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4 - VSETH - ETH Zürich

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KolumneDie Schandeder MensaRoom forimprovementFoto: Ken ZumsteinMittagszeit in der Mensa PolyterrasseWir haben wunderbare Mensen, in denen dieStudierenden jeden Tag Stunden in Schlangen verschwenden.Warum das jährlich Kosten in Millionenhöhe verursacht und wie manwenigstens die Schlange an den Kassen verhindern könnte.Wer regelmässig in einer der grösseren Mensen der <strong>ETH</strong>isst, bei dem klingelt es wohl, sobald er nur schon dasWort ‹Zeit› hört. In der Mensa Polyterrasse dauert das Essenfassenum 12 Uhr gut und gerne 20 Minuten. Wenn indieser Zeit fünf Personen Menus im 10 oder sogar 5 Sekundentaktausgeben, dann werden in diesen 20 Minuten600 respektive 1 200 Menus ausgegeben.Konservativ gerechnet gibt das pro Mittag in einer einzigenMensa 200 ‹Schlangenstunden›. Mit einem magerenStundenlohn von 20 Franken gerechnet, verlierendie Studierenden pro Mittag also 4 000 Franken. In zweiSemestern summiert sich das auf 560 000 Franken – ineiner einzigen Mensa. In allen Mensen zusammen gehtdas jedes Jahr in die Millionen. Blöd nur, dass alle dieseStudierenden eben nicht im Stundenlohn arbeiten unddieses Geld von niemandem bezahlt werden muss. Dennmüsste jemand eine halbe Million fürs Schlangenstehenausgeben, würde der wohl sehr schnell ein paar Sparideenentwickeln.Drahtloses Bezahlen ohne LegikontrolleNatürlich kann die SV Group nichts dafür, dass die Mensazu klein ist. Aber man kann die Anstehzeiten ja trotzdemverkürzen. In der Mensa des Unispitals beispielsweise verpflegensich gut bezahlte Ärzte und Pflegepersonal, dasimmer noch besser bezahlt ist als die Studierenden. DerSelbstversuch zeigt: Wenn um 12 Uhr mehr als zehn Leuteanstehen, ist das eine Ausnahme. Das geht unter anderemdarum, weil alle mit ihrem Mitarbeiterausweis bezahlen.Die Karten können dezentral an Automaten aufgeladenwerden, von denen es viel mehr als Kassen gibt und die inder grösseren Umgebung der Mensa, ja gar auf dem ganzenCampus verteilt sind. An der Kasse – oder mancherortsauch an Snackautomaten – wird der zu bezahlendeBetrag in Sekundenschnelle von der Karte abgebucht. Dadurchwürde sich das mühsame Abzählen von Geld ander Kasse erübrigen und wenigstens die Schlangen ander Kasse würden wegfallen. In der Mensa Polyterrassewürden sich damit ein paar Schlangen nicht mehr überschneiden,was den Personenfluss erhöhen würde.Als Bezahlkarten sind die existierenden Legis bestensgeeignet, da sie einen RFID-Chip enthalten. Damit beziehenbeispielsweise AMIVler, VISler und VMPler ihreGratiskaffees – ohne Jetons, ohne Kleingeld. Die Legi alsBezahlkarte zu verwenden, hätte gleich noch den Vorteil,dass die leidige Legikontrolle wegfallen würde. Wer mitder Legi bezahlt, kriegt den vergünstigten Tarif und werbar bezahlt eben nicht.Eine Verbesserung für alleDie Studierenden würden profitieren, wenn sie sich durcheine Schlange weniger kämpfen müssten. Andere Schlangenwürden dadurch nicht verschwinden. Aber nur weileine Massnahme nicht gleich das Nirwana auf dem Silbertablettliefert, heisst das noch lange nicht, dass sie dieSituation nicht verbessert. Jede Schlange weniger hilft.Die Mensabetreiber würden wohl auch profitieren,weil sich die Produktivität des Kassenpersonals und derKundenfluss verbessern würde.Warum also können wir nicht mit unseren Legis bezahlen?Rechtliche Probleme? Niemand fühlt sich zuständig?Die Verantwortlichkeit für solche Investitionen istnicht geregelt? Natürlich gibt es viele involvierteOrganisationen, vom Rektoratüber die Mensabetreiber und Studierendenverbändebis hin zur Mensakommission.Jede für sich genommen arbeitetziemlich gut. Insgesamt aber versagen siein dieser einen Sache total. Das <strong>ETH</strong>-Studiumist zeitintensiv genug. Da solltendie Studierenden nicht auch noch an denKassen anstehen müssen. Speziell dannnicht, wenn es eine einfache Lösunggäbe, das zu verhindern. Doch bis dahinverliert jeder Student und jede Studierendejeden Mittag ein paar Rappen,Schlangenminute um Schlangenminute.Zur PersonBasilWeibelDie <strong>ETH</strong> willexzellent sein undist daher auf Kritikund ständigen Diskurs angewiesen. UmDiskussionen in Gang zu setzen, vertrittPolykum-Redaktor Basil Weibel an dieserStelle seine persönliche Meinung. SeineKolumne soll als Diskussions-Plattformdienen. Nicht weil die <strong>ETH</strong> oder der <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>schlecht sind. Sondern weil sie gut sind.Du möchtest auf seine Kolumne antworten?Schreib an: redaktion@polykum.ethz.chpolykum Nº 4/13-14EXTRAS 37

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