Vysoc˘ ina – eine Region stellt sich vor - Aktiv Plus
Vysoc˘ ina – eine Region stellt sich vor - Aktiv Plus
Vysoc˘ ina – eine Region stellt sich vor - Aktiv Plus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Hüben & Drüben<br />
Burgen, Schlösser und Klöster <strong>–</strong><br />
<strong>eine</strong> Pilgerfahrt in die Vergangenheit<br />
„Als Böhmen noch bei Österreich war . . .“ <strong>–</strong> wer kennt nicht diese ersten Zeilen des berühmten<br />
Schlagers von Peter Alexander, dessen Familie übrigens mütterlicherseits aus Pilsen/Südwestböhmen<br />
stammte? Wer aber kennt die Landschaft Böhmens bzw. Mährens, dieser geschichtsträchtigen<br />
Nachbarregionen von Niederösterreich?<br />
Besuchen Sie doch einmal die malerische<br />
Landschaft der Vysoã<strong>ina</strong><br />
(Böhmisch-Mährische Höhe) mit den<br />
runden, bewaldeten Hügeln und den<br />
breiten Flusstälern, die <strong>sich</strong> im Rhythmus<br />
der Jahreszeiten zauberhaft verwandelt.<br />
Sie bietet nicht nur zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur aktiven,<br />
sportlichen Erholung, sondern auch<br />
viele Erlebnisse für Liebhaber der<br />
Kunst und Geschichte.<br />
Über Jahrhunderte hinweg wurde die<br />
Landschaft von menschlicher Hand<br />
geformt, in den tiefen Wäldern auf<br />
beiden Seiten der früheren Landesgrenze<br />
zwischen Böhmen und Mähren<br />
bauten viele Generationen Handelswege<br />
und Festungen zu ihrem<br />
Schutz, legten das Land trocken, förderten<br />
Silber, gründeten Dörfer und<br />
Städte. Als Vermächtnis der vergangenen<br />
Jahrhunderte findet man in der<br />
gesamten <strong>Region</strong> historische Denkmäler<br />
<strong>–</strong> stolze gotische Burgen, verträumte<br />
Renaissanceschlösser und<br />
prächtige Barock-Klöster. Sie erlebten<br />
in ihrer langen Geschichte Zeiten<br />
stürmischen Aufblühens, aber auch<br />
Zeiten der Vernichtung durch mörderische<br />
Kriege. Viele bedeutende Baumeister,<br />
Bildhauer und Maler schufen<br />
in ihnen Werke, die bis heute durch<br />
ihre Großartigkeit <strong>eine</strong>n Ausdruck<br />
meisterlichen Hand- und Kunstwerks<br />
darstellen und viele Bewunderer anlocken.<br />
Mehr als zwanzig dieser historischen<br />
Denkmäler sind heute der Öf-<br />
26 aktivPLUS 03/12<br />
fentlichkeit zugänglich. Von der Geschichte<br />
des Landes erzählen archäologische<br />
Denkmäler und schriftliche<br />
Quellen, Ausstellungen von Museums-<br />
und Kunstsammlungen. Kommen<br />
Sie auf <strong>eine</strong> Pilgerreise in die<br />
Vergangenheit mitten im Herzen<br />
Europas!<br />
Lipnice nad Sazavou<br />
Die Burg, gegründet Anfang des 14.<br />
Jahrhunderts, gehört zu den mächtigsten<br />
Burgen Tschechiens. Anfang des<br />
16. Jahrhunderts wurde sie im spätgotischen<br />
Stil umgebaut und später im<br />
Renaissancestil gestaltet. Die im Laufe<br />
der Eroberung im Dreißigjährigen<br />
Krieg (1618<strong>–</strong>1648) beschädigte Burgkapelle<br />
wurde anschließend im Barockstil<br />
umgebaut. Nach <strong>eine</strong>m Brand<br />
im Jahre 1869 verfiel die Burg, sie<br />
wurde erst wieder teilweise in der ersten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts rekonstruiert.<br />
Heute hat man vom großen<br />
Turm aus <strong>eine</strong> Aus<strong>sich</strong>t bis zu<br />
70 km. Darüber h<strong>ina</strong>us gehören zum<br />
Be<strong>sich</strong>tigungsrundgang die Rüstkammer,<br />
die Ausstellung von gotischen<br />
Ofenkacheln, die Kapelle des hl. Lau-<br />
renz und die großen Kellerräume mit<br />
dem orig<strong>ina</strong>l mittelalterlichen Brunnen.<br />
Von Juni bis September lebt der<br />
Burghof durch Auftritte von Schauspielern,<br />
Fechtern und Musikern auf.<br />
Telč<br />
Das Renaissanceschloss ist gemeinsam<br />
mit dem historischen Stadtzentrum<br />
seit dem Jahr 1992 auf der Liste<br />
des Weltkulturerbes der UNESCO.<br />
Die ursprünglich gotische Wehrburg<br />
wurde im 16. Jahrhundert vom italienischen<br />
Architekten Baldassare Maggi<br />
umgebaut. Beim Hauptrundgang<br />
durch das Schloss sehen die Besucher<br />
prunkvolle Säle mit den ursprünglichen<br />
Kassettendecken, wertvollem<br />
Mobiliar und reichhaltigen Gemäldesammlungen.<br />
Einen großartigen Anblick bietet der<br />
Goldene Saal, dessen Decke von achteckigen<br />
Kassetten mit eindrucksvollen<br />
figuralen Holzschnitzereien gebildet<br />
wird. Ein weiteres wertvolles<br />
künstlerisches Denkmal ist der Stuckschmuck<br />
der Allerheiligen-Kapelle.<br />
Im Rittersaal kann man neben Rüstungen<br />
aus dem 15. und 16. Jahrhundert<br />
<strong>eine</strong> umfangreiche Sammlung<br />
von historischen Feuerwaffen sehen.<br />
Der zweite Rundgang führt durch die<br />
Wohnräume, die bis zum Jahr 1945<br />
den letzten Eigentümern des Schlosses<br />
dienten. Ihre Einrichtung ist ein