Sondern über Wirkung. - Spies Hecker GmbH

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

18 Color Inside ColorNews 2009 einfach klasse! snowboards und klettergarten, Fahrzeuglackierer und meisterschüler, airbrushdesign und Lackierkunst – in der Lackiererfachschule in Lahr ist alles anders. Der Auftrag: für eine fiktive Snowboardschule individuelle Snowboards fertigen. Von der ersten Idee bis zum fertig lackierten Board. Das Ergebnis: „Feuer und Eis, Dynamik und Tempo – so soll es sein!“ Marc Diefenbach ist begeistert. Gerade hat der Fachlehrer für Technologie und Computertechnik die ersten Motiventwürfe seiner Fachschüler begutachtet. Michael Schmalz, Fahrzeuglackierer im dritten Lehrjahr, lächelt – es ist sein Entwurf. Während Mitschüler Maximilian Tritschler hinter ihm noch über die Farbfrage brütet, fängt er schon an, seine Handskizze per Grafikprogramm in ausdruckbare Dateien umzuwandeln. Sieht ganz schön kompliziert aus ... Voll konzentriert „Die Übertragung ins Digitale hat es auch in sich. Da braucht man viel Konzentration, das ist wirklich anstrengend“, erzählt Michael Schmalz. Dabei hat er den Bildschirm fest im Blick. „Morgen gehen wir mit der ganzen Klasse in den Klettergarten. Das wird bestimmt super, ich freue mich auch schon – aber diese Linien will ich heute unbedingt noch programmieren!“ Fachlehrer Diefenbach schmunzelt: „Die Motivation der Berufsschüler bei diesem Projekt geht oftmals so weit, dass sie am liebsten in ihrer Freizeit an den Boards weiterarbeiten würden. Hoffentlich vergisst bei der Begeisterung keiner, dass morgen unser Ausflug auf dem Programm steht.“ Gemeinsam stark Fiktive Aufträge, Snowboards und Klettergarten. Ganz klar: der Unterricht an der Lackiererfachschule in Lahr ist anders – und das schon seit 45 Jahren. Gerade deshalb hat sie einen ausgezeichneten Ruf. „Wir legen sehr viel Wert auf Praxisnähe, exemplarische Kundenaufträge sind fester Bestandteil unseres Unterrichts“, erklärt Thomas Wulff, Fachbetreuer an der Lackiererfachschule. Projekte wie etwa die Snowboard-Lackierung starten im berufstheoretischen Unterricht. Dazu gehören der Entwurf per Hand und EDV sowie die Grundlagen kreativer Lacktechniken. Parallel dazu
werden im Werkstattunterricht Effektlackierungen und Beschriftungsverfahren vorgestellt. Später werden hier aus den Entwürfen greifbare Projekte. Aber auch Teamwork und soziale Kompetenz sind in Lahr wichtige Elemente. Das fängt schon im Kollegium an: Lehrerteams aus Praxis- und Theorielehrern betreuen die Projekte fächerübergreifend, zeigen den Schülern, dass Teamarbeit zum Berufsalltag dazu gehört. Eine wichtige Lektion, meinen die Lehrer. „Deswegen auch der Klettergarten. Da stellen die meisten schnell fest: alleine geht hier nichts“, erläutert Thomas Wulff. Und dann macht er sich auf den Weg in die schuleigene Werkstatt. Echt meisterhaft Denn während im hellen Klassenzimmer die angehende Fahrzeuglackierer am Snowbord feilen, steht gleich nebenan im Werkstattgebäude der Schule Sandra Grass vor einem zerbeulten Audi A3 in Mingblau-Perlmutt. Die Meisterschülerin ist konzentriert. „Das ist mein Meisterstück“, lächelt sie. Die 32-Jährige legt an der Lackierfachschule ihre praktische Meisterprüfung ab – und muss den beschädigten Audi bis dahin nach allen Regeln der Karosserie- und Lackierkunst wieder instand gesetzt haben. „Eine Woche Zeit habe ich dafür“, meint Sandra Grass und begutachtet den arg deformierten Kotflügel. „Das schaffe ich!