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Die deutsche Bibel. Welche Übersetzung hat recht? - Freie ...

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nen, für deren Auflösung jedoch nicht die zielsprachlichen (in unserem Fall <strong>deutsche</strong>n), sonderndie originalsprachlichen Regeln hinzugezogen werden müssen, also (gute) Originalsprachkenntnisseerforderlich sind. 4Unter den besonderen <strong>Übersetzung</strong>stypen stehen die formorientierten auf der einen Seite des„normalen“ (kommunikativen) Typus. Auf der anderen Seite begegnen wir ÜBERSETZUNGEN,deren Hauptgewicht auf der Verstehbarkeit FÜR EINE SPEZIELLE ZIELGRUPPE liegt. Zwar sollauch hier der Originalinhalt möglichst unverfälscht vermittelt werden, doch wichtiger als exakteÜbereinstimmung mit den Einzelheiten des Originals ist es, den Inhalt der gewählten Zielgruppemöglichst effektiv zu vermitteln, das heißt in einer Weise, die sie als Angehörige der jeweiligenGruppe besonders anspricht, etwa durch das Verwenden gruppenspezifischer Ausdrücke oderauch Umschreibungen („Paraphrasierungen“), die über das sonst legitime Maß hinausgehen. Einsehr gemäßigtes Beispiel einer <strong>Bibel</strong>übersetzung dieses Typs ist „Das Buch“ von Roland Werner,dessen Ausdrucksweise speziell an jüngere, gebildete Menschen ohne christliche Prägung angepasstist: z.T. etwas vereinfachend, verdeutlichend, ohne herkömmliches christliches Vokabular.Eindeutig zu diesem Typ gehören Kinder- und Schulbibeln, die je nach anvisierter Altersgruppemehr oder weniger vereinfachen und als ungeeignet empfundene Stücke weglassen. Hier istwohl auch die „Volxbibel“ (Witten/Holzgerlingen 2012) einzuordnen, die als Schwerpunkt einespezielle von Jugend- bzw. Szenensprache geprägte Ausdrucksweise <strong>hat</strong>, die dazu dient, die biblischeBotschaft auch solchen zu vermitteln, die (aus sprachlich-kulturellen Gründen) andersnicht zu erreichen wären.So nützlich <strong>Übersetzung</strong>en dieses Typs für die jeweilige Zielgruppe auch sein mögen, so wenigdürften sie sich jedoch im Normalfall für den allgemeinen Gebrauch eignen.Es gibt also verschiedene <strong>Übersetzung</strong>stypen, die sich gegenseitig ergänzen und daher nichtunsachgemäß gegeneinander ausgespielt werden sollten. Da sich jedoch der „normale“, der„kommunikative“ <strong>Übersetzung</strong>styp bewusst an den zentralen Zielsetzungen des Originals orientiert,steht ihm grundsätzlich der höchste Rang zu. 5 Daneben gibt es aber eine Reihe mehr oderweniger wichtiger spezieller Zielsetzungen, die das Vorhandensein besonderer <strong>Übersetzung</strong>sarten<strong>recht</strong>fertigen.4 Neben der besonders bewährten Elberfelder <strong>Bibel</strong> zählen u.a. auch folgende <strong>Übersetzung</strong>en (mehr oderweniger ausgeprägt) zum grammatisch-wörtlichen Typus: Zürcher, Schlachter, Luther und Herder.5 <strong>Die</strong>s lässt sich nach meiner festen Überzeugung auch nicht aufgrund der (irrigen) Ansicht mancher inFrage stellen, kommunikatives Übersetzen führe zwangsläufig zu einer Veränderung auch des Originalinhalts.Bei korrektem Vorgehen trifft nämlich exakt das Gegenteil zu: <strong>Die</strong> optimale Bewahrung des Originalinhalts,dessen, was das Original aussagt, steht hier im Mittelpunkt. Man achtet darauf, weder irgendetwaswegzulassen (was bei formorientiertem Übersetzen <strong>recht</strong> häufig geschieht) noch irgendetwas hinzuzufügen(wie dies bei erweiterndem Paraphrasieren in Kauf genommen wird) und die <strong>Übersetzung</strong> unter dieserVorgabe verstehbar zu gestalten. Manche meinen auch (zu Un<strong>recht</strong>), die (unbestreitbaren) Mängelverschiedener kommunikativer <strong>Übersetzung</strong>en würden beweisen, dass kommunikatives Übersetzen ansich verfehlt sei. Übersetzen ist eben ein anspruchsvolles Handwerk, das nicht nur Begabung, sondernauch verantwortungsvollstes Vorgehen erfordert – nicht zuletzt dann, wenn es um Gottes Wort geht. Nebenfachlicher Kompetenz (überdurchschnittliche Vertrautheit mit den Grundsprachen sowie mit den fürExegese und <strong>Übersetzung</strong> geltenden Prinzipien, einschließlich einer besonderen Fähigkeit, in der Zielsprache[Deutsch] sachge<strong>recht</strong> und stilistisch einwandfrei zu formulieren) ist dafür auch eine optimaleIdentifizierung mit den besonderen Inhalten der <strong>Bibel</strong> erforderlich.Zu den dezidiert kommunikativen <strong>Bibel</strong>übersetzungen zählen: Gute Nachricht <strong>Bibel</strong>, Hoffnung für alle,Neues Leben, Neue evangelistische <strong>Übersetzung</strong> und Neue Genfer <strong>Übersetzung</strong>. <strong>Übersetzung</strong>en, die manals mehr oder weniger ausgeprägte Mischung des kommunikativen und des grammatisch-wörtlichen Typuseinordnen kann, sind: Menge, Bruns, Einheitsübersetzung und Alb<strong>recht</strong>.

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