

Den Pflegeberuf attraktiver<br />

machen – aber wie? 13<br />

Neubau einer Kindertagesstätte 14<br />

Pathologie 17<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 46/06


alt <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />

Woche des Sehens 29<br />

Gesundheitspolitische Ziele und<br />

Handlungsbedarf aus Sicht der<br />

christlichen Krankenhäuser 30<br />

Orthopädische Entwicklungshilfe<br />

in Tansania und Uganda 36<br />

Verleihung des Verdienstkreuzes<br />

am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland 38<br />

Tag der offenen Tür<br />

in der <strong>St</strong>. Marien-Klinik 42<br />

Lach dich gesund 46<br />

Fortbildungen 47<br />

Personalnachrichten 51<br />

Krankenhauspflegeschule 57<br />

Marienklinik<br />

Seite 49<br />

Seite 59<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 46/06 3<br />

3


Editorial<br />

„Die neue Patienten -<br />

verfügung – alles klar?“<br />

Nach langen politischen Diskussionen<br />

wurden im Juni 2009 die neuen<br />

Regelungen zur Patientenverfügung<br />

im Bundestag beschlossen. Diese<br />

Neuregelung soll den Menschen als<br />

frei entscheidendes Individuum in den<br />

Mittelpunkt der Entscheidung stellen<br />

und räumt auf mit der noch im letzten<br />

Jahrhundert tragenden Idee, dass das<br />

medizinisch Machbare ausschließlich<br />

die Handlungsweise des Arztes be -<br />

stimmt und der Wille des Patienten<br />

diesem Prozedere untergeordnet ist.<br />

Nach Ansicht namhafter Medizinrechtsexperten<br />

schafft die neue ge -<br />

setzliche Regelung Rechtssicherheit<br />

auf der ärztlichen Seite in kritischen<br />

Situationen, erfordert aber im Gegenzug<br />

in der Auseinandersetzung mit<br />

dem Willen des Patienten zukünftig<br />

noch mehr ärztliche Fachkompetenz<br />

in Indikationsstellung und ärztlichem<br />

Handeln. Die Formulierung des Therapieziels<br />

und die Prognosestellung<br />

sind dabei ausschließlich ärztliche<br />

Aufgabe und Verpflichtung, an denen<br />

sich dann diejenigen orientieren können<br />

und müssen, die dem verfügten<br />

Willen des Patienten Geltung verschaffen,<br />

wenn er dies selbst für sich<br />

nicht mehr kann.<br />

Schon im Jahre 2002 hat der Bundesgerichtshof<br />

festgestellt „Angesichts des<br />

bisherige Grenzen überschreitenden<br />

Fortschritts medizinischer Technologie<br />

gibt es keine Rechtsverpflichtung zur<br />

Erhaltung eines erlöschenden Lebens<br />

um jeden Preis. Maßnahmen zur<br />

Lebensverlängerung sind nicht schon<br />

deshalb unerlässlich, weil sie technisch<br />

möglich sind“, vielmehr „bestimmt die<br />

an der Achtung des Lebens und der<br />

Menschenwürde ausgerichtete Einzelfallentscheidung<br />

die Grenze ärztlicher<br />

Behandlungspflicht“. Nicht alles medizinisch<br />

Machbare muss also oder darf<br />

gemacht werden.<br />

Durch die gesetzliche Neuregelung<br />

wurde das Rechtsinstitut der Patientenverfügung<br />

im bürgerlichen Recht verankert<br />

(§ 1901a, b BGB) und begrifflich<br />

als schriftliche Willensbekundung<br />

eines einwilligungsfähigen Volljährigen<br />

für den Fall späterer Einwilligungsunfähigkeit<br />

umschrieben, bezogen<br />

auf die Vornahme oder Ablehnung<br />

„bestimmter“, zum Zeitpunkt der<br />

Abfassung der Patientenverfügung<br />

„noch nicht unmittelbar bevorstehender<br />

Untersuchungen, Heilbehandlungen<br />

oder ärztlicher Eingriffe“. Aus<br />

dieser Legaldefinition folgt, dass<br />

mündliche Willensbekundungen,<br />

mögen sie auch konkret und situationsbezogen<br />

sein, nicht den Begriff<br />

der Patientenverfügung erfüllen. Weiterhin<br />

fallen allgemeine Hinweise für<br />

die künftige Behandlung, z. B. „wenn<br />

ich einmal sehr krank und nicht mehr<br />

in der Lage bin, ein umweltbezogenes<br />

Leben zu führen, möchte ich würdevoll<br />

sterben dürfen“, nicht unter<br />

den Begriff der Patientenverfügung<br />

und haben daher keine unmittelbare<br />

Bindungskraft. Ebenfalls nicht erfasst<br />

vom Begriff der Patientenverfügung<br />

sind Entscheidungen, die sich auf<br />

konkret und zeitnah durchzuführende<br />

ärztliche Maßnahmen beziehen; z. B.<br />

die Einwilligung in eine am nächsten<br />

Tag anstehende Operation. Hier<br />

schließt das sogenannte Unmittelbarkeitskriterium<br />

die Bejahung einer Patientenverfügung<br />

aus, denn diese verlangt<br />

„noch nicht unmittelbar bevorstehende“<br />

ärztliche Maßnahmen.<br />

Abgesehen von diesen begrifflichen<br />

Einschränkungen hat das Gesetz<br />

auch formale Hürden für die Errichtung<br />

aufgestellt:<br />

- Volljährigkeit,<br />

- Einwilligungsfähigkeit,<br />

- handschriftliche Unterzeichnung mit<br />

eigenem Namen am Ende des Dokuments<br />

(das aber nicht eigenhändig,<br />

wie etwa ein Testament, geschrieben<br />

sein muss).<br />

Nicht erforderlich sind die Angabe<br />

eines Datums und Ortes, die vorherige<br />

Beratung durch einen Arzt,<br />

Rechtsanwalt, Notar oder eine sonstige<br />

rechtskundige Person, ebenso ist<br />

keine regelmäßige Aktualisierung<br />

gefordert oder gar die Eintragung in<br />

ein Register. Dem schriftlich niedergelegten,<br />

so genannten antizipativen<br />

Willen des Patienten ist „Ausdruck<br />

und Geltung zu verschaffen“, so die<br />

offizielle Formulierung. Ob diese<br />

Übereinstimmung zwischen früherer<br />

Willensäußerung und jetziger Sachlage<br />

besteht, muss in erster Linie der<br />

Betreuer beziehungsweise Bevollmächtigte<br />

ermitteln, denn an ihn richtet<br />

sich das Gesetz. Das Gesetz geht<br />

vom Bestehen einer Betreuung oder<br />

Vorsorgevollmacht aus, weshalb der<br />

Betreuer / Bevollmächtigte im Dialog<br />

mit dem Arzt die zutreffende Entscheidung<br />

erörtern muss (§ 1901b Abs. 1<br />

BGB). Die andere, in der Lebenswirklichkeit<br />

häufige – vielleicht sogar häufigere<br />

– Konstellation wird dagegen<br />

in der Neuregelung nicht angesprochen,<br />

nämlich das <strong>St</strong>adium vor der<br />

Betreuerbestellung oder vor Erscheinen<br />

beziehungsweise Bekanntwerden<br />

eines Vorsorgebevollmächtigten. Oftmals,<br />

zum Beispiel im Notdienst oder<br />

bei unbekannten Patienten, ist der<br />

Arzt aber auf sich allein gestellt, ist<br />

zum Zeitpunkt der Entscheidung kein<br />

Betreuer oder Bevollmächtigter vorhanden.<br />

Dann muss – ohne dass der<br />

Wortlaut des Gesetzes dies ausdrücklich<br />

sagt – der behandelnde Arzt den<br />

Inhalt und die gegebenenfalls bindende<br />

Wirkung der Patientenverfügung<br />

ermitteln, um zu wissen, was er<br />

tun beziehungsweise unterlassen darf<br />

oder muss. Damit verbleibt das<br />

Dilemma der praktischen und ethischjuristisch<br />

richtigen Entscheidungsfindung<br />

in allen Fällen so lange bei ihm,<br />

wie noch kein Betreuer bestellt oder<br />

Bevollmächtigter des Patienten und<br />

damit dessen „Willensvollstrecker“<br />

(§1901a Abs. 5 BGB) vorhanden ist.<br />

Ist die ärztliche Maßnahme nicht<br />

eilig, muss der Arzt darauf drängen,<br />

dass in der Zwischenzeit ein Betreuer<br />

bestellt oder ein etwa benannter<br />

Bevollmächtigter erreicht wird.<br />

Liegt keine Patientenverfügung vor<br />

oder entspricht die gegenwärtige<br />

Behandlungs- und Lebenssituation<br />

nicht dem Inhalt der in der Patientenverfügung<br />

getroffenen Regelung, fehlt<br />

also außer dem aktuellen ein antizipativer<br />

Wille, muss auf den mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten abgestellt<br />

werden, da dessen Einwilligung stets<br />

4 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Voraussetzung für rechtmäßiges ärztliches<br />

Handeln ist. Für die Ermittlung<br />

des mutmaßlichen Willens nennt das<br />

Gesetz einige Anhaltspunkte, die<br />

schon in den bislang ergangenen Entscheidungen<br />

genannt wurden: frühere<br />

mündliche oder schriftliche Äußerungen,<br />

ethische oder religiöse Überzeugungen<br />

und sonstige persönliche<br />

Wertvorstellungen, Alter und Heilungschancen.<br />

Die wichtigste und folgenschwerste<br />

Regelung ist die zur Reichweite der<br />

Patientenverfügung. Danach gilt der<br />

Wille des Patienten, sofern die übrigen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind, „unabhängig<br />

von Art und <strong>St</strong>adium einer<br />

Erkrankung“. Damit hat der Gesetzgeber<br />

die von der Rechts sprechung bisher<br />

vertretene eingeschränkte Verbindlichkeit<br />

der Patientenverfügung auf<br />

unumkehrbaren tödlichen Verlauf des<br />

Grundleidens ausdrücklich aufgegeben.<br />

Die bindende Wirkung der Patientenverfügung<br />

ist Kraft Gesetzes<br />

damit nicht mehr auf tödliche Erkrankungen,<br />

die <strong>St</strong>erbephase, die Todesnähe,<br />

einen endgültigen Bewusstseinsverlust<br />

oder einen schweren Demenzzustand<br />

be schränkt. Viele Ärzte,<br />

Betreuer, Juristen und andere werden<br />

daraufhin wohl umdenken müssen!<br />

Ungeklärt ist durch den Spruch des<br />

Gesetzgebers auch die Frage, welcher<br />

Sicherheit die Indikation für den<br />

Behandlungsabbruch bedarf. Zu<br />

Recht steht nach dem Sinn des Gesetzes<br />

die Prüfung der Indikation an erster<br />

<strong>St</strong>elle und sie muss natürlich vom<br />

Arzt vorgenommen werden. Damit<br />

aber stellt sich das Problem, ob für<br />

seine Entscheidung, keine weiteren<br />

Maßnahmen mit dem Ziel der Lebensverlängerung<br />

mehr durchzuführen,<br />

eine große, sehr große, gar „an<br />

Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“<br />

oder nur seine „ärztliche Überzeugung“<br />

erforderlich ist. Somit ist<br />

festzustellen, dass der Gesetzgeber<br />

längst nicht alle Fragen geklärt hat,<br />

die im Zusammenhang mit der Hilfe<br />

beim <strong>St</strong>erben und der Patientenver -<br />

fügung stehen. Rechtsunsicherheiten<br />

sind geblieben und auch die Teilregelung<br />

der Patientenverfügung selbst<br />

enthält erhebliche Unklarheiten und<br />

Lücken, z. B. die fehlende Regelung<br />

der Aufbewahrung, der vorherigen<br />

Beratung, der Abstufung der Bindungswirkung<br />

oder der periodischen<br />

Unterschriftserneuerung. Es ist für<br />

Ärzte, Betreuer und Angehörige teilweise<br />

unbefriedigend, an die Patientenverfügung<br />

auch gebunden zu sein,<br />

ohne zu wissen, unter welchen Um -<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

ständen sie zu <strong>St</strong>ande gekommen ist<br />

und ob sie wirklich noch fortgilt.<br />

Ungelöst sind nach wie vor ferner<br />

einige der Kernfragen. Wie hat der<br />

Arzt zu entscheiden, wenn:<br />

- kein Betreuer bestellt ist,<br />

- zwischen vorbedachter und tatsächlicher<br />

(aktueller) Lebens- und Be -<br />

handlungssituation keine Deckungsgleichheit<br />

besteht und<br />

- der mutmaßliche Wille nicht zu eruieren<br />

ist?<br />

Trotz dieser zuletzt genannten Zweifel<br />

ist in der neuen, gesetzlichen Regelung<br />

zur Patientenverfügung ein weiterer<br />

Schritt in die Richtung der <strong>St</strong>ärkung<br />

der Patientenautonomie und des<br />

Selbstbestimmungsrechtes eines Patienten<br />

zu sehen. Da jedoch mit dieser<br />

Regelung kein „Automatismus“ verbunden<br />

ist, wird auch zukünftig die<br />

vertrauensvolle, fachkompetente Beratung<br />

und Aufklärung von Patienten<br />

und Angehörigen im Hinblick auf die<br />

Therapie und die ärztliche Begleitung<br />

bis zum Lebensende von zentraler<br />

Bedeutung sein. Diesem Inhalt und<br />

diesen Gedanken sollten wir an den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> daher auch<br />

zukünftig unsere besondere Aufmerksamkeit<br />

schenken.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Jürgen Biscoping<br />

Direktor der Klinik für Anaesthesie<br />

und Operative Intensivmedizin<br />

Impressum<br />

20. Jahrgang,<br />

59. Ausgabe:<br />

09. September 2010<br />

Herausgeber:<br />

<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe<br />

<strong>St</strong>einhäuserstr.18, 76135 Karlsruhe<br />

Redaktion:<br />

Bernhard Belstler<br />

Redaktionsschluss:<br />

24. August 2010<br />

Sekretariat: H. Geiger<br />

Verantwortlich i.S.d.P.:<br />

B. Belstler<br />

Telefon 0721/8108-2111<br />

FAX 0721/8108-2100<br />

bernhard.belstler@vincentius-ka.de<br />

Fotos/Bilder:<br />

M. Leidert, Karlsruhe<br />

Autorinnen und<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

R. App, B. Belstler, P. Benkowitz,<br />

K.-P. Binkert, Prof. Dr. J. Biscoping,<br />

W. Breuninger, Dr. E. Feltes,<br />

Dr. F. Gora, M. Halbgewachs,<br />

Sr. Marieta F. Joepgen, E. Kaiser,<br />

P. Kenk, E. Löhlein, T. Maier,<br />

G. Merker, Bruder Klaus Schäfer,<br />

Prof. Dr. E. Siegel, Kurs 10/06 Krankenpflegeschule,<br />

Team Pathologie<br />

Layout, grafische Gestaltung<br />

und Druck:<br />

Badenia Verlag und Druckerei GmbH<br />

Karlsruhe<br />

Auflage: 3.000<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung der<br />

<strong>St</strong>.Vincen tius-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe.<br />

Redaktion und Herausgeber identifizieren<br />

sich nicht unbedingt mit allen<br />

abgedruckten Beiträgen und behalten<br />

sich die Kürzung von Zuschriften aller<br />

Art vor.<br />

5


Aufsichtsrat und<br />

Vorstand informieren<br />

� Wahl des Aufsichtsrates<br />

In der diesjährigen Hauptversammlung<br />

am 23. Juli 2010 wurde turnusgemäß<br />

der Aufsichtsrat der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

neu gewählt. Sämtliche<br />

bisherigen Aufsichtsratsmitglieder<br />

mit Ausnahme von Herrn Superior<br />

Dieter Holderbach hatten sich zu<br />

einer erneuten Kandidatur bereit<br />

erklärt. Für den langjährigen Dekan<br />

der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan, Herr Superior<br />

Dieter Holderbach, kandidierte Herr<br />

Dekan Hubert <strong>St</strong>reckert. Alle Aufsichtsratsmitglieder<br />

wurden für weitere<br />

5 Jahre gewählt. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

wurde aus der Mitte<br />

des Aufsichtsrates Herr Bankvorstand<br />

a. D. Paul W. Mondorf gewählt. Zu<br />

seinem <strong>St</strong>ellvertreter wurde Herr<br />

Diplom Wirtschaftsingenieur Detlef<br />

Vogt bestimmt.<br />

� Budgetabschluss mit<br />

den Krankenkassen für<br />

das Geschäftsjahr 2010<br />

Am 29. Juni 2010 fanden mit den<br />

hauptsächlich beteiligten Krankenkassen<br />

in den Räumen der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong> die Budgetverhandlungen<br />

zur Findung des Krankenhausbudgets<br />

2010 statt.<br />

Die Vereinbarung für 2010 sieht eine<br />

Fallzahl einschließlich Überlieger<br />

von 31.500 Patienten vor. Der Case-<br />

Mix liegt bei 31.768. Einschließlich<br />

der zu erhebenden bundeseinheitlichen<br />

Zusatzentgelte in Höhe von<br />

1.526.000,-- € liegt damit das Ge -<br />

samtbudget aus allgemeinen Krankenhausleistungen<br />

bei 100.491.000,--€.<br />

Darin enthalten sind auch die Erlöse<br />

für die Behandlung im Rahmen der<br />

integrierten Versorgungsverträge und<br />

der vor- und nachstationären Behandlung.<br />

Auf dieser Basis haben sich die<br />

beiden Vertragsparteien (Krankenkassen<br />

und Krankenhaus) geeinigt. Nach<br />

Genehmigung durch die entsprechen-<br />

den Gremien der Vertragsparteien<br />

und nach Genehmigung der Festsetzungsbehörde,<br />

des Regierungspräsidiums<br />

Karlsruhe, strebt die Geschäftsführung<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

eine Umsetzung der diesjährigen Budgetvereinbarung<br />

zum 01. August<br />

2010 an.<br />

� Bundesverdienstkreuz<br />

für den Aufsichtsrats -<br />

vorsitzenden Herrn Paul<br />

W. Mondorf<br />

Herr Bundespräsident a.D. Prof. Dr.<br />

Horst Köhler hat dem Vorschlag von<br />

Herrn Ministerpräsident a.D. Günther<br />

H. Oettinger entsprochen und Herrn<br />

Paul W. Mondorf das Verdienstkreuz<br />

am Bande des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />

Herr Regierungspräsident Dr.<br />

Rudolf Kühner hat am Freitag, dem<br />

20. August 2010 die hohe Auszeichnung<br />

an Herrn Mondorf überreicht.<br />

Mit der Verleihung des Verdienstkreuzes<br />

am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland an<br />

den Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn<br />

Paul W. Mondorf, wird das hohe<br />

Engagement des Geehrten als Vorstandsmitglied<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Vereins<br />

e.V. und als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

(seit 2001) im Aufsichtsrat der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> gewürdigt.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat gratulieren<br />

ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn<br />

Paul W. Mondorf, sehr herzlich zu dieser<br />

hohen Auszeichnung. Die Feierlichkeiten<br />

der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

an Herrn Paul W. Mondorf<br />

sind in der Heftmitte auch fotografisch<br />

festgehalten.<br />

� Richtfest für den<br />

Neubau einer Kinder -<br />

tagesstätte<br />

Am Freitag, dem 09.07.2010 konnte<br />

nach nur wenigen Monaten Bauzeit<br />

das Richtfest für den Neubau einer<br />

Kindertagesstätte an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

begangen werden. Herr<br />

Verwaltungsdirektor Möhlmann rief<br />

den anwesenden Gästen des Richt -<br />

festes der Kindertagesstätte nochmals<br />

den Entstehungs- und Entscheidungsprozess<br />

in Erinnerung und bedankte<br />

sich im Namen des Krankenhausträgers<br />

bei allen beteiligten Baufirmen,<br />

die für die schnelle Realisierung des<br />

Rohbaus verantwortlich waren. Herr<br />

Architekt Ruser sprach in seinem<br />

Grußwort die Zuversicht aus, dass<br />

bei weiterem zügigem Baufortschritt<br />

die Kindertagesstätte wie geplant zu<br />

Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden<br />

könne. Weitere fotografische<br />

Impressionen und den obligatorischen<br />

Richtspruch des Mitarbeiters der<br />

Firma Bold haben wir in der Heftmitte<br />

festgehalten.<br />

� Inbetriebnahme<br />

der neuen<br />

Zentralsterilisation<br />

In den letzten 12 Monaten wurde im<br />

früheren Küchentrakt der <strong>St</strong>. Marien-<br />

Klinik eine neue Zentralsterilisation<br />

eingebaut, die künftig die Versorgung<br />

sämtlicher OP-Bereiche der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

sicherstellen soll. Mit<br />

der Inbetriebnahme der Zentralsterilisation<br />

im vergangenen März (siehe<br />

auch Impressionen der Inbetriebnah -<br />

me) sollen die verschiedenen dezentralen<br />

<strong>St</strong>erilisationseinheiten in den<br />

einzelnen Fachabteilungen aufgegeben<br />

werden. Insgesamt hat die neue<br />

Zentralsterilisation die Versorgung<br />

von 23 OP- und Eingriffsräumen<br />

sicher zu stellen. In diesen OP’s werden<br />

jährlich ca. 21.000 Operationen<br />

durchgeführt. Die Baukosten beliefen<br />

sich auf 2.950 T€. Das Land Baden-<br />

Württemberg hat diese Investitionsmaßnahme<br />

mit einem Förderbetrag in<br />

Höhe von 1.200 T€ unterstützt. Mit<br />

der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation<br />

werden die Ablaufstrukturen<br />

deutlich verbessert. Dies<br />

führt auch zu einer weiteren <strong>St</strong>ärkung<br />

der Wirtschaftlichkeit der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />

6 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

Ihr<br />

ppa. Bernhard Belstler


Mitarbeitervertretungen<br />

informieren<br />

Liebe Mitarbeiterinnen,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

die im März neu gewählte gemeinsame<br />

MAV hat ihre Tätigkeit sogleich<br />

aufgenommen und in einer konstituierenden<br />

Sitzung den Vorsitzenden,<br />

2 <strong>St</strong>ellvertreter (1xSüdendstraße,<br />

1x <strong>St</strong>einhäuserstraße) sowie für jedes<br />

der 3 Häuser einen Schriftführer<br />

gewählt.<br />

Alter und neuer Vorsitzender ist Herr<br />

Michael Kummer auf den bei der<br />

Wahl mit Abstand die meisten <strong>St</strong>immen<br />

fielen. Auch die <strong>St</strong>ellvertreter mit<br />

Frau Martina Kaiser für die <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />

und Herr Patrik Kenk für die<br />

Südendstraße wurden in ihrem Amt<br />

bestätigt.<br />

Schriftführer sind: Uwe Börner (Süd -<br />

end), Jutta Brinkmann (<strong>St</strong>einhäuser)<br />

und Manuela Wachter (Marienklinik).<br />

Um Ihnen alle 15 Mitglieder besser<br />

vorstellen zu können, haben wir uns<br />

ablichten lassen:<br />

Die Aufgaben einer MAV sind vielschichtig.<br />

Hauptaufgabe ist es, für die Belange<br />

der Mitarbeiter/-innen ein offenes<br />

Ohr zu haben, Sie zu beraten, mögliche<br />

Konflikte anzugehen und diese<br />

im optimalen Fall zu lösen.<br />

In manchen Dingen besitzt die MAV<br />

ein Mitbestimmungsrecht, sowie ein<br />

Vorschlagsrecht für etwaige Verbesserungen,<br />

die den Mitarbeitern/-innen<br />

und/oder der Einrichtung zum Vorteil<br />

sein können.<br />

Nicht zuletzt sehen wir es als unsere<br />

Aufgabe an, Sie über Neuerungen,<br />

sowohl in unseren <strong>Kliniken</strong> als auch<br />

im Arbeits- und Tarifrecht auf dem<br />

Laufenden zu halten. Aus diesem<br />

Grund fassen wir die für Beschäftigte<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

im TVöD interessantesten Änderungen<br />

der diesjährigen Tarifabschlüsse<br />

zusammen.<br />

TVöD<br />

Lineare Lohnerhöhung:<br />

1,2% ab 01.01.2010<br />

0,6% ab 01.01.2011<br />

0,5% ab 01.08.2011<br />

Einmalzahlung:<br />

240,-€ Januar 2011<br />

Zum Redaktionsschluss standen die<br />

Details zur Umsetzung der Tarifabschlüsse<br />

für Beschäftigte unter dem<br />

Marburger Bund leider noch nicht<br />

fest.<br />

Sollten Sie hierzu oder zu anderen<br />

Themen Fragen haben, wenden Sie<br />

sich vertrauensvoll an uns.<br />

Abschließend wünschen wir allen<br />

Leserinnen und Lesern dieser Ausgabe<br />

viel Vergnügen bei der weiteren<br />

Lektüre, unseren Patientinnen und<br />

Patienten eine baldige Genesung und<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

eine angenehme Arbeitszeit.<br />

Für die Mitarbeitervertretung grüßt<br />

Sie herzlich<br />

Patrik Kenk<br />

<strong>St</strong>v. Vorsitzender<br />

7


Leistungsprofile der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />

und der<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH<br />

Die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> in Karlsruhe können<br />

auf eine 156-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

Gegründet wurden die <strong>Kliniken</strong> 1851 durch Frau<br />

Amalie Baader und Herrn Kaplan Xaver Höll von der<br />

Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan. Es ist den Verantwortlichen gelungen<br />

aus kleinen Anfängen ein Unternehmen mit<br />

1.600 Mitarbeitern, darunter mehr als 200 Ärzte aufzubauen,<br />

das aus der Reihe der gemeinnützigen<br />

Institutionen in der Region Mittlerer Oberrhein /<br />

Nordschwarzwald nicht mehr wegzudenken ist. Die<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> sind akademisches Lehr -<br />

krankenhaus der Albert-Ludwig-Universität Freiburg.<br />

Fusion mit der <strong>St</strong>. Marienklinik<br />

Der Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg<br />

weist die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> nach der Fusion mit<br />

der <strong>St</strong>. Marien-Klinik als einheitliches Krankenhaus<br />

der Zentralversorgung mit 804 Planbetten aus.<br />

Zusammen mit den beiden anderen großen Kranken -<br />

häusern in Karlsruhe bilden die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

den Onkologischen Schwerpunkt Karlsruhe. Das<br />

Pathologische Institut ist Dienstleister nicht nur für das<br />

eigene Haus, sondern auch für eine große Zahl von<br />

benachbarten Krankenhäusern und Arztpraxen. Die<br />

Apotheke beliefert mehrere andere Krankenhäuser.<br />

Hubschrauber Christoph 43<br />

mehr als 1.300 Einsätze pro Jahr<br />

Der an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> stationierte<br />

Hubschrauber der Deutschen Ret tungs flugwacht<br />

Christoph 43 hat mit mehr als 1.300 Einsätzen pro<br />

Jahr eine der höchsten Einsatzquoten aller Rettungs -<br />

hubschrauber in der BRD. Alle medizinischen<br />

Großgeräte sind in der <strong>St</strong>andortplanung des Landes<br />

aufgenommen, so dass die Ausstattung der 16<br />

Fachdisziplinen der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> höchstmöglichem<br />

