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Die Relevanz des Konzils von Nikaia für die Gegenwart

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Auf dem Weg zu einer orthodoxen Sozialethik?Anfragen an West und OstJOSEF HOMEYEREs war an der Zeit, <strong>die</strong> nunmehr 3. Europäische Ökumenische Versammlung ineinem mehrheitlich orthodoxen Land durchzuführen, nämlich vom 4. bis 9. September2007 in Sibiu/Hermannstadt in Rumänien. Vorausgegangen waren <strong>die</strong>1. Europäische Ökumenische Versammlung im protestantisch geprägten Basel und<strong>die</strong> 2. EÖV 1997 im mehrheitlich katholischen Graz. Immerhin war es das ÖkumenischePatriarchat <strong>von</strong> Konstantinopel, das 1920 bald nach der Gründung <strong>des</strong>Völkerbun<strong>des</strong> in einem Sendschreiben „An <strong>die</strong> Kirchen überall“ u.a. <strong>die</strong> Kooperationder Kirchen in sozialen Belangen anregte. Und wenn sich dann in den gemeinsamenÜberlegungen und Bemühungen der Konferenz Europäischer Kirchen(KEK) und der Konferenz der Katholischen Bischofskonferenzen Europas (CCEE)um eine Europäische Ökumenische Versammlung <strong>die</strong> enge Verbindung <strong>von</strong> geistlicherErneuerung, ökumenischem Ringen und Einsatz <strong>für</strong> Gerechtigkeit als gemeinsamesund verbinden<strong>des</strong> Ziel der christlichen Kirchen herausschälte, entsprach<strong>die</strong>s dem insbesondere <strong>von</strong> den orthodoxen Kirchen immer wieder angemahntenGrundanliegen. <strong>Die</strong>se nachdrückliche Sorge der orthodoxen Kirchen um<strong>die</strong> Zusammenarbeit der Kirchen in der Gestaltwerdung eines neuen Europas gibtHoffnung <strong>für</strong> einen wahrhaft ökumenischen Beitrag der Christlichen Sozialethikim gegenwärtigen Prozess der europäischen Integration. Denn <strong>von</strong> beiden Seitenher, der sozialethischen und der europäischen, sind erhebliche Hürden aufgestellt.<strong>Die</strong> Stimme der Christlichen Sozialethik war bisher fast nur als westliche vernehmbar.Es ist das große Ver<strong>die</strong>nst <strong>von</strong> Ingeborg Gabriel mit Ulrich Körtner undAlexandros Papaderos, ein Triptychon einer christlich-ökumenischen Sozialethikerarbeitet und herausgegeben zu haben und dadurch und durch verschiedeneökumenische Tagungen den sozialethischen Dialog zwischen den drei großenchristlichen Traditionen erheblich gefördert und nachhaltige Impulse gegeben zuhaben. 1 Vor allem ist dabei <strong>die</strong>s deutlich geworden: Eine sich christlich nennendeSozialethik kann und darf auf <strong>die</strong> so fruchtbaren Ressourcen einer der orthodoxenTheologie und Kultur verpflichteten Sozialtheologie nicht verzichten. Auch eineChristliche Sozialethik muss mit der östlichen und der westlichen Lunge atmen.Von europäischer Seite her hat <strong>die</strong> Christliche Sozialethik eine Hürde zu nehmen,<strong>die</strong> mit der negativen Hermeneutik Europas zu tun hat. Damit ist nicht dasschlechte Ansehen der europäischen Institutionen in den Nationalstaaten undRegionen gemeint, sondern der Hang Europas, sich <strong>von</strong> möglichst vielen seiner⎯⎯⎯⎯⎯⎯1 I. Gabriel / F. Gassner (Hg.), Solidarität und Gerechtigkeit. Ökumenische Perspektiven, Ostfildern2007; vgl. auch I. Gabriel / A. Papaderos / U. Körtner, Perspektiven ökumenischer Sozialethik. DerAuftrag der Kirchen im größeren Europa, Mainz 2005.Cath(M) 62 (2008) 47-63

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