ZWEIRAD4kurier.atFreitag I 31. Mai <strong>2013</strong>InderMitteentspringteinÜberflussYamaha X-Max 400. Manchmal istein Kompromiss die beste Lösung –das gilt offenbar auchfürRollerFAHRBERICHTVON PETER SCHÖNLAUBDas vielleicht größte Komplimentnach einer Testfahrt istein Vorwurf: Warum hat’s solanggedauert?Warumgab’sdiesenso logischen Lückenschlussnicht schon viel früher?Jetzt, in der Nachschau, istdas Konzeptzwingend: Aufdereinen Seitestehen die beliebtenX-Max-Modellemit125und250Kubik. Auf der anderen Seitewartet der hoch gelobte TMAXmit 530 Kubik. Und dazwischen?Gähntebisher die Leere.Der neue 400er vereint nundas Beste aus zwei Welten: AnsprechendePerformance dank31,5 PS Spitzenleistung mit dersympathischen preislichen Bodenhaftungder X-Max-Linie.Mit 5999 Euroist der 400er nurum einen Tausender teurer alsder250er–abernurhalbsoteuerwie der große TMAX.Die technische Basis übernimmtder neue 400er vondenzuletzt 2010 aufgefrischten X-Maxen. Das istkein Fehler,weildas Chassis dadurch kompaktbleibt und in der Stadt alle Vorzügehinsichtlich der Wendigkeitausspielen kann. Die identischeBereifung mit 13-Zoll-Radhinten und 15-Zöller vorne unterstütztsprunghafte Manöver.Auch der größte Pluspunktder X-Max-Reihe blieb erhalten:Der riesige Stauraum. Im400er wuchs er sogar nochmalsleicht an und bietetnun 37 LiterFassungsvermögen; zwei Vollvisierhelmewerden ohne Fisimatentengeschluckt.Angenehme GrößeEbenso hervorragend ist dasRaumangebot für Fahrer undBeifahrer;esbleibt ausreichendPlatz fürdie Knie, und die Füßekann man wahlweise auf demflachen Teil des Trittbretts odervorgelagert auf dem schrägenBereichabstellen.ZweikleineStaufächerinderVerkleidung –eines davon versperrbar– und ein hübschesCockpit sind weitere ZutatenfürdenFrondienstimAlltag.DerWindschild indes ist zwar um50 Millimeterhöher als bei denbekannten X-Maxen, leitet denLuftstrom aber geradewegs insGesicht; außerhalb der Citybraucht man daher einen Helmmit Visier. Sicherheitshalberhat Yamaha gemeinsam mitMomo gleicheine entsprechendeHelmlinie aufgelegt.Der moderne, wassergekühlteDOHC-Einzylinder istebenfalls kein Unbekannter. ErwirdvonderitalienischenYamaha-TochterMinarellizugeliefertundwerkeltbereitsinderMajesty400.FürdenEinsatzimX-Maxwurden das Mapping der Einspritzungund die Keilriemen-Variomatik überarbeitet. Demsportlichen Ansatz der Braureihefolgend soll der Motorkernigeransprechen und vor alleman der Ampel giftiger anziehen.DieseÜbungistdurchausgelungen.Die Automatik setzt dieBefehle <strong>vom</strong>Gasgriff so schnellum,dassmanaufdenerstenMeternwenige Gegner fürchtenmuss. Auf Schleichfahrt zwischenKolonnen freut man sichwiederum über die gute Gewichtsverteilungdes vollgetankt211 Kilo schweren Rollers;so wirdder Balanceakt desVorschlängelns kinderleicht.AusflugstauglichMit der zu Gebote stehendenPerformance will sich der großeX-Max freilich nicht auf dieStadtgrenzen beschränken. Immerhinliegt die Höchstgeschwindigkeitbei 150 Stundenkilometer,und mit der kommodenSitzposition werden auchkleine Reisen vorstellbar.Nach den ersten scharfenKurven zeigt sich zunächst einweiterer Pluspunkt:Die Bremsanlageist mit zwei Scheibenbremsenvorneund einer weiterenamHecknichtnur fürScooter-Verhältnisseäußerst opulent.Die Verzögerungsleistungistbei angemessenen