<strong>St</strong>andard entspricht.<br />

35.000 stationäre und<br />

100.000 ambulante Patienten pro Jahr<br />

Jährlich werden 35.000 Patienten stationär und nahezu<br />

100.000 Patienten ambulant behandelt. Vorstand<br />

und Aufsichtsrat der <strong>St</strong>. Vincen tius- <strong>Kliniken</strong> werden<br />

auch in Zukunft die seit Jahrzehnten betriebene strategische<br />

Planung der Entwicklung und des Ausbaus<br />

des Behandlungs angebotes der klinischen Fach -<br />

disziplinen vorantreiben.<br />

Seelsorge und Gottes -<br />

dienste im Krankenhaus<br />

Südendstraße 32<br />

• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />

Bruder Klaus Schäfer, SAC<br />

Tel. 8108-3521<br />

Seelsorge-Schwestern:<br />

Sr. Marieta<br />

Tel. 8108-2228<br />

Sr. Claudia<br />

Tel. 8108-3586<br />

Sr. Claudia Machwirth<br />

Tel. 8108-3767<br />

• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />

Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />

Tel. 8108-3539<br />

Gottesdienste in der Kapelle<br />

Dienstag, 18.00 Uhr rk<br />

mit Krankensalbung im Gottesdienst<br />

Freitag, 18.00 Uhr rk<br />

Samstag, 18.00 Uhr rk<br />

mit anschl. Krankenkommunion<br />

Sonntag, 9.00 Uhr rk<br />

Mittwoch, 18.00 Uhr ev<br />

<strong>St</strong>einhäuserstraße 18<br />

• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />

Pfr. Herbert Margeth<br />

Tel. 8108-1<br />

(Di bis Fr 9-12 Uhr)<br />

Seelsorge-Schwestern:<br />

Sr. Marieta, Tel. 8108-2228<br />

Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805<br />

• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />

Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />

Tel. 8108-3539<br />

Gottesdienste in der Kapelle<br />

Mo, Mi 7.00 Uhr Morgenlob<br />

18.00 Uhr rk<br />

Di, Do, Fr 7.00 Uhr Morgenlob<br />

18.00 Uhr Abendlob<br />

Samstag 9.30 Uhr<br />

Krankenkommunion<br />

auf den <strong>St</strong>ationen<br />

Sonntag 10.00 Uhr rk<br />

Edgar-von-Gierke-<strong>St</strong>r. 2<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik gGmbH<br />

• KATHOLISCHE SEELSORGE<br />

Bruder Klaus Schäfer, SAC<br />

Tel. 8108-3521<br />

Seelsorge-Schwester:<br />

Sr. Maria Angela, Tel. 8108-2805<br />

• EVANGELISCHE SEELSORGE<br />

Pfr. Gregor Bergdolt-Kleer<br />

Tel. 8108-3539<br />

Gottesdienste in der Kapelle<br />

Samstag, 19.30 Uhr rk,<br />

mit anschl. Krankenkommunion<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat, 17 Uhr<br />

Segnungsgottesdienst für Schwangere.<br />

Auf Wunsch und nach Vereinbarung<br />

feiern wir Krankensalbung,<br />

Kommunion bzw. Abendmahl auf den<br />

<strong>St</strong>ationen.<br />

Die Seelsorger/innen sind über die<br />

Pforten zu erreichen und besuchen<br />

Sie gern. Für ungestörte Einzelgespräche<br />

stehen die Sprechzimmer zur<br />

Verfügung. Die Gottesdienste werden<br />

aus den Kapellen in die Krankenzimmer<br />

übertragen.<br />

8 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Die Krankenhausseelsorge<br />

informiert<br />

Die weltweite<br />

Vinzentinische Familie<br />

Fortsetzung von Seite 1:<br />

Hier ein kurzer Überblick der Organisationen<br />

mit den vielen Menschen,<br />

die im Geiste des hl. Vinzenz von<br />

Paul und der hl. Louise von Marillac<br />

leben und wirken wollen:<br />

1. Internationale Vereinigung der<br />

Charitès AIC 260.000 Mitglieder<br />

2. Kongregation der Mission –<br />

Lazaristen – Patres, bzw. Vinzentiner<br />

4.000 Mitglieder<br />

3. Genossenschaft der Töchter der<br />

christlichen Liebe<br />

23.000 Mitglieder<br />

4. Föderation der Barmherzigen<br />

Schwestern 4.500 Mitglieder<br />

5. Föderation der Barmherzigen<br />

Schwestern – Mutter Seton<br />

5.000 Mitglieder<br />

6. Vinzenz-Konferenzen SSVP<br />

880.000 Mitglieder<br />

7. Marianische – Vinzentinische<br />

Jugend 200.000 Mitglieder<br />

8. Verein der Wundertätigen<br />

Medaille (Maria erschien 1830<br />

einer Barmherzigen Schwester in<br />

Paris) über 6 Millionen Mitglieder<br />

9. In vielen Vinzentinischen Ordensgemeinschaften<br />

gibt es Vereinigungen<br />

von Frauen und Männern, die<br />

sich den Aufgaben und Zielen<br />

dieser Gemeinschaften besonders<br />

verbunden fühlen, aber nicht in<br />

den Orden eintreten wollen oder<br />

können. Diese Vinzentinischen<br />

Weggemeinschaften und Freundeskreise<br />

gewinnen immer mehr<br />

an Bedeutung.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

Der 350. Gedenktag des Todes von<br />

Vinzenz und Louise darf ein Anlass<br />

sein, in Dankbarkeit den Spuren zu<br />

folgen, die diese charismatischen Pioniere<br />

der christlichen Nächstenliebe,<br />

die bestimmt nicht als Heilige ge -<br />

boren wurden und einen schweren<br />

Weg gegangen sind, der Welt ge -<br />

schenkt haben.<br />

Vinzenz von Paul (Heiligsprechung<br />

1747; Gedenktag 27. Sept.)<br />

- ein junger, strebsamer Mensch, der<br />

Karriere machen wollte...<br />

- ein Mensch, der eigene und fremde<br />

Not kennen gelernt hatte und doch<br />

überzeugt war: „Erbarmen ist das<br />

innerste Geheimnis Gottes“<br />

- ein Mensch, der sich von Klugheit<br />

und Realitätssinn und von einer<br />

unendlich erfinderischen Liebe leiten<br />

ließ<br />

- ein Mensch mit der ungewöhnlichen<br />

Begabung, mit den unterschiedlichs -<br />

ten Personen Beziehungen aufbauen<br />

zu können, mit Armen und<br />

Reichen, mit Leuten aus Kirche und<br />

Politik, mit Vornehmen und Ungebildeten,<br />

mit Ordensleuten und<br />

Laien, die er mit seinem Engagement<br />

christlicher Nächstenliebe<br />

anstecken konnte<br />

- ein Mensch, der sich unermüdlich<br />

mit nüchternem Realismus und grenzenlosem<br />

Gottvertrauen für<br />

christliche Humanität einsetzte<br />

- Vinzenz von Paul ist so ein Zeichen<br />

der Liebe Gottes und Antwort auf<br />

Fragen unserer Zeit.<br />

Louise von Marillac (Heiligsprechung<br />

1934; Gedenktag 15. März)<br />

- eine Frau, Mutter und Witwe, die<br />

mit Vinzenz von Paul die Schwes -<br />

terngemeinschaft der Vinzentinerinnen<br />

(Filles de la Charite) gegründet<br />

hat<br />

- eine Frau, ergriffen von einer flammenden<br />

Liebe zu Christus, dem sie<br />

besonders in armen und bedürftigen<br />

Menschen begegnete. Dabei war<br />

das Wort Jesu: „Liebet einander,<br />

wie ich euch geliebt habe“<br />

treibende Kraft und tragender<br />

Grund ihres sozialen Tuns. Ihr<br />

Wahlspruch lautete: „die Liebe<br />

Christi drängt uns“<br />

- Louise von Marillac setzt mit ihrem<br />

Leben in tätiger Liebe ein Zeichen<br />

und fordert uns auch heute in der<br />

Zeit moderner wohl verwalteter<br />

Sozialarbeit zu barmherziger Liebe<br />

heraus.<br />

Rund zweihundert Jahre nach ihrem<br />

Tod war es dann der aus Mailand<br />

stammende Frédéric Ozanam (1813-<br />

1853), der sich vom Engagement<br />

und von den Ideen von Vinzenz von<br />

Paul anstecken ließ und von Paris<br />

aus, wo er an der Sorbonne als Professor<br />

wirkte, die ersten Vinzenzkonferenzen<br />

für <strong>St</strong>udenten ins Leben rief.<br />

Aus dem kleinen Samenkorn, das<br />

Frédéric Ozanam nach dem Vorbild<br />

des hl. Vinzenz gelegt hatte, ist in<br />

den folgenden Jahren eine weltweit<br />

aktive karitative christliche Laiengemeinschaft<br />

entstanden.<br />

Von den Ideen Frédéric Ozanam<br />

ließen sich in Karlsruhe 1851 Amalie<br />

Baader und Xaver Höll, Kaplan in der<br />

Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>St</strong>ephan, inspirieren und<br />

gründeten den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein,<br />

der zur Gründung der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

Klinken führte. 1882 wurde der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Verein Karlsruhe in den<br />

Generalrat der <strong>Vincentius</strong>konferenzen<br />

Paris aufgenommen.<br />

Im Eingangsbereich der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinik<br />

in der <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />

hängt eine Tafel mit der Gründungsgeschichte<br />

der Krankenhäuser und<br />

ein Bild von Amalie Baader und<br />

Kaplan Xaver Höll. Amalie Baader<br />

war Schriftstellerin und unterstütze<br />

zeitlebens Arme und Kranke.<br />

Am 15. März 1806 wurde sie in<br />

Wertheim geboren und ist am<br />

15. Oktober 1878 in Karlsruhe verstorben.<br />

Ein Jahr später starb Kaplan<br />

Xaver Höll. Beide hinterließen dem<br />

Verein ihr Vermögen. Seit 2000 trägt<br />

eine <strong>St</strong>raße in der Karlsruher Südstadt<br />

den Namen „Amalie-Baader-<strong>St</strong>raße“.<br />

Möge das gelebte Evangelium der<br />

tätigen christlichen Nächstenliebe<br />

sich immer weiter entfalten und<br />

Früchte bringen.<br />

Schwester Marieta F. Joepgen<br />

9


Termine<br />

3.11. –<br />

Gedenkgottesdienst<br />

für verstorbene Pensionäre des <strong>Vincenz</strong><br />

Am Mittwoch, dem 3. November, gedenken wir<br />

um 14 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32<br />

aller verstorbenen Pensionäre der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong>. Hierzu sind alle Mitarbeiter wie auch<br />

alle Pensionäre ganz herzlich eingeladen.<br />

7.11. –<br />

Trostgottesdienst für trauernde Eltern<br />

Am Sonntag, dem 7. November, findet um 18 Uhr<br />

in der Klinikkapelle der Südendstr. 32 ein Trostgottesdienst<br />

für trauernde Eltern statt. Hierzu<br />

sind alle Eltern und Geschwisterkinder eingeladen,<br />

gleichgültig wie alt das Kind wurde oder<br />

woran es gestorben ist, unerheblich wie viel Jahre<br />

es inzwischen zurück liegt. Im Anschluss an den<br />

Trostgottesdienst sind alle Mitfeiernde zum<br />

gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.<br />

14.11. –<br />

Gedenkgottesdienst<br />

für verstorbene Patienten<br />

Am Sonntag, dem 14. November, gedenken wir<br />

um 17 Uhr in der Klinikkapelle der Südendstr. 32<br />

aller in den letzten Monaten in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong> verstorbenen Patienten. Hierzu sind alle<br />

Angehörige ganz herzlich eingeladen, aber auch<br />

alle Angestellte der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>. Im<br />

Anschluss an den Gedenkgottesdienst sind alle<br />

Mitfeiernde zum gegenseitigen Austausch bei Kaffee<br />

und Gebäck eingeladen.<br />

26.12. –<br />

Trost-Weihnacht für Trauernde<br />

Am 26. Dezember feiern wir um 18 Uhr in der<br />

Klinikkapelle der Südendstr. 32 eine Trost-Weihnacht.<br />

Hierzu sind alle Personen eingeladen, die<br />

um einen Verstorbenen trauern. Im Anschluss an<br />

die Trost-Weihnacht sind alle Mitfeiernde zum<br />

gegenseitigen Austausch bei Tee und Gebäck eingeladen.<br />

Wichtige Personal-Infos:<br />

Im Intranet steht dem Personal eine eigene Seite<br />

der Klinikseelsorge mit Informationen zur Verfügung.<br />

Sie finden dort:<br />

• Gottesdienstzeiten<br />

• Telefonnummern der Klinikseelsorger/innen<br />

• Telefonnummern von Seelsorgern anderer<br />

Sprachen, Konfessionen und Religionen<br />

• Gebete<br />

• weitere Infos<br />

In jedem <strong>St</strong>ationszimmer sind die Telefon- und<br />

Piepsernummern der Seelsorger/innen angegeben.<br />

Sind diese nicht erreichbar, so ist die Zentrale<br />

der jeweiligen Häuser anzurufen. Diese können<br />

andere Seelsorger/innen beiholen. Geben Sie<br />

hierzu Name, <strong>St</strong>ation und Konfession des Patienten<br />

an.<br />

10<br />

90. Geburtstag<br />

von Sr. Maria Martha<br />

Am 26.7.1920 wurde Sr. Maria<br />

Martha auf dem Tännlehof (Gemein -<br />

de Sankt Märgen, Schwarzwald)<br />

geboren. Schon Jahre zuvor war die<br />

Mutter von Sr. Maria Martha so<br />

krank, dass sie den Weg nach<br />

<strong>St</strong>. Märgen zur Sonntagsmesse nicht<br />

gehen konnte. Daher wurde am<br />

Tännlehof eine kleine Kapelle<br />

errichtet und 1914 eingeweiht, in der<br />

die Bewohner des Hofes beten konn -<br />

ten.<br />

Am 26.7.2010 feierte Sr. Maria<br />

Martha auf dem Tännlehof im Kreise<br />

ihrer Verwandtschaft ihren 90.<br />

Geburtstag – so dachte es sich die<br />

Ordensschwester. Sie sollte aber an<br />

diesem Tag von einer Überraschung<br />

in die nächste fallen. Um 10:30 Uhr<br />

war hierzu mit der Jubilarin eine<br />

Messe in der Kapelle angedacht,<br />

unter Leitung des Gemeindepfarrers<br />

Pater Martin Greiner OSPPE (Ordo<br />

Sancti Pauli Primi Eremitae =<br />

Pauliner).<br />

„Wir können noch nicht anfangen,<br />

denn es sind noch nicht alle Leute<br />

da“, wurde Sr. Maria Martha um<br />

10:40 Uhr gesagt. Die ahnungslose<br />

Jubilarin übte sich in Geduld. Dann<br />

kamen aus Karlsruhe Pflegedirektor<br />

Halbgewachs mit Gattin und Sr. Irmgard<br />

Kornmann sowie Br. Klaus. Dies<br />

war für Sr. Maria Martha eine große<br />

Überraschung, dass auch Karlsruhe<br />

mit ihr den 90. Geburtstag feiert.<br />

Kurz darauf kam ein VW-Bus,<br />

gefahren von Sr. Consolatrix, der<br />

früheren Oberin in den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong>, mit sieben weiteren Schwes -<br />

tern vom Göttlichen Erlöser. Ihre Bühler<br />

Mitschwestern wollten Sr. Maria<br />

Martha mit diesem Besuch überraschen.<br />

Alle wussten davon, nur<br />

Sr. Maria Martha nicht. So konnte<br />

nach der freudigen Begrüßung der<br />

Mitschwestern die Messe begonnen<br />

werden. Nach dem geistlichen Mahl<br />

ging es zum leiblichen Mahl in eine<br />

Festhalle, die alle Gäste fasste. Dort<br />

nahm Sr. Maria Martha die Glückund<br />

Segenswünsche entgegen. Nach<br />

dem leckeren und üppigen Mittagessen<br />

kam noch die 98-jährige<br />

Mutter von Sr. Consolatrix zum Gratu -<br />

lieren. Damit war Sr. Maria Martha<br />

nicht nur mit „jungem Gemüse“<br />

zusammen, sondern auch mit ihrer<br />

Generation. Weil das Fest so schön<br />

war, schlug Br. Klaus vor, dass in<br />

9 Jahren – zum 99. Geburtstag – die<br />

Generalprobe zum 100. Geburtstag<br />

von Sr. Maria Martha gemacht wird.<br />

Die Jubilarin widersprach nicht,<br />

wollte aber – in der ihr eigenen<br />

Bescheidenheit – das alles dem<br />

lieben Gott überlassen.<br />

Als gegen 18 Uhr der Abschied kam,<br />

dankte Sr. Maria Martha allen für<br />

dieses gelungene Fest. Zu den Leuten<br />

aus dem <strong>Vincenz</strong> sagte sie: „Wenn<br />

ich könnte, würde ich am liebsten mit<br />

euch zurück ins <strong>Vincenz</strong> fahren.“<br />

Bruder Klaus Schäfer<br />

Klinikseelsorger<br />

Pflegedirektor Halbgewachs beim Überreichen der Glück- und Segenswünsche auch im Auftrag des Vorstands.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Inbetriebnahme<br />

der Zentralsterilisation<br />

In den letzten 12 Monaten wurde<br />

im früheren Küchentrakt der <strong>St</strong>.<br />

Marien-Klinik eine neue Zentralsterilisation<br />

eingebaut, die künftig die<br />

Versorgung sämtlicher OP-Bereiche<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> sicherstellen<br />

soll. Mit der Inbetriebnahme<br />

der Zentralsterilisation im vergangenen<br />

März sollen die verschiedenen<br />

dezentralen <strong>St</strong>erilisationseinheiten<br />

in den einzelnen Fachabteilungen<br />

aufgegeben werden. Insgesamt<br />

hat die neue Zentralsterilisation<br />

die Versorgung von 23 OPund<br />

Eingriffsräumen sicher zu stellen.<br />

In diesen OP’s werden jährlich<br />

ca. 21.000 Operationen durchgeführt.<br />

Die Baukosten beliefen sich<br />

auf 2.950 T€. Das Land Baden-<br />

Württemberg hat diese Investitionsmaßnahme<br />

mit einem Förderbetrag<br />

in Höhe von 1.200 T€ unterstützt.<br />

Mit der Inbetriebnahme der neuen<br />

Zentralsterilisation werden die<br />

Ablaufstrukturen deutlich verbessert.<br />

Dies führt auch zu einer weiteren<br />

<strong>St</strong>ärkung der Wirtschaftlichkeit<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 11


12<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Den Pflegeberuf attraktiver<br />

machen – aber wie?<br />

Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser<br />

befasste sich mit der Weiterentwicklung der<br />

Pflege ausbildung und den Konsequenzen für die<br />

strategische Ausrichtung<br />

Die künftige Gestalt der Pflegeausbildung<br />

und damit des Pflegeberufs war<br />

das bestimmende Thema auf dem<br />

Landestreffen der kirchlichen Krankenhäuser<br />

im <strong>St</strong>uttgarter Marienhospital.<br />

Dass die Pflegeausbildung attraktiver<br />

werden soll und muss, um an den<br />

dringend benötigten Nachwuchs heranzukommen,<br />

darin waren sich Referent(inn)en<br />

wie Teilnehmer(innen)<br />

einig. In welche Richtung allerdings<br />

die auch von der Bundesregierung<br />

angestrebte Modernisierung gehen<br />

soll, darüber gab es dann durchaus<br />

unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen<br />

zu hören. Absolviert die<br />

die „Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

der Zukunft“ ein akademisches<br />

Pflegestudium? Welchen Schulabschluss<br />

braucht es, um überhaupt<br />

einen Pflegeberuf ergreifen zu können?<br />

Welchen <strong>St</strong>ellenwert hat das<br />

neue Berufsbild „Alltagsbetreuer“ mit<br />

einer zweijährigen Ausbildung, die<br />

auch die Anerkennung des Hauptschulabschlusses<br />

beinhaltet?<br />

Die Weiterentwicklung der verschiedenen<br />

Pflegeausbildungen ist gerade<br />

für die 50 katholischen und evangelischen<br />

<strong>Kliniken</strong> in Baden-Württemberg<br />

keine Nebensächlichkeit. Mit über<br />

1.600 Azubis in der Pflege bilden sie<br />

an ihren eigenen Schulen fast ein<br />

Viertel der landesweit rund 8.000<br />

Pflegeschüler(innen) aus. An Dynamik<br />

gewonnen hat das Thema durch die<br />

Absicht der Bundesregierung, die<br />

Ausbildungen im Bereich der Alten-,<br />

Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege<br />

zu einer gemeinsamen Pflegeausbildung<br />

zusammenzuführen und in<br />

ein neues Berufsgesetz zu gießen.<br />

Wie das im Detail aussehen wird –<br />

insbesondere die Frage der Finanzierung,<br />

ist noch offen. Dazu konnte<br />

Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin<br />

im <strong>St</strong>uttgarter Sozialministerium,<br />

Genaueres nicht sagen, auch<br />

wenn sie davon sprach, derzeit auf<br />

vielen Feldern unterwegs zu sein.<br />

Konkreter äußerten sich Norbert<br />

Groß vom Deutschen Evangelischen<br />

Krankenhausverband (DEKV) und<br />

Thomas Vortkamp vom Katholischen<br />

Krankenhausverband Deutschlands<br />

(KKVD). Sie sprachen sich für die<br />

Zusammenführung der Berufe der<br />

Altenpflege und Gesundheits- und<br />

(Kinder-)Krankenpflege in einer generalistischen<br />

Ausbildung mit einem<br />

gemeinsamen Berufsabschluss aus.<br />

Deutlich plädierten sie dafür, die Ausbildung<br />

auch künftig bei den derzeitigen<br />

Trägern der Alten- und (Kinder-)<br />

Krankenpflegeschulen zu belassen.<br />

Sinnvoll sei ein gestuftes, auf Modulen<br />

basierendes Konzept der Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung, das Durchlässigkeit,<br />

allgemeine Bildungsabschlüsse,<br />

Aufstiegschancen und den<br />

Wechsel zwischen verschiedenen<br />

Arbeitsfeldern ermögliche.<br />

Für die beiden Leiter von Krankenpflegeschulen<br />

Johannes Nau (am Evangelischen<br />

Bildungszentrum für Pflegeberufe<br />

in <strong>St</strong>uttgart) und Reinhard Dummler<br />

(am Diakonissenkrankenhaus in<br />

Karlsruhe) darf die Weiterentwicklung<br />

in der Pflege nicht nur unter dem<br />

Aspekt des politisch „Wünsch- und<br />

Machbaren“ geschehen. Vielmehr<br />

müsse diese am Gegenstandsbereich<br />

von Pflege orientiert sein, bei dem es<br />

um die Gesunderhaltung sowie die<br />

Folgen von Krankheit für den jeweiligen<br />

Menschen in seiner Umwelt<br />

gehe. Deshalb sei die im letzten Jahr<br />

vollzogene Absenkung der Zugangsvoraussetzungen<br />

für die Pflegeberufe<br />

ihrer Ansicht nach äußerst kritisch zu<br />

betrachten. Neben der Fachschulausbildung<br />

brauche man auch eine<br />

„Akademisierung in der Pflege, die<br />

am Pflegebett wirksam wird“, so das<br />

Credo der beiden Schulleiter, die sehr<br />

engagiert für eine breit angelegte,<br />

ethisch-moralisch orientierte Pflegeausbildung<br />

an christlichen Krankenhäusern<br />

warben.<br />

Wie sehr gerade diese ethische Orientierung<br />

am christlichen Menschenbild<br />

zur Herausforderung in der<br />

Pflegeausbildung werden kann,<br />

machte die Generalvikarin der Vinzentinerinnen<br />

in Untermarchtal,<br />

Schwester Anna-Luisa Kotz, deutlich.<br />

Sie skizzierte auf dem Hintergrund<br />

der Sinus-Milieu-<strong>St</strong>udie die teilweise<br />

sehr unterschiedlichen Lebenswelten<br />

und Haltungen, die junge Menschen<br />

für eine Ausbildung im Pflegebereich<br />

mitbringen und besondere Zugänge<br />

erforderlich machen. Verheerend für<br />

die „moralische Kompetenzentwicklung“<br />

der Auszubildenden erweise<br />

sich dabei, so die Ordensfrau, wenn<br />

zwischen der Theorie und der konkreten<br />

Praxis in der Kultur des Miteinanders<br />

ein deutlicher Widerspruch<br />

bestehe. Von daher stelle sich durchaus<br />

die Frage, warum die Schule<br />

dann noch so nah beim Krankenhaus<br />

sein müsse.<br />

Thomas Maier<br />

Caritasverband für die Erzdiözese<br />

Freiburg e.V.<br />

<strong>St</strong>absstelle Medien- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Über die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung diskutierten (von links): Schwester Anna-Luisa Kotz, Generalvikarin der<br />

Vinzentinerinnen in Untermarchtal, Ursula Hesse-Dahlheimer, Regierungsdirektorin im Sozialministerium, Norbert Groß,<br />

DEKV-Verbandsdirektor, Thomas Vortkamp, Geschäftsführer des KKVD sowie die beiden Schulleiter Reinhard Dummler und<br />

