Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord - lausitzerbergbau
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Verlorene Orte, überbaggerte Landschaften<br />
Große Landschaftsteile nördlich von Lauchhammer und Schwarzheide sind durch die Tagebaue <strong>Kleinleipisch</strong>,<br />
<strong>Klettwitz</strong> und <strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong> überbaggert worden. Dörfer und Ortsteile mussten weichen. Doch war die<br />
Inanspruchnahme von Siedlungen im Vergleich zu anderen Räumen gering. Durch die Umsiedlungen<br />
verbesserten sich für viele Einwohner die Wohnverhältnisse, das eigene Haus zu verlieren war jedoch für<br />
ein schwerer Schlag und gleichbedeutend mit einem Heimatverlust.<br />
Während bis zu Beginn des 0. Jahrhunderts die alten<br />
Kleingruben und Tiefbaubetriebe im Raum Lauchhammer<br />
die auf den Kohlenlagerstätten befindlichen Ortslagen<br />
noch aussparten, änderte sich dies mit dem Aufkommen<br />
der Großtagebaue. Bergbautechnischer Fortschritt, Steigerung<br />
der Leistungsfähigkeit sowie die Notwendigkeit<br />
einer möglichst verlustlosen Ausbeutung der Lagerstätten<br />
ließen die Aussparung der Orte nicht mehr zu.<br />
4<br />
Ein Naturschutzgebiet muss weichen<br />
Der gravierendste Eingriff durch den Bergbau im Tagebauraum<br />
<strong>Kleinleipisch</strong> war Mitte der 970er Jahre sicherlich<br />
die weitgehende Abbaggerung des schon 9 9 unter<br />
Naturschutz gestellten Gebietes Grünhaus. Durch den<br />
Braunkohlenabbau wurden auch die Quellgebiete und<br />
Oberläufe des Floß- und des Rießgrabens überbaggert<br />
Überbaggerte Ortschaften im Tagebauraum Überbaggerte natürliche Wasserflächen im Tagebauraum Überbaggerte Waldflächen im Tagebauraum<br />
<strong>Kleinleipisch</strong>/<strong>Klettwitz</strong>/<strong>Klettwitz</strong>-<strong>Nord</strong><br />
und damit die Vorflut in westlicher Richtung unterbrochen.<br />
975 mussten die damals 50 Einwohner von Grünhaus<br />
schließlich ihren Heimatort verlassen. Die Ortschaft<br />
wurde abgebaggert.<br />
Abbruch und Neubeginn<br />
Weitere Veränderungen brachte der Tagebau Anna-Süd<br />
mit sich. Er überbaggerte große Teile der Schipkauer<br />
Umgebung und nahm dabei auch die traditionsreiche<br />
Henschel-Mühle in Anspruch. 957 begann dann der Abbruch<br />
eines Teils der Ortslage Schipkau. Zahlreiche Einwohner,<br />
die in Schipkau und <strong>Klettwitz</strong> wegen des Bergbaus<br />
ihre Häuser für immer verlassen mussten, fanden ab<br />
956 im Neubaugebiet bei Schipkau ein neues Zuhause.<br />
Insgesamt wurden .000 Schipkauer umgesiedelt.