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Die deutsche Bibel. Welche Übersetzung hat recht? - Freie ...

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ibelkritisch geprägt sind. Wer die Einheitsübersetzung benutzen will, sollte daher besser dieBeigaben außer Acht lassen. Für Evangelische problematisch ist natürlich auch die für Römisch-Katholische charakteristische Vermischung von kanonischen (zur <strong>Bibel</strong> gehörenden) und apokryphen(nach evangelischer Überzeugung nicht zur <strong>Bibel</strong> gehörenden) Büchern im Alten Testament.(7) Gute NachrichtSeit etwa den 1960er Jahren bemühten sich viele im Weltbund der <strong>Bibel</strong>gesellschaften, im Interesseeiner sprachlich effektiveren Verbreitung des Evangeliums die größeren Sprachgemeinschaftender Welt mit <strong>Bibel</strong>übersetzungen zu versorgen, die weniger formorientiert waren alsbisherige, dafür aber wirklich verstehbar, oder – wie man heute sagt – „kommunikativ“. Eine derersten <strong>Übersetzung</strong>en dieser Art war die englischsprachige „Today’s English Version“ oder„Good News Bible“. Sie war von solch überzeugender Qualität, dass sie international zu einerMusterübersetzung wurde. 1982 erschien deren deutschsprachige Entsprechung, „<strong>Die</strong> <strong>Bibel</strong> inheutigem Deutsch: <strong>Die</strong> Gute Nachricht des Alten und Neuen Testaments“, und 1997 (2000 orthographischaktualisiert) eine gründlich revidierte, manche Schwäche ausmerzende Fassungunter dem Titel „Gute Nachricht <strong>Bibel</strong>“. <strong>Die</strong>s ist ohne Zweifel eine rundum solide und in allenTeilen professionell erarbeitete kommunikative <strong>Bibel</strong>übersetzung. Sie (besonders die Fassungvon 1997/2000) zeichnet sich durch einen aktuellen und gediegenen Sprachstil aus. Ihre Verstehbarkeitist optimal. Sie enthält Anmerkungen, die über Deutungsalternativen, den genauenWortlaut, Textvarianten u.ä. informieren. Von manchen wird die „Gute Nachricht“ als theologischsuspekt verurteilt und grundsätzlich abgelehnt. Nach meinem Dafürhalten geht dies viel zuweit. Richtig ist allerdings, dass sich darin eine (relativ geringfügige) Anzahl von Deutungenbzw. Sacherklärungen finden, die aus Sicht der evangelikalen Theologie bzw. auch fachlich problematischsind (dies gilt jedoch – mehr oder weniger ausgeprägt – auch für den Großteil der anderen<strong>Übersetzung</strong>en). <strong>Die</strong> meisten ihrer Mängel lassen sich aber gut dadurch ausgleichen, dassman sie zusammen mit einer oder mehreren <strong>Bibel</strong>ausgaben bzw. anderen Hilfsmitteln unseresVertrauens verwendet (siehe unten unter Tipps für eine gewinnbringende <strong>Bibel</strong>lektüre). Richtigist auch, dass in der 1982er Ausgabe etwa die biblisch-theologischen Begriffsysteme („Ge<strong>recht</strong>igkeit“,„Glauben“ u.ä.) dermaßen inkonsequent übersetzt wurden, dass sie nicht wieder zu erkennenwaren, oder dass der Einheit der Heiligen Schrift etwa beim Umgang mit alttestamentlichenZitaten im Neuen Testament zu wenig Rechnung getragen wurde. Doch gerade diese Mängel– wie auch die zum Teil unnötig freie Wiedergabe mancher Stellen – wurden in der Ausgabevon 1997/2000 weitgehend korrigiert (siehe Nachwort dieser Ausgabe).(8) Herder<strong>Die</strong> „Herder-<strong>Bibel</strong>“ ist eine aus dem Grundtext erarbeitete römisch-katholische <strong>Bibel</strong>übersetzung,die im Großen und Ganzen als eher formorientiert einzustufen ist, die aber auch (je nach<strong>Bibel</strong>teil unterschiedlich ausgeprägt) kommunikative Elemente enthält. Der Sprachstil ist weitestgehendaktuell und gehoben, die Verstehbarkeit zumeist gut. <strong>Die</strong> <strong>Übersetzung</strong> ist aus bestehendenPublikationen des Herder-Verlags entnommen, vor allem aus der Reihe „Herders <strong>Bibel</strong>kommentar.<strong>Die</strong> Heilige Schrift für das Leben erklärt“. <strong>Die</strong> aktuelle (laut Verlag) „sorgfältig revidierteund behutsam überarbeitete“ Ausgabe ist seit 2005 erhältlich. Wie die Einheitsübersetzungbasiert die Herder-<strong>Bibel</strong> auf solider exegetischer Arbeit. Allerdings gelten hier für evangelisch-evangelikaleBenutzer im Wesentlichen die gleichen Vorbehalte wie gegenüber jener.

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