Johannes Nau. Foto: Thomas Maier<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 13


Neubau einer Kindertagesstätte<br />

Nach wenigen Wochen Bauzeit konnte<br />

am Freitag, 09.07.2010 das<br />

Richtfest für den Neubau einer<br />

Kindertagesstätte an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

begangen werden. Herr<br />

Verwaltungsdirektor Möhlmann rief<br />

den anwesenden Gästen des Richtfestes<br />

der Kindertagesstätte nochmals<br />

den Entstehungs- und Entscheidungs -<br />

prozess in Erinnerung und bedankte<br />

sich im Namen des Krankenhausträgers<br />

bei allen beteiligten Baufirmen,<br />

die für die schnelle Realisierung<br />

des Rohbaus verantwortlich waren.<br />

Herr Architekt Ruser sprach in seinem<br />

Grußwort die Zuversicht aus, dass<br />

bei weiterem zügigem Baufortschritt<br />

die Kindertagesstätte wie geplant zu<br />

Beginn des Jahres 2011 eröffnet werden<br />

könne. Ein Mitarbeiter der Roh -<br />

baufirma Bold rief den anwesenden<br />

Gästen folgenden Richtspruch zu:<br />

Mit Gunst und Verlaub!<br />

Die Feierstunde hat geschlagen,<br />

es ruhet die geübte Hand.<br />

Nach harten, arbeitsreichen Tagen<br />

grüßt stolz der Richtbaum nun ins<br />

Land.<br />

Und stolz und froh ist jeder heute,<br />

der tüchtig mit am Werk gebaut.<br />

Es waren wack’re Handwerksleute,<br />

die fest auf ihre Kunst vertraut.<br />

Drum wünsche ich, so gut ich’s kann,<br />

so kräftig wie ein Zimmermann,<br />

mit stolz empor gehobnem Blick<br />

dem neuen Hause recht viel Glück.<br />

Wir bitten Gott, der in Gefahren<br />

uns allezeit so treu bewahrt,<br />

er mög’ das Bauwerk hier bewahren<br />

vor Not und Schaden aller Art.<br />

Nun nehm ich froh das Glas zur Hand,<br />

gefüllt mit Wein bis an den Rand,<br />

und mit feurigen Saft der Reben<br />

will jedermann die Ehr ich geben,<br />

wie sich’s nach alten Brauch gebührt,<br />

wenn so ein Bau ist ausgeführt.<br />

Das erste Glas der Bauherrschaft:<br />

Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!<br />

Nun brauchte man zu allen Zeiten<br />

nicht nur den Kopf, nein auch die Hand.<br />

Drum noch ein Hoch den Zimmerleuten,<br />

durch deren Kraft der Bau erstand.<br />

Hoch sollen sie leben, hoch, hoch,<br />

hoch!<br />

Nun ist das Glas wohl ausgeleert<br />

und weiter für mich nichts mehr wert,<br />

drum werf ich es zu Boden nieder –<br />

zerschmettert braucht es keiner wieder;<br />

doch Scherben bedeuten Glück und Se -<br />

gen der Bauherrschaft auf allen Wegen!<br />

14 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

15


16<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Pathologie:<br />

Medizin für<br />

das Leben<br />

Das Bild der Pathologie und der<br />

Pathologen in der Öffentlichkeit ist<br />

stark geprägt von den Kittel tragenden,<br />

oftmals kauzig dargestellten,<br />

sezierenden Ärzten in Fernsehkrimis.<br />

Dass es sich dabei nicht um Pathologen,<br />

sondern um Rechtsmediziner<br />

handelt, wird beharrlich verschwiegen.<br />

Was aber Pathologie wirklich<br />

ist und womit sich echte Pathologen<br />

beschäftigen, ist vielen Menschen<br />

nicht bekannt. Zwar deutet die Übersetzung<br />

des Begriffes „Pathologie“<br />

als „die Lehre von Krankheiten“ darauf<br />

hin, dass es sich hier um eine für<br />

das Krankheitsverständnis fundamentale<br />

Wissenschaft handeln könnte.<br />

Darüber hinaus trägt sie aber nur<br />

wenig zur Aufhellung bei.<br />

Die weit verbreitete Verknüpfung von<br />

Pathologie mit dem Tod oder mit<br />

Toten beruht heutzutage im Wesentlichen<br />

– wie schon erwähnt – im verzerrt<br />

dargestellten Bild dieses Faches<br />

in den Medien. Diese Assoziation<br />

kann aber auch ein Anknüpfungspunkt<br />

zum besseren Verständnis des<br />

Faches Pathologie und dessen, was<br />

es heute zu leisten in der Lage ist,<br />

sein. Denn die akademischen Wurzeln<br />

des Faches liegen in der Tat in<br />

der systematischen Untersuchung<br />

Verstorbener. Darüber hinaus ist die<br />

Entwicklung der Pathologie eng verbunden<br />

mit der Entfaltung des naturwissenschaftlichenKrankheitsbegriffes,<br />

also einer rational überprüf -<br />

baren Vorstellung von Krankheit und<br />

deren Ursachen.<br />

Historischer Abriss<br />

Die Annahme, dass eine Krankheit<br />

oder ein Krankheitssymptom eine<br />

Ursache hat, ist uralt und bis zu den<br />

frühesten Kulturen zurückzuverfolgen.<br />

Zu den frühen Krankheitskonzepten<br />

zählt die Vorstellung, dass<br />

Krankheit durch die eigene Schuld<br />

des Erkrankten, durch Sünde, verursacht<br />

sei. Ebenso wurden äußere<br />

Bild 1: Giovanni Battista Morgagni (1682-1771).<br />

Begründer der Pathologie als akademisches Fach.<br />

Einflüsse auf den Erkrankten, wie<br />

z.B. üble Gerüche oder böse Geister<br />

und Dämonen für das Entstehen von<br />

Krankheiten verantwortlich gemacht.<br />

Geläufig war ebenfalls die Vorstellung,<br />

dass Götter, auch der strafende<br />

Gott des Alten Testamentes,<br />

den Menschen Krankheiten und Seuchen<br />

als Züchtigung auferlegen. Eine<br />

der am weitesten verbreiteten Konzeptionen<br />

war die Säftelehre, die<br />

die Krankheitsvorstellung in der griechisch<br />

und römisch geprägten Welt<br />

über zwei Jahrtausende maßgeblich<br />

beeinflusste. Aus bis weit in die Vergangenheit<br />

hineinreichenden Wurzeln<br />

entstand sie im Umfeld des griechischen<br />

Arztes Hippocrates um 400<br />

v. Chr. Sie stellte nicht nur eine<br />

Krankheitskonzeption, sondern ein<br />

nahezu universelles Weltbild dar:<br />

den vier Körpersäften (Blut, Schleim,<br />

schwarze Galle und gelbe Galle)<br />

entspricht jeweils eines der vier Elemente<br />

(Luft, Wasser, Feuer und<br />

Erde), eine der vier Jahreszeiten, ein<br />

Lebensabschnitt (Kindheit, Jugendalter,<br />

Erwachsenenalter, Greisenalter)<br />

ein Temperament (Choleriker, Sanguiniker,<br />

Melancholiker, Phlegmatiker)<br />

usw. Bei Gesunden stehen diese<br />

vier Körpersäfte in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis zueinander. Ein<br />

Überwiegen einer der Säfte führt zu<br />

Krankheit.<br />

Ein sehr einflussreicher Vertreter der<br />

Säftelehre war der griechische Arzt<br />

Galen (129 – 216 n. Chr.) Er fasste<br />

das medizinische Wissen seiner Zeit<br />

unter der Krankheitsvorstellung der<br />

Säftelehre in Büchern zusammen,<br />

die länger als ein Jahrtausend zu<br />

den medizinischen <strong>St</strong>andardwerken<br />

zählten. Außerdem führte er eigene<br />

medizinische Untersuchungen durch.<br />

So betrieb er beispielsweise anatomische<br />

<strong>St</strong>udien über den Aufbau des<br />

Körpers. Als Methode hierfür dienten<br />

ihm Sektionen, allerdings nicht von<br />

verstorbenen Menschen, sondern<br />

Bild 2: Rudolf Virchow (1821-1902).<br />

Begründer der Zellularpathologie.<br />

von toten (und auch von lebenden)<br />

Tieren. Seine an Tieren gewonnenen<br />

Erkenntnisse über den Bau des Körpers<br />

sind aber fehlerbehaftet und<br />

geben kein korrektes Bild über die<br />

Anatomie des menschlichen Körpers.<br />

Die Scheu vor Sektionen an verstorbenen<br />

Menschen, die auch von<br />

Kirchenlehren wie Augustinus (354-<br />

430) mit geschürt wurde, verhinderte<br />

genauere Untersuchungen über<br />

viele Jahrhunderte. Erst ab dem Mittelalter<br />

mit der Schule von Sa lerno<br />

(1000-1200), durch Erlasse des<br />

<strong>St</strong>aufferkaisers Friedrich II. (1194-<br />

1250) und vor allem mit einer Bulle<br />

von Papst Sixtus IV. (1471-1484),<br />

die von Papst Clemens VII. (1523-<br />

1534) bestätigt wurde, wurden<br />

menschliche Sektionen zu anatomischen<br />

<strong>St</strong>udien auch von Seiten der<br />

Kirche ausdrücklich erlaubt, so dass<br />

die Anatomie im 16. Jahrhundert<br />

eine erste Blütezeit erlebte.<br />

Die anatomischen Untersuchungen<br />

hatten aber den normalen, gesunden<br />

Körper zum Forschungsgegenstand.<br />

Dies änderte sich durch den italienischen<br />

Anatomen Giovanni Battista<br />

Morgagni (1682-1771; Bild 1), der<br />

als einer der ersten die bei den<br />

Sektionen gefundenen, abnormen,<br />

pathologischen Befunde sorgfältig<br />

beschrieb und sie darüber hinaus<br />

mit dem Krankheitsbild und Symptomen<br />

zu Lebzeiten verglich. Seine<br />

Untersuchungsergebnisse schilderte<br />

er in einem Buch mit dem Titel<br />

„De sedibus et causis morborum“<br />

(„Über den Sitz und die Ursachen<br />

von Krankheiten“). Der Titel dieses<br />

Buches, welches als das Gründungsdokument<br />

der Pathologie angesehen<br />

werden kann, ist programmatisch<br />

und spiegelt die konzeptionelle<br />

Erneuerung des Krankheitsverständnisses<br />

wider: Krankheiten haben<br />

einen anatomisch definierten Ort<br />

und äußern sich im anatomischen<br />

Vergleich mit gesunden Organen<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 17


Bild 3: Dr. Thomas Vielfort am Hauptarbeitsplatz der Pathologen, dem Mikroskop.<br />

durch einen Gestaltwandel, d.h.<br />

durch Veränderungen der Organgröße,<br />

der Form, der Farbe oder der<br />

Konsistenz. Kurz: Krankheiten und<br />

die Ursachen von Krankheitssymptomen<br />

werden als objektiv sichtbar<br />

und lokalisierbar und damit als<br />

naturwissenschaftlich überprüfbar<br />

eingestuft.<br />

Der Ansatz Morgagnis wurde im<br />

deutschsprachigen Raum vor allem<br />

von Carl Rokitansky (1804-1871) in<br />

Wien weiterentwickelt. Während<br />

Morgagni die klinischen Befunde<br />

durch eine Autopsie bestätigen<br />

wollte, sollte der Kliniker bei Rokitansky<br />

aus dem pathologisch-anatomischen<br />

Befund die klinische Situation<br />

erkennen. Aber im Vergleich mit<br />

Rokitansky, bei dem noch Anklänge<br />

an die Säftelehre zu finden sind,<br />

setzte erst der Berliner Arzt Rudolf<br />

Virchow (1821-1902, Bild 2) den<br />

naturwissenschaftlichen Ansatz von<br />

Krankheiten vollständig um. Er übertrug<br />

die kurze Zeit zuvor in der Botanik<br />

entstandene Zellenlehre, wonach<br />

alle Gewebe aus Zellen bestehen<br />

und jede Zelle aus einer anderen<br />

Zelle hervorgeht, auf den Menschen<br />

und seine Erkrankungen. Er entwickelte<br />

daraus im Jahr 1858 die<br />

Zellularpathologie, die besagt, dass<br />

die Zelle die letzte Einheit des<br />

Lebens und der pathologischen<br />

<strong>St</strong>örungen sei. In der Einführung zu<br />

seinen berühmt gewordenen Vorlesungen<br />

zur Zellularpathologie erläuterte<br />

Virchow dies genauer. Diese<br />

Vorlesungen „sollten in einer mehr<br />

geordneten Weise, als dies bisher<br />

geschehen war, eine Anschauung<br />

von der cellularen Natur aller<br />

Lebens erscheinungen, der physiologischen<br />

und pathologischen (...) zu<br />

liefern versuchen, um gegenüber der<br />

einseitigen (...) Neigungen, welche<br />

sich aus den Mythen des Alterthums<br />

bis in unsere Zeit fortgepflanzt<br />

haben, die Einheit des Lebens in<br />

allem Organischen wieder dem<br />

Bewußtsein näher bringen.“<br />

Auch wenn Virchows Arbeiten nicht<br />

ohne Fehler oder Fehlinterpretationen<br />

waren, stellt die Zellularpathologie<br />

weltweit das Fundament der<br />

Pathologie dar. Sie ist bis heute ein<br />

Eckpfeiler der modernen Medizin<br />

und ihres naturwissenschaftlichen<br />

Krankheitskonzeptes.<br />

Die praktische Umsetzung dieses<br />

Krankheitskonzeptes in der Pathologie<br />

seit Virchow äußert sich in zwei<br />

Grundgedanken, die der Freiburger<br />

Medizinhistoriker C-R. Prüll zum<br />

einen als den morphologischen<br />

Grundgedanken, und zum anderen<br />

als den funktionalen Grundgedanken<br />

bezeichnet.<br />

Der morphologische Grundgedanke<br />

der Pathologie: die Pathologische<br />

Anatomie<br />

Die Morphologie, das ist die Lehre<br />

von der Form und ihrer Veränderungen,<br />

ist die Methode der Pathologie<br />

schlechthin. Ihre systematische<br />

Anwendung zur Erkennung von<br />

Krankheiten an Verstorbenen, Organen,<br />

Geweben oder Zellen mit dem<br />

bloßen Auge oder mit dem Mikroskop<br />

kennzeichnet die tägliche<br />

Arbeit der Pathologen (Bild 3).<br />

Viele Erkrankungen, insbesondere<br />

entzündliche Erkrankungen und<br />

Tumore, gehen mit für sie charakteristischen<br />

Formveränderungen der<br />

Organe, Gewebe oder Zellen einher.<br />

Deshalb werden diese Krankheiten<br />

morphologisch, also von den<br />

Pathologen definiert. Die Entschlüsselung<br />

des genetischen Codes des<br />

Menschen und die Untersuchung von<br />

genetischen Veränderungen bei<br />

Krankheiten hat zwar neues Wissen<br />

in die moderne Medizin gebracht<br />

und das Verständnis von Erkrankungen<br />

zum Teil wesentlich erweitert.<br />

Danach liegt nur bei wenigen Krankheiten<br />

eine direkte, lineare Beziehung<br />

zwischen einem Gen und einer<br />

bestimmten Krankheit vor. Meist<br />

besteht zwischen verschiedenen<br />

Genen und der Krankheitsausprägung<br />

eine komplexe Beziehung,<br />

sodass eine genetische Untersuchung<br />

alleine in der Regel keine<br />

definitive Krankheitsdiagnose liefern<br />

kann. Daher bleibt die Morphologie<br />

für das Erkennen von Krankheiten<br />

Bild 4: Mikroskopische Pathologische Anatomie der Dickdarmschleimhaut: (a) Normale Dickdarmschleimhaut; (b) gut artiger Dickdarmtumor (Adenom); (c) bösartiger Dickdarmtumor<br />

(Adenokarzinom). Jeweils 100-fache Vergrößerung.<br />

18<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


und für deren Definition auch in Zeiten<br />

der Molekularbiologie und Molekularpathologie<br />

weiterhin unentbehrlich<br />

(Bild 4).<br />

Das systematische Sichten von<br />

Krankheiten führte konsequenterweise<br />

zum systematischen Sammeln<br />

und Ordnen von Organpräparaten,<br />

die krankhafte Veränderungen aufweisen<br />

und somit als makroskopische<br />

Zustandsbilder von Krankheiten<br />

angesehen werden können. So wurden<br />

am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

in vielen Pathologischen Instituten<br />

große Präparatesammlungen zu Forschungs-<br />

und Lehrzwecken angelegt.<br />

Mitunter wurden sogar Pathologischen<br />

Museen gegründet, um einem<br />

„größeren Publicum“ die Ergebnisse<br />

der pathologisch-anatomischen Forschungen<br />

und Arbeiten nahe zu bringen.<br />

Noch heute verfügen viele Universitätsinstitute<br />

über solche Sammlungen.<br />

Sie spielen bei der Aus- und<br />

Weiterbildung von Ärzten in der<br />

Pathologie jedoch praktisch aus -<br />

schließlich als Sammlungen mikroskopischer<br />

Präparate noch eine<br />

größere Rolle.<br />

Aus dem Sichten, Sammeln und Ordnen<br />

von Krankheitsbildern entwickelten<br />

sich dann zahlreiche Klassifikationen<br />

von Erkrankungen. Diese<br />

pathologisch-anatomisch geprägten<br />

Klassifikationen verfolgen u.a. die<br />

Absicht, individuelle Erkrankungen<br />

in größere Kategorien zusammenzuführen,<br />

die in ihrer Ursache oder<br />

ihrer Ausprägung zusammenge -<br />

hören. Damit besitzen alle Bereiche<br />

der Medizin ein gemeinsames<br />

Grundgerüst, mit dessen Hilfe eine<br />

bessere Verständigung innerhalb der<br />

Medizin möglich ist und eine ge -<br />

meinsame Grundlage für weitere<br />

wissenschaftliche Fortschritte ge -<br />

schaffen wird. Vor diesem Hintergrund<br />

wird auch wird verständlich,<br />

dass die britischen Pathologen Dible<br />

und Davie die operativen und die<br />

nicht-operativen Fächer der Medizin<br />

mit verschiedenen Sprachen verglichen,<br />

deren gemeinsame Grammatik<br />

die Pathologie darstellt.<br />

Das Institut für Pathologie an den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe vertritt<br />

diesen morphologischen Grundgedanken<br />

beispielsweise bei der<br />

strukturierten Ausbildung von Ärzten,<br />

nicht nur der eigenen Assistenzärzte,<br />

sondern auch in der universitären<br />

Lehre an den Universitäten Freiburg<br />

und Erlangen-Nürnberg (Bild 5).<br />

Ärzte des Instituts sind in den Ar -<br />

Bild 5: Pathologen sind aktiv an der Fortbildung von Ärzten beteiligt.<br />

beits gemeinschaften der Deutschen<br />

Gesellschaft für Pathologie (AG<br />

Gastrointestinale Pathologie, AG<br />

Molekulare Pathologie) vertreten und<br />

an der Erarbeitung von diagnostischen<br />

Konsensusempfehlungen beteiligt.<br />

Das Institut entfaltet zudem<br />

eigene wissenschaftliche Aktivitäten<br />

zur Pathologischen Anatomie und<br />

molekularen Pathologie von Erkrankungen<br />

in eigenen Projekten und in<br />

wissenschaftlichen Kooperationen<br />

mit mehreren externen Universitäten<br />

sowie mit Arbeitsgruppen am Karlsruher<br />

Institut für Technologie (KIT).<br />

Der funktionale Grundgedanke der<br />

Pathologie: die Klinische Pathologie<br />

Die morphologisch ausgerichtete<br />

Grundkonzeption der Pathologischen<br />

Anatomie von Erkrankungen,<br />

wie er insbesondere von Virchow<br />

und vielen seinen Schülern in<br />

Deutschland favorisiert wurde,<br />

beschreibt jedoch lediglich einen<br />

statischen Zustand und ist Ausdruck<br />

einer streng lokalistischen Betrachtungsweise<br />

des menschlichen Körpers.<br />

Die normalen und pathologischen<br />

Funktionen eines Organs oder<br />

die Dynamik einer Erkrankung können<br />

durch die Morphologie alleine<br />

nicht oder nicht befriedigend abgebildet<br />

werden. Daher gelangte eine<br />

streng ausgelegte Pathologische<br />

Anatomie an der Wende des 19.<br />

zum 20. Jahrhundert bald an die<br />

Grenzen der Brauchbarkeit für den<br />

klinisch, d.h. am Patienten tätigen<br />

Arzt.<br />

Diese statische Pathologische Anatomie<br />

war nicht geeignet neue Erkenntnisse<br />

der Biochemie, der Immunologie<br />

oder der Mikrobiologie in ihr<br />

Konzept aufzunehmen, obwohl an<br />

den damals neuen Entwicklungen<br />

auch Pathologen maßgeblich mitbeteiligt<br />

waren. Als Beispiel sei hier<br />

der Virchow-Schüler Edwin Klebs<br />

(1834-1913) genannt, der während<br />

des deutsch-französischen Krieges<br />

als Lazarettarzt auch in Karlsruhe<br />

tätig war und zusammen mit Fried -<br />

rich Löffler den Erreger der Diphterie<br />

entdeckte.<br />

Insbesondere in den angelsächsischen<br />

Ländern wurde das Spektrum<br />

des Faches Pathologie in der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhundert um eben<br />

diese neuen Bereiche der Biochemie,<br />

der Immunologie und der Mi -<br />

krobiologie erweitert. Die Pathologie<br />

sollte Krankheiten als eine Abfolge<br />

von Prozessen im Körper vermitteln,<br />

die zu bestimmten Krankheitssymptomen,<br />

zu funktionalen Veränderungen<br />

und auch zu einer veränderten Anatomie<br />

führen. Die um diese funktionalen<br />

Bereiche ergänzte Pathologie<br />

sollte dabei nicht nur in der Lage<br />

sein Krankheiten pathologisch-anatomisch<br />

korrekt zu diagnostizieren,<br />

sondern sollte selbst auch die direkte<br />

Behandlung des Patienten zum Ziel<br />

haben. Sie sollte als Klinische Pathologie<br />

dem Arzt am Krankenbett<br />

unmittelbar assistieren.<br />

Während beispielsweise in England<br />

und den USA zu den Aufgaben<br />

eines Pathologischen Institutes in<br />

aller Regel auch die Labormedizin<br />

und die Mikrobiologie zählen, sind<br />

diese Bereiche in Deutschland anderen<br />

Fachgebieten als der Pathologie<br />

zugeordnet. Dennoch ergeben sich<br />

aus der diagnostischen Pathologie<br />

zahlreiche Kontakte zu klinisch tätigen<br />

Ärzten.<br />

In unserem Institut für Pathologie an<br />

den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> werden<br />

jährlich weit über 40000 Gewebe<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 19


und Zellpräparate von Patienten<br />

untersucht. In vielen dieser Fälle und<br />

bei jeder der jährlich rund 3000<br />

Schnellschnittuntersuchungen, bei<br />

denen der Operateur vom Pathologen<br />

noch während der Operation<br />

über die Krankheit oder die Krankheitsausdehnung<br />

telefonisch informiert<br />

wird, findet zwischen den<br />

Pathologen und den klinisch tätigen<br />

Ärzten ein intensiver Austausch statt,<br />

der weit über die schriftliche Mitteilung<br />

der Diagnose hinausgeht. Die<br />

pathologischen Befunde werden<br />

hierbei in den klinischen Zusammenhang<br />

eingebettet, um die bestmögliche,<br />

individuelle Therapie für den<br />

Patienten zu erreichen. Darüber hinaus<br />

ergeben sich intensive Kontakte<br />

zwischen Klinik und Pathologie in<br />

interdisziplinären Fallkonferenzen,<br />

wie z.B. in Tumorboards oder in den<br />

Fallkonferenzen des Brustzentrums,<br />

die regelmäßig an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

stattfinden.<br />

Fazit<br />

Krankheit betrifft den ganzen Menschen,<br />

seinen Körper, seine Seele<br />

und sein soziales Umfeld. Die medizinische<br />

Behandlung eines Kranken<br />

erfordert vom Arzt daher mehr als<br />

„nur“ naturwissenschaftlichen Sachverstand.<br />

Aber ohne diesen Sachverstand<br />

greifen die ärztlichen Maßnahmen<br />

zu kurz.<br />

Die Pathologie mit ihren beiden<br />

Grundkonzeptionen, der morphologischen<br />

Pathologischen Anatomie<br />

und der funktionalen Klinischen<br />

Pathologie, hat an der Entwicklung<br />

eines naturwissenschaftlich fundierten<br />

Krankheitsverständnisses bedeutenden<br />

Anteil. Ohne sie und ohne<br />

diese Krankheitskonzeption sind die<br />

großen Erfolge der Medizin sowohl<br />

in der Wissenschaft als auch in der<br />

täglichen Diagnostik und Therapie<br />

von erkrankten Menschen nicht vorstellbar.<br />

Die Pathologie steht somit dem kranken<br />

Menschen und seinen Ärzten<br />

bei. Sie dient dem Leben.<br />

Prof. Dr. Gerhard Faller<br />

Direktor am Institut für Pathologie<br />

20<br />

Autopsie –<br />

Blick zurück<br />

nach vorn<br />

Am Institut für Pathologie der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinken<br />

