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12 - Mettersdorf am Saßbach

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Über - BlickSeinerzeitfrüha woarWia´s früha woarFriedrich Pock, Gaberling, erzähltvon seiner Zeit beim Militär …Ich wurde <strong>am</strong> 08.Juli 1917 alsuneheliches Kind geboren. Daswar für meine Mutter zur d<strong>am</strong>aligenZeit nicht leicht, weshalb ichauch bis zum 17. Lebensjahr beimeinen Großeltern das Schulbrotfür meinen Schulbesuch in derVS Jagerberg abdienen musste.1934 heiratete dann meineMutter und ich konnte zu ihr aufden Hof ziehen. Da half ich in derLandwirtschaft mit. Doch langewar ich nicht zuhause, denn ab1938 musste ich meinen Militärdienstbis zum Kriegsbeginn alsRekrut in Klagenfurt ableisten.Ich sage immer, dass das einepreußische Ausbildung war, wasbedeutet, dass wir alles nur nichtwie Menschen behandelt wurden.Ich k<strong>am</strong> dann nach Polen undnach Berlin. Dort bek<strong>am</strong> ich eineSonderausbildung für den Kriegin Norwegen. Wir wurden vonBremerhaven aus nach Norwegenverschifft. Die Überfahrt warfür uns ein Wahnsinn, meterhoheWellen, die wir zuerst als Bergeausmachten, da uns das allesnicht bekannt war, begleitetenNordkapuns auf der Überfahrt. Oftmalswurde das Deck unterspült. Alswir aber in Narvik, Norwegenank<strong>am</strong>en, war vorerst alles friedlich,da wir ja die ersten Besatzerwaren. Doch dieser Friededauerte nicht lange, schon baldwaren zehn Zerstörer der Engländerzu entdecken, die unseinkreisten. Wir führten bis zurletzten Patrone einen erbittertenStellungsk<strong>am</strong>pf. Doch ich, einGebirgsjäger konnte überleben.Wir wanderten weiter nach Nordenund erreichten auch dasNordkap (siehe Foto)!Unsere Zeit vertrieben wir oftmit Schw<strong>am</strong>merlsuchen, wobeiwir auch gleichzeitig unserenHunger stillen konnten oder wirtollten im Schnee herum. (sieheFoto!)Unser Vormarsch führte unsdann über den Norden Finnlandsbis in die Tundra, dem Straflagerder Russen. Unser Wille warMurmansk zu erreichen, dochwir hatten keine Chance, es gabeinfach zu viel Schnee und Eis.Dann gab es Artelleriegefechte.Ich wurde minutenlang beschossenund ich betete zur heiligenMaria! Ich überlebte und k<strong>am</strong>nach Jugoslavien, einem Gebietim heutigen Kroatien. Zu Kriegsendewollten wir nicht in Gefangenschaftgehen, so flohen wirder Drau entlang nach Hause.Ein Kollege und ich schmuggeltenuns mit anderen mit, oftmalsbek<strong>am</strong>en wir sogar von denEngländern Verpflegung. Immerwieder wurden wir von ausländischenBesatzungsmächtenaufgehalten und kontrolliert, wirhatten nur eines im Sinn: „NachHause!“ In Lav<strong>am</strong>ünd wurdenwir von Engländern in Gefangenschaftgenommen, konnten aberfliehen und bahnten uns einenWeg über die Koralm. Ein bulgarischerMajor erklärte uns sogareinmal den Weg und wünschteuns für die Heimreise Glück. InTrahütten liefen wir in die Händeder Russen. Wir dachten schon,jetzt wäre alles vorbei. Dochnach einer eingesperrten Nachtwaren die russischen Worte„Haidi idi mo gutschi“(wortwörtlich geschrieben),die so viel wie„Geht nach Hause!“bedeuteten, die schönsten, diemir vom Krieg geblieben sind.Als wir nach langem Marsch endlichmein Heimathaus erreichten,blieb ich etwas entfernt davonstehen. Plötzlich ging die Türauf, meine Mutter k<strong>am</strong> raus. Siehat mich gleich erkannt und wirliefen uns mit ausgestreckten Armenentgegen und weinten undlachten vor Glück.Foto: Weihnachten in HarstadAuf dem Weg nach FinnlandAnmerkung der Redaktion:Auch wir wünschen Herrn FriedrichPock alles erdenklich Gutezu seinem 95. Geburtstag undnoch viel Gesundheit!Hr. Pock in NorwegenWeihnachten in Horstad/Norwegen

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