“, sagt sie, krempelt entschlossen die Ärmel hoch und greift nach dem Demontagewerkzeug. Lackieren wie die Profis Im Klassenzimmer überprüft Werkstattlehrer Joachim Baumgartner derweil die von Michael Schmalz erstellten Plottlinien und druckt anschließend die Plottdatei aus. „Findest Du Orange-Rot nicht ein wenig zu grell?“, fragt er den angehenden Fahrzeuglackierer. Aber der verteidigt seinen Entwurf engagiert: „Die Farbe symbolisiert Dynamik und Geschwindigkeit, das ist so gewollt.“ Seinen Snowboard-Rohling aus Alu hat Michael Schmalz schon vorbereitet: nach der Grundierung mit 1K-Primer, hat er das Modell mit 2K HS gefüllert, nach dem Trockenen per Excenter und Körnung P400 geschliffen und mit Silikonentferner gereinigt. „Als Grundton habe ich Basislack in Reinweiß gespritzt und danach die Farbtöne für die Gestaltung auflackiert“, erklärt Michael ColorNews 2009 Color Inside Schmalz sichtlich stolz und klingt schon wie ein echter Lackierprofi. Immer ruhig bleiben! Nebenan steht ein zufriedener Maximilian Tritschler vor seinem Modellboard. Endlich ist sein Design lackierbereit, ein hartes Stück Arbeit. Aber eines, das Spaß gemacht hat: „Dass wir hier unsere eigenen Vorstellungen umsetzen und eigenständig arbeiten können, ist wirklich klasse“, meint er und trägt seine per PC erstellte Maskierungsfolie ganz vorsichtig auf den Snowboard- Rohling auf. Dann löst er mit der Aushebenadel genauso vorsichtig und ganz exakt überflüssige Maskierung aus den kleinsten Ecken des Motivs. Jetzt bloß nicht abrutschen – fertig! „Vor allem lernt man erst einmal, wie viel Geduld und Arbeit in so einem kleinen Werkstück stecken können. Wer hätte das gedacht!“, atmet er auf. Hier und da noch ein wenig abkleben, dann greift Maximilian Tritschler zur Lackierpistole: „Jetzt geht’s auf zum Airbrush, darauf freue ich mich schon die ganze Zeit!“ Das eigentliche Applizieren gefällt auch Michael Schmalz sehr gut. Der ist schon dabei, die nächste Lackschicht aufzutragen. Und ergänzt: „Was man mit den richtigen Techniken alles machen kann, ist faszinierend. Aber wirklich super finde ich, so ein Projekt von Anfang bis Ende wachsen zu sehen.“ Sagt er, nimmt seine Sicherheitsbrille ab und betrachtet sichtlich stolz sein Meisterwerk. „Ich habe jetzt übrigens ein neues Hobby: Airbrush! Den Plotter und das Grafikprogramm habe ich schon …“ Übrigens: Sandra Grass hat bestanden – als Prüfungsbeste. Herzlichen Glückwunsch! 19
Seite 1 und 2: 3,00 EURO spies hecker-branchenmaga
Seite 3 und 4: ColorNews 2009 Editorial mit Weitbl
Seite 5 und 6: „Das wahre Geheimnis des Erfolgs
Seite 7 und 8: ColorNews 2009 Schwerpunkt „Die k
Seite 9 und 10: Im IDENTICA-Betrieb Bertholdt Karos
Seite 11 und 12: SATA ® RPS - spielend zu perfekten
Seite 13 und 14: informationen zum Weiterdenken. in
Seite 15 und 16: mehr digitales colormanagement. mit
Seite 17: ColorNews 2009 steuerfrei sachbezug
Seite 21 und 22: Die reinste Freude am Lackieren Mit
Seite 23 und 24: ColorNews 2009 Poolpartner Wichtige
Seite 25 und 26: unter mit den energiekosten Der pro
Seite 27 und 28: Er setzte den lebensgroßen Kunstst

Sondern über Wirkung. - Spies Hecker GmbH

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?