Karlsruhe wurden im<br />

Jahre 2009 mehr als 40.000 Operationspräparate<br />

und Biopsien von<br />

lebenden Patienten untersucht und<br />

(nur) 46 Autopsien (Sektionen,<br />

Obduktionen, Leichenöffnungen)<br />

durchgeführt. Dies stellt in eindrücklicher<br />

Weise die „vitale“ Ausrichtung<br />

unseres Faches dar- ganz im Gegensatz<br />

zur Wahrnehmung in der<br />

Bevölkerung und teilweise auch beim<br />

medizinischen Personal. Obwohl<br />

Autopsien einen zahlenmäßig sehr<br />

kleinen und seit Jahren deutlich rückläufigen<br />

Anteil unserer Aufgaben ausmachen,<br />

belegen auch sie unsere<br />

Verpflichtung gegenüber dem Leben.<br />

Diese vielleicht überraschende These<br />

soll durch folgenden Aufsatz erläutert<br />

werden.<br />

Bild 1: Demonstration des Autopsiebefundes für die klinisch tätigen Ärzte.<br />

Vorgehen und Grenzen<br />

Wann wird eine Autopsie durchgeführt?<br />

Die Autopsien im Institut für Pathologie<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong> sind<br />

klinische Obduktionen. Das heißt, sie<br />

werden auf Wunsch der klinischen<br />

Ärzte bei Patienten vorgenommen,<br />

die eines natürlichen Todes gestorben<br />

sind. Wenn ein unnatürlicher Tod,<br />

z.B. durch Unfall oder (Selbst-)Tötung<br />

vorliegt – oder der Verdacht darauf<br />

besteht – ist ein Institut für Rechts -<br />

medizin für die Obduktion zuständig.<br />

Voraussetzung für die Durchführung<br />

einer klinischen Obduktion ist die Einwilligung<br />

der Angehörigen bzw. der<br />

fehlende Widerspruch des Verstorbenen<br />

zu Lebzeiten.<br />

Was wird bei einer Autopsie<br />

gemacht?<br />

Das Vorgehen erinnert an eine große<br />

Operation. Nach streng festgelegten<br />

Regeln werden beim Verstorbenen<br />

die Brust-, Bauch- und Schädelhöhle<br />

eröffnet. Nach der Betrachtung des<br />

inneren Aufbaus erfolgt die Organ -<br />

entnahme und deren genau festgelegte<br />

Präparation. Vom Pathologen<br />

werden anschließend alle Organe<br />

und insbesondere deren krankhaften<br />

Veränderungen den klinischen Ärzten<br />

demonstriert. Diese Besprechung<br />

dient dazu, nochmals alle Befunde<br />

(z.B. Blutbild, Röntgenbilder) zusam-<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


menzutragen und mit den ent -<br />

sprechenden Befunden bei der Autopsie<br />

abzugleichen. Bild 1 zeigt eine<br />

solche Demonstration an unserem<br />

Institut. Nach Entnahme kleiner<br />

Proben von allen Organen für die<br />

feingeweblichen (mikroskopischen)<br />

Untersuchung werden alle Organe<br />

wieder in den Leichnam zurückgelegt<br />

und dieser fachgerecht verschlossen.<br />

Nur bei begründeten Ausnahmen<br />

werden einzelne Organe zurückbehalten,<br />

z.B. wenn der Verdacht auf<br />

eine berufsbedingte Asbestbelastung<br />

der Lunge besteht.<br />

Am bekleideten, auf dem Rücken<br />

liegenden Leichnam sind keine<br />

Spuren der Autopsie erkennbar.<br />

Somit sind Befürchtungen, der Leichnam<br />

würde verstümmelt oder in sons -<br />

tiger Weise entwürdigend behandelt,<br />

unbegründet.<br />

Die kleinen Organproben werden<br />

anschließend mikroskopisch untersucht,<br />

weil manche Erkrankungen<br />

schlecht mit dem bloßen Auge<br />

(makroskopisch) erkennbar oder<br />

voneinander unterscheidbar sind. So<br />

können bei Betrachtung mit dem<br />

bloßen Auge z.B. bestimmte Lungen -<br />

entzündungen einem bösartigen Lungentumor<br />

täuschend ähnlich sehen.<br />

Im abschließenden Bericht des<br />

Pathologen fließen die klinischen,<br />

makroskopischen und mikroskopi -<br />

schen Erkenntnisse zusammen und<br />

ziehen somit ein Resümee über die<br />

gesamte Krankengeschichte des Verstorbenen.<br />

Grenzen der Autopsie<br />

Wie jede Methode, unterliegen auch<br />

die Erkenntnisse einer Autopsie<br />

grundlegenden Beschränkungen. So<br />

kann sie prinzipiell nur Veränderungen<br />

erkennen, die den Aufbau und<br />

<strong>St</strong>ruktur von Organen, Geweben und<br />

Zellen ändert. <strong>St</strong>örungen der Funktion<br />

können allenfalls indirekt nach ge -<br />

wiesen werden. So ist z.B. ein todbringender<br />

<strong>St</strong>immritzenkrampf bei<br />

der Obduktion nicht mehr nachweisbar,<br />

weil sich nach dem Tod alle<br />

Muskeln entspannen und sich der<br />

Krampf löst. Auch sterben die meisten<br />

Patienten heutzutage nach einer längeren,<br />

teilweise intensivmedizinischen<br />

Behandlung. Nicht selten sind hierdurch<br />

die Spuren der auslösen den<br />

Erkrankung gleichermaßen verwischt.<br />

So kann z.B. eine Lungen entzündung<br />

gar nicht mehr nachweisbar sein,<br />

obwohl sie der ursprüng liche Grund<br />

für die künstliche Beatmung war. Häufig<br />

haben Patienten nicht nur eine,<br />

sondern mehrere Erkrankungen (Multimorbidität),<br />

sodass der Tod nicht auf<br />

eine einzige Krankheit, sondern<br />

vielmehr auf das Zusammenspiel<br />

mehrerer, einander verstärkender<br />

Ursachen zurückzuführen ist. Zudem<br />

sind einige todbringende Krankheitserreger<br />

so winzig, dass sie selbst im<br />

Lichtmikroskop nicht zu sehen sind.<br />

Daher kann beispielsweise eine<br />

tödlich verlaufende virale Leberentzündung<br />

(Hepatitis C) anhand der<br />

typischen Krankheitskombination bei<br />

der Autopsie nur vermutet werden.<br />

Durch entsprechende Blutuntersuchungen<br />

in einem mikrobiologischen<br />

Labor kann die Erkrankung gesichert<br />

werden. Weiterhin entziehen sich mit<br />

wenigen Ausnahmen seelische<br />

Erkrankungen fast immer einer Diagnose<br />

durch die Autopsie.<br />

Autopsie – warum und für wen?<br />

Für die Ärzte<br />

Zweifellos führen die an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-Klinken<br />

klinisch tätigen Ärzte<br />

ihre Arbeit gewissenhaft und auf<br />

hohem Niveau durch. So bestätigt die<br />

Autopsie auch in den meisten Fällen<br />

die gestellten Diagnosen und<br />

bescheinigt, dass keine wesentlichen<br />

Erkrankungen übersehen wurden.<br />

Dieses unspektakulär anmutende<br />

Ergebnis bekräftigt die Richtigkeit des<br />

ärztlichen Handelns und legitimiert<br />

die durchgeführten Therapien. Es<br />

stellt somit ein wichtiges Instrument<br />

der Qualitätssicherung dar. Ein Merkmal<br />

hoher Qualität ist aber auch die<br />

Überprüfbarkeit von Ergebnissen,<br />

d.h. von Diagnosen. Unabhängig von<br />

der jeweiligen Klinik ist seit Jahrzehnten<br />

bekannt, dass bei ca. 15% der<br />

Patienten die Obduktion einen Befund<br />

erhebt, der zu Lebzeiten nicht be -<br />

kannt war, aber für die Therapie oder<br />

Überleben entscheidende Bedeutung<br />

gehabt hätte. In weiteren 20%<br />

besteht eine Diskrepanz zwischen<br />

klinischer Hauptdiagnose und dem<br />

Autopsieergebnis, ohne dass sich<br />

daraus Konsequenzen für Therapie<br />

oder Überleben ergeben. Die Diskre -<br />

panz zwischen klinischen und autoptischen<br />

Diagnosen kann zum einen<br />

an der Art der Erkrankung selber<br />

liegen: So wird, z.B. eine bakterielle<br />

Herzklappenentzündung (Endokarditis)<br />

wegen ihrer schleichenden Symptome<br />

und Ähnlichkeit zu anderen<br />

Erkrankungen häufig nicht zu Lebzei -<br />

ten erkannt. Bei Erkrankungen der<br />

Bauchspeicheldrüse ergeben sich<br />

schon allein wegen der tiefen Organlage<br />

diagnostische Schwie rigkeiten.<br />

Die Treffsicherheit klinischer Diagnosen<br />

hängt unter anderem auch von<br />

der Dauer des Aufenthaltes im Kran -<br />

kenhaus ab. Bei einem Patienten, der<br />

längere Zeit stationär behandelt<br />

wurde, können sehr viel mehr Untersuchungen<br />

durchgeführt werden, als<br />

bei einem Patienten, der kurze Zeit<br />

nach der (Not-) Aufnahme verstirbt.<br />

Das ärztliche Können wird zu einem<br />

großen Teil durch die berufliche<br />

Erfahrung geprägt, und nicht zuletzt<br />

durch erlebte Unzulänglichkeiten, Versäumnisse<br />

und Fehler. Wenn Autopsien<br />

jedoch ausbleiben, fehlt diese<br />

Säule des medizinischen Erkenntnisgewinns.<br />

Ohne eine positive oder<br />

auch negative Rückmeldung verspielt<br />

man die Möglichkeit, aus Fehlern zu<br />

lernen. In diesem Lichte wird es auch<br />

verständlich, warum US-amerikani -<br />

sche <strong>Kliniken</strong> die Lizenz zur Facharztausbildung<br />

verlieren, wenn weniger<br />

als 30 % der in diesem Haus Verstorbenen<br />

obduziert werden. Ärztliche<br />

Argumente gegen Obduktionen wie<br />

„Bei dem Patienten ist doch alles<br />

klar“ oder „Ich habe mit den lebenden<br />

Patienten schon genug zu tun, für<br />

die Toten habe ich schon gar keine<br />

Zeit“ wirken da kurzgegriffen. Und so<br />

es nicht verwunderlich, dass die Treffsicherheit<br />

klinischer Diagnosen mit<br />

der Anzahl der durchgeführten Autopsien<br />

in einer Klinik steigt. Daher empfiehlt<br />

auch die Bundesärztekammer<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 21


mindestens 30% aller in einer Klinik<br />

Verstorbenen zu obduzieren.<br />

Für die Angehörigen<br />

Der Verlust eines Angehörigen führt<br />

bei den Hinterbliebenen nicht selten<br />

zu Unsicherheit und Fragen, wenn<br />

nicht sogar zum (unausgesprochenen)<br />

Misstrauen gegenüber den Ärzten.<br />

Eine Obduktion kann den Angehörigen<br />

in sehr vielen Fällen Klarheit über<br />

die Art und den Verlauf der Erkran -<br />

kung und ggf. über ein Therapienansprechen<br />

geben. Eine Obduktion<br />

kann für Angehörige Klarheit bringen,<br />

ob von ärztlicher Seite die richtigen<br />

diagnostischen oder therapeuti -<br />

schen Maßnahmen ergriffen wurden,<br />

insbesondere wenn der Tod unerwartet<br />

bzw. rasch eintrat. So kann<br />

eine Obduktion für Ärzte und Angehörige<br />

entlastend sein, indem sie<br />

etwa eine symptomarme Erkrankung<br />

aufdeckt, die zu einem schnell eintretenden<br />

Tode führte. Als Beispiel sei<br />

hier die vom Patienten häufig unbemerkte<br />

Gerinnselbildung in den Beinvenen<br />

(tiefe Beinvenenthrombose) mit<br />

plötzlichem Tod durch Abschwemmung<br />

in die Lungenarterien (Lungen -<br />

embolie) genannt.<br />

Aber eine Autopsie kann auch eine<br />

Krankheit nachweisen, die für die<br />

Hinterbliebenen direkte Bedeutung<br />

hat, nämlich wenn es sich um eine<br />

Erbkrankheit oder Erkrankung mit<br />

erblicher Komponente handelt. So ist<br />

die oben genannte Lungenembolie<br />

manchmal Folge einer angeborenen<br />

Gerinnungsstörung (Protein-S-Mangel).<br />

Angehörige, die bislang symptomfrei<br />

sind, können auf diese<br />

<strong>St</strong>örung hin untersucht und vorbeugend<br />

behandelt werden.<br />

Sofort einzusehen ist die Bedeutung<br />

für die Angehörigen auch bei<br />

ansteckenden Erkrankungen mit sehr<br />

unspezifischen Symptomen, wie etwa<br />

bei der Tuberkulose, die manchmal<br />

erst bei einer Obduktion entdeckt<br />

werden, aber nicht schon zu<br />

Lebzeiten bekannt waren.<br />

Eine Autopsie kann klären, ob der<br />

Tod einen Zusammenhang mit den<br />

behandelten Leiden hat, oder auf<br />

eine unabhängige Ursache zurückzuführen<br />

ist. Daher wird beim Verdacht<br />

auf das Vorliegen einer Berufserkrankung<br />

von den Berufsgenossenschaften<br />

eine versicherungsmedizini -<br />

sche Autopsie angestrebt, damit<br />

Angehörige ggf. eine Rente erhalten<br />

können.<br />

Vielleicht können diese Beispiele (von<br />

denen es noch zahllose gibt) Angehörige,<br />

die eine Autopsie mit dem<br />

Hinweis ablehnen, dass der Verstor-<br />

22<br />

bene davon auch nicht wieder<br />

lebendig würde, von der Sinnhaftig -<br />

keit der Obduktion überzeugen.<br />

Um etwaige Zweifel auszuräumen,<br />

sei erwähnt, dass die obduzierenden<br />

Pathologen ihre Befunde unabhängig<br />

und vollständig erheben, d.h. es werden<br />

selbstverständlich auch „unangenehme<br />

Wahrheiten“ benannt.<br />

Für die Gesellschaft<br />

Dieser gute Grund Autopsien<br />

durchzuführen, klingt zunächst<br />

abstrakt und ohne Bezug zum Verstorbenen,<br />

den Angehörigen oder behandelnden<br />

Ärzten. Einige Beispiele<br />

sollen dies erläutern: Hätte es in den<br />

60er Jahren ein obduktionsgestütztes<br />

Missbildungsregister gegeben, so<br />

wären – wie entsprechende Berechnungen<br />

später ergaben – die fatalen<br />

Folgen der Anwendung von Contergan<br />

um zwei Jahre früher entdeckt<br />

worden und so zahlreichen Kindern<br />

eine Behinderung erspart geblieben.<br />

In den frühen achtziger Jahren fielen<br />

US-amerikanischen Pathologen immer<br />

häufiger Verstorbene mit ähnlichem,<br />

bis dahin unbekanntem Krankheitsbild<br />

auf. In der Folge wurde die<br />

Immunschwäche AIDS entdeckt.<br />

Oder: Bei Obduktionen wird bei vielen<br />

älteren Männern Prostatakrebs<br />

diagnostiziert, ohne dass hierdurch<br />

irgendwelche Beschwerden beim<br />

Patienten aufgetreten wären und ohne<br />

dass der Tod hierdurch (mit-) verursacht<br />

wäre. Es liegt auf der Hand,<br />

dass diese Erkenntnisse einen direkten<br />

Einfluss z.B. auf Früherkennungsoder<br />

Behandlungsempfehlungen<br />

haben.<br />

Experten schätzen, dass die Diagnosen<br />

auf etwa jedem zweiten Totenschein<br />

unvollständig oder falsch sind.<br />

Aber genau darauf beruhen die<br />

<strong>St</strong>atis tiken, die die gesundheitspoliti -<br />

schen Entscheidungen und Mittelver -<br />

teilungen in unserem Land beeinflussen.<br />

Somit kommt eine hohe Sektionsfrequenz<br />

allen zukünftigen Patienten zu<br />

gute.<br />

Für das Krankenhaus<br />

Die Autopsie ist ein seit langer Zeit<br />

bewährtes Mittel des Qualitätsmanage -<br />

ments, das sowohl ärztliche als auch<br />

pflegerische Tätigkeit einbezieht. Im<br />

Rahmen von Zertifizierungsverfahren<br />

kann daher auch die Obduktionsfrequenz<br />

einer Klinik beurteilt werden.<br />

Durch die Autopsie aufgedeckte<br />

Grundleiden und bedeutsame<br />

Zusatzerkrankungen können bei der<br />

DRG-Kodierung und Fallschwere -<br />

ermittlung berücksichtigt werden.<br />

Nicht zuletzt sind die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong> als Akademisches Lehr -<br />

krankenhaus an der Ausbildung von<br />

Medizinstudenten im letzten <strong>St</strong>udienjahr<br />

(„Praktisches Jahr“) beteiligt. Bei<br />

keiner anderen Gelegenheit kann der<br />

Lehrverpflichtung so umfassend wie<br />

bei einer Autopsie nachgekommen<br />

werden.<br />

Häufig gestellte Fragen zur Autopsie<br />

Kann ich meinen Angehörigen<br />

danach noch mal sehen?<br />

Ja, auch gegen eine Aufbahrung ist<br />

nichts einzuwenden. Einem bekleideten<br />

Leichnam, dessen Kopf auf einem<br />

Kissen gebettet ist, sieht man nicht<br />

an, dass eine Autopsie durchgeführt<br />

wurde. Eine Autopsie ist niemals ein<br />

verstümmelnder Eingriff.<br />

Wie erfahre ich als Angehöriger das<br />

Ergebnis der Obduktion?<br />

Fragen zum Obduktionsbericht beantworten<br />

am besten die Ärzte der<br />

zuletzt behandelnden Abteilung. Auf<br />

Anfrage versenden wir den Autopsiebericht<br />

auch an den Hausarzt des<br />

Verstorbenen, damit der Bericht den<br />

Angehörigen angemessen erklärt werden<br />

kann.<br />

Kann ich als Angehöriger eine<br />

Obduktion beauftragen?<br />

Ja, insbesondere wenn ein Patient<br />

zuhause verstirbt, können sich Angehörigen<br />

– am besten über den Arzt,<br />

der den Tod festgestellt hat – mit dem<br />

Wunsch nach einer Autopsie an uns<br />

wenden.<br />

An wen kann ich mich mit Fragen zum<br />

Thema Obduktion wenden?<br />

Erste Ansprechpartner sind die Ärzte<br />

der zuletzt behandelnden Abteilung.<br />

Sollten hier Fragen offen bleiben,<br />

kann man sich auch direkt an die<br />

Pathologie wenden. Wir beantworten<br />

Ihnen gerne offene Fragen.<br />

PD Dr. Helene Geddert, Oberärztin<br />

Institut für Pathologie an den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Molekulare<br />

Pathologie –<br />

die Feinstruktur<br />

von<br />

Krankheit<br />

In den letzten Jahren haben in der<br />

Pathologie molekulare Methoden als<br />

Routineverfahren zur Ergänzung und<br />

Verfeinerung der üblichen morphologischen<br />

<strong>St</strong>andardanalysen Einzug<br />

gehalten. Die Molekularpathologie<br />

hat ihre Anwendungen vor allem in<br />

der Tumordiagnostik, wo neben einer<br />

Hilfestellung zur eigentlichen Diagnose<br />

einer bösartigen Erkrankung in<br />

den letzten Jahren Mutationsanalysen<br />

als Grundlage für eine innovative und<br />

individuell angepasste Arzneitherapie<br />

zunehmend eine Rolle spielen. Im<br />

Institut für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

sind in den letzten<br />

Jahren eine Anzahl von Verfahren der<br />

molekularen Diagnostik etabliert worden<br />

und stehen den Pathologen und<br />

klinisch tätigen Ärzten bei diagnostischen<br />

Fragestellungen und Therapieentscheidungen<br />

zur Verfügung<br />

(Bild 1). Im einzelnen kommen folgende<br />

Methoden zum Einsatz:<br />

In-situ-Hybrisierung (ISH)<br />

Bei der ISH macht man sich die<br />

Eigenschaft der DNA, des Trägers<br />

der genetischen Information in jeder<br />

Körperzelle, zunutze, bei Ausbildung<br />

eines Doppelstranges eine spezifische<br />

Bindung zu einem <strong>St</strong>rang mit spiegelbildlicher<br />

Basenfolge einzugehen. So<br />

kann man mit einem entsprechend<br />

künstlich hergestellten farbstoffmarkierten<br />

DNA-Fragment eine bekannte<br />

Basenabfolge auf der DNA im Kern<br />

von Körperzellen in einem Gewebsschnitt<br />

sichtbar machen. Wichtige<br />

Anwendungen sind hier die Erkennung<br />

einer Vervielfältigung von Genabschnitten<br />

wie beispielsweise des<br />

Her2neu-Gens in Zellen bestimmter<br />

Arten von Brustkrebs. Das Gen<br />

kodiert für den Rezeptor eines<br />

Wachstumsfaktors in der Zellmembran<br />

und kann durch Medikamente,<br />

wie den humanisierten Antikörper<br />

Herceptin, blockiert werden. Jedoch<br />

profitieren nur Patienten von der The-<br />

Bild 1: Ines Kreuscher (BTA) und PD Dr. Dimmler bei der Vorbereitung molekularpathologischer Analysen.<br />

rapie, bei denen durch die vermehrte<br />

Genkopienzahl der Rezeptor an der<br />

Zelloberfläche vermehrt auftritt. Die<br />

Zahl der Genkopien kann durch eine<br />

ISH ermittelt werden. Da nur bei einer<br />

erhöhten Zahl von Genkopien eine<br />

Herceptin-Therapie wirksam ist, ist<br />

diese Information ist für sowohl für<br />

den behandelnden Arzt als auch für<br />

die Patienten von entscheidender<br />

Wichtigkeit.<br />

Polymerase-Kettenreaktion (PCR)<br />

Durch Verfahren, die DNA-Abschnitte<br />

sehr stark vervielfältigen können, wie<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 23


Bild 2: Mutationsanalyse bei zwei Patienten mit Dickdarmkarzinom: Der Nachweis einer Punktmutation im Exon 2 des k-ras<br />

Gens im unteren Fall zeigt an, dass im Gegensatz zum oberen Fall eine Therapie mit Cetuximab keinen positiven Effekt hat.<br />

die Polymerase-Kettenreaktion oder<br />

PCR, können auch winzige Mengen<br />

der Erbsubstanz untersucht werden. In<br />

der PCR werden entlang eines DNA-<br />

<strong>St</strong>ranges üblicherweise in mehreren<br />

sich wiederholenden Zyklen Kopien<br />

der vorliegenden Sequenz aus den<br />

Bausteinen der DNA hergestellt. In<br />

den Folgezyklen können nun auch<br />

diese neu entstandenen DNA-Fragmente<br />

als Vorlage für weitere Kopien<br />

dienen, wodurch es zu einer exponentiellen<br />

Vermehrung der Ausgangssequenz<br />

kommt. Diese DNA wird<br />

dann gereinigt und mit speziellen<br />

Farbstoffen analysiert. Sie kann auch<br />

für weiterführende anschlie ßende<br />

Analysen wie die DNA-Sequenzierung<br />

(s.u.) eingesetzt werden. Angewandt<br />

werden PCR-Verfahren bei der<br />

Diagnostik bestimmter maligner Lymphome,<br />

um sie sicher von gutartigen<br />

Lymphozyten-Infiltraten, wie sie beispielsweise<br />

bei chronischen Entzündungen<br />

auftreten, zu unterscheiden.<br />

Eine PCR kann den Nachweis eines<br />

einzigen Zellklons, also einer auf<br />

Ebene der Erbsubstanz weitgehend<br />

identischen Ansammlung von Zellen,<br />

erbringen und so die morphologische<br />

Diagnose unterstützen und sichern.<br />

Eine PCR kann aber auch die Erbsubstanz<br />

von Krankheitserregern (z.B.<br />

des Tuberkuloseerregers) spezifisch<br />

vervielfältigen und dadurch eine<br />

24<br />

bestimmte Infektion nachweisen. So<br />

kann bei morphologischen Hinweisen<br />

auf eine Erreger-bedingte Form der<br />

Entzündung, diese molekularpathologische<br />

Untersuchung einen wichtigen<br />

Hinweis auf die Art des Erregers liefern.<br />

DNA-Sequenzierung<br />

In der Molekularpathologie werden<br />

zudem Verfahren eingesetzt, die eine<br />

genaue Analyse der DNA-Sequenz<br />

ermöglichen. In neuen und sehr sensitiven<br />

Verfahren kann der Einbau der<br />

Bausteine bei einem Abschreibevorgang<br />

entlang der DNA direkt beobachtet<br />

und so die genaue DNA-<br />

Sequenz erfasst werden (sog. Pyrosequenzierung).<br />

Diese Sequenzanalysen<br />

werden üblicherweise an der<br />

Tumor-DNA durchgeführt, die aus<br />

Gewebeschnitten isoliert wird. Damit<br />

lassen sich der Verlust (sog. Deletion)<br />

und Zugewinn (sog. Insertion) längerer<br />

DNA-Ab schnitte sowie auch die<br />

Veränderung eines einzigen DNA-<br />

Bausteins (sog. Punktmutation, Bild 2)<br />

nachweisen.<br />

Bei bestimmten Krebserkrankungen,<br />

wie einigen Formen des Dickdarmoder<br />

Lungenkarzinoms, spielt die dauerhafte<br />

Aktivierung von Signalwegen<br />

in der Tumorzelle eine zentrale Rolle<br />

in der Krebsentstehung. In jüngs ter<br />

Zeit wurden Medikamente entwickelt,<br />

die diese Signalwege spezifisch<br />

blockieren können und solche Tumoren<br />

in ihrem Wachstum hemmen können.<br />

Die Wirksamkeit solcher Medikamente<br />

hängt allerdings von Mutationen<br />

des genetischen Materials in<br />

der Tumorzelle ab. Wir als Pathologen<br />

können durch eine Mutationsanalyse<br />

mit einem Sequenzierverfahren<br />

das Tumorgewebe untersuchen und<br />

überprüfen, ob die Voraussetzung für<br />

eine Wirksamkeit einer bestimmten<br />

Therapie bei diesen Krebserkrankungen<br />

vorliegt und dem behandelnden<br />

Arzt eine wichtige Entscheidungshilfe<br />

an die Hand geben.<br />

Ausblick<br />

Die Weiterentwicklung unseres<br />

Faches erfordert von uns als Pathologen<br />

gerade in der molekularen Diagnostik<br />

einen stetigen Ausbau und<br />

Etablierung neuer Verfahren. Daneben<br />

muss eine Qualitätssicherung<br />

durch regelmäßige Teilnahme an<br />

Ringversuchen gewährleistet werden.<br />

So ist das Institut für Pathologie an<br />

den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> in der<br />

k-ras- und EGFR-Mutationsdiagnostik<br />

als eines der ersten Institute in<br />

Deutschland durch die Qualitätssicherungs-Initiative<br />

Pathologie (QuIP) zertifiziert<br />

worden. Die beschriebenen<br />

Verfahren der molekularen Diagnostik<br />

sind aufwändig, liefern jedoch unersetzliche<br />

Informationen für eine zielgenaue<br />

und moderne, individuell<br />

angepasste Behandlung unserer<br />

Patientinnen und Patienten und sind<br />

damit ein fester Bestandteil unseres<br />

diagnostischen Handwerkszeugs<br />

geworden.<br />

PD Dr. med. Arno Dimmler<br />

Leitender Oberarzt<br />

Institut für Pathologie<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Berufsziel<br />

