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Leser - Maria Hilf NRW gGmbH

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20 Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen“Wie funktioniert wählen gehen?“So lautete das Thema, welches genutzt wurde, um die Begegnung von Menschen mit Behinderung und Schülern zuermöglichen und zu intensivieren. Die zum Bewohnerbeirat gewählten Vertreterinnen von Bewohnern der GangelterEinrichtungen trafen sich zu diesem Zweck mit Schülern und Schülerinnen der 9. Klassen der Realschule Gangelt.An zwei Nachmittagen lernte man sichkennen, erzählte über Hobbys und die eigeneLebenssituation. Ein Treffen in einemKlassenzimmer der Realschule erinnertedie Bewohnerinnen an die eigene langezurückliegende Schulzeit. Ein Besuchder Gangelter Einrichtungen verdeutlichtedie dort vorherrschende Vielfalt (mit Reittherapie,Wohngruppen, Bullenstall etc.).Gemeinsam mit dem Politiklehrer HarrySeipolt und unterstützt durch AdelheidVenghaus von der KoKoBe und Hans PeterBirmanns, der ehrenamtlich den Bewohnerbeiratunterstützt, wurde das ThemaBundestagswahl erarbeitet. Schnell wurdefestgestellt, dass die Beteiligung des Bewohnerbeiratesin den Gangelter Einrichtungenein gutes Beispiel für demokratischgewählte Interessensvertreter auf andererEbene als in der Bundespolitik ist.Für die im September anstehende Bundestagswahlsind Menschen mit Behinderungin der Regel – mit wenigen Ausnahmen– wahlberechtigt. Da bereits im Mai 2014erneut Wahlen stattfinden, und zwar Kommunalwahlen,bei denen junge Menschenbereits ab dem 16. Lebensjahr ebenfallswahlberechtigt sind, hatte dieses Themaauch für die Schüler einen persönlichenund recht aktuellen Bezug. Es wurden unteranderem Begriffe wie Demokratie, Wahlrecht,Erst- und Zweitstimme sowie die fünfWahlgrundsätze behandelt. Der Ablauf desWahlvorganges wurde dann nachgespielt.Mit der Wahlbenachrichtigung ging es insWahllokal. Dort wurde auf einem Muster-Stimmzettel gewählt. Dort konnte mit Erststimmeein Kandidat gewählt werden undmit der Zweitstimme eine Partei. Um parteipolitischneutral zu bleiben, fanden sichauf dem Stimmzettel Kandidaten wie BorisBecker von der Tennispartei und Heino vonder Partei der Volksmusik. Es gab Wahlhelfer,Wahlkabinen und eine Wahlurne. Natürlichgab es eine öffentliche Auszählung, beider es – wie im realen Leben – auch ungültigeStimmzettel gab. Dies wurde dannbesprochen und der jeweilige Grund fürdie Ungültigkeit eines Zettels erläutert. Essiegten schließlich mit gleicher StimmenzahlSebastian Vettel und Heidi Klum. AmWahlergebnis zeigte sich die differenzierteStimmenabgabe mit Erst- und Zweistimmedaran, dass sich bei den Parteien die Parteider Volksmusik und die Top Model-Parteidurchsetzten. Weniger überzeugend wardie Formel 1-Partei.Die Beteiligten hatten viel Freude und einengroßen Lernerfolg bei diesem Projekt.Schüler und Menschen mit Behinderungbildeten jeweils Tandems, unterstütztensich gegenseitig und tauschten sich aus.Alle Teilnehmer möchten das gemeinsameArbeiten und Lernen gerne fortsetzen, vielleichtbereits bei der Vorbereitung für dieKommunalwahl im nächsten Jahr.Für die Mitglieder des Bewohnerbeiratesgilt es nun, das Erlebte weiterzugeben anandere Bewohner und damit zur Ausübungdes Wahlrechtes zu ermutigen. „Es waruns wichtig, das Interesse für die Beteiligungan einer Wahl zu wecken und einerWahlmüdigkeit vorzubeugen“, sagt AdelheidVenghaus. „Unser Wahlrecht ist einhohes demokratisches Gut, von dem wiralle Gebrauch machen sollten. Wenn esuns mit diesem Projekt gelingt, die Hemmschwellezur Wahlbeteiligung zu verringern,also auch hier Barrieren abzubauen, dannhaben wir einen Beitrag zur Inklusion geleistet.“

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