Handkräftengrandios, dazu gut dosierbar.Kleines Handicap: Heuermuss der X-Max 400 nochohnezeitgemäßem ABS auskommen;eine solches wirderstAnfang2014 nachgereicht.Beflügelt <strong>vom</strong>forschen Motorund im Bewusstsein um diesoliden Bremsen ist man raschgeneigt, das Tempo imWinkelwerkzu forcieren. Da zeigt sichjedoch, warum der unter diesenBedingungen so famoseTMAX 530 dermaßen viel teurerist: Die Federelemente stoßenraschanihreGrenzen. Vorallem die beiden Federbeineam Heckkämpfengegen die hoheungefederte Masse der Triebsatzschwingeund sorgen beiwelligem Asphalt füreinigeTurbulenzen.Auch die Bodenfreiheitkönntehöher sein, vermeldetder mit lautem metallischemKnirschen aufsetzendeHauptständer.Der Fairness halber mussman dem X-Max 400 zugestehen,dass diese Schwächen beiFahrverhältnissenauftreten,dieanderen Rollern dieser PreisundHubraumklasse gar nichterst zumutbar wären–was wiederumfür die breite Spreizungspricht, die Yamaha mit demneuen X-Max 400 gelungen ist.Die ersten Auslieferungendes ehemaligen Missing Linkstarten schon in den kommendenTagen.Dienstbarkeitist zwar desRollers Pflicht,doch Yamahasgroßer X-Maxmacht darauseine Kür:Unter derSitzbankerweist ersich alsStauraumkönigINDIVIDUALISIERUNGIntelligente Dreifaltigkeit aus dem ZubehörprogrammAccessoire. Statt drei Modelle zu lancieren, überlässtuns Yamaha die weitereAusgestaltung des neuen Sportrollersnacheigenem GutdünkenVON PETER SCHÖNLAUBRichtig, ein ZubehörprogrammistpersenichtsBesonderes.Wasdie neue Strategie von Yamahadann doch wieder revolutionärmacht, ist die Konsequenz undBreite, mit der die europäischenEntwickler parallel zur Schaffungdes neuen Sportscootersauch ein Arsenal an Extras zusammengestellthaben.Damit lässtsichder CharakterdesX-Max 400 deutlichmodifizieren.Werdie Schärfeliebt,nimmt den dunkel getönten,knappen Windschild, den Akrapovic-Sportschalldämpfermitgrollendem Timbre, Aluminium-Intarsienin den Trittbretternund einen gewichtsreduziertenAusleger für die Kenn-zeichenhalterung. Am Fotolinksist außerdem die kesse Beifahrer-Lehnemontiert.Wermit dem X-Max 400 lieberaufTourenfährt,wirddieextremgroße Scheibe wählen –einenregelrechten Insektenschreck.Dazu passen der Gepäckträger,das 50 Liter fassendeTopcase sowie eineKomfortsitzbank, die den Hinternauf der Langstrecke nochpfleglicher behandelt. SeitlicheDeflektoren bieten auch imBeinbereich besseren Windschutz,und eine eigene TaschefügtsichperfektindieMuldeamMitteltunnel.Unabhängig davon bietetdas neue Zubehör von Yamahaaucheine 12V-Steckdose, die inein Handschuhfach integriertwerden kann, sowie Heizgriffe.Besondersschlau istein wasserdichterSmartphone-Halter,derdirekt am Lenkkopf befestigtwird–damit einem im Stadtverkehrja kein Anruf entgeht undman überland die Navi-App amständigen Begleiter auchgut imBlickfeld hat.Unverzichtbar für südeuropäischeRollernutzung ist letztlichein Winterpaket, das sichzunehmend auch hierzulandebei Kurzparkzonen-Flüchtlingendurchsetzt;MitdickerBeindecke(„Apron“) und Handwärmernlässt sich die Saison bisweit in den Winter verlängern.Aus eins machdrei: Von derBasisversionlassen sichSportler oderTourer ableitenWERK (6)