Pathologe<br />

Wenn junge Menschen ein Medizinstudium<br />

beginnen, ist ihre Hauptmotivation,<br />

dem Menschen zu helfen. Mit<br />

dem Fach Pathologie würden dies<br />

spontan wohl eher die Wenigsten<br />

verbinden, so stellt sich die Frage,<br />

was bewegt einen angehenden Arzt<br />

dazu, Pathologe zu werden?<br />

Natürlich sind die Motive im Einzelnen<br />

hier sicher unterschiedlich, doch<br />

gibt es Beweggründe, die man bei<br />

den meisten Pathologen wiederfinden<br />

dürfte.<br />

Was sicher alle Pathologen eint, ist<br />

ihr Interesse an der Morphologie,<br />

d.h. an den stofflichen Veränderungen<br />

der erkrankten Organe. Pathologen<br />

sind sehr visuell orientierte Menschen.<br />

Sie wollen sehen, wie sich<br />

Krankheit an einem bestimmten<br />

Organ auswirkt. Die Pathologie ist in<br />

dieser Hinsicht ein sehr konkretes<br />

Fach. Der Pathologe begutachtet das<br />

Gewebe: zunächst makroskopisch,<br />

d.h. mit bloßem „unbewaffnetem“<br />

Auge (Bild 1). Dann macht er sich ein<br />

Bild von den feingeweblichen d.h.<br />

histologischen Zusammenhängen,<br />

indem er das Gewebe unter dem<br />

Mikroskop betrachtet. Mit dieser<br />

doch sehr einfachen Methode lässt<br />

sich bereits ein Großteil aller Diagnosen<br />

stellen. Und schon dieses<br />

ebenso einfache wie effektive und<br />

damit faszinierende Verfahren macht<br />

einen der Reize des Faches aus.<br />

Die histologische Untersuchung von<br />

Gewebeproben übt mit Sicherheit auf<br />

jeden Pathologen der Welt eine ungemeine<br />

Begeisterung und Faszination<br />

aus: Betrachtet man Gewebe unter<br />

dem Mikroskop, taucht man in einen<br />

Mikrokosmos aus Mustern und <strong>St</strong>rukturen<br />

ein, die eine außerordentliche<br />

Ästhetik besitzen. Die Vielfalt ist hier<br />

nahezu unerschöpflich, und dies nicht<br />

zuletzt, weil sich die Pathologie mit<br />

fast allen Teilbereichen der Medizin<br />

beschäftigt. Der Pathologe ist somit<br />

im Grunde genommen ein echter<br />

Generalist und Allgemeinmediziner.<br />

Bild 1: Makroskopische Bearbeitung eines Operationspräparates in der Pathologie.<br />

Gleichzeitig besitzt seine Tätigkeit<br />

einen starken detektivischen Charakter:<br />

Wie ein Kriminalist sammelt er<br />

Spuren und Indizien, setzt sie zu<br />

einem Gesamtbild zusammen und<br />

gelangt damit letztlich zur Diagnose.<br />

Gleichzeitig wird die Arbeit von<br />

hoher Systematik geprägt: Der<br />

Pathologe ordnet Krankheiten ein,<br />

kategorisiert sie und erstellt z.B. <strong>St</strong>adieneinteilungen<br />

für Tumorerkrankungen,<br />

die von hoher innerer Konsistenz<br />

geprägt sind. Damit ist er in der<br />

glücklichen Lage, für sich ein Grund -<br />

bedürfnis sicher der meisten Menschen<br />

erfüllen zu können, nämlich<br />

Ungeordnetes in eine Ordnung zu<br />

bringen.<br />

Die Arbeit des Pathologen wird<br />

landläufig gerne nach dem Motto „er<br />

weiß alles, kommt aber stets zu spät“<br />

beurteilt. Doch was wahrscheinlich<br />

nur Wenige wissen, genau das<br />

Gegenteil ist richtig: Der Pathologe<br />

dient dem lebenden Patienten in<br />

hohem Maße, denn ohne seine Diagnose<br />

lässt sich in vielen Fällen keine<br />

adäquate Therapie einleiten. Er wirkt<br />

eben mehr im Verborgenen, dank -<br />

bare Patienten bekommt er nicht zu<br />

Gesicht. Er muss die Befriedigung an<br />

seiner Arbeit, die sicher jeder Mensch<br />

als Triebfeder benötigt, aus seiner<br />

Tätigkeit selbst schöpfen und aus dem<br />

Bewusstsein, einen wichtigen Beitrag<br />

für die klinisch-praktische Medizin zu<br />

leisten.<br />

Ein großer Vorteil an der Arbeit des<br />

Pathologen ist sicher, dass er sich<br />

nicht mit überbordender Bürokratie<br />

herumplagen muss. Er kann einen<br />

Großteil seiner Zeit dazu verwenden,<br />

das zu tun, warum er einmal Medizin<br />

studiert hat, nämlich Medizin zu<br />

betreiben und nicht seitenlange Formulare<br />

und Anfragen durchzuarbeiten.<br />

Nicht zuletzt gehören die Nächte und<br />

Wochenenden ihm (und seiner Familie),<br />

wenngleich nicht verschwiegen<br />

werden soll, dass er einen nicht geringen<br />

Teil seiner Freizeit mit einer be -<br />

stimmten Tätigkeit verbringt: Lesen,<br />

lesen, lesen. Denn das Feld ist weit<br />

und die Materie fordert, dass man<br />

sich stetig mit ihr befasst. Doch zum<br />

Glück sind die meisten Pathologen<br />

große Bücherfreunde und schon<br />

alleine das <strong>St</strong>öbern in reich und<br />

schön bebilderten Fachbüchern ist für<br />

sich genommen ein weiterer Reiz<br />

dieses attraktiven Faches.<br />

Dr. Daniela Dehoust, Dr. Lars Rüttinger,<br />

Anette Koloska, Dominic Krause,<br />

Assistenzärzte am Institut für Pathologie<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 25


Einführung<br />

eines Qualitätsmanagementsystems<br />

Am 20.04.2010 erhielt das Institut<br />

für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong><br />

<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe die Zertifizierung<br />

nach DIN EN 9001:2008.<br />

Grundlage der Zertifizierung war das<br />

QM-System (Qualitätsmanagement -<br />

system), welches seit Herbst 2008<br />

Schritt für Schritt im Institut eingeführt<br />

wurde.<br />

Was ist Qualitätsmanagement?<br />

Laut Wikipedia:<br />

„Qualitätsmanagement oder QM<br />

bezeichnet alle organisierten Maßnahmen,<br />

die der Verbesserung von Produkten,<br />

Prozessen oder Leistungen jeglicher<br />

Art dienen. Qualitätsmanagement<br />

ist eine Kernaufgabe des Managements.<br />

In Branchen wie der Luft- und<br />

Raumfahrt, Medizintechnik, Gesundheitsversorgung,<br />

Arznei- und Lebensmittelherstellung<br />

ist das Qualitätsmanagementsystem<br />

vorgeschrieben.“<br />

Entscheidung für ein<br />

Qualitätsmanagement<br />

Qualitätsmanagement ist heutzutage<br />

im Gesundheitswesen verpflichtend<br />

vorgeschrieben und stellt eine große<br />

Herausforderung dar. Es bietet aber<br />

auch die Chance, sich darüber klar<br />

zu werden, wo man steht, wohin man<br />

will und wie man dort hin will.<br />

Vor diesem Hintergrund konnten die<br />

organisatorischen <strong>St</strong>rukturen überdacht<br />

und eventuell angepasst werden.<br />

Dies war natürlich auch eine<br />

Möglichkeit, „liebgewonnene Ge -<br />

wohnheiten“ zu hinterfragen. Darüber<br />

hinaus musste man seine ganzen<br />

Arbeitsabläufe strukturiert überprüfen<br />

und dokumentieren. Letztendlich wurden<br />

alle Abläufe und Vorgehensweisen<br />

für jeden transparent und nachvollziehbar,<br />

was z.B. das Einlernen<br />

von neuen Kolleg(inn)en wesentlich<br />

erleichtert. Zum Anderen wird durch<br />

das QM die Rückverfolgbarkeit eines<br />

Mitarbeiterinnen des Instituts für Pathologie beim Anfertigen der Gewebeschnitte am Mikrotom.<br />

26<br />

gesamten Prozesses, das heißt vom<br />

Probeneingang bis zum Befundausgang<br />

gewährleistet. Jeder Arbeitsschritt<br />

wird nun lückenlos dokumentiert<br />

und ist einem bestimmten Mitarbeiter<br />

zuzuordnen. Bei Rückfragen ist<br />

dadurch sofort der richtige Ansprechpartner<br />

zu ermitteln.<br />

Seine Vorgehensweise kann man<br />

auch bei eventuellen Regressansprüchen<br />

plausibel darlegen und zeigen,<br />

dass immer nach denselben<br />

<strong>St</strong>andards gearbeitet wird.<br />

Man hat vor Einführung eines QM-<br />

Systems schon gut gearbeitet. Nun<br />

heißt es: Arbeite weiterhin gut, aber<br />

schreibe es auf, arbeite nach den<br />

<strong>St</strong>andards, wie du sie in deinen<br />

Dokumenten hinterlegt hast, und verbessere<br />

diese.<br />

Wesentliche Schritte für den<br />

Aufbau unseres QM-Systems<br />

Ist-Analyse<br />

Um zu wissen, wo wir standen, war<br />

eine Ist-Analyse unabdingbar. Dabei<br />

handelte es sich um eine objektive<br />

Überprüfung des aktuellen Zustands.<br />

Bei der Ist-Analyse war uns eine<br />

externe Beraterin behilflich. Zwei<br />

Tage verbrachte sie in unserem Institut<br />

und nahm alle Abläufe unter die<br />

Lupe. Äußerst vorteilhaft war es, dass<br />

die Beraterin Erfahrungen mit Instituten<br />

der Pathologie hatte und von<br />

daher alle Situationen und eventuelle<br />

kritischen <strong>St</strong>ellen gleich erkannte.<br />

Nach zwei Tagen wurde uns ein<br />

Maßnahmenkatalog vorgestellt, worin<br />

dargestellt wurde, was für die erfolgreiche<br />

Zertifizierung notwendig wäre<br />

und welche Arbeiten noch umgesetzt<br />

werden müssten. Der Zeitplan für die<br />

Erstellung der Dokumente und allen<br />

weiteren erforderlichen Maßnahmen<br />

erstreckte sich über 12 bis 18<br />

Monate.<br />

QMB (Qualitätsmanagementbeauftragte)<br />

PD Dr. Dimmler hatte schon im Vorfeld<br />

die QMB-Ausbildung absolviert<br />

und zusätzlich nahm ich an einer viertägigen<br />

Fortbildung zur Qualitätsbeauftragten<br />

für Pathologie teil. Diese<br />

Fortbildung wurde vom Bundesverband<br />

der Deutschen Pathologen speziell<br />

für Mitarbeiter(innen) der Pathologie<br />

organisiert. Der Fokus richtete<br />

sich dadurch auf die speziellen<br />

Bedürfnisse der Pathologie und somit<br />

konnte die Zeit effizient für spezielle<br />

Fragen genutzt werden. Neben Theo-<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


ie über QM im Allgemeinen wurde<br />

auch vermittelt, was z.B. die Unterschiede<br />

zwischen Verfahrens-,<br />

Arbeits-, und Prüfanweisungen sind;<br />

unser täglich Brot als QMB.<br />

Diese Fortbildung wurde mit einer<br />

Prüfung abgeschlossen.<br />

QM-Schulung<br />

An einem Samstag wurde eine<br />

gemeinsame Schulung zum Thema<br />

QM für alle Mitarbeiter(innen) des<br />

Instituts durch unsere externe Beraterin<br />

durchgeführt. An diesem Tag wurden<br />

auch alle Mitarbeiter(innen) als<br />

interne Auditoren ausgebildet, sodass<br />

wir auf einen großen Pool für die<br />

internen Audits zurückgreifen konnten<br />

und jeder denselben Wissensstand<br />

hatte.<br />

In einem Audit wird unabhängig und<br />

systematisch eine Tätigkeit überprüft<br />

und verglichen, ob die Realität mit<br />

den Dokumenten übereinstimmt.<br />

Schreibe auf, was du tust<br />

In den folgenden Monaten wurden<br />

viele Dokumente erstellt. Uns stand<br />

ein Musterhandbuch vom Bundesverband<br />

der Deutschen Pathologen zur<br />

Verfügung, sodass wir eine Anleitung<br />

zur Hand hatten und wussten, welche<br />

Abläufe erfasst werden mussten.<br />

Allerdings durften wir nicht der Versuchung<br />

erliegen, die eigenen Vorgehensweisen<br />

dem Musterhandbuch<br />

anzupassen, sondern man musste sie<br />

als Mustervorschläge sehen und für<br />

die eigenen Bedürfnisse umarbeiten.<br />

•Sämtliche Abläufe innerhalb des<br />

Instituts, sowie die Verbindungen zu<br />

anderen Instituten bzw. Bereichen<br />

außerhalb des Institutes (z.B. Lieferanten)<br />

wurden beschrieben und<br />

jeweils die Fragestellungen Zweck,<br />

Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten,<br />

Verfahren/Vorgehensweise, Mitgeltende<br />

Unterlagen beantwortet.<br />

•Funktionsbeschreibungen und Organigramm<br />

wurden auf den aktuellen<br />

<strong>St</strong>and gebracht.<br />

•Schulungs- und Einarbeitungspläne<br />

wurden z.T. neu erstellt.<br />

•Die Rezepturhandbücher wurden<br />

ergänzt und aktualisiert.<br />

•Für die Rückverfolgbarkeit wurden<br />

Mechanismen (z.B. durch Namenskürzel<br />

oder auch durch Farbzuordnungen)<br />

eingeführt, sodass jeder<br />

Arbeitsschritt einem Mitarbeiter<br />

zugeordnet werden kann.<br />

Aufgabenverteilung<br />

Alleine konnte man so eine Aufgabe<br />

nicht bewältigen. Jeder musste mit<br />

eingebunden werden, und der große<br />

Berg an Arbeit (z.B. Erstellung einer<br />

Arbeitsanweisung sowie deren Prüfung)<br />

auf viele Schultern verteilt werden.<br />

Dies reduzierte die Belastung<br />

des Einzelnen und erhöhte so die<br />

Akzeptanz innerhalb des Instituts.<br />

Enorm wichtig war die Unterstützung<br />

der Leitung, sei es die Klinikleitung<br />

und/oder die Institutsleitung.<br />

Leitbild des Instituts<br />

für Pathologie<br />

an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karlsruhe<br />

Das Leitbild des Instituts für Pathologie<br />

ergänzt das bereits bestehende<br />

Leitbild der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

Karlsruhe <strong>gAG</strong>. Unser Handeln<br />

beruht auf folgenden fünf gleichwertigen<br />

Säulen:<br />

Unsere Aufgabe<br />

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht<br />

der Patient. Wir gehen respektvoll<br />

mit dem Untersuchungsgut um und<br />

erstellen eine fachlich korrekte und<br />

problemorientierte Diagnose. Die<br />

Verantwortung für den Patienten<br />

zeigt sich auch in der kompetenten,<br />

vertrauensvollen und freundlichen<br />

Zusammenarbeit mit unseren einsendenden<br />

<strong>Kliniken</strong> und Arztpraxen.<br />

Unsere Qualität<br />

Wir sehen eine umfassende Ausbildung<br />

und stete Fort- und Weiterbildung<br />

aller Mitarbeiter als Qualitätsgrundlage<br />

unserer Arbeit an. Wir<br />

sind aufmerksam und offen für neue<br />

Entwicklungen und nehmen aktiv an<br />

diesen teil. Jeder Mitarbeiter trägt<br />

selbstbewusst zur Qualität der<br />

Arbeit bei. Alle wirken an einem<br />

funktionellen und sicheren Arbeits -<br />

umfeld mit.<br />

Unser Arbeiten<br />

Für uns resultiert effizientes Arbeiten<br />

aus persönlicher Leistungsbereitschaft,<br />

bestmöglichen Rahmenbedingungen<br />

und klar definierten Aufgaben.<br />

Wir beachten die Fähigkeiten<br />

des Einzelnen. Wir arbeiten wirtschaftlich.<br />

Dies schont individuelle<br />

und ökologische Ressourcen.<br />

Unser Miteinander<br />

Wir arbeiten als Team vertrauensvoll<br />

zusammen. Jeder einzelne ist<br />

wichtig und wird unabhängig von<br />

seiner Aufgabe und Rolle in die<br />

Gemeinschaft integriert und wertgeschätzt.<br />

Wir arbeiten hilfsbereit,<br />

zuverlässig und tolerant miteinander.<br />

Jeder übernimmt Verantwortung<br />

für sich und den anderen.<br />

Unsere Kommunikation<br />

Wir reden respektvoll und ehrlich<br />

miteinander. Wir sind offen für<br />

sachliche und konstruktive Kritik.<br />

Unser Führungsstil ist kooperativ.<br />

Einmal getroffene Entscheidungen<br />

werden begründet.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 27


Die Dokumentation wurde zwischendurch<br />

durch unsere externe<br />

Beraterin einer Prüfung unterzogen,<br />

die notwendigen Ergänzungen und<br />

Anpassungen wurden von uns eingearbeitet.<br />

Zusätzliche Aspekte<br />

Zu einem QM-System, insbesondere<br />

zur Zertifizierung, gehören noch viele<br />

weitere Faktoren.<br />

So zum Beispiel:<br />

•Arbeitssicherheit. Wir betrachteten<br />

unsere ganzen Abläufe unter diesem<br />

Aspekt und erstellten viele stoffbezogene<br />

Betriebsanweisungen für<br />

den sicheren Umgang mit unterschiedlichen<br />

Chemikalien, die an<br />

den entsprechenden Arbeitsplätzen<br />

ausgehängt wurden, sodass jeder<br />

sofort Zugriff darauf hat.<br />

•Es wurde eine Sicherheitsbeauftragte<br />

benannt, die in Zukunft in<br />

Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfachkraft<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

neue oder geänderte Anforderungen<br />

des Gesetzgebers einbringen<br />

wird.<br />

•Ersthelfer wurden benannt und (die<br />

nichtärztlichen) aus- bzw. weitergebildet.<br />

•Jedes Jahr werden neue QM-Ziele<br />

erarbeitet und ein Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr erstellt.<br />

•Großen <strong>St</strong>ellenwert nimmt das Fehlermanagement<br />

ein, um Schwachstellen<br />

zu erkennen und zu beheben.<br />

•Ergänzend zu dem Leitbild der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> entwickelten<br />

wir im Institut gemeinsam ein Leitbild<br />

(siehe nebenstehenden Kasten).<br />

An einem Samstag trafen wir uns<br />

mit einer externer Moderatorin und<br />

erarbeiteten konzentriert ein ge -<br />

meinsames Leitbild. Auch das<br />

Bewusstsein, wofür man da ist und<br />

was man tut, wurde gestärkt. Die<br />

Beteiligung an der Veranstaltung<br />

war groß und aus allen Bereichen<br />

und Ebenen des Instituts waren Mitarbeiter(innen)<br />

vertreten.<br />

Zertifizierung<br />

Am 16.03.2010 fand eine eintägige<br />

Zertifizierungsbegehung durch ein<br />

anerkanntes Zertifizierungsunternehmen<br />

statt. Nach vorheriger Prüfung<br />

der eingereichten Unterlagen wurde<br />

28<br />

bei vielen Abläufen geprüft, ob Dokumentation<br />

und Realität übereinstimmen.<br />

Das Prüfergebnis war sehr positiv<br />

und eine Bestätigung für die<br />

Arbeit, die über einen Zeitraum von<br />

mehr als einem Jahr zusätzlich zur<br />

normalen Routine getan wurde.<br />

Tue, was du aufgeschrieben hast<br />

Mit der Dokumentation war aber nur<br />

der erste Schritt getan. Jedes Jahr<br />

müssen und werden alle Abläufe,<br />

sprich wirklich jedes Dokument und<br />

davon haben wir mittlerweile mehr<br />

als 220, intern auditiert. Die internen<br />

Audits werden von den eigenen internen<br />

Auditoren durchgeführt. Zusätzlich<br />

gibt es einmal im Jahr ein externes<br />

Audit, eine Rezertifizierung ist<br />

nach drei Jahren notwendig.<br />

Verbessere Dich<br />

Ein wichtiger Aspekt eines QM-<br />

Systems ist es, bestehende Abläufe<br />

permanent auf Schwachstellen und<br />

Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen.<br />

Die jährlich wiederkehrenden<br />

internen Audits sowie das ständige<br />

(positive) Hinterfragen aller Prozesse<br />

führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess,<br />

der <strong>St</strong>ärken<br />

betont und Schwächen bekämpft.<br />

QM ist also keine einmalige Aktion,<br />

sondern ein Prozess, der von der aktiven<br />

Mitgestaltung aller Beteiligten<br />

lebt.<br />

Fazit<br />

Persönlich kann ich rückblickend<br />

sagen, dass sich die Arbeit gelohnt<br />

hat.<br />

Nach anfänglichen <strong>St</strong>artschwierigkeiten,<br />

kam das Projekt gut ins Rollen. Es<br />

gab zu Anfang natürlich auch Ängste<br />

einzelner Mitarbeiter(innen), aber<br />

diese konnten in Gesprächen ausgeräumt<br />

werden. Alle haben mitge-<br />

wirkt und gemeinsam haben wir ein<br />

großes Projekt gemeistert. Die zusätzlichen<br />

Dokumentationen, wie z. B.<br />

überall Namenskürzel, welche zu<br />

Anfang schwer fielen, sind mittlerweile<br />

in Fleisch und Blut übergegangen.<br />

Allerdings sind einige Arbeitsschritte<br />

jetzt zeitintensiver geworden,<br />

aber dafür auch nachvollziehbarer.<br />

Letztendlich sind unsere ganzen<br />

Abläufe transparenter geworden und<br />

für jeden einsichtbar. <strong>St</strong>olz sein können<br />

wir alle, dass wir im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Instituten fast alles<br />

ohne externe Unterstützung geschafft<br />

haben. Dies steigert die Identifikation<br />

mit dem eigenen QM-System aus meiner<br />

Sicht erheblich.<br />

Ein gemeinsames Leitbild zu erstellen,<br />

welches im QM Qualitätspolitik<br />

genannt wird, fand ich spannend und<br />

eine einmalige Chance an dem ge -<br />

meinsamen Miteinander mitzuwirken.<br />

Darüber hinaus finde ich einen jährlichen<br />

Rückblick, in Bezug auf Fehler -<br />

management, erreichte Ziele, Arbeitssicherheit,<br />

Abschneiden der internen<br />

Audits usw. für meine eigene Arbeit<br />

sehr motivierend.<br />

Beate Pramschüfer (MTLA)<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

des Instituts für Pathologie<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


www.woche-des-sehens.de<br />

Veranstaltungsort:<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> Karlsruhe, <strong>St</strong>einhäuserstr. 18<br />

Seminarraum Untergeschoß<br />

Eintritt frei<br />

Partner der Veranstaltung: Mit freundlicher Unterstützung:<br />

Woche des Sehens<br />

08.10.2010 – 15.10.2010<br />

…<br />

…<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

Karlsruhe <strong>gAG</strong><br />

Augenklinik<br />

Themenabende – Augen im Blickpunkt<br />

Freitag, 08.10.2010, 17.00 Uhr:<br />

Wenn die Augen schwächer werden ...<br />

Makuladegeneration - Das diabetische Auge<br />

Montag, 11.10.2010, 17.00 Uhr:<br />

Katarakt (Der graue <strong>St</strong>ar): Gute Sicht durch „neue intelligente“ Linsen<br />

Dienstag, 12.10.2010, 17.00 Uhr:<br />

Wenn der Augeninnendruck steigt - der grüne <strong>St</strong>ar (Glaukom)<br />

Mittwoch, 13.10.2010, 17.00 Uhr:<br />

Sehen ohne Brille – Laser und intraokulare Linsen in der refraktiven Chirurgie<br />

Donnerstag, 14.10.2010, 17.00 Uhr:<br />

Besser sehen und besser aussehen – Plastisch-ästhetische Operationen und<br />

alternative Therapieverfahren im Lidbereich<br />

Referenten: Mitarbeiter der Augenklinik<br />

Info-<strong>St</strong>ände und Beratung:<br />

Operationsteam der Augenklinik<br />

Selbsthilfegruppen, Mobilitätstrainer,<br />

optische Hilfsmittel<br />

Weitere Info: www.vincentius-kliniken.de<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 29


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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 31<br />

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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

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<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 35<br />

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Orthopädische<br />

Entwicklungshilfe<br />

in Tansania<br />

und Uganda<br />

Im Juni 2009 und 2010 nutzte ich<br />

einen Teil meines Urlaubs zu OP-Einsätzen<br />

im Ausland und reiste gemeinsam<br />

mit Prof. Peter Griss, dem ehemaligen<br />

Ordinarius für Orthopädie<br />

an der Philipps-Universität Marburg<br />

und aktuellen Leiter der AGOUE<br />

(Arbeitsgemeinschaft Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie in Entwicklungsländern),<br />

zu jeweils dreiwöchigen<br />

Arbeitseinsätzen nach Ostafrika.<br />

2009 war der Einsatzort das<br />

„CCBRT-Disability Hospital“ (Comprehensive<br />

Community Based Rehabilitation<br />

in Tanzania) in Dar es Salaam,<br />

der größten <strong>St</strong>adt Tansanias, am<br />

indischen Ozean.<br />

Dieses Jahr operierte ich in Kampala,<br />

der Hauptstadt Ugandas, am Nord -<br />

ufer des Victoriasees in der von CBM<br />

(Christian Blind Mission – Christoffel<br />

Blindenmission) gebauten und im letzten<br />

Jahr neu eröffneten Klinik<br />

„CoRSU“ (Comprehensive Rehabilitation<br />

Services in Uganda).<br />

Beide <strong>Kliniken</strong> werden überwiegend<br />

durch CBM finanziert und behandeln<br />

in erster Linie Kinder mit unterschiedlichen<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates.<br />

