Ausgabe Nr. 05/08 (2,42 MB)
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6 Aktuelles Attualità<br />
5/20<strong>08</strong><br />
IM GEDENKEN AN PATER SEVERIN SANTER<br />
Stets im Einsatz für die Mitmenschen<br />
TEXT + FOTO: GABY PUFF THURNER<br />
Im September starb Pater Severin Santer<br />
bei einem Bergunfall. Er war 13 Jahre<br />
lang in als Seelsorger in Vilpian tätig.<br />
Ein Nachruf:<br />
Severin Santer erblickte am 28. Jänner<br />
1938 als drittes von fünf Kindern<br />
das Licht der Welt. Der Völlaner besuchte<br />
das Franziskanergymnasium<br />
in Bozen. Nach dem Schulabschluss<br />
trat er mit knapp 18 Jahren in den<br />
Deutschen Orden ein und legte<br />
1962 feierlich die ewige Profess ab.<br />
1964 empfi ng er die Priesterweihe<br />
und wirke dann vier Jahre als Kooperator<br />
in Wien. Anschließend führte<br />
er diese Aufgabe in Lana und Sarnthein<br />
aus. 1982 kam er als Katechet<br />
und Novizenmeister nach Lana und<br />
wurde wenig später Superior des<br />
Deutschordens Konventes. Im Jahre<br />
1993 wurde er dann Pfarrer von Vilpian.<br />
Hier machte er sich mit großem<br />
Einsatz an die Arbeit.<br />
Bereits 1996 wurde der neu errichtete<br />
Kirchturm eingeweiht und ein<br />
Jahr später die fünf neuen Glocken.<br />
Nach kurzer Zeit suchte er Mittel<br />
und Wege zur Sanierung der Pfarrkirche<br />
Vilpian. Im Frühjahr 2002<br />
war es dann soweit. Gemeinsam<br />
zog die Pfarrgemeinde, begleitet<br />
von sämtlichen Vilpianer Vereinen,<br />
in die neue Kirche ein, welche in<br />
neuem Glanz erstrahlte. Pater Bruno<br />
Platter, Hochabt aus Wien, vollzog<br />
in Vertretung für den Bischof<br />
die Weihe des Altares, Ambo und<br />
Tabernakels.<br />
Die kirchlichen Feiern in Vilpian<br />
wollten jedoch kein Ende nehmen.<br />
Bereits am 13. Juni 2004 gab das<br />
40-jährige Priesterjubiläum von Pater<br />
Severin Anlass zum Feiern. Am<br />
6. März 20<strong>05</strong> fand die Einweihung<br />
der neuen Ghilardi-Orgel statt, und<br />
ein Jahr später, am 19. März 2006,<br />
feierte man das 50-jährige Kirchenjubiläum<br />
der Pfarrkirche, welche<br />
dem heiligen Josef, dem Arbeiter,<br />
geweiht ist.<br />
Pater Severin war 13 Jahre lang als Pfarrer in Vilpian tätig.<br />
Bei seinem ganzen Schaffen war<br />
er ein hartnäckiger Verhandlungspartner,<br />
war jedoch stets bemüht,<br />
Kompromisse zu fi nden. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Vereinen im<br />
Dorf war ihm ein großes Anliegen.<br />
Immer wieder bedankte er sich für<br />
den Einsatz und die Arbeit der Ehrenamtlichen,<br />
zugunsten der Mitmenschen<br />
und der Pfarrei. Pater<br />
Severin nutzte jede Gelegenheit,<br />
ob im Gebet, in geselliger Runde<br />
oder bei einem Kartenspiel, den<br />
Kontakt zur Pfarrgemeinde zu pfl egen<br />
und die Mitbürger vom Glauben<br />
zu überzeugen. Mit Begeisterung<br />
führte er die Ministranten in<br />
ihren Dienst ein und begleitete sie.<br />
Bei deren Ausfl ügen war er immer<br />
mit von der Partie und für jeden<br />
Spaß zu haben. Vor zwei Jahren organisierte<br />
er mit tatkräftiger Unterstützung<br />
eine viertägige Fahrt zum<br />
Internationalen Ministrantentreffen<br />
nach Rom. Dessen Höhepunkt<br />
war eine gemeinsame Messe auf<br />
dem Petersplatz mit über <strong>42</strong>.000<br />
Menschen und eine Papstaudienz.<br />
Durch seinen Humor war Pater Severin<br />
bei Alt und Jung beliebt. Mit<br />
dem Fahrrad oder seinem Auto besuchte<br />
er oft die älteren oder kranken<br />
Menschen zu Hause, denen es<br />
nicht mehr möglich, war zur heiligen<br />
Messe in die Kirche zu kommen.<br />
Als ihn der Bischof im Jahr 2006<br />
ihn mit seiner neuen Aufgabe betraute,<br />
nahm er erst an, als man<br />
ihm zusagte dass Vilpian einen eigenen<br />
Pfarrer bekommt. Als Pfarrer<br />
von Unsere Liebe Frau im Walde<br />
und St. Felix am Deutschnonsberg<br />
wirkte er fortan mit derselben Begeisterung<br />
wie in Vilpian.<br />
Durch ein tragisches Bergunglück<br />
am 16. September wurde seinem irdischen<br />
Leben ein jähes Ende gesetzt<br />
und er kehrte in die Hände seines<br />
Schöpfers heim.<br />
In Gedenken an Pater Severin für<br />
sein Schaffen und seinen Einsatz<br />
über 13 Jahre lang in Vilpian ein<br />
herzliches Vergelt’s Gott.