Freitag I 31. Mai <strong>2013</strong>kurier.atZWEIRAD5Das SUV unter den MotorrädernHonda CB500X. Aller guten Dingesind drei: Mit dem Abenteuerbikeist der neue BaukastenkomplettFAHRBERICHTWERK (3)VON PETER SCHÖNLAUBDie Parallelen sind unübersehbar:WasHonda als letztes Mitglieddes neuen Halbliter-Baukastenspräsentiert, ist ein astreinesSportUtility Vehicle. DieserGattungsbegriffwurdejabislangnur auf Autosangewendet,kann aber nun ungeniert auchMotorräder erfassen –denn dieneue CB500X kokettiert ebenfallsmit dem Geruchdes Abenteuersund suggeriert Geländetauglichkeit,die wie bei denmeisten Autos im besten Fallauf Schotterwegenendet.Aber auchdie positiven SeitenvierrädrigerSUV sind zu finden:Die leicht erhöhteSitzposition,die freundliche AlltagstauglichkeitunddankmodernerPrägung auch ein sparsamerUmgang mit dem Haushaltsbudget;Preis (6590 Euro) undSpritverbrauch wetteifern hierbeim Knausern.DesignerwareSo kommt der CB500X also diemodernste Rolle innerhalb ihrereigenen Familie zu. Nachdem klassischen Naked Bike(CB500F) und einem Sportler(CBR500R) zieht sie stilistischdie flotterenRegister. Mit längerenFederwegen,einer moderaterhöhten Sitzbank (auf 810 Millimeter)und der stolzen Frontsamt kleinem Windschild stelltsie sich optisch ganz klar aufden ersten Startplatz. AuchHonda rechnet übrigens damit,dass die Xammeisten Liebhaberfinden wird.WasmitdemDesignbeginnt,setzt sich bei der Bedienungsfreundlichkeitfort.Die aufrechteHaltung und der im Vergleichzu den verschwisterten 500ernAufrechte Sitzposition,guterWindschutz undein kompaktes,aber intelligentgemachtesCockpit: Sounkompliziertkann’s gehenetwasbreitereLenker führen zueiner entspannten Sitzpositionmit guter Übersicht und feinerErgonomie.Das Fahren selbst geht soleicht vonder Hand wie bei denanderen500ern,vielleichtsogarnoch ein bisschen leichter. DieetwaslängerenFederwegeerhöhenden Komfort, der breitereLenker unterstützt das Einlenken.Mit vollgetankt 196 Kilo istdie Xzudem nur um vier Kiloschwerer als das NakedBike.Einfach angenehmDie Unkompliziertheit in allenBelangen gründetsichauchaufden neuen Zweizylindermotor,der weiterhin 48 PS leistet. DamitwurdeerfürdieneueFührerscheinstufeA2 maßgeschneidert.Mit seiner Ausgleichswellegeht er sanft ans Werk undlässtsichmunter hochdrehen –wasfürsportliche Performanceauchverpflichtend ist; bei rund7000 Umdrehungen gibt’s nocheinmal einen Kick.Wer moderater unterwegsist, wird sich eher über die Geschmeidigkeitdes ZweizylindersundseinenNormverbrauchvon3,7 Liter auf 100 Kilometerfreuen. In Verbindung mit dem17-Liter-Tank ergibt sich damiteine theoretische Reichweitevonrund 460 Kilometern.Mit diesem Talent zum Dauerläufer,demerstaunlichgutenWindschutz und dem reichhaltigverfügbaren Zusatz-Equipmentdarf man ruhig auch andie eine oder andereReise denken.Oder wie man bei SUVsagt:AnAbenteuer aller Art.HONDA CRF250MDie schnelle Nummer miteinem Viertelliter HubraumSpritzig. Wie viel Hubraumbraucht man füreine Prise Motorsport?Nichtmehrals250Kubik,sagtHonda und bringt zurSaisonmitte die Supermoto-Variante der imvergangenenJahr lanciertenEnduroCRF250L.WiebeidieserSpeziesüblich findet man 17-Zoll-Räder;dazu wurden Motor,Rahmen, Gabel undSchwingedunkeleingefärbt.Die Motorleistungbleibt bei 23 PS, wasbeifahrfertigen 145 KilofürerstaunlichspritzigeUnterhaltung sorgt. Dergenaue Preis ist nochoffen; man rechnemit rund 5000 Euro.Zierliches Gerät für vielSpaß: My first Supermoto