CBM hilft derzeit in mehr als 100<br />

Ländern in Asien, Afrika, Latein -<br />

amerika sowie Osteuropa und fördert<br />

dort rund 1000 Hilfsprojekte.<br />

36<br />

In beiden <strong>Kliniken</strong> sind auch Abteilungen<br />

für Plastische Chirurgie etabliert,<br />

die vor allem gespaltene Lippen und<br />

Gaumen, sog. „Clefts“ und funktionsbehindernde<br />

Vernarbungen nach den<br />

häufig vorkommenden Verbrennungen<br />

behandeln.<br />

Im CCBRT ist zusätzlich eine große<br />

Augenklinik untergebracht.<br />

Der Großteil der orthopädischen<br />

Behandlungen besteht aus Korrekturen<br />

von z.T. ausgeprägten Achsdeformitäten<br />

der Beine, die durch Mangelernährung,<br />

Vit. D- und Kalziummangel,<br />

<strong>St</strong>offwechselerkrankungen,<br />

Sichelzellanämien mit konsekutiven<br />

Knochennekrosen, durch Knochen -<br />

entzündungen (Osteomyelitiden),<br />

nicht oder schlecht behandelte<br />

Knochenbrüche, oder durch Anomalien<br />

der Wachstumsfugen entstanden<br />

sind.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die<br />

opera tive und konservative Behandlung<br />

der häufig auftretenden und<br />

nach der Geburt oft nicht behandelten<br />

und entsprechend schwerwiegend<br />

deformierten Klumpfüße.<br />

Ein unnötiges, jedoch leider ebenfalls<br />

oft gesehenes Krankheitsbild sind die<br />

sog. PIP`s (post injection paralysis),<br />

Lähmungen, verursacht durch malaria -<br />

bedingte gluteale Chinininjektionen,<br />

die den Ischiasnerv geschädigt<br />

haben. Die Behandlung besteht<br />

sowohl operativ in Muskel- und<br />

Sehnentransfer-Operationen, als auch<br />

in der orthetischen Versorgung mit<br />

Schienen und anderen Hilfsmitteln.<br />

Die Behandlung der Kinder erfolgt<br />

meist kostenlos. Um die stete<br />

finanzielle Unterversorgung zu<br />

verbessern haben beide <strong>Kliniken</strong><br />

begonnen, in zunächst sehr geringem<br />

Umfang erwachsene Patienten, die<br />

an Hüft- oder Kniegelenksarthrosen<br />

leiden und die finanziell in der Lage<br />

sind die Kosten selbst zu tragen, mit<br />

Vor OP Nach OP<br />

Vor Während Nach der Behandlung<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


künstlichen Gelenken zu versorgen.<br />

Allerdings verfügen beide <strong>Kliniken</strong><br />

insoweit nur über wenig oder keine<br />

Erfahrung und sind daher auf die<br />

Unterstützung durch in der Endoprothetik<br />

erfahrene Operateure<br />

angewiesen.<br />

Vor Nach OP und Gipsbehandlung „Denis-Browne-Schiene“<br />

kostengünstiger afrikanischer Eigenbau<br />

technischen Niveau in der hierfür<br />

größten Referenzklinik der Region<br />

nach aktuellen <strong>St</strong>andards praktiziert<br />

wird.<br />

Für die großzügige Unterstützung des<br />

Aufenthaltes unseres afrikanischen<br />

Gastes und für die partielle Freistellung<br />

für meinen Uganda-Einsatz sei<br />

Herrn Verwaltungsdirektor Möhlmann<br />

und dem Direktor der Orthopädi -<br />

schen Klinik, Herrn Prof. Dr. Schuler,<br />

an dieser <strong>St</strong>elle herzlich gedankt.<br />

Die weitere Unterstützung Dr. Mwa -<br />

kalukwas im Rahmen zukünftiger<br />

zwei- bis dreiwöchiger OP-Einsätze<br />

im CCBRT ist geplant.<br />

Die Arbeit in afrikanischen OP`s<br />

unterscheidet sich z.T erheblich von<br />

der in unserem Haus.<br />

Klinik gewöhnt bin. Mit diesen Dingen<br />

vor Ort entsprechend sensibel<br />

umzugehen, gehört mit zu den<br />

wichtigsten Voraussetzungen, um in<br />

einem afrikanischen OP mit afrikani -<br />

schen Mitarbeitern erfolgreich ar -<br />

beiten zu können. Die oft schwierige<br />

Arbeit wird durch die Reaktionen der<br />

freund lichen und äußerst dankbaren<br />

Patienten jedoch reich entlohnt und<br />

fällt damit leicht.<br />

Bei meinen beiden OP-Einsätzen<br />

habe ich gut organisierte Krankenhäuser<br />

mit sehr engagierten Teams,<br />

die mich ausgesprochen herzlich<br />

aufgenommen haben, kennen gelernt.<br />

Durch die Tätigkeit in Afrika habe ich<br />

in vielerlei Hinsicht dazu gelernt und<br />

profitiere sowohl bei meiner Arbeit,<br />

als auch außerhalb der Klinik nachhaltig<br />

von dieser Zeit, u.a. indem ich<br />

Einiges aus einem anderen Blickwinkel<br />

betrachte und Manches nun<br />

anders einordne und werte als vor<br />

meiner Zeit in afrikanischen Krankenhäusern<br />

mit afrikanischen Patienten<br />

und Kollegen.<br />

Während des diesjährigen Einsatzes<br />

in Kampala versorgte ich z.B. den<br />

ehemaligen Botschafter Ugandas in<br />

Bonn mit einer Kniegelenks-Total-<br />

Endoprothese, für die der Patient vor<br />

der Operation ca. 5.000$ bei Die z.T. schon lange genutzten und<br />

CoRSU zahlen musste.<br />

nicht in jeder Variation zur Verfügung<br />

stehenden Instrumente erfordern gele-<br />

Im Mai diesen Jahres hospitierte Dr. gentlich deutlich mehr Geduld und<br />

Luijisio Mwakalukwa, der leitende Improvisation als in Deutschland<br />

Arzt der Orthopädischen Klinik des vorstellbar. Auch die Aufmerksamkeit<br />

CCBRT, mit dem ich im vergangenen gegenüber der bei uns üblichen und<br />

Jahr in Dar zusammengearbeitet in der Endoprothetik besonders Dr. Erich Feltes<br />

hatte, vier Wochen in unserer Klinik, wichtigen <strong>St</strong>erilität ist in afrikanischen Oberarzt Orthopädische Klinik<br />

um einen Eindruck zu gewinnen, wie OP`s häufig nicht in dem Maße<br />

moderner Gelenkersatz auf höchstem<br />

vorhanden, wie ich es aus unserer Bilder: Copyright CBM<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 37


Verleihung des Verdienstkreuzes<br />

am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />

wurde am Freitag, dem 20. August<br />

2010 dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>, Herrn Paul<br />

W. Mondorf, durch Herrn Regierungs -<br />

präsidenten Dr. Rudolf Kühner das<br />

Verdienstkreuz am Bande des Ver -<br />

dienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland überreicht. Auf Vor -<br />

schlag von Herrn Ministerpräsident<br />

a. D. Günther H. Oettinger hat der<br />

ehemalige Bundespräsident Herr Prof.<br />

Dr. Horst Köhler Herrn Paul W. Mondorf<br />

das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

wurden die he -<br />

rausragenden ehrenamtlichen Leistungen<br />

von Herrn Paul W. Mondorf für<br />

die <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> Karls -<br />

ruhe aber auch für den Kolpingverein<br />

Karlsruhe gewürdigt. Herr Mondorf<br />

ist seit Juli 2000 Mitglied des Aufsichtsrates<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />

wurde im Jahre 2001 deren stell -<br />

vertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und ist seit dem Jahre 2005 Aufsichts -<br />

ratsvorsitzender.<br />

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Alle<br />

Jahre<br />

wie -<br />

der ...<br />

... so könnte<br />

man den Tag<br />

der offenen<br />

Tür in der<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />

umschreiben.<br />

Am 12. Juni haben<br />

wir wieder unsere<br />

Türen geöffnet und<br />

mehr als 500 Besucher<br />

sind unserer Einladung gefolgt<br />

und haben sich über das umfang -<br />

reiche Leistungsspektrum der<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik informiert.<br />

Vorträge zu den Themenbereichen<br />

Pränataldiagnostik, praktische Tipps<br />

aus der traditionellen chinesischen<br />

Medizin, Brustkrebs, Hormontherapie<br />

und Harninkontinenz waren dabei<br />

ebenso gefragt wie die Besichtigung<br />

der Gebärräume, Operationssäle,<br />

Ambulanzen und <strong>St</strong>ationen.<br />

Rückbildung und<br />

Säuglingspflege<br />

sowie die Informationen<br />

zum Thema<br />

<strong>St</strong>illen, Homöo pathie,<br />

Akupunktur und Aromatherapie.<br />

Ein besonderes<br />

„Highlight“ waren<br />

auch in diesem Jahr<br />

wieder die Übungen und<br />

Vorführungen am OP-Phantom.<br />

Zahlreiche <strong>St</strong>ände informier -<br />

ten über die Tätigkeit der verschiedenen<br />

Berufs gruppen, das<br />

Ausbildungs an gebot der Schule<br />

für Pflegeberufe und der Hebammenschule<br />

Karlsruhe und die Aufgaben<br />

und Tätigkeitsfelder der<br />

Christlichen Krankenhaushilfe (CKH).<br />

Für die Kinder war auch in diesem<br />

Jahr wieder ein abwechslungsreiches<br />

Rahmenprogramm geboten: So konnte<br />

ein „Wickeldiplom“ erworben<br />

werden, es gab eine Vorlese- und<br />

Bastelecke – das Kinderschminken<br />

nicht zu vergessen. Für das leibliche<br />

Wohl wurde durch unsere Küche<br />

bestens gesorgt.<br />

An dieser <strong>St</strong>elle gilt unser besonderer<br />

Dank allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der Klinik und selbstverständlich<br />

auch den beteiligten<br />

Abteilungen Haustechnik, Küche,<br />

Fotodokumentation und Fa. ERS-Reinigungsservice.<br />

Michael Halbgewachs<br />

Pflegedirektor, Betriebsleiter<br />

Regen Zuspruch fanden auch die<br />

praktischen Vorführungen wie 4D-<br />

Ultraschall, Geburtsvorbereitung,<br />

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VINCENZ –<br />

Generationszuwachs am<br />

Tag der offenen Tür<br />

Am 12. Juni während der Veranstaltung<br />

zum „Tag der offenen Tür“ der<br />

Frauenklinik der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />

bekam die „<strong>Vincenz</strong>familie“ in<br />

der Marienklinik weiblichen<br />

Zuwachs.<br />

Sr. Monika Schönberger, seit fast 40<br />

Jahren Krankenschwester in der Chi -<br />

rurgie, bekam ihr erstes Enkelkind –<br />

während sie „nichtsahnend“ an den<br />

angebotenen Veranstaltungen und<br />

Besichtigungen der Marienklinik am<br />

Tag der offenen Tür“ teilnahm.<br />

Bereits seit Generationen kommen die<br />

Kinder der Familie Fröhlich/ Schönberger<br />

im <strong>Vincenz</strong> zur Welt. Nicht<br />

nur Sr. Monika selbst, sondern ihr<br />

Sohn (der jetzige Papa), die Eltern,<br />

ihre Geschwister, Neffe und Nichte<br />

kamen im <strong>Vincenz</strong> auf die Welt.<br />

Die erste Enkeltochter Larissa Schönberger<br />

erblickte am 12.06. um<br />

12.04 Uhr das Licht des <strong>Vincenz</strong> und<br />

der Welt. Mit den Traummaßen von<br />

52 cm und 3140 g erfüllte sie die<br />

Idealvorstellung ihrer Eltern und Großeltern.<br />

Wir wünschen der jungen Familie<br />

Schönberger und den glücklichen<br />

Großeltern für die gemeinsame Zu -<br />

kunft mit der kleinen Larissa viel Freu -<br />

de und viel Glück sowie alles Gute.<br />

Gabriela Merker<br />

Pflegedirektorin,<br />

Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 45


Lach dich<br />

gesund<br />

Amerikanische Gesetze<br />

„Die spinnen, die Römer!“, ist ein <strong>St</strong>andardsatz<br />

von Asterix und Obelix.<br />

Doch auch heute noch gibt es Rege -<br />

lungen und Gesetze, die sehr unge -<br />

wöhnlich sind. Diese Sammlung ame -<br />

rikanischer Gesetze macht dies deutlich:<br />

USA<br />

Am 16. Juli 1969 wurde das „Gesetz<br />

über den Kontakt mit Außerirdischen“<br />

erlassen: Es verbietet allen US-Bürgern<br />

den Kontakt mit Außerirdischen oder<br />

deren Fortbewegungsmitteln. Verstöße<br />

gegen das Gesetz können mit einer<br />

Geldstrafe in Höhe von 5.000 $ oder<br />

bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft<br />

werden.<br />

Alabama<br />

Es ist Autofahrern verboten, während<br />

der Fahrt eine Augenbinde zu tragen.<br />

Männern ist es gesetzlich verboten, in<br />

Anwesenheit von Frauen auf den<br />

Boden zu spucken.<br />

Alaska<br />

Es ist illegal, von einem Flugzeug aus<br />

auf einen Elch herabzuschauen.<br />

Arkansas<br />

Es ist illegal, den Namen des <strong>St</strong>aates<br />

Arkansas falsch auszusprechen.<br />

Es ist dem Arkansas River gesetzlich<br />

verboten, höher als bis zur Brücke der<br />

Hauptstraße in Little Rock zu steigen.<br />

In Little Rock kann flirten auf offener<br />

<strong>St</strong>raße zu einer 30-tägigen Haftstrafe<br />

führen.<br />

Arizona<br />

In Tucson ist es Frauen verboten, Unterhosen<br />

zu tragen.<br />

Die Jagd auf Kamele ist im ganzen<br />

<strong>St</strong>aat verboten.<br />

Piloten dürfen während des Fluges<br />

nicht gurgeln.<br />

In Glendale darf man mit einem Auto<br />

nicht rückwärts fahren.<br />

In Nogales ist es verboten, in der<br />

Öffentlichkeit Hosenträger zu tragen.<br />

Colorado<br />

In Denver darf ein Hundefänger nur<br />

dann seinem Handwerk nachgehen,<br />

wenn er die Hunde durch Plakatanschläge<br />

in öffentlichen Parks ausdrücklich<br />

auf die drohende Gefahr<br />

hingewiesen hat.<br />

Florida<br />

Frauen, die beim Friseur unter der<br />

Trockenhaube einschlafen, erhalten<br />

einen <strong>St</strong>rafzettel.<br />

Unverheiratete Frauen dürfen sonn tags<br />

nicht mit dem Fallschirm abspringen.<br />

Georgia<br />

In Georgia ist es nicht erlaubt, einem<br />

Gottesdienst ohne ein geladenes<br />

Gewehr beizuwohnen.<br />

Während eines Picknicks dürfen keine<br />

Feuerwaffen benutzt werden.<br />

Idaho<br />

Es ist ausdrücklich verboten, Forellen<br />

zu fischen, während man auf einer<br />

Giraffe sitzt.<br />

Illinois<br />

In Urbana ist es Monstern verboten,<br />

das <strong>St</strong>adtgebiet zu betreten.<br />

In Chicago darf man Alkohol nicht im<br />

<strong>St</strong>ehen trinken.<br />

Eine Frau mit mehr als 90 Kilogramm<br />

Körpergewicht darf nicht in Shorts<br />

reiten.<br />

Indiana<br />

In Spades ist es verboten, Konservendosen<br />

aufzuschießen, wenn man den<br />

Büchsenöffner vergessen hat.<br />

Iowa<br />

Es ist verboten, für ein Konzert eines<br />

einarmigen Pianisten Eintritt zu verlangen.<br />

In Fort Madison muss die Feuerwehr<br />

gesetzlich erst 15 Minuten die Brandbekämpfung<br />

üben, bis sie zu einem<br />

Einsatz ausrücken darf.<br />

Kalifornien<br />

Tiere dürfen sich in Kalifornien nur<br />

dann paaren, wenn sie mehr als<br />

1.500 Fuß von der nächsten Kneipe,<br />

Schule oder Kirche entfernt sind.<br />

Mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Dollar<br />

wird bestraft, wer innerhalb der<br />

<strong>St</strong>adtgrenzen von Chico einen Nuklearsprengkörper<br />

(Atombombe) zur<br />

Detonation bringt.<br />

Auf den Friedhöfen darf kein Gemüse<br />

angepflanzt werden.<br />

Es ist gesetzlich verboten, eine<br />

Schnecke, ein Faultier oder einen Elefanten<br />

als Haustier zu halten.<br />

Autobesitzern in San Francisco ist es<br />

strengstens verboten, ihr Fahrzeug mit<br />

gebrauchter Unterwäsche zu polieren.<br />

Wer eine Mausefalle aufstellen will,<br />

benötigt eine Jagdlizenz.<br />

Kentucky<br />

Nur Frauen, die mit einem Knüppel<br />

bewaffnet sind oder von zwei<br />

Polizeibeamten begleitet werden, dürfen<br />

sich im Badeanzug einem Highway<br />

nähern.<br />

Bruder Klaus Schäfer,<br />

Klinikseelsorger<br />

Glosse<br />

aus dem Krankenhaus<br />

„So, jetzt nehmen wir unsere Tablette – und dann<br />

werden wir schön schlafen!“<br />

„Warum nehmen wir denn die Tablette?“<br />

„Das sagte ich doch eben – damit wir schön schlafen!“<br />

„Ja, ist das denn erlaubt?“<br />

„Was soll denn daran nicht erlaubt sein?“<br />

„Ja, dass Sie jetzt ins Bett gehen!“<br />

„Ich gehe doch jetzt nicht ins Bett. Ich habe<br />

Nachtdienst!“<br />

„Um Gottes willen, dann können Sie doch keine<br />

Tablette nehmen!“<br />

„Wie kommen Sie denn darauf, dass ich eine<br />

Tablette nehmen will?“<br />

„Nein, nicht eine ganze, aber Sie wollen doch die<br />

Hälfte von meiner und dann wollten wir schön<br />

schlafen!“<br />

„Sagen Sie, ist Ihnen nicht gut? Haben Sie Fieber?“<br />

„Mir ist gut! Aber Sie sind doch hier reingekommen<br />

und haben gesagt, dass wir jetzt unsere<br />

Tablette nehmen wollen. Ich hätte Ihnen ja auch<br />

die Hälfte der Tablette abgegeben. Aber Sie<br />

haben ja Nachtdienst!“<br />

„Das haben Sie vollkommen falsch verstanden!“<br />

„Haben Sie denn keinen Nachtdienst?“<br />

„Natürlich habe ich Nachtdienst. Deshalb bringe<br />

ich ja die Tabletten!“<br />

„Kriegen Sie das nicht ein bisschen durcheinander?“<br />

„Ich kriege überhaupt nichts durcheinander! Wir<br />

nehmen jetzt die Tabletten, und dann machen wir<br />

das Licht aus!“<br />

„Nein, bitte nicht, Schwester, erstens haben Sie<br />

Nachtdienst, und zweitens kann jemand reinkommen?“<br />

„Ich glaube, wir müssen doch mal Fieber messen!“<br />

„Ja, Sie zuerst!“<br />

„Wieso ich?“<br />

„Ja, also, zuerst messen Sie Fieber und dann ich!“<br />

„Warum denn ich?“<br />

„Weil ich weiß, dass ich keins habe!“<br />

„Dann wollen wir mal den Puls fühlen!“<br />

„Gegenseitig?“<br />

„Wenn Sie nicht vernünftig werden, müssen wir<br />

den Professor rufen!“<br />

„Ich rufe nicht mit!“<br />

„Nehmen Sie jetzt eine Tablette oder nicht?“<br />

„Wollen Sie denn nichts mehr abhaben?“<br />

„Ich will, dass Sie jetzt die Tablette nehmen, dass<br />

Sie nichts mehr fragen, dass Sie sich schön ausstrecken,<br />

sich gut zudecken und dann lange und<br />

tief schlafen. So, und nun wünsche ich Ihnen eine<br />

recht gute Nacht!“<br />

„Danke Schwester, dass ist wirklich sehr lieb von<br />

Ihnen!“<br />

„Ist doch selbstverständlich – wo wir morgen operiert<br />

werden!“<br />

Thomas Klie<br />

Lehrbuch Altenpflege: Das Recht der Pflege alter Menschen,<br />

6. überarb. Aufll., Hannover 1997<br />

46 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Fortbildungen<br />

Die Klinik für Anaesthesie und Operative<br />

Intensivmedizin – Direktor:<br />

Prof. Dr. J. Biscoping bietet jeweils<br />

montags, 16.20 Uhr, Seminarraum<br />

<strong>St</strong>einhäuserstr. 18, folgende Fortbildungsveranstaltungen<br />

an:<br />

04.10.10 Postoperatives Delir<br />

und kognitives Defizit<br />

Referent: P. Hohnhold-Blum<br />

18.10.10 Lungenschonende<br />

Beatmung<br />

Referent: A. Teufel<br />

08.11.10 Hat die rückenmark -<br />

nahe Regional -<br />

anaesthesie die<br />

Geburtshilfe sicherer<br />

gemacht?<br />

Referent: Prof. Dr. Bremerich<br />

22.11.10 Therapie der akut<br />

dekompensierten<br />

Herzinsuffizienz<br />

Referent: Dr. Th. Pelchen<br />

06.12.10 Inhalt und Grenzen<br />

der Aufklärung<br />

Referent: Dr. F. Wagner<br />

20.12.10 Der Lokalanaesthesie-<br />

Zwischenfall<br />

Referent: Prof. Dr. J. Biscoping<br />

Zu diesen Veranstaltungen sind<br />

auch alle Schwestern und Pfleger<br />

der Klinik herzlich eingeladen.<br />

Auskunft über das Sekretariat<br />

Prof. Dr. J. Biscoping,<br />

Tel. 0721/8108-2119<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

Priv.-Doz. Dr. J. Claßen, Direktor<br />

der Klinik für <strong>St</strong>rahlentherapie und<br />

Radiologische Onkologie, gibt folgende<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

bekannt:<br />

Jeden Donnerstag von<br />

7.30 Uhr – 8.15 Uhr<br />

im Demonstrationsraum<br />

<strong>St</strong>rahlenklinik,<br />

<strong>St</strong>einhäuserstr. 18<br />

Themen: Aus dem Gebiet der<br />

Radioonkologie und<br />

Onkologie<br />

Die Veranstaltungen sind<br />

jeweils mit einem CME-<br />

Punkt zertifiziert.<br />

Auskunft über das jeweils<br />

aktuelle Thema erteilt das<br />

Sekretariat Dr. J. Claßen<br />

unter Tel.-Nr.0721/8108-5151<br />

Prof. Dr. G. Faller, Direktor des<br />

Pathologischen Institutes, gibt folgende<br />

Fortbildungsveranstaltung<br />

bekannt:<br />

Dienstag, 07.12.2010,<br />

16.30 Uhr im Seminarraum<br />

der Pneumologie, Südendstraße<br />

32<br />

Klinisch Pathologische Konferenz<br />

Auskunft erteilt das<br />

Sekretariat Prof. Dr. Faller,<br />

Tel.: 0721 / 8108-3022<br />

Prof. Dr. B.-D. Gonska, Chefarzt<br />

der Abt. 3 der Medizinischen<br />

Klinik, Kardiologie, Angiologie,<br />

Intensivmedizin, gibt folgende Fortbildungen<br />

bekannt:<br />

06.10.2010, 18.00 Uhr,<br />

Seminarraum <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<br />

Südendstr. 32<br />

Myokarditis und dilatative<br />

Kardiomyopathie<br />

Referent: Prof. Dr. Heinz-Peter<br />

Schultheiss, Berlin<br />

Zertifizierung: 1 Punkt<br />

08.12.2010, 18.00 Uhr,<br />

Seminarraum <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>,<strong>St</strong>einhäuserstr.<br />

18<br />

Die unterschätzte Herzkrankheit:<br />

Amyloidose,<br />

Thesaurismose<br />

Diagnostik und Therapie<br />

Referent: Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer,<br />

Ulm<br />

Zertifizierung: 1 Punkt<br />

Auskunft erteilt das<br />

Sekretariat Prof. Dr.<br />

Gonska, 0721 / 8108-3172<br />

Prof. Dr. E. Kiffner, Direktor der<br />

Chirurgischen Klinik Abt. 1,<br />

Allgemein-, Viszeral- und Gefäß -<br />

chi rurgie, gibt folgende Fortbildungen<br />

im Seminarraum der Chirurgie<br />

von 8.00 Uhr bis 8.20 Uhr<br />

bekannt:<br />

47


Oktober 2010<br />

Barret - Karzinom<br />

Referentin: Dr. Bauer<br />

Gastrointestinale Blutung –<br />

Diagnostik und Therapie<br />

Referentin: Dr. Nagel<br />

November 2010<br />

OP – Therapie der Nahtinsuffizienz<br />

Referent: OA Dr. Götschin<br />

Auskünfte erteilt das<br />

Sekretariat Prof. Dr. Kiffner,<br />

Tel 0721/8108-3642<br />

Prof. Dr. E. Siegel, Chefarzt der<br />

Abt. 1 der Medizinischen Klinik,<br />

Endokrinologie, Gastroenterologie<br />

und <strong>St</strong>offwechsel, gibt folgende<br />

hausinterne Fortbildung bekannt:<br />

Mittwoch, 24.11.2010<br />

15.00 - 19.30 Uhr<br />

Karlsruher Schilddrüsen-<br />

Kurs<br />

an den <strong>St</strong>.-<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong>,<br />

Südenstr. 32, 76137 Karlsruhe<br />

Praxisorientiertes Kompaktseminar<br />

für niedergelassene Kollegen,<br />

Krankenhausärzte und <strong>St</strong>udenten<br />

im Praktischen Jahr.<br />

Es umfasst alle wesentlichen<br />

Aspekte der Therapie von Schildrüsen-Erkrankungen.<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl<br />

Kursgebühren: € 30,--,<br />

PJ-<strong>St</strong>udenten frei<br />

Referenten: Prof. Dr. E. Siegel,<br />

OA Dr.<br />

P. Matheiowetz,<br />

OA<br />

Dr. F. Flohr,<br />

Dr. Spital,<br />

Hormonzentrum<br />

Karlsruhe<br />

Auskunft und Programm<br />

im Detail über Sekretariat<br />

Prof. Dr. med. E. Siegel,<br />

Tel. 0721/8108-3643,<br />

Fax: 0721/8108-3609<br />

48<br />

Den <strong>St</strong>udierenden der Medizin<br />

(PJ-<strong>St</strong>udenten) werden Seminarunterrichtstermine<br />

angeboten jeweils<br />

dienstags von 16.15 – 17.45 Uhr<br />

und finden im Seminarraum 3<br />

(Pneumologie), Südendstr. 32 statt<br />

bzw. die Termine der Anästhesie,<br />

Augen, HNO, Orthopädie im<br />

Seminarraum <strong>St</strong>einhäuserstraße 18<br />

und der Pathologie im Seminarraum<br />

3. OG, Südendstr. 37<br />

(sofern nichts anderes vermerkt).<br />

05. Okt. 10 Gynäk./Geburt<br />

CA Dr. Tomé<br />

12. Okt. 10 Unfall-/Handchirurgie<br />

OA Dr. Kalt<br />

19. Okt. 10 Kardiologie<br />

OA Dr. Grosse<br />

Goldene Ehrennadel des<br />

BV für Hubertus Kempfer<br />

Am Freitag, dem 9. Juli 2010 fand in<br />

den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> in Karlsruhe<br />

ein <strong>St</strong>immseminar des Bezirksvereines<br />

der Kehlkopfoperierten Karlsruhe<br />

e.V. statt. Dieses Treffen nahm<br />

man zum Anlass, dem früheren Vorsitzenden<br />

des Bezirksvereines, Herr<br />

Hubertus Kempfer, im Rahmen einer<br />

Feierstunde die Goldene Ehrennadel<br />

des Bundesverbandes für besondere<br />

Verdienste zu verleihen. Die Initiative<br />

für diese Verleihung ging vom jetzigen<br />

Vorsitzenden des Bezirksvereines,<br />

Herrn Bohn, aus.<br />

26. Okt. 10 Augen<br />

Prof. Dr. Lieb/<br />

OA Dr. Alivertis<br />

02. Nov. 10 Pathologie<br />

Prof. Dr. Faller<br />

09. Nov. 10 HNO<br />

Prof. Dr. Mertens<br />

16. Nov. 10 Anaesthesie<br />

OA Dr. Pelchen<br />

23. Nov. 10 <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

OA Dr. Gauss<br />

30. Nov. 10 Orthopädie<br />

OA Dr. Malzer<br />

07. Dez. 10 Gynäk./Geburt<br />

CA Dr. Tomé<br />

14. Dez. 10 Gastro/Endokr.<br />

OA Dr.<br />

Matheiowetz<br />

Vizepräsident Klaus-Peter Binkert hielt<br />

die Laudatio. Er würdigte die lang -<br />

jährige Arbeit, den unermüdlichen<br />

Einsatz und das ehrenamtliche Engagement<br />

von Hubertus Kempfer. Seine<br />

Bemühungen reichten über den Verein<br />

und die Landesgrenze hinaus bis<br />

nach Split in Kroatien, wohin er Hilfsmittellieferungen<br />

organisierte.<br />

K.-P. Binkert überreichte Hubertus<br />

Kempfer die Ehrennadel mit Urkunde<br />

und dankte auch Frau Kempfer mit<br />

einem Blumengebinde für Ihre Unterstützung.<br />

Klaus-Peter Binkert, Vizepräsident<br />

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten<br />

Sitz Bonn<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


15 Jahre Brücken -<br />

schwestern des OSP<br />

Als vor 15 Jahren die Arbeit mit drei<br />

Brückenschwestern begonnen hat,<br />

war es Pionier- und Aufbauarbeit.<br />

Vorstellungstermine auf <strong>St</strong>ationen im<br />

Krankenhaus, bei niedergelassenen<br />

Ärzten, bei Sozialstationen und<br />

Pflegediensten waren an der Tages -<br />

ordnung.<br />

Die übergeordnete Vorgabe war es,<br />

zu ermöglichen, dass Tumorpatienten<br />

schnell entlassen werden und ihre letzte<br />

Lebenszeit beschwerdereduziert<br />

daheim erleben konnten. Zu oft hatte<br />

man in der Vergangenheit erlebt,<br />

dass Schwerkranke im Rettungswagen<br />

oder in der Notaufnahme verstorben<br />

sind – eine zutiefst unwürdige<br />

Situation, die es nach Möglichkeit zu<br />

vermeiden galt. Für alle Beteiligten<br />

war es erstrebenswert, eine Wieder -<br />

einweisung ins Krankenhaus zu verhindern.<br />

Mit dieser Vorgabe und einigen<br />

Ärzten im Hintergrund, die eine<br />

klare Vorstellung dazu hatten und<br />

jederzeit beratend zur Verfügung<br />

standen, fing das Team an, reiche<br />

und vielfältige Erfahrungen zu sammeln.<br />

Immer mehr wuchs die Erkenntnis:<br />

Es gibt nichts, was es nicht gibt!<br />

Und immer mehr kristallisierte sich<br />

heraus, worauf im Vorfeld zu achten<br />

war, um eine gelingende Begleitung<br />

der Gesamtsituation zu erzielen.<br />

Schließlich ist die Zeit der Projektphase<br />

ausgeklungen und die Arbeit<br />

hatte sich etabliert. Sehr viele<br />

niedergelassene Ärzte schätzen heute<br />

die Arbeit der Brückenschwestern so,<br />

dass ca. die Hälfte aller Patientenanmeldungen<br />

aus dem ambulanten<br />

Bereich kommt. Nun galt es also<br />

festzuhalten, was die Aufgaben der<br />

Brückenschwestern sind und sein können,<br />

denn für alles, wofür es niemanden<br />

sonst gab, waren sie zuständig<br />

geworden! Das Arbeitspensum war<br />

so gewachsen, dass es kaum einen<br />

Tag ohne Überstunden gab und der<br />

Ruf nach Abgrenzung verlangte<br />

Gehör. Außerdem wurde klar, dass<br />

für nachfolgende Brückenschwesterngenerationen<br />

ein Leitbild vorliegen<br />

musste. So hat das Team in einem<br />

Zyklus von Supervisionssitzungen die<br />

Arbeit gründlich reflektiert und eine<br />

Konzeption erstellt. Wie gut, denn<br />

schon bald wurde der Ruf nach Verbreitung<br />

der „Palliativversorgung“<br />

über die Grenzen Baden-Württembergs<br />

hinaus laut.<br />

SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ<br />

Versorgung) heißt das „Zauberwort“<br />

heute und seit drei Jahren gibt<br />

es eine Gesetzesvorlage dazu, die<br />

man landesweit umzusetzen sucht.<br />

Wunderbar einerseits, weil lindernde<br />

Maßnahmen im ambulanten Bereich<br />

immer komplexer werden – schwierig<br />

andererseits, weil Umbruchsituationen<br />

für gewachsene <strong>St</strong>rukturen gefährlich<br />

sein können.<br />

Die Arbeit in einen Abrechnungsmodus<br />

zu zwingen scheint nicht<br />

nur schwierig, sondern schlichtweg<br />

unmöglich zu sein. Darüber hinaus<br />

sollen die Tätigkeiten, die bisher in<br />

der Bezugsbetreuung von einer Person,<br />

zu der man Vertrauen aufbauen<br />

konnte, übernommen wurden, an<br />

mehrere Fachpersonen delegiert werden.<br />

Das kann sicherlich nur um den<br />

Preis der Ganzheitlichkeit und Indivi -<br />

dualität geschehen. Bis heute ist die<br />

Fluktuation im Team der Brückenschwestern<br />

Karlsruhe so gering, dass<br />

man auf die Erfahrungen des Beginns<br />

zurückgreifen kann. In 15 Jahren<br />

haben sich die Kompetenz und die<br />

Sprachfähigkeit allerdings erweitert,<br />

so dass das Team darum kämpfen<br />

wird, die gewachsenen <strong>St</strong>rukturen zu<br />

erhalten und die Qualität der<br />

Beratung, Begleitung und Betreuung<br />

von Menschen, die ihre letzte Lebens -<br />

phase in ihrem Zuhause verleben<br />

möchten, immer weiter zu optimieren.<br />

Nach wie vor ist es unser Ziel, in<br />

Zusammenarbeit mit dem jeweiligen<br />

Hausarzt, Patienten in ihrer letzten<br />

Lebensphase zusammen mit den<br />

Angehörigen zu Hause zu betreuen.<br />

Wir sind verfügbar, wenn Beschwerden<br />

sich verstärken oder neue<br />

auftreten, wenn nach neuen Erleichterungen<br />

gesucht werden muss, um<br />

nach Möglichkeit eine Wiedereinweisung<br />

in die Klinik zu vermeiden<br />

und wir stehen den Angehörigen mit<br />

Rat und Tat zur Seite, wenn die <strong>St</strong>erbephase<br />

beginnt.<br />

So sind wir in doppeltem Sinn<br />

ge spannt, was die Zukunft bringen<br />

wird.<br />

Sr. Renate App<br />

Brückenschwester<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 49


<strong>St</strong>.<strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />

Karlsruhe<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

staatlich anerkannte<br />

Krankenpflegeschule<br />

50<br />

Krankenschwester<br />

Krankenpfleger<br />

Ausbildungsadresse:<br />

Krankenpflegeschule<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong><br />

Südendstraße 32<br />

76137 Karlsruhe<br />

Telefon (0721) 8108-3544/3549<br />

Hornhautspende<br />

Derzeit werden in Deutschland jährlich<br />

über 5000 Hornhauttransplantationen<br />

durchgeführt. In vielen Fällen<br />

ist es die einzige Möglichkeit nach<br />

schweren Verletzungen, Entzündungen<br />

oder angeborenen Eintrübungen<br />

der Hornhaut ein gebrauchsfähiges<br />

Sehvermögen herzustellen. Die erste<br />

erfolgreiche Hornhauttransplantation<br />

bei Menschen liegt bereits über 100<br />

Jahre zurück. Seit dem hat sich das<br />

Verfahren beträchtlich weiter entwickelt,<br />

so dass die moderne mikrochirurgische<br />

Operationstechnik und<br />

die postoperative medikamentöse<br />

Behandlung heutzutage für eine hohe<br />

Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen<br />

von 85-95% sorgen. Daher<br />

stellt die Hornhauttransplantation die<br />

häufigste durchgeführte Gewebetransplantation<br />

mit der besten Erfolgsrate<br />

dar. Die günstigen biologischen<br />

Eigenschaften der Hornhaut erlauben<br />

eine erfolgreiche Gewebetransplantation<br />

ohne die Erfordernis einer systemischen<br />

Immunsuppression, die bei<br />

einer Organspende ansonsten unentbehrlich<br />

ist.<br />

Die Augenklinik der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

<strong>gAG</strong> Karlsruhe stellt ein kompetentes<br />

Zentrum für Hornhauttransplantationen<br />

dar, das mit modernsten<br />

Operationstechniken arbeitet. Ein<br />

Team von erfahrenen Augenärzten<br />

kümmert sich sorgfältig um die Transplantatauswahl,<br />

führt die mikrochirurgischen<br />

Eingriffe durch und betreut<br />

anschließend die Patienten intensiv<br />

sowohl stationär als auch später<br />

ambulant. Eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Hornhautbank München ge -<br />

meinnützige GmbH sichert stets die<br />

Qualitätsstandards auf höchstem<br />

internationalem Niveau.<br />

Die Hornhautspende ist ein Geschenk<br />

für andere Mitmenschen: dem Empfänger<br />

kann das Augenlicht<br />

geschenkt werden - den Hinterbliebenen<br />

kann es helfen, die Trauer um<br />

den Verlust eines Liebsten besser zu<br />

verarbeiten.<br />

Dr. Felix Gora<br />

Oberarzt Augenklinik<br />

<strong>St</strong>ark getrübte Hornhaut,<br />

die Regenbogenhaut und<br />

die Pupille können nicht<br />

mehr erkannt werden.<br />

Befund nach einer Hornhauttransplantation<br />

mit<br />

einer zentral klaren Hornhaut<br />

und einem fortlaufenden<br />

Faden, der nach einem<br />

Jahr entfernt wird.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Personalnachrichten<br />

Neue Mitarbeiter/<br />

innen:<br />

Mit einem herzlichen<br />

Willkommen begrüßten wir<br />

folgende Mitarbeiter in der<br />

Zeit vom 1. Februar 2010<br />

bis 30. Juni 2010<br />

Alessi, Anke<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Patientenabrechnung<br />

Assmann, Silke<br />

MTLA, Pathologie<br />

Baumann, Jutta<br />

Krankenschwester,<br />

Ambulanz Gyn<br />

Beck, Monika<br />

Krankenschwester,<br />

Linksherzkatheter Süd<br />

Behrens, Sylke<br />

Dätassistentin, Küche Süd<br />

Brands, Elke<br />

MTLA, Pathologie<br />

Brandt, Florian Dr.<br />

Assistenzarzt,<br />

Chirurgie Abt. 1<br />

Christ, Iris<br />

Krankenschwester,<br />

Augen 4B<br />

Deichelbohrer, <strong>St</strong>ephan<br />

Assistenzarzt, Augen<br />

Dickemann, Daniela<br />

Assistenzärztin,<br />

Kardiologie<br />

Dörfler, Christine<br />

Kinderkrankenschwester,<br />

Gyn M1/M2<br />

Fischer, Anna Dr.<br />

Assistenzärztin, Gyn<br />

Fritz, Christiane Dr.<br />

Assistenzärztin,<br />

Innere Med. Abt. 1<br />

Frucht, Elena<br />

Arzthelferin,<br />

Chirurgie OP<br />

Göttmann, Elena<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M5/M6<br />

Graz, Elena<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M7/M8<br />

Gressel, Sabrina<br />

Arzthelferin, HNO OP<br />

Hepting, Olga<br />

MTLA, Labor<br />

Herzog, Kerstin<br />

Krankenschwester,<br />

ITS Innere<br />

Hirsch, Andrea<br />

Mitarbeiterin, Küche <strong>St</strong>ein<br />

Hoffmann, Beatrix<br />

Diätassistentin, Küche Süd<br />

Jan, <strong>St</strong>ephanie<br />

Pflegedienstleitung, Süd<br />

Kaygusuz, Selda<br />

Krankenschwester,<br />

Linksherzkatheter Süd<br />

Khan, Tahir<br />

Krankenpfleger,<br />

Chirurgie G2<br />

Koch, Carina<br />

Krankenschwester,<br />

Hauptbau Allgemein<br />

Kraft, Marina<br />

Krankenschwester,<br />

Onkologie Hauptbau<br />

Kraus, Niklas<br />

Assistenzarzt, Orthopädie<br />

Krause, Dominic<br />

Assistenzarzt, Pathologie<br />

Krüger-Huber, Katja<br />

Arzthelferin,<br />

Ambulanz Onkologie<br />

Krumbein, Anna<br />

Hebamme, Kreißsaal Gyn<br />

Lishchyshyn, Pavlo<br />

Med.Techn.Gehilfe,<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie<br />

Mannhardt, Sönke Dr.<br />

Assistenzarzt, Augen<br />

Metz, Angelika<br />

MTRA, Röntgendiagn. Süd<br />

Müller, Claudia<br />

Krankenschwester,<br />

Augen 4B<br />

Obreiter, Tanja<br />

Arzthelferin, Ambulanz Gyn<br />

Ptock, Tanja<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie C0<br />

Richter, Magdalene<br />

Mitarbeiterin, Küche Süd<br />

Riml, Mirjam<br />

Krankenschwester,<br />

HNO 1C/D<br />

Rombach, Sandra<br />

Krankenschwester,<br />

Orth 2B<br />

Schäfner, Erwin<br />

Sektionsgehilfe, Pathologie<br />

Schiller, Kristin<br />

Fachkrankenschwester,<br />

Anaesthesie<br />

Schneider, Verena<br />

Krankenschwester,<br />

Innere BD1<br />

Schröpfer, Sarah Luise<br />

Krankenschwester,<br />

ITS Innere<br />

Six, Gisela<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Patientenabrechnung<br />

Spann-Blazevic, Annette<br />

Arzthelferin,<br />

Ambulanz Gyn<br />

Thielke, Sarah<br />

Assistenzärztin,<br />

Kardiologie<br />

Tormova, Monika Dr.<br />

Assistenzärztin,<br />

Anaesthesie<br />

Tyurina, Julia<br />

Krankenschwester,<br />

Innere BD1<br />

Vasakou, Andriani<br />

Assistenzärztin, Orthopädie<br />

Weber, Romina<br />

Krankenschwester,<br />

HNO OP<br />

Wirz, Marina<br />

Krankenschwester,<br />

Augen 4A<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 51


Wir<br />

gratulieren<br />

in der Zeit vom<br />

1. Mai bis<br />

30. September 2010:<br />

35jähriges Jubiläum<br />

Parmann, Monika<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie F0 01.05.2010<br />

Veres, Klara<br />

Krankenschwester,<br />

Augen 4 B/C/D 01.07.2010<br />

Sätje, Rosa<br />

Ambulanzleitung,<br />

Chirurgie 15.07.2010<br />

Raunser, Elsa<br />

<strong>St</strong>ationshilfe,<br />

HNO 1C/D 01.09.2010<br />

Sachs, Monika<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie F0 01.09.2010<br />

<strong>St</strong>ache, Jutta<br />

Krankenpflegehelferin,<br />

Orth 2 C/D 01.09.2010<br />

Zibat, Jutta<br />

MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie 01.09.2010<br />

30jähriges Jubiläum<br />

Prinz, Gudrun<br />

Arzthelferin,<br />

Ambulanz Augen 15.07.2010<br />

Mete, Selamet<br />

Näherin,<br />

Wäschelager <strong>St</strong>ein 30.07.2010<br />

Weckesser, Brigitte<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie C0 30.07.2010<br />

Giesin, Bernadette<br />

Mitarbeiterin,<br />

Küche <strong>St</strong>ein 01.09.2010<br />

25jähriges Jubiläum<br />

Schwander-Heer, Margarita<br />

Krankenschwester,<br />

Ambulanz Chirurgie 01.06.2010<br />

52<br />

Claus, Ingrid<br />

MTLA, Labor Süd 01.07.2010<br />

Szameitpreusz, Helga<br />

Hauswirtschaftsmitarbeiterin,<br />

Bettenzentrale<br />

Marien-Klinik 01.07.2010<br />

Witte, Ingrid<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Patientenabrechnung<br />

(ATZ) 01.08.2010<br />

Müller, Thomas Dr.<br />

Oberarzt, Anaesthesie 15.09.2010<br />

Menger, Rita<br />

Schreibkraft, Chirurgie 16.09.2010<br />

20jähriges Jubiläum<br />

Reinboth, Margret-Katharina<br />

MTLA, Zentrallabor 01.05.2010<br />

Schüssler, Barbara<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn OP 01.05.2010<br />

Giarratana, Ugo<br />

Mitarbeiter,<br />

Hol- und Bringdienst 14.05.2010<br />

Boess, Elvira<br />

Kinderkrankenschwester,<br />

Gyn M1/M2 24.05.2010<br />

Spuling, Anna<br />

Krankenschwester,<br />

Orth 3A 28.05.2010<br />

Eberhard, Ella<br />

Krankenschwester,<br />

Orth 2B 01.07.2010<br />

Feil, Ulrike<br />

Schreibkraft, Innere A2 01.07.2010<br />

Mohr, Achim<br />

Koch, Küche <strong>St</strong>ein 01.07.2010<br />

Pramschüfer, Beate<br />

MTLA, Pathologie 01.07.2010<br />

Weber, Friedhilde<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Kasse <strong>St</strong>ein 01.07.2010<br />

Pschibys, Eva<br />

MTRA,<br />

Röntgendiag. Süd 03.07.2010<br />

Küpferle, Andrea<br />

Ambulanzleitung, HNO 15.07.2010<br />

Kori, Edith<br />

Mitarbeiterin,<br />

Küche Süd 23.07.2010<br />

Ermler, Gertrud<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M5/M6 01.08.2010<br />

Zirker, Pia<br />

Krankenschwester,<br />

Innere C1 01.08.2010<br />

Zahneißen, Sabine<br />

<strong>St</strong>ationsleitung,<br />

Orth 2C/D 01.09.2010<br />

Zimmermann, Fatemeh<br />

Krankenschwester,<br />

Nuklearmed. A1a 01.09.2010<br />

15jähriges Jubiläum<br />

Reimer, Lilia<br />

Krankenschwester,<br />

Innere C1 01.05.2010<br />

Schulz, Elena<br />

Krankenschwester,<br />

Innere H1 01.05.2010<br />

Vrzic, Zeljka<br />

OP-Leitung, Augen 01.05.2010<br />

Jacob, Margareta Dr.<br />

Oberärztin,<br />

Nuklearmedizin 01.06.2010<br />

Anschitz, Maria<br />

Mitarbeiterin,<br />

Küche <strong>St</strong>ein 02.06.2010<br />

Koch, Anna<br />

Mitarbeiterin,<br />

Küche Süd 15.06.2010<br />

Weiß, Blazenka<br />

Krankenschwester,<br />

Orth 3B 15.06.2010<br />

Cakallik, Sakina<br />

<strong>St</strong>ationshilfe, Gyn OP 01.07.2010<br />

Danner, Ilona<br />

Schreibkraft, Chirurgie 01.07.2010<br />

Kollatz, Heike<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie D2 01.07.2010<br />

Krzyzanowski, Sylvia<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M5/M6 01.07.2010<br />

Maksimovic, Pasa<br />

Krankenschwester,<br />

Innere E0 01.07.2010<br />

Preuß, Monika<br />

Krankenschwester,<br />

Nuklearmed. A1a 01.07.2010<br />

Rottmann, Claudia<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie G1 01.07.2010<br />

<strong>St</strong>anjek, Dervisa<br />

Krankenschwester,<br />

HNO 1B 01.07.2010<br />

Zenker, Angelika<br />

Brückenschwester 01.07.2010<br />

Ulrich, Maria<br />

<strong>St</strong>ationshilfe, Innere G3 15.07.2010<br />

Eckstein, Gabriele<br />

MTRA, <strong>St</strong>rahlentherapie 24.07.2010<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Gonska, Bernd-Dieter Prof. Dr.<br />

Chefarzt,<br />

Kardiologie 01.09.2010<br />

Kremer, Irina<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgie G4 15.09.2010<br />

10jähriges Jubiläum<br />

Pomp, Ulrike<br />

Physiotherapeutin,<br />

Physikalische Therapie 01.05.2010<br />

Riegler, Alexandra<br />

Krankenschwester,<br />

Augen 4A 01.05.2010<br />

Schneider, Michael<br />

Krankenpfleger, OPI 01.05.2010<br />

Wandler, Ewgenie<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn. M7/M8 01.05.2010<br />

Harrich, Elena-Manuela<br />

Krankenschwester,<br />

Innere G3 01.06.2010<br />

Kljuew, Waldemar<br />

Krankenpfleger,<br />

Orthopädischer OP 01.06.2010<br />

Prijic, Vesna<br />

<strong>St</strong>ationshilfe,<br />

Gyn M1/M2 01.06.2010<br />

Minker, Christian<br />

<strong>St</strong>ellv. Küchenleiter,<br />

Küche <strong>St</strong>ein 19.06.2010<br />

Biebelheimer, Elzbieta<br />

Krankenschwester,<br />

Innere E0 01.07.2010<br />

Braun, Michaela<br />

Krankenschwester,<br />

Chirurgischer OP 01.07.2010<br />

Japha, Torsten<br />

Oberarzt, Kardiologie 01.07.2010<br />

Kindel, Irina<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M3/M4 01.07.2010<br />

Rusli, Marietta<br />

Chefarztsekretärin,<br />

Pathologie 01.07.2010<br />

<strong>St</strong>roh, Ursula<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Personalabteilung 01.07.2010<br />

Allmendinger, Emma<br />

Krankenschwester,<br />

Gyn M7/M8 01.08.2010<br />

Kirchhoff, Sabine<br />

<strong>St</strong>ationsleitung,<br />

HNO 1A 01.09.2010<br />

Sarezkij, Maria<br />

Krankenschwester<br />

Ambulanz<br />

Onkologische 01.09.2010<br />

Sitter, Regina<br />

Mitarbeiterin,<br />

Küche <strong>St</strong>ein 01.09.2010<br />

Mach, Katarzyna<br />

Krankenschwester,<br />

Innere H1 18.09.2010<br />

In den wohlverdienten<br />

Ruhestand/Altersteilzeit<br />

(ATZ) wurden verabschiedet:<br />

Berger, Myung-Sook<br />

Augen 4B<br />

01.07.1994 - 30.06.2010 ATZ<br />

Jovanovic, Verica<br />

Küche Süd<br />

01.09.1977 - 30.04.2010<br />

Klie, Brigitte<br />

Orthopädie 2B<br />

01.07.1979 - 30.06.2010<br />

Kurz, Thomas<br />

Technik <strong>St</strong>ein<br />

01.09.1977 - 26.06.2010<br />

Mioc, Ioan<br />

OP Chirurgie<br />

01.10.1991 - 31.05.2010 ATZ<br />

Neu, Claudia<br />

Röntgendiagnostik Süd<br />

01.09.2002 - 30.06.2010<br />

<strong>St</strong>runck, Walter<br />

Ambulanz Orthopädie<br />

01.06.1993 - 31.03.2010 ATZ<br />

Ungemach, Hilde<br />

Chirurgie F0<br />

28.11.1988 - 30.06.2010<br />

Witte, Ingrid<br />

Patientenabrechnungen<br />

01.02.1980 - 30.06.2010 ATZ<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 53


Personalnachrichten<br />

Verabschiedungen der<br />

Mitarbeiterinnen der Verwaltung<br />

Frau Friedhilde<br />

Weber und Frau Ingrid<br />

Witte<br />

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />

wurden die langjährigen Mitarbeit-<br />

Badische Meile 2010<br />

Bei frühsommerlicher Witterung fand<br />

am 8. Mai 2010 die 21. Auflage der<br />

Badischen Meile in Karlsruhe statt.<br />

Nach der gelungenen Premiere der<br />

„<strong>Vincenz</strong>-Runners“ im letzten Jahr mit<br />

38 Teilnehmern, meldeten sich in diesem<br />

Jahr 106 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

aus vielen verschiedenen<br />

Bereichen und Abteilungen der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> und der<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik, um an dieser Lauf -<br />

sportveranstaltung teilzunehmen.<br />

Der Lauf über die Länge von<br />

8,88889 km führte vom <strong>St</strong>art direkt<br />

am Karlsruher Schloss über den Zirkel<br />

in die Knielinger Allee, durch die<br />

54<br />

erinnen der Verwaltung, Frau Friedhilde<br />

Weber und Frau Ingrid Witte,<br />

von Herrn Verwaltungsdirektor<br />

Möhlmann in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Herr Möhlmann dankte beiden<br />

Damen für ihre jahrzehntelangen<br />

treuen Dienste in der Kasse und in<br />

der stationären Abrechnung und wünschte<br />

den beiden „Ruheständlern“ viel<br />

Hardtstraße und die Lerchenstraße<br />

über den Lameyplatz, dann entlang<br />

der Alb und die Günther-Klotz-Anlage<br />

zum Ziel ins Beiertheimer <strong>St</strong>adion.<br />

Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

unserer <strong>Kliniken</strong> erreichten gesund<br />

das Ziel und konnten die „Finisher-<br />

Medaille“ in Empfang nehmen. In<br />

angenehmer Atmosphäre bei Apfelsaftschorle<br />

und Isodrink wurde die<br />

Meile dann unter den Sportlern intensiv<br />

analysiert. Das gemeinsame<br />

Mannschaftsfoto rundete das tolle<br />

gemeinsame Erleben der Badischen<br />

Meile ab.<br />

Das Mannschaftsfoto und weitere Bilder<br />

sind zu finden auf dem Netzlaufwerk<br />

V, Ordner „Badische Meile<br />

2010“.<br />

Freude in der Umsetzung der jetzt<br />

neu gewonnenen Zeit. Beide Damen<br />

bedankten sich für eine langjährig<br />

gute Zusammenarbeit und schlossen<br />

ihre Ausführungen, dass sie immer<br />

gerne an ihren ehemaligen Arbeitgeber<br />

zurück denken werden.<br />

ppa. Belstler<br />

Schnellste Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

der „<strong>Vincenz</strong>-Runners“ 2010:<br />

Andreas Lutz 34:17 min.<br />

Katharina Lutz 39:45 min.<br />

Andy Fleischer 36:00 min.<br />

Meike Bomholt 40:35 min.<br />

Franck Billmann 37:46 min.<br />

Ulla Möhlmann 43:49 min.<br />

Ein herzlicher Dank geht an Herrn<br />

Verwaltungsdirektor Möhlmann für<br />

die Bereitstellung der „<strong>Vincenz</strong>-Runners“<br />

– Laufshirts und die Übernahme<br />

der Teilnahmegebühr durch die<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />

Peter Benkowitz<br />

PDL-Süd<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Patientenbegleitdienst<br />

(Lotsendienst)<br />

jetzt auch in der<br />

<strong>St</strong>einhäuserstrasse<br />

Vor über einem Jahr habe ich im<br />

Gespräch mit den Verantwortlichen<br />

der CKH (Christliche Krankenhaushilfe)<br />

den Wunsch geäußert, auch im<br />

Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstrasse einen Lotsendienst<br />

auch für Patienten des Klinikums<br />

<strong>St</strong>einhäuserstrasse einzurichten.<br />

Auch in diesem Teil der <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<br />

<strong>Kliniken</strong>, in dem vermeintlich „gesun -<br />

de Patienten“ zum größten Teil zu<br />

geplanten Operationen kommen, ist<br />

der Bedarf vorhanden. Besonders<br />

Patienten der Augenklinik, aufgrund<br />

von vorhandenen Sehstörungen und<br />

ihres Alters, sowie Patienten der<br />

Orthopädie sind bereits im Vorfeld<br />

auf diese Hilfestellung angewiesen.<br />

Leider konnte dieser Wunsch nicht<br />

gleich umgesetzt werden, da es an<br />

„blauen Engeln“ für diese Tätigkeit<br />

mangelte.<br />

Durch die aktive Werbung der CKH-<br />

Leitung ist es in der Zwischenzeit<br />

gelungen einen Patientenbegleitdienst<br />

von Montag bis Donnerstag zu etablieren,<br />

der große Akzeptanz bei<br />

unseren Patienten und beim Pflegepersonal<br />

findet. Es ist nicht nur das<br />

Begleiten der Patienten auf die <strong>St</strong>ation<br />

oder das Tragen des Koffers –<br />

es ist vielmehr die freundliche<br />

Begrüßung und der Hinweis „kann<br />

ich Ihnen helfen“, was allen Patienten<br />

den Einzug in die Klinik erleichtert<br />

und die Angst vor dem Unbekannten<br />

nimmt. Gerade die menschliche<br />

Zuwendung beim Betreten des Hauses<br />

schätzen die Patienten, die zur<br />

stationären Aufnahme oder in die<br />

Fachambulanzen der Klinik kommen.<br />

Hier bekommen wir nur positive Rückmeldungen<br />

der Patienten und Besucher.<br />

Mein Dank – auch im Namen des<br />

Pflegedienstes der <strong>St</strong>einhäuserstraße<br />

gilt den Verantwortlichen der CKH,<br />

Frau Mainz und Frau Zierlein, für die<br />

Realisierung dieses Vorhabens. Dank<br />

auch den CKH-Damen des Lotsendienstes<br />

Fr. Kempf, Fr. Grimmer,<br />

Fr. Weber und Fr. Meyer und allen<br />

Damen die den Besucherdienst auf<br />

den <strong>St</strong>ationen realisieren.<br />

Gabriela Merker<br />

Pflegedirektorin,<br />

Klinikum <strong>St</strong>einhäuserstr.<br />

Die Referenten: Prof. Faller, Prof. Böcker, Prof. Siegel und Prof. Jakobs<br />

Fortbildung <strong>Aktuell</strong>e<br />

Gastroenterologie für die<br />

Praxis<br />

Am Mittwoch, dem 28. Juli 2010 fand<br />

in der Zeit von 16.30 bis 19.00 Uhr<br />

eine mit 70 Teilnehmern sehr gut<br />

besuchte gastroenterologische Fortbildung<br />

der Medizinischen Klinik 1 in den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong> statt. Nach der<br />

Begrüßung durch Prof. Dr. E. Siegel<br />

wurde der aktuelle <strong>St</strong>and der Diagnos -<br />

tik von Erkrankungen des Dünndarms<br />

von Prof. Dr. R. Jakobs, Ludwigshafen,<br />

dargestellt. Hierbei bezog er sich<br />

wunschgemäß auch besonders auf die<br />

Wertigkeit der Ballonenteroskopie. Dies<br />

bedeutet, dass inzwischen mit einem<br />

neuen Endoskop, einem sog. Ballonenteroskop,<br />

auch die Anteile des Darmes<br />

angeschaut werden können, die bisher<br />

mit der Gastroskopie (Magenspiegelung)<br />

und Koloskopie (Dickdarmspiegelung)<br />

nicht erreicht werden konnten.<br />

Diese Möglichkeit der Endoskopie<br />

besteht inzwischen auch in den neuen<br />

Endoskopieräumen der Medizinischen<br />

und Chirurgischen Endoskopie, die vor<br />

gut einem Jahr in Betrieb genommen<br />

worden sind. Die Indikation besteht<br />

dann insbesondere bei unklarem Blutverlust<br />

im Magen-Darm-Trakt, bei Verdacht<br />

auf Tumore und Entzündungen<br />

des Dünndarms.<br />

Über die Diagnostik und Therapie<br />

chronisch-entzündlicher Darmerkran-<br />

Prof. Siegel bei der Moderation der Referate im Seminarraum Pneumologie<br />

kungen berichtete Prof. Dr. Ulrich<br />

Böcker, Med. Universitätsklinik Mannheim.<br />

Er schloss insbesondere eine<br />

Übersicht über den aktuellen <strong>St</strong>and<br />

und die neuen Leitlinien mit ein. Auch<br />

hier kann gelegentlich die Dünndarm -<br />

enteroskopie richtungsweisende Hinweise<br />

für die Diagnostik geben. Die<br />

Fortbildung wurde abgerundet durch<br />

Prof. Dr. G. Faller, den Direktor des<br />

Instituts für Pathologie an den <strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong>.<br />

Er ergänzte die Fortbildung<br />

mit Schwerpunkt Dünndarmdiagnostik<br />

durch typische und überraschende<br />

Befunde aus der Dünndarmpathologie.<br />

Prof. Siegel dankte den Rednern für<br />

diese schönen Vorträge und den<br />

Anwesenden, unter denen auch viele<br />

Gastroenterologen waren, für ihr<br />

Kommen. Die Einladung zu einer<br />

Besichtigung der vor einem Jahr eingeweihten<br />

Endoskopieräume wurde<br />

von vielen angenommen. Die schönen<br />

Räume im 5. <strong>St</strong>ock mit Blick auf<br />

den Schwarzwald und die Südweststadt<br />

fanden große Anerkennung.<br />

Mit einem kleinen Imbiss, vorbereitet<br />

durch den Küchenleiter Herrn Böckle,<br />

fand die Veranstaltung den<br />

Abschluss.<br />

Prof. Dr. Eberhard Siegel<br />

Chefarzt der Inneren Medizin 1<br />

Endokrinologie, Gastroenterologie<br />

und <strong>St</strong>offwechsel<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10 55


Ein Schwur zum Wohle des Patienten<br />

Der hippokratische Eid gilt als antike Grundlage für ein moralisch korrektes ärztliches Verhalten<br />

Der Eid des Hippokrates ist über 2000 Jahre alt. Er beschrieb Handlungsweisen, die für das<br />

Vertrauens verhältnis eines Patienten zu seinem behandelnden Arzt grundlegend sind. Bis heute<br />

gilt das Gelöbnis unter einigen Experten als Beschreibung des idealen Mediziners.<br />

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Hippokrates von Kós ist Namensgeber<br />

des Eids. Verfasst hat er ihn nicht<br />

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Der Eid des Hippokrates<br />

Ich schwöre und rufe Apollon den Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und alle Götter und Göttinen und<br />

Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Einsicht erfüllen werde. Ich werde den, der mich<br />

diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterhalt teilnehmen lassen, ihm, wenn er<br />

in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst<br />

lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen [...] (2) Ärztliche Verordnungen werden ich treffen zum Nutzen der Kranken<br />

nach meinen Fähigkeiten und nach meinem Urteil, hüten werde ich mich aber davor, sie zum Schaden und in unrechter<br />

Weise anzuwenden. (3) Auch werde ich niemandem ein tödliches Mittel geben, auch nicht, wenn ich darum<br />

gebeten werde, und werde auch niemanden dabei beraten; auch werden ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel<br />

geben. (4) Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. (5) Ich werde nicht schneiden, sogar<br />

<strong>St</strong>einleiden nicht, sondern werde das Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben. (6) In alle Häuser, in die<br />

ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat,<br />

besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven. (7) Was ich bei<br />

meiner Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgang mit Menschen sehe und höre, das man nicht<br />

weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren. (8) Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht<br />

breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich das Ansehen<br />

bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.<br />

56 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

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Eileen Kaiser, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marienhospital <strong>St</strong>uttgart


Krankenhauspflegeschule<br />

Besser spät als nie<br />

Krankenpflegeschule Kurs 10/06<br />

„Dieser Weg wird kein leichter sein,<br />

dieser Weg wird steinig und schwer.<br />

Nicht mit vielen wirst du dir einig<br />

sein, doch dieses Leben bietet so viel<br />

mehr.“ Mit diesen Zeilen lassen sich<br />

die letzten drei Jahre in denen wir,<br />

der Kurs 10/06, unsere Ausbildung<br />

zur/zum Gesundheits- &<br />

Krankenpfleger/in absolvierten,<br />

beschreiben.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

Wir haben uns in dieser Zeit als<br />

Auszubildende gemeinsam erfolg -<br />

reich durch die Probezeit gekämpft,<br />

so manch schwierige Klausur und<br />

Hürde gemeistert um uns dann in<br />

Wien ein paar schöne Tage der<br />

Erholung zu gönnen, natürlich nicht<br />

ohne schulischen Hintergedanken<br />

(Die nächste Klausur stand schon<br />

wieder ins Haus).<br />

Doch auch diese ging vorüber und so<br />

hatten wir uns eine <strong>St</strong>ärkung bei der<br />

Grillparty unseres Grillmasters Herrn<br />

Breuninger redlich verdient, aber<br />

auch er kam nicht ungeschoren<br />

davon und musste sich schon kurze<br />

Zeit später mit uns in die reißenden<br />

Fluten der Alb in Karlsruhe stürzen<br />

und dann in die Examensvorbereitungen.<br />

Denn zum Abschluss hieß es<br />

noch die größte Hürde zu meistern,<br />

die schriftlichen, praktischen und<br />

mündlichen Prüfungen standen noch<br />

ins Haus.<br />

Doch mit dem bestandenen Examen<br />

in der Tasche durften wir uns dann<br />

zum 1. Oktober 2009 frisch, fromm,<br />

fröhlich und frei in das Berufsleben<br />

stürzen, immer mit dem Ziel vor<br />

Augen:<br />

Rente mit 67!<br />

Natürlich möchten wir uns nicht verabschieden<br />

ohne „DANKE“ zu<br />

sagen, unserem Kursleiter Herrn<br />

Breuninger, der mit uns durch dick<br />

und dünn gegangen ist, unseren<br />

Lehrern, Dozenten und den Mitarbeitern<br />

auf <strong>St</strong>ation, die alle dazu beigetragen<br />

haben, „Diesen Weg der<br />

steinig und schwer war“ mit Erfolg zu<br />

beschreiten.<br />

Krankenpflegeschule, Kurs 10/06<br />

57


Praxisanleiterkurs<br />

in den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

Karlsruhe<br />

Es ist geschafft!<br />

Am 1. Juli 2010 wurden den Teilnehmern<br />

der Weiterbildung zum Praxisanleiter<br />

in feierlichem Rahmen die<br />

Zertifikate überreicht.<br />

Hinter den Teilnehmern liegen ca.<br />

200 <strong>St</strong>unden Unterricht mit den Inhalten<br />

Lerntechniken und Lernbegleitung,<br />

Organisation der Ausbildung, Leistungsbeurteilung,<br />

Psychologie, Sozio -<br />

logie, Krankenhausfinanzierung,<br />

Haftung im Krankenhaus, Gesundheits-<br />

und Krankenpflegegesetz,<br />

Pflegeplanung, Seminar Führen und<br />

Leiten, aber auch Aromatherapie und<br />

Hygiene und vieles mehr. Außerdem<br />

wurde eine Hospitation der Praxisanleitung<br />

in einer fremden Klinik angeboten.<br />

Auch hat jeder Teilnehmer eine<br />

Fortbildung für die <strong>St</strong>ationen ausgearbeitet<br />

und diese auch gehalten.<br />

Einen herzlichen Dank an alle Dozenten,<br />

aber auch an die Pflegedienst -<br />

leitungen, <strong>St</strong>ationsleitungen und alle<br />

Kollegen, die durch ihren Einsatz<br />

diese Weiterbildung erst möglich<br />

gemacht haben. Herzlichen Dank<br />

auch an alle Dozenten und Lehrer der<br />

Krankenpflegeschule für die gute<br />

Betreuung. Nicht zuletzt auch einen<br />

herzlichen Dank an die Küche,<br />

welche uns immer gut versorgt hat.<br />

Was steckt nun hinter dem Begriff<br />

Praxisanleiter?<br />

Praxisanleitung wird im Gesundheitsund<br />

Krankenpflegegesetz aus dem<br />

Jahre 2003 für die Anleitung der<br />

Schülerinnen und Schüler gefordert.<br />

Unsere Aufgabe ist es, unsere<br />

Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen,<br />

OTA Schülern, Fachweiterbildungsteilnehmer<br />

und neue Mitarbeiter<br />

• in der praktischen Arbeit auszubilden<br />

und mit ihnen klinischen<br />

Unterricht abzuhalten.<br />

• Wir organisieren eine Lernwerkstatt,<br />

wo alle vier Wochen in Kleingruppen<br />

das Üben praktischer<br />

Tätigkeiten angeboten wird.<br />

• Wir nehmen an allen praktischen<br />

Prüfungen teil und<br />

• beteiligen uns an der Einarbeitung<br />

neuer Mitarbeiter.<br />

• Wir arbeiten eng mit der<br />

Krankenpflegeschule zusammen.<br />

Nun gilt es, diese Aufgaben in den<br />

Arbeitsablauf der <strong>St</strong>ationen zu inte -<br />

grieren und an einer fruchtbaren<br />

Weiterentwicklung der <strong>Kliniken</strong><br />

beteiligt zu sein. Wir freuen uns auf<br />

eine kons truktive Zusammenarbeit mit<br />

der PDL, den <strong>St</strong>ationen und den<br />

Mitarbeitern der Gesundheits- und<br />

Krankenpflege schule.<br />

i. A. Elisabeth Löhlein<br />

Leiterin der Krankenpflegeschule<br />

58 <strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10


Kinästhetik<br />

als Bewegungskonzept<br />

Kinästhetik ist ein in den USA<br />

entwickeltes Konzept, und wird seit<br />

einigen Jahren verstärkt in den<br />

deutschen Pflegelandschaften inte -<br />

griert, um die Handlungen und Bewegungen<br />

für Menschen, besonders<br />

kranke Menschen aber auch Pflegenden,<br />

entlastend zu gestalten und die<br />

Wahrnehmung zu sensibilisieren. Aus<br />

dem Begriff Kinästhetik lässt sich<br />

schon der Ansatz erklären, denn<br />

kinein (altgr.) bedeutet bewegen,<br />

aesthesie beschreibt die Empfindung<br />

oder Wahrnehmung.<br />

Jeder kranke Mensch ist in seiner<br />

Bewegung eingeschränkt und<br />

Krankheit zeigt sich immer in einem<br />

relativen Bewegungsmangel. Dieser<br />

Bewegungsmangel gleichen Pflegende<br />

schon immer aus, durch den<br />

Gebrauch von Hilfsmittel oder durch<br />

Heben und Tragen. Dies überlastet<br />

auf Dauer die Pflegenden und der<br />

Hilfsbedürftige nutzt nicht die ge -<br />

bliebenen Kräfte. Die Folgen sind Passivität,<br />

Sekundärschäden (wie Druckgeschwüre<br />

usw.), ein schleppender<br />

Genesungs- und Rehabilitationsprozess<br />

mit entsprechenden Kosten.<br />

An dieser <strong>St</strong>elle setzt das Bewegungskonzept<br />

Kinästhetik an. Es ist<br />

ein Konzept, das in Form einer Bewegungskommunikation<br />

Bewegungen<br />

gestaltet. Zunächst berücksichtigt der<br />

kommunikative Aspekt die individuellen<br />

Möglichkeiten zwischen Patient<br />

und Pflegenden und es befasst sich<br />

mit der Bewegung.<br />

Das Konzept arbeitet ebenso mit den<br />

Bewegungselementen Kraft, Zeit und<br />

Raum, wie auch mit knöchernen<br />

<strong>St</strong>rukturen, Muskeln.<br />

Element Kraft: Die Kraft kann in<br />

Quantität und Qualität beschrieben<br />

werden. Es kann mit mehr oder<br />

weniger Kraftaufwand gezogen oder<br />

gedrückt werden, ebenso wird be -<br />

stimmt in welche Richtung die Kraft<br />

wirken soll.<br />

Element Zeit: Hier kann individuell<br />

die Zeit (schnell, langsam, wie lan -<br />

ge) bestimmt werden wie lange<br />

eine Bewegung ausgeführt werden<br />

soll.<br />

Element Raum: In welche Richtung<br />

(vorwärts, rückwärts, rechts, links,<br />

drehend …) muss die Bewegung ausgeführt<br />

werden, dass sie von Nutzen<br />

ist.<br />

<strong>Vincenz</strong> <strong>Aktuell</strong> 59/10<br />

Auch Knochen und Muskeln spielen<br />

in der Kinästhetik eine große Rolle.<br />

Knochen tragen das Gewicht und<br />

sind auch dann noch einsatzbereit<br />

wenn Lähmungen bestehen, die<br />

Muskeln verlieren bei solchen<br />

Erkrankungen zumindest teilweise<br />

ihre originären Aufgaben als „Koordinatoren“<br />

bei der Bewegung. Die<br />

Kinästhetik nutzt die jeweiligen Eigenschaften:<br />

„Gewicht (über knöcherne<br />

<strong>St</strong>rukturen) führen, nicht tragen“.<br />

Seit einigen Jahren werden die<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />

und die AZUBI´s der Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeschule der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>gAG</strong> in einer<br />

hausinternen Fortbildung geschult.<br />

Damit wird eine qualitative<br />

Verbesserung der Patientenversorgung<br />

gewährleistet und gleich -<br />

zeitig ist die Möglichkeit des rückenschonenden<br />

Arbeitens für die Pflegenden<br />

gegeben. Das Kinästhetikkonzept<br />

ist somit ein guter Beitrag zur Ge -<br />

sund erhaltung der Mitarbeiter. Die<br />

Schulungen werden von erfahrenen<br />

Kinästhetiktrainern, welche sowohl<br />

die Philosophie, den theoretischen<br />

und den praktischen Anteilen dieses<br />

Konzeptes den Teilnehmern vermitteln.<br />

Der Grundkurs geht über 3 Tage und<br />

führt, über die eigene Körpererfahrung,<br />

in gemeinsame Bewegungserfahrung,<br />

zur Reflexion des<br />

eigenen Bewegungsverhaltens. Diese<br />

„Eigen“ Erfahrungen werden dann in<br />

alltägliche pflegerische Situationen<br />

übertragen und die Teilnehmer üben<br />

sich im kinästhetischen Handling.<br />

Grund der Anwendung des<br />

Konzeptes in unserem Hause und<br />

Ziele sind:<br />

1. Patienten in der Aktivierung zu<br />

unterstützen<br />

2. und damit die Gesundheit wieder<br />

herzustellen/zu fördern<br />

3. Bewegungsabläufe mittels professioneller<br />

Führung durch die<br />

Pflegekräfte mit dem Patienten<br />

gestalten zu können<br />

4. Einsatz von minimalen<br />

Kraftaufwand, sowohl beim Patienten<br />

als auch bei den Pflegekräften,<br />

und so Ressourcen zu schonen.<br />

Das Konzept verlangt dabei, dass die<br />

Ausführenden sich immer wieder individuell<br />

auf den Patienten einstellen,<br />

da sich jeder Mensch in seinen Bewegungen,<br />

Empfindungen, seinen<br />

sprachlichen und kognitiven Mög -<br />

lichkeiten vom anderen Menschen<br />

unterscheidet. Das Ziel der Fortbildungen<br />

ist es, die Teilnehmer so zu qualifizieren,<br />

dass die Techniken und<br />

Handgriffe erlernt werden, um sie<br />

dann professionell und zum Wohl der<br />

Patienten in die Aktivitäten des täg -<br />

lichen Lebens zu integrieren. Dabei<br />

muss der pflegerische Bedarf erkannt<br />

werden, d.h. ob der Mensch nur<br />

Unterstützung bedarf oder ob die<br />

Bewegungen durch den Pflegenden<br />

komplett übernommen werden müs -<br />

sen. Zur Förderung der Wahrneh -<br />

mungsfähigkeit und Erhöhung der<br />

Lernfähigkeit werden zusätzlich die<br />

Themen Kreativität und <strong>St</strong>ressbewältigung<br />

eingebracht. Diese Vielseitigkeit<br />

prägt die Drei-Tage-Kurse, die auch<br />

aus dem Potential der Teilnehmer<br />

schöpft und ist für alle ein besonderes<br />

und positives Erlebnis.<br />

Wolfgang Breuninger<br />

Lehrer für Pflegeberufe<br />

Krankenpflegeschule<br />

59


<strong>St</strong>. <strong>Vincentius</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

Karlsruhe <strong>gAG</strong><br />

➢ ➢<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

Individuelle Geburtshilfe<br />

(u.a. Gebärstuhl, Gebärhocker,<br />

Roma-Geburtsrad, Geburtswanne)<br />

unter Einbeziehung des Partners.<br />

Ambulante Entbindungen<br />

Betreuung von Risikogeburten<br />

Endoskopische Gebärmutter-/Eierstock-<br />

OPs („Schlüsselloch-Chirurgie”)<br />

Operationen bei gut- oder bösartigen<br />

Brusterkrankungen<br />

kosmetische Mamma-Chirurgie nach<br />

großen Brustoperationen<br />

Gebärmutterentfernung durch die<br />

Scheide oder durch Bauchschnitt<br />

Geburtshilfe<br />

ca.1600 6 Geburten<br />

pro Jahr<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

➢<br />

Integrative Wochenpflege<br />

(gemeinsame Betreuung von Mutter<br />

und Kind im Rahmen der<br />

Zimmerpflege mit interprofessionellen<br />

Teams auf den Wochenstationen)<br />

Rooming-In<br />

<strong>St</strong>illberatung<br />

Operationen an den Eierstöcken bei<br />

gut- oder bösartigen Erkrankungen<br />

Behandlung von Blasenschwäche<br />

durch Band- oder plastische<br />

Operationen<br />

Mikrochirurgische Operationen im<br />

Eileiter-/Eierstockbereich bei<br />

unerfülltem Kinderwunsch<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik Karlsruhe - Edgar-von-Gierke-<strong>St</strong>r. 2 - 76135 Karlsruhe<br />

www.marienkrankenhaus-ka.de<br />

<strong>St</strong>. Marien-Klinik<br />

Karlsruhe

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